DE2510658C2 - Einrichtung und Verfahren zum Ableiten der beim Füllen von Koksofenkammern einer Horizontalkoksofenbatterie entstehenden Füllgase - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft die Verwendung der stirnseitig an den Ofenkammern einer Horizontalkammer-Koksofenbatterie unterhalb der Ofendecke angebrachten Füllöffnungen, die für eine spätere pneumatische Beschickung vorgesehen sind.

Es gibt Fälle, in denen iolchc für die pneumatische Beschickung bestimmte Koksotenbatterien aus unterschiedlichen Gründen zeitweilig oder auf Dauer in herkömmlicher Weise mittels Füllwagen beschickt werden müssen. Für derartige Fälle hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, für eine wirkungsvolle Abführung der beim Füllen entstehenden staubbeladenen Gase Sorge zu tragen und damit eine Verschmutzung und Belästigung der Umgebung der Koksofenbatterie zu vermeiden.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß die Verwendung der für die pneumatische Beschickung vorgesehenen Füllöffnungen für die Absaugung von Füllgasen und deren Einleitung in eine benachbarte Ofenkammer vorgeschlagen. Die Erfindung sieht hierzu weiter vor, daß die Füllöffnungen jeweils zweier benachbarter Ofenkammern durch eine äußere, von einem Absperrorgan beherrschte Leitung miteinander verbunden sind und daß diese Leitung mit in die beiden zugehörigen Füllöffnungen gerichtete und mit einem gas- oder dampfförmigen Medium beaufschlagbare Düsen versehen ist.

Für den Fall, daß die Anzahl der Ofenkammern einer Koksofenbatterie ungeradzahlig ist, sieht die Erfindung schließlich vor, daß die letzte Ofenkammer mittels einer von einem Absperrorgan beherrschten Anschlußleitung mit der Leitung des benachbarten Ofenkammerpaarcs verbunden ist.

Das Absaugen der f'üllgase aus einer OfcnkamnK-r und deren Einleiten in eine andere Ofenkammer lsi at, sich beispielsweise au.s der DE-AS Γι b! 847 nekanni Dabei handeil es sich um Koksoicnbatiericn. die au! I üllwagcnbetricb eingeriehtei sind und l'iir die Füllgas ab- und -zuleitung mit eigens hierfür in der Ofendecke vorgesehenen öffnungen ausgerüstet sind.

Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielsweise veranschaulicht. Es zeigt

F i g_t l ein Schema einer Koksofenbatterie, die mit der erfindungsgemäßen Einrichtung ausgestattet ist,
F i g, 2 einen Schnitt nach der Linie H-Il der F ί g. 1,
Fig.3 einen Schnitt nach der Linie IH-III der Fig.2 und

to Fig,4 eine schematische Darstellung der Betriebsweise der erfindungsgemäßen Einrichtung.

In Fig. 1 ist schematisch eine Koksofenbatterie 11 dargestellt, die sich aus den Ofenkammern 1,2,3.,. n-2, n-i, η zusammensetzt. Jede dieser Ofenkammern ist mit einer rohrförmigen Füllöffnung 13 versehen, die im stirnseitigen Ofe.nmauerwerk unterhalb der Ofendecke angeordnet ist und mit einer Neigung zum Inneren der Ofenkammer verläuft (Fig.3). Die Füllöffnungen 13 sind diejenigen Bestandteile eines pneumatischen Kohlebeschickungssystems, die bereits beim Bau der Koksofenbatterie vorgesehen werden müssen, während alle übrigen Einrichtungen eines solchen Systems außerhalb der Batterie gelegen sind und daher jederzeit nachträglich installiert werden können.

Bei der dargestellten Koksofenbatterie 11 werden die Füllöffnungen 13 erfindungsgemäß dazu benutzt, die beim Füllen einer Ofenkammer entstehenden staubbeladenen Gase, die sogenannten Füllgase, in eine andere Ofenkammer zu leiten, und zwar dann, wenn das Füllen in herkömmlicher Weise mittels eines auf der Ofendekke verfahrbaren, hier nicht dargestellten Füllwagens erfolgt

