DE2746077A1 - Verfahren zum regenerieren von altpapier - Google Patents
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Description
Patentanwälte Dipl.-ing. H. Weickmann, D1PL.-PHYS. Dr. K. Fincke
Dipl.-Ing. F. A.Weickmann, Dipl.-Chem. B. Huber
Dr. -Ing. H. Li ska __
8 MÜNCHEN 86, DEN
POSTFACH 860820
HtM/cb
Case: Int.76/3
INTEROX
rue du Prince Albert 33
B-1050 Brüssel
B-1050 Brüssel
Verfahren zum Regenerieren von Altpapier.
809816/0822
INTEROX
Case: Int.76/3
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Regenerieren oder Wiederaufbereiten von Altpapier.
Altpapier stellt ein wichtiges Ausgangsmaterial für die Papierindustrie
dar und insbesondere für die Herstellung von Verpackungspapieren und Verpackungskartonagen. Da der Verwendungsgrad
von rückgewonnenen Fasern in Verpackungsprodukten bereits sehr hoch ist, wurden bereits andere Anwendungszwecke für
Altpapier vorgeschlagen, wie die Herstellung von Druck- bzw. Schreibpapier oder sanitären Papieren (Tissues). In diesem
Fall ist es von Bedeutung, über einen Ausgangspapierbrei zu verfügen, der einen ausreichenden Weißgrad besitzt. Dieser
Weißgrad kann mit Hilfe von Entfärbungs- oder Bleichverfahren erreicht werden, die insbesondere eine Stufe umfassen, in der
das Altpapier in*einem Holländer oder einer Zerkleinerungseinrichtung zerkleinert wird. Bei dieser Behandlung werden im allgemeinen
auch andere Verfahrensstufen durchlaufen (die Behandlung in der Bütte, die Entfernung von schweren und leichten
Verunreinigungen, die Beseitigung von Leim oder Klebstoff und die Entfernung der Druckfarben durch Waschen oder durch Flotation)
.
So ist bereits vorgeschlagen worden, das Altpapier in Holländern zu zerkleinern, die bei erhöhten Konsistenzen des Papierbreis
arbeiten. Diese Behandlung ermöglicht nur die Zerfaserung worauf die erhaltenen Breie späteren chemischen Behandlungen
unterworfen werden müssen, um die Ablösung der Druckfarben zu bewirken und/oder das Bleichen sicherzustellen. Es wurde bereits
vorgeschlagen, die Ablösung der Druckfarben in dem Holländer dadurch zu begünstigen, daß man gleichzeitig den Altpapieren
basische Reagentien zusetzt, die die Beseitigung der Druckfarben begünstigen (FR-PS 790 280 vom 20. 5. 1935, Snyder Maclaren
Processes Inc.). In diesem Fall beobachtet man einen erheblichen Abbau der Fasern unter der gleichzeitigen Einwirkung der Base
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und der Steigerung der Temperatur, die im allgemeinen bei Holländern anzutreffen ist, die bei hoher Konsistenz betrieben
werden.
Um die Zerfaserung, die Ablösung der Druckfarben und das Bleichen gleichzeitig sicherzustellen, wurde bereits vorgeschlagen,
Holländer zu verwenden, die mit wesentlich geringeren Konsistenzen der Papierbreie arbeiten, die 8 % nicht übersteigen, und
mindestens ein Alkali und mindestens eine Peroxidverbindung zuzusetzen. Diese im allgemeinen wirksamen Verfahren besitzen
den Nachteil, daß sie erhebliche Mengen der Reagentien benötigen. Weiterhin sind sie nicht auf sämtliche Papierarten anwendbar.
So ermöglichen sie keine ausreichende Zerfaserung von Papieren, die durch Behandeln mit Harzen naßfest ausgerüstet worden
sind.
Die Aufgaben der Erfindung besteht nun darin, ein Verfahren zu schaffen, das die Nachteile der vorbekannten Verfahren nicht
aufweist.
Diese Aufgabe wird durch das erfindungsgemäße Verfahren zum Regenerieren
von Altpapier durch Zerkleinern des Altpapiers in einem Holländer, der mit trockenem Altpapier beschickt wird
und in Gegenwart einer wäßrigen Phase arbeitet und einen Papierbrei mit einer Konsistenz von 20 bis 50 % liefert, gelöst,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man den Holländer gleichzeitig mit mindestens einem Bleichmittel beschickt.
