DE3032211A1

DE3032211A1 - Zwischenschicht aus kunststoff fuer eine mehrschichtige glasscheibe

Info

Publication number: DE3032211A1
Application number: DE19803032211
Authority: DE
Inventors: Franz Dr. 5100 Aachen Krämling; Ludwig 5100 Aachen Linden; Achim 5120 Herzogenrath Müller; Helmar Dr. 5100 Aachen Rädisch
Original assignee: Vegla Vereinigte Glaswerke 52066 Aachen GmbH; Vegla Vereinigte Glaswerke GmbH
Current assignee: Vegla Vereinigte Glaswerke GmbH
Priority date: 1979-09-03
Filing date: 1980-08-27
Publication date: 1981-03-26
Also published as: JPS5637253A; EP0026123B1; EP0026123A1; DE3032211C2; FR2464139B1; FR2464139A1; DE3064941D1; US4556600A

Description

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Beschreibung

Die Erfindung betrifft eine Zwischenschicht für eine mehrschichtige Glas-, Glas-Kunststoff- oder Kunststoff-Verbundscheibe. Sie umfaßt ferner Verbundscheiben mit einer derartigen Zwischenschicht.

Es sind eine Vielzahl von Zwischenschichten bekannt, die bei der Herstellung von Verbundglasscheiben verwendet werden können. Für die Verbindung von Glasscheiben miteinander werden z.B. in großem Umfang Zwischenschichten aus Polyvinylbutyral verwendet.

Es ist auch bekannt, zum Verbinden von Glasscheiben mit Polycarbonatplatten Polyurethankleber zu verwenden (DE-AS 15 94 164).Dabei werden bevorzugt thermoplastische Polyurethane mit einem Überschuß an freien NCO-Gruppen verwendet, wobei man zunächst eine noch nicht vollständig auspolymerisierte Folie mit thermoplastischen Eigenschaften herstellt, und diese Folie unter Anwendung von Wärme und Druck mit den Platten aus Glas und Polycarbonat verbindet. Das den Kleber bildende Polyurethan wird bei diesem bekannten Verfahren aus einer stöchiometrischen Mischung von Isocyanaten und Polyolen hergestellt. Es könen nach diesem bekannten Verfahren zwar auch geeignete thermoplastische Polyurethane mit einem geringen Überschuß an Hydroxylgruppen verwendet werden, jedoch werden solche mit einem geringen Überschuß an Isocyanatgruppen bevorzugt verwendet.

Dieses aus der DE-AS 15 94 164 bekannte Verfahren führt zu einer Verbundplatte, die in verschiedener Hinsicht nicht vollständig befriedigt. So zeigt z.B. die Verklebung eine gewisse Temperaturabhängigkeit, die unerwünscht ist. Bei

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niedrigen Temperaturen nimmt die Elastizität des Klebers ab, so daß die durch die unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten von Glas und Polycarbonat auftretenden Scherspannungen nicht vollständig absorbiert werden, sondern Verformungen des Verbundes hervorrufen. Außerdem läßt die Fähigkeit, kleinere Bruchstücke festzuhalten, zu wünschen übrig. Darüberhinaus sind stöchiometrische Mischungen aus Isocyanat und Polyol, oder gar Mischungen mit einem Oberschuß der Isocyanatkomponente verhältnismäßig teuer.

Andererseits sind auch Zwischenschichten aus Kunststoffklebern mit hohen visko-elastischen Eigenschaften bekannt, die insbesondere zur Herstellung von schalldämmenden Verbundscheiben eingesetzt werden. So ist z.B. in der DE-AS 17 o9 322 eine solche Verbundglasscheibe beschrieben, bei der die Zwischenschicht aus einem Vinylacetat-Mischpolymerisat besteht. Dieses bekannte Verbundglasbauelement ist in verschiedener Hinsicht nicht vollständig befriedigend. So zeigt z.B. die Verklebung eine gewisse unerwünschte Temperaturabhängigkeit. Bei niedrigen Temperaturen nimmt die Elastizität des Klebers ab und dies ist dann besonders nachteilig, wenn zwei Scheiben mit unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten, wie Silikatglas und Polycarbonat, miteinander verklebt werden, da dann die Gefahr besteht, daß die Scherspannungen nicht vollständig absorbiert werden und es zu Verformungen des Verbundes kommt. Außerdem ist die Haftung nicht ausreichend, so daß wenn das Glas zersplittert, kleinere Bruchstücke nicht genügend festgehalten werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zwischenschicht mit in verschiedener Hinsicht verbesserten Eigen-

