DE29504883U1 - Taktlineal oder Taktscheibe - Google Patents
Taktlineal oder TaktscheibeInfo
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Description
Paul-Wilhelm Braun 27. März 1995
Lindlau Str. 23 MW/wir
53842 Troisdorf P95534DE00 (0895)
Taktlineal oder Taktscheibe
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Taktlineal oder eine Taktscheibe für die genaue Positionierung von Arbeitsmaschinen, Handhabungsgeräten
oder anderen Stellgliedern, bestehend aus einem transparenten Material, auf dem Kodierungen zur Abtastung über optische
Sensoren angeordnet sind.
Taktscheiben sind in der Regel auf einer rotierenden Achse mittels
Nabe befestigt. Ein Lichtstrahl erzeugt im Durchlichtverfahren
bei der Rotation der Scheibe Impulse. Dabei liegt die Lichtquelle parallel zur Rotationsachse und sendet einen Lichtstrahl
rechtwinklig auf die Scheibe.
Durch die auf der kodierten Taktscheibe vorgegebene Reihenfolge: lichtdurchlässig/lichtundurchlässig entstehen auf der rotierenden
Scheibe "Fenster"-Öffnungen bestimmter Breite und Länge, die
zur Erzeugung von Impulsen benutzt werden. Der aus der Lichtquelle (Sender) austretende Lichtstrahl wird von einem in der
optischen Achse des Lichtstrahl liegendem Empfänger (optischer Sensor) in einen Impuls umgewandelt, wobei die Art des Impulses
von der Beschaffenheit der "Fenster" abhängt.
Die elektrischen Impulse dienen zum Aufbau eines Regelkreises für die Drehzahlmessung, für Beschleunigung und für die genauere
Positionierung von Stellgrößen, wie z.B. einem Druckerkopf, einem Roboterarm oder eines Werkzeugschlittens. Für lineare
Systeme werden Taktlineale oder Taktmaßstäbe verwendet, die rechtwinklig zu einer Lichtquelle angeordnet sind und beim Auftreffen
eines Lichtstrahles auf einen hinter dem Taktlineal angeordneten optischen Sensor einen Impuls erzeugen. Dies wird
beispielsweise bei Werkzeugmaschinen zur Steuerung der Vorschubbewegung
angewendet.
Üblicherweise werden Taktscheiben oder Taktlineale aus Glas, Metall oder Kunststoff hergestellt. Bei der Herstellung von
Massenprodukten haben sich bisher Kunststoff- und Metallscheiben
durchgesetzt. Als Neuerung werden sie beispielsweise bei Winkelgebern oder Encodereinheiten/ z.B. für Tintenstrahldrucker,
aus transparenten Filmen hergestellt.
Dazu wird ein Industriefilm entweder über Masken oder über Fotoplotter
mit Codierungen belichtet und dann entwickelt. Das Ergebnis ist ein transparenter Film, bei dem die Codierungen
schwarz und nicht lichtdurchlässig sind. Aus dem Filmmaterial werden dann die einzelnen Scheiben oder Lineale ausgeschnitten.
Ein Nachteil bei der bekannten Anordnung von Taktscheiben und optischen Sensoren ist darin begründet, daß Sender und Empfänger
auf jeweils gegenüberliegenden Seiten, bezogen auf die Taktscheiben bzw. Taktlinealanordnung angebracht sind. Dieses verursacht
einen höheren konstruktiven Aufwand und bewirkt unter Umständen auch eine erhöhte Anfälligkeit gegen Störungen in
Folge mechanischer Beanspruchung, wie z.B. schwingender Belastung oder durch Verschmutzungen, die sich auf beiden Seiten der
Scheibe ablagern können.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die beschriebenen Nachteile zu vermeiden und eine neue Anordnung bzw. einen neuen
Aufbau von Taktlinealen oder Taktscheiben anzugeben, der eine einfachere und ggfs. weniger anfällige Bauweise von fotosensorischen
Regelkreisen ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Hauptanspruch
angegebenen Merkmale gelöst. Es hat sich gezeigt, daß eine Beschichtung von Taktscheiben und Taktlinealen mit reflektierenden
Materialien eine Anordnung von Sender und Empfänger auf einer
Seite nebeneinander möglich ist. Zweckmäßigerweise werden Sender
und Empfänger - also Lichtquelle und optischer Sensor - zu einem Chip vereinigt und somit als Baugruppe eng mit dem Taktlineal
oder der Taktscheibe verbunden. Dadurch werden die Abstände geringer, die Schwingungsbelastung niedriger und eine Verstaubungsgefahr
nahezu eliminiert.
