DE2730943B2 - Verfahren zur Herstellung von Beton mit hoher Korrosionsbeständigkeit - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Beton mit hoher KorrosionsbeständigkeitInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von korrosionsbeständigen Betonmassen, die eine
besonders hohe Beständigkeit gegen Angriffe von konzentrierten Salzlösungen, wie Lösungen von Nitraten, Chloriden und Sulfaten, besitzen, sowie hierfür
geeignete Zementzubereitungen und Additive.
Es ist bekannt, daß Beton, der aus üblichem hydraulischem Zement, wie Portland-Zement hergestellt ist, unter Bedingungen, bei denen Eisen- und
Stahl-Bauten weniger beständig sind, an der Luft und in Wasser relativ korrosionsbeständig ist In aggressiveren
Umgebungen, beispielsweise dort, wo Angriffe durch konzentrierte Lösungen von Nitraten, Sulfaten und
Chloriden möglich sind, unterliegen die Betonoberfläche und die Bauten einer starken Korrosion. Ein Beispiel
hierfür ist das übermäßige Bestreuen von Straßen und anderen Verkehrswegen mit Salz. Unter den Bedingungen des norwegischen Winters hat sich eine erhebliche
Schädigung des Betons von Brücken, Straßen etc. ergeben.
Auch industrielle chemische Verfahren und die Herstellung von Chemikalien in großen Mengen stellen
weitere Gebiete dar, wo Korrosionsschäden des Betons crnsie Probleme darstellen können.
Einige der akutesten Korrosionsproblemc scheinen dort aufzutreten, wo Beton mit Nitratlösungen in
Kontakt kommt. Die Betonboden von Lagerhallen, in denen stickstoffhaltige Düngemittelprodukte, wie NPK,
Ammoniumnitrat, Calciumnitrat etc. offen gelagert werden, werden innerhalb kurzer Zeit erheblich
angegriffen. Bislang ist noch wenig unternommen worden, um den Mechanismus dieser Korrosion zu
erhellen. Es wurde statt dessen versucht, die am stärksten gefährdeten Oberflächen durch spezielle
Beschichtungen, mit beispielsweise Asphalt, synthetischen Harzen etc. zu schützen. Dies hat sich jedoch als
nicht sehr erfolgreich erwiesen, da die Überzüge entweder zu kostspielig sind oder nicht die erforderliche
Es ist eine große Zahl von verschiedenen Additiven und Zusammensetzungen aus dem Stand der Technik
bekannt, von denen man annehmen kann, daß sie dazu
]5 geeignet sind, die mechanischen und chemischen
Eigenschaften von Zement und Beton zu verbessern. So ist beispielsweise bekannt, daß die sogenannten
Pozzolana-Additive die Korrosionsbeständigkeit in gewissem Ausmaß verbessern. Pozzolana besteht aus
feinteiligen, pulverisierten, siliziumdioxidhaltigen Füllstoffen, die neben der Tatsache, daß sie die Poren des
Betons füllen, in gewissem Maße auch als Bindemittel für den Kalkbestandteil Ca(OH)2 wirken. Der letztere
wird während der Aushärtung des Betons gebildet,
wodurch weniger lösliche und beständigere Verbindungen gebildet werden. Die üblicherweise verwendeten
Pozzolanas werden aus Flugasche hergestellt, die unterschiedliche Mengen Kohlenstoff (I bis 20%)
enthält. Die Anwesenheit von Kohlenstoff ist jedoch
so sehr ungünstig, da sie ein stärkeres Schrumpfen des Betons verursacht Neben der Flugasche werden auch
natürliche Pozzolanas, wie Diatomit etc., verwendet. Die
Mehrzahl der natürlichen Pozzolanas enthält neben amorphem Siliziumdioxid auch große Mengen von
Eisenoxiden und Aluminiumoxid. Einige Verbindungen, die in natürlichem Zustand inaktiv sind, können durch
