DE19832682A1 - Abtaueinrichtung für einen Verdampfer einer Wärmepumpe oder eines Klimageräts - Google Patents
Abtaueinrichtung für einen Verdampfer einer Wärmepumpe oder eines KlimagerätsInfo
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Abstract
Eine Abtaueinrichtung für einen Verdampfer einer Wärmepumpe oder eines Klimageräts mit einer Kreislauf-Umkehrschaltung und einem ersten Expansionsventil (6) im Heizkreis und einem zweiten Expansionsventil (7) im Abtaukreis soll schnell den stationären Abtaubetrieb einleiten. Hierfür ist im Heizkreis vor das erste Expansionsventil (6) ein Kältemittelsammler (5) geschaltet, der über eine Leitung (9') mit dem zweiten Expansionsventil (7) verbunden ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Abtaueinrichtung für einen Verdampfer einer
Wärmepumpe oder eines Klimageräts mit einer Kreislauf-
Umkehrschaltung und einem ersten Expansionsventil im Heizkreis und
einem zweiten Expansionsventil im Abtaukreis.
Bei Verdampfungstemperaturen nahe und unterhalb von 0°C bereift der
Verdampfer einer Luft-Wasser-Wärmepumpe. Eine solche Bereifung
reduziert den Wirkungsgrad der Wärmepumpe. Es ist dehalb notwendig,
den Verdampfer abzutauen. Zur Abtauung von Verdampfern sind
verschiedene Abtaueinrichtungen bekannt (vgl. DE 32 27 604 A1,
DE 33 33 903 A1).
Bei einer besonders wirkungsvollen Abtaueinrichtung ist die Umkehrung
des Kältemittelkreislaufes in der Weise vorgesehen, daß zum Abtauen
das Kältemittel im Verdampfer kondensiert und im Verflüssiger
verdampft. Die Umkehr des Kältemittelkreislaufes läßt sich durch ein
4-Wege-Umschaltventil erreichen.
Diese Methode wird häufig bei Klimageräten angewandt, die sowohl
heizen als auch kühlen können. Es sind dabei sowohl Schaltungen mit
einem als auch Schaltungen mit zwei thermostatischen
Expansionsventilen bekannt. In beiden Fällen ist nachteilig, daß es im
Anschluß an die Umkehrung des Kältemittelkreislaufes durch Schalten
des Umkehrventils einige Zeit dauert, bis sich ein stationärer
Abtaubetrieb mit hoher Abtauleistung einstellt. Der Abtauvorgang dauert
also länger als unbedingt erforderlich, was die mittlere Heizleistung
verringert. Dies kann darauf zurückgeführt werden, daß das
thermostatische Expansionsventil ein vergleichsweise träges
Regelverhalten hat und es anschließend an das Umschalten des
Kältemittelkreislaufes zu einer Kältemittelverlagerung kommt, was zum
Ansprechen eines Niederdruckpressostaten führen kann.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Abtaueinrichtung vorzuschlagen, bei
der der Abtauvorgang verbessert, insbesondere schnell in den
stationären Abtaubetrieb übergeht, wobei insbesondere niedrige
Sauggasdrücke vermieden sind.
Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe dadurch gelöst, daß im Heizkreis
vor das erste Expansionsventil ein Kältemittelsammler geschaltet ist,
der über eine Leitung mit dem zweiten Expansionsventil verbunden ist.
Im Heizbetrieb speichert sich im Kältemittelsammler Kältemittel. Dieses
wird dann zu Beginn des Abtaubetriebs dem Abtaukreis vor dem zweiten
Expansionsventil zugeführt. Dadurch ist vermieden, daß infolge eines
Mangels an flüssigem Kältemittel vor dem Expansionsventil tiefe
Sauggasdrücke auftreten, welche das Erreichen des stationären
Abtaubetriebs verzögern würden, insbesondere weil ein
Niederdruckpressostat der Wärmepumpe ansprechen könnte oder, um
dies zu vermeiden, für eine gewisse Zeit überbrückt werden müßte.
