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Die Erfindung betrifft einen Bandfilter zur Entwässerung einer Suspension.
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Bandfilter sind bereits allgemein aus dem Stand der Technik bekannt und werden beispielsweise in der Bauindustrie zur Entwässerung von Suspensionen, insbesondere von Aufschlämmungen eingesetzt, um bei der Herstellung von Beton, Mörtel, Asphalt oder anderen Baustoffen eine vorgegebene, im Wesentlichen konstante Feuchte der mineralischen Zuschlagstoffe sicherzustellen. Bei den mineralischen Zuschlagstoffen handelt es sich hauptsächlich um Sand oder Kies mit einer Körnung von 0–2 mm oder 0–4 mm. Eine definierte und weitgehend konstante Restfeuchte der Zuschlagstoffe erleichtert die Dosierung des Zugabewassers bei der Herstellung des jeweiligen Baustoffs und damit letztlich auch die Einstellung gewünschter Baustoffeigenschaften.
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Die Restfeuchte von Sand sollte in der Regel nicht über 8–9 % liegen, da es sonst bei der Lagerung zu einer statischen Nachentwässerung kommen kann. Hierbei setzt sich Wasser nach unten ab, was zu unterschiedlichen Restfeuchten innerhalb des gelagerten Sands führt.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines einfach aufgebauten Bandfilters, der bei geringem Verschleiß eine effiziente Entwässerung von Suspensionen auf eine Restfeuchte von unter 9 % ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch einen Bandfilter zur Entwässerung einer Suspension, mit einem motorisch angetriebenen, geschlossen umlaufenden, gas- und flüssigkeitsdurchlässigen Transportband, das die Suspension in Umlaufrichtung von einer Materialaufgabestelle über eine Entwässerungsstrecke bis zu einer Materialabwurfstelle transportieren kann, einem gas- und flüssigkeitsdurchlässigen Filtertuch, das mit dem Transportband geschlossen umläuft und im Bereich der Entwässerungsstrecke zwischen der Suspension und dem Transportband angeordnet ist, sowie einer Unterdruckkammer, die im Bereich der Entwässerungsstrecke an das Transportband angrenzt und die Suspension durch das Transportband und das Filtertuch hindurch mit einem Unterdruck beaufschlagen kann. Der Unterdruck sorgt dabei für eine rasche Entwässerung, sodass die Entwässerungsstrecke verkürzt und der Bandfilter besonders kompakt ausgeführt werden kann. Außerdem erlaubt die Verwendung eines robusten Transportbands und eines empfindlicheren Filtertuchs eine vorteilhafte Funktionstrennung, bei der das Transportband eine statisch tragende Funktion und das vorzugsweise feingelochte oder feinmaschige Filtertuch eine Filterfunktion übernimmt. Dadurch wird das Filtertuch mechanisch weniger beansprucht und weist dementsprechend einen geringeren Verschleiß sowie eine höhere Lebensdauer auf. Ferner lässt sich bei auftretenden Verschleißerscheinungen das robustere Transportband problemlos weiterverwenden und lediglich das empfindlichere Filtertuch austauschen, wodurch sich die Betriebskosten des Bandfilters deutlich verringern.
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In einer Ausführungsform des Bandfilters sind sowohl im Transportband als auch im Filtertuch Löcher vorgesehen, wobei die Löcher im Filtertuch vorzugsweise kleiner als die Löcher im Transportband sind. Die Löcher stellen die Gas- und Flüssigkeitsdurchlässigkeit des Transportbands und des Filtertuchs sicher. Das feingelochte oder feinmaschige Filtertuch übernimmt hierbei hauptsächlich eine Filterfunktion und soll die Feststoffe der Suspension weitgehend zurückhalten, während das eher grob gelochte Transportband hauptsächlich eine Tragfunktion übernimmt und mechanisch stark beansprucht ist.
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Bevorzugt ist das Filtertuch im Wesentlichen vollflächig und gleichmäßig mit Löchern versehen, um eine möglichst homogene Filterfunktion bereitzustellen. Insbesondere lässt sich ein gas- und flüssigkeitsdurchlässiges Kunststoffgewebe aufgrund seiner geringen Fertigungskosten vorteilhaft als Filtertuch einsetzen.