Um Taktscheibe oder Taktlineal mit einer höheren Frequenz bewegen zu können, ist es erforderlich, daß Fehler bei der Reflektion
des Lichtstrahles vermieden und die Energieverluste möglichst gering gehalten werden. Dies ist auch wichtig für eine
Miniaturisierung von Taktscheibe oder Taktlineal. Durch geschickte Anordnung auf nur einer Seite des Trägermaterials kann
die Streuung und Beugung des Lichtstrahles verringert und Indifferenzerscheinungen
vermieden werden. Diese Maßnahmen verbessern das Auflösungsverhältnis erheblich im Vergleich zu einer Anordnung
der Kodierung und der reflektierenden Schicht auf jeweils einer Seite der Taktscheibe bzw. des Taktlineals. Ferner ist der
Einsatz von beliebigen Trägermaterialien möglich. Eine Alterung des verwendeten Filmmaterials kann dann weitgehend verhindert
werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 erfindungsgemäße Taktscheibe mit Sender/Empfänger-Baueinheit
im Querschnitt und in Draufsicht,
Fig. 2 Taktscheibe analog zu Fig. 1 in herkömmlicher Ausführung.
In Fig. la ist die Taktscheibe mit 1 bezeichnet. Sie trägt einen Durchmesser D (optischer Durchmesser) und dreht um eine Rotationsachse
2. An ihrem äußeren Umfang sind Schlitze 3 angeordnet, die eine Schlitzlänge 1 und eine Schlitzbreite b aufweisen.
Die Taktscheibe 1 besteht aus einem Trägermaterial 20, das transparent oder lichtundurchlässig sein kann. Auf diesem Träger
kann eine Reflexschicht 8, eine Fotoschicht 21 oder eine antistatische
Gelantineschicht 22 aufgebracht sein. Zur Abdeckung der Reflexschicht 8 ist es zweckmäßig, zur Außenseite der Taktscheibe
1 hin eine Schutzschicht 23 aufzubringen.
Bisher war es üblich zwischen einem Trägermaterial und dem Fotoschichten
21 bzw. der Gelantineschicht 22 ein Klebematerial 24 aufzubringen. Nach neueren Entwicklungen ist es jedoch auch
möglich, daß die genannten Schichten bereits bei der Erzeugung der Trägerschicht mit aufgebracht werden, so daß Klebeschichten
nicht benötigt werden.
Am äußeren Rand der Taktscheibe 1 sitzen jeweils ein Sender 4 und ein Empfänger 5, die auf einer gemeinsamen Baueinheit 6
angeordnet sind. Über die Leitungen 7 sind Sender und Empfänger mit einem Regelkreis (nicht dargestellt) verbunden.
Wie aus Fig. Ib ersichtlich, ist das Trägermaterial 20 der
Taktscheibe 1 vorzugsweise auf der Vorderseite mit einer reflektierenden Schicht 8 versehen. Auf der reflektierenden
Schicht 8 befindet sich dann die Photoschicht 21, mittels der die Kodierungen erzeugt werden. Somit werden die aus dem Sender
4 emittierten Lichtstrahlen nur an den "Durchlaßspalten" der Photoschicht, also zwischen den Schlitzen der Maske in der
optischen Achse Z reflektiert und vom Empfänger 5 registriert, der einen Impuls über die Leitungen 7 an den Regelkreis abgibt.
