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DE3490656C2 - - Google Patents

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DE3490656C2
DE3490656C2 DE3490656A DE3490656A DE3490656C2 DE 3490656 C2 DE3490656 C2 DE 3490656C2 DE 3490656 A DE3490656 A DE 3490656A DE 3490656 A DE3490656 A DE 3490656A DE 3490656 C2 DE3490656 C2 DE 3490656C2
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polyolefin
alkoxysilane
polyamide
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Krister Helsinki Fi Bergstroem
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Fortum Oil Oy
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Fortum Oil Oy
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Description

Die Erfindung betrifft ein modifiziertes Polyolefin mit gutem Haftvermögen gegenüber Metallen und gegenüber Oberflächen von Materialien, die polare Gruppen enthalten.
Zu den bekannten Nachteilen von Polyolefinen, wie Polyethylen und Polypropylen gehört ihr geringes Haftvermögen gegenüber Substraten, wie Metallen und polaren Polymeren. Das Haftvermögen von Polyolefinen gegenüber polaren Polymeren wurde durch Zumischen eines Polymers mit guter Haftung oder durch Copolymerisation von Polyethylen mit funktionelle Gruppen enthaltenden Comonomeren verbessert. Funktionelle Gruppen, die zu einem besseren Haftvermögen führen, können auch dadurch erzeugt werden, daß man auf die Polyolefinketten verschiedene polare Verbindungen wie z. B. Acrylsäure, Methacrylsäure, ihre Derivate (z. B. Salze) oder Maleinsäureanhydrid aufpfropft.
Aus der BE-PS 8 96 096 ist eine Verbundfolie bekannt, die mindestens eine Schicht aus einem modifizierten Polyolefin aufweist, die gegenüber Materialien die Aluminium und Polymeren mit polaren Gruppen wie Polyester und Polyamid ein gutes Haftvermögen zeigt. Das modifizierte Polyolefin wird durch Aufpfropfen eines ungesättigten Alkoxysilans aus der Gruppe Vinyltrimethoxysilan, Vinyltriethoxysilan, Vinyltris (β-methoxyethoxy)silan oder γ-Methacryloyloxypropyltrimethoxysilan auf ein Polyolefin wie z. B. Hochdruckpolyethylen (LDPE), Niederdruckpolyethylen (HDPE, LLDPE), Polypropylen (PP), oder ihre Copolymere wie z. B. Ethylen-Vinylacetat- Copolymer oder Propylen-Vinylacetat-Copolymer oder Homopolymer/ Copolymer-Gemische erhalten, indem man dem Polyolefin 0,01 bis 10 Gew.-% des ungesättigten Alkoxysilans und 0,01 bis 0,5 Gew.-% eines Radikalbildners zumischt. Die Pfropfung kann vor oder in Verbindung mit der Verarbeitungsstufe erfolgen. Als Radikalbildner wird irgendeine Substanz eingesetzt, die bei der Verarbeitungstemperatur, jedoch nicht bei der zur Herstellung der Mischung durchgeführten Homogenisierung, Radikale bildet. Solche Substanzen sind z. B. Peroxidverbindungen wie Dicumylperoxid.
Hydrolysierbare Alkoxysilane wurden ursprünglich entwickelt, um die Mischbarkeit von Polymeren und anorganischen Füllstoffen zu verbessern (um als Kupplungsmittel zu dienen). Im vorliegenden Fall werden die Alkoxygruppen der Alkoxysilane zu Hydroxylgruppen hydrolysiert, und danach folgt die Kondensation mit den Hydroxylgruppen auf der Oberfläche der Füllstoffe. Da die Alkoxygruppen der Alkoxysilane unter Einwirkung von Wasser (und eines Katalysators, z. B. Dibutylzinndilaurat) kondensieren, hat man begonnen, Alkoxysilane bei Vernetzungen einzusetzen. Dieser Gedanke beruht darauf, daß bei mit Hilfe von Peroxid auf das Polymer aufgepfropftem ungesättigtem Alkoxysilan die Vernetzung mit Hilfe von Wasser oder Wasserdampf erst nach Fertigstellung des Endprodukts erfolgt. Auf diese Weise ist es möglich, das Polymer bei hohen Temperaturen ohne die Gefahr der Vernetzung zu beschreiben, und die Vernetzung ist auch hinsichtlich des Energieaufwandes und der erforderlichen Anlagen weniger kostspielig.
