DE2844464C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Verdichten von Gießformen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Verdichten von GießformenInfo
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- B22C—FOUNDRY MOULDING
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Description
Erfindungsbeschreibung
Anwendungsgebiet der Erfindung ist die Herstellung von Sandformen und Sandkernen für Gießereizwecke.
Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet ist die Herstellung von Gießformteilen aus feuchten ton- oder quellbinderhaltigen
Sanden nach Modellen mit tiefen inneren oder äußeren Formballen, z. B. Gießformen für mit engstehenden
Rippen versehene Elektromotorengehäuse.
Beim Verdichten von tongebundenen Formsanden durch Rütteln erreicht man in Modellplattennähe eine
große Formhärte, die zusammen mit einem Preßvorgang, gegebenenfalls mit einer Vielstempelpresse von
der Gegenseite her ziemlich gleichmäßig verdichtete Formen für nahezu alle in Frage kommenden Modelle
ergibt.
Das Rüttelverfahren setzt jedoch aufwendige Maschinenfundamente voraus und ist mit starker Lärm- und
Staubbelästigung und Silikosegefahr verbunden. Daher wurden rüttelfreie Formverfahren entwickelt, bei denen
der Formstoff durch Einwirkung pneumatischer Kräfte, gegebenenfalls ergänzt durch einen mechanischen
stoßfreien Preßvorgang in den Formkasten gefördert und verdichtet wird. Derartige Verfahren und zu deren
Ausführung geeignete Vorrichtungen sind aus den Deutschen Patentschriften 24 03 199, 26 08 74Ö, den
Deutschen Auslegeschriften 26 53 788 und 19 61234, der Deutschen Offenlegungsschrift 27 49 127 der US-PS
29 28 147 u. a. bekannt.
Beim Vakuum-Schießverfahren wird der Formstoff mittels eines durch eine luftdurchlässige Modellplatte in
eiiiem Formkasten ruckartig erzeugten Unterdrucks in
den Kastenhohlraum geschossen und dadurch vorverdichtet, wobei der Verdichtungsvorgang gegebenenfalls
durch auf den Formstoff an bzw. von der Einfüllseite her wirkenden Luftüberdrucks und/oder mechanischen
Preßdrucks ergänzt werden kann.
Es hat sich nun gezeigt, daß bei manchen Modellen mit sehr tiefen inneren oder äußeren Formballen, wie
z. B. bei Elektromotorengehäusen mit engstehenden Rippen eine ausreichende Verdichtung in Modellplattennähe
trotz dort angebrachter Luftabführungsdüsen nicht mit der gewünschten Sicherheit gewährleistet ist.
Auch kann oft die Anzahl der Luftabführungsdüsen in der Modellplatte oder ihr freier Querschnitt aus
formtechnischen Gründen nicht beliebig erhöht werden, ganz abgesehen davon, daß dadurch auch die Wiederverwendbarkeit
der Platte zur Belegung mit anderen Modellen stark eingeschränkt wird.
Bei den mit Luft-Überdruck arbeitenden Blas- oder Schießverfahren wird der Sand in den unter Außendruck
stehenden Form- oder Kernkasten geschossen, wobei eine tangieitige sanddichte Verbindung zwischen
Formkasten und Schießkopf der Maschine problematisch ist.
Beim Luftstoß-Verdichtungsverfahren wird der Sand lose in den Formkasten eingefüllt und mittels anschließend
von der Einfüllseite her aufgeblasener Druckluft verdichtet. Beim Druckluft-Verdichtungsverfahren ist
bekanntlich der Härteverlauf über die Formoberfläche ziemlich gleichmäßig, nicht jedoch über die Formhöhe.
Um auch bei höheren Formkästen noch eine an allen Stellen ausreichende Verdichtung des Formballens zu
erhalten, muß daher entweder sehr hoch verdichtete Druckluft von mindestens 20 bar verwendet werden,
was aus sicherheitstechnischen Gründen nicht unproblematisch ist Auch kann derart hoch verdichtete Luft
nicht dem normalen betrieblichen Druckluftnetz entnommen werden, sondern erfordert besondere Kompressoren.
