DE2648829A1 - Nonapeptide, verfahren zu deren herstellung und diese enthaltende arzneimittel - Google Patents
Nonapeptide, verfahren zu deren herstellung und diese enthaltende arzneimittelInfo
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Description
PROF. OR. DR. J. ReiTSTOTTER
DR.-ING. WOLFRAM BUNTE DR. WERNER KINZEBACH
D-8000 MÜNCHEN AO, BAUERSTRASSE 22 ■ FERNRUF
<O89> 37 65 83 · TELEX S21S208 ISAR D
POSTANSCHRIFT: POSTFACH 780. D-8OOO MÜNCHEN 43
München, 27. Oktober 1976 M/17256
AMERICAN HOME PRODUCTS CORPORATION
685 Third Avenue, New York, N.Y. 10017 /USA
Nonapeptide, Verfahren zu deren Herstellung und diese enthaltende
Arzneimittel
Die Erfindung betrifft neue Nonapeptide der Formel H
_C0 - NHCHCO - NHCHCO - NHCHCO - NHCHCO - NHCHCO CHn
NHCHCO - NHCIICO -N
CHr
CH, CH-
MI
N2N NH
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worin R und R^ = Methyl oder R * Wasserstoff und R^ = Alkyl
mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen oder Phenylethyl,
oder nicht toxische Säureadditionssalze davon. Diese- Verbindungen
sind Antischwangerschafts- bzw. Antiträchtigkeitsmittel, die
ebenfalls einen Gegenstand der Erfindung darstellen. Ihre Verabreichung an ein weibliches Lebewesen (Gattung Säugetiere)
nach der*Ovulation unterbricht den normalen physiologischen Prozeß,
der zur Implantierung und/oder Erhaltung der Blastozyste notwendig ist.
Die zur Herstellung der erfindungsgemäßen Antischwangerschaftsmittel
verwendeten Zwischenprodukte stellen einen weiteren Gegenstand der Erfindung dar. Diese Zwischenprodukte sind das voll
geschützte Polypeptidharz und die voll geschützten Polypeptidamide der Formel p-Glu-His(R)-Trp-Ser(R'1)-Tyr(R2)-D-2-(i ,4-Cyclohexadienyl)Gly-Leu-Arg(R5 >)-Pro-X,
worin X den -OCEU/Polystyrolharz-Träger/
oder -N"" ,- darstellt, worin R-R-7 wie in der vor-
^ R^
liegenden Beschreibung definiert sind.
liegenden Beschreibung definiert sind.
Die erfindungsgemäßen Antischwangerschaftsmittel verhindern bei postkoitaler Verabreichung an ein weibliches Lebewesen in einer
täglichen Dosis von mindestens etwa 600 Mikrogramm pro kg Körpergewicht während eines Zeitraums von mehr als 3 Tagen, eine
Schwangerschaft völlig.
Ohne sich an eine spezielle Aktivitätstheorie binden zu wollen,
kann aufgrund von an einer Vielzahl von Tiermodellen vorgenommenen Untersuchungen angenommen werden, daß die erfindungs.gemässen
Nonapeptide eine claudogene/interzeptive Wirkung über die Stimulierung der Eypophysen-Ovarium-Steroid-Achse ausüben.
Auf jeden Fall verhindern die erfindungsgemäßen Nonapeptide,unabhängig
von den physiologischen Wege zum endgültigen Resultat, bei Verabreichung nach dem Koitus eine Schwangerschaft weiblicher
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Lebewesen wirksam.
Die erfindungsgemäßen Nonapeptide sind daher als "am Morgen danach"-Kontrazeptiva zur Verhinderung oder Beendigung einer
Schwangerschaft bzw. Trächtigkeit eines weiblichen Lebewesens geeignet. In diesem Zusammenhang können die Nonapeptide als die
Vermehrung verhindernde Mittel zur Bekämpfung der Nagetiere verwendet werden, ohne daß es notwendig wäre, Nagetier- bzw.
Mäuse- und Rattengifte mit ihren möglichen unerwünschten Auswirkungen
auf andere Tiere des jeweiligen Lebensraums einzusetzen.
