DE19803686A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Kommunikation gleichberechtigter Stationen eines ringförmigen, seriellen Lichtwellenleiter-Busses - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Kommunikation gleichberechtigter Stationen eines ringförmigen, seriellen Lichtwellenleiter-BussesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Kommunikati
on gleichberechtigter Stationen eines ringförmigen, seriellen
Lichtwellenleiter-Busses und auf eine Vorrichtung zur Durch
führung dieses Kommunikationsverfahrens.
Es ist ein serielles Bussystem für die Vernetzung von
"intelligenten" Ein-/Ausgabe-Einheiten sowie Sensoren und Ak
toren innerhalb einer Anlage oder Maschine bekannt. Dieses
serielle Bussystem nennt sich Controller Area Network (CAN)
und wird mittlerweile nicht nur in Automobilen, sondern auch
in der Industrieautomatisierung, beispielsweise bei Textilma
schinen, Verpackungsmaschinen, Maschinen zur Papierherstel
lung und -verteilung und in der Medizintechnik, angewendet.
Der serielle Bus besteht aus einer Zweidrahtleitung, deren
Enden jeweils mit einem Busabschlußwiderstand versehen sind.
CAN ist ein serielles Bussystem, welches multimasterfähig
ist, d. h., mehrere CAN-Knoten können gleichzeitig den Bus an
fordern. Bei der CAN-Datenübertragung, gemäß der Veröffentli
chung "Controller Area Network - Ein serielles Bussystem
nicht nur für Kraftfahrzeuge" der Internationalen Vereinigung
"CAN in Automation (CiA) e.V." werden keine Stationen am Bus
adressiert, sondern der Inhalt der Nachricht wird durch einen
netzweiten eindeutigen Identifier gekennzeichnet. Neben der
Inhaltskennung legt der Identifier auch die Prioritäten der
Nachricht fest. Die Prioritäten werden beim Systementwurf
durch entsprechende Binärwerte vergeben und sind nicht dyna
misch veränderbar. Der Identifier mit der niedrigsten Binär
zahl hat die höchste Priorität. Der Buszugriffskonflikt wird
mittels einer bitweisen Arbitrierung über die jeweiligen
Identifier gelöst, indem jede Station Bit für Bit den Buspe
gel beobachtet. Bei diesem Wettstreit der Stationen werden
alle "Verlierer" automatisch zu Empfängern der Nachricht mit
der höchsten Priorität und versuchen erst dann wieder zu sen
den, wenn der Bus frei wird. Mit der dann folgenden Akzep
tanzprüfung stehen alle Empfänger-Stationen im CAN-Netz nach
korrektem Empfang der Nachricht anhand des Identifiers fest,
ob die empfangenen Daten für sie relevant sind oder nicht
(Selektieren). Sind die Daten für die Empfänger-Stationen von
Bedeutung, so werden sie weiter verarbeitet (Übernahme), an
sonsten einfach ignoriert. Die Länge der zu übertragenden In
formationen sind relativ kurz. Pro Nachricht kann man acht
Byte Nutzdaten übertragen. Längere Datenblöcke können durch
Segmentierung übertragen werden. Die maximale Übertragungsge
schwindigkeit ist 1 MBit/s. Dieser Wert gilt für ein Bussy
stem mit einer Ausdehnung bis zu 40 m. Für Entfernungen bis
zu 500 m ist eine Übertragungsgeschwindigkeit von
125 kBit/s möglich, und bei Übertragungslängen von bis 1 km
ist ein Wert von nur noch 50 kBit/s zulässig. Die Anzahl der
Teilnehmer an einem CAN-Bussystem ist theoretisch durch die
Anzahl der verfügbaren Identifier begrenzt (2032 bei Stan
dardformat und 0,5-109 beim erweiterten Format). CAN erlaubt
somit die Realisierung eines bedarfsabhängigen Buszugriffs,
der aber aufgrund der bitweisen Arbitrierung über die Bot
schaftspriorität zerstörungsfrei vonstatten geht. Ein Syn
chronisationsmechanismus wird durch den CAN nicht unterstützt
und die Datenübertragungsgeschwindigkeit ist für einen Pro
zeß, bei dem mehrere Bewegungsabläufe aufeinander synchron
ablaufen, zu niedrig.
Ein digitales, serielles Feldbussystem, das einen Synchroni
sationsmechanismus unterstützt, ist das SERCOS interface
(Serial Real Time Communication System). Dieses SERCOS inter
face ist ein digitales, serielles Kommunikationssystem zwi
schen Steuerungen und Antrieben bzw. Ein-/Ausgabebaugruppen
und ist in dem Aufsatz "Kommunikation bei Antrieben" von
Berthold Gick, Peter Mutschler und Stephan Schultze, abge
druckt in der DE-Zeitschrift "etz", Band 112 (1991), Heft 17,
Seiten 906 bis 916, näher dargestellt.
SERCOS interface spezifiziert eine streng hierarchische Kom
munikation mit den Daten in Form von Datenblöcken, den soge
nannten Telegrammen, die in zeitlich konstanten Zyklen zwi
schen einer Steuerung und mehreren Unterstationen ausge
tauscht werden. Unmittelbare Kommunikation zwischen den Un
terstationen findet nicht statt. Der SERCOS interface verwen
det die Ringtopologie, wobei je Ring als Teilnehmer eine
Steuerung, auch als Master bezeichnet, und mehrere Untersta
tionen, auch als Slave bezeichnet, vorhanden sind. Die physi
kalische Schicht einer Übertragungsstrecke besteht aus opti
schen Punkt-zu-Punkt-Verbindungen. Die optische Übertragung
findet gerichtet statt, wobei die Elemente der Übertragungs
strecke elektrooptische Wandler, Lichtwellenleiter und opto
elektrische Wandler sind. Die Übertragungsrate beträgt
2 MBit/s, 4 MBit/s oder 8 MBit/s. Die Länge jedes Übertra
gungsabschnitts kann bei Plastik-Lichtwellenleitern bis zu
60 m und bei Glasfaser-Lichtwellenleitern bis zu 250 m betra
gen. Die maximale Anzahl der Teilnehmer je Lichtwellenleiter-
Ring ist 254. Außerdem sind in den Slaves Wiederholverstärker
angeordnet, damit Signalverzerrungen, die durch die optische
Übertragung entstehen, sich nicht akkumulieren können. Die
aktive Signalaufbereitung und Taktregenerierung wird mit Hil
fe von Phasenregelkreisen erreicht. Durch die Verwendung von
Füllzeichen und Bit-Stopfen ist sichergestellt, daß ausrei
chend viele Signalflanken im Datenstrom enthalten sind. Da
durch wird es den Phasenregelkreisen ermöglicht, immer "ein
gerastet", d. h. bitsynchron, zu bleiben.
