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BESCHREIBUNG Die Erfindung betrifft eine Lackiereinrichtung der im
Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen Art.
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Bei bekannten derartigen Lackiereinrichtungen tritt das Problem auf,
wie die Transportelemente, die die Transportfläche für das zu lackierende Gut bilden,
ausgebildet werden können, um folgende miteiannder eng zusammenhängende Teilaufgaben
gleichzeitig lösen zu können: a) Der Teil der Transportelemente, auf denen das zu
lackierende Gut gerade nicht aufliegt, der also beim Durchlaufen durch den Lackierraum
mit Lack beaufschlagt wird, soll wieder gereinigt werden; damit wird vermieden,
daß der Lack mit der Zeit aufträgt und damit eine gleichmäßige Auflage der erkstücke
ermöglicht wird; das Unterlassen einer Reinigung der Transportelemente, das bei
wenigstens im Prinzip gleichmäßigem Lackauftrag auf die Transportelemente möglich
wäre, macht es jedoch erforderlich, sicher zu stellen, daß die Transportelemente
während des RUcklaufs zu der Stelle, wo das zu lackierende Gut aufgelegt wird, zuverlässig
vollständig getrocknet sind; sonst kleben die zu lackierenden Stücke an, so daß
die Auflageflächen Unregelmäßigkeiten erhalten.
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b) Handelt es sich bei Werkstücken bzw. dem zu lackierenden Gut besipielsweise
um Bauelemente der Möbelindustrie, also Türen, Fenster u. dgl., so wird dabei jeweils
die Kante mitlackiert.
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Diese Werkstücke können sehr schwer sein, z.B. bis zu 20 - 30 kg
wiegen. Geben nun die Transportlemente, die die Transsortfläche bilden, wegen-des
Gewichtes etwas nach und ergibt es
sich dann ferner zufällig, daß
eine Kante eines derartigen Möhelbauteiles in der Nähe eines nicht herabgedrückten
Transportelementes liegt, so kann dieses nicht herabgedrckte Transportelement die
herabgedrckte Seitenkante verdecken, berührten, o. dgl. und damit zu einer Unregelmäßigkeit
der Kantenlackierung führen, die aus Oualitätsgründen nicht hingenommen werden kann,
weil sie zu Beanstandungen durch die Käufer dieser Möbel führt.
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c) Es ist selbstverständlich, daß diese Forderungen mit einem vernünftig,
d.h. nicht unverhältnismäßig großen konstruktiven Aufwand gelöst- werden milssen.
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Bei bekannten Einrichtungen, bei denen die Transportelemente durch
quer zur Transportrichtung angeordnete Stangen gebildet werden, verzichtet man auf
eine Reinigung. Um aber zuverlässig eine Trocknung der Stäbe zu erreichen, bevor
erneut Werkstücke aufgelegt werden, müssen sie speziell durch eine Trocknungsvorrichtung
hindurchgeführt werden. Diese Trocknungsvorrichtung nimmt eine doch schon beachtliche
Heizleistung (20 kW) auf, ist konstruktiv und platzmäßig sehr aufwendig. Sie benötigt
einige m2 Stellfläche für die gesamte Lackiereinrichtung bzw. verlängert den Raum,
der flrr die Lackiereinrichtung erforderlich ist um ca. 1 bis 2 m. Außerdem ist
nicht zu verhindern, daß die; Trocknung des Lackes an den Stäben doch im Laufe der
Zeit zu ungleichmäßiger Auflage der Werkstücke führen.
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Bei weiteren bekannten Lackiereinrichtungen Fieht man Perlon-Schntlre
vor, auf denen der Lack ebenfalls getrocknet wird und dadurch, daß die Schnüre über
enge KFümmungsradien umgeleitet werden, zum Abplatzen gebracht werden. Es gibt auch
Anordnungen, bei denen die Transportelemente durch Peilonschnüre gebildet werden,
bei denen sie durch mit Lösungsmitteln befeuchtete Reinigungsbürsten o. dgl. hindurchlaufen.
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Sie haben jedoch den oben unter b) erläuterten Nachteil, daß Perlon-Schn;Sre
beim Auflegen schwerer Werkstücke etwas nachgeben, so daß die
benachbarten
Perlon-Schnüre die Kanten u.U. punktuell abdecken und daher zu Schönheitfehlern
führen. Außerdem stellen die Lösungsmittel immer auch ein gewisses zusätzliches
Risiko der Explosionsgefahr dar.
