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DE19654021C2 - Verfahren zum Umschmelzen von Metallen zu einem Strang sowie Vorrichtung dafür - Google Patents

Verfahren zum Umschmelzen von Metallen zu einem Strang sowie Vorrichtung dafür

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DE19654021C2
DE19654021C2 DE19654021A DE19654021A DE19654021C2 DE 19654021 C2 DE19654021 C2 DE 19654021C2 DE 19654021 A DE19654021 A DE 19654021A DE 19654021 A DE19654021 A DE 19654021A DE 19654021 C2 DE19654021 C2 DE 19654021C2
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Abstract

Zum kontinuierlichen Umschmelzen von Metallen - insbesondere von Stählen und Ni- bzw. Co-Basislegierungen - in einer kurzen, unten offenen wassergekühlten Kokille (20) zum Herstellen eines Stranges (26) wird dieser entweder durch kontinuierliches oder schrittweises Abziehen aus der Kokille (20) - oder bei feststehendem Strang (26) entsprechendes Anheben der Kokille (20) - erzeugt. Um einerseits eine ausreichend hohe - und damit eine wirtschaftliche - Schmelzrate und andererseits eine hohe Qualität der Umschmelzstränge (26) sicherzustellen, soll die Querschnittsfläche der Abschmelzelektrode (16) mindestens das 0,5-fache der Querschnittsfläche des Umschmelzstranges (26) betragen und die Abschmelzrate so eingestellt werden, daß sie dem 1,5- bis 30-fachen des aus dem Umfang (U) des Gießquerschnitts errechneten äquivalenten Strangdurchmessers (D¶äq¶) entspricht gemäß der Beziehung DOLLAR A D¶äq¶ = U/PI.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Umschmelzen von Metallen - insbesondere von Stählen sowie Ni- und Co-Ba­ sislegierungen - zu einem Strang durch Abschmelzen zumindest einer selbstverzehrenden Elektrode in einem elektrisch leitenden Schlackenbad, das in einer kurzen, nach unten offenen Kokille vorgesehen ist; das Verhältnis der Querschnittsfläche einer oder mehrerer Abschmelzelektroden zur Querschnittsfläche des herzustellenden Stranges als Gießquerschnitt wird größer als 0,5 gewählt. Zudem erfaßt die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Bei der Herstellung von beispielsweise hochlegierten Werk­ zeugstählen - wie etwa Schnellarbeitsstählen, ledeburitischen Chromstählen oder anderen stark steigernden Stählen und Legierungen - ist das Erzeugen kontinuierlich gegossener Stränge kleiner bis mittlerer Querschnitte mit Problemen verbunden.
Der DE 19 32 763 A ist eine Einrichtung zur Durchführung des Elektroschlackenraffinierverfahrens mit einer wassergekühlten, vertikal angeordneten Kokille für Rohblöcke insbesondere aus hochlegiertem Stahl zu entnehmen; diese Kokille ist doppelwandig und bietet einen die Außenabmessungen des zu erzeugenden Rohblockes bestimmenden unteren Bereich an, dessen innerer Querschnitt höchstens gleich dem Querschnitt einer in einem warmen Schlackenbad zu erschmelzenden verbrauchbaren Elektrode ist, wobei der untere Kokillenbereich in einen sich nach oben vorzugsweise konisch erweiternden Zwischenbereich übergeht und dieser wiederum in einen erweiterten oberen Kokillenbereich. Hier nimmt der Strom den Weg zum Rohblock über das Schlackenbad.
DE 23 40 525 A1 schlägt zum Umschmelzen von Abschmelzelek­ troden in einer unten offenen trichterförmigen Kokille zu Ingots von gleichem oder kleinerem Durchmesser, bei dem die eine Phase einer Stromversorgungseinrichtung mittels elek­ trischer Zuleitungen mit einem Einspannkopf für die Ab­ schmelzelektrode elektrisch verbunden ist; die andere Phase ist an die Kokille über eine Anschlussklemme elektrisch leitend angeschlossen. Von jener Anschlussklemme führt eine zusätzliche elektrische Verbindung zu einer Plattform, die dem Ingot als - in seiner Achsrichtung bewegbare - Aufla­ gefläche dient.