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schäften zu schaffen. Insbesondere soll die Zwischenschicht eine hohe Klebewirkung sowohl zu Silikatglas wie zu Kunststoffen wie Polycarbonat aufweisen, wobei Verbundglasscheiben mit diesen Zwischenschichten auch höheren TemperaturSchwankungen ausgesetzt werden können, ohne daß dadurch die Verklebung in Mitleidenschaft gezogen wird. Die Zwischenschicht soll ferner gießfähig sein, und soll sich für die Herstellung von Verbundglasscheiben mit den unterschiedlichsten Funktionen eignen·

Gemäß der Erfindung zeichnet sich die neue Zwischenschicht dadurch aus, daß sie aus einer mehrfunktionellen Polyolkomponente und einer mehrfunktionellen Isocyanatkomponente mit einem gegenüber dem für die Bildung von Polyurethan stöchiometrischen Verhältnis hohen Überschuß der Polyolkomponente hergestellt ist, wobei das Verhältnis der Isocyanatgruppen zu den Hydroxylgruppen in der Mischung o,2 bis o,6 beträgt.

Das nach der in situ erfolgenden Polymerisation entstehende Reaktionsprodukt ist kein Polyurethan im eigentlichen Sinne, sondern aufgrund des hohen Überschusses der die Hydroxylgruppen enthaltenden Komponente eher als ein "Polyurethangruppen enthaltendes Polyol" zu bezeichnen. Es ist kein "Thermosplast", und weist eine Reihe von Eigenschaften auf, aufgrund deren es den für den genannten Zweck bekannten Polyurethanklebern überlegen ist. Zu diesen vorteilhaften Eigenschaften gehören:

- eine erhöhte Haftung an der Silikatglasoberfläche infolge des Überschusses an OH-Gruppen, die eine besonders gute Bindung mit der Glasoberfläche eingehen;

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- eine geringere Viskoelastizität, so daß entstehende Spannungen leichter absorbiert werden;

- eine weitgehende Temperaturunabhängigkeit der weichelastischen Eigenschaften;

- gute Gießeigenschaften der Mischung;

- eine erhöhte Fähigkeit, auch kleine Glassplitter nach einem Bruch der Glasscheibe festzuhalten;

- erhöhte schalldämmende Wirkung infolge höherer viskoelastischer Energieverluste innerhalb der Klebeschicht;

- wesentlich preisgünstigere Herstellung des Klebers, da die Polyolkomponente wesentlich preiswerter ist als ^x die Isocyanatkomponente.

Besonders bewährt hat sich die Verwendung von Klebermischungen, bei denen das Äquivalentverhältnis der Isocyanatgruppen zu den Hydroxylgruppen o,25 bis o,45 beträgt, d.h. bei einem Vernetzungsgrad von 25 bis 45 % beim ausgehärteten Produkt.

In bevorzugter Ausführungsform der Erfindung werden als Polyolkomponente mehrfunktionelle Polyole, insbesondere Polyesterpolyole oder Polyätherpolyole mit einem Molekulargewicht zwischen 25o und 4ooo allein oder in Mischung miteinander verwendet, wie sie durch Reaktion von Wasser oder mehrfunktionellen Alkoholen wie Äthylenglykol, Butandiol-1.4, Glycerin, Trimethylolpropan, Hexantriol, Pentaerythrit, Sorbit u. dgl. mit aliphatischen Dicarbonsäuren wie Adipinsäure oder mit cyclischen Äthern wie Äthylenoxid, Propylenoxid oder Tetrahydrofuran erhalten

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werden. Als Isocyanatkomponente werden bevorzugt mehrfunktionelle Isocyanate wie Hexamethylendiisocyanat, Trimethylhexamethylendiisocyanat, m-Xylylendiisocyanat, 4.4'-Methylenbis(cyclohexylisocyanat), Isophorondiisocyanat oder deren tri- oder mehrfunktionelle Biurete, Isocyanate oder dgl. verwendet.

