DE2846191C3 - Falzapparat für Rollenrotationsdruckmaschinen - Google Patents
Falzapparat für RollenrotationsdruckmaschinenInfo
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- Folding Of Thin Sheet-Like Materials, Special Discharging Devices, And Others (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Erzeugen von gefalzten Bogenpaketen gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Aus der US-PS 21 72 361 ist ein derartiger Falzapparat allerdings zum Längsfalzen von
Bogenpaketen bekanntgeworden.
Falzapparate, die zusammengeführte Papierbahnen aus mehreren Druckeinheiten schneiden, querfaizen und
die gefalzten Bogenpakete, z. B. in Form von Zeitungen, im Schuppenstrom auslegen, sind in verschiedenen
Bauarten bekannt, wobei zwei oder mehr Zylinder das Schneiden, eventuell Sammeln verschiedener Bogenlagen,
und das Querfaizen senkrecht zur Laufrichtung ausführen. Das Querfalzen erfolgt mit voller Papierlaufgeschwindigkeit
entweder zwischen zwei Zylindern mittels Falzmesser und Falzkiappe, oder mit einem
ίο rotierenden Falzmesser, das aus der Oberfläche eines
umlaufenden Zylinders heraustritt, wobei die Falzmesserspitze eine ortsfeste Hypozykloide durchläuft und
das querzufalzende Zeitungsexemplar in zwei gegenläufig angetriebene ortsfeste Falzwalzen stößt Vorteilhaft
ist bei der letzteren Bauart, dem Räderfalzsystem, die robuste Bauart, so daß auch dicke Produkte von z. B. 144
Seiten Stärke noch verarbeitet werden können. Nachteilig ist das Wegfalzen bei voller Papierlaufgeschwindigkeit
mit schlagartiger Bewegungsumkehr der vorlaufenden aufgenadelten Exemplarkante. Dies führt
durch den auftretenden Peitsch en effekt zu Geschwindigkeitsgrenzen des Systems wegen Exemplarbeschädigungen.
Man hat deshalb schon versucht (DE-PS 18 01 419), den Strom von Bogenpaketen vor dem Querfalzen zu
teilen, die Geschwindigkeit der Bogenpakete um ca. 30% zu verzögern und den eigentlichen Querfalz mit
entsprechend langsamerer Umfangsgeschwindigkeit durchzuführen. Abgesehen vom hohen technischen
jo Aufwand bleibt aber auch hier ein weiterer Hauptnachteil
des Räderfalzprinzips bestehen. Die Falzmesserspitze beschreibt nämlich nur, gegen ein ruhendes System
betrachtet, eine ortsfeste Hypozykloide — meist einen dreizackigen Stern oder eine Gerade. Im umlaufenden
Zylinder beschreibt die Falzmesserspitze jedoch einen Kreis. Sie sticht das Bogenpaket etwa auf der Hälfte der
Strecke zwischen Punkturen und späterem Querfalz von unten an und bewegt sich mit erheblicher Geschwindigkeit
und Kratzwirkung relativ zum Papier rückwärts.
Gleichzeitig hebt das Messer das Bogenpaket immer weiter von der rasch rotierenden Zylinderoberfläche ab,
bis plötzlich die Falzwalzen greifen und den Querfalz durchführen. Dabei kommt es zur schon beschriebenen
Peitschenwirkung. Die schlagartig einsetzende Bewegungsumkehr der vorlaufenden Bogenpaketkante
macht aber auch ein rechtzeitiges Zurückziehen der Punkturnadeln notwendig, so daß das Bogenpaket eine
kurze Wegstrecke vor dem Querfalzen, d. h. vor dem »Greifen« der Falzwalzen, mehr oder weniger frei
to »schwimmt«. Daraus resultiert die bekannte, nachteilige
Geschwindigkeitsabhängigkeil, d.h. daß der Querfalz des zur Zeitung zu falzenden Bogenpaketes nur bei
konstanter Laufgeschwindigkeit in gleicher Position erfolgt und bei Geschwindigkeitsänderungen von Hand
oder mittels komplizierter automatischer Vorrichtungen neu auf Bogenpaketmitte eingestellt werden muß.
