DE3016638C1 - Splitterbildendes Geschoss - Google Patents
Splitterbildendes GeschossInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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Description
Die Erfindung betrifft ein splitterndes Geschoß nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein gattungsgleiches Geschoß ist bekannt aus der CH-PS
4 57 198. Ein rückwärtiger kreiszylindrischer Bereich des
Geschosses wird von einem Stapel scheibenförmiger durch
messergleicher Elemente gebildet, welche radiale, die Zer
legung begünstigende Ausnehmungen und eine zentrale Bohrung
zur Aufnahme einer zentralaxialen Halterung aufweisen.
Die radialen Ausnehmungen sind durchgängig ausgebildet und
die rohrförmige zentralaxiale Halterung dient als Auf
nahme für einen längsaxialen Detonator. An den vorbe
schriebenen Stapel schließt sich vorderseitig ein Stapel
weiterer rotationssymmetrischer, scheibenförmiger Elemente
an. Letztere weisen außerhalb des Zentrums Ausnehmungen
für stangenförmige Detonatoren auf, werden von einer Hülle
umschlossen und bilden innenseitig eine Aufnahme für eine
Übertragungsladung. Vorderseitig endet das bekannte Geschoß
in einer Ogive mit einem Zünder.
Der Aufbau des bekannten Geschosses ist außerordentlich
aufwendig. Die zahlreichen Ausnehmungen für die Detonatoren
und die Übertragungsladung sowie der Zünder verringern die
durchschnittliche Dichte des bekannten Geschosses. Hieraus
und aus seiner vollkalibrigen Gestaltung resultiert ein
großer Geschwindigkeitsabfall. Damit ist das bekannte Ge
schoß zum wirksamen Bekämpfen sich schnell bewegender Flug
ziele ungeeignet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungs
gleiches Splittergeschoß zu schaffen, welchem auf seiner
Flugbahn ein nur geringer Geschwindigkeitsabfall eigen
tümlich ist, so daß es sich zum wirksamen Bekämpfen sich
schnell bewegender Flugziele eignet.
Gelöst wird diese Aufgabe nach der im Patentanspruch 1 ent
haltenen technischen Lehre mit den in seinem kennzeichnen
den Teil angegebenen erfinderischen Merkmalen.
Zwar ist aus der DE-OS 29 19 807 ein zur Drallstabilisierung
vorgesehenes Unterkalibergeschoß aus einem Werkstoff hoher
Dichte bekannt, die Einstückigkeit dessen Geschoßkörpers
beeinträchtigt jedoch nachteiligerweise die Splitterbildung,
und ein zentralaxialer Kanal als Aufnahme für eine Brandmas
se beeinträchtigt wiederum die mittlere Dichte
des Geschosses, was bereits ebenfalls als nachteilig er
wähnt ist.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung
dargestellten, bevorzugten Ausführungsbeispiels des näheren
erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 ein Geschoß mit der Erfindung im längsaxialen
Schnitt,
Fig. 2 einen Schwermetallkörper in vergrößerter Dar
stellung in Draufsicht und
Fig. 3 den Schwermetallkörper im Schnitt nach der
Linie III-III in Fig. 2.
Ein Geschoß 10 weist ein unterkalibriges Fluggeschoß 12 in
einem nicht näher beschriebenen Treibkäfig 14 auf. Das Flug
geschoß 12 setzt sich zusammen aus einer vorgebbaren Anzahl
rotationssymmetrischer Elemente, welche auf noch zu be
schreibende Weise miteinander verbunden sind. Entlang einer
Geschoßlängsachse A erstreckt sich eine zentrale Halterung
16, welche als kreiszylindrischer Dorn mit einem Durchmesser
d 1 ausgebildet ist. Die zentrale Halterung 16 ist ein
stückig mit einem rotationssymmetrischen Heckflansch 18 ver
bunden. Auf den Heckflansch 18 sind kreiszylindrische Ring
scheiben 20 aus einem pyrophoren Werkstoff im Wechsel mit
kreiszylindrischen Ringscheiben 22 aus einem Werkstoff
hoher Dichte im Wechsel miteinander stapelförmig angeordnet.
Auf eine vordere, kreiszylindrische Ringscheibe 20 folgt
eine konische Kreisringscheibe 26 1 aus Werkstoff hoher
Dichte, welcher eine konische Kreisringscheibe 24 1 aus
pyrophorem Werkstoff folgt usf. Der Heckflansch 18 sowie
die Kreisringscheiben 20, . . ., 26 bilden mit ihrer jeweiligen
Umfangsfläche die Umfangsfläche des Fluggeschosses 12. Den
vorderen Abschluß des Kreisringstapels und damit die Spitze
des Fluggeschosses 12 bildet ein rotationssymmetrischer
Spitzenkörper 28. Sämtliche rotationssymmetrischen Elemente
20, . . ., 26 sind mit einer durchgehenden zentralen Bohrung
34 versehen, deren Durchmesser d 2 mit dem Durchmesser d 1
der zentralen Halterung 16 korrespondiert. Dies trifft auch
zu für ein Sackloch 36 im Spitzenkörper 28. Zum Erzielen
einer hohen, mittleren Dichte des Fluggeschosses 12 bestehen
die zentrale Halterung 16 und der Heckflansch 18 aus Werk
stoff hoher Dichte; auch nehmen die Kreisringscheiben 22 und
26 ein größeres Volumen ein als die Kreisringscheiben 20 und
24. Wie in den Fig. 2 und 3 dargestellt, sind die Kreis
ringscheiben 22 (20) mit dreikantprismatischen Sollbruch
stellen 32 (30) versehen. Analog weisen auch die Kreisring
scheiben 24 und 26 entsprechende Sollbruchstellen auf. Auf
nicht näher dargestellte Weise sind die aufeinander ge
stapelten Elemente 20, . . ., 28 des Stapels jeweils mit dem
betreffenden Nachbarn bzw. dem Heckflansch 18 und der
zentralen Halterung 16 verklebt. Als Werkstoff hoher Dichte
eignet sich beispielsweise ein solcher auf Wolfram-Basis.