Die DE-AS 16 08 082 offenbart ein Stranggießverfahren mit hoher Gießgeschwindigkeit zum Erzielen einer annehmbaren Oberflächenqualität, die für eine Weiterverarbeitung geeig­ net ist. Die dafür erforderlichen Gießgeschwindigkeiten zu­ sammen mit der notwendigen Überhitzung des Metalls haben Sumpflängen von mehreren Metern zur Folge, die ihrerseits die Ursache für die Ausbildung starker Kernseigerungen, ge­ paart mit Schwindungshohlräumen, sind. Aus derartigen Guß­ strängen hergestellter Stabstahl ist für einen großen Teil der Einsatzfälle nicht verwendbar.
Aus DE-OS 14 83 646 und AT-PS 320 884 sind ebenfalls Va­ rianten des Elektroschlacke-Umschmelzverfahrens bekannt. Die dort beschriebenen Verfahren mit selbstverzehrenden Elektroden ermöglichen das Herstellen von Umschmelzblöcken mit guter Oberfläche bei langsamer Blockaufbaugeschwindig­ keit. Die dabei auftretenden geringen Sumpftiefen führen zu einer gleichmäßigen Erstarrung zwischen Rand und Kern und damit zu einer guten Innenqualität der umgeschmolzenen Blöcke. Die Anwen­ dung kurzer Kokillen mit absenkbaren Bodenplatten und Elek­ trodenwechsel erlaubt auch hier das Bilden relativ langer Stränge. Bei der Herstellung kleiner Abmessungen wird je­ doch die Erzeugung der erforderlichen Abschmelzelektroden schwierig, und die Verfahrenskosten aufgrund der dann ge­ ringen Umschmelzraten werden hoch.
Um das Problem der Herstellbarkeit von Elektroden mit klei­ nen Querschnitten zu umgehen, wurde der Einsatz sog. Trich­ ter- oder T-Kokillen vorgeschlagen; die Kokille nimmt in einem nach oben trichterförmig erweiterten Teil das Schlackenbad auf und ermöglicht so ein Abschmelzen von Elektroden, deren Querschnitt der des herzustellenden Um­ schmelzblockes ist.
Während beim Stranggießen von Formaten zwischen 100 und 200 mm - rund oder quadrat - selbst bei langsamem Gießen Gießleistungen von mindestens 5 bis 10 t je Stunde und Strang erforderlich sind, betragen die Abschmelzraten beim ESU-Verfahren maximal 100-200 kg je Stunde bei denselben Formaten. Beim Stranggießen ergeben sich damit Sumpftiefen zwischen 4 m und 8 m. Die Sumpftiefen beim ESU-Verfahren messen dagegen 100 bis 300 mm.
Bei einer anderen Verfahrensweise wird nach AT-PS 399.463 vorgeschlagen, Stränge aus hochlegierten Stählen mit we­ sentlich geringeren Gießgeschwindigkeiten - als sie beim Stranggießen üblich sind - zu gießen, um eine verbesserte Kernzone zu erreichen bei gleichzeitiger Abdeckung des Gießspiegels durch ein elektrisch beheiztes Schlackenbad, um keine Nachteile hinsichtlich der Ausbildung der Oberflä­ che aufgrund zu starker Abkühlung in Kauf nehmen zu müssen. Dabei wird vorausgesetzt, daß das flüssige Metall über län­ gere Zeit mit konstanter Temperatur aus einer beheizbaren Pfanne verfügbar gemacht werden kann.
Bei diesem Verfahren stellt sich vielfach wieder das Problem des Warmhaltens größerer Flüssigmetallmengen über einen längeren Zeitraum. Dies ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn nur mit einem Strang gearbeitet wird. So ergeben sich beispielsweise beim Vergießen von Schmelzen mit 25 t Gesamtgewicht zu einem Strang mit z. B. 150 mm Durchmesser mit einer Gießrate von beispielsweise 2000 kg/h Gießzeiten von 12,5 Stunden. Während dieser Zeit muß die Schmelze in einem Zwischengefäß oder einer Pfanne warmgehalten werden, was wiederum entsprechende Energieverluste und einen Verbrauch an feuerfester Ausmauerung zur Folge hat.
