DE202015003219U1

DE202015003219U1 - Polstermöbel-Federleiste

Info

Publication number: DE202015003219U1
Application number: DE202015003219.2U
Authority: DE
Original assignee: Oke Kunststofftechnik & Co KG GmbH
Current assignee: Oke Kunststofftechnik & Co KG GmbH
Priority date: 2015-05-04
Filing date: 2015-05-04
Publication date: 2015-08-07
Anticipated expiration: 2025-05-05

Abstract

Polstermöbel-Federleiste (10) zur Abstützung einer Matratze oder einer Polsterauflage an einem Sitz- oder Liegemöbel, mit wenigstens einem Kernprofilstab (1) aus einem faserverstärkten Kunststoff und einem Stützprofil (2) aus einem thermoplastischen Kunststoff, das eine breite Auflagefläche (3) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Kernprofilstab (1) in einer einseitig offenen Aufnahme (4) an der von der Auflagefläche (3) abgewandten Seite des Stützprofils (2) eingebracht ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Polstermöbel-Federleiste zur Abstützung einer Matratze oder einer Polsterauflage an einem Sitz- oder Liegemöbel, mit wenigstens einem Kernprofilstab aus einem faserverstärkten Kunststoff und einem Stützprofil aus einem thermoplastischen Kunststoff, das eine breite Auflagefläche aufweist.
Eine solche Federleiste ist aus der DE 20 2013 104 754.6 bekannt. Die statische Funktion wird dabei über den Kernprofilstab erreicht, der in einer an sich bekannten Weise aus einem faserverstärkten Kunststoff hergestellt wird. Auf Grund der Faserverstärkung ergibt sich eine wesentlich höhere Belastbarkeit als bei einem homogenen Profil aus einem unverstärktem, thermoplastischen Kunststoff. Die den Kernprofilstab umhüllende Matrix des Profils, welche aus einem thermoplastischen Kunststoff besteht, stellt eine gut profilierbare und kostengünstige Einfassung dar, über welche insbesondere die auftretenden Kräfte von einer relativ breiten Auflagefläche auf einen vergleichsweise schmalen Kernprofilstab konzentriert werden. Der Nachteil besteht lediglich darin, dass zur Herstellung der vorgefertigte Kernprofilstab direkt im Wege der Extrusion mit dem Stützprofil umhüllt werden muss oder dass bei einem vorgefertigten Stützprofil der Kernprofilstab nachträglich in eine entsprechende Ausnehmung im Stützprofil eingeschoben und gegebenenfalls durch Kleben oder dergleichen darin fixiert werden muss. Da es zumindest einen Reibschluss zwischen dem Kernprofilstab und dem Stützprofil gibt, ergeben sich unter Belastung auch Zugkräfte an den Rändern, die an der Einspannstelle durch das Möbel aufgenommen werden müssen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Vorteile der bekannten Kombination von Kernprofilstab und Stützprofil beizubehalten, zugleich aber die genannten Nachteile bei der Herstellung wie auch bei der Anwendung zu vermeiden.
Diese Aufgabe wird durch eine Polstermöbel-Federleiste mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 gelöst.
Überraschenderweise werden dieselben Vorteile in der Kombination eines faserverstärkten Kernprofilstabs, welcher die statischen Lasten übernimmt, und eines thermoplastischen Stützprofils, in die der Kernprofilstab eingebettet ist, auch dann erreicht, wenn die Aufnahme für den Kernprofilstab nicht in einer allseitigen Umhüllung besteht, sondern in einer einseitig offenen Aufnahme.
Die Aufnahme ist nach der Erfindung beispielsweise durch eine Nut bereitgestellt, welche an der Rückseite der Auflagefläche durch zwei parallele Stege ausgebildet ist. Hierin wird der Kernprofilstab einfach eingelegt, wobei die Breite der Innenseite der Nut auf die Breite des Kernprofilstabs vorzugsweise zumindest so abgestimmt sein sollte, dass der Kernprofilstab nicht vollkommen locker darin liegt, sondern leicht geklemmt geführt wird. Hierdurch wird die Montage erleichtert, da die Federleiste also Einheit montiert und ggf. abgelängt werden kann.
In Längsrichtung findet hingegen keine Festlegung statt, so dass zum Beispiel am fertigen Möbel keine horizontale Rahmenbelastung stattfindet. Treten Zugkräfte auf Grund einer hohen Durchbiegung auf, so verschiebt sich der Kernprofilstab nur bereichsweise relativ zu dem Stützprofil, haftet aber eben nicht daran.
Weil der Kernprofilstab nicht allseitig umschlossen ist, müssen auch keine Maßnahmen getroffen werden, um das Einwandern von Feuchtigkeit zu verhindern. Es muss lediglich gewährleistet sein, dass die einseitige Öffnung der Aufnahme für den Stützstab das Entweichen von Feuchtigkeit zulässt.
Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass die Verarbeitung sehr einfach und schnell vorgenommen werden kann, denn beide Elemente werden völlig unabhängig voneinander gefertigt. Die Extrusion nur einer thermoplastischen Komponente ohne zusätzlichen Teil ermöglicht wesentlich einfachere und kostengünstigere Extrusionsdüsenwerkzeuge.
Ein besonderer Vorteil liegt darin, dass durch einen einfachen Wechsel des Kernprofils die Härte der Federleiste nachträglich variierbar ist, indem ein anderer Kernprofilstab mit größerem Flächenträgheitsmoment in vertikaler Richtung, aber gleicher, zur Aufnahme passenden Breite eingesetzt wird.
Die erfindungsgemäße Federleiste kann einfach in ein Gestell eines Sitzmöbels eingelegt werden, wobei die Auflagefläche, welche an einer Seite des thermoplastischen Stützprofils ausgebildet ist, aufgelegt wird. Es ist lediglich eine Abstimmung der beiden Komponenten der Polstermöbel-Federleiste derart erforderlich, dass die größere Steifigkeit bei dem Kernprofil gegeben ist und das Stützprofil bei gleicher Last und Länge des Profilabschnitts stärker auslenkbar ist. Dadurch verformt sich das Stützprofil nur soweit, wie es durch den sich verformenden Kernprofilstab gezwungen wird. Dabei behält der Kernprofilstab stets seinen Kontakt mit dem Stützprofil und übernimmt die Ableitung der Lasten über die gesamte Länge.
Zugleich sollte die Aufnahme für den Kernprofilstab so bemessen sein, dass bei der größten Nennlast für eine einzelne Federleiste die seitliche Führung des Kernprofilstabs in seiner Aufnahme nicht aufgehoben wird, sondern dass die Abstützung des Kernprofilstabs quer zur Lastrichtung stets gewährleistet ist, so dass ein mehrdimensionaler Spannungsfall und eine daraus resultierende Gefahr eines seitlichen Ausknickens vermieden werden.
Die Figur zeigt einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Polstermöbel-Federleiste 10, welche einen Kernprofilstab 1 enthält, der in diesem Fall als rundes, pultrudiertes GfK-Profil ausgebildet ist.
Er ist in einer Aufnahme 4 eingebettet, welche durch zwei Profilstege 5 an einem Stützprofil 2 gebildet ist. Die Aufnahme 4 liegt der Auflagefläche 3 am Stützprofil 2 gegenüber. Bei der dargestellten runden Querschnittsform des Kernprofilstabs 1 ist der Grund der Nut, welcher die Aufnahme 4 bildet, ebenfalls mit dem gleichen Radius wie der Kernprofilstab gerundet, um eine Übertragung der Kräfte nicht nur punktförmig, sondern flächig über einen möglichst weiten Bogen zuzulassen.
Die Höhe der Nut innerhalb der Aufnahme 4 beträgt beispielsweise 2,5 mm oberhalb des Scheitelpunkts des Kernprofilstabes 1, welcher beispielsweise einen Durchmesser von 9 mm besitzt. Dies bedeutet, dass der Kernprofilstab 1 insgesamt an der am stärksten belasteten Stelle um 6 mm vertikal innerhalb der Aufnahme 4 wandern kann, ohne dass die seitliche Führung durch die Profilstege 5 aufgehoben wird.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 202013104754 [0002]