Wenn das Trägermaterial 2 0 transparent ausgebildet ist, kann zwischen dem Trägermaterial 20 der Taktscheibe 1 und der
reflektierenden Schicht 8 eine lichtempfindliche Schicht liegen,
die mit Kodierungen zur Herstellung von Fenstern für optische Sensoren versehen wird. Hierzu kann die lichtempfindliche
Schicht 9 wie in Fig. Id gezeigt, über Masken oder Fotoplotter belichtet und entwickelt werden.
Für eine hohe Genauigkeit der erfindungsgemäßen Taktscheibe ist
es erforderlich, daß die Bohrung exakt im Zentrum der Scheibe angeordnet ist. Dies gelingt über ein sogenanntes "fangstanzen"
wobei der Mittelpunkt der Taktscheibe optisch erfaßt und gleichzeitig die Bohrung und die Außenkontur ausgestanzt werden. Zur
Vermeidung von kleinsten Signaldifferenzen ist es erforderlich,
daß eine Unwucht der Taktscheibe oder des Taktlineales vermieden wird. Dies gelingt durch Feinjustieren bei der Bearbeitung,
wobei dieser Vorgang vorzugsweise auf einer Seite des Trägermaterials 1 vorgenommen wird. Dies erspart ein zweimaliges Justieren
und vermeidet hierdurch Bearbeitungsfehler.
Grundsätzlich kann wie in Fig. Ie gezeigt, die lichtempfindliche
Schicht auch auf der anderen Seite des transparenten Materials 1 angeordnet sein, die dem Sensor 6 zugewandt ist. Hierbei
können jedoch Beugungserscheinungen beim Durchgang des vom Sender 6 emitierten Lichtstrahles durch die Maske auftreten.
Deshalb ist es vorteilhaft, wenn der Abstand zwischen den vom Lichtstrahl nach der Reflektion durchquerten Schichten minimiert
ist. Dies ist in der erstgenannten Alternative der Fall (Fig. Ic) .
Analog zur Fig. 1 ist in Fig. 2 eine Taktscheibe 10 mit einer Drehachse 2 dargestellt, die ebenso einen optischen Durchmesser
D, eine Schlitzlänge 1 und eine Schlitzbreite b aufweist. Da hier jedoch eine reflektierende Schicht fehlt, ist Sender und
Empfänger 4, 5 bzw. 14, 15 auf jeweils einer Seite der Taktscheibe
10 angeordnet.
Man erkennt, daß der' optische Weg in der Z-Achse gemäß Fig. 2a
langer ist als in der Darstellung gemäß Fig. Ib. Ferner ist die
erhöhte Anzahl von Leitungen und Bauteilen zu beachten. Der Platzbedarf für die in Fig. 2 dargestellt Taktscheibe nach dem
Stand der Technik ist daher im Vergleich zur erfindungsgemäßen
Taktscheibe größer.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Taktscheibe wird ein Industriefilm
entweder über Masken oder über Fotoplotter mit Codierungen belichtet und entwickelt. Der belichtete und entwickelte
Standardfilm ist transparent und die Codierungen sind schwarz und nicht reflektierend.
Zur Erzielung einer Reflektion an der Rückseite der Taktscheibe wird der belichtete und entwickelte Film im Hochvakuum-Verfahren
mit einer metallischen Schicht einseitig bedampft werden. Es kann auch der Film mit einer Ref lektionsschicht und einer
Photoschicht bei der Herstellung versehen werden, so daß hierdurch die Genauigkeit der Abbildung noch verbessert wird.
Ferner können auch andere Dünnschichtverfahren zum Auftragen von metallisch hochreflektierenden Schichten (Reflektionsgrad größer
90 %) verwendet werden, wie beispielsweise die Sputtertechnik. Anhand von Versuchen wurde festgestellt, daß bei einer Lichtquelle,
die Lichtwellen mit ca. 7 00 Nannometern Lichtwellenlänge aussendet, folgende Metallschichten angewendet werden können:
Kupfer, Aluminium, Chrom und Silber.
Kupfer, Aluminium, Chrom und Silber.
Weitere metallische Schichten sind je nach Wellenlängenbereich der Lichtquelle und unter Berücksichtigung einer optimalen Haftung
auf dem jeweils zum Einsatz kommenden Filmmaterial möglich.