Andererseits besteht auch das Problem der Kontrolle der Gießgeschwindigkeit im Bereich von 2000 kg/h, da die hier zum Einsatz kommenden Ausgüsse mit etwa 8 mm Ausgußöffnung bei niedrigen Gießtemperaturen zum Einfrieren oder Zuschmieren neigen.
In Kenntnis dieses Standes der Technik hat sich der Erfinder das Ziel gesetzt, die erkannten Mängel zu beseitigen und ein verbessertes Verfahren und eine Vorrichtung zum Elektroschlacke-Strangschmelzen von Metallen anzubieten.
Zur Lösung dieser Aufgabe führt die Lehre des unabhängigen Patentanspruches 1; hinsichtlich der Vorrichtung wird die Aufgabe durch die Lehre des Anspruchs 12 gelöst. Die Unteransprüche geben günstige Weiter­ bildungen an.
Erfindungsgemäß soll die Abschmelzrate in kg/h dem 1,5 bis 30- fachen des Strangdurchmessers in mm entsprechen, wobei der vom Rundquerschnitt abweichende äquivalente Strangdurchmesser Däq gemäß der Bezeichnung Däq = U/π aus dem Umfang U des Gießquerschnitts errechnet werden. Mit Gießquerschnitt ist hier die Querschnittsfläche des herzustellenden Stranges gemeint.
Versuche haben nämlich gezeigt, daß die eingangs geschil­ derten Nachteile der einzelnen bekannt gewordenen Verfahren in überraschend einfacher Weise vermieden bzw. umgangen werden können, wenn beim an sich bekannten Elektroschlacke- Umschmelzverfahren mit erheblich höheren Abschmelzraten ge­ arbeitet wird als bisher, wenn gleichzeitig Abschmelzelek­ troden mit einem im Vergleich zum Gießquerschnitt großen Querschnitt verwendet werden. Gute Ergebnisse werden be­ reits erzielt, wenn die Querschnittsfläche der Abschmelze­ lektrode/n mindestens 50% der Querschnittsfläche des her­ zustellenden Stranges beträgt. Die erfindungsgemäßen Werte der erwähnten Abschmelzraten in kg/h sollen bei Rundquer­ schnitten mindestens das 1,5-fache - aber nicht mehr als das 30-fache - des Durchmessers in mm betragen. Bei vom Rundquerschnitt abweichenden Strangformen kann ohne weite­ res mit jenem Wert für den äquivalenten Durchmesser Däq ge­ arbeitet werden.
Besonders gute Ergebnisse hinsichtlich Energieverbrauch und Qualität der Oberfläche bei gleichzeitig guter Zen­ trumsstruktur werden erzielt, wenn die Abschmelzrate in kg/h dem 5 bis 15-fachen des äquivalenten Durchmessers Däq in mm entspricht und das Verhältnis der Querschnittsfläche der Abschmelzelektrode/n zur Querschnittsfläche des herzustel­ lenden Gießquerschnitts gleich oder größer ist als 1,0. In diesem Fall muß in einer an sich bekannten Trichter- oder T-Kokille umgeschmolzen werden, wobei der neu gebildete Strang im unteren, engeren Teil der Kokille gebildet wird und das über dem Gießspiegel befindliche Schlackenbad bis in den trichterförmig erweiterten Teil reicht, wo dann die Spitze der Abschmelzelektrode in diese eintaucht.
Dieses hier vom Prinzip her geschilderte vorteilhafte er­ findungsgemäße Verfahren kann in vielfacher Weise an die Erfordernisse des Betreibers angepaßt werden.
So kann beispielsweise die Kokille fest in einer Arbeits­ bühne eingebaut sein und der Strang nach unten abgezogen werden. Der Strang mag aber auch auf einer feststehenden Bodenplatte aufgebaut und die Kokille in der Weise angeho­ ben werden, wie der Strang anwächst. Das Abziehen des Stranges bzw. Anheben der Kokille können kontinuierlich oder schrittweise erfolgen.
Ferner besteht die Möglichkeit, die Kokille oszillieren zu lassen, was insbesondere bei einem kontinuierlichen Strangabzug von Interesse sein wird.
Im Falle einer schrittweisen Strangabzugs- oder Kokillen­ hubbewegung kann zusätzlich an jeden Hubschritt unmittelbar ein Gegenhubschritt anschließen, wobei die Schrittlänge des Gegenhubschritts bis zu 60% der Schrittlänge des Abzugs- Hubschritts betragen kann.