Am Tierversuch wurde eine Trächtigkeit durch tägliche Verabreichung
des erfindungsgemäßen Nonapeptids während eines Zeitraums vom Tag 1 bis 7 nach dem Koitus, sowie bei täglicher Verabreichung
während eines Zeitraums vom Tag 7 bis 12 nach dem Koitus
verhindert. So wurde sowohl eine claudogene (Präimplantation) als auch eine interzeptive (Postimplantation) Art der Beeinträch-'
tigung der Schwangerschaft bzw. Trächtigkeit erzielt.
Zur Bewertung der Schwangerschaftsverhütenden Eigenschaften der erfindungsgemäßen Nonapeptide wurde folgendermaßen vorgegangen:
geschlechtsreife, weibliche Ratten vom Stamm Sprague-Dawley (350 +3Og Körpergewicht) wurden mit fruchtbaren männlichen Ratten
am Brunstabend (troöstrus) in Käfige gesperrt. Die Anwesenheit von vaginalen Sperma am nächsten Morgen wurde als Tag 1 der
Trächtigkeit bewertet. Das für die gesamte Gruppe der erfindungsgemäßen Verbindungen repräsentative Nonapeptid-äthylamid wurde
subkutan in einen Maisölträger an den Tagen 1 bis 7 oder 7 bis
der Trächtigkeit in einer Menge von 200 /ug/Ratte/Tag verabreicht.
Eine Hälfte der täglichen Dosis wurde un 9 Uhr vormittags und
die andere um 5 Uhr nachmittags täglich verabreicht. Die Empfänger
der Tag 1-7-3ehsr.ilur:g wurden an 1^-. Tag einer Autopsie unterzogen,
lie Z-pfär-srer der Tag 7-12-Behandlung wurden am 18. Tag
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der Trächtigkeit einer Autopsie unterzogen. Die Wirksamkeit des Äthylamids und seine wirksame Dosis wurden durch die Abwesenheit
von uterinen Implantationsstellen und Föten bestimmt. Die Anwesenheit von mindestens einem normalen Fötus wurde als Kriterium
für die Trächtigkeit angesehen. Die claudogene/interzeptive Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Nonapeptide zeigte sich hierdurch
bei einer täglichen Dosis von etwa 600 /ug/kg Körpergewicht und
die Behandlung war mit einer Dosis von 200yug/Ratte/Tag an einer
Probe von 6 Ratten sowohl während der Tag 1-7- als auch während der Tag 7-12-Perioden 100 %ig wirksam.
Zur Definition der postkoitalen Stufen der Trächtigkeit der Ratte
im Experimentiermodell wird das folgende Schema zur Definition der postkoitalen kontrazeptiven Wirksamkeit für die Zwecke der
vorliegenden Beschreibung angegeben; die kontrazeptive Wirksamkeit soll sowohl die kontrazeptive Wirksamkeit vor (claudogen)
als auch nach (interzeptiv) der Implantation umfassen; Tag 1 vaginales Sperma; Tage 1-3 - Eitransport in den Eileitern, Be-■
fruchtung; Tage 3-5 - Blastozyste, frei im Uteruslumen; Tage 5-7
- Implantation in die Wand des Uterus; Tage > 7 - post-Implantation.
Zieht man in Betracht, daß die hormoneile Situation beim Vermehrungszyklus
bis zur und einschließlich der Ovulation grundsätzlich bei allen weiblichen Wirbeltieren gleich ist, daß zum Beispiel
der menschliche Vermehrungszyklus zu dem der Ratte analog ist, so läßt sich auf der Grundlage der gefundenen Aktivitäten
bei der Verhinderung der Trächtigkeitsentwicklung am Rattenmodell schließen, daß die erfindungsgeziäßen Nonapeptide wirksam a-uf die
Entwicklung der Blastozyste vor und nach der Implantation in den
Uterus aller Lebewesen der C-attung der Säugetiere einschließlich des Menschen, einKir>t.
