DE2457480C3 - Lautsprecherkombination - Google Patents
LautsprecherkombinationInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Lauisprecherkombination
und im weiteren auf einen Mittel- und/oder Hochtonlautsprecher mit einseitiger Richtcharakteristik.
Mittel- und/oder Hochtonlautsprecher werden in Kombination mit Tieftonlautsprechern in Lautsprecherboxen
eingesetzt. Die Aufteilung der den einzelnen Lautsprechersystemen zugeordneten Frequenzbänder
erfolgt durch sogenannte Frequenzweichen, die zwischen der Verstärkerendstufe und den einzelnen
Lautsprechersystemen liegen. Es kann jedoch auch jedem Lautsprechersystem ein eigener Verstärker
zugeordnet werden, wobei dann die Aufteilung der Frequenzbänder vor diesen Verstärkern erfolgt.
Für die Lautsprechergesamtkombination wird ein Frequenzgang angegeben, der auf seiner Bezugsachse,
also in Hauptstrahlrichtung, gemessen wird. In der Fig. 1 wird durch die Kurve A für eine Dreiwegelautsprecherkombination
ein Frequenzgang gezeigt, wie er für qualitativ hochwertige Wiedergabeeinrichtungen,
z. B. Abhörlautsprecher, gefordert wird. Der Frequenzgang soll möglichst horizontal ohne große Einbrüche
verlaufen.
Da sich die Zuhörer im allgemeinen aber außerhalb des Hallradius befinden, ist auch der Frequenzgang bei
anderen Abstrahlrichtungen, und hier insbesondere der sogenannte Diffus-Frequenzgang, interessant. Dieser
Frequenzgang ist in F i g. 1 durch die Kurve B dargestellt, welche bei den Ubernahmefrequenzen
zwischen den einzelnen Frequenzbändern beispielsweise bei 500 und 5 000 Hz starke Einbrüche aufweist.
Diese Einbrüche im Frequenzgang können folgenderweise erklärt werden. Bei einer Lautsprecherkombination
zum Beispiel, die aus drei Systemen besteht, überstreicht das Tieftonsysiem den Frequenzbereich
von 50 bis 500 Hz. Das Mitteltonsystem sollte vielleicht einen Frequenzbereich von 500 bis 5 000 Hz haben,
während das Hochtonsystem dann die Frequenzen ab 5 000 Hz bis zur oberen Grenze des Übertragungsbereiches
abstrahlt. Das Tieftonsystem hat bei tiefsten Frequenzen nur eine sehr kleine Bündelung, so daß es
gleichmäßig in alle Richtungen abstrahlend nahezu ein Kugelschallfeld erzeugt. Bei 500 Hz jedoch tritt bereits
bei diesem System eine recht beträchtliche Bündelung auf, so daß die Richtcharakteristik annäherungsweise
die Form einer Niere bzw. bei höheren Frequenzen die einer Keule aufweist: das Bündelungsmaß beträgt bei
den üblichen Lautsprechersystemen etwa 6 bis 8 dB. Das Mitteltonsystem, das ab dieser Übergangsfrequenz die
Schallabstrahlung übernimmt, weist einen kleineren Membrandurchmesser auf und strahlt dann zunächst
wieder nahezu kugelförmig ab. Das bedeutet, daß trotz eines horizontalen Frequenzganges auf der Bezugsachse
ein Diffus-Frequenzgang erzeugt wird, der bei 500 Hz
einen Einbruch aufweist. Das Übernahmegebiet im Bereich um 5 000 Hz wird ebenfalls wieder einen
Einbruch im Diffus-Frequenzgang bei 5 000 Hz aufweisen, da auch das Hochtonlmitxprechersystem in
seinem unteren Frequenzbereich kugelförmig abstrahlen wird und erst zu den höheren Frequenzen hin eine
Richtcharakteristik in Form einer Niere bzw. Keule erreicht.
