DE2724260C2 - Abformmaterialien für die Zahnheilkunde - Google Patents
Abformmaterialien für die ZahnheilkundeInfo
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Description
wobei ε), b) und c) im Molverhältnis von 2:1:2 vorliegen, zusammen mit üblichen Härtungskatalysatoren
sowie 1 bis 90 Gew.-%, insbesondere 5 bis 80 Gew.-% an verstärkenden und/oder nicht verstärkenden
Füllstoffen als Abformmaterialien für die Zahnheilkunde.
2. Verwendung von Umsetzungsprodukter. nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die polymerisationsfähigen
Vinylverbindungen Oxyalkylcster der Acryl- und/oder Methacrylsäure sind.
3. Verwendung von Umsetzungsprodukten gemäß Anspruch 1 oder 2, welche zwecks Einstellung der
gewünschten Verarbeitungskonsistenz Verdünnungsmittel enthalten.
4. Verwendung von Umsetzungsprodukten gemäß Anspruch 1 oder 2, welche übliche Polyvinylchlorid-Weichmacher
als Verdünnungsmittel enthalten.
5. Verwendung von Umsetzungsprodukten gemäß Anspruch I oder 2, welche Ester der Phthalsäure,
Ester der Adipinsäure, Ester der Phosphorsäure oder Phenylester von Alkansulfonaten als Verdünnungsmittel
enthalten.
Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Massen auf Basis von Vinylgruppen enthaltenden
Polyurethanen als Abformmaterialien für die Zahnheilkunde.
Unter Abformmaterialien versteht man Massen, die beim Härtungsvorgang von einem plastischen in einen
harten oder elastischen Zustand übergehen. In der Zahnheilkunde we-den Abformmaterialien verwendet,
um eine kongruente Wiedergabe der Schleimhäute und der Zähne zu erhalten. Ein für diesen Zweck optimales
Material sollte die folgenden Eigenschaften aufweisen:
Hohe Abformgenauigkeit,
Hohe Abformgenauigkeit,
möglichst geringe Dimensionsänderung beim Aushärten (kein Schrumpf),
Hydrophilie (wegen des Kontaktes mit der Schleimhaut) sowie
j.' ignetc Aushänungsgeschwindigkeit.
Der : ι üher als Abformmaterial allgemein verwendete Gips erfüllt /war alle diese Bedingungen sehr gut, hat jedoch den Nachteil, daß er zu einem sehr harten Produkt aushärtet, welches von den Zähnen nicht einfach abgezogen werden kann, sondern vorher in mehrere Bruchstucke gespalten werden muß. Diese Schwierigkeit ließe sich umgehen, wenn als Abformmaterial eine Masse verwendet wird, welche zu einem Produkt mit gummielastischer Konsistenz aushärtet.
Der : ι üher als Abformmaterial allgemein verwendete Gips erfüllt /war alle diese Bedingungen sehr gut, hat jedoch den Nachteil, daß er zu einem sehr harten Produkt aushärtet, welches von den Zähnen nicht einfach abgezogen werden kann, sondern vorher in mehrere Bruchstucke gespalten werden muß. Diese Schwierigkeit ließe sich umgehen, wenn als Abformmaterial eine Masse verwendet wird, welche zu einem Produkt mit gummielastischer Konsistenz aushärtet.
Die Herstellung gummielastischer Produkte kann auf verschiedene Weise erfolgen. Neben der Polymerisation
ungesättigter Kohlenwasserstoffe mit einer oder mehreren Doppelbindungen führt beispielsweise die Aushärtung
von Thioplasten, die durch die Reaktion wäßriger Lösungen von Alkalipolysulfiden mit aliphatischen
ίο Dihalogeniden erfolgen kann, zu Produkten mit gummielastischen
Eigenschaften. Weitere kautschukähnliche Produkte entstehen durch Polykondensation von
Silikonen. Eine weitere Gruppe gummielastischer Produkte wird durch die Polyadditionsreaktion eines PoIyesters
oder Polyäthers mit einem Diisocyanat erzielt.
Die Thiokole haben vor und nach der Vernetzung einen unangenehmenen Geruch. Polyurethane sind physiologisch
nicht unbedenklich, da sie freie isocyanatgruppen enthalten. Weiter zeigen alle diese Massen einen
relativ hohen i'olymerisationsschwund, den man durch Einsatz hoher Füllstoffanteile zu kompensieren
versucht.
Weiterhin ist es gebräuchlich, gummielastische kautschukähnliche Massen auf Äthyleniminbasis herzustellen.
Diese Produkte zeichnen sich zwar durch einen relativ geringen Polymerisationsschwund aus, zeigen aber
folgende Nachteile: Bei Wasserlagerung treten stärkere Volumenänderungen durch Quellvorgänge auf. Die
Produkte sind außerdem physiologisch nicht unbedenk-Hch, da sie über Aziridinendgruppen vernetzt werden.