So wird gesä2 eine^i r.erkral der Erfindung eine Möglichkeit zur
Verhütung der Trächtigkeit bzw. Schwangerschaft von weiblichen
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Lebewesen geschaffen, die darin besteht, L-Pyroglutamyl-L-histidyl-L-tryptophyl-L-seryl-L-tyrosyl-D-2-(i,4-cyclohexadienyl)-glycyl-L-leucyl-L-arginyl-L-prolin-N
^ 5» worin R und R^ wie
vorstehend definiert sind, an die weiblichen Lebewesen postkoital in einer täglichen Menge von mindestens etwa 600 /ug/kg Körpergewicht
während einer zur Beendigung der Schwangerschaft bzw. Trächtigkeit ausreichenden Periode zu verabreichen. In der Praxis
wirkt die erfindungsgemäße schwangerschaftsverhütende Verbindung auf den Gestationsmechanismus ein, wobei diese Einwirkung
zu einem frühen postkoitalen Zeitpunkt pra-Implantations-kontrazeptiv
oder auch post-Iinplantations-interzejptiv sein kann. So beginnt
die wirksame Folge der täglichen Verabreichung an den Menschen beim Tag 1 der Ovulation-Befruchtung und wird bis etwa zum
Tag 6 fortgesetzt, um eine claudogene Reaktion hervorzurufen oder beginnt am Tag 6 und wird bis etwa zum Tag 14 nach der Ovulation-Befruchtung
durchgeführt, um eine interzeptive Reaktion in der Schwangerschaftsperiode hervorzurufen. Die Dosis beim Menschen,
basierend auf der Dosierung des experimentellen Modells, liegt bei etwa 28 mg pro Tag für eine Frau von 50 kg.
Die erfindungsgemäßen Nonäpeptide können in jeglicher geeigneten
bzw. zweckmäßigen Form oral oder parenteral mit oder ohne übliche pharmazeutische Zusätze bzw. Hilfsmittel verabreicht werden. Zusätzlich
können übliche Addukte der Nonapeptide verwenden werden, um ihre Wirksamkeit zu verlängern, wie die Protaminzink- oder
-aluminiumaddukte, die nach üblichen Techniken hergestellt werden.
Die erfindungsgemäßen Nonapeptide werden durch Festphasen-Methodologie
nach zum Aufbau einer Aminosäurensequenz aus einer auf ' einem Trägerharz befindlichen Aminosäure als Ausgangsprodukt allgemein
bekannten Techniken hergestellt. Eine derartige Technik wird von Kerrifield in J.A.C.S. 85, 2149 (1963) allgemein veranschaulicht
.
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Als Harzträger kann jeglicher geeignete Träger verwendet werden,
der üblicherweise bei der Herstellung von Polypeptiden in fester Phase verwendet wird, vorzugsweise Polystyrol, das mit
0,5 bis etwa 3 % Divinylbenzol quervernetzt wurde, welches chlormethyliert
wurde, um Stellen für die Esterbildung mit der ursprünglich eingesetzten geschützten Aminosäure zu bilden. Das
Amino-geschützte Prolin wird mit dem chlormethylierten Harz nach
der Verfahrensweise von "isin, HeIv. Chim. Acta., 56, 1476 (1973)
gekoppelt. Nach der Koppelung dee Amino-geschützten Prolins an
den Harzträger wird die Aminoschutzgruppe nach Standardmethoden
unter Anwendung von Trifluoressigsäure in Methylenchlorid, Trifluoressigsäure
allein oder HCl in Dioxan entfernt. Die Entfernung der Schutzgruppe erfolgt bei einer Temperatur von etwa O0C
bis Raumtemperatur. Niich der Entfernung der Aminoschutzgruppe werden
die restlichen ^--Ajrino-geschützten und, falls notwendig,
Seitenketten-ge stützten Aminosäuren der Reihe nach in der zur
Erzielung des Pro-'.ult-ts gewünschten Reihenfolge gekoppelt. Alternativ
Können vor der Koppelung mit der auf dem Harzträger befindlichen 4minosf'vrcsequenz mehrere Aminosäuregruppen gemäß der Methode
in I. ;7un£- . :ckoppelt werden. Die Auswahl eines geeigneten
Loppelungsmittels " rtgt im Bereich des fachmännischen Könnens.
F.LI, Li-j.-zGcdcTs gee^i-otes Koppelungsmittel ist das H",N' -Diisopropylcc-.rbodij.miα.