Um einen gleichförmigen Dtffus-Frequenzgang ohne Einbrüche in den Übernahmefrequenzbereichen zu
erhalten, ist an die Mittel- und/oder Hochtonlautsprecher die Forderung zu stellen, daß das Bündelungsmaß
im jeweiligen unteren Übertragungsbereich bereits etwa 6 dB beträgt und sich mit steigender Frequenz
nicht oder nur wenig verändert.
Es ist bereits versucht worden, die Abstrahlcharakteristik von Lautsprecherboxen zu verbessern, indem, wie
in der DT-OS 21 00 884 gelehrt wird, eine kardioidförmige
Charakteristik der Wiedergabeeinrichtung durch eine geeignete Ausbildung des Gehäuses angestrebt
wird. Die Gehäuseöffnungen müssen in Form und Materialausführung auf die verwendeten Lautsprechersysteme
abgestimmt werden. Beim Einsatz von mehreren Lajtsprechersystemen in einer ein breites Frequenzband
überstreichenden Lautsprecherkombination ergeben sich sehr nachteilige Bemessungsschwierigkeiten.
Aufgabe der Erfindung dagegen ist es, zur Wiedergabe eines breiten Frequenzbandes eine Lautsprecherkombination
zu schaffen, deren Diffus-Freqtienzgang angenähert horizontal und ohne Einbrüche entsprechend
dem Frequenzgang verläuft, der in der Hauptbezugsrichtung gemessen wird. Dir Eigenschaften der
gesamten Wiedergabeeinrichtung sollen vorzugsweise durch die Lautsprechersysteme bestimmt werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Mittel- und/oder Hochtonlautsprechersysteme
selbst als Druckgradientensysteme ausgebildet sind.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist eine
Lautsprecherkombination dadurch gekennzeichnet, daß für das Mittel- und/oder Hochtonlautsprechersystem
mit einseitiger Richtcharakteristik unabhängig vom Einbau in ein Laulsprechergehäuse zumindest im
unteren Übertragungsbereich eine dem Druckgradientenprinzip entsprechende Arbeitsweise des Lautsprechersystemes
selbst durch Ankopplung beider Seiten der Membran an das freie Schallfeld über im
Lautsprechersystem geführte und von demselben begrenzte Schallwege erzielt wird, derart, daß im
Schallweg mindestens einer Membranseile akustische Mittel zur Erzeugung einer Kardioidcharakteristik
angeordnet sind.
Dem Einbau von Druckgradientensystcmen in Lautsprecherboxen
stand bisher ein Vorurteil der Fachwelt entgegen. Es ist eingewendet worden, daß derartige
Lautsprecher in Lautsprecherboxen kaum verwendoar sind, da die Richtcharakteristik der Sy:.:eme durch den
Einbau in eine Schallband einer Box sich unzulässig verändern würde. Untersuchungen haben jedoch
gezeigt, daß dies nicht der Fall ist. Lautsprecher mit
einer Kurdioid-Riehtcharakteristik strahlen bekanntlich
nach rückwärts nur wenig ab. Das bedeutet, daß die Schallwand kaum angestrahlt wird und deshalb die
Richtcharakteristik auch nicht wesentlich verändert wird. Zweckmäßig geformte Lautsprechersysteme können
so in ein Lautsprechergehäusc oder in eine Lautsprecherwand eingesetzt werden, daß sie nur einige
Zentimeter nach vorne herausstehen. Eine vonoilhalte
Ausbildung eines Mittel- und/oder Hochtonlauisprcchcrs
nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß das rückwärtig geschlossene Lautsprechergehäuse
mit einem Befestigungsflansch umgeben ist und die Ankopplung der Membranrückseile an das freie
Schallfeld schlitzartige mit akustischem Widerstandsmaterial bedeckte Öffnungen au! dem größten Teil des
Gehäuseumfangs vor dem Befestigungsflansch in Abstrahlriehiung gesehen erfolgt. In Fig. 2 ist ein
Mittel- und/oder Hochtonlüuisprecher nach der Erfindung
im Querschnitt dargestellt.
