DE2117201C3 - Kolonnenboden für Stoffaustauschkolonnen - Google Patents
Kolonnenboden für StoffaustauschkolonnenInfo
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Description
Es sind bereits gewellte Siebboden bekannt, bei denen
die in den Tälern der gewellten Siebboden liegenden öffnungen zum Abführen der Flüssigkeit auf den
nächstunteren Boden dienen, während die in den Wellenbergen und den Flanken befindlichen öffnungen
zum Durchtritt der gasförmigen Phase dienen. Derartige Böden weisen den Nachteil auf, daß sich in den WeI-lentälem
der Siebfläche Flüssigkeitsansammlungen ergeben, die kaum oder wenig durchgast werden, so daß
sich ein ungleichmäßiger Stoffaustausch ergibt. Die bekannten ebenen Siebboden, die als Radial- oder Querstromböden
ausgebildet sind, sind bei geringen BeIastungen sehr störanfällig gegen ein Durchregnen der
flüssigen Phase.
Es sind auch gewellte Siebboden bekannt, bei denen die Siebflächen ein unsymmetrisches sägezahnförmiges
Profil mit einer im wesentlichen senkrechten Flanke aufweisen, deren Durchtrittsöffnungen in die Strömungsrichtung
der Flüssigkeit weisen. Hierbei wird ein besonderer Auffangboden, der keine öffnungen aufweist,
vorgesehen, während das Gas über Schlote- und Verteilertunnel oberhalb des Auffangbodens unter die
Siebflächen geführt wird. Diese Böden weisen neben einem höheren Druckverlust den Nachteil eines umständlichen
Aufbaues auf, weil ein besonderer Auffangboden und besondere Einrichtungen für die Zuführung
der gasförmigen Phase vorgesehen werden müssen. Hiermit wird eine Erweiterung des Arbeitsbereiches
der Böden bei geringeren Belastungen angestrebt, bei denen die Gefahr eines Durchregnens der flüssigen
Phase besteht Da mit diesen Böden der Zweck verfolgt wird, einen zusätzlichen Impuls in die Strömungsrichtung
der Flüssigkeit zu geben und die flachen Flanken der sägezahnförmigen Wellungen gleichfalls öffnungen
aufweisen müssen, wird die gasförmige Phase nach oben abgelenkt, was die Richtung des Impulses ungünstig
beeinflußt.
Es gibt auch Kolonnenboden mit Wellungen von mäanderförmigem oder M-förmigem Querschnitt, zwischen
denen sich ebene Bereiche befinden, die wesentlich kleiner als die Breite der mäanderförmigen oder
M-förmigen Wellungen sind. Hierbei werden öffnungen für den Durchtritt der gasförmigen Phase nur auf
der Oberseite der mäanderförmigen Wellungen vorgesehen. Diese Kolonnenboden haben den Nachteil, daß
die Flüssigkeit mindestens so hoch steht, daß sie die ebenen Oberseiten der mäanderförmigen oder die muldenförmigen
Oberflächen der M-förmigen Erhöhungen genügend übersteigt. Die in den zwischen den Wel/ungen
befindliche Flüssigkeit bleibt im wesentlichen undurchgast auf dem Boden. Damit ist die Arbeitsfähigkeit
dieser Kolonnenboden bei niedrigen Flüssiökeitsständen
praktisch lahmgelegt; die betriebliche Elastizität dieser Böden ist unbefriedigend. Außerdem weisen
die bekannten Böden der vorgenannten Art öffnungen in Fo-m jrientierter Schlitze auf, ohne hierdurch die
geschilderten Nachteile wesentlich zu verhindern.
Die vorliegende Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die Geschwindigkeit der gasförmigen Phase in
den mit Erhöhungen versehenen Bereichen des Bodens gegenüber der mittleren Geschwindigkeit der gasförmigen
Phase zwischen zwei aufeinanderfolgenden Boden zu erhöhen, um unter anderem hierdurch den Belastungsbereich
der Böden nach unten zu erweitern.