Ein w-iteres verwendbares Koppelungsmittel ist
", λ -LIC7C l.ohr xylcarbooiinid.
J? de gesch.,tzv·- -::i:..o:-:=Lure oder Aminosäurenfolge wird in den
Festt>h3sen""eaki'or irz einem zwei- bis sechsfachen Überschuß zugef·.
£;t "J:id die lic/7·.?" ..ng wird in einem Medium von Dimethylformamid:
Metrrrlenchior:l·.: ·: t ■ τ. Disethylfc-"namid oder Methylenchlorid
»IIein durch-:· ."'.: ;' , ..-. Fällen, wo -;ir.e unvollständige Koppelung
abtritt, wirr: >;-, ίοppelungsvorcrar.g vor der Lntfernung der
- - .ninorchutz---,:pe, ro? der Zintrirrgung der nächsten Aminosäure
in den Festpha-enresktor wiederholt. Ler Erfolg der Koppelungsreaktion ir- jc.j.-:- cynthesestufe wird durch die Ninhydrinreaktion,
wie von E. Kaiser et al., Analyt. Biochem. 3^, 595 (1970) be-
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SI
schrieben, überwacht.
Die für j ede in das Polypeptid eingeführte Aminosäure verwendete
notwendige «χ—Aminoschutzgruppe ist vorzugsweise die tert.-Butyloxycarbonylgruppe,
obwohl auch andere Schutzgruppen verwendet werden können, die nicht unter den Koppelungsbedingungen entfernt werden
und die leicht* selektiv in Bezug auf die anderen Schutzgruppen, die in dem Molekül vorhanden sind, unter Bedingungen entfernt
werden können, die das gebildete Molekül nicht schädigen. Weitere Beispiele für derartige^Aminoschutzgruppen, die im Hinblick
auf den Rest des Polypeptidmoleküls gewählt werden können, sind Trityl, Phthalyl, Tosyl, Allyloxycarbonyl, Cyclopentyloxycarbonyl,
tert.-Amyloxycarbonyl, Benzyloxycarbonyl, o- oder p-Nitrobenzyloxycarbonyl
usw..
Das voll geschützte, auf dem Harzträger befindliche Nonapeptid
weist die folgende Aminosäuresequenz auf: p-Glu-His(R)-Trp-Ser-(R1)-Tyr(R2)-D-2-(i,4-Cyclohexadienyl)Gly-Leu-Arg(R5)-Pro-0-CH2-/Polystyrolharzträger/,
worin die Gruppe -O-CKp-ZPolystyrolharzträger/
den Esterrest einer der vielen funktioneilen Gruppen darstellt, die in den Polystyrolharz vorhanden sind; worin R eine
Schutzgruppe für den Iminostickstoff der Histidylgruppe darstellt
und R^ eine Schutzgruppe für die Guanylfunktion des Arginylrests
bedeutet. In dieser Eigenschaft ist die Tosylschutzgruppe bevorzugt, jedoch umfassen andere anwendbare Schutzgruppen die Acetyl-,
Benzoyl-, tert.-Butyl-, Trityl-, Benzyl-, Benzyloxycarbonyl-, Adamantyloxycarbonylgruppe und ähnliche Gruppen. Die Guanylfunktion
des Arginylrests kann über die Nw- oder N -Stickstoffatome
durch die Nitro- oder Tosylsehutζgruppen und über das N -Stickte Cj^1
stoffatom oder jedes der N - oder N "-Stickstoffatome durch Benzyloxycarbonyl-,
Adamantylcxycarbonyl-, Tritylgruppen und ähnliche
Gruppen geschützt werden.
In der vorstehenden Fomel für das auf dem Harz träger befindliche
1 2 voll geschützte ITonapeptid bedeuten R und R Schutzgruppen für
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die Hydroxylgruppen des Serins und Tyrosins. Die Hydroxyschutzgruppen,
die man zweckmäßig hierzu verwendet, sind Acetyl, Tosyl, Benzoyl, tert.-Butyl, Trityl, Benzyl, Benzyloxycarbonyl, 2,6-Dichlorbenzyl
und dergleichen, wobei Benzyl- und 2,6-Dichlorbenzylgruppen
für diesel Zweck bevorzugt sind.