Bei Verwendung der betriebsüblichen Druckluft von 6 bis 7 bar muß die Form dagegen in der
Regel nachverdichtet werden, und zwar üblich durch einen mechanischen Druckvorgang.
Bei allen derartigen mit pneumatischen Überdruck arbeitenden Verdichtungsverfahren wird der Sand in
der Form stark mit Luft durchsetzt, die auch bei Anlegen eines Vakuums an die poröse Modellplatte in
vertretbar kurzer Zeit nicht restlos abgesaugt werden bs
kann. Insbesondere bei Formsanden, die quellfähige Binder wie Tone, Stärke, Dextrin o. ä. enthalten, ist aber
ein »Rückfederungseffekt« des verdichteten Formsandes zu beobachten, der mit eiuer ungleichmäßigen
Sandverdichtung einhergeht und insbesondere bei hohen Formen mit sehr unterschiedlichen Modellkonturen
untolerierbare Werte erreichen kann. Offensichtlich hat der Luftgehalt des Formsandes beim Verdichten
einen wesentlichen Einfluß auf das Ausmaß dei Rückfederung.
Es stellt sich demnach die Aufgabe, ein Verfahren und eine Formmaschine zu schaffen, mit drm bzw. mit der
unter Vermeidung eines Rüttelvorganges auch Modelle mit tiefen inneren und/oder äußeren Formballen in ton-
oder quellbinderhaltigen Formsanden abgeformt werden können, wobei die Formen an allen Stellen eine
ausreichende oder sogar optimale Verdichtung aufweisen. Da bei der Lösung dieser Aufgabe von den aus den
Deutschen Auslegeschriften 26 53 788 und 26 08 740 bekannten Verfahren und Vorrichtungen zur pneumatischen
Formverdichtung auszugehen war, bei denen der Formhohlraum durch eine mit Luftabführungsdüsen
versehene Modellplatte evakuiert wird, soilte gleichzeitig ein Weg gefunden werden, wie die Zahl der
erforderlichen Luftabführungsdüsen in der Modellplatte wesentlich verringert und damit die Möglichkeit ihrer
Wiederverwendbarkeit für andere Modelle erhöht werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die in den Verfahrensansprüchen gekennzeichneten Maßnahmen gelöst, wozu
vorteilhaft die in den Vorrichtungsansprüchen gekennzeichneten Einrichtungen benutzt werden können.
Ausgehend von dem aus der Deutschen Auslegeschrift 26 53 788 bekannten Vakuum-Schießverfahren
zur Herstellung bzw. zum Verdichten von Gießformen, insbesondere aus tonhaltigem Sand, bei dem der
Formsand durch einen verschließbaren Schießrost in einen gegenseitig durch eine mit Luftaustrittsöffnungen
versehene Modellplatte sanddicht abgeschlossenen, ruckartig mit Unterdruck beaufschlagten Formkasten
geschossen und durch eine Relativbewegung zwischen dem danach in Schließstellung gebrachten Schießrost
und der Modellplatte mechanisch nachgepreßi wird, wird nunmehr ein Schießrost verwendet, dessen
feststehende untere Roststäbe wie an sich bekannt (vgl. US-PS 29 28 147) hohl ausgebildet und mit
Luftdüsen versehen sind. Dadurch wird es möglich, den Formkasten nicht nur durch die Modellplatte zu
evakuieren, sondern auch durch die hohlen Roststäbe. Da in den hohlen Roststäben — auf die Grundfläche des
Formkastens projeziert — wesentlich mehr Luftdüsen angeordnet werden können als in der Modellplatte, wird
bereits durch diese Maßnahme ein erheblich schnellerer und im Hinblick auf die Verdichtung des Formsandes
auch wirksamerer Aufbau des Unterdrucks ermöglicht als bei der Evakuierung ausschließlich durch die
Modellplatte.