Calcinieren aktiviert werden. Hs ist bekannt, daß die Zugabe von Pozzolana die Fähigkeit des Betons,
Angriffen durch Meerwasser und andere wäßrige
Flüssigkeiten zu widerstehen, zu verbessern vermag. Es
wurde ferner vorgeschlagen, daß die Zugabe von Pozzolana eine Reaktion zwischen den alkalischen
Bestandteilen des Zements und dem alkaliempfindlichen Gerüst verhindern könnte, welchletzteres für das
Bindevermögen des Betons verantwortlich ist. Es ist jedoch insbesondere im Hinblick auf die Korrosionsbeständigkeit in salzhaltigen und anderen stark korrosiven
Umgebungen keine Betonzusammensetzung bekannt-
geworden, die einen ausreichenden Schutz gegen die Korrosion ermöglicht
Es ist aus der Patentliteratur ferner bekannt, daß man
feinteiliges, amorphes Siliziumdioxid in reaktiver Form,
das durch Sublimieren und Abschrecken von siliziumdioxidhaltigem
Rohmaterial gebildet wird, als Additiv zu Zementzubereitungen zusetzen kann. Ein Beispiel
eines solchen reaktiven Siliziumdioxids, das im folgenden abgekürzt als »reaktives Siliziumdioxid« bezeichnet
wird, sind feinteilige Siliziumdioxide, die bei der Reinigung von Abgasen von Schmelzöfen bei der
Herstellung von Ferrosilizium anfallen.
In der US-PS 24 10 954 ist ein hydraulischer Zement beschrieben, der durch Einarbeiten von 3 bis 5
Gewichtsprozent hochreaktiven Siliziumdioxids des oben beschriebenen Typs modifiziert ist Nach dieser
Patentschrift wird der Zement durch diese Zugabe besonders gut geeignet für die Herstellung von Mörtel,
Stuckmörtel eta
Es ist schließlict- bekannt, reaktives Siliziumdioxid als
Füllstoff in Zement in Mengen von bis zu !Q
Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des Zements, zu verwenden.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von
Beton zu schaffen, der eine so große Korrosionsbeständigkeit hat, daß er auch in den korrosivsten Umgebungen,
beispielsweise in Gegenwart von konzentrierten Nitratsalziösungen, beständig ist
Diese Aufgabe wird durch das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen von Beton mit hoher
Korrosionsbeständigkeit unter Verwendung von Zement, Sand, Wasser und reaktivem Siliziumdioxid und
gegebenenfalls üblichen Beiorrzusätzen gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist daß ma., eine Betonmischung
unter Verwendung eines Zements mit einem geringen Aluminatgehalt (CjA), der vorzugsweise
weniger als 5 Gewichtsprozent Aluminat (C3A), bezogen auf das Gewicht des Zements, beirägi, herstellt
und mindestens 10 Gewichtsprozent feinteiligen, reaktiven
Siliziumdioxids, bezogen auf den Zement, in die Betonmischung einmischt und gleichmäßig darin verteilt,
um eine vollständige Reaktion mit dem Calciumhydroxid zu bewirken, das bei der Hydratation der in dem
Zement enthaltenen Calciumsiiikate gebildet worden ist, worauf der Beton in üblicher Weise vergossen und der
Nachbehandlung unterworfen wird.
Die Erfindung betrifft ferner eine Zementzubereitung, die 10 bis 90 Gewichtsteile Zement mit geringem
Aluminatgehalt, 10 bis 30 Gewichtsteile reaktives Siliziumdioxid sowie geringere Mengen üblicherweise
verwendete Zementzusätze, wie beispielsweise Dispergiermittel, enthält.
Der Ausdruck »Zement mit geringem Aluminatgehalt« steht für einen Zement, der einen geringen
Alumi'iiatgehalt (CjA) von vorzugsweise weniger als 5
Gewichtsprozent aufweist.
Die Erfindung sei anhand des folgenden Beispiels weiter erläutert.