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Ferner kann das Filtertuch zumindest abschnittsweise mit dem Transportband verbunden, insbesondere verklebt sein. Da üblicherweise nur das Transportband in Umlaufrichtung angetrieben wird, stellt diese Verbindung im Betrieb des Bandfilters einen synchronen Vorschub des Transportbands und des Filtertuchs sicher. Die Verbindung zwischen dem Transportband und dem Filtertuch ist mittels einer Verklebung einfach und preiswert realisierbar. Bei einer lokal begrenzten Verklebung durch wenigstens einen Klebestreifen lässt sich das Filtertuch darüber hinaus auch mit geringem Aufwand wieder vom Transportband entfernen, insbesondere abreißen oder mithilfe eines Lösemittels abziehen.
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Alternativ ist auch denkbar, dass das Filtertuch und das Transportband ausschließlich kraftschlüssig verbunden sind, sodass das Filtertuch lediglich über den Anpressdruck der Suspension und die Reibung zum Transportband angetrieben wird. Dies bietet den Vorteil, dass das Filtertuch abschnittsweise vom Transportband abgehoben werden kann, wodurch eine besonders effiziente und einfache Reinigung des Filtertuchs möglich ist.
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Bevorzugt weist das Transportband des Bandfilters einen Ansaugabschnitt auf, der im Bereich der Entwässerungsstrecke unmittelbar an die Unterdruckkammer angrenzt, wobei der Ansaugabschnitt im Wesentlichen vollflächig und gleichmäßig perforiert ist. Dadurch wird die Suspension über die gesamte Entwässerungsstrecke sehr gleichmäßig mit dem in der Unterdruckkammer herrschenden Unterdruck beaufschlagt. Als Transportband eignet sich in diesem Fall insbesondere ein Gummigurt, der mit geringem Aufwand vollflächig oder abschnittsweise perforiert werden kann.
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In einer weiteren Ausführungsform des Bandfilters ist das Transportband in Umlaufrichtung mit seitlich umlaufenden Seitenwänden versehen, sodass sich senkrecht zur Umlaufrichtung ein im Wesentlichen U-förmiger Querschnitt ergibt. Dieser U-förmige oder rinnenförmige Querschnitt verhindert, dass die Suspension seitlich vom Filtertuch oder Transportband fließt bzw. Teile eines Filterkuchens der Suspension seitlich vom Filtertuch oder Transportband fallen, und ermöglicht somit auch bei großem Fördervolumen einen sicheren Materialtransport von der Materialaufgabestelle bis zur Materialabwurfstelle.
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Die Seitenwände können in dieser Ausführungsform als Wellkanten mit einem in Umlaufrichtung wellenförmigen, insbesondere trapezförmigen Profil ausgebildet sein.
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Hierbei ist das Transportband vorzugsweise ein Gummigurt, und die seitlich umlaufenden Seitenwände sind bevorzugt aus Gummi hergestellt sowie an das Transportband anvulkanisiert. Dadurch entsteht auf einfache und preiswerte Art eine zuverlässige und dichte Verbindung zwischen den Seitenwänden und dem Transportband. Zudem lässt sich das im Querschnitt U-förmige Transportband infolge des wellenförmigen Profils sowie der Flexibilität der Gummi-Seitenwände mit geringem Kraftaufwand umlenken, zum Beispiel an einer Antriebs- oder Umlenktrommel des Bandfilters, ohne dass die Verbindung zwischen den Seitenwänden und dem Transportband überbeansprucht oder beschädigt wird.
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Ferner trägt das wellenförmige Profil der Seitenwände dazu bei, dass die Verbindung zwischen den Seitenwänden und dem Transportband senkrecht zur Umlaufrichtung so stabil ist, dass die Seitenwände im Bereich der Suspension seitlich ungestützt sein können. Auf einen festen seitlichen Bord kann somit verzichtet werden, was die Konstruktion des Bandfilters vereinfacht und dessen Herstellungskosten entsprechend senkt.