Vorteilhafterweise wird die Klebermischung in einer Dicke von wenigstens o,5 mm, und vorzugsweise von mehr als 1 mm, aufgetragen bzw. zwischen die zu verklebenden Platten eingebracht. Je nach dem gewünschten Anwendungszweck kann die Schichtdicke bis zu 12 mm und ggf. mehr betragen.

Als brauchbares Maß für die notwendige Weichelastizität bzw. Verformbarkeit der Kleberschicht kann die Shore-Härte angesehen werden. Die erfindungsgemäßen Kleber erfüllen die an sie gestellten Forderungen dann in besonderem Maße, wenn ihre Shore-Härte kleiner als 2o, und vorzugsweise kleiner als 1o ist.

Versuche haben gezeigt, daß die schalldämmenden Eigenschaften, die mit einer mehrschichtigen Glasscheibe mit einer erfindungsgemäßen Zwischenschicht erreicht werden, besser sind als bei einer entsprechenden Glasscheibe mit einer Zwischenschicht aus Polyvinylbutyral.

Nachfolgend werden einige Ausführungsbeispiele für die erfindungsgemäße Klebermischung bzw. für verschiedene Arten von Mehrschichtengläsern mit den erfindungsgemäßen Zwischenschichten wiedergegeben.

Beispiel 1

- 18 5o g eines durch Kondensation von 1.2-Propylenoxid mit

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2.2-Bis-(hydroxylmethyl-1-butanol) hergestellten PoIyätherpolyols mit einem Molekulargewicht von etwa 45o und einem Gehalt an freien OH-Gruppen von 11,5 % (z.B. das unter dem Handelsnamen DESMOPHEN 55o U bekannte Produkt der Firma BAYER AG),

- o, 19 g Dibutylζinndilaurat, und

- 716 g eines Biurets von 1.6-Hexandiisocyanat mit einem Gehalt an freien NCO-Gruppen von 22,ο % (z.B. das unter dem Handelsnamen DESMODUR N/1oo bekannte Produkt der Firma BAYER AG)

werden unter Vermeidung der Bildung von Luftblasen durch Entgasen bei Unterdruck homogen gemischt. Die gießfähige Masse wird auf eine Silikatglasscheibe von 8 mm Dicke in einer Schichtdicke von 4 mm aufgetragen. Auf die Kleberschicht wird eine 4 mm dicke Glasscheibe aufgelegt. Die Kleberschicht wird bei einer Temperatur von 313 K innerhalb einer Zeit von 3,5 Stunden so weit ausgehärtet, daß der Schichtkörper aus der waagerechten Lage entfernt werden kann. Nach vollständigem Aushärten weist der Kleber entsprechend dem Äquivalentverhältnis der Isocyanatgruppen zu den Hydroxylgruppen einen Vernetzungsgrad von etwa 3o % auf. Die Shore-Härte ist geringer als 1o. Die Shore-Härte, und damit die elastische bzw. plastische Verformbarkeit der Kleberschicht bleibt in dem interessierenden Temperaturbereich von 258 bis 353 K unverändert.

Für diese Scheibe wurde nach DIN 5 2 21 ο ein Schalldämmwert von 38 dB (Rw) gemessen. Im Vergleich hierzu wird bei einer Mehrschichtenscheibe mit gleichem Aufbau, jedoch einer Zwischenschichtzusammensetzung, bei der das Ver-

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hältnis der Isocyanatgruppen zu den Polyolgruppen einem Vernetzungsgrad von 8o % entspricht, ein Schalldämmwert R_w von nur 35 dB gemessen.

