DE19925102A1 - Brennstoffeinspritzventil - Google Patents
BrennstoffeinspritzventilInfo
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Abstract
Ein Brennstoffeinspritzventil (1), insbesondere Einspritzventil von Brennkraftmaschinen, weist einen piezoelektrischen oder magnetostruktiven Aktor (10), der in einem durch eine Abdichtung gegen den Brennstoff abgedichteten Aktorraum (11) angeordnet ist, und einen von dem Aktor (10) mittels einer Ventilnadel (6) betätigbaren Ventilschließkörper (5), der mit einer Ventilsitzfläche (4) zu einem Dichtsitz zusammenwirkt, auf. Dabei weist die Abdichtung zur Bildung einer permeationsbeständigen Abdichtung zumindest zwei hintereinander angeordnete Elastomerdichtungen (20, 21) auf.
Description
Die Erfindung geht aus von einem Brennstoffeinspritzventil
nach der Gattung des Hauptanspruchs.
Aus der DE 195 34 445 C2 ist ein Brennstoffeinspritzventil
nach der Gattung des Anspruchs 1 bekannt. Das aus dieser
Druckschrift hervorgehende Brennstoffeinspritzventil weist
einen in einem Aktorraum angeordneten Aktor und einen von
dem Aktor mittels einer Ventilnadel betätigbaren
Ventilschließkörper, der mit einer Ventilsitzfläche zu einem
Dichtsitz zusammenwirkt, auf. Die Ventilnadel ist
formschlüssig mit einer Druckschulter verbunden, über welche
der Aktor entgegen der Kraft einer Druckfeder auf die
Ventilnadel einwirkt. Dabei sind die Druckschulter und die
Ventilnadel in einem Ventilgehäuse geführt. Um den
Brennstoff in Richtung des Dichtsitzes zu leiten, weisen die
Druckschulter und die Ventilnadel jeweils eine
Zentralbohrung auf. Um den Aktor gegen den Brennstoff
abzudichten, ist die Führung zwischen der Druckschulter und
dem Ventilgehäuse bzw. zwischen der Ventilnadel und dem
Ventilgehäuse dichtend ausgeführt. Da eine Beweglichkeit der
Ventilnadel bzw. der Druckschulter im Ventilgehäuse gegeben
sein muß, ist der Aktor nicht vollständig gegen den
Brennstoff abgedichtet, sondern nur, gegen den
Brennstoffdruck geschützt.
Nachteilig bei dem aus der DE 195 34 445 C2 bekannten
Brennstoffeinspritzventil ist, daß der Aktor weiterhin der
chemischen Wirkung des Brennstoffs ausgesetzt ist und daß
durch die Dichtung die Beweglichkeit der Ventilnadel
verschlechtert wird. Außerdem wird durch die entstehende
Reibung die Lebensdauer des Brennstoffeinspritzventils
verringert.
Aus der DE 42 32 225 C2 ist eine Vorrichtung bekannt, bei
der ein piezoelektrischer Aktor gegen ein Druckmedium
abgedichtet ist. Die Abdichtung erfolgt dabei über ein
elastisches Abdichtelement. Das Druckmedium dient dabei der
Hubübersetzung und ist deswegen nicht mit einem hohen Druck
beaufschlagt. Die aus der DE 42 32 225 C2 bekannte
Abdichtung eignet sich jedoch nicht für Brennstoffe,
insbesondere nicht für Brennstoff unter sehr hohem Druck.
Bei Brennstoff unter sehr hohem Druck tritt das Problem auf,
daß die Verbindung zwischen dem Abdichtelement und einem
Gehäuse dem hohen Brennstoffdruck nicht standhält. Außerdem
weist Brennstoff eine hohe Permeation auf, so daß die
Abdichtelemente von dem Brennstoff durchdrungen werden,
wodurch Brennstoff bzw. Brennstoffdampf durch die Abdichtung
gelangt. Dies gilt insbesondere für den Brennstoff Benzin.