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In einer weiteren Ausführungsform ist im Bereich der Entwässerungsstrecke des Bandfilters eine Vorrichtung zur Auflockerung der Suspension vorgesehen. Bevorzugt ist diese Vorrichtung in Umlaufrichtung etwa über dem mittleren Drittel der Unterdruckkammer angeordnet. Sollte es innerhalb der Suspension zu ungleichmäßigen Verdichtungen und Strömungswiderständen kommen, sorgt diese Vorrichtung für eine Auflockerung des zu entwässernden Materials, sodass die Suspension bzw. deren Filterkuchen durch den anliegenden Unterdruck nachfolgend wieder gleichmäßig durchströmt und entwässert wird.
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Bevorzugt weist die Vorrichtung Fortsätze zum Eindringen in eine vom Filtertuch abgewandte Oberfläche der Suspension auf. Eine Eindring- oder Perforationstiefe der Fortsätze liegt vorzugsweise bei etwa 20–60 % der Suspensionsschichtdicke, was üblicherweise etwa 20–30 mm entspricht. Geringere Perforationstiefen lockern die Suspension nicht hinreichend auf, sodass nachfolgend keine gleichmäßige Durchströmung erreicht wird. Größere Perforationstiefen führen zu einem sehr geringen Strömungswiderstand der Suspension, wodurch die notwendige Saugleistung zur Aufrechterhaltung eines gewünschten Unterdrucks in der Unterdruckkammer und der damit einhergehende Energiebedarf unerwünscht stark ansteigen.
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Die Vorrichtung zur Auflockerung der Suspension kann insbesondere eine Stachelwalze sein. Eine solche Stachelwalze ist mit geringem Aufwand herstellbar, langlebig und sorgt für eine gleichmäßige Auflockerung der Suspension. Ein weiterer Vorteil der Stachelwalze ist, dass sie freilaufend ausgebildet sein kann, also lediglich durch ihre in die Suspension eindringenden Fortsätze sowie eine Bewegung der Suspension in Umlaufrichtung in Rotation versetzt wird. Alternativ kann die Stachelwalze selbstverständlich auch mit einem separaten Motor angetrieben werden. Je nach Größe des Bandfilters ist klar, dass die Vorrichtung zur Auflockerung der Suspension auch mehrere Stachelwalzen umfassen kann, die in Umlaufrichtung hintereinander angeordnet sind.
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In einer weiteren Ausführungsform des Bandfilters ist eine Materialaufgabevorrichtung vorgesehen, die an der Materialaufgabestelle die zu entwässernde Suspension zuführen kann, wobei die Materialaufgabevorrichtung eine Bewässerungseinheit zur Bewässerung der Suspension aufweist. Dadurch lässt sich eine gewünschte Konsistenz der zugeführten Suspension so einstellen, dass sich die Suspension an der Materialaufgabestelle besonders gleichmäßig auf dem Filtertuch verteilt. Zur Bewässerung der Suspension wird dabei besonders bevorzugt das bei der Entwässerung der Suspension anfallende Filtrat verwendet.
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Die Materialaufgabevorrichtung lässt sich vorzugsweise horizontal und vertikal verstellen sowie um eine Horizontalachse verschwenken. Dadurch kann die zu entwässernde Suspension vor der Entwässerungsstrecke kontrolliert und gleichmäßig verteilt auf das Filtertuch aufgegeben werden.
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Vorzugsweise umfasst der Bandfilter einen Sensor zur Erfassung einer Suspensionsschichtdicke, eine Steuereinheit zur Verarbeitung von Sensordaten sowie eine Antriebstrommel zur Bewegung des Transportbands in Umlaufrichtung, wobei die Steuereinheit eine Rotationsgeschwindigkeit der Antriebstrommel abhängig von der erfassten Suspensionsschichtdicke einstellen kann. Durch diese einfache, sensorgestützte Antriebssteuerung kann auf Walzen oder sonstige strukturelle Maßnahmen zur Steuerung der Suspensionsschichtdicke verzichtet werden.
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In einer weiteren Ausführungsform des Bandfilters ist eine an die Unterdruckkammer angeschlossene Zellenradschleuse zur Entwässerung der Unterdruckkammer vorgesehen. Diese Zellenradschleuse ist vorzugsweise im Bereich des tiefsten Punktes der Unterdruckkammer angeordnet und ermöglicht während des Bandfilter-Betriebs eine kontinuierliche Entwässerung der Unterdruckkammer bei geringem Druckverlust.