Beispiel 2

Es wird eine gießfähige Mischung wie in Beispiel 1 hergestellt. Die gießfähige Masse wird auf eine waagerecht liegende Silikatglasscheibe von 3 mm Dicke in einer Schichtdicke von 2 mm aufgetragen. Auf diese Kleberschicht wird eine 5 mm dicke Polycarbonatplatte aufgelegt, auf die ihrerseits wiederum eine 2 mm dicke Kleberschicht aufgetragen wird. Auf diese Kleberschicht wird eine 3 mm dicke Silikatglasplatte aufgelegt. Bei einer Temperatur von 313 K härtet der Kleber innerhalb einer Zeit von 3,5 Stunden so weit aus, daß der Schichtkörper aus der waagerechten Lage entfernt werden kann. Nach vollständigem Aushärten weist der Kleber entsprechend dem Äquivalentverhältnis der Isocyanatgruppen zu den Hydroxylgruppen einen Vernetzungsgrad von etwa 3o I, und eine Shore-Härte von "=c1o auf. Die Shore-Härte, und damit die elastische bzw. plastische Verformbarkeit der Kleberschicht, bleibt in dem interessierenden Temperaturbereich von 258 bis 353 K unverändert.

Eine Verbundglasscheibe mit diesem Aufbau eignet sich ausgezeichnet als einbruchhemmende Verbundglasscheibe. Bei Schlagversuchen mit der spitzen Seite eines 8 kg schweren Hammers kann die Verbundglasscheibe nicht durchschlagen werden. Auf der Stoßseite werden die Glasbruchstücke in die "klebrige" Verbindungsschicht gedrückt, die die Splitter festhält und verhindert, daß die Kunststoffschicht freigelegt wird.

Beispiel 3

- 73,9 g eines durch Kondensation von 1.2-Propylenoxid mit

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2.2-Bis(hydroxylmethyl-1-butanol) hergestellten PoIyäthers mit einem Molekulargewicht von etwa 45o und einem Gehalt an freien OH-Gruppen von 11,5 % (DESMOPHEN 5 5o U der Firma BAYER AG),

- o,o74 g Dibutylzinndilaurat, und .

- 25,3 g Isophorondiisocyanat mit einem Gehalt an freien NCO-Gruppen von 37,5 % (IPDI der Firma VEBA-CHEMIE)

werden unter Vermeidung der Bildung von Luftblasen unter Unterdruck homogen gemischt. Die Mischung weist ein Äquivalentverhältnis der NCO-Gruppen zu den OH-Gruppen von o,45 auf, so daß der auspolymerisierte Kleber einen entsprechenden Vernetzungsgrad von 45 % aufweist. Die Mischung wird bei Raumtemperatur zwischen die zu verbindenden Glas- und Polycarbonatscheiben eingebracht und bei einer Temperatur von etwa 313 K ausgehärtet. Der Kleber ist in seinen Eigenschaften vergleichbar mit dem in Beispiel 1 beschriebenen Kleber.

Beispiel 4

Es wird eine Reaktionsmischung wie in Beispiel 1 beschrieben hergestellt. Die Mischung wird bei Umgebungstemperatur zwischen eine Silikatglasscheibe und eine Polycarbonatplatte in einer Dicke von 2 mm eingebracht und anschließend bei einer Temperatur von etwa 313 K ausgehärtet. Die Zwischenschicht zeigt Eigenschaften, die mit denen der in Beispiel 3 beschriebenen Zwischenschicht vergleichbar sind.

Beispiel 5

- 422,6 g Polytetramethylen-äther-diol mit einem Molekulargewicht von etwa 65o und einem Gehalt an freien OH-Grup-

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pen von 5,3 % (TERACOL 65o der Firma DU PONT),

- o,274 g Dibutylzinndilaurat, und

- 125 g eines Biurets von 1.6-Hexandiisocyanat mit einem Gehalt an freien NCO-Gruppen von 23,2 % (DESMODUR L 2 291 von BAYER)

werden zur Vermeidung der Bildung von Luftblasen unter Unterdruck homogen gemischt. Die Mischung weist ein Äquivalentverhältnis der NCO-Gruppen zu den OH-Gruppen von o,52 und der ausgehärtete Kleber entsprechend einen Vernetzungsgrad von etwa 5 2 % auf. Die Mischung wird in einer Schichtdicke von 2 mm zwischen eine Silikatglasscheibe und eine mit dieser zu verbindende Polycarbonatplatte eingebracht. Der Kleber ist nach etwa 6o Minuten bei einer Temperatur von etwa 4o Grad Celsius vollständig ausgehärtet.