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Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, eine Lackiereinrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, die diese Nachteile nicht aufweist. Die
Aufgabe ist dahingehend festzustellen, daß die Lackiereinrichtung so auszubilden
ist, daß eine Auflage geschaffen werden kann, die einerseits beim Auflegen auch
schwerer Werkstücke nicht nachgibt und die andererseits mit einfachen Mitteln gereinigt
werden kann. Bei Lösung dieser Aufgabe ergibt sich dann daraus die Unteraufgabe,
die Möglichkeiten der Reinigung im einzelnen weiter auszubilden.
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ErfindungsgemäR wird die genannte Aufgabe durch die im Kennzeichen
des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst. Es stellt sich heraus, daß Stahlbänder
in einer Oualtität mit genügend hohen Festigkeitseigenschaften ohne weiteres als
Standartartikel (für Bandsägen) auf dem Markt erhältlich sind, die ausreichend gespannt
werden können, um auch schwere Werkstücke so aufzunehmen, daß sich eine Durchbiegung
der durch diese Stahlbänder gebildeten Transportelemente beim Transport von Werkstücken
praktisch nicht ergeben kann. Gleichzeitig können Stahlbänder aber durch einfaches
Abkratzen, wie dies dann Gegenstand vorteilhafter Weiterbildungen der Erfindung
ist, sehr einfach und sehr wirksam gereinigt werden.
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Vorteilhafter Weise sieht man zu Reinigung Rackeln vor, die die hochglatte
Oberfläche der Stahlbänder abkratzen, Solche Rakeln können unter Verwendung im Handel
erhältlicher sog. Wendeplatten einfach aufgebaut werden. Der Verschleiß sowohl der
Wendeplatten als auch der Stahlbänder ist minimal, der Aufwand zur Wartung praktisch
unerheblich. Dabei wird gleichzeitig gegenüber bekannten Lackiereinrichtungen Raum
gespart und die Aufnahme zusätzlicher Heizleistung zur Trocknung der Transportelemente
ist ebenfalls nicht mehr notwendig.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung und ihrer vorteilhaften Weiterbildungen
wird im folgenden unter Bezugna'nme auf die beigefilgten Zeichnungen beschrieben.
Es stellen dar: Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines Ausf1.1hrungsbeispieles;
Fig. 2 eine Draufsciht auf das Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 in schematischer
Darstellung; Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung des Bereiches III in Fig. 1; Fig.
4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV in Fig. 3; Fig. 5 eine Darstellung eines
bei dem Ausführungsbeispiel von einem Rad 7 transportierten Stahlbandes 6.
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Der pritipielle Aufbau einer Lackieranlage, auf die sich die Erfindung
bezieht, ist aus Fig. 1 und Fig. 2 ersichtlich. Die zu lackierenden Stücke, im Ausführungsbeispiel
eine Holzplatte 1 werden auf einer beweglichen Transportfläche 2 in Richtung des
eingezeichneten Mobiles 3 durch einen Lackierraum 4 hindurchgeführt, in dem Lackier-Spritzdüsen
5 angeordnet sind, die einen Sprühnebel auf die Holzplatte 1 abgeben und ihn dadurch
lackieren, und die ferner, sofern im Einzelfall für angebracht erachtet, auer zu
der durch den Pfeil3 angegebenen Transportrichtung beweglich sind.
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Die zu lackierenden Stücke, also z.B. die Holzplatte 1 werden auf
die bewegliche Transportfläche vor dem Lackierraum aufgelegt und hinterher wieder
abgenommen. Wie aus Fig. 2 ersichtlich, sind u.a.
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Lackier-Spritzdüsen 5' und 5" so angeordnet, daß sie, wie durch die
strickpunktierten Linien zu ersehen, seitlich der äußersten Begrenzungen der Fläche
stehen, die von der zu lackierenden Holzplatte eingenommen wird. Dies ist erforderlich,umaxh
Kanten einwandfrei lackieren zu können.
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Bei der Lackiereinrichtung wird nun die bewegliche Transportfläche
durch mehrere parallel zueinander angeordnete Stahlbänder 6 gebildet.