Das Klappenfalzprinzip vermeidet alle diese Nachteile, da keine nennenswerte Relativbewegung zwischen
zu falzendem Bogenpaket und Falzmesser auftritt. Das Bogenpaket »schwimmt« nicht im Falzmoment, da die
Punkturen noch gefaßt haben und erst nach Schließen der Falzklappe langsam öffnen. Damit erfolgt der
Querfalz bei jeder Geschwindigkeit an gleicher Stelle des Bogenpaketes. Die Peitschenwirkung an der
vorlaufenden Bogenpaketkante ist ebenfalls viel geringer, da der Wechsel der Bewegungsrichtung zwar
vorhanden ist, jedoch nicht schlagartig, sondern ganz allmählich erfolgt. In vorteilhafter Weise kann das
Klappenfalzsystem also einen genaueren Querfalz bei höheren Geschwindigkeiten ohne Bogenpaketbeschädigung
erzeugen. Nachteilig ist, daß dem System Falzmesser-Falzklappe bisher Grenzen gesetzt sind, so
daß nur Zeitungen bis 64 oder max. 80 Seiten quergefalzt werden können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Erzeugen von gefalzten Bogenpake-
\en, z. B. Zeitungen, zu schaffen, wobei bei auch
höchsten Laufgeschwindigkeiten sehr dicke Bogenpakete von 144 und mehr Seiten aus vielen Papierbahnen
geschnitten, geschwindigkeitsunabhängig genau quergefalzt und ausgelegt werden können.
Die Aufgabe wird durch den kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile sind mehrfacher ArL Da rotierende Falzmesserund ortsfeste
gegenläufige Falzwalzen in robuster Bauart zusammenwirken, können wie beim bekannten Räderfalz sehr
dicke Bogenpakete zu Zeitungen quergefr'zt werden. Da das Falzmesser in ein stilliegendes Bogenpaket
eintaucht, gibt es wie beim Falzen mittels Falzklappen praktisch keine Relativbewegung zwischen Bogenpaket
und Falzmesser, so daß in vorteilhafter Weise trotz Räderfalzprinzip für den Querfalz keine Geschwindigkeitsabhängigkeit
mehr besteht. Der Querfalz selbst dickster Bogenpakete erfolgt bei jeder Laufgeschwindigkeit
an der gleichen Stelle des Bogenpaketes. Die Laufgeschwindigkeit des Falzapparates kann aus zwei
Gründen ganz wesentlich höher sein. Durch das Aufspalten auf mindestens zwei Falztische wird die
Bogenpaketfolge mindestens halbiert. Damit macht das rotierende Falzmesser nur die halbe Hubzahl oder
weniger, so daß die Wegfalzgeschwindigkeit und damit die Peitschenwirkung halbiert oder noch mehr verringert
ist. Zusätzlich wird die Laufrichtung der vorauslaufenden Bogenpaketkante nicht schlagartig von positiver
in negative Laufrichtung umgekehrt, sondern sie startet von der Geschwindigkeit Null, so daß die Peitschenwirkung
erneut halbiert ist. Schließlich erfolgt durch die Stellung von Falzwalzen und Falzmesser quer zur
Laufrichtung in vorteilhafter Weise ein Wegfalzen der Bogenpakete in Papierlaufrichtung. Das nachfolgende
Bogenpaket braucht also nicht wie bei Längsfalzvorrichtungen des sog. dritten Falzes (= zweiter Längsfalz)
zu warten, bis das ganze Bogenpaket die Falzwalzen passiert hat, sondern kann der Hinterkante gleich
folgen. Damit ist es möglich, eine erhebliche Bogenpaketverlangsamung vor Erreichen der Falztischanschläge
anzuwenden, die die kinetische Energie der Bogenpakete beim Abstoppen weiter verringert. In
vorteilhafter Weise werden die starken, zu Zeitungen quergefalzten Bogenpakete im erfindungsgemäßen
Hochleistungs-Falzapparat auf zwei oder mehr Ausgänge verteilt, so daß günstige Anfangsbedingungen für die
Weiterverarbeitung im ^eitungsversandraum gegeben sind. Die Querfalzqualitä' der Zeitungsprodukte ist trotz
hoher Laufgeschwindiglieiten und starker Seitenzahlen verbessert, da kein<o Relativbewegung und Kratzwirkung
des I alzmeshers über den frischen Druck der to
Zeitungsinnenseite Mattlindet, Und das Einreißen durch
Peitschenw'rkung erheblich verringert ist. Schließlich