Gewisse Nachteile sind jedoch mit dem Einsatz von Radikalbildnern, wie Peroxiden, bei der Pfropfung verbunden. Peroxide verursachen neben der Pfropfung auch eine Vernetzung, wodurch der Schmelzindex abfällt und Gele gebildet werden. Dies ist bei der Verwendung als Folie sehr zu beanstanden. Wenn die Peroxide aus der Polyolefinformulierung gänzlich weggelassen und trotzdem ein ausreichendes Haftvermögen gegenüber Metallen und polaren Kunststoffen erreicht werden könnte, würde bei Einsatz als Folie ein großer Vorteil erreicht werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein modifiziertes Polyolefin gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 bereitzustellen, das ein gutes Haftvermögen gegenüber Metallen und gegenüber Oberflächen von Materialien, die polare Gruppen enthalten, zeigt, wobei das Alkoxysilan nicht notwendigerweise unter Verwendung von Radikalbildnern auf das Polyolefin aufgepfropft ist, so daß eine Vernetzung auf eine Gelbildung vermieden werden können.
Diese Aufgabe wird durch ein modifiziertes Polyolefin mit den im kennzeichnenden Teil von Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst.
Die Pfropfung mit Alkoxysilan verbessert an sich das Haftvermögen eines Polyolefins gegenüber Metallen und polaren Kunststoffen. Selbst wenn das Alkoxysilan nicht gepfropft wurde, d. h. der Radikalbildner weggelassen wurde, kann ein hinreichendes Haftvermögen gegenüber Polyamid und Polyester erreicht werden.
Das erfindungsgemäße modifizierte Polyolefin kann aus Hochdruckpolyethylen (LDPE), Niederdruckpolyethylen (HDPE, LLDPE), Polypropylen (PP) oder aus den Copolymeren von Ethylen mit Vinylacetat hergestellt werden.
Wenn ein ausnehmend gutes Haftvermögen gefordert ist und Gele nicht nachteilig sind (Beschichtung von Metallen, gefärbte Produkte oder dickwandige Produkte), können die Alkoxysilane unter Verwendung von 0,01 bis 0,5 Gew.-% eines Radikalbildners (wie Dicumylperoxid) auf die Polyolefinkette gepfropft werden. Die Pfropfung kann entweder vor der Verarbeitungsstufe oder in Verbindung mit dieser durchgeführt werden.
Es wurde in Verbindung mit der BE-PS 8 96 096 festgestellt, daß mit Alkoxysilan gepfropftes Polyolefin nicht zu lange bei erhöhter Temperatur behandelt werden darf, d. h. das Haftvermögen kann im Hinblick auf die Temperatur und die Verweilzeit in dem Extruder optimiert werden. Die Wärmebehandlung von mit Alkoxysilan gepfropftem Polyolefin kann dadurch auf ein Mindestmaß beschränkt werden, daß man die Pfropfung nur in der Verarbeitungsstufe durchführt. Es ist möglich, den Radikalbildner in dem Alkoxysilan zu lösen und entweder das Gemisch aus Polyolefin, Alkoxysilan und Radikalbildner zu verarbeiten oder zuerst eine Mischung bei so niedriger Temperatur herzustellen, daß keine Pfropfung erfolgt. Auch bei Abwesenheit des Peroxids hängt das Haftvermögen der Mischungen aus Polyolefinen, Alkoxysilan und Carbonsäure von der Extrudertemperatur und der Verweilzeit ab. Je kürzer die Verweilzeit ist, um so besser ist das Haftvermögen. Wenn sich jedoch die Kunststoffschichten vereinigen, muß die Temperatur möglichst hoch und die Verweilzeit bei hoher Temperatur und hohem Druck möglichst lang sein, damit man ein genügendes Haftvermögen erreicht.