Darüber hinaus sind einige Aziridine als cancerogene Stoffe bekannt.
Alle in der Zahnheilkunde verwendeten Abformmaterialien sind sowohl bezüglich ihrer Verarbcitungszeit
als auch ihrer Aushärtungszeit zeitlich begrenzt. Nach Formulierung der reaktionsfähigen Mischung steht üblicherweise
eine Verarbeitungszeit von ca. 3 Minuten zur Verfügung; die anschließende Aushärtungszeil erstreckt
sich in der Regel auf ca. 5 Minuten.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, das Vinylgruppen enthaltende Polyurethanharze sich innerhalb
dieser von der Praxis vorgegebenen Zeiten zu elastischen kautschukartigen Massen kalt härten lassen
und daß diese Massen bei der Verwendung als Abformmaterialien die vorstehend erwähnten Nachteile nicht
aufweisen.
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Umsetzungsprodukten aus
a) Hexamethylendiisocyanat, Toluylendiisocyanat, Isophorondiisocyanat oder Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat,
b) 2 Hydroxylgruppen enthaltenden Polyestern. Polyethern, Polythioethern, Polyacetalen. Polycarbonaten
oder Polyesteramiden, jeweils mit einem Molekulargewicht von 300 bis 10 000, vorzugsweise 1000
bis 8000, welche gegebenenfalls Urethan- oder Harnstoffgruppen enthalten können, und
c) polymerisationsfähigen Vinylverbindungen mit einem
gegenüber Isocyanaten reaktiven Wasserstoff,
wobei a), b) und c) im Molverhältnis von 2:1:2 vorliegen,
zusammen mit üblichen Härtungskatalysatoren sowie 1 bis 90 Gew.-°/o, insbesondere 5 bis 80 Gew.-%. an
b5 verstärkenden und/oder nicht verstärkenden Füllstoffen
als Abformmaterialien für die Zahnheilkunde.
In DE-OS 23 20 038 wird die Verwendung von UV
härtenden Systemen für die Zahntechnik beschrieben.
Unter anderem bezieht sich diese Veröffentlichung auch auf Polyureethanharze mit endständigen Vinylgruppen.
Die Produkte gemäß DE-OS 23 20 038 unterscheiden sich jedoch von den erfindungsgemäß zu verwendenden
Massen in mehrfachet· Hinsicht: Zurti einen wird nicht
näher auf die chemische Zusammensetzung der Vinylgruppen aufweisenden Polyurethanharze eingegangen,
zum anderen werden die Harze nicht mittels eines Härtungskatalysators.
sondern mit Hilfe von UV-Licht vernetzt und außerdem werden keine kautschukelastischen
sondern harte, formsteife Produkte (z. B. Zahnmodelle, Löffel etc.) erhalten. Anwendungszweck der Materialien
gemäß DE-OS 23 20 038 ist die Zahntechnik, während die erfindungsgemäß zu verwendenden Massen als Abformmaterialien
für die Zahnheilkunde eingesetzt werden sollen, d. h. direkt im Mund aushärten.
Für die Herstellung der erfindungsgemäß zu verwsndenden
Vinylgruppen aufweisenden Holyurethanharze können die aus der Polyurethanchemie an sich bekannten
2 Hydroxylgruppen aufweisenden Polyester, Polyether. Polythioether. Polyacetale, Polycarbonate oder
Polyesteramide, welche gegebenenfalls Urethan- oder Harnstoffgruppen enthalten können, und ein Molekulargewicht
von 300 bis 10 000, vorzugsweise 1000 bis 8000 aufweisen, eingesetzt werden.
Die in Frage kommenden Hydroxylgruppen aufweisenden Polyester sind z. B. Umsetzungsprodukte von
mehrwertigen, vorzugsweise zweiwertigen und gegebenenfalls zusätzlich dreiwertigen Alkoholen mit mehrwertigen,
vorzugsweise zweiwertigen, Carbonsäuren. Anstelle der freien Polycarbonsäuren können auch die
entsprechenden Polycarbonsäureanhydride oder entsprechende Polycarbonsäureester von niedrigen Alkoholen,
oder deren Gemische zur Herstellung der Polyester verwendet werden. Die Polycarbonsäuren können
aliphatischen cycloaliphatischer, aromatischer und/oder heterocyclischer Natur sein und gegebenenfalls substituiert,
z. B. durch Halogenatome und/oder ungesättigt sein.
Als Beispiele seien genannt: Bernsteinsäure, Adipinsäure, Korksäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, Phthalsäure,
Isophthalsäure, Trimellitsäure. Phthalsäureanhydrid.