Das erfindungsgemäße Brennstoffeinspritzventil mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat
demgegenüber den Vorteil, daß eine permeationsbeständige
Abdichtung des Aktors erreicht wird. Dadurch ist der Aktor
sowohl vor dem Druck des Brennstoffs als auch vor der
chemischen Einwirkung des Brennstoffs geschützt.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind
vorteilhafte Weiterbildungen des im Hauptanspruch
angegebenen Brennstoffeinspritzventils möglich.
In vorteilhafter Weise ist zwischen den beiden
Elastomerdichtungen ein Zwischenraum ausgebildet, der über
einen Entlüftungskanal entlüftet ist. Dadurch wird durch die
erste Elastomerdichtung dringendes Brennstoffgas aus dem
Zwischenraum geführt, so daß die Abdichtung des Aktors gegen
den Brennstoff weiter verbessert wird.
In vorteilhafter Weise weist das Brennstoffeinspritzventil
ein topfförmig ausgebildetes, axialbewegliches Aktorgehäuse
auf, das den Aktor zumindest abschnittsweise umschließt und
welches zumindest abschnittsweise von den
Elastomerdichtungen umschlossen ist. Dadurch wird in
einfacher Weise ein Hub des Aktors ermöglicht.
Bei einem Hub des Aktors werden die Elastomerdichtungen ohne
Gleitbewegung elastisch verformt, so daß es zu keinen
Reibungsverlusten kommt, was die Langzeitstabilität des
Brennstoffeinspritzventils verbessert.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
vereinfacht dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen axialen Schnitt durch ein
Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Brennstoffeinspritzventils.
Fig. 1 zeigt in einer auszugsweisen axialen
Schnittdarstellung ein erfindungsgemäßes
Brennstoffeinspritzventil 1. Das Brennstoffeinspritzventil 1
dient insbesondere zum direkten Einspritzen von Brennstoff,
insbesondere von Benzin, in einen Brennraum einer
gemischverdichtenden, fremdgezündeten Brennkraftmaschine als
sogenanntes Benzindirekteinspritzventil. Das
erfindungsgemäße Brennstoffeinspritzventil 1 eignet sich
jedoch auch für andere Anwendungsfälle.
Das Brennstoffeinspritzventil 1 weist ein Ventilgehäuse 2
auf, das in dem Ausführungsbeispiel vereinfacht dargestellt
ist und sich aus den Einzelteilen 2a-2c zusammensetzt. An
dem Teil 2c des Ventilgehäuses 2 ist ein Ventilsitzkörper 3
befestigt, der eine Ventilsitzfläche 4 aufweist, die mit
einem Ventilschließkörper 5 zu einem Dichtsitz
zusammenwirkt. Der Ventilschließkörper 5 ist
kegelstumpfförmig, sich in Abspritzrichtung verbreiternd
ausgebildet. Die Betätigung des Ventilschließkörpers 5
erfolgt mit einer Ventilnadel 6, die in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel mit dem Ventilschließkörper 5 einteilig
ausgebildet ist. Die Zufuhr von Brennstoff erfolgt über
einen vereinfacht dargestellten Brennstoffeinlaßstutzen 7,
der beispielsweise seitlich in Form einer Öffnung im
mittleren Teil 2b des Ventilgehäuses 2 eingebracht ist, in
einen Brennstoffraum 8, der im Inneren des Ventilgehäuses 2
ausgebildet ist.
Die Betätigung des Brennstoffeinspritzventils 1 erfolgt mit
einem beispielsweise piezoelektrischen oder
magnetostriktiven Aktor 10, der sich in einem im Inneren des
Brennstoffeinspritzventils 1 ausgebildeten Aktorraum 11
befindet. Das Brennstoffeinspritzventil 1 weist ein
topfförmig ausgebildetes, axialbewegliches Aktorgehäuse 12
auf, das den Aktor 10 zumindest abschnittweise umschließt.