erlauben neuartige AnNchlagl^istensysteme auf den
Falztischcn. die «ils Impulsabnehmer wirken, ein exaktes Anhalten der schweren $ogenp&kete vor dem Querfalz,
was für eine hohe Falzgehauigkeit wesentlich ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnung im folgenden näher beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 einen Falzapparat zur Erzeugung von Zeitungen mit 160 Seiten in ungesammelter Produktion
auf jeden der beiden Ausgänge, bei waagerechten Falztischen,
Fig. 2 einen Falzapparat zur Erzeugung von Zeitungen in gesammelter bzw. ungesammelter Produktion
von einmal 160 Seiten bzw. zweimal 80 Seiten, mit schräggestelltem Falztisch,
Fig. 3 einen Falzapparat zur Erzeugung von
Zeitungen mit 160 Seiten in ungesammelter Produktion auf jeden der beiden Ausgänge, wie in Fi g. 1 dargestellt,
jedoch mit schräggestellten Falztischen,
F i g. 4 eine Bogenpaketbremstrommel mit herausgeklappter Anschlagleiste und Antrieb für die Trommel in
der Draufsicht,
Fig.5 einen Schnitt IV IV in Fig.4 ohne Seitengestell.
Der erfindungsgemäße Falzapparat verwendet Falztische, deren Falzwalzen und Falzmesser um 90%
gedreht, also nicht in Papierlaufrichtung liegen, und der
bisher problematische Querfalz wird überhaupt nicht mehr mit Hilfe von Falzzylindern am bewegten
Zeitungsexemplar erzeugt, sondern auf Falztischen am ruhenden Exemplar.
In Fig. 1 werden zur Erzeugung von 160 Seiten starken Zeitungsexemplaren in ungesammelter Produktion
zehn Papierbahnen von acht Platten breiten, bekannten, nicht dargestellten Druckeinheiten über acht
Falztrichter 1—8 in Balloon-Anordnung geführt. Je vier
langsgefalzte Papierstränge 9, 10, 13, 14 und 11, 12, 15. 16 werden unterhalb der Falztrichter 5, 6, 7, 8 zu je
einem Papierstrangbündel 19,20 von vierzig Papierstärken zusammengefaßt und geradlinig je einer angetriebenen
Querschneidzylindergruppe 21 bzw. 22 mit versetzten Messern zugeführt. Nach dem Querschneiden
der Papierstrangbündel 19, 20 in Bogenpakete 23 übernehmen in Messerlücken der Querschneidzylindergruppe
22 laufende Bänderführungen 24, den Weitertransport der Bogenpakete 23 zu einem vierfeldrigen
Punkturenzylinder 27, der die Bogenpakete 23 durch Aufnadeln vereinigt. Die Bogenpakete 23 werden
abwechselnd an Übernahmezylinder 28 und 29 übergeben. Jeder Übernahmezylinder 28, 29 ist mit mehreren
Sätzen steuerbarer Punkturen 30 bzw. 31 ausgerüstet und leitet mittels Bänderführungen 32 bzw. 33 sein noch
nicht quergefalztes Bogenpaket 23 zu einem in diesem Falle waagerecht angeordneten Falztisch 34 bzw. 35 der
Querfalzvorrichtung 79 bzw. 80 gegen Anschlagleisten 138—142, wie sie beispielhaft in Fig. 1 dargestellt sind
und unten noch näher beschrieben werden. Mittels rotierender Falzmesser 38, 39 werden die sich nicht
bewegenden Bogenpakete 23 in angetriebene Falzwalzenpaare 40 bzw. 41 gestoßen, also aus dem Stillstand
quergefalzt. Jedes Querfalzsystem 34, 38,40 bzw. 35,39,
41 läuft nur mit halber Schlagzahl im Verhältnis zur Anzahl der quergeschnittenen Bogenpakete 23. Jedes
Bogenpaket 23 kann nach Verlassen des Punkturenzylinders 27 und vor Anstoß an die Anschlagleisten
138—142 in der Laufgeschwindigkeit derartig verlangsamt sein, daß die Vorderkante des nachfolgenden
(übernächsten) Bogenpaketes 23 gerade noch nicht die Hinterkante des vorauslaufenden Bogenpaketes 23
erreicht. Unter den Falzwalzenpaaren 40 bzw. 41 befindet sich je ein Auslagefächer 42, 43 mit
anschließenden Ausgangsbändern 44, 45. Es können auch noch Bremswalzenpaare (nicht dargestellt) unter
den Falzwalzenpaaren 40 bzw. 41 eingebaut sein, um die Auflreffgeschwindigkeit der Exemplare 46, 47 in den
Auslegefächern 42 bzw. 43 zu verringern.