Das Kriterium für 'die Auswahl der Schutzgruppen für R-R^ liegt
darin, daß (a) die Schutzgruppe stabil gegenüber dem Reagens und unter den Reaktionsbedingungen sein muß, die zur Entfernung der
°t~ Amino schutz gruppe in jeder Stufe der Synthese verwendet werden,
(b) die Schutzgruppe ihre Schutzeigenschaften beibehalten muß (d-h. nicht unter den Koppelungsbedingungen abgespalten werden
darf), und (c) die Schutzgruppe bei Abschluß der Polypeptidsynthese leicht unter Bedingungen abgespalten werden können muß,
die sonst keine Auswirkung auf die Polypeptidstruktur ausüben.
Das voll geschützte Fonapeptid wird von dem Harzträger durch Behandeln
mit einem Amin entfernt, das ausgewählt wird aus der Gruppe von Methylamin, Äthylamin, Propylamin, 2-Propylamin, Butylamin,
2-Butylamin, Pentylamin, 2-Pentylamin, 3-Pentylamin,
Phenyläthylamin oder Dimethylamin, wobei man bei Raumtemperatur arbeitet, worauf jeglicher Überschuß des Amins entfernt wird und
man das erfindungsgemäße Zwischenprodukt der Formel p-Gly-His(R)-Trp-Ser(R1 )-Tyr(R2)-D-2-(1,4-CyclohexadienyDGly-
R erhält, worin
R, R , R und R^ = unabhängig voneinander, Acetyl, Benzoyl, tert
Butyl, Trityl, Benzyl, 2,6-Dichlorbenzyl, Benzyloxycarbonyl,
Adamantyloxycarbonyl, Tosyl oder Nitro;
R und r5 » Methyl oder R = Wasserstoff und
R5 = Methyl, Äthyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, 2-Butyl, Pentyl,
2-Pentyl, $-Pentyl oder Rienäthyl.
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Das im vorstehenden Absatz beschriebene voll geschützte Zwischenprodukt
wird durch flüssigen Fluorwasserstoff in Anwesenheit von Anisol von seinen Schutzgruppen befreit, wobei man die erfindungsgemäßen
claudogenen-interzeptiven Nonapeptide erhält.
Die Säureadditionssalze der erfindungsgemäßen Nonapeptide erhält
man durch übliche Techniken entweder mittels anorganischer oder mittels organischer Säuren, von denen bekannt ist, daß sie zu
pharmazeutisch brauchbaren bzw. verträglichen nicht toxischen Additionsprodukten führen, wie Chlorvmsserstoffsäure, Bromwasserstoffsäure,
Schwefelsäure, Phosphorsäure, Maleinsäure, Essigsäure,
Citronensäure, Benzoesäure, Bernsteinsäure, Apfelsäure, Ascorbinsäure usw..
Nach der Arbeitsweise von Gisin, HeIv. Chim. Acta, 56, 1476 (1973)
wurden 18,56 g (86,3 mMol) tert.-Butyloxycarbonylprolin in einer
Mischung von 112 ml Äthanol und 48 ml Wasser mit konzentrierter
wässriger Cäsiumhydrogencarbonatlösung behandelt, bis der pH der
Lösung den Wert 7 erreichte. Die Reaktionsmischung wurde gestrippt
und durch wiederholtes Strippen unter Anwendung von Äthanol, Äthanol-Benzol, Benzol (3 x) getrocknet. Der schaumartige Rückstand
wurde über Phosphorpentoxid im Vakuum bei Raumtemperatur über Nacht getrocknet.
Das Gesamtprodukt wurde in 880 ml Dimethylformamid über Nacht bei 500C unter Stickstoff mit einem Harz mit chlormethylierter Kapazität
von 0,89 mÄq/g (Bio-Beads S.X. 1 Resin) gerührt. Das fil- ·
trierte Harz wurde sorgfältig mit Dimethylformamid (2 x), Dimethyl
fοrmamid-10 % wasser (2 x), Dimethylformamid (2 x), Methanol
(2 x), Chloroform (3 x) gewaschen und über P2 0S getröckaet· Die
Aminosäureanalyse zeigte eine Substitution von 0,64 mÄq/g auf dem Harz an.