Tetrahydrophthalsäureanhydrid, Hexahydrophthalsäuraanhydrid, Tetrachlorphthalsäureanhydrid, Endomethylentetrahydrophthalsäureanhydrid,
Glutarsäurcanhydrid. Maleinsäure. Maleinsäureanhydrid, Fumarsäure,
diniere und trimere Fettsäuren wie Ölsäure, gegebenenfalls in Mischung mit monomeren Fettsäuren, Telephthalsäuredimethylester
und Terepnthalsäure-bisglykolester. Als mehrwertige Alkohole kommen z. B.
Äthylenglykol, Propylenglykol-(1,2) und -(1,3), Butylenglykol-(1.4) und -(2,3), Hexandiol-(1,6), Octandiol-(1,3),
Neopentylglykol. Cyclohexandimethanol (1,4-Bis-liydroxymethylcyclohexan),
2-Methyl-l,3-propandiol, Glycerin. Trimethylolpropan, Hexantriol-(1,2,6), Butantriol-(1,2,4),
Trimethyloläthan, Pentaerythrit, Chinit, Mannit und Sorbit, Methylglykosid, ferner Diäthylenglykol, Triäthylenglykol.
Tetraäthylenglykol, Polyäthyienglykole, Dipropylenglykol, Polypropylenglykole, Dibutylenglykol
und Polybutylenglykole in Frage. Die Polyester können anteilig endständige Carboxylgruppen aufweisen.
Auch Polyester aus Lactonen, z. B. f-CaproIacton oder
Hydroxycarbonsäuren, z. B. f-Hydrocapronsäure, sind einsct/.bar.
Auch die erfindungsgemäß in Frage kommenden, in der Regel zwei Hydroxylgruppen aufweiserden PoIyather
sind solche der an sich bekannten Art und werden / B. durch Polymerisation von Epoxiden wie Äthylenoxid,
Propylenoxid, Butylenoxid, Tetrahydrofuran, Styroloxid
oder Epichlorhydrin mit sich selbst, z. B. in Gegenwart
von BF3, oder durch Anlagerung dieser Epoxide, gegebenenfalls im Gemisch oder nacheinander, an
Startkomponenten mit reaktionsfähigen Wasserstoffatomen wie Wasser, Alkohole. Ammoniak oder Amine,
z.B. Äthylenglykol. Propylenglykol-(1,3) oder (1.2),
4,4'-Dihydroxy-diphenylpropan. Anilin. Äthanolumin hergestellt. Vielfach sind solche Polyäther bevorzugt.
die überwiegend (bis zu 90 Gew.-%. bezogen auf alie
vorhandenen OH-Gruppen im Polyäther) primäre OH-Gruppen aufweisen. Auch durch Vinylpolymerisate modifizierte
Polyäther, wie sie z. B. durch Polymerisation von Styrol und Acrylnitril in Gegenwart von Polyäthern
entstehen [US-Patentschriften 33 83 351, 33 04 273. 35 23 093, 31 10 695, DE-PS 11 52 536], sind geeignet,
ebenso OH-Giruppen aufweisende Polybutadiene.
Unter den Polythioäthem seien insbesondere die Kondensationsprodukte von Thiodiglykol mit sich
selbst und/oder mit anderen Glykolen. Dicarbonsäuren. Formaldehyd, Aminocarbonsäuren! oder Aminoalkoholen
angeführt, je nach den CO-Komponenten handelt es sich bei der. Produkten um Polythiomischäther. PoIythioätherester
oder Polythioätheresteramide.
Als Polyacetale kommen z. B. die aus Glykolen. wie Diäthylenglykol. Triäthylenglykol. 4.4'-Dioxalhoxydiphenyldimethylmethan,
Hexandiol und Formaldehyd herstellbaren Verbindungen in Frage. Auch durch Polymerisation
cyclischer Acetale lassen sich erfindungsgcmaß geeignete Polyacetale herstellen.
Als Hydroxylgruppen aufweisende Polycarbonate kommen solche der an sich bekannten Art in Betracht,
die z. B. durch Umsetzung von Diolen wie Propandiol-(1,3), Butandiol-(1,4) und/oder Hexandiol-(l,6). Diäthylenglykol,
Triäthylenglykol oder Tetraäthylenglykol mit Diarylcarbonaten, z. B. Diphenylcarbonai. oder Phosgen
hergestellt werden können.
Zu den Polyesteramiden und Polyamiden zählen z. B. die aus mehrwertigen gesättigten und ungesätiigten
Carbonsäuren bzw. deren Anhydriden und mehrwertigen gesättigten und ungesättigten Aminoalkoholen. Diaminen,
Polyaminen und ihren Mischungen gewonnen werden, vorwiegend linearen Kondensate.