Beim konventionellen Elektroschlacke-Umschmelzverfahren fließt der Schmelzstrom durch die Schlacke zwischen Elek­ trodenspitze und Schmelzsumpf oder bei biphilaren oder dreiphasig angespeisten Anlagen zwischen den Elektroden. Eine derartige Stromführung ist auch beim erfindungsgemäßen Verfahren möglich.
Wenn mit trichterförmigen Kokillen gearbeitet wird, werden auch gute Ergebnisse mit einer Stromführung zwischen Elek­ trode und Kokillenwand erzielt.
Bei einer Vorrichtung zur Durchführung des geschilderten Verfahrens zum Umschmelzen von Metallen zu einem Strang durch Abschmelzen zumindest einer selbstverzehrenden, an einen Pol einer Stromquelle angeschlossenen Elektrode in einer dem anderen Pol der Stromquelle zugeordneten Kokille für ein - in ein sich nach oben erweiterndes Kokillenteil reichendes - elektrisch leitendes Schlackenbad mit an jenes Kokillenteil nach unten hin angeschlossenem, den Strangquerschnitt bestimmendem Auslaufteil sowie einer an das Kokillenteil nach oben hin angeformten ringartigen Ko­ killenwand, wobei der Strang von einem mit dem anderen Pol der Stromquelle verbundenen Führungselement berührt wird, liegt es im Rahmen dieser Erfindung, dass sowohl wenigstens ein in der Kokillenwand angeordnetes stromleitendes Element als auch das als ein Paar Treibrollen ausgebildete Führungselement an den anderen Pol der Stromquelle mittels jeweils einer einen Hochstromtrenner enthaltenden Stromlei­ tung elektrisch angeschlossen ist; beide Hochstromtrenner sind erfindungsgemäß wechselweise betätigbar gestaltet. Diese Anordnung führt zu besonders guten Ergebnissen hin­ sichtlich der Wärmeverteilung im Schlackenbad.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines be­ vorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt in ihrer einzigen Figur einen skizzenhaften Längsschnitt durch eine Vorrichtung zum Elektroschlacke- Strangschmelzen von Metallen mit einer seitlichen Elektrode in Wartestellung.
Der eine Pol einer - entweder Wechselstrom oder Gleich­ strom abgebenden - Stromquelle 10 ist über eine Zuleitung 12 mit einer Aufhängeeinrichtung 14 einer Abschmelzelek­ trode 16 verbunden. Die Elektrode 16 wird durch eine in der Zeichnung nicht im einzelnen wiedergegebene Einrichtung so bewegt, daß das freie Elektrodenende 17 stets in ein Schlackenbad 18 eintaucht.
Das Schlackenbad 18 ist in einer Kokille 20 vorgesehen, die in ihrem querschnittlich trichterartigen Kokillenboden 22 ein rohrartiges Auslaufteil 24 für einen darin entstehenden Umschmelzstrang 26 eines Durchmessers D aufweist. Am oberen Rand ihrer Wand 28 weist die Kokille 20 einen radial aus­ kragenden Flansch 30 auf, der als Auflager für einen Gegen­ flansch 32 einer gasdicht aufsetzbaren, die Elektrode 16 umgebenden Haube 34 dient.
Die Stromzuführung zum anderen Pol der Stromquelle 10 er­ folgt entweder am Strang 26 über als Stromabnehmer ausge­ bildete Treibrollen 36 und eine - einen Hochstromtrenner 38 enthaltende - Hochstromrückleitung 40 oder aber über in die Kokillenwand 28 eingebaute Stromabnehmer 42 und eine andere, daran anschließende Hochstromrückleitung 40 a mit Hochstromtrenner 38 a. Möglich ist auch eine Stromführung über Strang 26 und Stromabnehmer 42 gemeinsam; dabei wird die Rückleitung durch Betätigen der erwähnten Hochstrom­ trenner 38 bzw. 38 a gewählt.