Die vorliegende Erfindung löst diese Aufgabe beim Kolonnenboden für Stoffaustauschkolonnen mit jeweils
mit einem Wehr versehenen Flüssigkeitszulauf und Flüssigkeitsablauf, bei dem ebene, keine öffnungen aufweisende
Bodenabschnitte mit erhöhten Wellungen, die öffnungen für den Durchtritt der aufsteigenden gasförmigen
Phase enthalten, dadurch, daß die Flächenausdehnung der ebenen Abschnitte des Bodens größer ist
als die Projektionen der Wellungen auf eine Ebene, die mit den ebenen Bodenabschnitten fluchtet, und daß in
den Flanken der Wellungen öffnungen vorgesehen sind.
Vorzugsweise sind im unteren Teil der Wellungen größere öffnungen vorgesehen als im oberen Teil derselben.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung weisen die Wellungen nur auf einer Flanke öffnungen
auf. Gemäß einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung haben die Wellungen einen sägezahnförmigen
Querschnitt.
Es hat sich gezeigt, daß die Gesamtheit der ebenen Bodenflächenbereiche vorteilhafterweise doppelt so
groß wie die Projektionen der Wellungen auf eine Ebene ist, die mit den ebenen öffnungslosen Bodenflächenbereichen
fluchtet.
Für den Fall, daß längliche Bodenerhöhungen von sägezahnförmigem oder ähnlichem Querschnitt vorgesehen
sind, empfiehlt es sich, den Boden in rechteckige oder quadratische Bereiche aufzuteilen, welche ihrerseits
von ein Kanalsystem bildenden ebenen Bodenbereichen umgeben sind, durch die ermöglicht wird, daß
die zwischen zwei länglichen sägezahnförmigen Wellungen befindliche Flüssigkeit dann weitertransportiert
wird, wenn die auf die in Bodennähe befindliche Flüssigkeit ausgeübten Impulse der gasförmigen Phase
nicht ausreichend sind, um eine Förderung der Flüssigkeit über die höchste Stelle der Erhöhungen zu bewirken.
Die vorliegende Erfindung weist den Vorteil auf, daß die Erhöhung der Geschwindigkeit in den Bereichen
des Bodens, in denen öffnui.gen vorgesehen sind, also
in den Bodenerhöhungen, zu einer Erhöhung des Staudruckes der gasförmigen Phase auf die auf dem Boden
befindliche flüssige Phase führt. Hierdurch wird es möglich, den Bereich des Bodens in Richtung auf be- ίο
sonders niedrige Bodenbelastungen hin zu erweitern. Insbesondere wird sichergestellt, daß die bodennahen
Flüssigkeitsschichten infolge einer entsprechenden Vergrößerung der öffnung besonders gut durchgast
werden können, so daß sich keine Flüssigkeitssäcke bilden, in denen nur ein geringer Stoffaustausch stattfindet
Durch geeignete Gestaltung der Erhöhungen und der Öffnungsgrößen kann man die in die einzelnen Bereiche
der Flüssigkeit eintretende Menge der gasförmigen Phase in einem gewünschten Sinne beeinflussen.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß die wirksame Öffnungsfläche der Böden wesentlich erhöht
wird, obwohl die tieferen Teile der Bodenfläche keine öffnungen aufweisen.
Es ist zweckmäßig, daß die Erhöhungen flankenartige Kanten haben, welche in dem Bereich, wo sich die
größten öffnungen befinden, einen nicht zu steilen Winkel gegenüber der Horizontalen aufweisen sollten.
Man kann natürlich auch bei mäanderförmigen Erhöhungen in die vertikalen Seitenflanken Öffnungen anbringen.
Hierbei sollten jedoch die Dachbereiche der Erhöhungen keine öffnungen aufweisen, um durch
einen Staudruck eine Umlenkung der gasförmigen Phase in die Öffnungsflächen zu bewirken. Bei einer solchen
Ausführungsform liegen jedoch gewisse Schwierigkeiten vor, den unteren Bereich der Begrenzungswandungen der Erhöhungen mit größeren öffnungen
zu versehen als den oberen Bereich, weil am unteren Bereich weniger gute Anlenkverhältnisse der gasförmigen
Phase in Richtung auf die Öffnungsflächen gegeben sind.