Das Aktorgehäuse 12 weist einen Bund 13 auf, an dem sich
eine Druckfeder 14 mit ihrem einen Ende abstützt, wodurch
der Aktor 10 vorgespannt wird. Dabei stützt sich die
Druckfeder 14 mit ihrem anderen Ende an einem Hund 15 ab,
der am Ventilgehäuse 2 des Brennstoffeinspritzventils 1
ausgebildet ist. Das Aktorgehäuse 12 weist einen
rohrförmigen Abschnitt 16 auf, der mit der Ventilnadel 6
formschlüssig verbunden ist. Bei Betätigung des Aktors 10
dehnt sich dieser aus und wirkt über das Aktorgehäuse 12 auf
die Ventilnadel 6 ein, wodurch sich der Ventilschließkörper
5 von der Ventilsitzfläche 4 abhebt und der Dichtsitz
geöffnet wird. Durch den entstandenen Spalt zwischen
Ventilschließkörper 5 und Ventilsitzfläche 4 kommt es zum
Austritt von Brennstoff aus dem Brennstoffraum 8 des
Brennstoffeinspritzventils 1 in den Brennraum einer
Brennkraftmaschine.
Für das Einspritzen von Brennstoff in den Brennraum der
Brennkraftmaschine werden hohe Brennstoffdrücke in der
Größenordnung von 100 bar benötigt. Um den Aktor 10 vor der
Einwirkung des Brennstoffdruckes und der chemischen Wirkung
des Brennstoffes zu schützen, ist eine Abdichtung
vorgesehen. Die Abdichtung weist eine erste
Elastomerdichtung 20 und eine zweite Elastomerdichtung 21
auf. Dabei stützt sich die erste Elastomerdichtung 20 bei
der Öffnungsbewegung des Aktorgehäuses 12 über ein erstes
Stützelement 22 an dem Ventilgehäuse 2 ab. Um den Durchfluß
von Brennstoff vom Brennstoffeinlaßstutzen 7 in den
Brennstoffraum 8 zu ermöglichen, weist das erste
Stützelement 22 eine Aussparung 23 auf. Zwischen den beiden
Elastomerdichtungen 20, 21 ist ein zweites Stützelement 24
vorgesehen, wodurch ein fester Abstand zwischen den
Elastomerdichtungen 20, 21 gegeben ist. Bei einer Betätigung
des Aktors 10 wird das Aktorgehäuse 12 an einer Innenfläche
25 des ersten Stützelements 22 geführt.
Der einen hohen Druck aufweisende Brennstoff im
Brennstoffraum 8 dringt über eine zwischen dem ersten
Stützelement 22 und dem Aktorgehäuse 12 ausgebildete
Trennfuge 26 in einen Zwischenraum 27 ein. Durch die
zwischen dem Ventilgehäuse 2 und dem Aktorgehäuse 12
angeordnete erste Elastomerdichtung 20 kann der Brennstoff
nicht weiter in Richtung des Aktorraums 11 fließen. Durch
den hohen Brennstoffdruck des Brennstoffes kommt es jedoch
zu einer Permeation, d. h. Brennstoffgas dringt durch die
erste Elastomerdichtung 20, so daß sich der Raum zwischen
den beiden Elastomerdichtungen 20, 21 mit Brennstoffgas
füllt. Das Brennstoffgas sammelt sich in einem Zwischenraum
28, der durch eine an dem Stützelement 24 ausgebildete
Aussparung gegeben ist. Um das Abströmen von Brennstoffgas
aus dem Zwischenraum 28 zu ermöglichen, weist das
Ventilgehäuse 2 einen Entlüftungskanal 29 auf, der zu einem
geeigneten Sammelbehälter oder Filter führen kann. Durch die
zweite Elastomerdichtung 21 wird der Aktorraum 11 gegen das
Brennstoffgas abgedichtet, so daß das Brennstoffgas nicht an
den Aktor 10 gelangen kann.
Die Elastomerdichtungen 20, 21 bilden mit einer Mantelfläche
35 des Aktorgehäuses 12 eine erste Dichtfläche 36 und eine
zweite Dichtfläche 37. Der Abstand der beiden Dichtflächen
36, 37 ist dabei durch das zweite Stützelement 24 gegeben.