Das erfindungsgemäße modifizierte Polyolefin kann in verschiedener Weise auf Anwendungsgebieten eingesetzt werden, bei denen ein gutes Haftvermögen gegenüber Polyamid und anderen polare Gruppen enthaltenden Materialien gefordert wird. Von diesen Anwendungen sind z. B. zu erwähnen die direkte Beschichtung von Polyamidrohren und -flaschen mit modifiziertem Polyolefin oder die Verwendung von modifiziertem Polyolefin als Zwischenschicht oder Haftschicht bei der Beschichtung von Polyamidrohren, -flaschen oder anderen -gegenständen. Außerdem kann das erfindungsgemäß modifizierte Polyolefin als Folie verwendet werden, die an Polyamid und anderen polaren Oberflächen und ferner an dem Polyolefin selbst klebt. Man kann ferner gemeinsam extrudierte Mehrschichtfolien herstellen, wie z. B. Verbundfolien aus Polyamid und modifiziertem Polyolefin und Verbundfolien aus Polyamid, modifiziertem Polyolefin und gewöhnlichem Polyolefin. Aluminium-, Stahl- und andere Metallrohre, Flachmaterial oder andere Gegenstände können mit dem erfindungsgemäßen modifizierten Polyolefin beschichtet werden, oder das modifizierte Polyolefin kann als Zwischensubstanz eingesetzt werden. In diesen Fällen muß das Alkoxysilan im allgemeinen auf das Polyolefin aufgepfropft sein.
Aus Alkoxysilan modifizierten Polyolefinen wurden mit einem Brabender-Extruder mit 19 mm Schneckendurchmesser, einer Länge L/D von 20 und einem Kompressionsverhältnis von 3/1 Streifen hergestellt. Die Temperatur in dem Extruder war 120-130-140°C, und die Schneckendrehzahl betrug 30 U/min. Die Verweilzeit betrug 110 sec. Es wurde auch der Einfluß der Temperatur (120-150-170°C; 130-170-200°C) und der Verweilzeit (110 sec-250 sec) auf das Haftvermögen untersucht. Die bei den Untersuchungen eingesetzten Polyolefine waren LDPE-Polyethylen (Schmelzindex = 4 g/10 min; Dichte = 0,922 g/cm³), HDPE (Schmelzindex = 5 g/10 min; Dichte = 0,955 g/cm³) und ein Ethylen-Vinylacetat-Copolymerisat EVA (Schmelzindex = 2 g/10 min; Dichte = 0,941 g/cm³; Vinylacetat-Gehalt = 20%). Dicumylperoxid (DCP) wurde als Radikalbildner eingesetzt, und als Alkoxysilan wurden Vinyltrimethoxysilan (VTMO) und Vinyltris(β-methoxyethoxy)silan (VTMOEO) eingesetzt. Die Carbonsäuren waren Myristinsäure, Stearinsäure und Behensäure.
Die Streifen wurden bei 140°C zu Folien mit einer Dicke von 1 mm gepreßt. Danach wurden eine Polyamidfilie (PA- 6), eine mit Alkoxysilan modifizierte Polyolefinfolie und ein Aluminiumblech bei 210°C zusammengepreßt; im Falle des HDPE erfolgt dies auch bei 250°C. Die Verbindung durch Pressen wurde auch mit Polyesterfolie (PET) und Stahlblech bei 180°C und 210°C durchgeführt. Im Zusammenhang mit der Verbindung durch Druck erfolgte eine Vorwärmung für einen Zeitraum von 90 s; der Druck wurde 30 s lang angehoben und 40 s in Höhe des Verbindungsdrucks (20 bar) gehalten. Aus den so erzeugten Probematerialien wurden fünf Proben von 20 mm Breite und 250 mm Länge geschnitten. Diese Proben wurden drei Tage bei 23°C und 50% relativer Feuchtigkeit gelagert. Die die Haftung widerspiegelnde Zugfestigkeit wurde mit einem Instron-Zerreißprüfgerät gemessen, wobei eine Ziehgeschwindigkeit von 100 mm/min angewandt wurde. Die zum Abreißen der verschiedenen Schichten erforderliche Kraft konnte von dem Registrierdiagramm abgelesen werden, und die Haftung in Ncm-1 konnte daraus berechnet werden.
Beispiel 1
Die Wirkung von Stearinsäure auf das Haftvermögen von mit Vinyltrimethoxysilan gepfropftem LDPE gegenüber Polyamid wurde untersucht. Der bei der Pfropfung benutzte Radikalbildner war 0,05% Dicumylperoxid (DCP).
Tabelle 1 zeigt, daß selbst geringere Stearinsäure-Zusätze das Haftvermögen gegenüber Polyamid deutlich verbessern.
Das Haftvermögen nimmt mit von 1 bis 25% wachsender Stearinsäuremenge zu; danach ergibt sich keine weitere Verbesserung des Haftvermögens oder tatsächlich eine Verringerung.
