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Schutzbekleidung für Hunde ausbildende Personen
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Die Erfindung betrifft eine Schutzbekleidung für Hunde ausbildende
Personen, bestehend aus einer Kombination aus Jacke und Hose.
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Eine bekannte Schutzbekleidung in dieser Art verwendet eine vollgepolsterte
Jacke und eine entsprechend vollgepolsterte Hose. Der Hundeausbilder ist mit dieser
Schutzbekleidung zwar gegen Bisse der auszubildenden Hunde gut geschützt, seine
Beweglichkeit ist jedoch begrenzt. Besonders an warmen Tagen ist das Arbeiten des
Hundeaushildersin einer derartigen Schutzbekleidung unangenehm. Neuere Erkenntnisse
bei der Hundeausbildung haben gezeigt, daß die vom Hund angegriffene.
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Person nicht nur vergleichsweise unbeweglich dazustehen hat, sich
vielmehr wie eine nattirliche Person zu bewegen hat.
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Gerade diese Beweglichkeit wird bei der bekannten Schutzbekleidung
wegen des nahezu steifen Korpus der Jacke und der Hose verhindert.
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Aufgabe der Erfindung ist, die der bekannten Schutzbekleidung anhaftenden
Nachteile zu vermeiden und diese Schutzbekleidung so auszubilden, daß der Hund zwar
keine weichen Bekleidungsteile durch Beißen raffen kann, gleichwohl aber eine genügende
Beweglichkeit des Trägers dieser Schutzbekleidung gewährleistet ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Hose einen
vorderen Brustlatz und einen hinteren Rückenlatz aufweist, die beide verstärkt ausgebildet
sind und jeweils an ihren Querrändern mittels hosenträgerartigen Schulterbändern
verbunden sind, daß weiterhin die Jacke an Vorderseite und Rückseite mit Ausnahme
der mittleren Brust- und Rückenbereiche jeweils mehrere einzelne Versteifungsabschnitte
aufweist und daß die einander zugewandten Innenränder der Verateifungsabachnitte
an Vorderseite und Rückseite jeweils von den Außenrändern des Vorderlatzes und des
Rückenlatzes der Hose Uberlappt sind.
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Die erfindungsgemäß ausgebildete Jacke ist also nicht vollgepolstert,
sondern weist vielmehr eine Anzahl einzelner Versteifungsabachnitte auf, die jeweils
einen geringen Abstand benachbarter Versteifungsabschnitte haben, so daß jeweils
zwischen zwei Versteifungsabschnitten biegsame oder gelenkartige Verbindungsabschnitte
geschaffen werden. Die Versteifungsabschnitte sind vergleichsweise steif und wenig
biegsam. Sie widerstehen dem Biß des Hundes. Der Hund kann also den Stoff im Bereich
der Versteifungsabachnitte nicht zusammenraffen und damit Körperpartien des Trägers
dieser Bekleidung beißen. Der Raum zwischen den Versteifungsabschnitten ist jedoch
so gering, daß auch hier der Hund keine Möglichkeit des Einbeißens in die Schutzbekleidung
hat. Der Vorderlatz und der Rückenlatz der Hose bilden eigene Versteifungsabschuitte,
die dem Hundebiß ausreichend widerstehen. Erfindungsgemäß hat die Jacke in diesen
Brust-und Rückenbereichen, die von dem Vorderlatz und Rückenlatz der Hose überdeckt
werden, keine Versteifungsabschnitte, wodurch Gewicht gespart wird und ein Höchstmaß
an Beweglichkeit gewonnen wird. Wesentlich ist jedoch, daß die beiden Hosenlätze
die jeweiligen Versteifungsabschnitte der Jacke an Vorderseite und Rückenseite überlappen.
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Selbstverständlich liegt es im Rahmen der Erfindung, die Hose nur
mit einem Rückenlatz auszustatten, wobei dann der mittlere Rückenbereich der Jacke
keine Versteifungsabschnitte aufzuweisen braucht. Wenn dagegen der vordere Hosenlatz
fehlt,
so müssen sich die Brustversteifungsabschnitte auch über den mittleren Brustbereich
erstrecken, so daß die gesamte Vorderseite der Jacke bißsicher ist.