Beispiel 6

- 261 g eines aus 1.2.3-Trihydroxypropan und 1.2-Propylenoxid hergestellten Polyathers mit einem Molekulargewicht von etwa 45o und einem Gehalt an freien OH-Gruppen von 12 % (das Produkt NAPTER G 13o der Firma NAPHTACHIMIE),

- o,o26 g Dibutylzinndilaurat, und

- 1oo g eines Biurets von 1«6-Hexandiisocyanat mit einem Gehalt an freien NCO-Gruppen von 23,2 % (DESMODUR L 2291 der Firma BAYER AG)

werden homogen gemischt und wie in den voraufgehenden Beispielen beschrieben als Zwischenschicht zwischen zwei Silikatglasscheiben angeordnet. Das Verhältnis der NCO-

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Gruppen zu den OH-Gruppen der Mischung beträgt o,3, was bei einem Vernetzungsgrad des auspolymerisierten Klebers von 3o % entspricht. Die so erhaltene Mehrschichtenscheibe weist gute schalldämmende Eigenschaften auf.

Beispiel 7

Es wird eine Mischung wie in Beispiel 6 beschrieben hergestellt, und mit dieser Masse als Zwischenschicht eine Verbundglasscheibe aus Silikatglas- und Polycarbonatplatten hergestellt.

Beispiel 8

Es wird eine Gießmasse wie in Beispiel 1 beschrieben hergestellt. Die Gießmasse wird auf eine 8 mm dicke Glasscheibe in einer Dicke von 2 mm aufgetragen. Anschließend wird auf diese Schicht eine 5 mm dicke Polycarbonatplatte aufgelegt. Auf diese Polycarbonatplatte wird wiederum eine 2 mm dicke Schicht der Gießmasse aufgebracht, und darauf eine Glasscheibe von 4 mm Dicke aufgelegt. Der Vernetzungsgrad in den Zwischenschichten beträgt nach dem Aushärten 3o I.

Die vo hergestellte Verbundglasscheibe weist eine Schalldämmung Rjy von 4odB auf. Die Verwendung der Polycarbanatplatte hat mehrere Vorteile. So wird z.B. das Gewicht der Verbundglasscheibe herabgesetzt und die Herstellung von Verbundglasscheiben mit geringerer Gesamtdicke ermöglicht. Scheiben mit diesem Aufbau eignen sich insbesondere als einbruchhemmende Verbundglasscheiben.

Beispiel 9

Zur Herstellung einer beschußfesten Verbundglasscheibe, die auf ihrer dem Beschüß abgewandten Seite mit einer Splitterschutzschicht versehen ist, die die Loslösung von Split-

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tern bei Beschüß vollständig vermeidet, wird auf eine herkömmliche Panzerglasscheibe beispielsweise mit dem Aufbau 3 mm Glas - o,76 mm Polyvinylbutyral - 8 mm Glas 1,5 mm Polyvinylbutyral - 8 mm Glas, auf diese letzte Glasscheibe eine 2 mm dicke Kleberschicht einer der in den vorangegangenen Beispielen beschriebenen Zusammensetzung aufgetragen, und darauf eine 2 mm dicke Polycarbonatplatte aufgebracht. Gegebenenfalls kann die Polycarbonatplatte auf ihrer freien Oberfläche mit einer selbstheilenden Kratzfestbeschichtung versehen werden nach einem Verfahren, wie es in den DE-AS 26 29 779 und DE-OS 27 29 229 beschrieben ist.