Man bereitet erfindungsgemäße Betonzubereitungen unter Verwendung unterschiedlicher Mengen des
reaktiven Siliziumdioxids, wobei in der Untersuchungsreihe I 0 bzw. 10 Gewichtsprozent Siliziumdioxid und in
der Untersuchungsreihe Il 0, 5, 10, 15, 20, 25 bzw. 40 Gewichtsprozent Siliziumdioxid, jeweils auf das Gewicht
des Zements berechnet, verwendet werden.
Man verwendet zwei Arten von Zement, nämlich einen mit geringem Aluminatgehalt, das heißt mit einem
Aluminatgehalt von etwa 1,6%, und einen weiteren Zement mit einem Aluminatgehalt von 8,5%. Die
chemischen Zusammensetzungen dieser Zementprodukte sind im folgenden angegeben:
Typ I: Sulfatbeständiger Zement:
55% 3 CaOSiO2 (C3S),
20% 2 CaO-SiO2 (C2S),
1,6% 3 CaOAI2O3 (C3A) und
15,2%4CaO · AI2O3 - Fe2O3(C4AF)
(Die in Klammern angegebenen Abkürzungen werden im folgenden weiterverwendet)
Ty1J 2: Üblicher Portlandzement (PC 300):
60% C3S,
14% C2S,
8,5% C3A und
9% C4AF
20
20
Der verwendete Sand hatte folgende Zusammensetzung:
Sand: 0 bis 4 mm
Der Sand besitzt folgende Siebeigenschaften:
Lichte Maschenweite des Siebes Zurückgehaltene Menge
4 mm 3 bis 5%
«' 2 mm 23 bis 28%
1 mm 60 bis 76%
0,5 mm 90 bis 93%
0,25 mm 96 bis 98%
0,125 mm 97 bis 99%
Das Vermischen erfolgt unter Anwendung von zwei konstanten Wasser/Zement-Verhältnissen, nämlich
einem Verhältnis von 0,45 und einem Verhältnis von 0,75.
Das Vermischen des Zements und des Sands erfolgt in der Weise, daß man eine Konsistenz erzielt, die einem
Ausbreitmaß von 10 cm entspricht. Somit entsprechen die Betonzusammensetzungen der Untersuchungsreihen
dem Mörtelteil des Betons einer üblichen Qualität.
v, Die Korrosionsuntersuchungen erfolgen unter Verwendung von 544 Standardmörtelprismen mit den
Abmessungen 4 cm χ 4 cm χ 16 cm.
Untersuchungsreihe I
Die Prismen werden vertikal in gesättigten Salzlösungen aufbewahrt, wobei das Flüssigkeitsniveau der
Salzlösung bis zur Hälfte der Prismen reicht, welche nicht mit den ungelösten Salzkristallen am Boden des
-,5 Behälters in Kontakt stehen. Zu Vergleichsuntersuchungen wird eine andere Gruppe von Prismen völlig
untergetaucht. Die Probestücke werden vor der Behandlung mit einer gesättigten Calciumnitratlösung
bei einer Temperatur von etwa 20"C während
«,ο 28 ±4 Tagen in Wasser bei 200C gehärtet. Es wird eine
gesättigte Calciumnitratlösung verwendet, da sie eine extreme Korrosion verursacht. Das verwendete Calciumnitrat
enthält in fester Form
85% Na4NO3SCa(NO3)2-IO H2O
15% Ca(NOj)2.
15% Ca(NOj)2.
und
Im Durchschnitt gibt man IO Gewichtsprozent Siliziumdioxid,
bezogen auf die Menge des verwendeten
Zements, zu. Die Ergebnisse dieser Untersuchungsreihe sind in der folgenden Tabelle I angegeben. Hierbei ist zu
berücksichtigen, daß sich bei einem geringeren Wasser/ Zement-Verhältnis eine bessere Korrosionsbeütiindigkeit
ergibt.