Die erfindungsgemäße Einrichtung weist ein Paar Krümmer 15, 17 auf, die mittels Schrauben 19 an einer Platte 21 außen an der Stirnseite der jeweiligen Ofenkammer befestigt sind. Jeder dieser Krümmer ist mit einer rohrförmigen Füllöffnung 13 jeweils benachbarter Ofenkammern verbunden und zu dieser ausgerichtet. An jedem Krümmer ist eine Dampfdüse 23 bzw. 23a angeordnet, die bei Betätigung einen Dampfstrahl axial in die Füllöffnungen richtei. An die Krümmer 15, 17 schließen sich weitere Krümmer 25, 27 an, die unter Zwischenschaltung einer Drosselklappe 29 in geeigneter Weise miteinander verbunden sind. Diese Drosselklappe is', mit einem Betätigungshebel 31 versehen, der, wie aus F i g. 3 ersichtlich, sich in passender Höhenlage für eine Handbetätigung befindet. Fig.2 zeigt, daß im oberen Bereich des Ankerständers 37 Konsolen 33, 35 angeschweißt sind und Auflager für die Krümmer 25, 27 bilden.

Soll die letzte Ofenkammer η beschickt werden, wobei η eine ungerade Zahl ist, so muß eine besondere Armatur 39 vorgesehen werden, um die Füllgase in die Ofenkammer n-\ zu leiten. Diese Armatur vereinigt die Krümmer 25,27 mit einem weiteren Krümmer 41 in der Weise, daß beim Öffnen einer zusätzlichen Drosselklappe 43 zwischen den Krümmern 41 und 27 die Füllgase aus der Ofenkammer η in die Ofenkammer n-i einströmen können. Ist π jedoch eine gerade Zahl, so ist keine besondere Armatur 39 erforderlich, da dann sämtliche Ofenkammern zu Paaren zusammengefaßt werden können, Der erwähnte zusätzliche Krümmer 41 wird von Konsolen 45,47 am Ankerständer 49 getragen.

Aus F ι g. 4 ist zu entnehmen, daß beim Füllen der

^h> Olenkammer n-2 diese sowie die Naehbarkammer /J-I durch Öffnen der Absperrorgan^ 57, Ϊ9 an die Vorlagt. 53 angeschlossen sind. Aus di:r Ofenkammer n-2 strömen die fullga.se bei geöffneter Drosselklappe 29 in

Richtung der Pfeile A und Ä In dieser Betriebsphase wird die Düse 23a mit Dampf beaufschlagt wodurch Füllgase angesaugt und durch den Krümmer 27 und die zugehörige Füllöffnung 13 in die Ofenkammer n-1 geleitet werden. Aus beiden Ofenkammern n-2 und n-1 strömen auch Gase in Richtung der Pfeile B durch die Steigrohre 51 in die Vorlage 53, Die in den Steigrohren üblicherweise vorgesehenen Dampfdüsen 55 unterstützen hierbei den Gasfluß in die Vorlage.

Die Drosselphtten 29, 43 sind, wie in Γ ig. 3 dargestellt, von Hand zu betätigen. Sie können jedoch auch mechanisch oder elektro-mechanisch vom Führer-

stand des Füllwagens oder von einer entfernten Steuerstation aus betätigt werden.

Die vorstehenden Ausführungen machen deutlich, daß mit der Erfindung erhebliche Vorteile verbunden sind. Diese bestehen u, & darin, daß die erfindungsgemäße Einrichtung vergleichsweise einfach und daher wenig aufwendig, dabei aber sehr wirkungsvoll in bezug auf die Beseitigung der Füllgase aus einem zu beschickenden Koksofen ist. Darüber hinaus wird eine Verunreinigung der Umgebung der Koksofenbatterie zuverlässig vermieden, da die erfindungsgemäße Einrichtung ein vollständig geschlossenes Gasabzugssystem darstellt

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentansprüche;

   1, Verwendung der stirnseitig an den Ofenkammern einer Horizontalkammer-Koksofenbatterie unterhalb der Ofendecke angebrachten Füllöffnungen, die für eine spätere pneumatische Beschickung vorgesehen sind, für die Absaugung von Füllgasen und deren Einleitung in eine benachbarte Ofenkammer.

   2, Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllöffnungen (13) jeweils zweier benachbarter Ofenkammern (z.B. n-2, /M) durch eine äußere, von einem Absperrorgan (29) beherrschte Leitung (15, 25, 27, 17) miteinander verbunden sind und daß diese Leitung mit in die beiden zugehörigen Füllöffnungen gerichteten und mit einem gas- oder dampfförmigen Medium beaufschlagbaren Düsen (23,23a) versehen ist.

   3, Verwendung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer ungeradzahligen Anzahl von Ofenkammern die letzte Ofenkammer (n) mütds einer von einem Absperrorgan (43) beherrschten Ansehiußieilung (41) mit der Leitung (15,25,27,17) des benachbarten Ofenkammerpaares (n-2, /7-1) verbunden ist.