Die Kommunikation beim SERCOS interface erfolgt im Betrieb
zyklisch als Master-Slave-Kommunikation mit einer bei der In
itialisierung zu wählenden Zykluszeit. Der Master sendet mit
einem unabhängigen Sendeschrittakt entweder Telegramme oder
speist Füllzeichen in den Ring ein. Die Slaves erreichen ent
weder ihre regenerierten Eingangssignale an die nächsten
Teilnehmer weiter (Repeaterfunktion) oder sie senden ihr ei
genes Telegramm. Der Master reicht sein Eingangssignal nicht
weiter. Aus diesem Grunde ist ein unmittelbarer Querverkehr
zwischen den einzelnen Slaves nicht möglich, der Ring kann
somit am Master als offen betrachtet werden.
Jedes Telegramm beginnt und endet mit einer Telegrammbegren
zung und weist ein Adreßfeld, ein Datenfeld und eine Prüfsum
me auf. Telegramme, die von den Slaves gesendet werden, sind
quelladressiert, d. h., der Inhalt des Adreßfeldes kennzeich
net hier die sendende Station. Telegramme, die der Master
sendet, sind zieladressiert. Im Datenfeld stehen die zu über
tragenden Daten. Die Länge der einzelnen Datenfelder der ver
schiedenen Telegramme wird während der Initialisierung fest
gelegt und dann konstant gehalten.
Der Kommunikationszyklus des SERCOS interface ist in fünf
Phasen unterteilt. Der Zyklus beginnt mit einem Master-
Synchronisationstelegramm, das zur Vorgabe der Kommunika
tionsphase und der Zeitreferenz dient. Daran schließen sich
die Antriebstelegramme (quelladressiert) an, die von den ein
zelnen Slaves gesendet werden. Nachdem beim Master alle An
triebstelegramme vorliegen, sendet dieser an alle Slaves ein
Master-Datentelegramm. Jeder Slave kennt außerdem per Initia
lisierung die Zeitpunkte T3 und T4 innerhalb eines Zyklus. Im
Zeitpunkt T3 werden systemweit alle Daten (Sollwerte) gleich
zeitig freigegeben und im Zeitpunkt T4 werden systemweit alle
Meßwerte gleichzeitig abgetastet. Exakt nach Ablauf der Zy
kluszeit startet der Master den nächsten Zyklus mit dem Ma
ster-Synchronisationstelegramm. Somit kennt SERCOS interface
die folgenden Synchronisationsarten: Bitsynchronität, Syn
chronisation der Kommunikation und die Synchronisation der
Datenverarbeitung in den Slaves.
Mit diesem SERCOS interface kann keine schnelle wahlfreie
Kommunikation unter gleichberechtigten Stationen durchgeführt
werden, die dazu auch noch einfach ist.
Im Aufsatz "Wie ergänzt "Peer-to-Peer" die Antriebstechnik",
abgedruckt in der DE-Zeitschrift "engineering & automation",
Band 16 (1994), Heft 3-4, Seite 48, wird eine Möglichkeit
vorgestellt, mit der innerhalb eines Mehrmotorenverbundes Si
gnale von Antriebseinheit zu Antriebseinheit übertragen wer
den. Peer-to-Peer-Verbindung bedeutet "Verbindung zwischen
gleichberechtigten Partnern". Bei dieser Peer-to-Peer-
Verbindung kann ein und dieselbe Antriebseinheit sowohl Ma
ster (Sollwertquelle) als auch Slave (Sollwertsenke) sein.
Die Peer-to-Peer-Verbindung besteht pro Antriebseinheit aus
einem Empfangs- und Sendeanschluß und aus einer Zweidrahtlei
tung. Mit einer Peer-to-Peer-Verbindung kann eine autarke
Sollwertkaskade aufgebaut werden, die einfach zu projektieren
und in Betrieb zu nehmen ist. Die Übertragungsrate beträgt
bis zu 187,5 kBit/s und es können bis zu 16 Steuersignale
fortgeschaltet werden. Bei dieser Peer-to-Peer-Verbindung ist
der Aufwand zum Aufbau einer neuen Kommunikations-Reihenfolge
recht hoch, da neue Zweidrahtleitungen verlegt werden müssen.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Kommunikation gleichberechtigter Stationen eines ringför
migen, seriellen Lichtwellenleiter-Busses anzugeben, bei dem
die genannten Nachteile nicht mehr auftreten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des An
spruchs 1 gelöst.
Bei diesem erfindungsgemäßen Kommunikationsverfahren wird von
den gleichberechtigten Stationen am ringförmigen, seriellen
Lichtwellenleiter-Bus eine Station als Dispatcher und die an
deren Stationen als Transceiver parametriert. Die Dispatcher-
Station erzeugt jeweils während eines Buszyklus streng zeit
zyklische Containertelegramme, adressiert diese und gibt die
se auf den Bus. Als Endtelegramm eines jeden Buszyklus sendet
diese Dispatcher-Station ein Synchronisationstelegramm. Jede
Transceiver-Station schreibt seine Daten in die ihm adres
sierten Containertelegramme. Somit sind diese beschriebenen
Containertelegramme quellenadressiert. Außerdem kann jede
Transceiver-Station in Abhängigkeit seiner Leseberechtigung
die Daten der beschriebenen Containertelegramme auf dem seri
ellen Bus lesen. Aus dem gelesenen Synchronisationstelegramm
erzeugt jede Station am Bus ein Interrup, die in Abhängigkeit
der Lage der Stationen am Bus derart zeitverzögert werden,
daß alle Interrups zeitsynchron ausgegeben werden. Mit der
Ausgabe dieser Interrups werden alle gelesenen Daten weiter
verarbeitet.
