DE2800744B2 - Fäden aus einem von mindestens 3 Polyamid-bildenden Monomerkomponenten abgeleiteten Copolyamid - Google Patents
Fäden aus einem von mindestens 3 Polyamid-bildenden Monomerkomponenten abgeleiteten CopolyamidInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Fäden, welche bereits in bei Normaldruck gesättigtem Wasserdampf ihre Fadenstruktur verlieren, aus einem Copolyamid, das auf
mindestens drei polyamidbildende unverzweigte und gesättigte statistisch verteilte Monomerkomponenten
zurückgeht, wobei die Monomerkomponenten solche sind, in denen die, das CONH-Bindeglied bildenden
Gruppen in dem selben Molekül enthalten sind oder solche Monomerkomponenten sind, in denen die Amin-
und die Carboxylfunktion jeweils in verschiedenen Teilchen in äquimolaren Mengen vorliegen.
Es sind Fäden aus Homopolyamiden, wie Nylon 6, Nylon 6,5, Nylon 6,10, Nylon 6,12 bekannt, wobei die
Homopolyamide klar definierte Schmelzpunkte aufweisen. Solche Polyamide, die in heißem Wasser lediglich
einen Thermoschrumpf von wenigen Prozenten besitzen, verlieren ihre Fadenstruktur nicht.
Es ist weiterhin bekannt, Fäden aus Copolyamiden herzustellen, wobei die Eigenschaften der Fäden durch
die Wahl der verschiedenen Monomerkomponenten beeinflußt werden.
Heute werden Gewirke aus Natur- oder Kunstfasern auf Strickautomaten mit hoher Produktionsleistung als
lange Gewirkbahnen kontinuierlich hergestellt Für die spätere Verwendung ist jedoch die Aufteilung in
kürzere Gewirke erforderlich. Bisher wurde dies so gelöst, daß beispielsweise ein dicker, gut sichtbarer und
fester Baumwoll- bzw. Nylonfaden in den jeweils gewünschten Abständen eingestrickt wurde, der anschließend an den Strickvorgang mühsam von Hand
herausgezogen werden mußte.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde Copolyamidfäden zur Verfügung zu stellen, die ohne Schwierigkeiten versponnen und verstreckt werden können,
deren Fadenstruktur jedoch durch eine kurzzeitige Einwirkung von Wasserdampf zerstört wird und die
daher z. B. als Trennfäden für lange Gewirkbahnen verwendet werden können.
Die Aufgabe wird gelöst durch Copolyamidi äden der
oben angegebenen Art, die dadurch gekennzeichnet sind, daß das Copolyamid eine mittlere Amidhäufigkeit
von 1 -CONH- zu 6,4 bis 7,4 -CH2- (bzw. i -CH2- zu 0,156 bis 0,135 -CONH-) Gruppen
aufweist, jede Monomerkomponente zu 10 bis 60 Mol-%, bezogen auf den Gesamtmolaransatz der
Summe aller Monomerkomponenten, vorliegt, wobei die Summe der Mol.-%-Ansätze aller Monomerkomponenten gleich 100 beträgt, und die Fäden Schmelzpunkte
unter 155° C aufweisen.
Als Monomerkomponenten sind z. B. Aminosäuren, insbesondere -Aminosäuren, wie Aminocapronsäure
oder AminoundeVansäure, oder Lactame, wie Caprolactam oder Laurinlactam, und ferner Salze von aliphatischen Diaminen mit aliphatischen Dicarbonsäuren, wie
z. B. von α,ω-Diaminoalkanen mit α,ω-Dicarboxylalkanen, wobei der Alkanrest gesättigt und unverzweigt ist,
z. B. Hexamethylendiaminazelat, -sebacinat, -dodecanat,
Nonamethylendiaminadipat, -azelat, -sebacinat oder -dodecanat, geeignet.
Enthält das erfindungsgemäße Copolyamid mehr als
drei Monomerkomponenten, so ks.n'icn als zusätzliche
Eduktc: auch Monomere, welche nicht zur Gruppe der aliphatischen gesättigten α,ω-Dicarbonsäuren und -Diamine gehören in Mengen von 0—10Mol.-%, bezogen
auf die Summe aller Edukte, verwendet werden. Beispiele für solche Monomere sind cycloaliphatische
Diamine und Dicarbonsäuren sowie aromatische Dicarbonsäuren, wobei diese Monomere auch seitenkettensubstituiert sowie mehrkernig sein können. Des
weiteren kommen seitenkettensubstituicrte aliphatische
Dicarbonsäuren und Diamine in Frage.
