DE2945133C2 - Bremseinrichtung für fluidgetriebene, kolbenstangenlose Arbeitszylinder - Google Patents
Bremseinrichtung für fluidgetriebene, kolbenstangenlose ArbeitszylinderInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Bremseinrichtung für fluidgetriebene. kolbenstangenlose Arbeitszylinder,
bei denen ein in einem Zylinderrohr gleitender Kolben mittels eines umlaufenden Übertragungsgliedes oder
direkt mit einer außen auf dem Zylinderrohr oder in Ger Zylinderwandung geführten Kraftabnahme verbunden
ist. «
Unter kolbenstangenlosen Arbeitszylindern, für die der mit der Erfindung vorgeschlagene Gegenstand
besonders geeignet ist. werden solche Antriebe verstanden, bei denen die Kraft des Zylinders, d. h. des
Antriebselementes, entweder über eine Kraftbrücke w durch einen Schlitz im Zylinderrohr oder über Magnete
oder über umlaufende Stahlbänder. Stahlseile, Kunststoffbänder oder Kombinationen davon vom Kolben
nach außen übertragen wird.
Antriebe allgemein, so auch fluidgetriebene kolben- >i
stzngeitlose Antriebe, wie sie beispielsweise aus der
FR-PS 23 52 186 bekannt sind, sollten gezielt angehalten,
festgehalten und auch positioniert, d. h. nach entsprechendem Programm verfahren werden können,
sollen sie einer Vielzahl von Aufgaben gerecht werden. t>o
Das gezielte Verfahren eines solchen Arbeitszylinders ist praktisch schwierig zu lösen. Dies liegt in der Natur
dieser Antriebe bedingt, vor allem, wenn das Antriebsmittel ein kompressibles Fluid, z. B. ein Gas ist und
außerdem sich noch ändernde Belastungen des Antrie- <«
bes zusätzlich auswirken. so besonders bei senkrechter
Anwendung.
Die sich grundsätzlich anbielende Möglichkeit, den Kolben durch Gegendruck abzubremsen, kann sich
nicht bewähren wegen der Schwierigkeit, exakte reproduzierbare Positionen einhalten und Leckagen
vermeiden zu können.
Deshalb wurde bereits vorgeschlagen, für die axialbewegbare Kolbenstange eines Pneumatikzylinderantriebes
eine Feststellbremse, festsitzend auf dessen Zylinderkopf, anzubringen. Die Feststellbremse
besteht dabei im wesentlichen aus einem am Zylinderkopf befestigten Aluminiumgehäuse, einem Exzenter
mit Kupplungshebel und einem einfach- oder doppeltwirkenden Pneumatikzylinder. Dabei wird die Kolbenstange
des Antriebes innerhalb des Exzenters geführt und innerhalb des Aluminiumgehäuses gleitend gelagert.
Um eine Beschädigung der Kolbenstange im Dauerbetrieb zu vermeiden, ist diese Bremse nur zum
Festhalten zu verwenden, nachdem der Antrieb mittels des Fluids zum Stillstand gebracht wurde. Für
Koibenstangenzylinder sind vom Innendruck im Zylinder abhängige, als Sicherheitseinrichtungen wirkende
Systeme bekannt, dabei spricht ein Federelement auf einen bestimmten Differenzdruck an und der Kolben
läuft nur noch bis zum Stillstand.
Für sogenannte kolbenstangenlose Arbeitszylinder, wie z. B. Bandzylinder oder dgl, ist eine solche
Feststelleinrichtung praktisch nicht einsetzbar. Wird die Feststelleinrichtung beispielsweise auf dem Zylinderrohr
eines Bandzylinders unbeweglich befestigt, dann müßte sie das bewegliche Übertragungsglied, z. B. das
Stahlband, abbremsen, also ein Glied, das an sich schon
in der Handhabung diffizil und bis in den Grenzbereich seiner Dauerbelastbarkeit belastet ist. Die Bremskraft
wäre damit eng begrenzt.
Für kolbenstangenlose Pneumatikzylinder ist beispielsweise aus der DE-OS 24 53 948 eine federbetätigte
Bremse als Sicherheitseinrichtung für Kfz-Fenster bekanntgeworden, die mittels einer Rolle auf die innere
Lauffläche des Arbeitszylinders drückt, wenn kein Druckmittel auf den Kolben wirkt.