Tabelle 1
Wirkung der Stearinsäure auf das Haftvermögen von mit Vinyltrimethoxysilan (VTMO) gepfropftem LDPE gegenüber Polyamid. Dicumylperoxid (DCP) dient als Peroxid
Beispiel II
Die Wirkung von Stearinsäure auf das Haftvermögen von Polyethylen gegenüber Polyamid wurde in dem Fall untersucht, daß das Alkoxysilan überhaupt nicht auf die Polyethylenkette gepfropft war. Tabelle 2 macht deutlich, daß eine kleine Menge Stearinsäure das Haftvermögen von mit Vinyltrimethoxysilan modifiziertem Polyethylen gegenüber Polyamid verbessert. Die Extrudertemperatur muß verhältnismäßig niedrig sein; dies kann darauf zurückzuführen sein, daß VTMO verdampft, wenn die Temperatur übermäßig hoch ist (Siedepunkt 120°C). Die Verweilzeit in dem Extruder sollte auch vergleichsweise kurz sein (2 bis 3 min.).
Aus Tabelle 2 ist ferner ablesbar, daß Stearinsäure alleine oder VTMO alleine keine Verbesserung des Haftvermögens gegenüber Polyamid herbeiführt: Beide Bestandteile müssen anwesend sein (wenn keine Pfropfung zur Anwendung kam).
Tabelle 2
Wirkung von Stearinsäure auf das Haftvermögen von mit Vinyltrimethoxysilan gemischtem LDPE gegenüber Polyamid. Kein Peroxid.
Beispiel III
Der von verschiedenen Polyolefinen, Alkoxysilanen und Carbonsäuren ausgeübte Einfluß auf das Haftvermögen gegenüber Polyamid und Aluminium wurde untersucht. Es wurden Proben hergestellt, bei denen das Alkoxysilan auf das Polyolefin gepfropft war und die Carbonsäure enthielten oder nicht enthielten. Darüber hinaus wurden Proben hergestellt, denen Alkoxysilan und Carbonsäure, jedoch kein Peroxid zugesetzt war.
Die in Tabelle 3 angeführten Ergebnisse zeigen den haftungsverbessernden Effekt einer langkettigen Carbonsäure. Dies ist mit besonderer Deutlichkeit im Falle des HDPE augenscheinlich, das kein Haftvermögen gegenüber Polyamid oder Aluminium besaß. Ein gutes Haftvermögen gegenüber Polyamid wurde durch Stearinsäurezugabe (1%) erreicht, und ein fast gleich gutes Haftvermögen sogar in dem Fall, daß Peroxid weggelassen wurde. In diesem Fall wurde jedoch keine Verbesserung des Haftvermögens gegenüber Aluminium erzielt.
Tabelle 3
Wirkung von Carbonsäuren auf das Haftvermögen von mit Alkoxysilan gemischtem Polyolefin gegenüber Polyamid und Aluminium.
Beispiel IV
Es wurde eine Untersuchung des Haftvermögens durchgeführt, das man erhält, wenn man LDPE, VTMO und Stearinsäure in dem einen Fall und LDPE, VTMO und Dicumylperoxid in einem anderen Fall bei tiefer Temperatur (unter 125°C) in einem Mischer "Buss-Ko-Kneter PR 46" mischt. Von jeder Formulierung wurden 20 kg hergestellt. Die Folien wurden in der beschriebenen Art und Weise bei einer Verbindungspreßtemperatur von 210°C zusammengepreßt, und das Haftvermögen gegenüber Polyamid und Aluminium wurde geprüft. Die verbundenen Sandwich-Proben wurden auch 1 h lang in siedendem Wasser gehalten, worauf ebenfalls das Haftvermögen geprüft wurde. Bei modifiziertem LDPE und Polyamid wurde auch die Doppelschicht-Koextrusion durch die Folienblasmethode durchgeführt. Die Endtemperatur des mit Alkoxysilan modifizierten LDPE war 190°C und die des Polyamids 240°C; die geschmolzenen Polymeren wurden in der Düse vereinigt. Da es ziemlich wenig mit Alkoxysilan modifiziertes LDPE gab und die Koextrusionslinie ziemlich primitiv war, waren gleichmäßige Bedingungen und Folien von gleichmäßiger Dicke kaum zu erreichen. Jedoch kann an diesen Folien die Beobachtung gemacht werden, daß durch Einsatz von 3% VTMO und 1% Stearinsäure in dem LDPE eine so gute Haftung an der Polyamidschicht erreicht wurde, daß die Schichten nicht getrennt werden konnten. Es wurde auch festgestellt, daß in dem in dieser Weise modifizierten LDPE keine Gele auftraten. Dagegen entstanden Gele bei den Formulierungen, die Dicumylperoxid enthielten, und das Haftvermögen war schwächer. Die Bedingungen, unter denen die Polymer-Schichten verbunden wurden (in diesem Fall ist auch das Polyamid im geschmolzenen Zustand), hatten einen starken Einfluß auf das Haftvermögen des mit verschiedenen Alkoxysilanen modifizierten Polyolefins. Bei Sandwich-Verbundmaterialien, die aus entsprechend modifizierten Sorten mit Polyamid und mit Aluminium gepreßt waren, erhielt man Ergebnisse, die ähnlich den schon angegebenen Ergebnissen waren. Stearinsäure verbesserte die Haftung von VTMO-gepfropftem Polyolefin an Polyamid, und eine geringere, jedoch noch genügend gute Haftung wurde auch bei Einsatz von VTMO und Stearinsäure ohne Peroxid erreicht. In diesem Fall wurde Haftvermögen gegenüber Aluminium erreicht. Wenn die gepreßten Sandwich-Probestücke 1 h lang in Wasser gekocht wurden, ergaben sich ähnliche Resultate, wenngleich das Haftvermögen etwas schwächer war.