Auch bereits Urethan- oder Harnstoffgruppen enthaltende Polyhydroxylverbindungen sind verwendbar.
Auch bereits Urethan- oder Harnstoffgruppen enthaltende Polyhydroxylverbindungen sind verwendbar.
Selbstverständlich können Mischungen der oben genannten Verbindungen mit einem Molekulargew icht
von 300— 10 000, z. B. Mischungen von Polyäthern und Polyestern, eingesetzt werden.
Als dritte Komponente bei der Herstellung der criindungsgemäß zu verwendenden Umsctzungsprodukie
finden polymerisationsfähige Vinylverbindungen mit einem gegenüber Isocyanaten reaktiven Wasserstoff Verwendung.
Bevorzugt werden eingesetzt Oxalkylierungsprodukte der Acryl- und/oder Methacrylsäure, wie Hv
droxyäthy !acrylsäureester, Hydroxypropylacry !säureester,
Hydroxyäthylnvoihacrylsäureester und Hydroxypropylmethacrylsäureester.
Die drei Komponenten, aus denen die erfindungsgemaß zu verwendenden Vinylgruppen enthallenden Po
lyurethanmassen aufgebaut werden, nämlich Diisocyanate, Dihydroxyverbindungen und bevorzugt Oxyal·
kylester der Acryl- und/oder Methacrylsäure, werden in
der folgenden Stöchiometrie miteinander zur Reaktion gebracht: Auf 1 Mol der Dihydroxyverbindung werden
2 Mol Diisocyanat und 2 Mol des Oxyalkvlesters der Acryl- und/oder Methacrylsäure eingesetzt.
Zweckmäßigerweise erfolgt die Herstellung der er-
Zweckmäßigerweise erfolgt die Herstellung der er-
findungsgemäß zu verwendenden Vinylgruppen enthaltenden
Polyurethanmassen in Gegenwart an sich bekannter Katalysatoren-Geeignete
Katalysatoren sowie Einzelheiten über die Wirkungsweise der Katalysatoren sind z. B. im Kunststoff-Handbuch,
Band VlI, herausgegeben von Vieweg und Höchtlen, Carl-Hanser-Verlag, München, 1966, z. B.
auf den Seiten 96 bis 102 beschrieben.
Die Katalysatoren werden in der Regel in einer Menge zwischen etwa 0,001 und 10 Gew.-%, bezogen auf die
Gesamtmenge eingesetzt
Bei der Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten Massen kann die Dihydroxyverbindung mit dem
Oxyalkylester der Acryl- und/oder Methacrylsäure vermischt werden und mit dem nachträglich eingebrachten
Diisocyanat zur Reaktion gebracht werden. In der Regel
empfiehlt sich jedoch eine Reaktionsweise, bei der zunächst äquimolare Mengen des ungesättigten Oxyalkylesters
und des Diisocyanates miteinander zur Reaktion gebracht werden, worauf im folgenden dieses Präkondensat
mit der Dihydroxyverbindung umgesetzt wird. Prinzipiell jedoch richtet sich die Vorgehensweise
nach den Eigenschaften, die die ungesättigte Urethanmasse
besitzen soll.
Um ein vorzeitiges Gelieren dieser Massen zu vermeiden und eine Lagerfähigkeit zu garantieren, ist es
zweckmäßig, bereits bei der Herstellung einen oder mehrere Polymerisationsinhibitoren zuzusetzen. Geeignete
Hilfsmittel dieser Art, die in Mengen von 0,001 bis 0,1 Gew.-% bezogen auf die Gesamtmischung zugesetzt
werden, sind beispielsweise Phenole und Phenolu'erivaie,
vorzugsweise sterisch gehinderte Phenole, die in beiden o-Stellungen zu phenolischen Hydroxygruppen Alkylsubstituenten
mit 1—6 C-Atomen enthalten, Amine, vorzugsweise sekundäre Arylamine und ihre Derivate,
Chinone, Kupfer-I-Salze organischer Säuren oder Anlagerungsverbindungen
von Kupfer(l)ha!ogeniden an Phosphite, aber auch Phosphite allein.
Namentlich seien genannt:
Namentlich seien genannt:
4.4'-Bis-(2,6-di-tert.-butylphenol),
1.3.5-Trimethyl-2,4,6-tris-(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxybenzyl)-benzol,
4.4'-Butylcn-bis-(6-tert.-butyl-m-kresol).
3,5-Di-ierl.-butyl-4-hydroxybenzyl-phosphonsäurediäthylester,
N.N'-Bis-ip'-naphthyO-p-phenyien-diamin,
N1N -Bis-(1 -methylheptyl)-p-phenylendiamin,
Phenyl-/?-naphthylamin,
4.4'-Bis-(lt.i*-dimethylbenzyl)-diphenylamin,
1.3,5-Tris-(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxyhydrocinnamoyl)-hexanydro-s-triazin.