Die bevorzugten Monomerkomponenten leiten sich von den zur Herstellung der Copolyamide 6/6,6/12; 6/6,
9/12; 6/6, 10/12; 6/6, 6/11; 6/6, 9/11 oder 6/6, 10/11
verwendeten Monomerkomponenten ab. Dabei bedeuten z.B. die Zahlen 6/6, 6/12: Copolyamid aus
Monomer-6-Anteil, Salz des Hexamethylendiamins und der Adipinsäure und Monomer-12-Anteil. Besonders
bevorzugt sind Copolyamide aus Monomer-6-, Monomer-6,6- und Monomer-12- 'jnd aus Monomer-6-,
Monomer-6,6- und Monomer-11-Anteilen.
Die molare Zusammensetzung ist dabei vorzugsweise so abgestimmt, daß die Copolyamide bei 115 bis 150°C
schmelzen.
Die erfindungsgemäßen Fäden werden vorzugsweise nach dem Spinnen und vor dem Aufspulen mit der
sogenannten Gleichgewichtswassermenge bis zum Gleichgewichtszustand versehen. Dies erfolgt z. B.
mittels einer Präparationswalze oder gezieltes Verne-
28 OO 744
bein bzw- Versprühen von Wasser. Die Gleichgewichtswassermenga
ist definiert durch die Wassermenge, welche ein völlig trockener Faden bei einer Temperatur
von 23° C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50%
bis zum Erreichen des Gleichgewichtszustandes insgesamt aufnimmt Die erfindungsgemäßen Copolyamidfäden
besitzen eine Gleichgewichtswasseraufnahme von ca.23bis3,5Gew.-%.
Die Schmelzpunkte der erfindungsgemäßen Copolyamidfäden
liegen unter 155° C, vorteilhafterweise im
Bereich von 100 bis 150°C. Oft müssen die Produkte für
die Bestimmung eines reproduzierbaren Wertes für den Schmelzpunkt vorerst während einiger Zeit getempert
werden, z. B. bei 800C.
Anschließend an das Tempern nimmt man mit einem Differentialkalorimeter bei einer Aufheizgeschwindigkeit
von 32°C/Minute eine Difierentialthermoanalyse-Kurve
(DTA-Kurve) auf, bei der der Schmelzpunkt durch den Kulminationspunkt der Schmelzbande
definiert ist
Kann im Differentialkalorimeter keine saubere Schmeizbande beobachtet werden, so ist der Schmelzpunkt
durch die Temperatur gegeben, bei welcher auf der sogenannten Kofierheizbank ein Bruchstück des
Polymeren von ca. 1 mm Kantenlänge innerhalb von 30 Min. seine Kanten und Ecken verliert und damit die
Tendenz zur Tropfenbildung sichtbar wird.
Besonders vorteilhaft sind Copolyamide, deren DTA-Kurve nach der Kristallisation eine einzige klare
Schmelzbande aufweist wobei das Schmelzpunktmaximum unter 1500C, insbesondere zwischen 100 und
1500C liegt
Die den erfindungsgemäßen Fäden zugrunde liegenden Copolyamide werden durch die folgenden Fig. 1 bis
8 näher erläutert, wobei die Polymeren für die Erfindung sich jeweils innerhalb der Einrahmung befinden.