Durch die Nachlieferung von Kältemittel aus dem Kältemittelsammler in
den Abtaukreis ist erreicht, daß im Abtaubetrieb mehr Kältemittel im
Kreislauf zur Verfügung steht als im Heizbetrieb. Dies ist günstig, weil
bei Luft-Wasser-Wärmepumpen das innere Volumen des Verdampfers
gewöhnlich deutlich größer ist als das innere Volumen des
Verflüssigers.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist das zweite
Expansionsventil vom Druck des Kältemittels gesteuert und das erste
Expansionsventil ist von der Überhitzung des Kältemittels gesteuert.
Das zweite Expansionsventil ist ein automatisches Expansionsventil.
Dieses hat gegenüber einem thermostatischen Expansionsventil den
Vorteil, daß es schnell anspricht, was zu einem schnellen Erreichen des
stationären Abtaubetriebs führt.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den
Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung. In der Zeichnung
zeigen:
Fig. 1 einen Wärmepumpenkreis mit Kreislaufumkehr und
Fig. 2 eine Alternative zu Fig. 1.
Eine Wärmepumpe weist einen Verdichter 1 auf, dem ein 4-Wege-
Umschaltventil 2 nachgeschaltet ist. Die Wärmepumpe hat einen
Verflüssiger 3, an den ein Nutzkreis angeschlossen ist, einen
Verdampfer 4, einen Kältemittelsammler 5, ein thermostatisches
Expansionsventil 6 und ein Rückschlagventil 8. Für den Abtaubetrieb
sind zusätzlich ein automatisches Expansionsventil 7, das von dem an
seinem Ausgang herrschenden Druck gesteuert ist, eine Leitung 9', in
der ein Rückschlagventil 9 liegt, und ein Rückschlagventil 10
vorgesehen.
Im Heizbetrieb erfolgt der Kältemittelstrom auf folgendem Wege:
Verdichter 1, Umschaltventil 2, Verflüssiger 3, Rückschlagventil 8, Kältemittelsammler 5, thermostatisches Expansionsventil 6, Verdampfer 4, Umschaltventil 2, Verdichter 1 (Heizkreis).
Verdichter 1, Umschaltventil 2, Verflüssiger 3, Rückschlagventil 8, Kältemittelsammler 5, thermostatisches Expansionsventil 6, Verdampfer 4, Umschaltventil 2, Verdichter 1 (Heizkreis).
Für die Einschaltung des Abtaubetriebs im Fall der Bereifung des
Verdampfers 4 erfolgt der Kältemittelstrom in Strömungsrichtung
folgendermaßen: Verdichter 1, Umschaltventil 2, Verdampfer 4,
Rückschlagventil 10, automatisches Expansionsventil 7, Verflüssiger 3,
Umschaltventil 2, Verdichter 1 (Abtaukreis).
Das innere Volumen des Verdampfers 4 ist deutlich größer als das
innere Volumen des Verflüssigers 3. Das thermostatische
Expansionsventil 6 ist über einen Temperaturfühler 6' gesteuert, der am
Heizbetrieb-Ausgang des Verdampfers 4 liegt.
Während des Heizbetriebs wird im Kältemittelsammler 5 flüssiges
Kältemittel gespeichert. Beim Einleiten des Abtaubetriebs durch
Umschalten des Umschaltventils 2 befindet sich im Kältemittelsammler 5
gesättigtes, flüssiges Kältemittel unter dem Kondensationsdruck. Nach
dem Umschalten auf Abtaubetrieb nimmt der Kondensationsdruck wegen
der jetzt niedrigeren Kondensationstemperatur im Verdampfer 4 ab. Es
strömt nun das flüssige Kältemittel über die Leitung 9' und das
Rückschlagventil 9 zum automatischen Expansionsventil 7. Dadurch
werden niedrige Sauggasdrücke, die sonst infolge eines Mangels an
flüssigem Kältemittel vor dem automatischen Expansionsventil 7
auftreten könnten, vermieden. Im danach folgenden stationären
Abtaubetrieb wird das Einschieben von Kältemittel in den
Kältemittelsammler 5 durch das Rückschlagventil 9 verhindert. Es steht
also die gesamte Kältemittelmenge im Abtaukreis zur Verfügung.