Die Erfindung ist an Hand der Zeichnungen, die zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgedankens veranschaulichen,
erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine Draufsicht auf der erfindungsgemäßen Boden,
F i g. 2 einen Schnitt durch einen Teil des Bodens entsprechend der Schnittlinie H-II der F i g. 1,
F i g. 3 einen Schnitt durch einen Teil eines Bodens gemäß einer anderen Ausführungsform und
F i g. 4 eine Draufsicht auf die längere Flanke einer
Bodenerhöhung gemäß einer weiteren Ausführungsform, die in F i g. 1 andeutungsweise dargestellt ist.
In den Kolonnenmantel 1 sind übereinander mehrere Siebboden 2 angeordnet, wobei der Zulauf mit der Bezugszahl
3 und der Ablauf mit der Bezugszahl 4 versehen ist. Das Ende des Ablaufes 4 bildet jeweils den Zulauf
für den sich darunter befindenden weiteren Boden. Das Ablaufwehr ist mit 4' bezeichnet. Der Siebboden 2
ist in verschiedene, mit Erhöhungen 6 bzw. 6' (F i fo. 2
und 3) versehene Felder aufgeteilt, die von Kanälen 5 umgeben sind. Die Strömungsrichtung der Flüssigkeit
ist jeweils durch einen Pfeil F gekennzeichnet.
Bei der Darstellung in F i g. 2 sind die Erhöhungen 6 in Richtung der strömenden Flüssigkeit Fund in F i g. 3
<>5 die Erhöhungen 6' entgegen der Richtung des Flüssigkeitsstromes
Fgeneigt. Während bei der Darstellung in F i g. 2 die durch Pfeile G angedeutete Strömungsrichtung
der durch die öffnungen der Erhöhungen 6 hindurchtretenden
Gasphase eine zusätzliche Beschleunigung der Flüssigkeit bewirkt, weil eine Komponente
der Strömungsgeschv/indigkeit der Gasphase in der Strömungsrichtung der Flüssigkeit liegt, tritt bei der
Bodenausführung gemäß F i g. 3 keine derartige Beschleunigung der Flüssigkeit ein, weil diese zusätzliche
Treibkraft gegenüber der Ausführung in F i g. 2 nicht vorhanden ist Die Ausführungsform der F i g. 3 ist in
erster Linie für Böden gedacht, die im Bereich größerer Belastungen arbeiten, während die Ausführungsform
gemäß F i g. 2 für Böden mit relativ geringen Belastungen
geeigneter ist.
Die ebenen Bodenteile des Boden* 2 sind jeweils mit 2' bezeichnet. Die Erhöhungen 6 bzw. 6' weisen an beiden
Flanken öffnungen 7 bzw. 8 für den Durchtritt der Gasphase auf. An oer längeren Flanke werden die öffnungen
7 vom Boden 2 zur Spitze der Erhöhung 6 hin kleiner und können auch gemäß Fig.4 als dreieckförmige
Öffnungen ausgebildet sein, wobei die Basis dieser dreieckförmigen öffnungen im Bereich des Bodens 2
liegen und die öffnungen 7 sich dann in Richtung auf die Spitze der Erhöhungen 6 bzw. 6' verjüngen. An der
kürzen Flanke sind die Öffnungen 8 im allgemeinen wesentlich kleiner und in ihren Abmessungen untereinander
gleich. An den längeren Flanken der Erhöhungen 6 bzw. 6' sind die im Bereich des Bodens 2 angeordneten
größeren öffnungen jeweils mit T und und die in Richtung
auf die Spitze der Erhöhungen 6 bzw. 6' sich anschließenden kleineren öffnungen mit 7" bezeichnet.