F i g. 1: Copolyamidsystem 6/6,6/12,10
F i g. 2: Copolyamidsystem 6/6,6/12
bzw. 6/6,6/12,12
F i g. 2a: vergrößerte Fassung von F i g. 2, wobei die Isothermen der Schmelzpunkte mit Nr. I1 der Bereich
der erfindungsgemäßen Terpolymere mit Nr. 2 und die Zone mit zu hohen Schmelzpunkten mit Nr. 3
gekennzeichnet sind
F i g. 3: Copolyamidsystem 6/6,6/9,10
F i g. 4: Copolyamidsystem 6/6,9/12
F i g. 5: Copolyamidsystem 6/6,10/12
F i g. 6: Copolyamidsystem 6/9,9/12
F i g. 7: Copolyamidsystem 6/9,10/12
F i g. 8: Copolyamidsystem 6/6,6/11
Betrachtet man das Nüischungsdreieck Nr. 2a mit den
Komponenten Polyamid, 6, Polyamid 6,6 und Polyamid 12, so sinü darin als abgerundete Kurven die Isothermen
der Schmelzpunkte zu erkennen, also Linien entsprechend den Copolyamidzusammensetzungen, welche
jeweils dieselben Schmelzpunkte aufweisen. Der das Zentrum des Dreiecks umfassende Bereich Nr. 2
umschließt die erfindungsgemäßen Copolyamide. Von dieser Fläche soll vorteilhafterweise noch der schraffierte
Flächenbereich (unten links) abgezogen werden, da er Copolyamide mit Schmelzpunkten über 15O0C enthält.
Die Copolyamide links des Bereiches Nr. 2 weisen Amidgruppenhäufigkeiten auf, welche über dem Grenzwert
von 0,156 liegen. Solche Copolyamide sind in Form von Multifilamenten schlecht streckbar, da sie zum
Verkleben mit d*r Spinnspule neigen. Bei der Verwendung als Trennflächen in längeren Gewirkbahnen
ergeben solche Fäuen klebrige und unerwünschte Rückstände auf den Gewirken.
Copolyamide rechts des Bereiches Nr. 2 weisen eine Amidgruppenhäufigkeit auf, welche unterhalb de-,
Wertes von 0,135 liegt Ihr Methylengruppenanteil ist so hoch, daß die Wasserdampfempfindlichkeit soweit
abgenommen hat daß mit bei Normaldruck gesättigtem Wasserdampf keine Zerstörung des Fadens mehr
eintritt
In den als Beispiele in den Abbildungen gezeigten sogenannten Mischungsdreiecken, in welchen die
Komponenten jeweils in Äquivalentprozentmeogen, bezogen auf die Summe aller 3 Monomerkomponenten,
eingetragen sind, wird jeweils der Anteil der Einzelkomponente verstanden, welcher bei der Polymerbildung
zur Bildung von 1 Äquivalent Amidbindung nötig ist Werden daher Aminosäuren oder Lactame als Monomere
eingesetzt so entspricht ihr Molekulargewicht dem Äquivalentgewicht in bezug auf die Bildung einer
Amidgruppe. Werden Salze, bestehend aus einer DicarbonsSure und einem Diamin, als Monomere
eingesetzt so entspricht ihr Äquivf?'-..ntgewicht bezüglich
der Bildung einer Amidbindung <ier Häitte der Gewichtssumme aus Amin und Säure. Dieser Äquivalentgewichtswert
wird immer als 1 Mol der entsprechenden Monomerkomponente bezeichnet
Wie aus den erfindungsgemäßen Flächenbereichen der Dreiecke hervorgeht sind ähnliche Monomere
weitgehend untereinander austauschbar, ohne daß sich die Eigenschaften der Polymeren stark ändern. So liegt
z. B. jeweils das Copolyarnid, enthaltend 40 Äquiv.-%
Monomer-6-Anteil und 26 Äquiv.-% Monomer-12,
11-Anteil oder 12,12-Anteil, im Bereich Nr. 2, wenn die
dritte Komponente jeweils Monomer-6,6-Anteil (Fig.2), Monomer-6,9-Antei! (Fig.4) oder Monomer-
J5 6,10-Anteil (Fig.5) darstellt Auch die Flächen entsprechend
den erfindungsgemäß einzusetzenden Copolyamiden aus Monomer-6- und Monomer-12-Anteil als
jeweils der einen Komponente sowie Monomer-6,9-Anteil bzw. Monomer-6,10-Anteil (Fig.4 und 5) ?ls der
dritten Komponente sind sich sehr ähnlich. Dabei kann
der Äquivalentanteil an Monomer-6,9-Anteil bzw. 'Mcjiomer-6,'0-Anteil in einem sehr weiten Bereich von
10 bis 60 Äquiv.-°/o 6,9 bzw. 6,10 variieren.
