DE3129563C2 - - Google Patents
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Description
Chrom und Chromvorlegierungen werden weithin bei
der Herstellung von "Superlegierungen" eingesetzt
Manche Hersteller solcher Superlegierungen wünschen
extrem niedrige Grenzen für Stickstoff in den Vorlegierungen,
damit die endgültige Legierung keine unannehmbaren
Verunreinigungen und Einschlüsse, die sich
durch den Stickstoff ergeben, aufweist. Beispielsweise
gibt ein Hersteller von Superlegierungen die Spezifikation
an, daß Chromvorlegierungen höchstens 0,003 Gew.-%
Stickstoff haben sollen. Solche Produkte waren bis zur
vorliegenden Erfindung an den Handelsplätzen unbekannt,
wobei typisches im Handel erhältliches Chrom bis herab
zu nur 0,008 bis 0,03% Stickstoff enthielt. Es war auf
dem Fachgebiet anerkannt, daß dieser ziemlich hohe
Stickstoffgehalt das Ergebnis der Reaktion von Chrom mit
der Atmosphäre (Luft) während der Herstellung war.
Es mag Versuche gegeben haben, stickstoffarmes Chrom und
Chromvorlegierungen durch Raffination unter Vakuumbedingungen
zur Senkung des Stickstoffgehaltes des Chroms
oder der Chromlegierungen herzustellen; von solchen
Versuchen jedoch ist nicht bekannt, daß sie erfolgreich
oder eine praktische Maßnahme zur Senkung des Stickstoffgehaltes
der Chrom- oder Chromvorlegierungen auf
annehmbare Werte waren.
Es ist bekannt (DE-PS 1 75 885 und DE-PS 1 87 457), Chrom
und Chromlegierungen aluminothermisch nach dem Thermit-
Verfahren herzustellen.
Zur Erzeugung hochreiner Vorlegierungen nach dem Thermit-
Verfahren hat ein wassergekühlter Kupferbehälter
breite Verwendung gefunden. Eine Form eines derartigen
wassergekühlten Kupferbehälters ist in Trans. Met. Soc.
ATME 1967, Band 239, S. 1282-1286 beschrieben. Es ist
praktisch, Stickstoff aus einem in einem solchen Behälter
zu reduzierenden Thermitsystem zu entfernen, da der
Behälter vakuumdicht gemacht werden kann. Würde man nach
diesem Verfahren bei der aluminothermischen Reduktion
von Chromoxiden arbeiten, sollte es hohen Stickstoffgehalt
in dem anfallenden Produkt ausschließen, indem die
Stickstoffaufnahme aus der Atmosphäre während der Reduktion,
dem Kühlen und dem Erstarren beseitigt wird.
Die wassergekühlten Kupferwände solcher Behälter beschränken
jedoch im allgemeinen deren Brauchbarkeit auf
die Reduktion solcher Metalle oder Legierungen, die bei
etwa 1650°C oder darunter schmelzen. Chrommetall
schmilzt bei etwa 1880°C und spritzt, wie gefunden
wurde, während der Reduktion um den Kupferkessel herum.
Dies läßt das Chrom die Wände des Behälters oberhalb der
Reduktionszone mit einer dünnen Schicht überziehen.
Diese dünne Metallschicht wird gewöhnlich als Panzerung
bezeichnet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur aluminothermischen Herstellung von stickstoffarmen
Chromnickellegierungen mit einem Stickstoffgehalt von
weniger als 0,005 Gew.-%, vorzugsweise bis herab zu
0,001 bis 0,003 Gew.-%, bereitzustellen.
Die gestellte Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs
1.
In den Unteransprüchen 2 und 3 sind Ausbildungen des
Verfahrens nach Anspruch 1 angegeben.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann das Chromoxid, Nickel und Aluminium zu relativ
geringer Größe gebracht und innig gemischt werden, so
daß die Umsetzung rasch und gleichförmig eintritt, wenn
der Ansatz einmal gezündet ist. Das bei dem Verfahren
eingesetzte Chromoxid, Nickel und Aluminium sollte von
der höchsten im Handel erhältlichen Reinheit sein. Im
allgemeinen ist es nötig, ein Oxidationsmittel, wie
Natriumchlorat, als Beschleuniger zu verwenden, um für
gutes Schmelzen und gute Trennung von Metall und
Schlacke ausreichend hohe Temperaturen zu erzeugen.