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Gemäß einem Merkmal der Erfindung weist die Jacke jeweils zwei im
Abstand übereinander angeordnete Versteifungsabschnitte auf beiden Seiten des Vorderteils
und auf beiden Seiten des Rückenteils auf. Weiterhin sind zwei vordere Schulterversteifungsabschnitte
und mindestens ein hinterer Schulterversteifungsabschnitt vorgesehen. Es hat sich
als ausreichend erwiesen, den gesamten Schulterversteifungsabschnitt einteilig auszubilden.
In Verbindung mit diesem einteiligen Schulterversteifungsabschnitt, der also den
oberen Rückenbereich, die beiden Schultern und die oberen Schultervorderseiten abdeckt,
weist also die Jacke vier vordere und vier rückenseitige, also insgesamt weitere
acht Versteifungsabschnitte auf. Die Unterränder der Schulterversteifungsabschnitte
werden gemäß einem vorteilhaften Merkmal der Erfindung von den Oberrändern des vorderen
und des hinteren Hosenlatzes mindestens teilweise überlappt.
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Die Versteifungsabachnitte werden im einfachsten Fall aus doppellagigem
Mataial gebildet. Als Material für die Jacke hat sich Spaltleder und/oder Volleder
bewährt. Besonders vorteilhaft ist eine Ausbildung, bei der die Innenseite der Jacke
aus Volleder besteht. Die Versteifungsabschnitte bestehen
dann
aus Spaltlederabscbnitten, die aufgenäht sind.
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Eine weitere Versteifung wird dadurch erreicht, daß zwischen die beiden
Lederabschnitte Polstereinlagen, z.B. Filzeinlagen vorgesehen sind.
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Ein weiteres wichtiges Merkmal der Erfindung ist noch darin zu sehen,
daß die Ärmel der Jacke ungepolstert sind, daß am Schulterversteifungsabschnitt
an beiden Ärmel ansätzen Schnallen vorgesehen sind, daß ein separater Schutzärmel
wahlweise über jeden der beiden Jackenärmel ziehbar und an den Schnallen befestigbar
ist und daß der Schutzärmel mehrere, voneinander im Ellenbogenbereich getrennte
Versteifungsabschnitte aufweist. Der Schutzärmel weist vorzugsweise zwei vordere
und zwei hintere Versteifungsabachnitte auf. Er ist vorzugsweise gerade geschnitten
und kann daher gleichermaßen für Linkshander und Rechtshänder verwendet werden.
Der bei der Ausbildung von Hunden benötigte Helfer trägt über dem einen Jackenärmel
den beschriebenen Schutzärmel und über dem anderen Jackenärmel den sog. Beißärmel.
Der Schutzärmel weist aufgrund seiner getrennten Versteifungsabachnitte eine gute
Beweglichkeit auf und gestattet dem Helfer alle möglichen Bewegungen des Armes.
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Schließlich ist noch ein Merkmal der Erfindung darin zu sehen, daß
die vollgepolsterte Hose im Knie bereich durch Horizontalnähte gebildete Gelenkabachnitte
aufweist und daß
sich unterhalb dieser Gelenkabschnitte eine Vielzahl
nebeneinanderliegender Vertikaltaschen befindet, in denen Federstahlschienen eingelegt
sind. Die besonders gefährdeten Unterbeine der Hose sind damit gegen Bisse optimal
geschützt.
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Anhand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel darstellt, sei die
Erfindung näher beschrieben.
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Es zeigt: Fig. 1 eine Vorderansiit der neuartigen Schutzbekleidung
und Fig. 2 eine rückseitige Ansicht der Schutzbekleidung.
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Die Schutzbekleidung besteht aus Hose 1, Jacke 2 und Schutzärmel 3.
Die Hose 1 hat einen sich im Hosenbundbereich nach oben anschließenden Vorderlatz
4 und einen Rückenlatz 5.
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Die beiden Lätze sind trapezförmig geschnitten, verringern sich also
in ihrer Breite nach oben hin. Beide Lätze bestehen aus steifem Material, insbesondere
aus doppellagigem Spalt- und/oder Volleder. Wichtig ist, daß eine ausreichende Steifigkeit
gewährleistet ist, so daß der Hund beim Beißen das Material nicht raffen kann.
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Die Hose 1 hat im Bereich des Beinknies einen durch Horizontalnähte
gebildeten Gelenkbereich 6, an den sich unterhalb, also im Unterbeinbereich eine
Anzahl durch Vertikalnähte
getrennte längliche Taschen 7 anschließt,
in welche Federstahlschienen 8 eingeschoben werden können. Im Ausführungsbeispiel
sind im Unterbeinbereich ringsherum sechzehn derartiger Taschen 7 vorgesehen.