Der Anteil der über die Stromabnehmer 42 und die Treibrol­ len 36 als Kontakte fließenden Ströme - wenn beide in den jeweiligen Hochstromrückleitungen 40, 40 a vorgesehenen Hoch­ stromtrenner 38, 38 a so geschaltet sind, daß ein Stromdurch­ gang ermöglicht wird - hängt vom Verhältnis der Wider­ stände im Schlackenbad 18 ab. Diese werden von der Höhe des Schlackenbades 18 in Bezug auf die Stromabnehmer 42 bzw. den Abstand des freien Endes 17 der Elektrode 16 vom Me­ tallspiegel 44 in der Kokille 20 für den in deren Auslauf­ teil 24 erstarrenden Umschmelzstrang 26 bestimmt.
Der Umschmelzstrang 26 wird durch die Treibrollen 36 ent­ sprechend dem Abschmelzen der Abschmelzelektrode 16 abge­ senkt und der Spiegel 44 des flüssigen Metalls im engeren Auslaufteil 24 der Kokille 20 durch eine Kontrolleinrich­ tung, insbesondere eine radioaktive Strahlenquelle 46, überwacht. Gleichzeitig dienen - wie schon beschrieben - die Treibrollen 36 auch als Kontakt für die Stromrücklei­ tung 40 vom Strang 26 zur Stromquelle 10.
Ein Ablängen der gewünschten Erzeugnisabschnitte vom Um­ schmelzstrang 26 ist beispielsweise durch eine bei 48 ange­ deutete Brennschneideanlage möglich.
Ist die erste Abschmelzelektrode 16 verzehrt, kann diese durch - hier nicht gezeigte - Einrichtungen aus dem Schmelzbereich entfernt und durch eine neue Elektrode 16a ersetzt werden, die aus einer rechts skizzierte Wartestel­ lung in Schmelzposition gelangt, so daß der Schmelzvorgang fortgesetzt zu werden vermag; durch das Abschmelzen mehre­ rer Elektroden 16 hintereinander wird ein kontinuierlicher Betrieb ermöglicht.
Die Elektrode 16, 16 a und das Schlackenbad 18 sind durch jene - wie gesagt, mittels ihres Gegenflansches 32 gegen den Kokillenflansch 30 abgedichtete - Haube 34, 34 a gegen Luftzutritt geschützt.
In der beschriebenen Vorrichtung kann das Umschmelzen unter kontrollierter Atmosphäre sowie unter Ausschluß des Luft­ sauerstoffes stattfinden, womit auch die Erzeugung höchstreiner Umschmelzstränge 26 ermöglicht und ein Abbrand sauerstoffaffiner Elemente verhindert wird. Dabei sollen Abschmelzelektroden 16 eingesetzt werden, deren Quer­ schnittsfläche im Verhältnis zum Gießquerschnitt als groß bezeichnet werden kann.
Bei Strangformen, die vom Rundquerschnitt abweichen, sei ein äquivalenter Durchmesser Däq für den Umschmelzstrang 26 angenommen, der aus dem Umfang U abgeleitet werden kann mit
Däq = U/π.
Beispiel
Zur Erprobung der erfindungsgemäßen Technologie wurde an einer ESU-Anlage mit Hebekokille ein Versuch gefahren.
Nach dem Aufschmelzen von 55 kg Schlacke der Zusammenset­ zung 30% CaO, 30% Al2O3, 40% CaF2 wurde der Kokillenhub so eingestellt, daß der Stahlspiegel etwa 20 bis 30 mm unterhalb des Trichteransatzes im unteren Kokillenteil mit 160 mm Durchmesser gehalten wurde.
Die elektrische Leistung wurde auf 750 kW bei 10 KA und 75 Volt im Schlackenbad 18 eingestellt, wobei die Energie über die Elektrode 16 in das Schlackenbad 18 eingebracht und so­ wohl über den Strang 26 als auch über die Kokillenwand 28 des trichterförmig erweiterten oberen Teils abgeleitet wurde.
Bei diesen Bedingungen stellte sich eine Abschmelzrate zwi­ schen 820 und 900 kg/h ein. Dementsprechend wurde die Ko­ kille 20 mit einer mitteleren Geschwindigkeit von 87 bis 95 mm/min. angehoben, wobei das Heben schrittweise mit etwa 10 mm Schrittlänge erfolgte. Die Hubfrequenz wurde über eine radioaktive Gießspiegelmessung kontrolliert und gesteuert.