Der hierin verwendete Ausdruck "Holländer" steht für irgendwelche Vorrichtungen, die zur Zerkleinerung des Altpapiers geeignet
sind und mit dem Altpapier und einer wäßrigen Phase beschickt bzw. versorgt werden. Die dem Holländer zugeführte
wäßrige Phase kann entweder in Form von Dampf oder in flüssiger Form oder gleichzeitig in beiden Formen vorliegen. Die für das
erfindungsgemäße Verfahren geeigneten Holländer sind Holländer,
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die am Ausgang des Holländers erhöhte Papierbreikonsistenzen liefern, die zwischen 20 und 5O %, insbesondere zwischen 25
und 45 % und noch bevorzugter zwischen 25 und 40 % liegen. Man kann verschiedene Holländer oder Zerkleinerungseinrichtungen
dieser Art verwenden. Man verwendet jedoch vorzugsweise Holländer, die auch als "Stofflöser" bezeichnet werden und die
einen Trog aufweisen, der mit Vorsprüngen bzw. Stiften bzw.
Messern ausgerüstet ist, in denen sich ein oder zwei Wellen drehen, die mit Vorsprüngen oder Messern ausgerüstet sind. Beispielsweise
verwendet man Holländer des Typs Lannoye oder des Typs Wurster oder ähnliche Vorrichtungen, die auf dem gleichen
Prinzip basieren. Diese Vorrichtungen werden nach dem erfindungsgemäßen Verfahren direkt mit Altpapier, das gegebenenfalls
zuvor zerrissen worden ist, und einer wäßrigen Phase sowie mindestens einem Bleichmittel beschickt.
Als Bleichmittel kann man eine Verbindung verwenden, die entweder ein Oxidationsmittel, wie eine Peroxidverbindung, oder
ein Reduktionsmittel, wie ein Alkalimetallborhydrid oder ein Dithionat von Alkalimetallen, Zink oder Ammonium, verwenden.
Als Bleichmittel verwendet man vorzugsweise eine Peroxidverbindung. Man kann verschiedene Arten von Peroxidverbindungen
einsetzen. Im allgemeinen verwendet man anorganische Peroxidverbindungen, wie beispielsweise Natriumperoxid oder Wasserstoffperoxid.
Man verwendet mit Vorteil jedoch Wasserstoffperoxid. Die Konzentration des Bleichmittels liegt im allgemeinen
zwischen 0,05 und 6 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,1 und 5 Gew.-%, jeweils auf das Gewicht des trockenen Altpapiers bezogen.
Das Bleichmittel kann so, wie es ist, in den Holländer eingeführt werden oder in beliebiger anderer Form, beispielsweise
in Form einer wäßrigen Lösung.
Man kann den Holländer vorteilhafterweise auch mit mindestens einer alkalischen Verbindung beschicken. Als alkalische Verbindung
verwendet man eine Verbindung, die einen alkalischen
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pH-Wert liefert. Als Verbindungen dieser Art kann man insbesondere
die Hydroxide, die Carbonate und die Silikate der Alkalimetalle, beispielsweise von Natrium oder Kalium, verwenden.
Natriumhydroxid ist. besonders gut geeignet. Man verwendet es im allgemeinen als solches oder in Form einer Mischung
mit mindestens einer Verbindung wie Natriumcarbonat oder Natriumsilikat. Die Gesamtkonzentration der alkalischen Verbindungen
liegt im allgemeinen zwischen 0,2 und 12 Gew.-*, bezogen auf das Gesamtgewicht des trockenen Altpapiers. Wenn man
Natriumhydroxid verwendet, liegt dessen Konzentration im allgemeinen zwischen O,1 und 8 Gew.-% und vorzugsweise zwischen
0,2 und 5 Gew.-%, bezogen auf. das Gesamtgewicht des trockenen Altpapiers. Wenn man gleichzeitig entweder Natriumcarbonat oder
Natriumsilikat oder beide Verbindungen verwendet, liegt die Konzentration dieser Verbindungen im allgemeinen zwischen 0,1
und 10 Gew.-% und vorzugsweise zwischen 0,2 und 8 Gev/,-%, jeweils
auf das Gesamtgewicht des trockenen Altpapiers bezogen.