Dadurch, daß während jedem Buszyklus aneinander gereihte Te
legramme auf den Bus gegeben werden, ist auf dem Bus immer
ein Bitstrom vorhanden, so daß die Stationen am Bus bitorien
tiert betrieben werden. Die Zeit jeder zwischen zwei Synchro
nisationstelegrammen ist die Busumlaufzeit des ringförmigen,
seriellen Lichtwellenleiter-Busses und entspricht gleichzei
tig dem gemeinsamen Systemtakt für die Synchronisation aller
angeschlossenen Stationen. Dieses Synchronisationstelegramm
wird streng zeitäquidistant und jitterfrei generiert. Somit
arbeitet eine der gleichberechtigten Stationen zusätzlich als
Taktgeber und die anderen Stationen legen ihre Daten jeweils
in den ihnen zugeordneten Containertelegrammen ab und stellen
somit ihre Daten allen anderen Stationen am seriellen Bus zum
Lesen zur Verfügung. Da jede Station durch Parametrierung
weiß, welche quelladressierten Daten gelesen werden dürfen,
kann durch eine Parametrierung jede beliebige wahlfreie Kom
munikation unter gleichberechtigten Stationen eingestellt
werden, ohne den Lichtwellenleiter-Bus hardwaremäßig abändern
zu müssen. Damit die Kommunikation der am ringförmigen, seri
ellen Lichtwellenleiter-Bus aufrechterhalten wird, muß eine
Station die Funktion des Taktgebers übernehmen. Ansonsten
werden keine weiteren Mittel benötigt, die die Kommunikation
unter den gleichberechtigten Stationen an diesem Bus steuert.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Kommunikationsverfahrens und
der Vorrichtung zur Durchführung dieses Kommunikationsverfah
rens sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnung
Bezug genommen, in der eine Ausführungsform einer Vorrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Kommu
nikation gleichberechtigter Stationen schematisch veranschau
licht ist
Fig. 1 zeigt eine Bustopologie, in der
Fig. 2 ist ein Blockschaltbild einer Anschaltbaugruppe des
erfindungsgemäßen Bussystems näher dargestellt, die
Fig. 3 zeigt den Adressiermechanismus "Schreiben", wogegen
die
Fig. 4 den Adressiermechanismus "Lesen" darstellt, in der
Fig. 5 ist ein Projektierungsbeispiel für eine Peer-to-
Peer-Funktionalität dargestellt, die
Fig. 6 zeigt die zugehörige Kommunikations-Tabelle des
Projektierungsbeispiels nach Fig. 5, wobei in den
Fig. 7-10 die verschiedenen Adressiermechanismen des Projek
tierungsbeispiels veranschaulicht sind.
In der Fig. 1 ist eine Bustopologie dargestellt, mit der meh
rere gleichberechtigte Stationen 2 bis 12 miteinander kommu
nizieren können. Die einzelnen Stationen 2 bis 12 sind je
weils mittels eines Lichtwellenleiters 14 als Übertragungsme
dium untereinander verbunden. Die Datenrichtung auf diesem
ringförmigen, seriellen Lichtwellenleiter-Bus ist richtungs
gebunden und wird durch den Pfeil D veranschaulicht. Als
Übertragungsmedium können Glas-Lichtwellenleiter oder Kunst
stoff-Lichtwellenleiter verwendet werden. Damit das erfin
dungsgemäße Verfahren zur Kommunikation gleichberechtigter
Stationen 2 bis 12 eines ringförmigen, seriellen Lichtwellen
leiter-Busses durchgeführt werden kann, wird eine Station 2
als Dispatcher und die anderen Stationen 4 bis 12 als
Transceiver parametriert. Jede Station 2 bis 12 am Lichtwel
lenleiter-Bus wirkt als Signalverstärker. Damit können bei
der Verwendung von Kunststoff-Lichtwellenleitern als Übertra
gungsmedium maximal 40 m und bei der Verwendung von Glas-
Lichtwellenleitern als Übertragungsmedium maximal 300 m zwi
schen den Stationen 2 bis 12 liegen. Die maximale Teilnehmer
zahl am ringförmigen, seriellen Lichtwellenleiter-Bus ist
201.
Die Dispatcher-Station 2 hat die Funktion als Zuteiler und
ist der Taktgeber dieses Bussystems. Die Kommunikationssteue
rung ist in Form einer Task-Table in einem Schreib-Lese-
Speicher 16 der Dispatcher-Station 2 hinterlegt. In dieser
Task-Table wird festgelegt, wieviele Telegramme in einem
Busumlauf, auch als Buszykluszeit bezeichnet, diese Dispat
cher-Station 2 zu senden hat. Dazu wird in dieser Task-Table
unter anderem für jeden aktiven Teilnehmer, das sind die
gleichberechtigten Stationen 2 bis 12 am seriellen Bus, eine
Adresse und eine Kanalnummer als Subadresse festgelegt. Au
ßerdem sind in dieser Task-Table die Adressen von sogenannten
Leertelegrammen und von Sondertelegrammen hinterlegt. Zu die
sen Sondertelegrammen gehören unter anderem das Synchronisa
tionstelegramm und die sogenannten NOP-Telegramme (No opera
tion). Mit dem Synchronisationstelegramm werden alle Statio
nen 2 bis 12 dieses ringförmigen Busses aufgefordert, die ge
lesenen Daten weiterzuverarbeiten. Die Leertelegramme und die
NOP-Telegramme dienen als Fülltelegramme, damit innerhalb ei
ner jeden Buszykluszeit fortlaufend Telegramme auf dem ring
förmigen, seriellen Lichtwellenleiter-Bus umlaufen. Dadurch
werden die Stationen 2 bis 12 bitsynchron am Bus betrieben.
Das Synchronisationstelegramm ist immer der letzte Eintrag in
der Task-Table und wird somit immer am Ende der Buszykluszeit
gesendet. Die Task-Table ist maximal auf 1024 Einträge be
grenzt, d. h., es können maximal 1024 Telegramme in einem Bus
zyklus von der Dispatcher-Station 2 gesendet werden. Je Teil
nehmer können acht Subadressen verwendet werden. Werden also
bei allen aktiven Teilnehmern des ringförmigen, seriellen
Lichtwellenleiter-Busses alle acht Subadressen verwendet, so
können maximal 128 Teilnehmer am Bus angeschlossen sein.