Es ist daher ersichtlich, daß beispielsweise anstelle von z. B. reinem 6,9-Salz als dritter Komponente auch
ein Gemisch aus 6,9- und 6, !0-SaIz zur Herstellung
erfindungsgemäßer Copolyamidfäden verwendet werden kann, womit der erfindungsgemäße Copolyamidfäden
z. B. aus 4 Komponenten aufgebaut ist. Prinzipiell könnten die erfindungsgemäßen Copolyamidfäden auch
aus noch mehr Komponenten aufgebaut sein. In der Praxis wird man sich jedoch nach Möglichkeit auf 3
Komponenten beschränken.
Di=Th einen geringfügigen Ersatz der in den
erfindungsgemäßen Copolyamidfäden enthaltenen Monomerkomponenten
durch andersartige Monomere verändern sich die Polymereigenschaften nicht schon soweit, daß Produkte mit andersartigen Eigenschaften
entstehen. Für den Ersatz der Monomeren können z. B.
in geringem Umfang, insbesondere bis zu 10 Mol.-% seitenketteiisubstituierte Dicarbonsäuren, Diamine oder
Aminosäuren, cycloaliphatische seitenkettenhaltige Diamine oder aromatische Dicarbonsäuren eingesetzt
werden.
Die aus 3 oder mehr Monomerkomponenten aufgebauten Copolyamide zur Herstellung der erfinungsgemäßen
Fäden lassen sich überraschenderweise einwandfrei verspinnen und verstrecken. Die Fäden
besitzen im irockenen Zustand eine gute Festigkeit,
werden jedoch bei Einwirkunj; von bei Normaldruck gesättigtem Wasserdampf von z. B. 95" C oder mehr
innerhalb kurzer Zeit zerstört.
Bei den erfindungsgemäßen Copolyamidfäden ist eine
sehr kurze Wasserdampfeinwirkungsdauer ausreichend, bis der Faden seine Struktur verliert und sich zu sehr
kleinen nicht klebrigen Tröpfchen 2:usammenzieht, d. h., bis der Trennvorgang abläuft. Die bekannten »hydrophilen« Copolyamidfäden, enthaltend die Komponenten
des Nylon 6 und Nylon 6,6 in einem Mischungsverhältnis von 60 bis 70 Mol.-% Polycaprolactam und 30 bis 40
Mol.-% Polyhexamethylendianiinadipal. weisen einen
höheren Schmelzpunkt und eine deutlich höhere Gleichgewichtswasseraufnahme· (ca. 3.9 Gew.-%) als die ι ϊ
erfindungsgemäßen Copolyamidfäden auf. Die Amidgruppenhäufigkeit
dieser nicht definitionsgemäßen Fäden beträgt 1 -CONH- pro 5 -CH2- (bzw. 0.2
— CONH- pro I -CH?-). Ein solcher »hydrophiler«
Kaden weist zwar piinzipieü auch i renngarneigenschalten
auf. jedoch ist wegen des deutlich höheren Schmelzpunktes die benötigte Einwirkungsdauer des
Wasserdampfes viel langer als (dies bei den erfindungsgemäßen
Fäden der Fall ist. Daher nimmt der Faden bis zum einsetzenden Trennvorgang so viel Wasser auf. daß >>
eine klebrige Masse entsteht, so daß die Gewirkestücke nach der erfolgten Trennung lexht wieder miteinander
verkleben. Außerdem bleiben nach dem Abkühlen an den Trennkanten unerwünschte krustige Rückstände
zurück. . . jo
Beispiele 1 bis 37
Die Copolyamide werden jeweils aus insgesamt 20 bis 60 g der Monomerkomponenien in einem offenen
Kondensationsrohr unter Stickstoff hergestellt.
Zur Durchführung dieser drucklosen Arbeitsweise wählt man als Monomerkomponente als Polyamid-]2-Anteil
die Aminolaurinsäure. al«; Polyamid-6-Anteil das
Caprolactam sowie teilweise Aminocapronsäure sowie in allen übrigen Fällen das Salz aus Diamin und
Dicarbonsäure (symbolisiert auf übliche Weise mit ao Zahlen, z. B. 6.6 = Hexamethylendiaminadipat etc.).
Die molmäßige Zusammensatzung der Monomerkomponente ist in Spalte 3 der Tabelle 1 angegeben.