Nachdem der Sand derart in den Formkasten eingeschossen und dabei gleichzeitig vorverdichtet
worden ist, werden der Schießrost geschlossen und die hohlen Roststäbe nunmehr mit einer Überdruckquelle
verbunden, und ein Druckluftstoß wird impulsartig auf den Formsand geblasen. Die Modellplatte bleibt dabei
mit der Unterdruckquelle verbunden, so daß die aufgeblasene Druckluft mit hoher Geschwindigkeit
durch den Sand fließt und sofort wieder abgesaugt wird. Dabei tritt ein starker Verdichtungseffekt auf, weil sich
die »inzelnen Sandkörner bei der hohen Luftgeschwindigkeit noch enger aneinanderlagern. Insbesondere im
Bereich tiefer enger Formballen, die vorher eine unzureichende Verdichtung zeigten, konnte nach der
Druckluft-Stoßverdichtung eine Steigerung der Formhärte
bis auf etwa 90 Fischer-Einheiten beobachtet werden.
Die Druckluft wird dem Betriebsnetz entnommen und mit einem Druck von 3—7 bar, der sicherheitstechnisch
noch problemlos ist, kurzzeitig eingeblasen. Es hat sich gezeigt, daß eine Aufblaszeit zwischen 0,2 und 1
Sekunde völlig ausreicht, um den erwünschten Verdichtungseffekt zu erzielen; und daß eine Verlängerung
dieser Einblaszeit keine meßbare Härtesteigerung der Sandform mehr erbringt. Eine gewisse Härtesteigerung
ließ sich dagegen bei einigen komplizierten Formteilen feststellen, wenn der kurzzeitige Druck'uftstoß
mehrfach wiederhoäl wurde.
Durch die kurze Zeitdauer des Druckluftstoßes bleibt
die Belastung der Vakuumquelle, als welche vorteilhaft eine zentrale Großkesseianlage in Frage kommt, die
von einer Wasserringpumpe evakuiert wird, verhältnismäßig gering. Wesentlich für den angestrebten Verdichtungseffekt
ist nämlich nicht so sehr die Luftmenge, also die Zeitdauer und der Druck, sondern die Geschwindigkeit,
mit der die Luft durch die Form gesaugt wird. Die Austrittsgeschwindigkeit soll daher an den Luftdüsen in
der Modellplatte oder im Modell mindestens 100 m/s betragen, also im Bereich der nachzuverdichtenden
Formstellen möglichst hoch sein. Das läßt sich durch eine entsprechende Anordnung, Dimensionierung und
Ausbildung der Luftaustrittsöffnungen in der Modellplatte bzw. dem Modell erreichen.
Die für die Nachverdichtung erforderliche Sandmenge stammt hauptsächlich aus den Räumen zwischen den
hohlen Roststäben. Diese liegen daher nach dem Druckluftstoß gewöhnlich frei von Sand im Raum des
Füllrahmens, wie in F i g. 1 angedeutet ist.
Die pneumatisch vor- und nachverdichtete Sandform wird nun mechanisch nachgepreßt, wozu Modellplatte
und Schießrost relativ zueinander bewegt werden. Während des Preßvorganges wird noch im Porenraum
zwischen den Sandkörnern der Form eingeschlossene Restluft sowohl durch die Modellplatte als auch durch
die hohlen Roststäbe abgesaugt, in deren Zwischenräume der überschüssige Sand, vor allem der Sand über
hohen Modellteilen, ausweichen kann. An einer derartig verdichteten Sandform ist praktisch kaum eine Rückfederung
des Sandes nach dem Preßvorgang zu beobachten, selbst wenn der Sand hohe Anteile an Ton
oder organischen Quellbindern aufweist. Dagegen zeigt der Verlauf der Formhärte über die Formtiefe
betrachtet auch bei komplizierten Modellen wie stehend abgeformten Elektromotorengehäusen mit engen Kühlrippen
eine bisher bei pneumatischer Sandverdichtung nicht erreichte Gleichmäßigkeit.
i-»ic . Lyiuuiuuiiatuu-iNauiivciuiciuuiig, wie sie nier
beschrieben ist, setzt nicht zwingend eine pneumatische Vorverdichtung des Sandes voraus, sondern kann auch
bei andersartig vorverdichtetem oder auch bei lose in den Formkasten eingefüllten Formsand vorteilhaft zur
gleichmäßigen Verdichtung auch kritischer Formen benutzt werden. Dazu wird dann nach der im Anspruch
gekennzeichneten Weise verfahren.