Die Dispatcher-Station 2 arbeitet seine Task-Table ab, indem
sie in Sendereihenfolge jede Adresse mit einem Containertele
gramm verbindet und auf den seriellen Bus ausgibt. Nachdem
der letzte Eintrag dieser Task-Table ausgelesen ist, wird oh
ne zeitliche Verzögerung mit der Abarbeitung der Einträge
dieser Task-Table von vorne begonnen. Die Containertelegramme
werden streng zeitzyklisch generiert. Jede Transceiver-
Station 4 bis 12 empfängt die von der Dispatcher-Station 2
initiierten Telegramme und kann die Daten der Telegramme in
Abhängigkeit seiner Leseberechtigung lesen und mit eigenen
Daten überschreiben bzw. ablegen. Die Dispatcher-Station 2
kann wie jede Transceiver-Station 4 bis 12 die Daten der Te
legramme in Abhängigkeit seiner Leseberechtigung lesen und
mit neuen Daten überschreiben bzw. ablegen. Außerdem reicht
jede Transceiver-Station 4 bis 12 die empfangenen Telegramme
weiter unabhängig davon, ob die Daten gelesen oder mit neuen
Daten überschrieben bzw. in diese abgelegt worden sind. Jede
Station 2 bis 12 am ringförmigen, seriellen Lichtwellenlei
ter-Bus, die als Transceiver parametriert sind, können den
Datenverkehr am Ringbus nicht selbständig aufrechterhalten.
Dies ist ausschließlich die Aufgabe der Dispatcher-Station 2.
In der Fig. 2 ist ein Blockschaltbild einer Anschaltbaugruppe
18 schematisch dargestellt, die jeweils in einer Station
2 bis 12 des Ringbusses nach Fig. 1 angeordnet ist. Diese An
schaltbaugruppe 18 weist einen programmierbaren Baustein 20
mit einem zugehörigen löschbaren Festwertspeicher 22, einen
Schreib-Lese-Speicher 16, einen Taktgeber 24, einen System
stecker 26, einen optoelektrischen und einen elektrooptischen
Wandler 28 und 30 und eine Spannungsversorgung 32 auf. Außer
dem ist eine Frontseite 34 dieser Anschaltbaugruppe 18 mit
mehreren Leuchtdioden 36, 38 und 40 für die Zustandsanzeige
dieser Anschaltbaugruppe 18, mit zwei Lichtwellenleiter-
Steckerbuchsen 42 und 44, die auch als Bussteckerbuchsen 42
und 44 bezeichnet werden, und mit einer Stromversorgungsstecker
buchse 46 versehen. Die Bussteckerbuchse 42 bzw. 44 nimmt
einen Lichtwellenleiter 14 des seriellen Ringbusses auf und
ist mit dem optoelektrischen bzw. dem elektrooptischen Wand
ler 28 bzw. 30 verknüpft. Dieser Wandler 28 bzw. 30 ist aus
gangs- bzw. eingangsseitig mit einem Anschluß des program
mierbaren Bausteins 20 elektrisch leitend verbunden. Eben
falls ist der löschbare Festwertspeicher 22, der Schreib-
Lese-Speicher 16 und der Taktgeber 24 mit diesem programmier
baren Baustein 20 verknüpft. Als Spannungsversorgung 32 ist
ein DC/DC-Spannungswandler vorgesehen, der eine externe
Gleichspannung von beispielsweise 24 V in eine interne
Gleichspannung UV von beispielsweise 5 V wandelt. Dieser Dar
stellung ist ebenfalls zu entnehmen, daß diese Gleichspannung
UV ebenfalls von einer Station 2 bis 12 geliefert wird, in
der diese Anschaltbaugruppe 18 steckt. Der Austausch von Si
gnalen SA (Adressen), SD (Daten) und SC (Steuersignale, Inter
rup) und der Gleichspannung UV wird mittels des System
steckers 26 bewerkstelligt.
Wenn beispielsweise die Spannung UV einer der Stationen
2 bis 12 ausfällt, kann die Funktionsfähigkeit der Anschalt
baugruppe 18 und damit die Funktionsfähigkeit des ringförmi
gen, seriellen Lichtwellenleiter-Busses durch eine an den An
schaltbaugruppen 18 angeschlossene externe Spannungsquelle
aufrechterhalten werden. Der programmierbare Baustein 20
weist eine Einrichtung 48 zur Parametrierung der Anschaltbau
gruppe 18 als Dispatcher oder als Transceiver auf. Als pro
grammierbarer Baustein 20 ist ein programmierbares Gate-
Array, insbesondere ein Field-Programmable Gate Array (FPGA),
vorgesehen, dessen Programm im löschbaren Festwertspeicher 22
abgelegt ist. Zur Abarbeitung dieses Programms wird ein Takt
benötigt, der vom Taktgeber 24, insbesondere einem Oszilla
tor, geliefert wird. Im Schreib-Lese-Speicher 16 ist entweder
eine Task-Table oder Sende- und Empfangsdaten gespeichert.
Wird diese Anschaltbaugruppe 18 als Dispatcher mittels der
Einrichtung 48 parametriert, so muß im Schreib-Lese-Speicher
16 eine Task-Table angelegt werden. Ist diese Anschaltbau
gruppe 18 als Transceiver mittels der Einrichtung 48 parame
triert, so werden im Schreib-Lese-Speicher 16 Sende- und Emp
fangsdaten jeweils während eines Buszyklus abgespeichert. In
diesem Schreib-Lese-Speicher 16 werden auch die Adressen von
Telegrammen gespeichert, die diese Anschaltbaugruppe 18 lesen
soll.
Wie bereits erwähnt, weist die Frontseite 34 der Anschaltbau
gruppe 18 drei Leuchtdioden 36, 38 und 40 auf, die Auskunft
über den aktuellen Betriebszustand geben. Blinkt die Leucht
diode 36, die beispielsweise grün ist, so findet ein fehler
freier Nutzdatenverkehr über den ringförmigen, seriellen
Lichtwellenleiter-Bus statt. Blinkt die Leuchtdiode 38, die
beispielsweise rot ist, so ist Anschaltbaugruppe 18 in Be
trieb. Blinkt die Leuchtdiode 40, die beispielsweise gelb
ist, so ist der Datenaustausch zwischen dieser Anschaltbau
gruppe 18 und der Station, in die diese Anschaltbaugruppe 18
gesteckt ist, in Ordnung. Ist eine dieser Leuchtdioden 36, 38
und 40 inaktiv, so liegt ein Fehler vor.
Die beiden Wandler 28 und 30 bilden zusammen mit einem Teil
des programmierbaren Bausteins 20 eine sogenannte Interface-
Schaltung 50 der Anschaltbaugruppe 18. Diese Interface-
Schaltung 50 ist die Schnittstelle einer jeden Anschaltbau
gruppe 18 zum Ringbus. Diese Interface-Schaltung 50 besteht
in ihrer Funktion aus der Wandlung des empfangenen Telegramms
in elektrische Signale, der Signalabtastung und -neu
generierung, sowie der anschließenden Wandlung des elektri
schen Signals in ein Sendetelegramm. Jede Interface-Schaltung
50 beeinflußt im gleichen Maße das Zeitverhalten der Daten
übertragung. D.h., jedes empfangene Telegramm wird um ca.