Darüber hinaus kann die metallische Schicht bei ansonsten gleichem
Prozeß auch gegen mechanische Beschädigungen mit einer zusätzlichen Schutzschicht versehen werden. Nach dem Beschichten
wird der Film vereinzelt, so daß die gewünschten Taktscheiben und Taktlineale aus dem Industriefilm ausgeschnitten werden
können.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Herstellung von
Massenprodukten mit hoher Auflösung. Es weist ferner den Vorteil einer hohen Prozeßsicherheit auf, sofern bei der Herstellung
Filmmaterial mit gleichbleibenden Eigenschaften verwendet wird.
Die als Massenprodukte hergestellten reflektierenden Taktlineale
und Taktscheiben werden vorzugsweise in Tintenstrahldruckern eingesetzt, wobei Stückzahlen von mehreren Millionen pro Jahr
anfallen.
Speziell beim Farbdruck ist die genaue Positionierung des Drukkerkopfes
über die in einem Regelkreis integrierte Fotosensorik
erforderlich. Mit Hilfe der erfindungsgemäß angeordneten Sensoren auf einer Seite der Taktscheibe bzw. der Taktlineale ist eine einfache und kostengünstige Bauweise möglich.
erforderlich. Mit Hilfe der erfindungsgemäß angeordneten Sensoren auf einer Seite der Taktscheibe bzw. der Taktlineale ist eine einfache und kostengünstige Bauweise möglich.
Vorstehend wurden verschiedene Aufbauten von Taktscheiben erläutert,
bei denen die Kodierungen überwiegend als Schlitze dargestellt wurden. Grundsätzlich sind aber auch andere geometrische
Formen möglich, insbesondere sind Ein- und Mehrkanäle für Scheiben
und auch für Lineale technisch ausführbar. Hierzu wird auf die Figuren 3 und 4 verwiesen, in denen Beispiele für eine Mehrkanal
anordnung gegeben werden.
Claims (7)
1. Taktlineal oder Taktscheibe für die genaue Positionierung
und/oder Positionserfassung von Arbeitsmaschinen, Handhabungsgeräten oder anderen beweglichen Bauteilen, bestehend
aus einem Trägermaterial, auf dem Kodierungen zur Abtastung über optische Sensoren angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Trägermaterial (1) selbst reflektiert oder mit einer reflektierenden Schicht (8) versehen ist.
2. Taktlineal oder Taktscheibe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Material (1) aus einem Film, transparent oder lichttundurchlässig besteht, wobei eine lichtempfindliche
Schicht (9) und eine reflektierende Schicht (8) auf dem Film aufgetragen ist.
3. Taktlineal oder Taktscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die lichtempfindliche Schicht (9) über Masken oder
Fotoplotter mit Kodierungen zur Herstellung von Fenstern optischer Sensoren versehen werden.
4. Taktlineal oder Taktscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die reflektierende Schicht (8) aus einer Metallschicht
besteht.
5. Taktlineal oder Taktscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Metallschicht im Dünnschichtverfahren aufgetragen
ist.
6· Taktlineal oder Taktscheibe nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Metallschicht aus Kupfer, Aluminium, Chrom oder Silber besteht.
7. Taktlineal oder Taktscheibe nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf die Metallschicht eine weitere Schutzschicht gegen mechanische Beschädigung aufgebracht ist.
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Legal Events
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Effective date: 19950824 |
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R150 | Utility model maintained after payment of first maintenance fee after three years |
Effective date: 19980714 |
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R151 | Utility model maintained after payment of second maintenance fee after six years |
Effective date: 20010713 |
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R081 | Change of applicant/patentee |
Owner name: PWB-RUHLATEC INDUSTRIEPRODUKTE GMBH, DE Free format text: FORMER OWNER: BRAUN, PAUL-WILHELM, 53842 TROISDORF, DE Effective date: 20030205 |
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R152 | Utility model maintained after payment of third maintenance fee after eight years |
Effective date: 20030611 |
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R071 | Expiry of right |