Tabelle I | Üblicher Portlandzement | (PC 300) | Sulfatbeständiger Zement | 10% SiOj |
Behandlungs | nicht angegriffen | |||
zeit | 0% SiO2 | 10% SiOi | 0% SiO2 | nicht angegriffen |
(Monate) | Risse | nicht angegriffen | Risse | nicht angegriffen |
1 | Korrosion und Risse | nicht angegriffen | Korrosion und Risse | nicht angegriffen |
2 | stark angegriffen | nicht angegriffen | stark angegriffen | |
3 | noch eine gewisse | nicht angegriffen | eine gewisse Druck | |
4 | Druckfestigkeit | festigkeit ist noch | nicht angegriffen | |
vorhanden | vorhanden | nicht angegriffen | ||
vollständig zerstört | Risse | vollständig zerstört | nrcht angegriffen | |
5 | vollständig zerstört | Risse | vollständig zerstört | 15% der Probe |
6 | vollständig zerstört | "rüche | vollständig zerstört | stücke angegriffen |
10 | vollständig zerstört | 70% der Probestücke | vollständig zerstört | |
14 | stark angegriffen | |||
Neben der visuellen Untersuchung und der Untersuchung von Fotografien wurden auch die Druckfestigkeitswerte
bei diesen Untersuchungen ermittelt. Diese so Messungen bestätigen die in der Tabelle I angegebenen
Werte.
Auf der Grundlage der visuellen Untersuchung läßt sich erkennen, daß eine Kombination aus sulfatbeütändigem
Zement und 10% SiO2 eine Korrosionsbeständigkeit ergibt, die um den Faktor 10 größer ist als die von
normalem Beton.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß sowohl der übliche Portlandzement (PC 300) als auch der sulfatbeständige
Zement in ihrer Druckfestigkeit schwach nachlassen (nach 6 Nionaten und insbesondere nach 10 Monaten).
Dies weist darauf hin, daß die Zugabe von 10% SiO2
nicht ausreicht und daß die optimale Menge etwas größer sein muß. Diese Schätzung wird auch durch
theoretische Berechnungen auf der Grundlage von chemischen Reaktionsgleichungen und den Experimenten
der folgenden Untersuchungsreihe Il gestützt.
Untersuchungsreihe II
Diese Untersuchungsreihe umfaßt etwa 800 Proben in Form von Mörtelprismen mit den Abmessungen
4 cm χ 4 cm χ 16 cm, die während 28±3 Tagen in Wasser bei 20°C gehärtet und dann während 50±3 Tagen
bei 20° C und einer relativen Feuchtigkeit von 50% getrocknet wurden, bevor sie ir.it Salzlösungen in
Kontakt gebracht wurden, die neben Nitratsalzlösungen auch Sulfat- und Chlorid-Salzlösungen umfaßten.
Im Gegensatz zu der Untersuchungsreihe I wurden nun zwei Drittel der Prismen vertikal in die gesättigte
Salzlösung eingebracht, die etwa die Hälfte der Prismen bedeckte, jedoch in der Weise, daß die unteren 2 cm der
Proben tatsächlich in den Salzschlamm eintauchten.
Das restliche Drittel der Proben wurde vollständig in den Salzschlamm eingetaucht. Es wurden di; gleichen
Materialien, wie in der Untersuchungsreihe I beschrieben, verwendet, und es wurde eine Konsistenz
jngewandt, die einem Ausbreitmaß von 5 bis 6 cm entspricht.