Damit diese Monomerkomponenten gleich gewichtet werden, ist immer diejenige Menge Monomerkompo- 4>
nente als 1 Mol angenommen, welche im Polymeren zur Bildung von einer Amidgruppe führt.
Die Monomerkomponenten werden in das Kondensationsrohr
eingewogen, worauf noch ca. 0,5 Mol.-°/o Kettenregler zugesetzt werden. Anschließend wird die
Luft mit Stickstoff verdrängt und das Kondensationsrohr in ein Salzbad, dessen Temperatur bei 230 bis
2500C liegt, eingetaucht und die Mischung unter einer Stickstoffatmosphäre während 5 bis 8 Stunden kondensiert. Das Polymere wird aus dem Rohr entfernt und
zerkleinert Die relative Lösungsviskosität wird an einer 0,5gew.-%igen Lösung un m-Kresol bestimmt Der
Schmelzpunkt wird nach Temperung der Proben mit dem Differentialkalorimeter oder auf der Kofler-Heizbank gemessen.
Um die Trennfähigkeit der einzelnen Proben zu vergleichen, wird folgender Test ausgeführt
In ein Becherglas mit einem Inhalt von ca. 2000 ml
werden 200 ml Wasser gegeben und dieses zum Kochen gebracht, während ein Uhrglas aufgesetzt wird. Im
Gasraum wird dann die Luft langsam durch Wasserdampf verdrängt, bis schließlich durch die Ausgußöffnung Dampf austritt Dann werden 2 Stoffstücke aus leichtem Baumwollstoff mit einer Kantenlünge voi
50 mm mit einem Trennfaden so vernäht, daß die Nah insgesamt 12 Einstiche aufweist. Das obere Stück win
an einem Glasstab befestigt, das untere Stück mit einen Gewicht von 2,6 g, welches das Stoffstück über di<
ganze Länge gleichmäßig belastet, beschwert. Da: Uhrglas wird nun abgehoben und der Glasstab mit dei
Stoffstücken rasch in die Dampfatmosphäre eingeführ und dann das Uhrglas wieder aufgesetzt, damit dii
Dampfatmosphäre möglichst wenig mit Luft vermisch wird. Man mißt die Zeit, welche nötig ist, um dii
Trenngarnnaht zu zerstören, so daß das beschwert! Stoffstück herunterfällt.
Die Eigenschaften der nach den Beispielen 1 bis J' hergestellten Copolyamide sind in den Tabellen I bis ;
zusammengefaßt.
Tabelle I enthält erfindungsgemäße Mischpolyamid fiiden.
Tabelle 2 enthält Mischpolyamide aus denselbei Monomerkomponenten, jedoch mit einer anderer
A midgruppenhäufigkeil (Vergleich).
Tabelle 3 enthält Copolyamide des Polyamid-System 6/6. 6/12. (siehe Fi g. 2). deren Amidgruppenkonzentra
tionen sich jeweils deutlich unterscheiden. Die zusatz lieh aufgetragenen Werte bezüglich der Wasseraufnah
me zeigen, wie sich schon bei 50% rel. Feuchtigkei
(23°C) die Produkte deutlich bezüglich der Gleichge
wichtswasseraufnahme unterscheiden. Die Unterschie de nehmen bei Temperaturen bis 100°C noch zu, so daf
z. B. das Produkt gemäß Beispiel 32 infolge ungcnügen der Reaktion mit entspanntem Dampf seine Faden
struktur nicht verliert. Das ProduKt gemäß Beispiel 3;
verliert seine Fadenstruktur vollständig in idealer Weisi und das Produkt gemäß Beispiel 34 nimmt so vie
Feuchtigkeit auf, daß eine klebrige und klumpige Masse entsteht.
Tabelle 4 enthält Copolyamide, welche aus < Komponenten zusammengesetzt sind. Dabei besteht dii
vierte Monomerkomponente. welche in Mengen von ( bis IO Mol.-%, bezogen auf die Summe allei
Monomeren, anwesend ist, aus nicht linearen, gesättig ten Monomeren. Wie die Beispiele zeigen, könnet
daraus ebenfalls Fäden mit den erfindungsgemäße' Eigenschaften hergestellt werden.