3 Bitzeiten verzögert, bevor es wieder auf dem Bus gesendet
wird. Diese Verzögerung wird auch als Durchlaufverzögerung
bezeichnet. Diese Verzögerung wird zum einen durch die Wand
ler 28 und 30 und zum anderen durch die Signalabtastung und
-neugenerierung verursacht. Bei einer festen Datenübertra
gungsrate von beispielsweise 11 MBit/s entsprechen die drei
Bitzeiten einer Zeit von 272 ns.
In der Fig. 3 ist der Adressiermechanismus "Schreiben" veran
schaulicht. Bei dieser Veranschaulichung ist von der An
schaltbaugruppe 18 nur ein Teil des Schreib-Lese-Speichers 16
dargestellt. Die Dispatcher-Station 2 und jede Transceiver-
Station 4 bis 12 dürfen Daten nur in Containertelegrammen
schreiben, die ihnen über ihre Adresse zugeordnet sind. Jedes
Telegramm CT hat im Telegrammkopf eine Adresse AH und eine
Kanalnummer als Subadresse AS. Jede Adresse AH weist acht
Subadressen AS auf, die jeweils 32 Bit groß sind. Somit kann
jede Station 2 bis 12 maximal 8 × 32 Bitdaten in acht Tele
grammen CT, die die gleichen Adressen AH und die Kanalnummern
von 0 bis 7 als Subadressen AS haben, übertragen.
In dem dargestellten Beispiel der Fig. 3 schreibt der Teilneh
mer am Ringbus mit der Adresse 5, d. h., dieser Teilnehmer ist
eine Transceiver-Station 4 bis 12, Daten aus der Subadresse o
in das Containertelegramm CT mit der Adresse 5. Wenn im Da
tenfeld DF dieses Telegramms 5/0 bereits Daten abgelegt sind,
so werden diese bei diesem Schreibmechanismus überschrieben.
Die Daten, die in das Datenfeld DF dieses Containertelegramms
CT geschrieben werden, sind von der zugehörigen Transceiver-
Station mittels der Signale SA und SD über den Systemstecker
26 und den programmierbaren Baustein 20 in diesen Schreib-
Lese-Speicher 16 geschrieben worden. Somit bildet dieser Teil
des Schreib-Lese-Speichers 16 einen Sendespeicher, in dem
Prozeßdaten wie Sollwerte, Istwerte, Steuer- oder Zustandsin
formationen geschrieben werden. Beim erfindungsgemäßen Kommu
nikationsverfahren kann jede Station in ihr zugeordneten Con
tainertelegrammen CT Daten schreiben. Somit ist jedes Tele
gramm CT nicht zieladressiert, sondern quelladressiert. Da
durch vereinfacht sich die Kommunikation der gleichberechtig
ten Stationen 2 bis 12 am seriellen Ringbus, da jede Station
2 bis 12 bezüglich des Sendens eines Telegramms CT, d. h., das
Schreiben von Daten, nur in Containertelegramme CT Daten ab
legt, die seine Adresse tragen.
In der Fig. 4 ist der Adressiermechanismus "Lesen" veranschau
licht. Bei dieser Veranschaulichung ist ebenfalls wie bei der
Veranschaulichung gemäß Fig. 3 von der Anschaltbaugruppe 18
nur ein Teil des Schreib-Lese-Speichers 16 dargestellt. Die
Dispatcher-Station 2 und jede Transceiver-Station 4 bis 12
können wahlfrei die Daten von jedem Telegramm CT auf dem
Ringbus lesen (auch die eigenen Telegramme). Welche Telegram
me CT letztendlich gelesen werden können, hängt jeweils von
der Leseberechtigung einer jeden Station 2 bis 12 des seriel
len Ringbusses ab, die bei der Initialisierung einer Anwen
dung parametriert werden. Dazu werden in der Dispatcher-
Station 2 bzw. in den Transceiver-Stationen 4 bis 12 jeweils
die Adressen AH und die Subadressen AS als Empfangstelegramm
parametriert, deren Daten gelesen werden sollen.
In dem dargestellten Beispiel der Fig. 4 liest der Teilnehmer
am Ringbus mit der Adresse 5 Daten aus dem Datenfeld DF des
Containertelegramms CT mit der Adresse 5/3, d. h., dieser
Teilnehmer schreibt die Daten in den Datenkanal mit der Ka
nalnummer 3 eines Teils des Schreib-Lese-Speichers 16. Dieser
Teil des Schreib-Lese-Speichers 16 wird deshalb auch als Emp
fangsspeicher bezeichnet. Damit dieser Teilnehmer mit der
Adresse 5 das Containertelegramm CT mit der Adresse 6/3 lesen
kann, muß diese Adresse 6/3 als Leseadresse projektiert sein.
Dieser Darstellung ist zu entnehmen, daß ein weiterer Teil
dieses Schreib-Lese-Speichers 16 für die Projektierung der
Leseberechtigung der zugehörigen Anschaltbaugruppe 18 vorge
sehen ist. In diesem Teil des Schreib-Lese-Speichers 16 wer
den die Adressen aller zu lesenden Telegramme CT mit der
Adresse AH und der Subadresse AS eingetragen.
Mit dem Senden des letzten Eintrags in der Task-Tabelle, näm
lich dem Synchronisationstelegramm, werden zeitverzögert in
jeder Station 2 bis 12 des Ringbusses Verzögerungszeiten zur
Kompensation der Laufzeitverzögerung, hervorgerufen durch die
Signalwandlung in jedem Teilnehmer, kompensiert. Für diese
Berechnung einer individuellen Zeitverzögerung kennt jede
Station 2 bis 12 die Anzahl der gleichberechtigten Stationen
2 bis 12 am Ringbus und seine zugehörige Platzziffer. Mit Ab
lauf jeder berechneten Zeitverzögerung steht jeweils ein In
terrup zur Verfügung, mit dem die Stationen 2 bis 12 zeitsyn
chronisiert werden. Mit diesem Interrupt werden die gelesenen
Daten aus dem Empfangsspeicher des Schreib-Lese-Speichers 16
einer jeden Anschaltbaugruppe 18 in die jeweilige zugehörige
Station übernommen. Auf dieses streng zeitzyklische Synchro
nisationstelegramm können interne Regelkreise der einzelnen
Stationen 2 bis 12 am seriellen Ringbus synchronisiert wer
den.