Für die Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignete Formmaschinen sind im Prinzip skizzenhaft
dargestellt
Dabei zeigen:
Fig. 1 eine Formmaschine, bei der der Sand durch
Vakuum in den Formkasten einges"hossen und pneumatisch und mechanisch nächverdichtet wird,
F i g. 2 eine Formmaschine, bei der der Sand lose in den Formkasten eingefüllt und pneumatisch und
mechanisch verdichtet wird,
F i g. 3 eine vergrößerte Darstellung von Roststäben des Schießrostes nach F i g. 1 in Offenstellung.
Die in F i g. 1 dargestellte Formmaschine benutzt zur Formfüllung das Unterdruck-Schieß-Prinzip und besteht
aus einem Maschinengestell 1, das einen Überdruckraum 2 und einen Unterdruckraum 3 enthält.
Auf einem in einem mit Druckmittelleitungen 21, 21a K) versehenen Zylinderraum des Maschinengestells 1
vertikal bewegbaren Druckkolben 4 ist ein Maschinentisch 5 befestigt, der aus einer unteren Preßplatte und
einem darauf liegenden hohlen Modellplattenträger besteht. Der Modellplattenträger ist oben durch eine
Modellplatte 6 mit darauf angeordnetem Modell 7 abgeschlossen. Seitlich ist eine Unterdruckleitung 10
aiigefianschi, deren rechtwinklig abgekröpfies Ende in
einem Überwurfstutzen eines Ventils 12 teleskopartig druckdicht verschiebbar ist.
Ein Formkasten 8 mit Füllrahmen 9 ist auf den Rand des Modellplattenträgers aufsetzbar, wobei der Füllrahmen
oben durch einen dicht passenden Schießrost abschließbar ist, der aus hohl ausgebildeten und mit
Luftdüsen 16 versehenen feststehenden Unterstäben 15 und gegenüber diesen horizontal verschiebbaren massiven
Oberstäben 14 besteht. Die Luftdüsen 16 in den Wandungen der hohlen Roststäbe 15 bestehen aus in
Bohrungen eingesetzten Sandfiltern 17, wie F i g. 3 zeigt. Die Hohlräume der Roststäbe 15 stehen über ein
Simultan-Leitungsstück Wa und über ein Mehrwegeventil 12, das im dargestellten Fall als Dreitellerventil
23, 24, 25 ausgebildet ist, mit der Unterdruckleitung '.0 und der Überdruckleitung 11 und damit mit dem
Unterdruckraum 3 und dem Überdruckraum 2 in j5 Verbindung. Das aus den hohlen Stäben 15 bestehende
Unterteil des Schießrostes ist vertikal federnd gegen sein an den massiven Stäben 14 bestehendes Oberteil
gelagert, so daß der Schießrost im druckentlasteten Zustand leicht durch Querverschiebung des Oberteils
geöffnet wie in F i g. 3 dargestellt, oder geschlossen, wie in F i g. 1 gezeigt, werden kann. In den Phasen der
pneumatischen oder mechanischen Druckbelastung stützen sich die hohlen Stäbe 15 des Rostunterteils aber
fest gegen die massiven Stäbe 14 des Oberteils ab und bilden damit eine drucksteife Einheit
Der Füllrahmen 9 ist durch Strippzylinder 18, von denen in F i g. 1 nur einer dargestellt ist, vom
Formkasten 8 abhebbar. Dichtungen 19 sorgen für möglichst geringe Druckverluste.
Die Strippzylinder 18 sind an einem Sandbunker 13 befestigt der eine venturirohrartige Einschnürung
aufweist und unten durch den Schießrost abgeschlossen isi. Der Sandbunker J3 ist über ein "reßhaupt 22 starr
oder ausschwenkbar am oberen Teil des Maschinengestells 1 gelagert, wobei bei ausschwenkbarer Lagerung
das Simultan-Leitungsstück 11a entsprechend flexibel ausschwenkbar ausgebildet ist.