Claims

Polstermöbel-Federleiste (10) zur Abstützung einer Matratze oder einer Polsterauflage an einem Sitz- oder Liegemöbel, mit wenigstens einem Kernprofilstab (1) aus einem faserverstärkten Kunststoff und einem Stützprofil (2) aus einem thermoplastischen Kunststoff, das eine breite Auflagefläche (3) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Kernprofilstab (1) in einer einseitig offenen Aufnahme (4) an der von der Auflagefläche (3) abgewandten Seite des Stützprofils (2) eingebracht ist.
Polstermöbel-Federleiste (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kernprofilstab (1) aus einem glasfaserverstärkten Kunststoff besteht.
Polstermöbel-Federleiste (10) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (4) sdurch zwei parallele Profilschenkel (5) am Stützprofil (2) gebildet ist, zwischen denen der Kernprofilstab (1) eingesetzt ist.
Polstermöbel- Federleiste (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kernprofilstab (1) im Querschnitt rund ist und dass der Grund der Aufnahme (4) mit dem gleichen Radius konkav gerundet ausgebildet ist
Polstermöbel- Federleiste (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass bei gleicher Last und Länge die maximale Durchbiegung des Kernprofilstabs (1) zzgl. der halben Höhe des Kernprofilstabs geringer ist als die Tiefe der Aufnahme.