Die Nachteile einer solchen, auf die Lauffläche des Zylinders wirkenden. Bremseinrichtung liegen auf der
Hand, sie ist damit auch als Brems- bzw. Positioniereinrichtung nicht geeignet.
Auch eine mechanische Verriegelung für einen Hydrozylinder mittels einer Spreizvorrichtung, wie sie
aus der DE-OS 15 76 097 zu entnehmen ist. kann nicht als Brems- und Positioniereinrichtung wirken, da sie als
mechanische Kolbensperre angebracht ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen fluidgetriebenen. kolbenstangenlosen Arbeitszylinder,
reproduzierbar und dosierbar verzögert in seiner Bewegung von außerhalb zu steuern, wobei kurze
Ansprechzeiten erzielt und die Nachteile der bekannten Bremseinrichtungen für Arbeitszylinder mit Sicherheit
vermieden werden.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß eine
Bremseinrichtung mit mindestens einem Bremsbelag das Zylinderrohr konzentrisch umfaßt und in die
Kraftabnahme integriert ist.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsvariante sieht vor, daß ein oder mehrere Von einem Fluid beäüfsehlagbare
Kolben angeordnet sind, die über einen Konus auf die Bremsbeläge einwirken und durch Federkraft in
ihren Ruhelagen gehalten werden.
Der Vorteil einer solchen erfindungsgemäß vorgeschlagenen Anordnung, einer in die Kraftabnahme eines
kolbenstangenlosen Arbeitszylinders integrierten Bremseinrichtung ist besonders darin zu sehen, daß eine
Oberbeanspruchung des Übertragungsgliedes, also des
Bandes, Seiles oder dgl. mit Sicherheit vermieden wird und zwar bei voller Nutzbarkeit der zur Verfugung
stehenden Bremsenergie und weiterhin darin, daß die Bremseinrichtung universell einsetzbar ist, worunter die
Möglichkeit zu verstehen ist, die Bremseinrichtung in die unterschiedlichsten fluidgetriebenen, kolbenstangenlosen
Antriebssysteme integrieren zu können. Es ist somit sogar möglich, den sog. Belastungsgrenzfall zu
beherrschen, d. h. wenn die Verzögerung größer als die iu
Kraft ist, für die das Antriebselement, insbesondere das Übertragungsglied ausgelegt ist. Die zur Verfugung
stehende Bremskraft kann größer als die Antriebskraft sein, die Bremseinrichtung wirkt dann also völlig
unabhängig zum im Zylinder herrschenden Druck. ι ί
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Bremseinrichtung liegt darin, daß damit
außer einer Brems- bzw. Anhalte- und Positioniereinrichtung, auch eine Lösung des Problems von Sicherheitseinrichtungen
für solche Antriebssysteme gegeben ist, die auf den Antrieb wirken, wenn z. B. der Druck im
Fluidsystem abfällt.
Ein Vorteil ist auch, daß durch die Benutzung der Zylinderrohraußenoberfläche als Bremsfläche Bremsriefen
nicht die Zylinderfunktion beeinträchtigen können; sowie eine geringe Flächenbelastung, so daß
Zylinder aus weichen Materialien, z. B. Werkstoff Aluminium verwendet werden können, wodurch gleichzeitig
Funkenbildung vermieden wird. Vorteilhafterweise sind große, mit Fluid beaufschlagbare Flächen jo
vorhanden, um auch bei niedrigem Fluiddruck für den Bremsvorgang ausreichende Kräfte zur Verfugung zu
haben.
Ein weiterer Vorteil ist das geringe Gewicht und die nur geringe, über den Durchmesser hinausgehende !i
Querschnittsvergrößerung des Arbeitszylinders.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigt
F i g. 1 — eine Ansicht des kolbenstangenlosen Arbeitszylinders in der Ausbildung als Bandzylinder,
F i g. 2 — einen Schnitt in Richtung A -A der Fig. 1,
Fig.3 — eine Ausführungsvariante der Bremseinrichtung,
F i g. 4 — ein Schnitt durch F i g. 3 in Richtung B-B. 4'
Fig.5-.
F i g. 6 — und
F i g. 7 — weitere Ausführungsvarianten.
F i g. 8 — einen Schnitt durch die F i g. 7 in Richtung C-C.
