DE3340197A1 - Flachstrickmaschine mit selektiver nadelauswahl - Google Patents
Flachstrickmaschine mit selektiver nadelauswahlInfo
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Description
DIPL.-ING. K. FOCHSLE · DR. RER. NAT. B. HANSEN
ARABELLASTRASSE 4 · D-8000 MO NCHEN 81 · TELEFON (089) 911087 . TELEX 05-29619 (PATHE)
UNIVERSAL MASCHINENFABRIK Dr. Rudolf Schieber GmbH & Co. KG, Westhausen
FLACHSTRICKMASCHINE MIT SELEKTIVER NADELAÜSWAHL
Die Erfindung bezieht sich auf eine Flachstrickmaschine mit in den Nadelkanälen der Nadelbetten angeordneten Stricknadeln
mit federnd ausgebildetem Schaft, der von dem ebenfalls federnd ausgebildeten, in einer oberen und einer untere Stellung
zum Nadelbett arretierbaren Schaft einer Jacquardplatine im Bereich eines Arbeitsfußes der Stricknadel untergriffen
ist, und mit selektiv schaltbaren Selektionsklappen zum selektiven Austreiben der Jacquardplatinen in Stellungen, in
denen die Stricknadeln Maschen oder Fanghenkel bilden können.
· Bei bekannten F1achstrickmaschinen dieser Art bezieht sich
die Nadelauswahl der Stricknadeln, die in den verschiedenen Bindungstechniken Maschen erzeugen sollen, normalerweise nur
auf die Stricknadeln, die arbeiten sollen. Ein Beispiel hierfür ist die Drei-Weg-Technik, bei der die Stricknadeln ausgewählt
werden, die in einer Strickreihe Maschen oder Fanghenkel bilden oder außer Arbeit bleiben, d.h. überhaupt nicht
stricken sollen.
Bei Bindungskombinationen, bei denen z.B. Maschen und Fanghenkel
in einer Strickreihe gebildet werden, werden bei bekannten Flachstrickmaschinen alle arbeitenden Nadeln vom
gleichen Abzugsschloßteil auf eine festgelegte gleiche Abzugstiefe abgezogen. Die Größe der Maschen und die Größe der
Fanghenkel ist damit immer gleich. Bindungstechnisch wäre es jedoch von Vorteil, wenn in diesem Fall die Stricknadeln unterschiedlich
weit abgezogen werden könnten. Das Gestrick käme dadurch plastischer und schoner zur Geltung. Insbesondere
bei einem Noppengestrick, das aus Maschen und Fanghenkeln
besteht und mit unterschiedlicher Größe des Abzugs der Stricknadeln hergestellt werden soll, müssen die Fanghenkel
bildenden Stricknadeln weniger tief abgezogen werden als die Maschen bildenden Stricknadeln. Es gibt jedoch auch andere
Bindungstechniken, bei denen ein unterschiedlicher Abzug während einer Strickreihe vorteilhaft verwendet werden könnte;
so könnten z.B. beim Umhängen alle umzuhängenden Maschen in der vorhergehenden Strickreihe etwas lockerer bzw. die nicht
umzuhängenden Maschen normal fest gestrickt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Flachstrickmaschine
der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, mit welcher bei einfachem Aufbau und einfacher Handhabung ausgewählt
unterschiedliche Abzugstiefen der Stricknadeln möglich sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Stricknadeln einen weiteren Arbeitsfuß aufweisen, daß im Strickschloß zusätzliche Abzugsschloßteile zum Eingriff mit
den weiteren Arbeitsfüßen vorgesehen sind, daß im Strickschloß zusätzliche Druckschloßteile zum Versenken der ersten
Arbeitsfüße in das Nadelbett im Bereich der zusätzlichen Abzugsschloßteile
vorgesehen sind, und daß weitere selektiv schaltbare Selektionsklappen zum selektiven Abziehen der
Jacquardplatinen in eine Stellung, in denen die ersten Arbeitsfüße
der Stricknadeln von Abzugsschloßteilen nicht erfaßbar
sind, vorgesehen sind.