Beispiel Io

- 28o g Polypropylenglykol mit einem mittleren Molekulargewicht von etwa 425 und einem Gehalt an freien OH-Gruppen von etwa 7,9 % (z.B. das unter der Bezeichnung PPG 425

bekannte Produkt der Firma UNION CARBIDE)

- o,159 g Dibutylzinndilaurat, und

- 117 g eines Biurets von 1.6-Hexandiisocyanat mit einem Gehalt an freien NCO-Gruppen von 22,2 % (DESMODUR N 1oo von Bayer)

werden unter Anwendung von Unterdruck homogen gemischt. Die Mischung weist ein Äquivalentverhältnis der NCO-Gruppen zu den OH-Gruppen von o,48 und dementsprechend nach dem Aushärten einen Vernetzungsgrad von 48 % auf. Die Mischung wird als Zwischenschicht zwischen zwei Glasscheiben eingebracht. Nach dem Aushärten weist die so hergestellte Mehrschichtenscheibe gute schalldämmende Eigenschaften auf.

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Beispiel 11

Es wird eine schalldämmende Verglasung hergestellt, indem zwei übliche Verbundglasscheiben aus je zwei 3 mm dicken Glasscheiben und einer o,76 mm dicken Zwischenschicht aus Polyvinylbutyral miteinander über eine wenigstens 2 mm dicke Klebeschicht verbunden werden, die aus einer in den vorangehenden Beispielen beschriebenen Zusammensetzung besteht.

Beispiel 12

Eine schalldämmende Verglasung mit extrem hoher Schallisolation wird hergestellt, indem eine erste Verbundglasscheibe aus einer 6 mm dicken Glasscheibe, einer 2 mm dicken Zwischenschicht aus einer in den vorangehenden Beispielen beschriebenen Zusammensetzung und einer 4 mm dicken Glasscheibe über einen Abstandshalterahmen mit einer zweiten Verbundglasscheibe aus zwei 4 mm dicken Glasscheiben und einer 2 mm dicken Zwischenschicht ebenfalls aus einer in den vorangehenden Beispielen beschriebenen Zusammensetzung miteinander verbunden werden. Es entsteht ein Isolierglas, wobei der Luftzwischenraum, der ggf. mit einem anderen Gas als Luft gefüllt werden kann, eine Dicke von 12 bis 24 mm aufweisen soll. Am Rand wird die Verglasungseinheit wie üblich abgedichtet. Derartige Verglasungen weisen eine Schalldämmung von 5o bis 53 dB auf.

Selbstverständlich kann die erfindungsgemäße Zwischenschicht auch für andere als die beschriebenen Ausführungsbeispiele Anwendung finden. Desgleichen beschränkt sich ihre Anwendung nicht auf das Verkleben von Glas und Polycarbonat, vielmehr kann die Zwischenschicht auch zum Verbinden von Glas mit anderen Kunststoffen, wie z.B. Cellulose-Acetobutyrat, verwendet werden.

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Claims

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Anmelder: Vereinigte Glaswerke GmbH, 51oo Aachen

Zwischenschicht aus Kunststoff für eine mehrschichtige Glasscheibe

Patentansprüche

1- Zwischenschicht für eine mehrschichtige Glas-, Glas-Kunststoff- oder Kunststoffplatte, dadurch gekennzeichnet , daß sie aus einer mehrfunktionellen Polyolkomponente und einer mehrfunktionellen Isocyanatkomponente mit einem gegenüber dem für die Bildung von Polyurethan stöchiometrischen Verhältnis hohen Überschuß der Polyolkomponente hergestellt ist, wobei das Verhältnis der Isocyanatgruppen zu den Hydroxylgruppen in der Mischung o,2 bis o,6 beträgt.
2. Zwischenschicht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Isocyanatgruppen zu den Hydroxylgruppen in der Mischung o,25 bis o,45 beträgt.