Als pyrophorer Werkstoff eignet sich neben abgereichertem Uran beispielsweise auch Zirkon.
Durch den Aufbau des Geschosses 10 ergibt sich folgende
Wirkungsweise:
Über einen Führungsring 15 und weitere, nicht dargestellte
Maßnahmen vermittelt der Treibkäfig 14 dem Fluggeschoß 12
neben einem stabilisierenden Drall eine sehr hohe Anfangs
geschwindigkeit. Nach Verlassen des Waffenrohres trennt sich
der Treibkäfig 14 von dem Fluggeschoß 12, welches sich auf
einer weitgehend gestreckten Flugbahn einem betreffenden
Ziel nähert. Hieraus ergibt sich die angestrebte kurze Ge
schoßflugzeit mit hoher Treffwahrscheinlichkeit.
Beim Auftreffen auf das Ziel werden infolge des Stoßes die
Sollbruchstellen 30 und 32 wirksam. Resultierend aus hoher
Geschwindigkeit und drallbedingten Zentrifugalkräften bildet
sich ein Splitterkegel, welcher bei hohem Durchschlagsver
mögen der Splitter eine hohe Splitterdichte gewährleistet.
Hieraus ergibt sich sowohl gegen funktionswesentliche
Konstruktions- und Gerätebereiche wie auch jeweilige Treib
stoffbehälter gerichtete, zerstörende Wirkung.
Bei Geschossen nach der Erfindung ergibt sich für das Flug
geschoß 12 eine hohe Abschußfestigkeit und eine gute Drall
aufnahme. Bei kurzer Geschoßflugzeit, auch unter störenden
Bedingungen gutem Flugverhalten und folglicherweise geringem
Geschwindigkeitsabfall wurden jeweils gute Wirkungen er
zielt gegen ein geschottetes Aluminiumziel, gegen homogene
Panzerplatten und unter extrem flachen Auftreffwinkeln.
Hierdurch erweist sich die Munition nach der Erfindung auch
als besonders gut geeignet zum Einsatz gegen Kampfhubschrauber.
Wird das Fluggeschoß nach der Erfindung bei einer der be
schriebenen, analogen Gestalt aus abgereichertem Uran gefer
tigt, ergibt sich vorteilhafterweise eine extrem hohe Dichte,
wobei der betreffende Werkstoff zudem die Rolle des pyro
phoren Werkstoffs mit übernimmt und, aus ballistischen
Gründen gleiche Fluggeschoßmasse vorausgesetzt, bei gleicher
Fluggeschoßlänge wie bei der zuerst beschriebenen Aus
führung ein höherer Schlankheitsgrad des Fluggeschosses er
möglicht wird: während beim zuerst beschriebenen Ausführungs
beispiel bei einer vergleichsweise geringeren durchschnitt
lichen Dichte zum Erzielen einer vorgegebenen Geschoßmasse
ein Länge/Durchmesser-Verhältnis einen Wert a aufweist,
läßt sich bei dem nachfolgend beschriebenen Ausführungsbei
spiel bei gleicher Länge und Fluggeschoßmasse ein Länge/
Durchmesser-Verhältnis b verwirklichen, dessen Wert größer
als der von a ist. Hieraus resultiert bei einem geringeren
Geschwindigkeitsabfall eine vergleichsweise noch ge
strecktere Flugbahn und kürzere Geschoßflugzeit. Die bezüg
lich ihrer äußeren Gestalt gleichen Treibspiegel bedürfen
lediglich einer unterschiedlichen Aufnahme, welche dem je
weiligen Länge/Durchmesser-Verhältnis a bzw. b angepaßt ist.
Claims (2)
1. Splitterbildendes Geschoß, bei welchem ein rückwärtiger
kreiszylindrischer Bereich einschließlich dessen Umfangs
fläche von einem Stapel scheibenförmiger, durchmesser
gleicher Elemente gebildet wird, welche radiale, die
Zerlegung begünstigende Ausnehmungen und eine zentrale
Bohrung zur Aufnahme einer zentralaxialen Halterung auf
weisen, gekennzeichnet durch
folgende Merkmale:
- a) an den rückwärtigen Stapel aus Elementen (22, 20) schließt sich ein Stapel aus scheibenförmigen Elemen ten (24 1 . . ., 26 1 . . .) mit kegelmantelförmigen Um fangsflächen an, welche sich mit der Umfangsfläche eines Spitzenkörpers (28) zu einem Kreiskegel ergän zen,
- b) die zentralaxiale Halterung (16) ist als Vollzylinder ausgebildet und erstreckt sich von einem Heckflansch (18) bis in den Spitzenkörper (28),
- c) das Geschoß (12) ist in an sich bekannter Weise zünder- und sprengstofflos sowie unterkalibrig und zur Drallstabilisierung ausgebildet, wobei seine hohe mittlere Dichte auf dem Vorhandensein von Teilen aus einem Werkstoff aus Wolframbasis beruht, und
- d) die radialen Ausnehmungen (30, 32) sind rinnenförmig ausgebildet.
2. Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß wenigstens ein vorgebbares Element
(22; 20; 24 1 . . .; 26 1 . . .; 28) aus einem pyrophoren Werk
stoff besteht.
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