Mit einer derart ausgebildeten, einfach aufgebauten Flachstrickmaschine
ist es möglich, beliebig durch die zusätzlichen Selektionsklappen auszuwählende Stricknadeln ausgehend
von der Kammgleichestellung auf eine gegenüber der normal eingestellten; Abzugstiefe unterschiedliche Abzugstiefe abzuziehen.
Die zusätzlichen Druckschloßteile sind vorteilhaft vorlaufend neben den zusätzlichen Abzugsschloßteilen auf die zusätzlichen
Arbeitsfüße wirkend angebracht.
Zweckmäßig ist der Aufbau der erfindungsgemäßen Flachstrickmaschine
derart, daß die Stricknadeln durch die an den zusätzlichen Arbeitsfüßen angreifenden zusätzlichen Abzugsschloßteile
weniger weit als durch die an den ersten Arbeitsfußen angreifenden Abzugsschloßteile abgezogen werden.
Alle Abzugsschloßteile sind vorteilhaft bei jeder Schlittenumkehr beliebig schaltbar.
Um in beiden Schlittenlaufrichtungen gleichermaßen arbeiten zu können, sind die Strickschlösser zweckmäßig symmetrisch
zu ihrer Mittelquerachse, in der die Selektionsklappen für die Auswahl zum Fanghenkelbilden angeordnet sind, ausgebildet.
Schließlich sind vorteilhaft mehrere Reihen von Selektionsklappen parallel zur Schloßlaufrichtung vorgesehen und die
Auswahlfüße der Jacquardplatinen in entsprechend mehreren Reihen gestaffelt angeordnet.
Die Erfindung ist im folgenden .an einem Ausführungsbeispiel
und anhand der Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen
Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf ein Strickschloß einer erfindungsgemäßen Flachstrickmaschine
in Teilansicht,
Fig. 2 den Schnitt durch ein Nadelbett einer erfindungsgemäßen
Flachstrickmaschine entlang einem
Nadelkanal, und
Fig. 3 eine Teilansicht eines zusätzlichen Druck— schloßteils im Strickschloß der erfindungsgemäßen
Flachstrickmaschine.
Bei der erfindungsgemäßen Flachstrickmaschine, deren Strickwerkzeuge
und Strickschloß in den Zeichnungen dargestellt sind, sind Stricknadeln 1 in Nadelkanälen 2 eines Nadelbetts
3 angeordnet. Die Stricknadeln 1 weisen einen nach hinten ragenden federnden Schaft 4 auf, der von einem ebenfalls federnden
Schaft- 5 von Jacquardplatinen 6 Untergriffen ist. Jede Stricknadel 1 weist im Bereich des freien Endes des
Schaftes 4 einen ersten Arbeitsfuß 7 sowie in ihrem mittleren Bereich einen zweiten Arbeitsfuß 8 auf. Die Jacquardplatinen
6 weisen ebenfalls Auswahlfüße 9, die gegebenenfalls
als Auswahlfüße 9', 9" und 9"1 gestaffelt angeordnet sind,
auf.
Im Strickschloß sind nicht gekennzeichnete Schloßteile zum Führen der Stricknadeln :1 mittels deren ersten Arbeitsfüße 7
beim Maschenbilden und FanghenkeIbilden vorgesehen. Der Abzug
der Stricknadeln 1 an den Arbeitsfußen 7 zur Bildung von Ma-
sehen oder Fanghenkeln erfolgt durch ein an den Schlittenumkehrstellen
beliebig schaltbares Abzugsschloßteil 10.
Weiter sind am Strickschloß in dessen Mittelquerachse M Selektionsklappen
11 angeordnet, welche selektiv in Eingriff mit den Auswahlfüßen 9, 91, 9" bzw. 9"1 der Jacquardplatinen
6 gebracht werden können/ um die Stricknadeln 1 zum Fanghenkelbilden auszuwählen. Vorlaufend zu den Selektionsklappen
11 sind Selektionsklappen 1.2 vorgesehen, die der Auswahl der Stricknadeln 1 zum Maschenbilden dienen.