Die Formmaschine arbeitet wie folgt:
Zum Füllen des Formkastens 8 werden alle Ventilteller 23, 24, 25 auf ihren unteren Sitz gefahren,
wodurch in den Leitungen 10 und 11a normaler Außendruck herrscht Der Schießrost wird geöffnet,
wobei die Roststäbe 14 die in F i g. 3 gezeigte Stellung einnehmen. Nunmehr werden ruckartig der untere und
gegebenenfalls auch der mittlere Ventilteller 23, 24 angehoben, während der obere Ventilteller 25 in
Schließstellung verbleibt Dadurch wird plötzlich ein Unterdruck im Formkasten 8, 9 erzeugt weil je nach
Ventilstellung eine oder beide Leitungen 10 und 11 a mit
dem Unterdruckraum 3 verbunden werden. Die Luft wird dabei wahlweise entweder nur durch die
Modellplatte 6 (unterer Ventilteller 23 auf seinem oberen Sitz), durch die Modellplatte 6 und die Roststäbe
15 (unterer Ventilteller 23 in Mittelstellung, mittlerer Ventilteller 24 abgehoben), oder aber durch die
Roststäbe 15 allein (unterer Ventilteller 23 auf seinem unteren Sitz, mittlerer Ventilteller 24 abgehoben),
abgesaugt. ι ο
Infolge des Vakuums füllen sich Formkasten 8 und Füllrahmen 9 schlagartig mit Sand, der dabei eine
Verdichtung erfährt.
Zur weiteren Verdichtung wird nun der Schießrost in die in Fig. 1 gezeigte Schließstellung gebracht, wobei
auch der untere Ventilteller 23 auf seinen oberen Sitz gefahren und Tellerventil 24 geschlossen wird. Damit
steht nur noch die Unterdruckleitung 10 mit dem Unterdruckraum 3 in Verbindung. Dann wird mittels
einer zeitsteuerbaren Stellvorrichtung der obere Ventilteller 25 für die jeweils kurze Zeitdauer von 0,1 bis 1
Sekunde einmal oder mehrmals kurz hintereinander angehoben, so daß aus dem Überdruckraum 2 ein oder
mehrere kurze Druckluftstöße durch die nunmehr als Überdruckleitung fungierende Leitung 11a und die
hohlen Roststäbe 15 auf den Sand geblasen und sofort durch die Unterdruckleitung 10 abgesaugt werden. Da
die in der Modellplatte nur an wenigen, besonders an den Stellen tiefer Ballen, angeordneten Luftaustrittsöffnungen
16 eine freie Querschnittsfläche haben, die kleiner ist als die Querschnittsflächen der Luftdüsen 16
in den hohlen Roststäben 15, treten in den Formballen sehr hohe Luftgeschwindigkeiten auf, die eine starke
Verdichtungswirkung haben.
Nunmehr wird mechanisch nachgepreßt. Dazu wird Vi
der Zylinderraum unter dem Druckkolben 4 durch ein Ventil Fig. 2/20 oder durch die Leitung 21 mit
Druckmittel beaufschlagt, während der untere Ventilteller 23 in Mittelstellung und der mittlere Ventilteller 24
abgehoben wird. Dadurch wird während des Preßvorganges noch im Porenraum der Sandform vorhandene
Restluft abgesaugt und die Form an ihre Rückseite nachverciichtet, wobei der besonders über hohen
Modellpartien stehende Überschüssige Sand zwischen die Flanken der Roststäbe 15 ausweichen kann.
Danach werden alle Ventilteller in ihre Ausgangsstellung auf ihren jeweiligen unteren Sitz gefahren, der
Drijckkolben 4 entlastet und damit der Maschinentisch 5
abgesenkt. Der Füllrahmen wird gestrippt, die Rückseite des Formteils glattgeschnitten und das fertige
Formteil abgehoben.
Nach einem ähnlichen Prinzip arbeitet auch die in F i g. 2 dargestellte Formmaschine. Im Gegensatz zur
vorher erläuterten Formmaschine ist nunmehr allerdings kein Schießrost vorhanden, weil der Sand bei
ausgeschwenktem Preßhaupt 22 drucklos und locker in den Formkasten 8 und Füllrahmen 9 eingefüllt wird.