Man kann den Holländer mit Vorteil auch mit einem oder mehreren carboxylgruppenhaltigen Polymeren beschicken. Diese carboxylgruppenhaltigen
Polymeren sind Polymere, die eine kohlenstoffhaltige Hauptkette aufweisen, die durch Carboxylgruppen der
Formel - COOM substituiert ist, worin M für ein Wasserstoffatom, ein Alkalimetallatom oder eine Ammoniumgruppe steht. Am
häufigsten steht M für ein Wasserstoffatom, ein Natriumatom, ein Kaliumatom oder eine Ammoniumgruppe und noch bevorzugter
für ein Natriumatom.
Die erfindungsgemäß geeigneten carboxylgruppenhaltigen Polymeren
weisen im allgemeinen keine anderen Substituenten als Carboxylgruppen auf. Es kann sich hierbei insbesondere um die
Homopolymeren und die Copolymeren von Acrylsäure und Maleinsäure handeln.
Die erfindungsgemäß geeigneten carboxylgruppenhaltigen Polymeren
können mit Vorteil auch durch einen oder mehrere andere Substi-
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ff
tuenten substituiert sein, beispielsweise mit Halogenatomen, Hydroxylgruppen, Alkylgruppen, die gegebenenfalls durch Hydroxylgruppen
oder Halogenatome substituiert sind, Arylgruppen, Aralkylgruppen oder' Cycloalkylgruppen, die durch Hydroxylgruppen
oder Halogenatome substituiert sein können.
Besonders geeignete erfindungsgemäß verwendete carboxylgruppenhaltige
Polymere sind hydroxylgruppentragende carboxylgruppenhaltige Polymere. Beispiele für solche Polymeren sind die in
der DT-PS 1 904 940 (1.2.1969, Degussa) beschriebenen Polyhydroxy carboxylate .
Besonders geeignete Hydroxylgruppen aufweisende carboxylgruppenhaltige
Polymere sind Polymere, die monomere Einheiten der Formel
R1 OH
COOM
enthalten, in der
R1 und R2, die gleichartig oder verschieden sein können, Wasserstoff
atome oder Alkylgruppen mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, die gegebenenfalls durch eine Hydroxylgruppe oder ein Halogenatom
substituiert sein können, bedeuten,
und M die oben angegebenen Bedeutungen besitzt.
und M die oben angegebenen Bedeutungen besitzt.
Die erfindungsgemäß verwendeten Polymeren sind vorzugsweise
Polymere der oben definierten allgemeinen Formel, in der R- und R2, die gleichartig oder verschieden sein können. Wasserstoffatome
oder Methylgruppen bedeuten. Die besten Ergebnisse erzielt man mit Polymeren der obigen Formel, in der R1 und R_ für Wasser
stoff atome stehen.
Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Polymeren
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sind Homopolymere oder Copolymere, die die oben beschriebenen
monomeren Einheiten, die gleichartig oder verschieden sein können, aufweisen. Wenn man Copolymere verwendet, setzt man
am häufigsten jene ein, die mindestens 20 X der oben definierten monomeren Einheiten enthalten und noch bevorzugter jene,
die mindestens 50 % dieser Einheiten aufweisen. Die besten Ergebnisse erzielt man mit den Polymeren, die nur aus den monomeren
Einheiten der oben definierten Art aufgebaut sind.
Zu den erfindungsgemäß geeigneten Copolymeren zählen jene, die
von Vinylmonomeren abgeleitet sind, die durch Hydroxylgruppen und Carboxylgruppen substituiert sind. Vorzugsweise enthalten
diese Copolymeren Acrylsäureeinheiten der Formel
R, H
I * I
R1 COOM
in der
R- und R. Wasserstoffatome oder Alkylgruppen mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen
bedeuten und
M die oben angegebenen Bedeutungen besitzt. Von diesen Copolymeren
verwendet man vorzugsweise jene, die Acrylsäureeinheiten aufweisen und von der nichtsubstituierten Acrylsäure abgeleitet
sind, so daß R, und R. für Wasserstoffatome stehen.
Das mittlere Molekulargewicht der eingesetzten Polymeren liegt vorzugsweise oberhalb etwa 300 und liegt im allgemeinen zwischen
2O0O und 1 OOO 0OO. Die besten Ergebnisse erzielt man, wenn man
Polymere mit einem Molekulargewicht zwischen etwa 5 0OO und etwa 800 000 einsetzt.
Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendbaren Hydroxylgruppen
aufweisenden carboxylgruppenhaltigen Polymeren können in Form der Salze der Polyhydroxycarbonsäuren oder in Form der
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Polyhydroxycarbonsäuren eingesetzt werden. Im letzteren Fall kann man sie auch in Form der entsprechenden Polylactone verwenden.
Die von Polyhydroxycarbonsäuren abgeleiteten und erfindungsgemäß verwendeten Polylactone sind intermolekulare
und/oder intramolekulare Ester, die man durch Umsetzen der Säuregruppen der Polymeren mit den Alkoholgruppen erhält, wobei
diese funktioneilen Gruppen teilweise oder vollständig in die Lactongruppierungen überführt sein können. Der Lactonisierungsgrad
dieser funktioneilen Gruppen liegt im allgemeinen zwischen 30 und lOO %.
Besonders geeignete Polymere sind das Natriumsalz der Poly-0(-hydroxyacrylsäure
und das von Poly-o(— hydroxyacrylsäure abgeleitete
Polylacton.
Man kann auch Mischungen aus den oben genannten Polymeren mit Polyacrylsäure oder dem Natriumsalz der Polyacrylsäure verwenden.
Wenn man den Holländer mit carboxylgruppenhaltigen Polymeren beschickt,
liegt deren Konzentration im allgemeinen zwischen 0,001 und 10 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,01 und 5 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht des trockenen Altpapiers.
Man kann den Holländer auch mit zusätzlichen Hilfsstoffen oder
Additiven, wie beispielsweise Flotationsmitteln (Collecteurs), Schäummitteln oder Dispergiermitteln, beschicken.
Die Flotationsmittel sind dann nicht notwendig, wenn die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendete wäßrige Lösung carboxyl
gruppenhalt ige Polymere enthält. Die am häufigsten verwendeten Flotationsmittel sind Fettsäuren oder Mischungen von Fettsäuren.
Sie werden in Mengen von 0 bis 5 Gev.-%, bezogen auf das Gewicht des trockenen Altpapiers, eingesetzt.
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Die Schäummittel sind oberflächenaktive Mittel und insbesondere
anionische oder nichtionische oberflächenaktive Mittel. Eine Liste von oberflächenaktiven Mitteln ist in dem Buch "Surface
Active Agents" von A.M. Schwarz und J.W. Perry angegeben. Die Schäummittel können in Mengen von O bis 2 Gew.-%, bezogen auf
das Gewicht des trockenen Altpapiers, eingesetzt werden.
Man kann schließlich Produkte verwenden, die gleichzeitig die Wirkung von Schäummitteln als auch von Flotiermitteln besitzen,
beispielsweise Kaliumseifen oder Natriumseifen. Die Seifen können in Mengen von O bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des
trockenen Altpapiers, zugegeben werden.
Die Dispergiermittel sind am häufigsten anionische, kationische oder nichtionische oberflächenaktive Mittel. Insbesondere sind
Alkyl- und Aryl-sulfate, -sulfonate und -polyätheralkohole zu
nennen. Sie werden im allgemeinen in Mengen von O bis 5 Gew.-%,
bezogen auf das Gewicht des trockenen Altpapiers, eingesetzt.
Die dem Holländer zugeführten Hilfsstoffe werden unter Anwendung
an sich bekannter Methoden zugegeben. Man kann sie unabhängig als solche oder in Form von wäßrigen Lösungen, Suspensionen
oder Dispersionen zusetzen. Man kann sie auch zum Teil oder vollständig in Form von zuvor hergestellten Mischungen zugeben.
Eine bequeme Zugabemethode besteht darin, eine wäßrige Lösung herzustellen, die das Bleichmittel sowie die anderen gegebenenfalls
zu verwendenden Hilfsmittel enthält. Man kann jedoch auch andere Methoden anwenden.
Ein Beispiel einer wäßrigen Lösung, die besonders geeignet ist für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, enthält
vorteilhafterweise 0,05 bis 6 Gew.-%, noch bevorzugter 0,1 bis 5 Gew.-% Wasserstoffperoxid, 0 bis 8 Gew.-% und noch bevorzugter
0,2 bis 5 Gew.-fc Natriumhydroxid, 0 bis 10 Gew.-S und noch bevorzugter
0 bis 8 Gew.-X Natriumsilikat, 0 bis 10 Gew.-* vnd
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noch bevorzugter O bis 5 Gew.-% carboxylgruppenhaltige Polymere
und O bis 10 Gew.-% verschiedener Hilfsstoffe oder Hilfsmittel,
jeweils auf das Gewicht des trockenen Altpapiers bezogen. Wenn die Lösung carboxylgruppenhaltige Polymere enthält, kann man
den Gehalt an Natriumsilikat stark vermindern oder auf dieses Material ganz verzichten.