Da die Menge des zugesetzten feinttiligcn Siliziumdioxids
systematisch variiert wurde, nämlich von 0 bis 5 bis 10 bis 15 bis 20 bis 25 bis 40% SiO2, jeweils auf die
Gesamtmenge des Zements bezogen, war es nicht möglich, ein konstantes Wasser/Zement-Verhältnis
aufrechtzuerhalten. Es wurden zwei konstante Miischverhältnisse von Zement zu Sand angewandt, nämlich
von 1 : 2 und 1 : 3,3, die bei der ausgewählten Konsistenz die folgenden Wasser/Zement-Verhältnisse ergaben:
Mischungsverhältnis Zement zu Sand |
SiO2-Zugabe i O |
5 | 10 | 15 | 20 | 25 | 40 |
1:2 1:3,3 |
0,39 0,52 |
0,41 0,56 |
0,44 0,61 |
0,53 0,70 |
0,61 0,79 |
0,72 0,91 |
1,15 1,44 |
Die Proben der Untersuchungsreihe Il wurden 9 Monate in den aggressiven Materialien belassen. Bei der
Anwendung von Chloridlösungen und Sulfatlösungen wurden die Angriffe nach einer Lagerung in Sulfallösungen
und Calciumchloridlösungen bei einem Siliziumdioxidgehalt von 0 und 5% beobachtet, wobei bei höheren
Zugaben eine längere Zeit erforderlich ist.
Die bei Anwendung der oben beschriebenen Lagerungsbedingungen in einer Calciumnitratlösung erzielten
Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle Il zusammengefaßt.
[einteiliges SiO2 Zemenl | O | PC 300 | [ | und 15.2% C4AF. | Behandlungszeit in | 3 | Monaten | 9 |
R | Vlischungsver- | S/T | ||||||
S/T | SR | hältnis Zement | I | 0 | 6 | |||
0% | VA | zu Sand | R | S/T | 0 | |||
0 | PC 300 | 1:2 | VA | Λ | ||||
Pf 300 | 1:3,3 | R | VA | 0 | 0 | |||
SR | SR | S/T | VA | |||||
S ni | O | R | VA | 0 | ||||
PC 300 | R | S/T | 0 | |||||
O | R | VA | 0 | |||||
SR | O | S/T | 0 | 0 | ||||
10% | O | O | VA | VA | ||||
PC 300 | O | R | VA | ?! | ||||
O | O | S/T | R | |||||
SR | O | O | VA | S/T | ||||
15% | O | O | O | O | ||||
PC 300/SR | O | O | O | O | ||||
PC 300/SR | O | O | O | (I | ||||
PC 300/SR | O | O | O | O | ||||
20% | = Nicht angegriffen. | O | O | O | O | |||
25% | = Rißbildung | :2 | O | O | ||||
40% | = Risse und Korrosion. | :3.3 | O | O | ||||
= Stark angegriffen | :2 | |||||||
- Zerstört. | : 3,3 | |||||||
- 60'- C3S. 14% OS. 8. | :2 | |||||||
= 55'· Ci. V)---. C-S. 1.6 | : 3.3 | |||||||
:2 | ||||||||
: 3.3 | ||||||||
: 2 | ||||||||
:3.3 | ||||||||
:2 | ||||||||
: 3.3 | ||||||||
:2 | ||||||||
:3.3 | ||||||||
1:2/1:3.3 | ||||||||
1-2/1:3.3 | ||||||||
1:2/1:3.3 | ||||||||
5% CiA und 9", C4Af-'. | ||||||||
"- C"-,A |
12
Bei einer Untersuchung von Fotografien dieser J"
Proben zeigt sich, wie bereits erkannt, daü ein besseres
Mischungsverhältnis (das heißt ein geringeres Verhältnis von Wasser zu Zement) vorteilhaft ist und daß das
.Siliziumdioxid in Mengen von mehr als 10% zugegeben
werden sollte. Wenn kein Siliziumdioxid zugesetzt wird. j>
ergibt sich kein Unterschied im Verhalten der beiden oben angegebenen Zementprodukte.
Bei einem Siliziumgehalt von 5% zeigt sich der sulfatbeständige Zement als etwas überlegen, während
bei einem Siliziiimgehalt von 10% sich signifikante '*i
Unterschiede ergeben.
Die Experimente bestätigen die folgende Hypothese zur Erläuterung des erfindungsgemäß erzielten Effekts-.
3 CaO · Al2O3 + Ca(NO3J2 ■ 4 H2O -.
Dieses Reaktionsprodukt führt zu einer Volumenzunahme, wodurch der Zement zerstört und Risse gebildet
werden.