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Die Unterdruckkammer weist besonders bevorzugt einen zur Horizontalen geneigten Boden auf, sodass anfallende Feststoffanteile ausgespült werden können. Das Ausspülen der Feststoffanteile erfolgt beispielsweise mittels Spezialwasserdüsen, die so ausgeführt sind, dass mit Recyclingwasser gespült werden kann. Die Zellenradschleuse regelt den Wasserstand in der Unterdruckkammer insbesondere niveaugesteuert und entwässert die Unterdruckkammer im Wesentlichen ohne Unterdruckverlust.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme auf die Zeichnungen. In diesen zeigen:
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1 einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Bandfilter zur Entwässerung einer Suspension;
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2 eine perspektivische Ansicht eines umlaufenden Transportbands für den Bandfilter gemäß 1;
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3 eine perspektivische Ansicht einer Stachelwalze für den Bandfilter gemäß 1;
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4 eine perspektivische Ansicht einer Zellenradschleuse für den Bandfilter gemäß 1;
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5 einen Längsschnitt durch eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bandfilters zur Entwässerung einer Suspension; und
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6 einen Schnitt VI-VI durch den Bandfilter gemäß 5.
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Die 1 zeigt einen Bandfilter 10 zur Entwässerung einer Suspension 12, insbesondere einer Aufschlämmung, mit einem motorisch angetriebenen, geschlossen umlaufenden, gas- und flüssigkeitsdurchlässigen Transportband 14, das die Suspension 12 in Umlaufrichtung 16 von einer Materialaufgabestelle 18 über eine Entwässerungsstrecke 20 bis zu einer Materialabwurfstelle 22 transportieren kann, einem gas- und flüssigkeitsdurchlässigen Filtertuch 24, das mit dem Transportband 14 geschlossen umläuft und im Bereich der Entwässerungsstrecke 20 zwischen der Suspension 12 und dem Transportband 14 angeordnet ist. Der Bandfilter 10 umfasst ferner eine Unterdruckkammer 26, die im Bereich der Entwässerungsstrecke 20 an das Transportband 14 angrenzt und die Suspension 12 durch das Transportband 14 und das Filtertuch 24 hindurch mit einem Unterdruck beaufschlagen kann.
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Dieser strukturelle Aufbau des Bandfilters 10 ist insbesondere in einem Detail A der 1 gut zu erkennen, welches einen Ausschnitt des Bandfilters 10 im Bereich der Entwässerungsstrecke 20 darstellt.
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Das Transportband 14 und das Filtertuch 24 bilden in diesem Fall ein gas- und flüssigkeitsdurchlässiges, zweilagiges Förderelement, bei dem das Transportband 14 eine statisch tragende Funktion mit hoher mechanischer Beanspruchung und das Filtertuch 24 hauptsächlich eine Filterfunktion bei geringer mechanischer Beanspruchung übernimmt.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Filtertuch 24 zumindest abschnittsweise mit dem Transportband 14 verbunden, insbesondere verklebt. Da üblicherweise nur das Transportband 14 in Umlaufrichtung 16 angetrieben wird, stellt diese Verbindung im Betrieb des Bandfilters 10 einen synchronen Vorschub des Transportbands 14 und des Filtertuchs 24 sicher, wobei in der Regel eine lokal begrenzte Verklebung durch wenigstens einen Klebestreifen ausreicht.
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Alternativ liegt das Filtertuch 24 lediglich auf dem Transportband 14 auf, wird von der Suspension 12 auf das Transportband 14 gedrückt und per Reibschluss mit dem Transportband 14 bewegt. Je nach Reibwert des Transportbands 14 und des Filtertuchs 24 lässt sich auch in diesem Fall ein weitgehend synchroner Vorschub realisieren.
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Die 2 zeigt eine perspektivische Ansicht des geschlossen umlaufenden Transportbands 14 und des zusammen mit dem Transportband 14 geschlossen umlaufenden Filtertuchs 24, wobei das Filtertuch 24 in 2 aus darstellungstechnischen Gründen lediglich abschnittsweise angedeutet ist.