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3. Zwischenschicht nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Polyolkomponente aus einem oder mehreren mehrfunktionellen Polyolen, insbesondere aus Polyesterpolyolen oder Polyätherpolyolen mit einem mittleren Molekulargewicht zwischen 25o und 4ooo besteht.
4. Zwischenschicht nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Isocyanatkomponente aus einem oder mehreren mehrfunktionellen Isocyanaten, wie Hexamethylendiisocyanat, Trimethylhexamethylendiisocyanat, m-Xylylendiisocyanat, 4.4'-Methylenbis(cyclohexylisocyanat), Isophorondiisocyanat oder deren tri- oder mehrfunktionellen Biureten, Isocyanuraten oder dgl. bestehen.
5. Zwischenschicht nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einer Mischung aus 75,5 bis 7o,3 Gew.% eines durch Kondensation von 1.2-Propylenoxid mit 2.2-Bis(hydroxymethyl-1-butanol) oder 1.2.3-Trihydroxypropan hergestellten Polyätherpolyols mit einem Molekulargewicht von etwa 45o und einem Gehalt an freien OH-Gruppen von 1o,5 bis 12 %, und 29,7 bis 24,5 Gew.% eines Biurets von 1.6-Hexandiisocyanat mit einem Gehalt an freien NCO-Gruppen von 21 bis 24 % hergestellt ist.
6. Zwischenschicht nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie nach der Polymerisation in situ eine Shore-Härte von weniger als 2o, und vorzugsweise von weniger als 1o, aufweist.
7. Mehrschichtige Glas- und/oder Verbundglasscheibe aus Kunststoffplatten, gekennzeichnet durch eine oder mehrere Zwischenschichten nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6.

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8. Mehrschichtige Verbundscheibe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Zwischenschicht(en) wenigstens o,5 nun beträgt.
9. Mehrschichtige Verbundscheibe nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie zum Zweck erhöhter Einbruchhemmung eine oder mehrere Silikatglasscheiben und eine oder mehrere Schichten aus Polycarbonat aufweist, und daß die zwischen einer Glasscheibe und einer PoIycarbonatschicht angeordnete, als Klebeschicht dienende Zwischenschicht einen Vernetzungsgrad von 2o bis 6o %, und vorzugsweise von 25 bis 45 %, und eine Schichtdicke von wenigstens 1,5, und vorzugsweise von mehr als 2 mm, aufweist.
1o.Mehrschichtige Verbundscheibe nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie zum Zweck erhöhter Durchschußfestigkeit in Schußrichtung gesehen folgenden Aufbau aufweist: 3 mm dicke Glasscheibe - 1,5 mm dicke Polyvinylbutyralschicht - 8 mm dicke Glasscheibe, 2 mm dicke Zwischenschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 6 2 mm dicke Polycarbonatplatte.
11.Mehrschichtige Verbundscheibe nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß zum Zweck erhöhter Schalldämmung die Zwischenschicht gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 einen Vernetzungsgrad von 2o bis 6o I, und vorzugsweise von 25 bis 45 %, und eine Schichtdicke von 1,5 bis 12 mm aufweist.
12.Mehrschichtige Verbundscheibe nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß sie zwei Silikatglasscheiben umfaßt, die über einen starren und mit den Glasscheiben dicht

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verbundenen Abstandhalter am Rand miteinander verbunden sind, wobei der durch die Glasscheiben und den Abstandhalter gebildete Hohlraum durch die in gießfähiger Form eingebrachte Zwischenschicht ausgefüllt ist.
13. Mehrschichtige Verbundscheibe nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß sie zwei aus je zwei Silikatglasscheiben und einer zwischen diesen angeordneten, wenigstens 1,5 mm dicken Zwischenschicht bestehende Verbundglasscheiben umfaßt, die unter Zwischenschaltung eines Abstandsrahmens in der Art einer Isolierglasscheibe mit einem Luftzwischenraum von 12 bis 24 mm Dicke miteinander verbunden sind.
14. Mehrschichtige Verbundscheibe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine Platte aus Polycarbonat auf beiden Seiten über je eine Zwischenschicht nach Anspruch 1 bis 6 mit je einer Silikatglasscheibe verbunden ist.
15. Verfahren zur Herstellung einer Verbundscheibe nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschicht in gießfähigem Zustand auf eine waagerecht liegende Scheibe aufgegossen, bzw. in den Hohlraum zwischen den auf Abstand anordneten Scheiben eingegossen wird.

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