Anhand eines Projektierungsbeispiels für eine Peer-to-Peer-
Funktionalität gemäß den Fig. 5 bis 10, soll das erfindungsge
mäße Verfahren zur Kommunikation gleichberechtigter Stationen
2 bis 14 eines ringförmigen, seriellen Lichtwellenleiter-
Busses näher erläutert werden:
Beim Projektierungsbeispiel sollen drei umrichtergespeiste Motoren winkelgenau gleichlaufen. Somit sind an einem ring förmigen, seriellen Lichtwellenleiter-Bus drei Stationen 2, 4 und 6 mittels ihrer zugehörigen Anschaltbaugruppen 18 ange schlossen. Jede Station 2, 4 und 6 bildet einen aus einem Um richter 52 und einem Wechselstrommotor 54 bestehenden dreh zahlveränderbaren Antrieb. Die Anschaltbaugruppen 18 der drei Stationen 2, 4 und 6 des Ringbusses sind derart mittels Lichtwellenleiter 4 untereinander verbunden, daß die Sta tion 2 die Platzziffer 1, die Station 4 die Platzziffer 2 und die Station 6 die Platzziffer 3 hat. Jeder Anschaltbaugruppe 18 wird seine Platzziffer und die Anzahl der Stationen 2, 4 und 6 am seriellen Ringbus mitgeteilt. Aus diesen Zahlen rechnet jede Anschaltbaugruppe 18 seine individuelle Verzöge rungszeit aus.
Beim Projektierungsbeispiel sollen drei umrichtergespeiste Motoren winkelgenau gleichlaufen. Somit sind an einem ring förmigen, seriellen Lichtwellenleiter-Bus drei Stationen 2, 4 und 6 mittels ihrer zugehörigen Anschaltbaugruppen 18 ange schlossen. Jede Station 2, 4 und 6 bildet einen aus einem Um richter 52 und einem Wechselstrommotor 54 bestehenden dreh zahlveränderbaren Antrieb. Die Anschaltbaugruppen 18 der drei Stationen 2, 4 und 6 des Ringbusses sind derart mittels Lichtwellenleiter 4 untereinander verbunden, daß die Sta tion 2 die Platzziffer 1, die Station 4 die Platzziffer 2 und die Station 6 die Platzziffer 3 hat. Jeder Anschaltbaugruppe 18 wird seine Platzziffer und die Anzahl der Stationen 2, 4 und 6 am seriellen Ringbus mitgeteilt. Aus diesen Zahlen rechnet jede Anschaltbaugruppe 18 seine individuelle Verzöge rungszeit aus.
Bei dieser winkelgenauen Gleichlaufregelung dreier drehzahl
veränderbarer Antriebe wird die Station 2 zum Leitantrieb mit
integrierter virtueller Leitachse erklärt. Der Drehzahl-Leit
sollwert für diese Antriebsgruppe wird über einen analogen
Eingang oder eine Anlagensteuerung vorgegeben.
Die integrierte virtuelle Leitachsenfunktion erzeugt einen
Weg-, Drehzahl- und Beschleunigungs-Sollwert ssoll, nsoll und
asoll für die Stationen 4 und 6, die einen Folgeantrieb 2 und
Folgeantrieb 3 bilden. Bei diesem Projektierungsbeispiel sol
len die Folgeantriebe 2 und 3 außerdem vom Leitantrieb ein- bzw.
ausgeschaltet werden. D.h., daß jeder Folgeantrieb ein
individuelles Steuerwort STW_2 bzw. STW_3 erhält. Umgekehrt
sollen die Folgeantriebe jeweils ein individuelles Zustands
wort ZW_2 bzw. ZW_3 an den Leitantrieb senden. Daraus ergibt
sich eine Kommunikations-Tabelle, die in der Fig. 6 näher dar
gestellt ist.
Für die Übertragung von Prozeßdaten müssen die Anschaltbau
gruppen 18 der drei Stationen 2, 4 und 6 wie nachfolgend pa
rametriert werden:
Folgende fünf Prozeßdaten müssen übertragen werden:
- - STW_2 = Steuerwort für Station 4
- - STW_3 = Steuerwort für Station 6
- - ssoll = Weg-Sollwert
- - nsoll = Drehzahl-Sollwert
- - asoll = Beschleunigungs-Sollwert.
Es werden fünf Telegramme, d. h., fünf Kanäle, dazu benö
tigt.
Es wird ein Prozeßdatum im Zustandswort ZW_2 übertragen
(Schreiben).
Dazu wird ein Telegramm (= ein Kanal) benötigt.
ZW_2 = Zustandswort von der Station 4.
Es wird ein Prozeßdatum im Zustandswort ZN_3 übertragen
(Schreiben).
Dazu wird ein Telegramm (= ein Kanal) benötigt.
ZW_3 = Zustandswort von Station 6.
Für die Dispatcher-Station 2 als Leitantrieb sind folgende
Parametereinstellungen von Bedeutung:
Die Einrichtung 48 auf der Anschaltbaugruppe 18 der Dispat
cher-Station 2 wird auf Dispatcher gestellt. Als nächstes
wird der Anschaltbaugruppe 18 der Dispatcher-Station 2 die
Kanalzahl, die in diesem Projektierungsbeispiel 5 ist, mitge
teilt. Damit stehen jedem Teilnehmer fünf Telegramme zum Be
schreiben zur Verfügung. Anschließend wird die Zykluszeit als
Parameter eingegeben, die in diesem Beispiel 1 ms ist. Da mit
fünf Telegrammen diese Zyklus zeit nicht erreicht werden kann,
werden automatisch so viele Zusatztelegramme, sogenannte
Leertelegramme und NOP-Telegramme, gesendet, bis diese Zy
kluszeit erreicht wird.
Für die Synchronisation der dezentralisierten, unterlagerten
Regelkreise in den Umrichtern 52 der Stationen 2, 4 und 6 muß
die Buszykluszeit in einem definierten Verhältnis zu den
Zeitscheiben der einzelnen Regelungen stehen. Für die Zeit
scheiben der Umrichter 52 gilt folgende Festlegung:
- - Stromregelung in Zeitscheibe T0
- - Drehzahlregelung in Zeitscheibe 2.T0
- - Lageregelung in Zeitscheibe 4.T0.
Die Zeitscheibe T0 ist gleich dem reziproken Wert der Puls
frequenz und wird am Umrichter 52 durch die Wahl Pulsfrequenz
eingestellt. Dann gilt für die Wahl der Buszykluszeit:
Buszykluszeit = n × langsamste, zu synchronisierende Zeitscheibe
mit n = 1, 2, 3 . . .