Modifikationen dieses Falzapparates nach Fi g. 1 sind
möglich.
So können sämtliche längsgefalzten Papierstränge 9—16 unter den Falztrichtern 5—8 nicht in einem,
sondern in zwei Strangbündeln zusammengefaßt und quergeschnitten werden, indem mehrere Querschneidzylindergruppen
21, 22 vorhanden sind. Statt der gesteuerten Purikturnadeln 48, 30,31 auf den Zylindern
27, 28, 29 können auch Greifer vorgesehen sein, wenn die Zylinderumfänge entsprechend etwas vergrößert
sind. Dann entfallen in vorteilhafter Weise Aufnadelprobleme und punkturbedingter Papierstaub.
In F i g. 2 laufen zehn Papierbahnen über drei Falztrichter (nicht dargestellt). Sie werden in einem
Papierstrangbündel 49 zusammengefaßt und von gesteuerten Punkturen eines fünffeldrigen Schneidnuten-
und Sammelzylinders 51 erfaßt. Das Querschneiden des Papierstrangbündels 49 in Bogenpakete 56 besorgt
ein Schneidzylinder 53 mit zwei Schneidmessern 54, 55, die zentrisch oder bei Sammelproduktion exzentrisch
arbeiten. Die Punkturen 50 geben bei ungesammelter Produktion die Bogenpakete 56 abwechselnd an
steuerbare Punkturen 61 bzw. 62 von Übernahmezylindern 57 bzw. 58 ab. Bänderführungen 59 bzw. 60 führen
die noch nicht quergefalzten Bogenpakete 56 abwechselnd auf je einen in einem Winkel α zur Horizontalen
schräggestellten Falztisch 63, 64 an Anschlagleisten 138—142, deren Wirkungsweise im Zusammenhang mit
den F i g. 4 und 5 noch genau beschrieben wird. Rotierende Falzmesser 65, 66 der Querfalzvorrichtung
79 bzw. 80 stoßen die auf dem Falztisch 63 bzw. 64 ruhenden Bogenpakete 56 in quer zur Bewegungsrichtung
der Bogenpakete 56 angeordnete Falzwalzenpaare 67, 68 zur Querfalzung und zum Auslegefächer 69 bzw.
70. Der Transport der quergefalzten Bogenpakete 56 von dem Falzwalzenpaar 67 bzw. 68 zu dem
Auslegefächer 69 bzw. 70 erfolgt mittels angetriebener Bänderführungen 73 bzw. 74. Das abwechselnde Öffnen
der Punkturen 50 des Schneidnuten- und Sammelzylinders 51 bzw. der Punkturen 61,62 der Übernahmezylinder
57, 58 kann beispielsweise mit der in der DE-PS 18 01419 beschriebenen Steuerung erfolgen, so daß
ungesammelte Produktion auf die zwei Auslegefächer 69, 70 bzw. Ausgangsbänder 71, 72 verteilt wird. Bei
Sammelproduktion läuft jede erste Bogenlage einmal um den Schneidnuten- und Sammelzylinder 51 und wird
mit einer zweiten Bogenlage vereinigt, bevor die Punkturen 50 das nun gesammelte Bogenpaket 56
entweder nur an Übernahmezylinder 57 oder wahlweise nur an Übernahmezylinder 58 abgeben. Es kann aber
auch beim Sammeln auf beide Übernahmezylinder 57, 58 aufgesphttet werden. Die rotierenden Falzmesser 65,
66 laufen dann jedes nur mit halber Schlagzahl der insgesamt erzeugten Bogenpakete 56. Beim gleichzeitigen
Sammeln und Splitten genügt eine Viertel-Schlagzahl.