Hydrochinon,
p-Benzochinon,
2.5- Di-iert.-butylchinon.
Toluhydrochinon,
p-tert.- Butylbrenzcatechin,
S-Methylbrenzcatechin,
4-Äthylbrenzcatechin,
Chloranil,
Naphthochinone
kupfernaphthenat,
Kupfcroctoat.
CuflJCl/Triphenylphosphit,
CuUJCI/Trimeihylphosphit.
CuOJCI/Trischloräthyl-phosphit,
CuOJCl/Tripropylphosphit.
p-Nitrosodimethylanilin.
Triälhylphosphit.
Weitere geeignete Stabilisatoren sind in »Methoden der organischen Chemie« (Houben-Weyl), 4. Auflage, Band
XIV/1, S. 433-452, 756, Georg Thicme Verlag. Stuttgart,
1961, beschrieben.
Ein ebenfalls sehr gut geeigneter Stabilisator ist Phenothiazin.
Die aus den vorstehend genannten Komponenten in der geschilderten Weise hergestellten Umsetzungsprodukte
sollen als Abformmaterial in der Zahnheilkunde
ίο Verwendung finden. Für diesen Einsatzzweck erweisen
sie sich in besonderem Maße als geeignet, da bei ihrer Härtung zu kautschukartigen Formkörpern gar kein
oder nur ein extrem geringer Polymerisationsschrumpf zu beobachten ist.
Die Härtung der erfindungsgemäß zu verwendenden Massen wird mit den üblichen Härtungskatalysatoren
durchgeführt, wie sie beispielsweise für die Härtung sogenannter ungesättigter Polyesterharze Verwendung
finden. Geeignete Polvmerisationsstarter sind Peroxide gegebenenfalls in Gegenwart von Beschleunigern wie
aromatischen Aminen oder Kobaltverbindungen. Während die Härtung bei erhöhter Temperatur durch Peroxide
allein oder Radikalstartern, wie beispielsweise Azoisobuttersäurenitril, durchgeführt werden kann.
macht eine Härtung bei Raumtemperatur der Zusatz von Beschleunigern, vorzugsweise aromatischen Aminen
erforderlich. Eine typische Aushärtung bei der erfindungsgemäßen Verwendung der Vinylgruppen enthaltenden
Polyurethanmassen kann beispielsweise mit Zusatz von 1 Gew.-°/o Benzoylperoxid und 1 Gew.-%
Ν,Ν-Dimethylanilin durchgeführt werden.
Für den erfindungsgemäßen Einsatz der Polyurethanmassen in der zahnärztlichen Praxis ist ein bestimmtes
Viskositätsverhalten Voraussetzung. Dieses muß so geartet sein, daß eine praxisgerechte Applikation möglich
ist. Ein solches gewünschtes Viskositätsverhalten läßt sich weitgeheiid durch Stöchiometrie und Reaktionspartner bei der Synthese der ungesättigten Urethanharze
erzielen. Ebenso ist es möglich, die gewünschte Verarbeitungskonsistenz
durch Abstimmung von Verdünnungsmitteln und Füllstoffen in der gewünschten Weise
zu beeinflussen. Als Verdünnungsmittel seien beispielsweise genannt: inerte organische Lösungsmittel wie
z. B. Kohlenwasserstoffe, Toluol, Xylol, ferner Äther wie
Diäthyläther, Äthylenglykole. aber auch flüssige PoIyäther.
Alkohole wie Äthanol, Butanol, Octanol. Glykol oder Glyzerin. Besonders bevorzugte Verdünnungsmittel
stellen sogenannte Weichmacher dar. wie sie beispielsweise in die Verarbeitung von Polyvinylchlorid
so Verwendung finden. Beispielsweise Ester der Phthalsäure oder Ester der Adipinsäure sowie Ester der
Phosphorsäure können hier Einsatz finden. Ebenso geeignet sind Phenylester von Alkansulfonaten.
In speziellen Fällen kann es angezeigt sein, als Verdünnungsmittel
einpolymerisierbare Vinylmonomere zu verwenden. Beispielsweise können beigefügt werden.
Ester der Acrylsäure, Ester der Methacrylsäure. Styrol. Vinylacetat. Bevorzugte Ester der Acrylsäure sind
Acrylsäureisooctylester, Acrylsäuredodecylester, Hex· andiol-l,6-diarylat, Trimethylolpropantriaerylat, Äthylenglykoldiacrylat
sowie die entsprechenden Ester der Methacrylsäure.