Man erzielt ausgezeichnete Resultate, wenn man den Holländer mit O,l bis 3 Gew.^% Wasserstoffperoxid, 0,2 bis 2,5 Gew.-% Natriumhydroxid
und 0 bis 8 Gew.-% der anderen Hilfsmittel, worunter mit Vorteil die carboxylgruppenhaltigen Polymeren zu verstehen
sind, jeweils auf das Gewicht des trockenen Altpapiers bezogen, beschickt.
Die Temperatur am Ausgang des Holländers liegt üblicherweise zwischen 20 und 120°C und bevorzugter zwischen 25 und 1000C.
Der Druck in dem Holländer kann innerhalb weiter Grenzen variieren. So kann man bei Atmosphärendruck oder unter Wasserdampfdruck
arbeiten. Im allgemeinen liegt der Druck zwischen 0,8 und
2
5 kg/cm . Die Verweilzeit oder Behandlungsdauer beträgt im gemeinen zwischen IO Sekunden und 3 Stunden.
5 kg/cm . Die Verweilzeit oder Behandlungsdauer beträgt im gemeinen zwischen IO Sekunden und 3 Stunden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auf die verschiedenartigsten Altpapiere angewandt werden. So kann man Papiere verwenden,
die aus chemisch, mechanisch-chemisch, thermomechanisch oder mechanisch bereiteten Papierbreien hergestellt worden
sind. Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders geeignet für die Regenerierung von Papieren, in die Harze eingearbeitet
worden sind, insbesondere um ihre Naßfestigkeit zu erhöhen. Solche Papiere können O,Ol bis 10 Gew.-% Harze enthalten. Unter
solchen Harzen versteht man im allgemeinen durch Kondensation gebildete Polymere, beispielsweise Harnstoff/Formaldehyd-Harze,
Melamin/Formaldehyd-Harze, Polyamide, Polyamine, Harze auf der
Grundlage von Epichlorhydrin und Polyäthylenimine. Beispiele für Harze, die zur Verbesserung der Naßfestigkeit von Papieren
geeignet sind, sind in der Tappi-Monographie Serie Nr. 29 "Wet
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Strength in Paper and Board" beschrieben.
Die Zerkleinerung in dem Holländer nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren kann von anderen Behandlungen gefolgt werden, insbesondere
einer Stufe, in der Druckfarben durch Waschen oder durch Flotation entfernt werden.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens beobachtet
man eine sehr gute Zerfaserung des Altpapiers, selbst wenn das Verfahren auf Papiere angewandt wird, die Harze in einer Menge
von 0,01 bis 10 Gew.-% enthalten. Weiterhin werden die Druckfarben
gut von dem Papier entfernt und können später ohne weiteres in der Stufe des Waschens oder der Flotation dispergiert
und beseitigt werden. Der Endweißgrad des Produkts ist ausreichend, so daß es nicht erforderlich ist, zusätzliche Bleichbehandlungen
durchzuführen. Weiterhin ist der Verbrauch an Reagentien überraschenderweise bemerkenswert gering. Schließlich
erfolgt kaum ein merklicher Abbau der Fasern und dies trotz der Tatsache, daß beim Betrieb des Holländers relativ hohe
Temperaturen angewandt werden.
Der in dieser Weise entfärbte Papierbrei wird mit Vorteil zur Herstellung von Druck- und Schreibpapier verwendet.
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung und lassen die bemerkenswerten Ergebnisse erkennen,
die man bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens auf die Regenerierung von Altpapier erzielt.
Die Versuche wurden mit Hilfe eines Holländers des Typs Lannoye,
der bei einer hohen Konsistenz des Papierbreis arbeitet, unter Verwendung von holzfreiem Altpapier durchgeführt.