Tabelle 4
LDPE/VTMO/Stearinsäure-Mischungen, hergestellt mit dem Buss-Ko-Kneter PS 46, und ihr Haftvermögen gegenüber Polyamid und Aluminium
Beispiel V
Es wurde das Haftvermögen in dem Fall untersucht, daß mit VTMO und Stearinsäure modifiziertes LDPE auf Polyester (PET) und Stahl gepreßt war. In der Preßstufe wurden zwei unterschiedliche Temperaturen angewandt (180°C und 210°C). Die Tabelle 5 gibt an, daß durch die Pfropfung von VTMO an LDPE ein gutes Haftvermögen gegenüber Polyester und Stahl erreicht wurde. Die Verringerung der Preßtemperatur auf 180°C hatte eine Verringerung des Haftvermögens zur Folge; es war aber noch ziemlich gut. Bei Zusatz von Stearinsäure wurde das Haftvermögen gegenüber Polyester und Stahl verringert. Wenn außerdem das Peroxid weggelassen wurde, wurde das Haftvermögen noch weiter beeinträchtigt.
Tabelle 5
Einfluß von Stearinsäure auf das Haftvermögen von LDPE, das mit Vinyltrimethoxysilan (VTMO) gemischt oder gepfropft ist
Beispiel VI
In diesem Beispiel wurde das Preß-Haftvermögen von mit VTMO und Stearinsäure modifiziertem EVA gegenüber Polyester (PET) und Stahl untersucht. Zwei verschiedene Preßtemperaturen (180°C und 210°C) wurden angewandt. Tabelle 6 zeigt, daß man durch Aufpfropfen von VTMO auf EVA ein sehr gutes Haftvermögen gegenüber Polyester und Stahl erreicht.
Das Haftvermögen wurde bei Erniedrigung der Preßtemperatur auf 180°C geringer, war aber trotzdem ausgezeichnet. Wenn Stearinsäure zugesetzt wurde, wurde das Haftvermögen gegenüber Polyester und Stahl geschwächt, und wenn ferner aus der Formulierung das Peroxid weggelassen wurde, stellte man ein noch niedrigeres Haftvermögen fest. Wenn das zugrundeliegende Polymer EVA war, wurde mit allen Formulierungen ein besseres Haftvermögen erreicht als im Falle des LDPE.
Tabelle 6
Einfluß der Stearinsäure auf das Haftvermögen von mit Vinyltrimethoxysilan (VTMO) gemischtem oder gepfropftem EVA (20% Vinylacetat) gegenüber Stahl und Polyester
Vergleichsversuche
Es wurde bei einer Preßtemperatur von 210°C das Haftvermögen von zwei handelsüblichen Haftungskunststoffsorten (Plexar P-1 (Copolymer von Ethylen) und Surlyn A 1650 (ein thermoplastisches Harz auf Basis von Ethylencopolymer und einem Zinksalz einer organischen Säure)) gegenüber Polyamid, Aluminium, Polyester und Stahl untersucht. Die Ergebnisse in Tabelle 7 zeigen, daß das Copolymer von Ethylen ein besseres Haftvermögen gegenüber diesen Materialien als ein thermoplastisches Harz auf Basis von Ethylencopolymer und einem Zinksalz einer organischen Säure ergibt. Diese Marken sind auch durch ein ausgezeichnetes Haftvermögen gegenüber Metallen, insbesondere gegenüber Stahl, gekennzeichnet. Das Haftvermögen gegenüber Polyester ist wiederum geringer als gegenüber Polyamid. Das Haftvermögen gegenüber polaren Kunststoffen ist von solcher Größe, daß durch Modifizierung der Polyolefine mit Alkylsilanen und langkettigen Carbonsäuren die gleichen Ergebnisse erreichbar sind.