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Es handelt sich dabei um Stahlbänder, wie sie an sich in der Bandsägentechnik
bekannt sind, d.h. sie sind aus hochwertigem Stahl hergestellt wund weisen eine
hochtlatte Oberfläche auf. Die Stahlbänder sind ca. 8 - 15 mm breit. Es sind bei
einer Maschine beispielsweise 15 Bänder jeweils im Abstand von 100 mm voneinander
und parallel zueinander angeordnet. Der Transport der Bänder erfolgt jeweils über
zwei große Räder 7 und Umlenkrollen 8. Das eine der beiden Räder wird von einem
Motor 9 angetrieben, das andere Rad 7 ist beweglich angeordnet; das bedeutet, es
ist drehbar an einem Ende eines Hebels 10 aufgenommen, der seinerseits einen fest
angeordneten Befestigungsteil 11 mit seinem anderen Ende drehbar angeordnet ist.
An den Hebel 10 greift, ebenfalls an diesen drehbar angeordnet, ein weiterer Hebel
12 an, der mit seinem anderen Ende ebenfalls an einem ortsfest vorgesehenen Befestigungsteil
13 angebracht ist. Der Hebel 12 kann nun durch eine Spanneinrichtung 14, die im
Ausführungsbeispiel durch
Schraubeine einfache mechanik dargestellt
wird, in seiner Länge derart verkürzt werden, daß sich damit der Hebel 10 nach links
dreht und auf diese Weise die Stahlbänder 6 gespannt werden. Das Vorsehen von Stahlbändern
erlaubt nun in Verbindung mit der Spanneinrichtung eine derartig starke Spannung
derselben, daß die Auflagefläche 2, die durch die gespannten Stahlbänder 6 gebildet
wird, bei Auflegen eines Werkstückes, z.B. der Holzplatte 1, praktisch nicht mehr
nachgibt.
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Das ist filr die Sauberhaltung der Kanten beim Lackieren von erheblicher
Wichtigkeit. Würden nämlich die Auflagen für ein erkstck, das sich z.B. in der in
Fig. 2 mit 1' angedeuteten Position befindet, auch nur geringfügig nachgeben, so
wurde das benachbarte, nicht herabgedrückte Band an der Stelle, an der es u.U. die
Seitenkante der Holzplatte 1 berührt, einen Fehler in der Lackierung, d.h. eine
Ungleichmäßigkeit hervorrufen, die unbedingt vermieden werden mu.
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Da die Lackier-Snritzdüsen, z.B. die Lackier-Spritzdüsen 5' und 5"
beiderseits etwas über den äußersten Rand der Werkstücke hervorstehend angeordnet
sein müssen (s. oben), um auch eine Lackierung der Kanten zu erreichen, läßt es
sich nicht vermeiden, daR auch die Transportfläche 2 selbst, d.h. die Oberseite
der Stahlbänder 6 mit Lack besprüht wird. Um dies zu erreichen, ist nun für jedes
Stahlband 6 eine Rackel 15 vorgesehen, die dazu dient, den Lack 16, der sich auf
der Oberfläche eines Stahlbandes 6 abgesetzt hat, abzuschaben, derart, daß er in
einen Auffangbehälter 17 fällt. Diese Rackel 15 wird dadurch gebildet, daß für einen
federnden Stab 18 eine normale Wendeplatte 19 mit Hilfe eines im Profil U-förmigen
Halteteiles 20 und einer Schraube 21 befestigt wird. Bei der Wendeplatte 19 handelt
es sich um eine handelsübliche Wendeplatte, die vier angeschärfte Schneiden 22 aufweist,
und die durch Lösen der Schraube 21 umgesetzt werden kann, so daß nacheinander alle
Schneiden zum Einsatz kommen können. Der Stab 18 ist durch die Anordnung leicht
gebogen, so daß die aberste Schneide 22 an dem Stahlband 6 mit einem gewissen Druck
anliegt. Infolge der hohen Oberflächenqualtität der Stahlbänder 6 sorgt die Schneide
22, die unter einem spitzen Winkel gegen das Stahlhand 6 angestellt ist, daß die
Oberfläche des STahlbandes 6 gereinigt
wird. In der Praxis hat
sich bei Versuchen gezeigt, daß diese Reinigung eine ausgezeichnete ist und daß
praktisch keinerlei Lackauftrag auf den Stahlbändern 6 übrig bleibt, der zu einer
ungenauen Auflage der einzelnen Werkst:leke auf der Transportfläche 2 führen könnte.