In den beigefügten Fig. 1 bis 8 sind einigt Mischungsdreiecke angeführt, in welchen der Bereich
der den erfindungsgemäßen Copolyamidflächen ent spricht, umrandet ist. Berechnet man jeweils die Flächer
mit Hilfe der erfindungsgemäß definierten Randbe dingungen, so sind die Flächen jeweils durch geradf
Grenziinien begrenzt. In den Mischungsdreiecker
können Komponenten mit derselben mittleren Methy lengruppenzahl zwischen den amidbildenden Grupper
gegeneinander vertauscht werden.
Für die Polymerisation wird ein 1000-1-Autoklav mi
Löser verwendet Es werden der Reihe nach 228 kj Caprolactam, 220 kg Laurinlactam, 152 kg Hexamethy
lendiaminadipat, 3,12 kg Adipinsäure (als Kettenlängen
regler), 4,5 kg η-Paraffin mit einem Schmelzpunkt voi
ca. 6O0C sowie 25 1 Wasser und 40 g Antischaummittel ii
den ca. 1600C warmen Löser eingefüllt. Unte
ständigem Rühren wird die Mischung aufgeschmolzei und anschließend in den Autoklaven gedrückt
Unter Rühren wird die Schmelze nun im geschlosse nen Autoklaven auf 2800C aufgeheizt, wobei sich eii
Druck von 14—16 atü aufbaut Die Zeit der sogenann
ten Druckphase wird ab Erreichen einer Produkttemperatur
von 250°C an gerechnet und dauert 7 Stunden. Nach Beendigung der Druckphase wird die Heizung auf
256° C zurückgestellt, worauf entspannt und unter einem Stickstoffstrom während 2 Stunden entgast wird. Die
Schmelze wird anschließend unter Verwendung einer Spinnpumpe durch eine 6-Loch-Düse abgepreßt, worauf
die -S'ränge in einem Wasserbad abgekühlt und
granuliert werden.
Das Schmelzpunktmaximum des getemperten Materials im DTA liegt bei 121°C, seine relative Lösungsviskosität.
gemessen an einer O.5gew.-°/oigen Lösung in m-Kresol, beträgt 1.69. Der mit warmem Wasser
extrahierbare Anteil macht 2,8 Gew.-% aus. Das granulierte Material wird bei 80"C im Vakuum π
getrocknet.
Das Granulat wird dann mit 0,5 Gew.-% Äthylenbisstearamid angcpuderi und in einem Extruder (Typ D
40/140) aufgeschmolzen, wobei dip Zylindrrtrmnrraliiren
bei 230 bis 245°C liegen. Die Schmelze wird dann :n
mit einer Spinnpumpe unter Einhaltung einer Fördermenge von 52 g/Min, einer 20-Loch-Spinndüse zugeführt
und der Spinnfaden durch einen Spinnschacht mit einer Geschwindigkeit von HOO m/Min, abgezogen.
Vor dem Aufspulen wird der Spinnfaden mit einer 15gew.-%igen, wäßrigen Lösung einer üblichen Spinnavivage
so präpariert, daß der frisch gesponnene Faden direkt seine Gleichgewichtswassermenge, welche bei ca.
3 Gew.-% liegt, auf der Fadenoberfläche enthält. Die Spinnspulen werden dann ca. 24 h bei 50% relativer 3«
Luftfeuchtigkeit und 23°C gelagert, wobei ein Längen
des Fadenwickels auf der Spule eintritt. Anschließend wird der Spinnfaden mit einem Gesamtverzug von 4,025
auf eine Bruchdehnung von 38 bis 40% verstreckt.
Es werden Spinnspulen, jeweils enthallend 1,1 kg
Faden, gesponnen. Beim Verstrecken kann eine Vollcopsausbeute von annähernd 100% erzielt werden,
während die Fibrillenzahl bei ca. 0,18 Fibrillen pro kg verstrecktem Material liegt.
In einem weiteren Spinnversuch mit Granulat desselben Copolyamidtyps, welches eine Lösungsviskosität
von 1,74 aufweist, werden verschiedene Präparationssysteme einander gegenübergestellt, welche jeweils
als I5%ige wäßrige Dispersion eingesetzt werden. Dabei wird auch eine Variante berücksichtigt, bei
welcher lediglich Wasser in der Gleichgewichtskonzentration aufgetragen wird.