In der F i g. I ist ein kolbenstangenloser Arbeitszylinder
in d~r Ausbildung a!s Bandzylinder dargestellt. In der Figur ist das Zylinderrohr selbst mit »1« bezeichnet,
der Kolben mit »2«, der in einem aufgebrochenen Fenster des Zylinderrohres »1« dargestellt ist. Mit »3« '·">
ist das Übertragungsglied als Stahlband dargestellt. Dieses Stahlband »3« ist am Kolben »2« rechts und links
befestigt und läuft über Rollen »4« und »5« in den Zylinderköpfen »6« und »7«. Die Krafiabnahme »8« ist
mit dem Band »3« fesi verbunden. In diese Kraftabnah- b0
me »8« ist die Bremseinrichtung »9« fest integriert. Mit »10« ist ein Stutzen für die Zuleitung des Fluids für die
Bremseinrichtung bezeichnet.
Wird der Kolben «2« durch Einleiten eines Fluids in das Zylinderrohr »1«. beispielsweise von links nach
rechts, bewegt, so bewegt sich gleichzeitig die
Krnftabnahmc »8« d"rch Band »3«, von rechts nach links.
Soll auf dem Wege, den die Kraftabnahme »8« zurücklegt, dieselbe angehalten werden, so wird durch
den Stutzen »10« ein Fluid in die Bremseinrichtung v»9«
gepreßt, wodurch sich der Balg »11« ausdehnt und über
die Bremsbeläge »12«. die dadurch gegen das Zylinderrohr »1« gepreßt werden, die Kraftabnahme
zum Stoppen bringt. Wird der Druck im Balg »11' wieder aufgehoben, läßt sich die Kraftabnahme
zusammen mit dem Kolben »2« wieder bewegen. Die Bremseinrichtung gleitet dabei stets auf dem Zylinderrohr
»1«, mittels in den F i g. 1 und 2 nicht dargestellten Gleitbändern. Anstelle von Gleitbändem können
selbstverständlich auch andere geeignete Einrichtungen dafür eingesetzt werden.
Die Fig.3 zeigt eine Ausführungsvariante der Bremseinrichtung. Anstelle eines Balges »11« sind dort
zwei Ringkolben »13a« und »136« vorgesehen. Die beiden Ringkolben »13a« und »136« sind mittels einer
Feder »14« gegeneinander verspannt und in ihre Endlagen gepreßt. Die Kolben »13a« und »136« wirken
über Übertragungsglieder »15a<<. jnd »156«. die eine
konische Lauffläche besitzen, über entsprechend geformte
Gegengiieder »16a« und »166« auf das eigentliche Bremselement, das aus einem oder mehreren
Bremsbelägen »12« besteht, ein. Mit »17« und »18« sind Gleiluänder bezeichnet, mit denen die Bremseinrichtung
»19« auf dem Zylinderrohr »1« gleiten kann. Die Zuführung des Fluids in die Bremseinrichtung erfolgt
über Zuführungen »19« und »20«.
Die in der F i g. 3 dargestellte Ruhestellung des Bremselementes zeigt den Zustand ohne Bremswirkung,
indem das Fluid durch die Zuführungen »19« und »20« auf die Kolben »13a« und »136« einwirkt und gegen die
Federspannung nach innen drückt und die Gegenglieder (Konen) »16a« und »166<- freigibt. Wird der Druck des
Fluids auf die Kolben »13a« und »136« aufgehoben, drückt die Feder »14« die Kolben über die Übertragungsglieder
»15a« und »156« in die Endlagen und die Bremswirkung tritt wieder ein.
In Fig. 4 ist ein Schnitt durch die Bremseinrichtung
gem. F i g. 3 dargestellt. Aus beiden Figuren ist ersichtlich, daß die Bremseinrichtung dieser Ausführungsvariante
dazu dient, die Kraftabnahrne »8« an einem bestimmten Ort festzuhalten und bei Zuführung
des Fluids durch die Zuführungen »l?-.< und >-20« diese
Positionierung aufzuheben. Somit ist durch den Kolben »2« auch die Kraftabnahme »8« wieder bewegbar und
zwar solange, bis der Druck des Fluids in der Bremseinrichtung aufgehoben wird.
Fig.5 zeigt einen Längsschnitt durch eine Ausführungsvariante
m\t einem oder mehreren Kolben »26a« und »266« anstelle der Ringkolben »13a« und »136«.