Der in F i g. 3 dargestellte Falzapparat ist funktionsmäßig identisch mit dem Falzapparat, wie er anhand von
F i g. 1 beschrieben wurde. So gilt auch für ihn die Beschreibung von Fig. 1. Gleiche Teile tragen gleiche
Positionsnummern. Unterschiedlich zum Falzapparat nach F i g. 1 ist, daß die Falztische 34 und 35 nicht
waagerecht angeordnet sind, sondern in einem Winkel β zur Horizontalen. Vorteilhafterweise liegt dabei die
Falztischfläche 75 bzw. 76 der Querfalzvorrichtung 79 bzw._80 auf einer Tangente 77 bzw. 78 an den Umfang
des Ubernahmezylinders 28 bzw. 29.
Der Transport der quergefalzten Bogenpakete 23 von dem Falzwalzenpaar 40 bzw. 41 zu dem Auslegefächer
42 bzw. 43 erfolgt mittels Bänderführung 73 bzw. 74. Diese Bänderführungen 73 bzw. 74 können zur
Exemplarverlangs:amung mit verringerten Bandgeschwindigkeiten laufen. Weiterhin kann durch geeignete,
nicht dargestellte Mittel der Spalt im Falztisch über den Falzwalzen zeitweise überbrückt werden, um ein
störungsfreies Einlaufen der Bogenpakete über den
ίο Spalt zu gewährleisten.
Die Fig.4 und 5 zeigen eine Vorrichtung, um die
schweren, rasch bewegten Bogenpakete 25 bzw. 56 exakt und schlagartig in eine Ruhelage zu bringen.
Hierbei wird in vorteilhafter Weise ein Impulsverzehrer verwendet, der es ermöglicht, daß die Bogenpakete 23 bzw. 56 bei jeder Geschwindigkeit stets an der gleichen Stelle bewegungsenergielos liegenbleiben, indem sie bewegliche Massen 138—142 mehr oder weniger stark anstoßen. Ein eintauchendes Falzmesser trifft jedes Bogenpaket 23 bzw. 56 an gleicher Stelle, so daß im gesamten Geschwindigkeitsbereich und auch bei höchsten Geschwindigkeiten ein sehr genauer Falz gewährleistet ist. Es können auch sehr schwere Bogenpakele 23 bzw. 56 problemlos abgebremst werden. Zweckmäßig entspricht die impulsverzehrende Masse 138—142 etwa der Masse bzw. dem Gewicht des Bogenpaketes 23 bzw. 56.
Hierbei wird in vorteilhafter Weise ein Impulsverzehrer verwendet, der es ermöglicht, daß die Bogenpakete 23 bzw. 56 bei jeder Geschwindigkeit stets an der gleichen Stelle bewegungsenergielos liegenbleiben, indem sie bewegliche Massen 138—142 mehr oder weniger stark anstoßen. Ein eintauchendes Falzmesser trifft jedes Bogenpaket 23 bzw. 56 an gleicher Stelle, so daß im gesamten Geschwindigkeitsbereich und auch bei höchsten Geschwindigkeiten ein sehr genauer Falz gewährleistet ist. Es können auch sehr schwere Bogenpakele 23 bzw. 56 problemlos abgebremst werden. Zweckmäßig entspricht die impulsverzehrende Masse 138—142 etwa der Masse bzw. dem Gewicht des Bogenpaketes 23 bzw. 56.