Tabelle 7
Haftvermögen konkurrierender Polymermarken gegenüber Polyamid, Aluminium, Polyester und Stahl
Beispiel VII
Da erfindungsgemäß mit Alkoxysilan modifizierte Polyolefine z. B. bei der Koextrusion als Haftschicht dienen, wurde gemeinsam extrudierte Streifen wie folgt hergestellt.
Die nachstehend angegebenen Formulierungen wurden als trockene Mischungen durch einen Brabender-Extruder mit dem Temperaturprofil 120°C, 150°C, T°C und mit der Schneckendrehzahl 30 U/min geschickt, und in den Doppelschicht- Extruder wurde mit Stickstoff-Gas bei T°C ein polarer Kunststoff (Polyamid-6 oder EVAL-F Ethylen/Vinylalkohol- Copolymer) gepreßt, so daß sich das mit Alkoxysilan modifizierte Polyolefin und der polare Kunststoff 1 cm vor dem Austritt aus der Streifendüse vereinigten. Das Haftvermögen der zusammenextrudierten Streifen wurde darauf mit einem Instron-Zerreißprüfgerät bestimmt. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 8 zusammengestellt.
Tabelle 8
Haftvermögen der koextrudierten Streifen
Tabelle 8 zeigt, daß die Carbonsäure das Haftvermögen von mit Alkoxysilan modifiziertem Polyolefin auch bei gemeinsamer Extrusion mit einem polaren Kunststoff verbessert. Dieser Test ist mit den tatsächlichen Bedingungen deshalb in besserer Übereinstimmung, weil die Preßzeit sehr kurz, aber die Temperatur hoch ist. Mit Isostearinsäure wird auf diese Weise ein so gutes Haftvermögen erreicht, daß es nicht gemessen werden kann. Mit anderen Säuren wird selbst dann Haftvermögen erreicht, wenn das Alkylsilan nicht aufgepfropft wurde. Das Beispiel zeigt auch, wie die Hydrolyse des gepfropften Alkylsilan die Ausbildung des Haftvermögens verhindert. Die Hydrolyse des Alkylsilans wird beschleunigt, wenn Wasser und/oder Kondensationskatalysator anwesend ist, und schon gepfropftes Alkylsilan wird leicht hydrolysiert.

Claims (3)

1. Modifiziertes Polyolefin mit gutem Haftvermögen gegenüber Metallen und gegenüber Oberflächen von Materialien, die polare Gruppen enthalten, bestehend aus
  • a) 80 bis 99,8 Gew.-% Hochdruckpolyethylen, Niederdruckpolyethylen, Polypropylen oder Ethylen-Vinylacetat-Copolymer und
  • b) 0,01 bis 10 Gew.-% Alkoxysilan aus der Gruppe Vinyltrimethoxysilan, Vinyltriethoxysilan, Vinyltris(b-methoxy)silan oder γ-Methacryloyloxypropyltrimethoxysilan, wobei
  • c) ggf. das Alkoxysilan in an sich bekannter Weise mit Hilfe von 0,01 bis 0,5 Gew.-% Radikalbildner auf dem Polyolefin aufgepfropft ist,
dadurch gekennzeichnet, daß das modifizierte Polyolefin 0,01 bis 10 Gew.-% Carbonsäure enthält, ausgewählt aus der Gruppe Capronsäure, Laurinsäure, Lauroleinsäure, Myristinsäure, Stearinsäure, Isostearinsäure, Oleinsäure, Ricinolsäure, Linolsäure, Linolensäure, Behensäure, Erucasäure, Adipinsäure oder Azelainsäure.
2. Polyolefin nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Alkoxysilan dem Polyolefin ohne Pfropfung zugesetzt ist.
DE3490656A 1984-02-03 1984-02-03 Expired DE3490656C2 (de)

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