Durch Auswahl eines Zements mit geringem Aluminatgehalt kann man die Anwesenheit von lediglich
geringen Mengen von Aluminaten sicherstellen, die mit den Salzmolekülen reagieren könnten, die in den Beton
eindringen. Weiterhin stellt die Zugabe von Siliziumdioxid sicher, daß Ca(OHJi. das stets als Reaktionsprodukt
bei der Hydratation der Calciumsilikate beim Aushärten
Der korrosive Angriff kann offenbar durch eine
Kombination von zwei Mechanismen erfolgen:
1. Ein saurer Angriff, der durch die Reaktion von
Ca(OH)). das während des Hydratationsprozesses in dem Beton gebildet wird, mit NH4-haltigen
Salzen, wodurch NHj gemäß der folgenden Gleichung abgetrieben wird, erfolgt:
NHiNOi + Ca(OH),- Ca(NO,), + NIh
2. Das gebildete Calciumnitrat reagiert nach und nach mit hydratisiertem Calciumaluminat, beispielsweise
wie folgt:
3 CaO ■ Al2O3 - Ca(NOJ2 - 10 H2O
gebildet wird. Es wird angenommen, daß hierbei die folgenden Reaktionen ablaufen:
1. Ca(OH)2 + SiO2-^ CaO - SiO2 + H2O
2. 3 Ca(OH)2 + SiO2 — 3 CaO · 2 SiO2 + 3 H2O
Entsprechend diesen Gleichungen werden weitere Caiciumsilikat- Hydrate gebildet Somit erhält man als
Reaktionsprodukt gemäß der Gleichung 2 Tobermorit, das das wichtigste Bindemittel des Betons darstellt Die
Zunahme der Festigkeit des Betons weist darauf hin.
Säureangriffs zur Verfügung steht Das Siliziumdioxid reagiert in der Tat mit Ca(OH)2. währenddem dieses
/erlaufe eines beginnenden daß die letztere Reaktion (Gleichung 2) abläuft Es wird
angenommen, daß eine maximale Korrosionsbeständigkeit dann erreicht wird, wenn das gesamte Calciumhy-
droxicl mil Siliziumdioxid reagiert hat und in Silikat
umgewandelt worden ist. Theoretisch bedeutet dies, daß man zur Erzielung einer optimalen Wirkung 10 bis 25
Gewichtsprozent Siliziumdioxid (bezogen auf das Gewicht des Zements) zu den untersuchten handelsübli- r>
chen Zementprodukten zusetzen sollte. Man erzielt je'Och positive Effekte auch bei Verwendung geringerer
Mengen. So wurden bei den oben erläuterten Untersuchungen Siliziumdioxidmengen von 5, 10,15, 20,
25 und 40% verwendet und zufriedenstellende Ergebnissc in den aggressivsten und korrosivsten Umgebungen
erzielt. In der Praxis wird eine obere Gren/c von 30% Si(>2 angewandt werden.
Bei der erfindungsgemäßcn Betonhcrstclliing kann
man die aktiven Bestandteile einzeln aus getrennten r>
Vorräten zusetzen.
Wenn man jedoch il.is feintciligc Siliziumdioxid als
solches zusetzt, so ergibt sich ein starkes Ansteigen 'los
Wasserbedarfs und des Wasser/Z.emcnt-Verhältnisses sowie eine gewisse verminderte Schrumpfung. Diese j»
Nachteile können überwunden und die Qualität des Betons verbessert werden, indem man Dispergiermittel
und andere handelsübliche Betonzusätze zu dem fcinteiligen Siliciumdioxid zusetzt.
Rrfindungsgemäß werden diese Ziele erreicht und Ji
gleichzeitig die Handhabung und die Dosierung feinteiligen Siliziumdioxids verbessert, indem man eine
spezifische Additivzusamniensetzung verwendet, die besonders gut geeignet ist für die Herstellung des
Betons. Diese Zubereitung wird getrennt hergestellt und w
in geeigneten Säcken und dergleichen verpackt. Während der Herstellung des Betons wird weiterer
Zement mit geringem Aluminatgehalt zugesetzt, bis man ein optimales Gcwichtsverhällnis erreicht hat.