Der Stab 18 ist an einem Vierkant 23 mit Hilfe einer Schraube 24 befestigt. Dieser
Vierkant kann mit Hilfe einer weiteren Schraube 25 auf einer stationär angeordneten
Welle 26 verstellt werden. Die Fixierung des Vierkant 24 auf der Welle 26 erfolgt
derart, daß der Stab 18 federnd gerade soviel gebogen bzw. gespannt wird, daß sich
ein für die Reinigung der Oberfläche des Stahlbandes ausreichender Anstelldruck
der Rackel 15 ergibt. Die Welle 26 wiederum ist in einem Block 27 fest aufgenommen.
Diese aus Fig. 3 ersichtliche Anordnung ist für jedes Stahlband 6 vorgesehen. Hingegen
braucht die Spanneinrichtung, die durch die Hebel 10, 12 gebildet wird, nur bezüglich
einer Welle 28 (vgl. Fig. 2) vorgesehen sein, auf der alle Räder 7 gemeinsam angeordnet
sind.
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Wie-aus Fig. 6 ersichtlich, ist die Breite der Räder 7 so bestimmt,
daß sie etwas geringer als die Breite der Stahlbänder 6 ist, was in Verbindung mit
der Abschrägung der Stahlbänder 6 an der Stelle 6' und 6 " dazu führt, daß möglichst
wenig Farbe auf die Seiten der Räder 7 heruntertropfen kann. Die Abschrägung führt
deshalb dazu, weil sich Räder und Stahlbänder 6 ja mit einer Geschwindigkeit von
ca. 6 m/sec bewegen. Die im Bereich der Räder auf die Lackierung nach außen einwirkende
Zentrifugalkraft verhindert bei einer solchen Abschrägung eher ein Ablaufen an der
Kante des Stahlbandes und damit die Möglichkeit, auch an die Seitenteile der Räder
zu gelangen, als wie wenn eine senkrechte Kante vorgesehen wäre.
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Die Erfindung verbindet also die Lösung des Problems der Reinigung
der Elemente, aus denen eine Transportfläche 2 aufgebaut ist, mit der Lösung des
Problems, wie eine möglichst nicht nachgebende Transportoberfläche geschaffen werden
soll, um Unregelmäßigkeiten der Lackierungen im Kantenbereich zu vermeiden. Beides
wird möglich
mit der Auswahl der Stahlbänder als Transportoberfläche,
die wegen ihrer hohen Festigkeitseigenschaften ohne weiteres stark genus gespannt
werden können, um bei Auflage von Werkstcken nicht nachzugeben; gleichzeitig haben
diese Bänder eine so hohe Oberflächengüte, daß ihre Oberflächenreinigung mit einer
Rackel einfach und Problems los ist. ErgSnzend ist festzuhalten, daß hier bei der
Reinigun äuRerst wenig VerschleiB eintritt, die Reinigung, anders als beim Trocknen
und Abkratzen oder beim Lösen von Lackresten, zuerst zuverlässig ist und daß die
gesamte Anordnung relativ einfach realisierbar ist.
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Die genannten Probleme treten insbesondere in der Möbelindustrie auf,
also z.B. beim Lackieren von Fenstern, Türen, Wandelementen, usw., die ein erhebliches
Gewicht ( bis 20 - O kg pro Teil ) aufweisen können. Die ERfindung ist jedoch auf
auf anderen Gebieten anwendbar, namlich flberall dort, wo bewegliche Transportflächen
dazu verwendet werden, ein zu lackierendes Gut unter Snritzdsen vorFeizufihren,
wobei die Elemente der Transportfläche wieder gereinigt werden miissen, um auf die
Dauer ein Auftragen durch Lack, der sich festgesetzt hat, zu vermeiden.
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Die Stahlbander 6 sind endlos ausgebildet, d.h. sie werden an einer
Stelle zusammengeschweißt, so daß sie die dargestellte endlose IJmlaufbahn der Transportfläche
2 bilden.
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ENDE DER PoESCHREIBIJNG -
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