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L-Pyroglutamyl-^^tosyl-Ir-histidyl-L-tryptophyl-O-benzyl-L-seryl-0-(2,6-dichlorbenzyl)-L-tyrosyl-D-2-(1,4-cyclohexadienyl)
glycyl-L-leucyl-I^-tosyl-L-arKinyl-L-prolyl-acyl-harz-ester
OBzi? osy .
p-Glu-IIis-.Trp-Ser-Tyr-D-Gly(2lIPh)-Leu-Arg-Pro-0-Re5in
66,17 g tert.-Butyloxycarbonyl-prolylacylharzester wurden in
einem Merrifield-Cefäß folgendem Waschzyklus unterzogen: (a)
Methylenchlorid-Trifluoressigsäurevorwäsche (5 Minuten), (b) Methylenchlorid-Trifluoressigsäure (2 χ 15 Minuten), (c) Methylen
chlorid (2 x), (d) Dimethylformamid, (e) Dimethylformamid-12,5 %
Triäthylamin (2 χ 10 Minuten), (f) Dimethylformamid, (g) Methylenchlorid
(2 x), (h) Methanol (2 x), (i) Methylenchlorid (3 χ),
wobei, falls nicht anders angegeben, eine Kontaktzeit von mindestens 3 Minuten eingehalten wurde.
Das so hergestellte Harz wurde sanft mit 75 mÄq. tert.-Butyloxycarbonyl-N^-tosylarginin
in 1:1 Methylenchlorid-Dimethylfοrmamid
während 5 Minuten geschüttelt, worauf 75 ml (75 mA'q) 1 m-Isopropylcarbodiimid
in zwei Portionen in Abständen von 30 Minuten zugesetzt
wurden. Es wurde weitere 18 Stunden geschüttelt. Das Peptidharz wurde nacheinander mit (j) Methanol, (k) Methylenchlorid,
(1) Methanol (2 x), (m) Methylenchlorid (2 x) gewaschen. Gewöhnlich
wurde zur Untersuchung der Vollständigkeit der Umsetzung das Peptidharz einer ITinhydrinuntersuchung nach der Methode von
E. Kaiser et al., Analytical Biochemistry 3^, 595 (1970) unterzogen.
Prolin Jedoch verhält sich beim vorstehenden Test anomal und ergibt eine schwache Farbreaktion, so daß die Koppelung unter
Anwendung von 37»5 mKol tert.-Butyloxycarbonyl-N-tosyl-arginin
und 37,5 mMol Dicyclohexylcarbodiimid wiederholt wurde.
Die folgenden Aminosäurereste wurden nacheinander auf das gewaschene
(Stufen o'-m), von Schutzgruppen befreite und neutralisierte
(Stufen a-i) Peptidharz aufgearbeitet: zuerst 75 v&Q. tert.-Butyloxycarbonyl-L-leucinhydrat,
anschließend wurde die Synthese mit einem aliquoten Teil'von 6,17 g des Peptidharzes unter Zugabe
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Ah
von 9,25 mÄq tert.-Butoxycarbonyl-D-2-(1,4-cycloliexacLienyl)-glycin
weitergeführt, gefolgt von 9,25 mÄq tert.-Butyloxycarbonyl-0-(2,6-dichlor-benzyl)-L-tyrosin,
9,25 mÄq tert.-Butyloxycarbonyl-O-benzyl-L-serin,
9,25 mÄq tert.-Butyloxycarbonyl-L-tryptophan,
9,25 mÄq tert.-Butyloxycarbonyl-N-tosyl-L-histidin und 9,25 mÄq
L-2-Pyrrolidon-5-carbonsäure. Nach. Zugabe von Tryptophan wurden
0,5 % Dithioerythrit zu der Trifluoressigsäurewäsche gefügt. Alle
Kopplungsreaktionen wurden unter Anwendung von 10 mÄq 1 m-Isopropylcarbodiimid
in Methylenchlorid, wie für die Zugabe von tert.-Butyloxycarbonyl-!Ts-tosyl-arginin beschrieben, vermittelt,
mit Ausnahme des Falles von tert.-Butyloxycarbonyl-L-leucin, wo
das Diisopropylcarbodiimidreagens zuerst zugesetzt wurde, um die Möglichkeit des Peptidverlustes über die Bildung von Diketopiperazin
zu verringern, vgl. 3.P. Gisin und R.B. Merrifield, J. Am.