Infolgedessen wird der Luftdruckstoß auch durch eine hohle Preßplatte 15a auf den Sand aufgeblasen, der
dabei pneumatisch verdichtet wird. Im übrigen entspricht diese Formmaschine hinsichtlich des Konstruktionsprinzips
und der Arbeitsweise der vorher erläuterten Formmaschine, so daß auch die Bezugszeichen
gleiche Bedeutung behalten.
Bezugszeichenliste | |
1 | Maschinengestell |
2 | Überdruckraum |
3 | Unterdruckraum |
4 | Druckkolben |
5 | Maschinentisch |
6 | Modellplatte |
7 | Modell |
8 | Formkasten |
9 | Füllrahmen |
10 | Unterdruckleitung |
U | Überdruckleitung |
11a | Simultanleitung |
12 | Mehrwegeventil |
13 | Sandbunker |
14 | Schießrost-Oberstab |
J5 | Schießrost- Unterstab |
15a | hohle Preßplatte |
16 | Luftdüsen |
17 | Filtereinsatz |
18 | Strippzylinder |
19 | Dichtung |
20 | Ventil |
21, 21a | Druckmittelleitung |
22 | Preßhaupt |
23 | |
24 | Ventilteller |
25 |
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Verfahren zum Verdichten von Gießformen, insbesondere von Gießformteilen aus ton- oder
quellbinderhaltigem Sand, wobei der Formsand durch einen verschließbaren Schießrost in einen
gegenseitig durch eine mit Luftaustrittsöffnungen versehene Modellplatte sanddicht abgeschlossen,
ruckartig mit Unterdruck beaufschlagten Formkasten mittels komprimierter oder atmosphärischer
Luft geschossen und durch eine Relativbewegung zwischen dem danach in Schließstellung gebrachten
Schießrost und der Modellplatte mechanisch nachgepreßt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Schießrost verwendet wird, dessen feststehende untere Roststäbe hohl ausgebildet und mit
Luftdüsen versehen sind, daß ferner zur Ei beugung des ruckartigen Unterdrucks die Luft durch die
Modellplatte und/oder die hohlen Roststäbe aus dem Formkasten abgesaugt wird, daß nach dem
Einschießen des Formsandes der Schießrost geschlossen und aus seinen hohlen Roststäben
Druckluft impulsartig nach Art eines oder mehrerer aufeinanderfolgender, jeweils kurzen Luftstoßes mit
einem Druck bis zu 7 bar und einer Zeitdauer von weniger als einer Sekunde in den vorverdichteten
Sand eingeblasen, mit hoher Geschwindigkeit durch die Form geleitet und durch die Modellplatte
abgesaugt wird, und daß danach die Gießform mechanisch nachgepreßt wird, wobei während des
Preßvorganges die noch in der Sandform befindliche Restluft sowohl durch die Modellplatte als auch
durch die hohlen Roststäbe abgesaugt wird.
2. Verfahren zum Verdichten von Gießformen, insbesondere von Gießformteilen aus ton- oder
quellbinderhaltigem Sand, wobei der Formsand in einen einseitig durch eine mit Luftaustrittsöffnungen
versehene Modellplatte sanddicht abgeschlossenen Formkasten eingebracht und durch an der Einfüllseite
des Sandes aus einer hohlen Abschlußplatte eingeblasener und durch die Modellplatte abgesaugter
Druckluft vorverdichtet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckluft impulsartig nach Art
eines oder mehrerer aufeinanderfolgender, jeweils kurzen Luftstoßes mit einem Druck bis zu 7 bar und
einer Zeitdauer zwischen 0,2 und 1 Sekunde in den eingefüllten Sand eingeblasen, mit hoher Geschwindigkeit
durch die Form geleitet und durch die Modellplatte abgesaugt wird, und daß danach die
Gießform mechanisch nachgepreßt wird, wobei während des Preßvorganges die noch in der
Sandform befindliche Restluft sowohl durch die Modellplatte als auch durch die hohle Preßplatte
abgesaugt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckluft so
beschleunigt wird, daß sie mit einer Austrittsgeschwindigkeit von mindestens 100 m/s aus den
Sanddüsen der Modellplatte oder des Modells austritt.