Die genannte Additivzusammensetzung enthält folgende
Bestandteile:
80 bis 90 Gewichtsprozent reaktives Siliziumdioxid,
0 bis 10 Gewichtsprozent Zement mit geringem Aluminatgehalt,
0 bis 10 Gewichtsprozent Zement mit geringem Aluminatgehalt,
J bis 8 Gewichtsprozent eines mit Formaldehyd kondensierten Natriumsulfonats,
3 bis 8 Gewichtsprozent Ligninsulfonat.
3 bis 8 Gewichtsprozent Ligninsulfonat.
Eine bevorzugte Zubereitung für Fußbodcnbcton besitzt die folgende Zusammensetzung:
80 Gewichtsprozent einteiliges Siliziumdioxid.
10 Gewichtsprozent sulfatbeständigen Zement, der
1.6% Alumina! (CiA) enthält.
5 Gewichtsprozent mit Formaldehyd kondensiertes Natriumsulfonat,
Die Zubereitung wird verpackt und als Additiv in einem sulfatbeständigen Zement [mit einem Aluminatgehalt
(CiA) von weniger als 5%] in einer Menge von 20%, bezogen auf das Zementgewicht, verwendet.
Verwendet man JOO kg Zement pro m> Beton plus
60 kg des obigen Additivs, so vermindert sich das Wasser/Zement-Verhältnis von 0,64 auf 0,45 und die
Druckfestigkeit nach 28 Tagen steigt von J30 kp/cm2 auf
850 kg/cm2.
Es ist in der Tat möglich, die obenerwähnte Additivzubereitung ohne die Verwendung von Zement
mit geringem Aluminatgehalt herzustellen und die Zubereitung dadurch zu optimieren, daß man unterschiedliche
Mengen der anderen stabilisierenden Additive zusetzt.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Beton mit hoher Korrosionsbeständigkeit unter Verwendung von
Zement, Sand, Wasser und reaktivem Siliziumdioxid und gegebenenfalls üblichen Betonzusätzen, dadurch gekennzeichnet, daß man eine
Betonmischung unter Verwendung eines Zementes mit einem geringen Aluminatgehalt (CjA), der
vorzugsweise weniger als 5 Gewichtsprozent Aluminat, bezogen auf das Gewicht des Zements, beträgt,
herstellt und mindestens 10 Gewichtsprozent feinteiligen, reaktiven Siliziumdioxids, bezogen auf den
Zement, in die Betonmischung einbringt und gleichmäßig darin verteilt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das reaktive Siliziumdioxid in
Mengen von bis zu 30 Gewichtsprozent, bezogen auf die Menge des verwendeten Zements, zusetzt
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das reaktive Siliziumdioxid in
Mengen von IO bis 25 Gewichtsprozent, bezogen auf
die Menge des verwendeten Zements, zugibt
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das reaktive Siliziumdioxid in
Mengen von 15 bis 25 Gewichtsprozent, bezogen auf die Menge des verwendeten Zements, zugibt
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einen sulfatbeständigen Zement
mit einem Aluminatgehalt von 1,6 Gewichtsprozent, der weiterhin 55 Gewichtsprozent C3S, 20 Gewichtsprozent C2S und 15 Gewichtsprozent CtAF enthält,
als Zementbestandteil in der Betonmischung verwendet
6. Zement mit hoher Korrosionsbeständigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß er 70 bis 90 Gewichtsteile eines Zements mit geringem Aluminiumgehalt,
der vorzugsweise weniger als 5 Gewichtsprozent Aluminat, bezogen auf das Gewicht des Zements,
beträgt, !Ο bis 30 Gewichtsteilc reaktives Siüziümdioxid sowie geringere Mengen weiterer, üblicherweise verwendeter Zementadditive enthält
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