Nach Klimalagerung während 24 Stunden wird jeweils die Fadenablaufspannung mit einem Tensiometer
gemessen. In der Mehrzahl der Fälle liegt diese bei 4 bis 5 pond. Interessant ist hier insbesondere der Fall, in
welchem reines Wasser auf der Präparationswalzc pinpp*pl7t wirrl. Dip FaHpnahlaiifsnannunff Ijpcrt hipr hpj
lediglich 4 pond, wobei jedoch ein starkes Spreizen des Fadenbündels beobachtet wird. Trotzdem können diese
Probespulen fibrillenfrei verstreckt werden.
Andererseits wird bei Verwendung einer nicht ionogenen Silikonzubereitung ein sehr unruhiger
Fadenablauf mit sehr starken Schwankungen in der Fadenablaufspannung (bis max. 60 pond Fadenablaufspannung)
beobachtet.
Wie dieses Beispiel deutlich zeigt, verbessert die Spinnzubereitung keineswegs das Fadenabzugsverhalten
von der Spinnspule. Sie ist jedoch notwendig zur Erzielung des Fadenschlusses sowie der notwendigen
Gleiteigenschaften des Fadens für die Weiterverarbeitung.
Misch-Dreieck-Nr.
Molverhältnis der Monomerkomponenten 6 6,6 12 12,12
6,10
9,10
9,9
12,10
11
12
18
13
16
17
19
7
6
55 | 15 |
19 | 48 |
45 | 30 |
48 | 20 |
40 | 30 |
30 | |
40 | |
55 | |
35 | 20 |
30 | 18 |
35 | 20 |
40 | 25 |
20 | 46 |
60 | |
44 | |
58 | |
56 | |
69 | |
26 | 56 |
52 | 16 |
52 | 30 |
40 | 25 |
30 33 25 32
25 30 20
45
30
25
45
52
45
35
34
16 14 30
18 32 18
40
28
14
20
ίο
Beispiel Nr.
4 Analysen
!renntest Trennzeit sec.
SMP
'/ rel. 0,5 % m-Kresol
-CH2- pro -CONH-
-CONH- pro -CH2-
IO
13
9 70
3,5
40 30
6 10
2 4 5
2 8 4
12
128
153 127 127 105
141 134 154 136 141 136 111 140
146
130 133 125
129 112 108 102
1,32 1,40 1,49
1,33 1,43 1,40
1,60 1,52
1,84 1,81
1,84
1,77 1,81 1,78
1,56 1,80 1,72
1,88
6,8 | 0,147 |
7,0 | 0,143 |
6,5 | 0,154 |
6,9 | 0,145 |
6,8 | 0,147 |
7,4 | 0,135 |
7,4 | 0,135 |
6,7 | 0,149 |
6,6 | 0,152 |
6,8 | 0,147 |
7,3 | 0,137 |
6,8 | 0,147 |
6,7 | 0,149 |
6,8 | 0,147 |
7,2 | 0,139 |
6,7 | 0,149 |
7,2 | 0,139 |
6,9 | 0,145 |
7,2 | 0,139 |
6,5 | 0,154 |
6,9 | 0,145 |
Tabelle 2 | 2 | 3 | 21 | 41 |
Monomerkomponenten
12,12 6,10 9,10 9,9 |
62 | 22 | 15 | 12,10 | 4 |
SMP
DTA1113x |
'/ rel.