Bogenpakete 23 bzw. 56 werden über angetriebene Bänderführungen 32 bzw. 33 zu je einem Falztisch 105
mit Falzwalzen unter dem Falztisch 105 und rotierendem Falzmesser geführt. Jedes Bogenpaket 23 bzw. 56
stößt an eine der fünf Anschlagleisten 138—142, die in der Bremstrommel 110 beweglich gelagert und durch
Federn 121 —125 in eine Ruhelage an der Trommelperi-
is pherie gedrückt werden. Die Anschlagleisten 138—142
sind dabei quer zur Bewegungsrichtung der Bogenpakete 23 bzw. 56 angeordnet, und zwar so, daß die
Bogenpakete 23 bzw. 56 mit ihrer Stirnseite 109 an die Anschlagleisten 138—142 stoßen und sie aus ihrer
Ruhelage bewegen können. Um zu verhindern, daß die Bogenpakete 23 bzw. 56 über den Falztisch 105 hinaus
bewegt werden können, oder daß sie sich an ihrer Stirnseite 109 öffnen, sind U-förmige Stops 136,137 am
Ende des Falztisches 105 befestigt.
Die Bremstrommel 110 wird durch ein Schrittschaltgetriebe, z. B. ein Malteserkreuzgetriebe, derart bewegt,
daß sie jeweils im Anstoßmoment eines Bogenpaketes 23 bzw. 56 an eine bewegliche Anschlagleiste 138—142
momentan stillsteht Nach dem Anstoß bewegt sich die Anschlagleiste 138—142 gegen wachsenden Federdruck
in das Zentrum der Bremstrommel 110 hinein, während
die Bremstrommel 110 gleichzeitig zur nächsten Raststeilung weitergeschaitet wird. Eine angestoßene
Masse, z. B. in Form der Anschlagleiste 138—142, wird also sofort aus dem Bereich des Bogenpaketes 23 bzw.
56 fortbewegt und kann es nicht erneut beim Zurückschwingen berühren und verrücken. Außerdem
hat die angestoßene Masse 138—142 in vorteilhafter Weise viel Zeit, wieder in relative Ruhe zur Bremstrommel
110 zu kommen, da vier weitere Bogenpakete 23 bzw. 56 von anderen vorhandenen gleichartigen
beweglichen Massen 138—142 abgefangen werden. Damit sind sehr hohe Geschwindigkeiten des ganzen
Systems möglich.
Fig.4 und 5 zeigen eine zweckmäßige käfigartige
Bauart der Bremstrommel 110. Eine Welle 112 wird absatzweise um Fünfteldrehung weiterbewegt Auf der
Welle 112 sitzen zwei Endscheiben 113, 114 mit fünf
Bohrungen, die auf einem Kreis mit dem Radius r liegen. Hierin sind Hohlwellen 116, 117, 118, 119, 120 mit
innenliegenden Drehstabfedern 121, 122, 123, 124, 125 drehbar gelagert. Die Hohlwellen 116—120 tragen
leichte Lagerarme 126—135, die ihrerseits die eigentlichen
Anschlagleisten 138—142 halten. Anschläge 143—147 an den Endscheiben 113, 114 begrenzen den
Pendelhub der Anschlagleisten 138—142. Das ankommende Bogenpaket 23 bzw. 56 stößt je nach seiner
Bewegungsenergie eine Anschlagleiste t38—142 (Masse) mehr oder weniger heftig an und bleibt selbst
energielos auf dem Falztisch 105 liegen.
Fig.4 und 5 stellen die Bremstrommel 110 im Querschnitt dar. Man sieht die in Seilengestellen 153,
154 gelagerte Welle 112 mit Endscheiben 113, 114 und
drehbaren Hohlwellen 116—120, Lagerarme 126. 127:
128, 129; 130, 131; 132, 133; 134, 135 halten die Anschlagleiste 138—142 als Massependel. In der
Ruhestellung haben dabei die Anschlagflächen 148—152 der Anschlagleisten 138—142 einen Absland a
von einer Rotationsachse 166 der Bremstrommel 110.