Als weitere FonnulierungEhilfsstoffe seien genannt:
tierische und pflanzliche Fette wie Baumwollsaatöl, Krd-
b5 nußöl, Maiskeimöi, Olivenöl, Rizinusöl und Sesamöl. ferner
Wachse. Paraffin. Polyäthylenglykole, Silikone etc.
Bei den Füllstoffen kann es sich um verstärkende und/ oder nicht verstärkende Füllstoffe handeln. Unter ver-
stärkende Füllstoffe versteht man solche Füllstoffe, die mindestens 50 m2/g Oberfläche haben. Als Beispiele seien
genannt: pyrogen erzeugte Siliciumdioxid, Siliciumdioxidaerogele, Calciumsilikat, Diatomenerde, Titandioxid.
Als nicht verstärkende Füllstoffe seien erwähnt: Quarzmehl, Seesand, Zirkonium-Silikat, Aluminiumsilikat,
Aluminiumhydroxid, Aluminiumoxid, Zinkoxid, Gips, Kalkstein, Dolomit, totgebrannter Gips, Kreide,
aber auch Füllstoffe organischen Ursprungs, wie Stärken und Kunststoffpulver, wie z. B. Polyäthylenpulver,
PVC-Pulver. Polyamidpulver.
Es können auch Gemische aus verschiedenen Füllstoffen
eingesetzt werden. Vorzugsweise werden die Füllstoffe in Mengen von 1—90 Gew.-%, insbesondere
von 5—80 G cw.-1Vb bezogen auf das Gesamtgewicht der
jeweiligen Grundstoffe, eingesetzt.
Nichtverstärkende Füllstoffe werden vorzugsweise in Mengen von mehr als 10 Gew.-% der Gesamtmasse eingesetzt.
Verstärkende Füllstoffe werden vorzugsweise in Mengen von 1— 10 Gew.-% der jeweiligen Abformmasse
eingesetzt. Es können jedoch auch größere Mengen an verstärkenden Füllstoffen eingesetzt werden, solange
die Mischeinheit der Massen nicht darunter leidet.
Die Abformmassen können auch geruchs- und geschmacksverbessernde Zusätze, z. B. Pfefferminzöl oder
Eukalyptusöl und Süßmittel, z. B. Saccharin, enthalten. Sie können sowohl mit löslichen organischen Farbstoffen
als auch mit organischen oder anorganischen Pigmenten eingefärbt werden.
Im Gegenteil zu allen anderen bisher für Abformmaterialien
gebräuchlichen Produkten zeichnet sich das erfindungsgemäß zu verwendende Material durch ein besonderes
Härteverhalten aus. Im Gegensatz zu z. B. Polyäther und Thiokolen, deren Viskosität schon unmittelbar
nach Zugabe der härtenden Komponenten langsam ansteigt, ändert sich das erfindungsgemäß zu verwendende
Material während der zahnärztlich festgelegte Verarbeitungsbreite nur unwesentlich. Während z. B.
Polyäther und Thiokole ihre endgültigen Shorehärten erst nach ca. 30 Minuten erreichen, liegt die End-Shorehärte
bei dem erfindungsgemäß zu verwendenden Material schon unmittelbar nach Ende der Aushärtung, also
in wesentlich kürzerer Zeit, nach ca. 4—5 Minuten vor. Erwähnenswert ist weiter, daß ein hoher wünschenswerter
Shore-Härtegrad im Gegensatz zu Thiokolen und Polyäther schon mit sehr geringen Füllstoffanteilen
in der Masse erzielt wird. Die Eigenschaften der Abformmassen sind durch Wahl geeigneter Ausgangsmaterialien
sehr variabel, so daß die mechanischen Eigenschaften und die Verarbeitungscigcnschaften auf alle
gewünschien Anwendungen eingestellt werden können.
Gegenüber den bisher verwendeten gummielastischen Abformmassen, z. B. auf Thiokolbasis, besitzt das
erfindungsgemäß zu verwendende Material den wesentlichen Vorteil der Geruchlosigkeit. Hervorzuheben
ist noch die sehr gute Haftung bzw. Klebfähigkeit der Produkte insbesondere auf Metallen und Kunststoffen,
d. h. Materialien, die für die Herstellung von Abformlöffeln verwendet werden.
Die Abpackung der fertigen Abformmaterialien kann sowohl vorproportioniert als auch in größeren Mengen
erfolgen. Die Zugabe des peroxidischen Härters kann sowohl in flüssiger, fester oder pastenförmiger Form
erfolgen, wobei man bei pastenförmigen Härtern alle gegen Peroxide beständigen oben erwähnten Hilfs- und
Füllstoffen einsetzen kann. Vorzugsweise hat die Härtenaste eine ähnliche Konsistenz wie die Abformpaste,
und vorzugsweise erfolgt die Dosierung des Härters in gleicher Stranglänge wie die Stammpaste.