In ein Lautsprechergehäuse mit einer Schallwund 1 ist
das Lautsprechersystem eingebaut. Das Laulsprechergehäuse 2 ist rückwärtig geschlossen, so daß weder die
Art des Einbaus noch die Art des Gehäuses die akustischen Eigenschaften des Lai'ispreehersysiems
beeinflussen können. In dem Gehäuse 2 sind die für ein
dynamisches System erforderlichen Bauelemente wie der Magnet 3, der Polkern 4, die Polplatte 5, die
Membran 6 und die Schwingspule 7 angeordnet. Zur Abstimmung der Membran ist in bekannter Weise eine
Dämpfung 8 vorgesehen. Das Gehäuse 2 ist mit einem Befestigungsflansch 9 umgeben. Durch Öffnungen 10.
die auf dem größten Teil des Gehäuseumfangs bzw. bei
einer anderen vorteilhaften Konsiruktionsueisc auf
dem größten Teil des Bcfestigungsflanschansaizes
vorhanden sind, wird der rückwärtige Teil der Membran 6 an das freie Schallfeld angekoppelt. Die Öffnungen 10
sind mit akustischem Widerstandsmaterial 11 abgedeckt, um eine Kardioid-Riehtcharakteristik zu erreichen.
Das in F i g. 2 dargestellte Lautsprechersystem ist nur ein Beispiel für mehrere mögliche Ausführungsformen
eines Systems nach der Erfindung. Erfindungswesenilich ist, daß der Raum 12 hinter der Membran über
geeignete akustische Mittel vor der Schallwand 1 an das i'reie Schallfeld angekoppelt ist.
Das schwingende System mit der Membran 6 kann als Konus oder als Kalottensystem ausgebildet sein. In
vorteilhaf'.er Weise kann auch eine Kombination von Kalotten- und Konussysicmen angewendet werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Lautsprecherkombination zur Wiedergabe eines breiten Frequenzbandes, bestehend aus mehreren
Einzellautsprechersystemen, die jeweils einander überlappenden Teilfrequenzbändern zugeordnet
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel- und/oder Hochtonlautsprechersysteme
selbst als Druckgradientensysteme ausgebildet sind.
2. Lautsprecherkombination nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für das Mittel-
und/oder Hochtonlautsprechersystem mit einseitiger Richtcharakteristik unabhängig vom Einbau in
ein Lautsprechergehäuse zumindest im unteren Übertragungsbereich eine dem Druckgradientenprinzip
entsprechende Arbeitsweise des Lautsprechersystems selbst durch Ankopplung beider
Seiten der Membran an das freie Schallfeld über im Lautsprechersystem geführte und von demselben
begrenzte Schallwege erzielt wird, derart, daß im Schallweg mindestens einer Membranseite akustische
Mittel zur Erzeugung einer Kardioid-Richtcharakteristik angeordnet sind.
3. Lautsprecherkombination nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel- und/oder
Hochtonlautsprechersysteme jeweils mit einem rückwärtig geschlossenen Gehäuse versehen sind,
welches mit einem Befestigungsflansch umgeben ist, und die Ankopplung der Membranrückseite an das
freie Schallfeld durch mit akustischem Widerstandsmaterial bedeckte Öffnungen auf dem größten Teil
des Gehäuseumfangs vor dem Betestigungsflansch in Abstrahlrichtung gesehen erfolgt.
4. Lautsprecherkombination nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß in den Mittel- und/oder Hochtonlautsprechersystemen das schal'abstrahlende
Membransystem ein Konus- und/oder Kalottensystem ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742457480 DE2457480C3 (de) | 1974-12-05 | Lautsprecherkombination |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742457480 DE2457480C3 (de) | 1974-12-05 | Lautsprecherkombination |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2457480A1 DE2457480A1 (de) | 1976-06-16 |
DE2457480B2 DE2457480B2 (de) | 1976-09-23 |
DE2457480C3 true DE2457480C3 (de) | 1977-04-28 |
Family
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