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Das Papier wird mit der Hand zerrissen und anschließend in einer Menge von etwa 500 kg/Stunde in den Holländer eingeführt,
Man gibt gleichzeitig Wasser in einer Menge von 6OO l/Stunde in Form von Dampf (Versuche IR und 2 bis 4) oder in flüssiger
Form (Versuch 5) zu und setzt die Reagentien in solchen Mengen zu, daß sich in dem Medium die in der folgenden Tabelle I angegebenen
Konzentrationen ergeben. Nach 1/2 Stunden wird die Zuführung von Papier, Wasser und den Reagentien unterbrochen
und man verreibt die Mischung während 1/4 Stunde. Anschließend entnimmt man Proben, deren Weißgrad bestimmt wird.
Den Weißgrad des Papierbreis bestimmt man mit Hilfe eines Reflektrometers
(Elrepho, Zeiss), der mit den Filtern R 457 und FL 46 ausgerüstet ist, wobei man einen Vergleich mit Magnesiumoxid
durchführt.
Die Temperatur des Papierbreis am Ausgang des Holländers liegt zwischen 7O und 95°C.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle I zusammengestellt.
Der Versuch IR stellt einen Vergleichsversuch dar, bei dem keine Reagentien zugesetzt werden. Die Versuche
2 bis 5 entsprechen der erfindungsgemäßen Lehre. Der Versuch Nr. 5 wurde in Gegenwart des Natriumsalzes der Poly-^-hydroxyacrylsäure
durchgeführt.
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Versuche | IR | 2 | 3 | 4 | 5 |
Verfahrensbedingungen zugesetzte Reagentien, Gew.-%, bezogen auf das trockene Altpapier |
|||||
H2O2 | - | 1 | 1 | 1 | 1 |
NaOH | - | 1,2 | 1,2 | 1,2 | 1,2 |
Natriumsalz der Poly-*i-hy- droxyacrylsäure |
- | - | - | - | 0,65 |
Dichte bzw. Konsistenz des Papierbreis, % |
57 | 44 | 36 | 28 | 36 |
Weißgrad, % MgO | 69,7 | 79,7 | 78,9 | 77,6 | 81,3 |
Aus den in der obigen Tabelle I angegebenen Ergebnissen ist zu ersehen, daß es aufgrund der erfindungsgemäß zugesetzten
Peroxidverbindung möglich ist, den Weißgrad des Papierbreis erheblich zu verbessern (was ein Vergleich des Versuchs IR
mit den Versuchen 2 bis 5 belegt).
Der Vergleich der Versuche 2, 3 und 4 zeigt, daß durch eine Erhöhung der Dichte des Papierbreis eine geringfügige Verbesserung
des Weißgrads erreicht werden kann. Der Vergleich der Versuche 3 und 5 läßt erkennen, daß bei der gleichen Konsistenz
des Papierbreis die Zugabe des Natriumsalzes der Poly-ot-hydroxyacrylsäure
den Weißgrad verbessert.
Es wurden zwei Versuchsreihen unter Anwendung der Bedingungen durchgeführt, die in den Versuchen 2 bzw. 5 angegeben sind,
wobei Papierbreie variierender Konsistenz eingesetzt wurden. Die Arbeitskonsistenz lag zwischen 22 und 45 X.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der beigefügten Fig. 1 darge-
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stellt, die eine Kurve zeigt, die durch Auftragen des Weißgrades (in % MgO) auf der Y-Achse gegen die Konsistenz des
Papierbreis (in %) auf der X-Achse erhalten wurde.
Die Fig. 1 verdeutlicht den günstigen Einfluß des Natriumsalzes der Poly-0(- hydroxyacryl säure auf den Weißgrad. Die Fig. 1
zeigt ferner, daß man bei der Anwendung von Papierbreien mit einer Konsistenz von mehr als 20 % und vorzugsweise einer Konsistenz
zwischen 22 und 45 % eine merkliche Steigerung des Weißgrads erzielt, trotz der Tatsache, daß die Reagentien in relativ
geringer Menge eingesetzt werden.
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10'
Leerseite
Claims (28)
- InteroxCase: Int.76/3PATENTANSPRÜCHEI^ Verfahren zum Regenerieren von Altpapier durch Zerkleinern des Altpapiers in einem Holländer, der mit trockenem Altpapier beschickt wird und der in Gegenwart einer wäßrigen Phase arbeitet und einen Papierbrei mit einer Konsistenz von 2O bis 5O % liefert, dadurch gekennzeichnet , daß man den Holländer gleichzeitig mit mindestens einem Bleichmittel beschickt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, daß man als Bleichmittel eine Peroxidverbindung verwendet.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich net, daß man als Bleichmittel Wasserstoffperoxid verwendet .