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Um die Gas- und Flüssigkeitsdurchlässigkeit zu gewährleisten, sind sowohl im Transportband 14 als auch im Filtertuch 24 Löcher 28, 30 vorgesehen, wobei die Löcher 30 im Filtertuch 24 kleiner sind als die Löcher 28 im Transportband 14.
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Das Filtertuch 24 ist im Wesentlichen vollflächig und gleichmäßig mit Löchern 30 versehen. Gemäß 2 handelt es sich bei dem Filtertuch 24 um ein gas- und flüssigkeitsdurchlässiges Kunststoffgewebe, wobei die Löcher 30 durch die Maschen im Kunststoffgewebe gebildet werden.
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Für das Transportband 14 wird ein Abschnitt, der im Bereich der Entwässerungsstrecke 20 unmittelbar an die Unterdruckkammer 26 angrenzt, als Ansaugabschnitt 32 definiert, wobei der Ansaugabschnitt 32 im Wesentlichen vollflächig und gleichmäßig perforiert ist. Der perforierte Ansaugabschnitt 32 bildet somit in Umlaufrichtung 16 einen geschlossen umlaufenden Transportbandstreifen, an den sich in Umlaufrichtung 16 gesehen seitlich jeweils ein ungelochter Randabschnitt des Transportbands 14 anschließen kann. Im Betrieb des Bandfilters 10 sollte zumindest der Ansaugabschnitt 32 des Transportbands 14 durch das Filtertuch 24 und die Suspension 12 bedeckt sein, um die Saugleistung der Unterdruckkammer 26 effizient zu nutzen. Sofern die Auswirkungen auf die notwendige Saugleistung vernachlässigbar bleiben, sind selbstverständlich auch Ausführungsvarianten des Bandfilters 10 denkbar, bei denen das gesamte Transportband 14 vollflächig und gleichmäßig perforiert ist.
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Wie in den 1 und 2 zu sehen, ist das Transportband 14 in Umlaufrichtung 16 mit seitlich umlaufenden Seitenwänden 34, 36 versehen, sodass sich senkrecht zur Umlaufrichtung 16 ein im Wesentlichen U-förmiger Querschnitt ergibt. Die Seitenwände 34, 36 ermöglichen eine hohe Förderleistung des Bandfilters 10 und stellen sicher, dass ein Filterkuchen der Suspension 12 zuverlässig von der Materialaufgabestelle 18 bis zur Materialabwurfstelle 22 transportiert wird, ohne dass Teile des Filterkuchens in Umlaufrichtung 16 gesehen seitlich vom Bandfilter 10 fallen.
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Die Seitenwände 34, 36 sind als Wellkanten mit einem in Umlaufrichtung 16 wellenförmigen, insbesondere trapezförmigen Profil ausgebildet. Obwohl dieses wellenförmige Profil in 2 nur abschnittsweise angedeutet ist, sind die Seitenwände 34, 36 in Umlaufrichtung 16 umlaufend als Wellkanten ausgeführt.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das Transportband 14 ein Gummigurt. Die seitlich umlaufenden Seitenwände 34, 36 sind ebenfalls aus Gummi hergestellt und an das Transportband 14 anvulkanisiert. Durch das Anvulkanisieren entsteht auf einfache Art und Weise eine im Wesentlichen gas- und flüssigkeitsdichte Verbindung zwischen dem Transportband 14 und den Seitenwänden 34, 36. Aufgrund des wellenförmigen Profils der Seitenwände 34, 36 und der Flexibilität des Gummimaterials lässt sich das Transportband 14 im Bereich einer Antriebstrommel 38 und einer Umlenktrommel 40 (siehe 1) problemlos umlenken, ohne dass die Verbindung zwischen den Seitenwänden 34, 36 und dem Transportband 14 übermäßig beansprucht, beschädigt oder undicht wird.