Diese Kolben »26« sind, falls mehrere dafür vorgesehen,
kre.si'örmig um das Zylinderrohr angeordnet.
Die in der Fig. 6 dargestellte Ausführungsvariante
wirkt umgekehrt wie die in der Fig. 3 und 4 beschriebene, also entsprechend der Fig. 2. Der
Ringkolben »lJa« und »136« wird durch die Feder »14«
zwar ebenfalls in der äußeren Lage verspannt gehalten, jedoch ist das konische Übertragungsglied »15a« bzw.
»156« der Fig. 3/4 als Übertragungsglied »21« bzw. »22« dargestellt, die auf ein Gegenglied »23« einwirken,
jedoch in umgekehrter Weise, nämlich so. daß bei Beaufschlagung der Kolben »13a« bzw. »136« durch ein
Fluid die Übertragungsglieder »21« und »22« gegen die konische Fläche des Gegengliedes »23« gepreßt werden
und somit die Bremsbeläge »12« auf das Zylinderrohr »1« gepreßt werden, d.h. die Kraftabnahme »8« zum
Stillstand gebracht wird.
In den Fig. 7 und 8 ist eine weitere Ausführungsvariante
dargestellt, bei der anstelle der Ringkolben »13a« und »13Zh<
mehrere Einzelkolben »24«, »25«, »26«, »27« und »28« treten. Je zwei Einzelkolben wirken zusammen.
Aus der Fig. 7 ist ersichtlich, daß die Übertragungsglieder
mittels Federspannung auf den Bremskonus drücken, die Bremse »12« ist somit fest, d.h. die
Kolben »26a« und »266« stehen nicht unter Fluiddruck.
Die Fig. 7 und 8 zeigen deutlich, daß die mit der Erfindung vorgeschlagene Bremseinrichtung universell
einsetzbar ist. Der kolbenstangenlose Antrieb, wie er in diesen beiden Figuren dargestellt ist, besteht aus einem
geschlitzten Zylinderrohr »29«. in dem sich ein Kolben
»30« befindet, der mit der Kraftbrücke »30.7« eine Einheit bildet.
Eine Abbremsung mittels Elektromagneten ist eine weitere, nicht dargestellte Möglichkeit, den Erfindungsgegenstand auszustatten, wobei auch hierbei vorteilhafterweise
das angewandte Konusprinzip benutzt werden kann.
Die mit der Erfindung vorgeschlagene Bremseinrichtung ist in ihrer Funktion von den am Kolben »2« bzw.
im Zylinderrohr »1« herrschenden Druckverhältnissen unabhängig.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Bremseinrichtung für fluidgetriebene, kolbenstangenlose
Arbeitszylinder, bei denen ein in einem Zylinderrohr gleitender Kolben mittels eines umlaufenden
Übertragungsglied« oder direkt mit einer außen auf dem Zylinderrohr oder in der Zylinderwandung
geführten Kraftabnahme verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremseinrichtung
(9) mit mindestens einem Bremsbelag (12) das Zylinderrohr (1) konzentrisch umfaßt und in
die Kraftabnahme (8) integriert ist
2. Bremseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere von einem
Fluid beaufschlagbare Kolben (13,24—28) vorgese- η
hen sind, die über Konusglieder (15, 16, 22, 23) auf die Bremsbeläge (12) einwirken und mittels einer
Feder (14) in ihren Endlagen gehalten werden.
3. Bremseinrichtung nach Anspruch 1 und 2. dadurch gekennzeichnet, daß der bzw. die Kolben
konzentriert d;is Zylinderrohr (1) umfassende
Ringkolben (13a. 13£JsincL
4. Bremseinrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolben konzentrisch
um das Zylinderrohr (1) angeordnete einzelne Kolben (26a. 266,Jsind
5. Bremseinrichtung nack Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein elektromagnetisches Betätigungsglied
für die Bremsbeläge (12) vorgesehen ist.
6. Bremseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem um das
Zylinderrohi (1) herumgelegten, von einem Fluid auffüllbaren Balg (1IJ zur Be ^tigung der Bremsbeläge
(12) besteht.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: ROBERT BOSCH GMBH, 7000 STUTTGART, DE |
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D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8331 | Complete revocation |