Typischerweise wird bei der Reaktion auch ein Flußmittel
verwendet.
Die aluminothermische Reduktion erfolgt durch Einbringen
des Thermitgemischs in einen wassergekühlten Kupferreaktor,
Bedecken des Behälters und Herabsetzen des Drucks
in dem beschickten Behälter auf etwa 40 Pa oder darunter.
Diese Vakuumentgasung entfernt Luft, die Hauptquelle
für Stickstoff in Chrom und Chromvorlegierungen.
Nach der Senkung des Drucks auf diesen Wert wird der
Behälter mit hochreinem Inertgas, vorzugsweise Argon,
geflutet, und man läßt das Argon ausreichend lange durch
das Thermitgemisch wandern. Im allgemeinen sind etwa 5
min für das Durchspülen dieses Gemischs durch das Inertgas
erforderlich. Nun wird das Thermitgemisch gezündet
und die Reduktion ist praktisch sofort beendet. Das
Verfahren führt zur Bildung einer Chromnickelvorlegierung
mit weniger als 0,005% Stickstoff. Dies ist
äußerst wichtig, da es genügend Hinweise darauf gibt,
daß es nahezu unmöglich ist, Stickstoff zu entfernen,
wenn er einmal im Chrommetall vorliegt, selbst mit Hilfe
von Techniken, wie des Elektronenstrahlschmelzens, um
unerwünschte Verunreinigungen zu entfernen. Es wird
angenommen, daß der restliche Stickstoff Stickstoff sein
könnte, der mit dem Aluminiumpulver und dem Chromoxid
vereinigt ist und durch das Vakuumentgasen nicht entfernt
wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird durch die folgenden
Beispiele noch vollständiger beschrieben:
Die in Tabelle I angegebenen Materialien wurden vereinigt
und zusammengemischt:
BestandteilGewicht, kg
BestandteilGewicht, kg
Aluminium27,22
Calciumoxid21,77
Calciumfluorid 4,54
Chromiumsesquioxid63,50
Natriumchlorat 9,07
Nickel 9,07
Nach dem Mischen wurde das Beschickungsmaterial in einen
wassergekühlten Kupferofen gebracht, der zuvor evakuiert
und mit Argon gefüllt worden war. Der Kupferofen wurde
dann auf weniger als 20 bis 27 Pa in wenigen Minuten mit
Hilfe zweier mechanischer Pumpen mit jeweils einer
Pumpkapazität von 35 000 l/min bei 67 Pa heruntergepumpt.
Der Ofen wurde dann mit hochreinem Argon ausreichend
lange (mindestens 5 min) geflutet, um das Argon gründlich
in das Gemisch eindringen zu lassen. Nun wurde der
Deckel des Kupferofens rasch entfernt, ein Heizaufsatz
wurde angebracht und ein Rauchentferner über den Ofen
bewegt und das Gemisch gezündet. In weniger als 1 min
war diese Reaktion beendet. Die bei der Reaktion gebildete
geschmolzene Schlacke schützt das Metall vor der
Atmosphäre (und jeder Stickstoffaufnahme aus der Atmosphäre),
während die Legierung sich abkühlt. Ein
Gußstück mit einem Gewicht von 49 kg wurde hergestellt.
Die Analyse der hergestellten Legierung findet sich in
Tabelle II.
%
Al 0,080
C 0,045
Cr80,49
Fe 0,57
Ni18,22
N₁ 0,0028
O₂ 0,061
P 0,007
Si 0,030
S 0,010
Nach der Arbeitsweise des Beispiels 1 wurde eine Legierung
aus dem in Tabelle III wiedergegebenen Gemisch
hergestellt.
BestandteilGewicht, kg
BestandteilGewicht, kg
Aluminium27,22
Calciuimoxid21,77
Calciumfluorid 4,54
Chromsesquioxid63,50
Natriumchlorat 9,07
Nickel 9,07
Das Gemisch wurde gezündet und lief etwa 1 min; der
gebildete Gußblock wog etwa 47,63 kg. Die Analyse der
erhaltenen Legierung ist in Tabelle IV wiedergegeben.