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Das wellenförmige Profil der Seitenwände 34, 36 trägt außerdem zu einer hohen seitlichen Stabilität senkrecht zur Umlaufrichtung 16 bei. Dadurch können die Seitenwände 34, 36 auch im Bereich der Suspension 12 seitlich ungestützt bleiben. Ein fester seitlicher Führungsbord für die Seitenwände 34, 36 des Transportbands 14 kann somit eingespart werden.
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Gemäß 1 ist im Bereich der Entwässerungsstrecke 20 eine Vorrichtung 42 zur Auflockerung der Suspension 12 vorgesehen. Die Vorrichtung 42 weist Fortsätze 44 zum Eindringen in eine vom Filtertuch 24 abgewandte Oberfläche der Suspension 12 auf, wobei eine Eindring- oder Perforationstiefe vorzugsweise bei 20–60 % einer Suspensionsschichtdicke d liegt. Bei einer beispielhaften Suspensionsschichtdicke d ≈ 75 mm beträgt die Perforationstiefe folglich 15–45 mm, bevorzugt etwa 20 mm. Die Vorrichtung 42 ist oberhalb und in Umlaufrichtung 16 gesehen vorzugsweise im mittleren Drittel der Unterdruckkammer 26 angeordnet.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Vorrichtung 42 zur Auflockerung der Suspension 12 eine Stachelwalze, wie sie in den 1 und 3 dargestellt ist. Um eine Perforationstiefe auf ein gewünschtes Maß einstellen zu können, ist die Stachelwalze vorzugsweise höhenverstellbar ausgebildet, was in 1 durch einen Schwenkhebel 48 und in 3 durch ein Langloch in den Stachelwalzenlagern 46 sowie einen Pfeil 54 angedeutet ist.
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Die Stachelwalze gemäß 1 wird von einem separaten Motor 50 angetrieben, wohingegen die Stachelwalze gemäß 3 „freilaufend“ ausgebildet ist. Dies bedeutet, dass eine Rotation der Stachelwalze ausschließlich durch ihre in die Suspension 12 eindringenden Fortsätze 44 und die Bewegung der Suspension 12 in Umlaufrichtung 16 bewirkt wird.
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Der Bandfilter 10 umfasst im Übrigen eine Materialaufgabevorrichtung 52, welche die zu entwässernde Suspension 12 an der Materialaufgabestelle 18 zuführen kann, wobei die Materialaufgabevorrichtung 52 eine Bewässerungseinheit 56 zur Bewässerung der Suspension 12 aufweist. Durch die Bewässerung der eigentlich zu entwässernden Suspension 12 lässt sich deren Konsistenz zunächst so einstellen, dass sich die Suspension 12 besonders gleichmäßig auf dem Filtertuch 24 bzw. dem Transportband 14 zwischen den Seitenwänden 34, 36 verteilt. Die daraus resultierende, effizientere Entwässerung der Suspension 12 bzw. des Filterkuchens der Suspension 12 über die Entwässerungsstrecke 20 führt dabei zu einem Filtratvolumen, welches das durch die Bewässerungseinheit 54 zugegebene Wasservolumen bei Weitem übertrifft.
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Die Materialaufgabevorrichtung 52 lässt sich vorzugsweise horizontal und vertikal verstellen sowie um eine Horizontalachse verschwenken. Dadurch kann die zu entwässernde Suspension 12 vor der Entwässerungsstrecke 20 kontrolliert und gleichmäßig verteilt auf das Filtertuch 24 aufgegeben werden.
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Gemäß 1 umfasst der Bandfilter 10 auch einen Sensor 58 zur Erfassung der Suspensionsschichtdicke d, eine Steuereinheit 60 zur Verarbeitung von Sensordaten sowie die Antriebstrommel 38 zur Bewegung des Transportbands 14 in Umlaufrichtung 16, wobei die Steuereinheit 60 eine Rotationsgeschwindigkeit der Antriebstrommel 38 abhängig von der erfassten Suspensionsschichtdicke d einstellen kann.