4. Anwendung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche auf die Verdichtung von
Gießformen nach Modellen mit tiefliegenden inneren oder äußeren Formballen mit der Maßgabe, daß
die Luft aus der Gießform durch die Modellplatte und an den Stellen der tiefliegenden Formballen
auch durch das Modell abgesaugt wird.
5. Formmaschine zur Herstellung von Gießformen, insbesondere von nach dem Verfahren nach
Anspruch 1 durch Schießen verdichteten Gießformteilen aus ton- oder quellbinderhaltigem Sand, mit
einem aufsetzbaren Formkasten, der an einer Seite durch eine mit Luftaustrittsöffnungen versehenen
Modellplatte und an der Gegenseite durch einen verschließbaren, aus feststehenden Unterstäben und
dazu quei verschiebbaren Oberstäben bestehenden Schießrost abschließbar ist, wobei die Modellplatte
mittels einer Druckzylindereinrichtung relativ zum Schießrost verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die feststehenden Unterstäbe (15) des Schießrostes hohl ausgebildet, mit Luftdüsen (16) versehen
und mit einer Simultan-Luftleitung (lla) verbunden sind, die über ein Mehrwegeventil (12) mit einem
Überdruckraum (2) und einem Unterdruckraum (3) in Verbindung steht
6. Formmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Mehrwegeventil (12) als
Dreitellerventil (23,24,25) ausgebildet ist.
7. Formmaschine zur Herstellung von Gießformen, insbesondere von nach dem Verfahren nach
Anspruch 2 pneumatisch und mechanisch verdichteten Gießformteilen aus ton- oder quellbinderhaltigem
Sand, mit einem Formkasten, der an einer Seite durch eine mit Luftaustrittsöffnungen versehenen
Modellplatte und an der Gegenseite durch eine mit Luftdüsen versehene hohle Preßplatte sanddicht
abschließbar ist, wobei der Formkastenhohlraum über die Luftaustrittsöffnungen in der Modellplatte
mit einem Unterdruckraum und über die Luftdüsen in der Preßplatte mit einer Druckluftleitung in
Verbindung steht, und wobei die Modellplatte und die Preßplatte mittels einer Druckzylindereinrichtung
relativ zueinander verstellbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die hohle Preßplatte (15a) an
der der Sandfüllung im Formkasten (8), bzw. dessen Füllrahmen (9) zugekehrten Seite profiliert ausgebildet
ist, und daß ihr Hohlraum über ein zeitgesteuertes Ventil (25) mit einer Überdruckleitung (11) und
einem Überdruckraum (2) und über ein weiteres Ventil (24) mit einer Unterdruckleitung (10) und
einem Unterdruckraum (3) in Verbindung steht.
8. Formmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil (25) an der
Überdruckleitung (11) und das Ventil (24) an der Unterdruckleitung (10) gegeneinander verriegelt
sind, und daß das Ventil (24) an der Unterdruckleitung (10) wirkungsmäßig mit einem Ventil (20) an
der Druckzylindereinrichtung (4) gekoppelt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19782844464 DE2844464C2 (de) | 1978-10-12 | 1978-10-12 | Verfahren und Vorrichtung zum Verdichten von Gießformen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19782844464 DE2844464C2 (de) | 1978-10-12 | 1978-10-12 | Verfahren und Vorrichtung zum Verdichten von Gießformen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2844464B1 DE2844464B1 (de) | 1980-04-24 |
DE2844464C2 true DE2844464C2 (de) | 1983-03-24 |
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ID=6052018
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19782844464 Expired DE2844464C2 (de) | 1978-10-12 | 1978-10-12 | Verfahren und Vorrichtung zum Verdichten von Gießformen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2844464C2 (de) |
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: EISENGIESSEREI BUEHLER GMBH, 89349 BURTENBACH, DE |
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8381 | Inventor (new situation) |
Free format text: BUEHLER, EUGEN DIPL.-ING., 89349 BURTENBACH, VERSTORBEN, DE |
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