Al 0,59 C--- Cr79,89 Fe 0,37 Ni18,44 N₂ 0,0023 O₂ 0,062 P 0,005 Si 0,096 S 0,016
Al 0,59 C--- Cr79,89 Fe 0,37 Ni18,44 N₂ 0,0023 O₂ 0,062 P 0,005 Si 0,096 S 0,016
Nach der Arbeitsweise des Beispiels 1 wurde eine Legierung
aus dem in Tabelle V gezeigten Gemisch hergestellt.
BestandteilGewicht, kg
BestandteilGewicht, kg
Aluminium27,22
Calciumoxid21,77
Calciumfluorid 2,27
Chromsesquioxid63,50
Natriumchlorat 9,07
Nickel 9,07
Das Gemisch wurde gezündet und lief etwa 1 min, der
erzeugte Gußblock wog etwa 48,1 kg. Die Analyse der
erhaltenen Legierung findet sich in Tabelle VI.
%
Al 0,052
C 0,040
Cr79,62
Fe 0,58
Ni19,05
N₂ 0,0023
O₂ 0,163
P 0,004
Si 0,051
S 0,014
Nach der Arbeitsweise des Beispiels 1 wurde eine Produktionsmenge
von 13 600 kg einer Legierung aus dem in
Tabelle VII gezeigten Gemisch hergestellt.
BestandteilGewicht, kg
BestandteilGewicht, kg
Aluminium
(bis 74 µm bzw. -200 mesh)25,85 Flußmittel
(40-30-30 der Foote Mineral Co.) 6,80 Chromsesquioxid
(bis 74 µm bzw. -200 mesh)63,50 Natriumchlorat 7,26 Nickel
(bis 0,84 mm bzw. -20 mesh) 9,07
(bis 74 µm bzw. -200 mesh)25,85 Flußmittel
(40-30-30 der Foote Mineral Co.) 6,80 Chromsesquioxid
(bis 74 µm bzw. -200 mesh)63,50 Natriumchlorat 7,26 Nickel
(bis 0,84 mm bzw. -20 mesh) 9,07
Das Gemisch wurde gezündet und lief etwa 1 min, und die
gebildeten Gußblöcke wogen durchschnittlich 47,88 kg.
Die Analyse der anfallenden Legierung findet sich in
Tabelle VIII.
%
Al 0,82
C 0,02
Cr79,83
Fe 0,22
Ni18,84
N₂ 0,0018
O₂ 0,090
P 0,006
Si 0,10
S 0,006
Zum Vergleich wurde eine Legierung aus dem in Tabelle
IX wiedergegebenen Gemisch und nach der Arbeitsweise
des Beispiels 1 hergestellt, mit der Ausnahme, daß die
Reduktion in Luft durchgeführt wurde.
BestandteilGewicht, kg
BestandteilGewicht, kg
Aluminium27,22
Calciumoxid21,77
Calciumfluorid 4,54
Chromsesquioxid63,50
Natriumchlorat 9,07
Nickel 9,07
Das Gemisch wurde gezündet und lief etwa 1 min, der
gebildete Gußblock wog etwa 47,63 kg. Die Analyse der
anfallenden Legierung findet sich in Tabelle X.
%
Al 0,18
C 0,043
Cr80,66
Fe 0,29
Ni18,10
N₂ 0,02
O₂ 0,069
P 0,003
Si 0,044
S0,0085
Claims (3)
1. Verfahren zur aluminothermischen Herstellung von
stickstoffarmen Chromnickellegierungen, dadurch gekennzeichnet,
daß
- a) in ein Reaktionsgefäß ein Gemisch aus Chromoxid, Nickel, Aluminium und Schlackebildnern gegeben wird,
- b) das Reaktionsgefäß evakuiert wird auf 40 Pa, anschließend mit Inertgas geflutet wird und
- c) unter Aufrechterhaltung der inerten Atmosphäre die Reaktion unter Bildung einer Legierung mit 80% Chrom, 20% Nickel und weniger als 0,005% Stickstoff durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die aluminothermische Reduktion in einem wassergekühlten
Kupferbehälter durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Inertgas Argon verwendet wird.
Applications Claiming Priority (1)
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US06/172,545 US4331475A (en) | 1980-07-28 | 1980-07-28 | Process for aluminothermic production of chromium and chromium alloys low in nitrogen |
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