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Wie in 1 angedeutet und in 4 detailliert dargestellt, umfasst der Bandfilter 10 ferner eine Zellenradschleuse 62 zur Entwässerung der Unterdruckkammer 26. Die Zellenradschleuse 62 ist im Bereich des tiefsten Punktes der Unterdruckkammer 26 an diese angeschlossen und führt das in der Unterdruckkammer 26 als Filtrat anfallende Wasser in einen Tank 64 des Bandfilters 10 ab. Die Zellenradschleuse 62 wird durch einen separaten Motor 66 angetrieben und ermöglicht im laufenden Betrieb des Bandfilters 10 eine kontinuierliche Entwässerung der Unterdruckkammer 26 bei geringen Saugkraftverlusten.
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Die mit dem Bandfilter 10 entwässerte Suspension 12 ist bevorzugt eine Aufschlämmung, beispielsweise ein Sand/Wasser-Gemisch mit einer Korngröße bis 4 mm. Ein solches Sand/Wasser-Gemisch lässt sich bei einer Suspensionsschichtdicke d von etwa 75 mm und einer Verweilzeit auf der Entwässerungsstrecke 20 von wenigstens 20 Sekunden mit dem vorgeschlagenen Bandfilter 10 so weit entwässern, dass der entstehende Filterkuchen an der Materialabwurfstelle 22 eine Restfeuchte von etwa 7–8 % aufweist.
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Bei dieser Restfeuchte findet keine statische Nachentwässerung des Sandes mehr statt, sodass der entwässerte Sand auch bei längerer Lagerung eine gleichmäßige Restfeuchte behält.
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Die 5 zeigt eine weitere Ausführungsform des Bandfilters 10 zur Entwässerung einer Suspension 12. Die generelle Konstruktion und Funktionsweise des Bandfilters 10 bleiben dabei im Wesentlichen unverändert, sodass diesbezüglich explizit auf die Beschreibung zur Ausführungsform gemäß den 1 bis 4 verwiesen und im Folgenden lediglich auf Unterschiede eingegangen wird.
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In der Ausführungsform gemäß 5 sind das Filtertuch 24 und das Transportband 14 des Bandfilters 10 ausschließlich kraftschlüssig verbunden. Das Filtertuch 24 wird somit lediglich über den Anpressdruck der Suspension 12 sowie den Reibschluss mit dem Transportband 14 angetrieben. Ferner wird das Filtertuch 24 vor der Umlenktrommel 40, welche vorzugsweise als Stabtrommel ausgebildet ist, über eine Spannvorrichtung sowie eine Zentriertrommel 68 vom Transportband 14 abgehoben, sodass das Filtertuch 24 und die Zentriertrommel 68 mit Wasserdüsen 70 gespült werden können. Die Filtertuchzentrierung erfolgt dabei elektronisch oder mechanisch. Das Filtertuch 24 wird durch die Wasserdüsen 70 insbesondere ausgehend von der Mitte nach rechts und links zu den Seitenrändern hin gespült. Das Wasser wird bevorzugt mittels einer Wasserrinne gesammelt und in den Wasserkreislauf zurückgeführt.
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Im Unterschied zum Bandfilter 10 gemäß den 1 bis 4 umfasst die Vorrichtung 42 zur Auflockerung der Suspension 12 in der Ausführungsform gemäß 5 mehrere, konkret drei Stachelwalzen, welche in Umlaufrichtung 16 hintereinander angeordnet sind.
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Abgesehen vom Sensor 58 zur Erfassung der Suspensionsschichtdicke d in 1 umfasst der Bandfilter 10 gemäß 5 ferner einen Sensor 72 zur Filtertuchzentrierung sowie eine Sonde 74 zur Messung der Restfeuchte des Filterkuchens an der Materialabwurfstelle 22.
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Die 6 zeigt einen Schnitt VI-VI durch den Bandfilter 10 gemäß 5. Dabei wird deutlich, dass ein Boden 76 der Unterdruckkammer 26 zur Horizontalen geneigt ist. Auf diese Weise können anfallende Feststoffanteile mittels Spezialwasserdüsen 78 ausgespült werden, wobei die Spezialwasserdüsen 78 insbesondere zum Spülen mit Recyclingwasser geeignet sind. Die Zellenradschleuse 62 regelt in diesem Ausführungsbeispiel den Wasserstand in der Unterdruckkammer 26 niveaugesteuert und entwässert die Unterdruckkammer 26 dabei im Wesentlichen ohne Unterdruckverlust.