Buszykluszeit = n × langsamste, zu synchronisierende Zeitscheibe
mit n = 1, 2, 3 . . .
Beim Projektierungsbeispiel sollen die Lageregelkreise der
drei Stationen 2, 4 und 8 synchronisiert werden, wodurch die
Buszykluszeit derart gewählt wird, daß dieser das n-fache der
Zeitscheibe der Lageregelung entspricht. Zum Schluß der Para
metrierung erhält die Transceiver-Station 2 (Folgeantrieb 2)
die Teilnehmeradresse 1 und die Transceiver-Station 6 (Folge
antrieb 3) die Teilnehmeradresse 2.
In der Fig. 7 ist der Adreßmechanismus "Schreiben" der Sta
tion 2 veranschaulicht. Die Teilnehmer-Adresse 0 zeigt an,
daß diese Anschaltbaugruppe 18 als Dispatcher parametriert
ist. Die Daten, die in den Subadressen 0 bis 4 stehen, werden
hintereinander mit den Adressen 0/0 bis 0/4 auf den Bus ge
schrieben.
In der Fig. 8 ist der Adreßmechanismus "Lesen" der Station 4
veranschaulicht. Die Teilnehmer-Adresse 1 zeigt an, daß diese
Anschaltbaugruppe 18 als Transceiver parametriert ist. Außer
dem ist in einem Teil des Schreib-Lese-Speichers 16 die Lese
berechtigung dieser Station 4 am seriellen Ringbus in Form
einer Tabelle abgespeichert. In dieser Tabelle sind alle Te
legramm-Adressen mit ihrer Adresse AH und ihrer Subadresse
AS, die von dieser Transceiver-Station 4 gelesen werden dür
fen, eingetragen. Beim Lesen dieser Telegramme CT werden die
Daten, hier der Beschleunigungs-Sollwert asoll, des Datenfel
des DF der Containertelegramme CT entsprechend der Subadresse
AS in den entsprechenden Datenkanal des Empfangsspeichers des
Schreib-Lese-Speichers 16 kopiert. Ein Vergleich mit den Con
tainertelegrammen CT der Dispatcher-Station 2 gemäß Fig. 7
zeigt, daß das Telegramm mit der Adresse 0/1 nicht von der
Transceiver-Station 4 gelesen werden darf, d. h., dieses Tele
gramm mit der Adresse 0/1 wird nur mittels der Interface-
Schaltung 50 dieser Anschaltbaugruppe 18 zum nächsten Teil
nehmer dieses seriellen Ringbusses gesendet.
In der Fig. 9 ist der Adreßmechanismus "Schreiben" der Trans
ceiver-Station 4 dargestellt. Danach schreibt diese Transcei
ver-Station 4 in einem Containertelegramm CT mit der Adresse
1/0 dieser Transceiver-Station 4 seine Daten, hier das Zu
standswort ZW_2 des Folgeantriebs 2, in das zugehörige Daten
feld DF. Müßte diese Transceiver-Station 4 bis zu acht Daten
auf den Ringbus senden, so würde die Dispatcher-Station 2 ge
mäß einer Task-Table weitere sieben Containertelegramme CT
mit Teilnehmer-Adressen 1/1-1/7 aneinander gereiht auf dem
Ringbus senden.
Da die Daten (Zustandswort) der Transceiver-Stationen 4 und 6
(Folgeantriebe 2 und 3) an die Dispatcher-Station 2 (Leit
antrieb) gesendet werden sollen, muß diese Dispatcher-
Station 2 eine dementsprechende Leseberechtigung aufweisen.
D.h., in einer Leseberechtigungs-Tabelle des Schreib-Lese-
Speichers 16 der Anschaltbaugruppe 18 sind die Telegramm-
Adressen der Stationen 4 und 6 am seriellen Ringbus eingetra
gen, deren Telegramme CT die Dispatcher-Station 2 lesen soll.
Da die Daten der Transceiver-Stationen 4 und 6 jeweils in der
ersten Subadresse stehen, sind in der Leseberechtigungs-
Tabelle der Dispatcher-Station 2 die Teilnehmer-Adressen 1/0
und 2/0 abgespeichert.
Bei der Initialisierung dieses Projektierungsbeispiels müssen
außer der Parameter Anzahl der Teilnehmer, Platzziffer und
Dispatcher- oder Transceiver-Funktion noch weitere Parame
tereinstellungen vorgenommen werden. Da dieser ringförmige,
serielle Lichtwellenleiter-Bus eine konstante Übertragungsra
te von beispielsweise 11 MBit/s und die Gesamtlänge eines je
den Telegramms CT 70 Bits inklusive den 32 Bits Daten ist,
benötigt somit ein Telegramm CT eine Übertragungszeit von
6,36 µs. In Abhängigkeit der Zeitscheiben der einzelnen Rege
lungen der am Ringbus angeschlossenen Teilnehmer wird eine
Buszykluszeit ermittelt. Es wird angenommen, daß beim Projek
tierungsbeispiel die Buszykluszeit 1 ms ist. Außerdem werden
sieben Telegramme mit den Teilnehmer-Adressen 0/0 bis 0/4,
1/0 und 2/0 und das Synchronisationstelegramm gesendet. Da
diese acht Telegramme die Buszykluszeit nicht erreichen, wer
den so viele Zusatztelegramme, sogenannte Leertelegramme, an
nichtadressierte Teilnehmer eingefügt, bis die Zykluszeit von
1 ms erreicht ist. Da die Laufzeit für ein Telegramm 70 Bit-
Zeiten ist, können bei einer Übertragungsrate von 11 MBit/s
157 Telegramme gesendet werden. Diese Telegramme CT werden
ohne Zwischenpausen unmittelbar hintereinander gesendet, wo
durch ein streng zeitzyklischer Busumlauf sichergestellt
wird. Wenn durch die Anzahl von Telegrammen CT die Buszyklus
zeit immer noch nicht erreicht wird, wobei die Differenz
kleiner als die Länge eines Telegramms CT ist, wird die zeit
liche Lücke mit sogenannten NOP-Telegrammen aufgefüllt.