In den nachfolgenden Beispielen ist die Herstellung und die erfindungsgemäße Verwendung der Vinylgruppen
enthaltenden Polyurethanharze näher erläutert.
ίο In einem 2-1-Rundkolben mit Tropfirichter, Rührer
und der Einleitungsvorrichtung für Luft werden 581 g Hexamethylendiisocyanat vorgelegt und unter Luftdurchleiten
bei 6O0C langsam mit einer Mischung aus 504 g Oxypropylmethacrylat, 1,12 g Phenothiazin sowie
!5 5,3 g einer Zinnoctoatlösung (Desmorapid SN. Bayer
AG) versetzt. Nach Abklingen der exothermen Reaktion wird dieses Kondensationsprodukt bei 60cC unter
Luftdurchleiten in 4559 g eines linearen Polyesters aus Adipinsäure und Diäthylenglyko! (MG = 2100. Hydroxylzahl
= 40±5) eingerührt. Nach einer Reaktionszeit von 10 Stunden bei 600C betrug der analytisch nachweisbare
Gehalt an NCO-Gruppen 0,14%. Nach dem Erkalten des Reaktionsproduktes resultiert ein viskoses
Harz.
In gleicher stöchiometrischer Zusammensetzung wie
in Beispiel 1 werden Hydroxypiopy'.meihacrylat. der Polyester aus Adipinsäure und Diäthylenglykol. Phenothiazin
und Zinnoctoat vcrrr.isch: und bei MC unter
Luftdurchleiten mit Hexamethylendiisocyanat zur Reaktion gebracht. Es resultiert nach einer Reaktionszeit
von 15 Stunden ein bei Raumtemperatur zähviskoses Harz, in dem sich analytisch noch 0,34% freie NCO-Gruppen
nachweisen ließen.
Analog Beispiel 1 werden 432 g Oxypropylmethacryiat,
1,7 g Phenothiazin, 5 g Zinnoctoailösung, 485 g Hexamethylendiisocyanat
sowie 5880 g eines linearen Polyesters aus Adipinsäure, Butandiol und Äthylenglvkol
(MG = 4000, Hydroxyzahl = 28,6) zur Reaktion gebracht. Es resultiert nach lOstündigcr Reaktionszeit ein
zähviskoses Harz mit einem Gehalt an freien Isocyanatgruppen
von 0,05%.
Gemäß Beispiel 2 werden 116 g Acrylsäureoxyäthylester,
0,06 g p-Methoxyphenol. 1,0 g Triethylamin, 168 g Hexamethylendiisocyanat sowie 1000 g eines linearen
Polypropylenoxyds (MG = 2000±100, Hydroxyzahl = 56±3) zur Reaktion gebracht. Es resultiert ein
dünnflüssiges Harz mit einer Viskositä: von 2400 cP.
Analog Beispiel 1 werden 852 g Toluylen-2.4-diisocyanat,
720 g Oxypropylmethacrylat, 0,3 g p-Methoxyphenol, 4 g Zinnoctoatlösung sowie 3256 g eines Polyesters
aus Adipinsäure und Diäthylenglyk (MG = 2100. Hydroxyzahl = 40±5) umgesetzt. Nach 12 Stunden Reaktionszeit
bei 60°C resultiert ein zähviskoses Harz, in dem sich analytisch keine freien NCO-Gruppen mehr
nachweisen lassen.
9 10
Beispiel 6 15': -0,017%
30': -0,060%
Gemäß Beispiel 1 werden 220 g Isophorondiisocyan- lh: -0,075%
at, 144 g Oxypropylmethacrylat, 0,33 g Phenotiazin so- 3 h: -0,117%
wie 1302 geines Polyestersaus Adipinsäure und Diäthy- 5 6 h: —0,126%
lenglykol(MG = 2100, Hydroxylzahl = 40±5) zur Reak- 24 h: -0,212%
tion gebracht. Nach 24 Stunden bei 600C resultiert ein
tion gebracht. Nach 24 Stunden bei 600C resultiert ein
/ähviskoses Harz mit einem Gehalt an freien NCO- Beispiel 10
Gruppen von 0,51 %.
Gruppen von 0,51 %.
10 33,3 Gew.-Teile des im Beispiel 3 hergestellten Har-
Be is ρ ie I 7 zes und 7,4 Gew.-Teile des im Beispiel 1 hergestellten
Harzes, sowie 9,3 Gew.-Teile Alkylsulfonsäurephenvle-
60 Gew.-Teile des in Beispiel 1 beschriebenen Harzes ster (Mesamoll® der Bayer AG) 18,5 Gew.-Teile eines
werden in einem Kneter mit 20 Gew.-Teilen Talkum, 4 linearen Polyesters mit dem Molekulargewicht 2000.