0,5% m-Kresol |
5 | |
1 |
Misch-
Dreieck Nr. |
45 | 68 |
Analysen
Trenntest Trennzeit see. |
126 | 1,463 |
-CH2- pro
-CONH- |
|||||||
Bei
spiel Nr. |
2 | 20 | 25 | >120 | 144 | 1,487 | 7,46 | |||||||
t | 23 | 5 | 34 | 15 | >120 | 180 | 1,475 | 8,20 | ||||||
1 | 24 | 5 | 30 | 42 | >120 | 166 | 1,638 | 6,50 | ||||||
I | 25 | 5 |
Molverhältnis der
6 6,6 12 |
14 | 50 | >120 | 133 | 7,88 | ||||||
if | 26 | 1 | 38 | 12 | >120 | 155 | 1,905 | 7,50 | ||||||
1 | 27 | 3 | 30 | 14 | >120 | 164 | 1,766 | 7,17 | ||||||
1 | 28 | 3 | 65 | 18 | 62 | >120 | 152 | 1,956 | 7,39 | |||||
I | 29 | 1 | 24 | 30 | 30 | >120 | 120 | 1,938 | 8,11 | |||||
8 | 30 | - | 20 | -100 ~ | 162 | 1,50 | 7,81 | |||||||
ig | 31 | 5 | 24 | 90 | 7,1 | |||||||||
I | 8 | 20 | ||||||||||||
24 | ||||||||||||||
30 | ||||||||||||||
55 |
labc-ile
1 2
Bei- Mischspiel Dreieck Nr. Nr.
Molverhältnis der Monomerkomponenten 6 66 n nn 6lQ 91Q
4 | SMP | 5 | 6 |
Analysen | DTA™, C |
-CH2- pro | Wasserauf |
Trenntest | 126 | -CONH- | nähme: |
Trennzeit see. |
119 | i*3 (_/ 50 % RF |
|
> 120 | 176 | 7,46 | 2,20 G-% |
11 | 6,44 | 3,12 G-% | |
60 | 5,00 | 3,88 G-% | |
32 2
33 2 34
29 30 36 40
70 30 -
1 2
Bei- Molverhältnis der Monoinerkomponenten 6,6 12 4. Komponente
ST 6
Art (Salz aus:)
MoI- % |
Analysen Trenntest Trennzeit see. |
SMP DTAmax |
I1 rel. 0,5 % m-Kresol |
-CH2- pro Hauptmono- merkompo- nente |
5 | 3,6 | 117 | 1,646 | 7,0 |
5 | 4,8 | 122 | 1,421 | 7,1 |
5 | 3,7 | 121 | 1,354 | 6.8 |
35 43 20 32 Trimethylhexamethylendiamin/
Adipinsäure
36 19 43 33 l^-Bisaminomethylcyclohexan/
Adipinsäure
37 19 48 28 Hexamethylendiamin/Terephthal-
säure
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Fäden, welche bereits in bei Normaldruck
gesättigtem Wasserdampf ihre Fadenstruktur verlieren, aus einem Copolyamid, das auf mindestens drei
polyamidbildende unverzweigte und gesättigte statistisch verteilte Monomerkomponenten zurückgeht,
wobei die Monomerkomponenten solche sind, in denen die, das CONH-Bindeglied bildenden Gruppen in dem selben Molekül enthalten sind oder
solche Monomerkomponenten sind, in denen die Amin- und die Carboxylfunktion jeweils in verschiedenen Teilchen in äquimolaren Mengen vorliegen,
dadurch gekennzeichnet, daß das Copolyamid eine mittlere Amidhäufigkeit von
1 -CONH- zu 6,4 bis 7,4 -CH2- (bzw. r.
1 -CH2- zu 0,156 bis 0,135 -CONH-) Gruppen aufweist, jede Monomerkomponente zu 10 bis
60 MoI.-%, bezogen auf den Gesamtmolaransatz der Summe aller Monomerkomponenten, vorliegt, wobei die Summe der MoI-%-Ansätze aller Monomer-
komponenten gleich 100 beträgt, und die Fäden Schmelzpunkte unier 155° C aufweisen.
2. Fäden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus Copolyamiden aus den drei
Monomerkomponenten Caprolactam oder Aminocapronsäure, Hexamethylendiaminadiphat und
α,ω-Aminolaurinsäure oder «xo-Aminoundecylsäure
bestehen.
3. Fäden nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus Copolyamiden bestehen,
deren DTA (Differential Thermal Analysis)-Kurve nach der K. "itallisation eine einzige klare Schmelzbande aufweist, wobei das Schmelzpunktmaximum
unter 150°C liegt.
4. Fäden nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Copolyamide der Fäden
außerdem bis lOMol-%, bezogen auf die Gesamtmolarsumme der Monomerkomponenten, andere als
unverzweigte und gesättigte Monomerkomponenten enthalten.
5. Fäden nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit der Gleichgewichtswassermenge bis zum Erreichen des Gleichgewichsmstandes versehen sind.
45
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