Bei diesem Projektierungsbeispiel umfaßt die Task-Tabelle,
die in einem Teil des Schreib-Lese-Speichers 16 der Anschalt
baugruppe 18 der Dispatcher-Station 2 hinterlegt ist, 157 Te
legramme, von denen 7 Teilnehmer-Telegramme mit den Teilneh
mer-Adressen 0/0 bis 0/4, 1/0 und 2/0, 159 Leertelegramme und
1 Synchronisationstelegramm sind. In dieser aufgezählten Rei
henfolge stehen diese Telegramme CT in der Task-Table. Durch
das am Ende der Buszykluszeit ausgesendete Synchronisation
stelegramm werden in den gleichberechtigten Stationen 2, 4
und 6 individuelle Zeitverzögerungen derart berechnet, daß
zeitgleich in jeder Station 2, 4 und 6 einer Interrup gene
riert wird, der dafür sorgt, daß jeweils die gelesenen Daten
aus dem Empfangsspeicher des Schreib-Lese-Speichers 16 einer
jeden Anschaltbaugruppe 18 mittels der Signale SA und SD vom
zugehörigen Umrichter 52 übernommen werden.
Mit diesem erfindungsgemäßen Verfahren zur Kommunikation
gleichberechtigter Stationen an einem ringförmigen, seriellen
Lichtwellenleiter-Bus können Prozeßdaten extrem schnell,
streng zeitzyklisch unter den gleichberechtigten Stationen
wahlfrei ausgetauscht werden, wobei wegen der Quelladressie
rung der Telegramme und der wahlfreien Leseberechtigung jede
Station nur mit dem Bus kommuniziert. D.h., jede gleichbe
rechtigte Station kennt nicht die Stationen, mit denen diese
kommuniziert, sondern weiß nur, welche Telegramme von ihr ge
lesen und welche beschrieben werden dürfen. Dadurch verein
facht sich eine Projektierung einer Anlage auf die Parame
trierung jeder gleichberechtigten Station eines seriellen
Bussystems.
Dieses erfindungsgemäße Kommunikationsverfahren kann auch bei
einer herkömmlichen hierarchischen Busstruktur angewendet
werden. Bei einer sogenannten Master-Slave-Busstruktur ist
die Dispatcher-Station die übergeordnete Steuerung, bei
spielsweise ein Automatisierungssystem.
Claims (10)
1. Verfahren zur Kommunikation gleichberechtigter Stationen
(2, . . ., 12) eines ringförmigen, seriellen Lichtwellenleiter-
Busses, wobei eine Station während eines Buszyklusses streng
zeitzyklische Containertelegramme (CT) erzeugt, diese adres
siert und auf den seriellen Bus gibt, wobei diese Station (2)
als Endtelegramm eines jeden Buszyklusses ein Synchronisa
tionstelegramm auf den Bus gibt, wobei jede Station (2, . . ., 12)
seine Daten in die ihm adressierten Containertelegramme
(CT) schreibt, wobei jede Station (2, . . ., 12) in Abhängig
keit seiner Leseberechtigung die Daten der beschriebenen Con
tainertelegramme (CT) auf dem seriellen Bus liest, wobei jede
Station (2, . . ., 12) aus dem gelesenen Synchronisationstele
gramm ein Interrup generiert, die in Abhängigkeit der Lage
der Stationen (2, . . ., 12) am seriellen Bus derart zeitverzö
gert werden, daß alle Interrups zeitsynchron ausgegeben wer
den und wobei mit der Ausgabe der Interrups alle gelesenen
Daten in den Stationen (2, . . ., 12) weiterverarbeitet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Zeitverzögerung eines
Interrups einer Station gemäß folgender Gleichung
tVZ,n = [N - (n - 1)].3B
mit
N = Anzahl der Teilnehmer
B = Bitzeit
n = Platzzahl der Station
berechnet wird.
tVZ,n = [N - (n - 1)].3B
mit
N = Anzahl der Teilnehmer
B = Bitzeit
n = Platzzahl der Station
berechnet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei im Anschluß des
letzten adressierten Containertelegramms (CT) adressierte
Leertelegramme fortlaufend auf den seriellen Bus gegeben wer
den.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei zur Fül
lung des Buszyklusses zwischen dem letzten ausgegebenen
adressierten Leertelegramm und dem Synchronisationstelegramm
Sondertelegramme ausgegeben werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die
Adressierung und die Ausgabe der fortlaufend erzeugten Con
tainertelegramme (CT) nach aufsteigendem Adreßteil durchge
führt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die
Adressierung und die Ausgabe der fortlaufend erzeugten Con
tainertelegramme (CT) nach aufsteigendem Subadreßteil durch
geführt wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zur Kommunika
tion gleichberechtigter Stationen (2, . . ., 12) eines ringför
migen, seriellen Lichtwellenleiter-Busses nach Anspruch 1,
wobei jede Station (2, . . ., 12) eine Anschaltbaugruppe (18)
aufweist, die jeweils mittels zweier Bussteckerbuchsen (42,
44) am seriellen Lichtwellenleiter-Bus angeschlossen sind,
wobei eine Station (2) am Bus als Dispatcher und die anderen
Stationen (4, . . ., 12) als Transceiver parametriert sind, wo
bei die Dispatcher-Station (2) eine Liste aller zu sendenden
Telegramme (CT) enthält, und wobei jede Transceiver-Station
(4, . . ., 12) eine Leseberechtigung aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, wobei die Anschaltbaugruppe
(18) einen programmierbaren Baustein (20) mit einem zugehöri
gen löschbaren Festwertspeicher (22), einem Schreib-Lese-
Speicher (16) und einem Taktgeber (24), einen Systemstecker
(26), einen optoelektrischen und elektrooptischen Wandler
(28, 30) und eine Spannungsversorgung (32) aufweist, wobei
jede Bussteckerbuchse (42, 44) mittels der Wandler (28, 30)
mit dem programmierbaren Baustein (20) verknüpft ist und wo
bei dieser programmierbare Baustein (20) über Signalleitungen
mit dem Systemstecker (26) verbunden ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, wobei die Anschaltbau
gruppe (18) mehrere Leuchtdioden (36, 38 und 40) zur Zustand
sanzeige aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, wobei als
programmierbarer Baustein (20) ein programmierbares Gate Ar
ray vorgesehen ist.
Priority Applications (3)
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DE19803686A DE19803686A1 (de) | 1998-01-30 | 1998-01-30 | Verfahren und Vorrichtung zur Kommunikation gleichberechtigter Stationen eines ringförmigen, seriellen Lichtwellenleiter-Busses |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19803686A1 true DE19803686A1 (de) | 1999-08-05 |
Family
ID=7856187
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country | Link |
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