Gew.-Teilen Calziumsilikat, 15,9 Gew.-Teilen eines Ii- 15 18,5 Gew.-Teile Talkum, 12,9 Gew.-Teile Polyäthylen-
nearen Polyesters mit dem Molekulargewicht 2000 und pulver und 0,1 Gew.-Teile p-Dimethyltoluidin werden in
0.1 Gew.-Teilen p-Dimethyltoluidin 1 Stunde gemischt. einem Kneter 4 Stunden gemischt.
10 Gew.-Teile der oben beschriebenen Paste werden 10 Gew.-Teile der oben beschriebenen Paste werden
mit 0,2 Gew.-Teilen einer aus 50 Gew.-% Dibenzoylp- mit 2 Gew.-Teilen der im Beispiel 8 beschriebenen Per-
croxid und 50Gew.-% Dibutylphthalat bestehenden Pa- 20 oxidpaste angemisciit. Für den linearen Schwund wer- !'
ste 30 see. kräftig gemischt. Die Härtung ist nach ca. 4 den folgende Wert gefunden: >;;
Minuten abgeschlossen. Die Messung des linearen |
Schrumpfes ergibt folgende Werte: 15': -0,013% §
15': | -0,013% |
30': | -0,007% |
1 h: | 4-0,020% |
6 h: | + 0,033% |
24 h: | + 0.018% |
15': | -0,013% |
30': | -0,007% |
1 h: | ±0% |
4 h: | + 0,009% |
24 h: | -0,004% |
Für die bleibende Deformation wurde ein Wert von JjJ
30 1,11% gefunden und für die elastische Verformung ein |
Beispiel 8 Wert von 5,68%. 1
54 Gew.-Teile des im Beispiel 2 beschriebenen Harzes £
werden in einem Kneter mit 37,8 Gew.-Teilen Talkum, 8.1 Gew.-Teilen Dioctylphthalat und 0,1 Gew.-Teilen p- 35
Dimethylxylidon 1 Stunde gemischt. %
10 Gew.-Teile der oben beschriebenen Paste werden fi
mit 2 Gew.-Teilen einer Paste, bestehend aus 4 ΐ
Gew.-Teiicn 50%igem Dibenzoylperoxid in Dibutylpht- |
halat. 61 Gew.-Teilen Talkum und 35 Gew.-Teilen Dibu- 40 f.
lylphthalat angemischt. Folgende Shorehärten wurden |
gemessen: §
4' 30': 58% ?]
6': 60% 45 »
8': 60% ί
10': 61 ΐ
Der Schrumpfwert lag nach 2h 30' bei 0,0294% linear f
gemessen. 50 |
B e i s ρ i e 1 9 |
44 Gew.-Teile des im Beispiel 3 beschriebenen Har- |
/es werden in einem Kneter mit 12 Gew.-Teilen Alkyl- 55 |
sulfonsäurephenylester (Mesamoll® der Bayer AG) |
12 Gew.-Teilen eines linearen Polyesters mit einem Mo- |
lekulargewicht von 400, 22 Gew.-Teilen Talkum,
5 Gew.-Teilen Polypropylenpulver und 0,1 Gew.-Teilen
Dimethylanilin 2 Stunden gemischt. 60
5 Gew.-Teilen Polypropylenpulver und 0,1 Gew.-Teilen
Dimethylanilin 2 Stunden gemischt. 60
10 Gew.-Teile der oben beschriebenen Paste werden mit 4 Gew.-Teilen einer Pasts, bestehend aus
4 Gew.-Teilen Dichlorbenzoylperoxid 50%ig in Dibutylphthalat, 60 Gew.-Teilen Annaline (totgebrannter
Gips) und 36 Gew.-Teilen Alkylsulfonsäurephenylester 65 (Mesamoll® der Bayer AG) angemischt. Es wurden folgende
linearen Schrumpfwerte gefunden:
Claims (1)
1. Verwendung von Umsetzungsprodukten aus
a) Hexarnethylendiisocyanat, Toluylendiisocyanat,
Isophorondiisocyanat oder Diphenylmethan-4.4'-diisocyanat
b) 2 Hydroxylgruppen enthaltenden Polyestern, Polyethern, Polythioethern, Polyacetalen, Polycarbonaten
oder Polyesteramiden, jeweils mit einem Molekulargewicht von 300 bis 10000,
vorzugsweise 1000 bis 8000, welche gegebenenfalls Urethan- oder Harnstoff gruppen enthalten
können, und
c) polymerisationsfähigen Vinylverbindungen mit einem gegenüber Isocyanaten reaktiven Wasserstoff,
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