Chem. Soc, 9A-, 3102 (1972). Das Harz wurde gewaschen, Stufen (j)-(m), und im Vakuum unter Bildung der Titelverbindung getrocknet.
• Beispiel 3
L-Pyroglutamyl-Nlm-tosyl-L-histidyl-L-tryptophyl-0-benzyl-L-seryl-0-2,6-dichlorbenzyl-L-tyrosyl-D-2-(i
,4—cyclohexadienyl)-glycyl-L-leucyl-N^-tosyl-L-arginyl-L-prolin-äthylamid
Etwa 6,5 g des geschützten Peptidharzes von Beispiel 2 und 120. ml
Ä'thylamin wurden über Nacht in einer Glas-Druckflasche gerührt. Äthylamin wurde unter verringertem Druck entfernt und der Rückstand
wurde mit Methanol, Dimethylformamid (A- x), Methanol und Methylenchlorid gewaschen. Die vereinten Filtrate wurden im Vakuum
unter 35°C verdampft, wobei man die Tit el verbindung, erhielt.
Durch die gleiche oder ähnliche Arbeitsweisen, wobei jedoch Äthylamin
ersetzt wurde durch Diethylamin, Methylamin, Propylamin, i-Propylamin, Butylaziin, sec.-3utylamin, t.-Butylamin, Pentylamin
oder Phenyl äthylamin, wurde ^.edes der den verwendeten Aminreaktionskoxponenten
entsprechenden Aside hergestellt.
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L-Pyroglutamyl-L-Mstidyl-I^try^
(1,4-cyclohexadienyl)-glycyl-L-leucyl-Ir-arginyl-L-prolinäthylamid
Das Produkt von Beispiel 3 wurde im Vakuum mit 120 ml wasserfreiem
flüssigem Fluorwasserstoff und 35 ml Anisol während 50 Minuten
bei O0C behandelt. Fluorwasserstoff wurde unter verringertem
Druck entfernt und der Rückstand wurde zwischen Diäthyläther und 10 % wässriger Essigsäure aufgeteilt. Durch Lyophilisieren
der sauren Schicht erhielt man 2,41 g der Titelverbindung.
Reinigung und Charakterisierung von L-Pyroglutamyl-L-histidyl-L-tryptophyl-L-seryl-L-tyrosyl-D-2-(i,4-cyclohexadienyl)-glycyl-L-leucyl-L-arginyl-L-prolinäthylamid
2,41 g des rohen Peptids wurden in einem minimalen Volumen von
0,2 η-Essigsäure auf eine Sephadex G-25-fein-Kolonne aufgetragen,
die vorher mit 0,2 η-Essigsäure equilibriert und anschließend mit dem gleichen Lösungsmittel eluiert worden war. Es wurden Fraktionen
von jeweils 9 ml gesammelt. Das Peptidmaterial wurde durch
den Ehrlich-Spot-Test und durch UV-Analyse festgestellt. Es wurde
eine Hauptfraktion (35-56) von 1,724 g erhalten. Dieses Material wurde erneut auf einer Trennsäule von Sephadex G-25-fein (2,5 x
100 cm) chromatographiert, die durch Equilibrieren mit der unteren
Phase und anschließend der oberen Phase des BAW-Systems (n-Butanol:Essigsäure:Wasser
= 4:":5) hergestellt wurde. Durch Eluieren mit der oberen Phase erhielt man Fraktionen A 26-41 (608 mg) und
B 42-56 (528 mg). Die Fraktion A wurde zweimal unter Anwendung des gleichen Systems erneut chromatographiert, wobei man 188 mg
des gewünschten Peptids erhielt.
Der R»-Wert des Pet>tids (30/ug Beschickung) im Dünnschichtsystem
(Siliciumdioxidplatten-Brink^an) n-Butanol:Essigsäure:Wasser
(4:1:5, obere Fnase) betrug 0,11.