Das Rückschlagventil 8, der Kältemittelsammler 5 und das
thermostatische Expansionsventil 6 liegen in einem Zweig des
Heizkreises, dem ein Zweig des Abtaukreises strömungstechnisch
parallelgeschaltet ist, in dem das Rückschlagventil 10 und das
automatische Expansionsventil 7 in Reihe liegen. Die beiden
Parallelzweige sind über die Leitung 9' bzw. das Rücklaufventil 9 als
Querzweig verbunden, nämlich einerseits zwischen dem
Kältemittelsammler 5 und dem thermostatischen Expansionsventil 6 und
andererseits zwischen dem Rückschlagventil 10 und dem automatischen
Expansionsventil 7. Das Rückschlagventil 9 zusammen mit dem
Rückschlagventil 10 dienen dazu, im Heizbetrieb eine Umgehung des
thermostatischen Expansionsventils 6 zu vermeiden. Das
Rückschlagventil 9 dient auch dazu, im Abtaubetrieb ein Einströmen von
Kältemittel in den Kältemittelsammler 5 zu vermeiden. Durch das
Rückschlagventil 8 soll verhindert werden, daß im Abtaubetrieb
Kältemittel in den Kältemittelsammler 5 und damit nicht mehr in den
Verflüssiger 3 gelangt, der im Abtaubetrieb die Funktion eines
Verdampfers haben kann.
Damit im Abtaubetrieb möglichst kein flüssiges Kältemittel in den
Verdichter 1 gelangt, kann in Strömungsrichtung vor dem Verdichter 1
ein Flüssigkeitsabscheider 12 vorgesehen sein. Dieser ist in Fig. 2
gezeigt. Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist zwischen dem
Umschaltventil 2 und dem Verdampfer 4 die eine Seite eines
Rekuperators 11 vorgesehen, dessen andere Seite zwischen dem
Ausgang des Kältemittelsammlers 5 und dem thermostatischen
Expansionsventil 6 liegt. Das Rückschlagventil 9 kann, aber muß nicht
in diesem Fall, vorgesehen sein. Im Abtaubetrieb wird der Rekuperator
11 auf der einen Seite, nämlich zwischen dem Verdampfer 4 und dem
Umschaltventil 2 von Heißgas durchströmt, so daß flüssiges Kältemittel,
das - bei nicht vorhandenem Rückschlagventil 9 - auf der anderen Seite
des Rekuperators 11 zum Kältemittelsammler 5 strömt, verdampft wird.
Gleichzeitig wird das etwa noch im Kältemittelsammler 5 und in der sich
anschließenden Flüssigkeitsleitung vorhandene flüssige Kältemittel
durch den Rekuperator 11 aufgewärmt und verdampft. Dadurch wird das
flüssige Kältemittel aus dem Kältemittelsammler 5 allmählich
ausgetrieben und steht dem Kältemittelkreislauf im Abtaubetrieb zur
Verfügung.
Claims (4)
1. Abtaueinrichtung für einen Verdampfer einer Wärmepumpe oder
eines Klimageräts mit einer Kreislauf-Umkehrschaltung und einem
ersten Expansionsventil im Heizkreis und einem zweiten
Expansionsventil im Abtaukreis,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Heizkreis (1, 2, 3, 8, 5, 6, 4, 2, 1) vor das erste Expansionsventil (6)
ein Kältemittelsammler (5) geschaltet ist, der über eine Leitung (9') mit
dem zweiten Expansionsventil (7) verbunden ist.
2. Abtaueinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Expansionsventil (7) vom Druck des Kältemittels
gesteuert ist und das erste Expansionsventil (6) von der Überhitzung des
Kältemittels gesteuert ist.
3. Abtaueinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Leitung (9') ein Rückschlagventil (9) angeordnet ist.
4. Abtaueinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,,
daß ein Rekuperator (11) vorgesehen ist, der einerseits am Heizbetrieb-
Ausgang des Verdampfers (4) und andererseits am Ausgang des
Kältemittelsammler (5) liegt.
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