F i g. 4 und 5 zeigen außerdem ein Antriebssystem für die Bremstrommel 110, das trotz Hochleistung von
beispielsweise 45 000 Stillständen pro Stunde sehr einfach ist. Ein Malleserkreuz 155, mit fünf Schlitzen
156-160 ausgebildet, ist auf die Welle 112 aufgekeilt. Eine im Seitengestell 153 gelagerte Treiberplatte 161
trägt drei um 120° versetzte Antriebsrollen 162, 163, 164. Diese laufen in die Schlitze 156—160 ein. Der
zwischen den Schlitzen 156—160 verbleibende Restdrehwinkel von ±6° wird durch kreisbogenförmige
Verlängerungen der Schlitze 156—160 abgedeckt, so daß die Antriebsrollen 162—164 auch als gegenseitige
Sperr-Rollen für die kurze Rast des Malteserkreuzes
ίο 155 dienen. (Eine genaue Beschreibung eines derartigen
Antriebssystems befindet sich in der DE-PS 17 61 074, wo es einem anderen Zweck diente.) Der Kraftantrieb
auf das Malteserkreuzgetriebe 155,161 erfolgt über ein Zahnrad 165, das mit einem Antrieb des Falzapparates
in Wirkverbindung steht. Hierbei kann auch eine Endscheibe 113. 114 als Malteserkreuz 155 ausgebildet
sein.
Es können mehr oder weniger als fünf bewegliche Massen 138—142 in der Bremstrommel 110 angebracht
sein. Sie müssen nicht als Pendel um eine synchronisierende Drehachse beweglich sein, sondern können
Geradführungen haben. Statt der Drehstabfeder 121 —125 können andere Ruhigstellmittel und zusätzlich
auch Stoßdämpfer angebracht sein.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Vorrichtung zur Herstellung von Falzprodukten aus einer Anzahl von mehrlagigen Papierbahnen,
bestehend aus einer Vorrichtung zum Zusammenführen der mehrlagigen Papierbahnen zu mindestens
einem Papierstrangbündel, mindestens einer Querschneidzylindergruppe zum Querschneiden des
Papierstrangbündels in eine Folge von Bogenpaketen, einem mit gesteuerten Bogenpakettransportmitteln
wahlweise auf Sammeln oder Nichtsammeln umschaltbaren Übergabezylinder, zwei mit gesteuerten
Bogenpakettransportmitteln versehenen Übernahmezylindern, wobei in Bogenpaketbewegungsrichtung
gesehen, jeweils hintereinander, der Übernahmezylinder, eine Bogenpaketfördereinrichtung,
eine Falzvorrichtung und eine Bogenpaketabbrenisvorrichtung
angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Falzvorrichtungen
(79, 80) als Querfalzvorrichtungen ausgeführt sind, daß als Bogenabbremsvorrichtung (136, 137, 138,
139, 140,141, 142) an einem Falztisch (34,35, 63, 64,
105) federkraftbeaufschlagte bewegliche Anschlagleisten (136,137, 138,139, 140, 141,142) angeordnet
sind, daß eine Mehrzahl von Anschlagleisten (136, 137, 138, 139, 140, 141, 142) auf einer nach dem
Anschlagen jeden Bogenpakets (56) absatzweise weiterschaltbaren Bremstrommel (110) in gleichen
Abständen voneinander angeordnet sind und daß zum Antrieb der Bremstrommel (110) ein Stillstandsgetriebc
(155,161,162,163,164) vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Endscheiben (113, 114) der
Bremstrommel (110) und Anschlagleisten (138, 139, 140,141,142) mindestens ein Stoßdämpfer angeordnet
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Stillstandsgetriebe (155,161,
162, 163, 164) ein mehrteiliges Malteserkreuz (155) und eine drei um 120° versetzte Antriebswalze (161,
162, 163) tragende Treiberplatte (161) angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein fünfteiliges Malteserkreuz (155)
vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sechs Anschlagleisten (138,139,
140, 141, 142) und ein Stillstandsgetriebe (155, 161, 162,163,164) mit einem sechsteiligen Malteserkreuz
(155) angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Falztisch (34, 35, 36, 63, 64,
105) waagerecht angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Falztisch (34,35,36,63,64,
105) in einem Winkel (α, β) zur Horizontalen angeordnet ist.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2846191A DE2846191C3 (de) | 1978-10-24 | 1978-10-24 | Falzapparat für Rollenrotationsdruckmaschinen |
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