Ergänzend zu den Selektionsklappen 11 und 12 sind
weitere Selektionsklappen 13 vorgesehen, die ebenfalls selektiv geschaltet werden können, um an den Auswahlfüßen 9,
9', 9" bzw. 9"' der Jacquardplatinen 6 anzugreifen und diese in eine Stellung abzuziehen, in der der federnde Schaft 5
der Jacquardplatinen 6 in einer in den Nadelkanal 2 gedrückten Stellung arretiert ist, und zwar mittels einer Anschlagnase
14 am freien Ende des federnden Schaftes 5 der Jacquardplatine
6.
Im Strickschloß ist ein zusätzliches, ebenfalls an den Schlittenumkehr
stellen schaltbares Abzugsschloßteil 15 vorgesehen, welches die Stricknadeln 1 durch Angriff an den zweiten Arbeitsfüßen
8 abzieht. Vorlaufend zu dem zusätzlichen Abzugsschloßteil 15 ist ein zusätzliches Druckschloßteil 16 vorgesehen,
welches durch Angriff an den Arbeitsfüßen 8 die Arbeitsfüße 7 der Stricknadeln 1 im Nadelkanal 2 verschwinden
läßt.
Die Bahnen, in denen sich die ersten Arbeitsfüße 7 der Stricknadeln
1 in Maschenaustriebshöhe, Fangaustriebshöhe und Kammgleichenhöhe
befinden, sind mit M7, F7 und KG7 bezeichnet,
während die Bahn, in der sich die zusätzlichen Arbeitsfüße 8 der Stricknadeln 1 in Kammgleichenhöhe befinden, mit KG8
bezeichnet ist.
Mit dem dargestellten Strickschloß können die arbeitenden
Stricknadeln 1 durch die beliebig schaltbaren Abzugsschloßteile 10 und 15 in verschiedene Abzugstiefen abgezogen werden.
Beim Arbeiten der Maschine in Schlittenlaufrichtung von rechts nach links werden zunächst sämtliche Stricknadeln
1, die arbeiten sollen, von einem nicht gezeigten Druckschloßteil in die Nadelkanäle 2 gedrückt. Dabei werden die Jacquardplatinen
6«von einem Abzugsschloßteil 17 nach unten gezogen. Im
weiteren Verlauf wählen die Selektionsklappen 12 diejenigen Stricknadeln 1, die Maschen bilden sollen, und die Selektionsklappen
11 diejenigen Stricknadeln 1, die Fanghenkel bilden sollen, selektiv aus. Bei dieser Auswahl werden jeweils die
Jacquardplatinen 6 der in Tätigkeit zu bringenden Stricknadeln 1 nach oben geschoben, wodurch die federnde Schäfte 5 der entsprechenden
Jacquardplatinen 6 aus dem Nadelkanal 2 federn und damit die Nadelfüße 7 der zugehörigen Stricknadeln 1 in Tätigkeit
bringen können.
Sind nun die Stricknadeln 1 auf Maschen- und Fanghöhe ausgetrieben
und befinden sich wieder im Abzugsbereich auf Fanghöhe nach unten, so wird das Druckschloßteil 16 über den Arbeitsfuß 8 den federnden Schaft 4 der Stricknadel 1 soweit in das
Nadelbett 3 drücken, daß der Arbeitsfuß 7 aus dem Schloßbereich verschwunden ist und die Jacquardplatine 6 mit ihrem federnden
Schaft 5 die in das Nadelbett 2 gedrückte Position erreicht hat. In dieser Position werden die Jacquardplatinen 6 derjenigen
Stricknadeln 1, die von dem unteren Abzugsschloßteil 10 nicht abgezogen werden sollen mit Hilfe der selektiv ausgewählten
Selektionsklappen 13 abgezogen, so daß sie über die An-
schlagnase 14 im Nadelkanal 2 arretiert werden bzw. einrasten und nach Freigabe durch das entsprechende Druckschloßteil
nicht wieder zurückfedern können. Während dieser Zeit werden alle arbeitenden Stricknadeln 1 über die Arbeitsfüße
8 vom Abzugsschloßteil 15 auf Kaitimgleiche-Stellung (KG8) gebracht.