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Die Jacke 2 hat zwei untere Brustseiten-Versteifungsabschnitte 9 sowie
zwei obere Brustseiten-Versteifungsabschnitte 10. An der Rückenseite der Jacke 2
befinden sich zwei untere Rückenseiten-Versteifungsabschnitte 11 und zwei obere
Rückenseiten-Versteifungsabschnitte 12. Weiterhin ist eine Schulterverteifung 13
vorgesehen, die im Ausführungsbespiel einteilig ausgebildet ist und aus einem breiten,
über die gesamte rückenseitige Schulter reichenden Teil 14 mit zwei nach vorn weisenden
Ansätzen 15 besteht. Wesentlich ist, daß zwischen den unteren und oberen Brustseiten-Versteifungsabachnitten
9, 10, zwischen den unteren und oberen RUckensei-Len-Versteifungsabschnitten 11,
12 und zwischen den oberen Versteifungsabschnitten 10, 12 und dem benachbarten Schulterversteifungsabschnitt
13 einerseits und den Vorderseiten-Versteifungsabschnitten 9, 10 und den Rückenseiten-Versteifungsabschnitten
11, 12 andererseits jeweils schmale Gelenkzonen 16 gebildet sind, die eine gute
Beweglichkeit des Trägers dieser Schutzjacke gewährleisten.
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Die Versteifungsabschnitte 9 - 13 bestehen im einfachsten Fall aus
Lederzuschnitten, die auf die Lederjacke aufgenäht sind. Zusätzlich können zwischen
den beiden Lederlagen Versteifungseinlagen, z.B. Filzeinlagen vorgesehen sein. Wichtig
ist,
daß die relativ großflächigen Versteifungsabschnitte gegenüber den Gelenkzonen vergleichsweise
unbiegsam und damit bißfest sind.
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Die Anordnung der vorderen und hinteren Versteifungsabschnitte ist
so gewählt, daß jeweils der mittlere Brustbereich der Jacke und der mittlere Rückenbereich
der Jacke nicht versteift sind, \^obei unversteifte Bereiche gebildet werden, die
eine geometrische Form haben, welche der Form der entsprechenden Hosenlätze 4, 5
ähnlich, deren Flächen jedoch gegenüber den Flächen der Hosenlätze kleiner sind,
so daß die Hosenlätze diese nicht versteiften Brust- und Rückenbereiche überlappen.
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Die Ärmel 17 der Jacke weisen keine aufgenähten Versteifungsabschnitte
auf, da sie zum Uberziehen des Schutzärmels 3 vorgesehen sind. Der Schutzärmel 3
ist gerade geschnitten und kann beidseitig verwendet werden, je nach dem, ob der
Träger der Schutzbekleidung Rechts- oder Linkshänder ist. Der Schutzärmel 3 hat
zwei vordere Versteifungsabschnitte 18 und zwei hintere Versteifungsabachnitte 19.
Diese vier Versteifungsabachnitte sind durch schmale Gelenkzonen vnneinander getrennt,
Die unteren und oberen Versteifungsabschnitte haben jeweils eine Gelenkzone,'-die
in den Ellenbogenbereich fällt. Damit ergibt sich eine gute Bewegungsmöglichkeit
des Trägers.
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Wie aus den Figuren zu sehen ist, weist der Schutzärmel an seinem
oberen Ende drei Riemen 20 auf, die in entsprechenden Schnallen 21 befestigt werden
können, welche sich am Schulterversteifungsabschnitt 13 im Bereich der Xrmelansätze
befinden. Der Schutzärmel kann somit links und rechts befestigt werden. Der jeweils
andere Arm des Trägers ist zur Aufnahme eines sog. Beißärmels vorgesehen, der ebenfalls
an den vorhandenen Schnallen befestigt werden kann.
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Die neuartige Schutzbekleidung kommt mit geringstmöglichem Gewicht
aus, da nur gerade die zu schützenden Bereiche der Bekleidung versteift sind. Dank
der zwischen den Versteifunosabschnitten gebildeten Gelenkzonen, ist eine gute Bewegungsmöglichkeit
des Trägers gegeben. Die Schutzbekleidung ist leichter und daher angenehmer zu tragen
als die bekannten Schutzbekleidungen. Gleichwohl bietet die neuartige Schutzbekleidung
bei der Hunde ausbildung dem Träger besten Schutz.
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L e e r s e i t e