- 4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich net, daß man als Bleichmittel Natriumperoxid einsetzt.
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das Bleichmittel in einer Menge von O,05 bis 6 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des trockenen Altpapiers, verwendet.
- 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß man den Holländer derart betreibt, daß die Konsistenz des gebildeten Papierbreis 25 bis 40 % beträgt.
- 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß man mindestens einen Teil der wäßrigen Phase in flüssiger Form zuführt.809816/C822
- 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß man mindestens einen Teil der wäßrigen Phase in Form von Dampf zuführt.
- 9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet , daß man den Holländer zusätzlich mit mindestens einer alkalischen Verbindung beschickt.
- 10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß man als alkalische Verbindung ein Alkalimetallhydroxid, ein Alkalimetallcarbonat und/oder ein Alkalimetallsilikat verwendet.
- 11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß man als alkalische Verbindung Natriumhydroxid, Natriumcarbonat und/oder Natriumsilikat verwendet.
- 12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeic hn e t , daß man als alkalische Verbindung Natriumhydroxid verwendet.
- 13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet , daß man die alkalische Verbindung in einer Menge von 0,2 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des trockenen Altpapiers, verwendet.
- 14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß man Natriumhydroxid in einer Menge von 0,1 bis 8 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht des trokkenen Altpapiers, verwendet.
- 15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet , daß man den Holländer zusätzlich mit mindestens einem carboxylgruppenhaltigen Polymeren beschickt.809816/0322■' >. ■■
- 16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß man als carboxylgruppenhaltiges Polymeres ein Hydroxylgruppen aufweisendes carboxylgruppenhaltiges Polymeres verwendet.
- 17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß man als Hydroxylgruppen aufweisendes carboxylgruppenhaltiges Polymeres ein Polymeres verwendet, das monomere Einheiten der FormelOHR COOMaufweist, in derR. und R_, die gleichartig oder verschieden sein können, Wasserstoffatome oder Alkylgruppen mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, die durch eine Hydroxylgruppe oder ein Halogenatom substituiert sein können undM ein Wasserstoffatom, ein Alkalimetallatom oder eine Ammoniumgruppe bedeuten.
- 18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß man als Hydroxylgruppen aufweisendes carboxylgruppenhaltiges Polymeres ein Homopolymeres verwendet.
- 19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß man als Hydroxylgruppen aufweisendes carboxylgruppenhaltiges Polymeres das Natriumsalz des Poly-oC-hydroxyacrylsäure verwendet.
- 20. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß M für ein Wasserstoffatom steht.809816/T. ■. 22 ORIGINAL INSPECTED
- 21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Polymeres einsetzt, das mindestens zum Teil in ein Lacton überführt ist.
- 22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß man als Polymeres ein Polylacton einsetzt, das von Poly-d-hydroxyacrylsäure abgeleitet ist.
- 23. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 22, dadurch gekennzeichnet , daß man den Holländer zusätzlich mit Polyacrylsäure beschickt.
- 24. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 22, dadurch gekennzeichnet , daß man den Holländer zusätzlich mit dem Natriumsalz der Polyacrylsäure beschickt.
- 25. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 24, dadurch gekennzeichnet , daß die verwendete Lösung 0,01 bis 10 Gewichtsprozent des Polymeren, bezogen auf das Gewicht des trockenen Altpapiers, enthält.
- 26. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 25, dadurch gekennzeichnet , daß man den Holländer mit einer wäßrigen alkalischen Lösung beschickt, die 0,05 bis 6 Gewichtsprozent Wasserstoffperoxid, 0 bis 8 Gewichtsprozent Natriumhydroxid, 0 bis 10 Gewichtsprozent Natriumsilikat 0 bis 10 Gewichtsprozent carboxylgruppenhaltige Polymere, jeweils auf das Gewicht des trockenen Altpapiers bezogen, und 0 bis 10 Gewichtsprozent verschiedener Hilfsstoffe enthält.
- 27. Verfahren naqh einem der Ansprüche 1 bis 26, dadurch gekennzeichnet , daß man bei einer Temperatur in dem Holländer zwischen 20 und 120°C arbeitet.809816/0822
- 28. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch g e kennzeichnet , daß man das Verfahren auf Altpapiere anwendet, die 0,Ol bis 10 Gewichtsprozent Harze enthalten.809816/0822
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