Bei der Betätigung des Aktors 10 wird das Aktorgehäuse 12 in
axialer Richtung verschoben, wobei sich die
Elastomerdichtungen 20, 21 elastisch verformen. Bei einem
üblichen Hub der Ventilnadel 6 in der Größenordnung von
100 µm reicht die elastische Verformung der
Elastomerdichtungen 20, 21 aus, um der Bewegung des
Aktorgehäuses 12 zu folgen, so daß die Elastomerdichtungen
20, 21 nicht über die Mantelfläche 35 gleiten.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird der Aktorraum
11 von zwei Elastomerdichtungen 20, 21, die das Aktorgehäuse
12 abschnittsweise umschließen, gegen den Brennstoff im
Brennstoffraum 8 abgedichtet. Es können jedoch auch drei
oder mehr Elastomerdichtungen vorgesehen sein. Außerdem
können die Elastomerdichtungen 20, 21 auch formschlüssig mit
dem Aktorgehäuse 2 bzw. dem Aktortopf 12 verbunden sein.
Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene
Ausführungsbeispiel beschränkt. Insbesondere eignet sich die
Erfindung auch für ein innenöffnendes
Brennstoffeinspritzventil 1.
Claims (9)
1. Brennstoffeinspritzventil (1), insbesondere
Einspritzventil für Einspritzanlagen von
Brennkraftmaschinen, mit einem piezoelektrischen oder
magnetostriktiven Aktor (10), wobei der Aktor (10) in einem
Aktorraum (11) angeordnet ist, der durch eine Abdichtung
gegen den Brennstoff abgedichtet ist, und mit einem von dem
Aktor (10) mittels einer Ventilnadel (6) betätigbaren
Ventilschließkörper (5), der mit einer Ventilsitzfläche (4)
zu einem Dichtsitz zusammenwirkt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdichtung zur Bildung einer permeationsbeständigen
Abdichtung zumindest zwei hintereinander angeordnete
Elastomerdichtungen (20, 21) aufweist.
2. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich eine erste Elastomerdichtung (20) an einem ersten
Stützelement (22) abstützt.
3. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich das erste Stützelement (22) an einem Ventilgehäuse
(2) abstützt.
4. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der ersten Elastomerdichtung (20) und einer
zweiten Elastomerdichtung (21) ein zweites Stützelement (24)
angeordnet ist.
5. Brennstoffeinspritzventil nach einem der Ansprüche 1 bis
4,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Elastomerdichtungen (20, 21) ein
Zwischenraum (28) ausgebildet ist, der über einen
Entlüftungskanal (29) entlüftet ist.
6. Brennstoffeinspritzventil nach einem der Ansprüche 1 bis
5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Brennstoffeinspritzventil (1) ein topfförmig
ausgebildetes, gegenüber einem Ventilgehäuse (2) axial
bewegliches Aktorgehäuse (12) aufweist, das den Aktor (10)
zumindest abschnittsweise ringförmig umschließt und welches
zumindest abschnittsweise von den Elastomerdichtungen (20,
21) umschlossen ist.
7. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Elastomerdichtungen (20, 21) zwischen einer
Mantelfläche (35) des Aktorgehäuses (12) und dem
Ventilgehäuse (2) angeordnet sind.
8. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Elastomerdichtungen (20, 21) bei einer Bewegung des
Aktorgehäuses (12) gegenüber dem Ventilgehäuse (2) ohne
Gleitbewegung elastisch verformt werden.
9. Brennstoffeinspritzventil nach einem der Ansprüche 6 bis
8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Aktor (10) über das Aktorgehäuse (12) auf die
Ventilnadel (6) einwirkt.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8120 | Willingness to grant licences paragraph 23 | ||
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
R016 | Response to examination communication | ||
R018 | Grant decision by examination section/examining division | ||
R020 | Patent grant now final |
Effective date: 20140313 |
|
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee | ||
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
Effective date: 20150101 |