Die bis hier nicht ausgewählten Arbeitsfüße 7 gehen in Tätigkeit und werden von dem Abzugsschloßteil 10 erfaßt.
Zweckmäßig werden die Abzugsschloßteile 10 und 15 derart eingestellt, daß das Abzugsschloßteil 10 die Stricknadeln 1
immer weiter abzieht als das Abzugsschloßteil 15. Beide Abzugsschloßteile 10 und 15 sind bei jeder Schlittenumkehr beliebig
schaltbar.
Bei dem eingangs erwähnten Noppenmuster werden die Stricknadeln 1, die Maschen bilden sollen, vom Abzugsschloßteil
und diejenigen, die Fanghenkel bilden sollen, vom Abzugsschloßteil 15 abgezogen.
- Leerseite -
Claims (5)
1. Flachstrickmaschine mit in den Nadelkanälen der Nadelbetten
angeordneten Stricknadeln mit federnd ausgebildetem Schaft, der von dem ebenfalls federnd ausgebildeten,
in einer oberen und einer unteren Stellung zum Nadelbett arretierbaren Schaft einer Jacquardplatine im
Bereich eines Arbeitsfußes der Stricknadel Untergriffen ist, und mit selektiv schaltbaren Selektionsklappen zum
selektiven Austreiben der Jacquardplatinen in Stellungen, in denen die Stricknadeln Maschen oder Fanghenkel
bilden können,
dadurch gekennzeichnet , daß die Stricknadeln (1) einen weiteren Arbeitsfuß (8)
aufweisen, daß im Strickschloß zusätzliche Abzugsschloßteile (15) zum Eingriff mit den weiteren Arbeitsfußen
(8) vorgesehen sind, daß im Strickschloß zusätzliche
Druckschloßteile (16) zum Versenken der ersten Arbeitsfüße (7) in das Nadelbett (3) im Bereich der zusätzlichen
Abzugsschloßteile (15) vorgesehen sind, und daß weitere selektiv schaltbare Selektionsklappen (13) zum
selektiven Abziehen der Jacquardplatinen (6) in eine Stellung, in denen die ersten Arbeitsfüße (7) der
Stricknadeln (1) von Abzugsschloßteilen. (10) nicht erfaßbar sind, vorgesehen sind.
2. Flachstrickmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die zusätzlichen
Druckschloßteile (16) vorlaufend neben den zusätzlichen
Abzugsschloßteilen (15) auf die zusätzlichen Arbeitsfüße (8) wirkend angebracht sind.
3. Flachstrickmaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet , daß die Stricknadeln (1) durch die an den zusätzlichen Arbeitsfüßen
(8) angreifenden zusätzlichen Abzugsschloßteile (15) weniger weit als durch die an den ersten Arbeitsfußen
(7) angreifenden Abzugsschloßteile (10) abgezogen werden.
4. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet , daß die Abzugsschloßteile (10, 15) bei jeder Schlittenumkehr beliebig
schaltbar sind.
5. flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Strick-Schlösser
symmetrisch zu ihrer Mittelquerachse (M) f in der die Selektionsklappen (11) für die Auswahl zum Fanghenkelbilden
angeordnet sind, ausgebildet sind.
Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet , daß mehrere Reihen von Selektionsklappen (11, 12, 13) parallel zur
Schloßlaufrichtung vorgesehen und die Auswahlfüße (9,
91, 9", 9"1) der Jacquardplatinen in entsprechend mehreren
Reihen gestaffelt angeordnet sind.
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