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Die optische Drehung, geinessen auf einem photoelektrischen Präzisionspolarimeter
(Carl Zei
(c = 1,036, 1 % Essigsäure).
(c = 1,036, 1 % Essigsäure).
zisionspolarimeter (Carl Zeiss LEP A-2) betrug /°V§ = -57,66°
Hydrolyse des Peptids in Methansulfonsäure (0,2 ml/1 mg Peptid)
während 20 Stunden bei 110 C in einem geschlossenen evakuierten System: Ser (0,89); GIu (0,95), Pro (0,99), Leu (1,00), Tyr (0,93),
His (0,9*0, Trp (0,74), Ithylamin (0,99), Arg (1,13). Das 2-(i,4-Cyclohexadienyl)-glycin
ist unter sauren Hydrolysebedingungen instabil und führt zur Bildung von vier Komponenten. In dem vorstehenden
Hydrolysat konnte die Anwesenheit der gleichen vier Komponenten festgestellt werden.
709824/104$
Claims (7)
- PatentanSprüche
Λ . Nonapeptid der FormelL-p-Glu-L-His-I-Trp-L-Ser-L-Tyr-D-a-Ci^-cyclohexadienyl)-Gly-L-Leu-L-Arg-L-Pro-Is ίφ4 5 4 5worin R und R"^ = Methyl oder R = Wasserstoff und R^ = Alkyl mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen oder Phenäthyl, oder ein nicht toxisches Säureadditionssalz davon. - 2. L-p-G-lu-L-His-L-Trp-L~ser-L-Tyr-D-2-(i,4-cyclohexadienyl)-GIy-L-Leu-L-Arg-L-PrO-NHCpH1- oder ein nicht toxisches Säureadditionssalz davon.
- J. L-p-Glu-L-His-L-Trp-L-Ser-L-Tyr-D-2-(i,4-cyclohexadienyl)-Gly-L-Leu-L-Arg-L-Pro-NHC2Hc·
- 4. L-p-Glu-L-His(R)-L-Trp-L-Ser(R'1 )-L-Tyr(R2)-D-2-(i ,4-cyclohexadienyl)-Gly-L-Leu-L-Arg(R^)-L-Pro-X,-ι ρ x
worin R, R , R und S^- = unabhängig voneinander Acetyl, Benzoyl, tert.-Butyl, Trityl, Benzyl, 2,6-Dichlorbenzyl, Benzyloxycarbonyl, Adamantyloxycarbonyl, Tosyl oder Nitro; undX = -O-CH^/Polystyrolharzträger./ oder N^ ^5,worin R'. und R^ = Kethyl oder R = Wasserstoff und R^ = Alkyl mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen oder Phenäthyl;oder ein pharmazeutisch brauchbares Säureadditionssalz .davon. - 5· Verbindung gemäß Anspruch 4, worin R und R^ » Tosyl, R = ■Benzyl, 3" = .1,6-Dich.lorber.zyl und X = -O-CH^/Polystyrolharzträf-er/ oder -17 Γ_£~, >rorin R und R^ = Methyl oder R = Wasserstoff und ?P - Alkyl mit ". bis 5 Kohlenstoffatomen oder Phenäthyl.7 0 9824/1046ORIGINAL INSPECTED2G48823M/17256
- 6. Verfahren zur Herstellung der Nonapeptide gemäß Anspruch. 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in fester Phase auf einen chlormethylierten Harzträger Prolin mit geschützter Aminogruppe koppelt, die Aminoschutzgruppe entfernt, der Reihe nach in der gewünschten Reihenfolge die restlichen Aminosäuren mit geschützten ^,-Aminogruppen und gegebenenfalls geschützten Seitenketten ankoppelt, das erhaltene voll geschützte Nonapeptid von dem Harzträger durch Behandlung mit einem Amin entfernt und die Schutzgruppen abspaltet.
- 7. Pharmazeutisches Mittel enthaltend wenigstens eine Verbindung nach Anspruch 1 als Wirkstoff in einem üblichen pharmazeutischen Träger und gegebenenfalls übliche lOrmulierungsmittel und/oder übliche Arzneimittelzusätze.ORIGINAL !NSPEGTEÖ709824/1046
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