Die in den Ausführungsbeispielen veranschaulichten Erhöhungen laufen parallel zu den Zufluß- und Abflußwehren
und haben einen sägezahnförmigen Querschnitt. Die sichtbaren Begrenzungslinien der Erhöhungen
sind in F i g. 1 durch ausgezogene Striche, die nicht sichtbaren Begrenzungslinien gestrichelt angedeutet.
Um eine Förderung der flüssigen Phase vom Zuflußzum Abflußwehr in ausreichendem Maße sicherzustellen,
ist es bei den veranschaulichten Ausführungsbeispielen zweckmäßig, den gesamten Boden in quadratische
Zellen aufzuteilen, die von Kanälen 5 aus ebenen, nicht mit Löchern versehenen Bodenteilen seitlich begrenzt
sind. In Strömungsrichtung gesehen zu Beginn jeder Zellenreihe sind den Kanälen Wehre 9 vorgeschaltet,
deren Höhe vorzugsweise größer als die höchsten Stellen der Bodenerhöhungen 6, 6' sind. Auf diese
Weise wird verhindert, daß die aus der vorhergehenden Zellenreihe austretende Flüssigkeit direkt in die Kanäle
der in Strömungsrichtung folgenden Zellenreihe hineinfließt. Auf diese Weise gelangt praktisch nur Flüssigkeit
in die Kanäle 5, welche in den mit Erhöhungen versehenen Zellenbereichen durchgast worden ist. Durch geeignete
Bemessung der Breite der Kanäle 5 und der Höhe der Sperrwehre 9 kann die Gefahr, daß auch geringe
Flüssigkeitsmenger undurchgast durch die Kanäle 5 geschleust werden, beliebig kleingemacht werden.
Es versteht sich von selber, daß die Erhöhungen 6 bzw. 6' an den Seiten, an denen die Erhöhungen an die
Kanäle 5 angrenzen, geschlossen sind, was durch nicht veranschaulichte dreieckförmige seitliche Begrenzungen
erfolgen kann, die ihrerseits wieder öffnungen für den Durchtritt der gasförmigen Phase aufweisen können,
um auf diese Weise auch die in den Kanälen 5 strömende Flüssigkeit zu durchgasen, was unter Umständen
die Sperrwehre 9 überflüssig macht.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Kolonnenboden für Stoffaustauschkolonnen mit jeweils mit einem Wehr versehenen Flüssigkeitszulauf
und Flüssigkeitsablauf, bei dem ebene, keine öffnungen aufweisende Bodenabschnitte mit
erhöhten Wellungen, die öffnungen für den Durchtritt der aufsteigenden gasförmigen Phase enthalten,
abwechseln, dadurch gekennzeichnet, daß die Flächenausdehnung der ebenen Abschnitte
(2') des Bodens (2) größer ist als die Projektionen der Wellungen auf eine Ebene, die mit den ebenen
Bodenabschnitten fluchtet, und daß in den Flanken der Wellungen (6, 6') öffnungen (7, 7', 7") vorgesehen
sind.
2. Kolonnenboden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß im unteren Teil der Wellungen größere öffnungen (J') vorgesehen sind als im oberen
Teil der Wellungen (6,6').
3. Kolonnenboden nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wellungen (6,6') nur
auf einer Flanke öffnungen (7,7', 7") besitzen.
4. Kolonnenboden nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wellungen (6, 6') einen sägezahnförmigen Querschnitt aufweisen.
5. Kolonnenboden nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Flächenausdehnung der ebenen Bodenabschnitte (2'), in denen sich keine öffnungen befinden, doppelt
so groß wie die Projektionen der Wellungen (6, 6') auf eine Ebene ist, die mit der. ebenen Bodenabschnitten
(2') fluchtet.
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Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19712117201 DE2117201C3 (de) | 1971-04-08 | Kolonnenboden für Stoffaustauschkolonnen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19712117201 DE2117201C3 (de) | 1971-04-08 | Kolonnenboden für Stoffaustauschkolonnen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2117201A1 DE2117201A1 (en) | 1972-10-12 |
DE2117201B2 DE2117201B2 (de) | 1976-03-11 |
DE2117201C3 true DE2117201C3 (de) | 1976-11-04 |
Family
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