Es wurde ein Strang 26 mit etwa 3,0 m Länge erzeugt. Die Oberflächengüte war gut, so daß vor der Warmverformung keine Oberflächenbehandlung erforderlich war. Der Strang 26 wurde ohne Schwierigkeiten zu einem Knüppel mit 100 mm qua­ drat auf einem Schmiedehammer vorgeschmiedet.
Die metallographische Erprobung ergab eine gleichmäßig feinkörnige Karbidverteilung. Zentrumsseigerungen wurden nicht festgestellt.

Claims (14)

1. Verfahren zum Umschmelzen von Metallen, insbesondere von Stählen sowie Ni- und Co-Basislegierungen, zu einem Strang durch Abschmelzen zumindest einer selbst­ verzehrenden Elektrode in einem elektrisch leitenden Schlackenbad, das in einer kurzen, nach unten offenen Kokille, vorgesehen ist, wobei das Verhältnis der Querschnittsfläche einer oder mehrerer Abschmelzelek­ troden zur Querschnittsfläche des herzustellenden Stranges als Gießquerschnitt größer als 0,5 gewählt wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine Abschmelzrate in kg/h eingestellt wird, die dem 1,5-fachen bis 30-fachen des Strangdurchmessers (D, Däq) in mm entspricht, wobei der vom Rundquer­ schnitt abweichende äquivalente Strangdurchmesser (Däq) gemäß der Bezeichnung Däq = U/π aus dem Umfang (U) des Gießquerschnitts errechnet wird.
2. Verfahren zum Umschmelzen von Metallen in einer Trichterkokille nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die Abschmelzrate in kg/h dem 5 bis 15-fachen des aus dem Umfang (U) des Gießquerschnitts errechne­ ten äquivalenten Strangdurchmessers (Däq) entspricht und das Verhältnis der Querschnittsfläche/n der Ab­ schmelzelektrode/n zur Querschnittsfläche des Gießquerschnitts gleich oder größer ist als 1,0, wobei der Strang im unteren, engen Teil der Trichterkokille geformt wird sowie das Schlackenbad bis in deren er­ weiterten oberen Teil reicht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen zwischen Elektrode und Strang fließenden Schmelzstrom.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen zwischen Elektrode und Kokille fließenden Schmelzstrom.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen zwischen einerseits Elektrode und andererseits gleichzeitig sowohl Strang als auch Kokille fließenden Schmelzstrom.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der gebildete Strang kontinuier­ lich aus der Kokille abgezogen wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der gebildete Strang schrittweise aus der Kokille abgezogen wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der gebildete Strang feststeht und die Kokille kontinuierlich angehoben wird.
9. Verfahren nach Anspruch 6 oder 8, dadurch gekennzeich­ net, daß die Kokille oszillierend bewegt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der gebildete Strang feststeht und die Kokille schrittweise angehoben wird.
11. Verfahren nach Anspruch 7 oder 10, dadurch gekenn­ zeichnet, daß nach jedem Hubschritt unmittelbar ein Gegenhubschritt in entgegengesetzter Richtung durch­ geführt sowie die Hublänge des Gegenhubschritts mit höchstens 60% der Hublänge des vorangegangenen Hub­ schritts gewählt wird.
12. Vorrichtung zum Umschmelzen von Metallen zu einem Strang (26) durch Abschmelzen zumindest einer selbst­ verzehrenden, an einen Pol einer Stromquelle (10) ange­ schlossenen Elektrode (16) in einer dem anderen Pol der Stromquelle (10) zugeordneten Kokille (20) für ein in ein sich nach oben erweiterndes Kokillenteil (22) reichendes, elektrisch leitendes Schlackenbad (18), mit an das Kokillenteil (22) nach unten hin angeschlosse­ nem, den Strangquerschnitt bestimmendem Auslaufteil (24) sowie einer an das Kokillenteil (22) nach oben hin angeformten ringartigen Kokillenwand (28), wobei der Strang (26) von einem mit dem anderen Pol der Stromquelle (10) verbundenen Führungselement (36) berührt wird, zur Durchführung des Verfahrens nach wenigstens einem der voraufgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl wenigstens ein in der Kokillenwand (28) an­ geordnetes stromleitendes Element (42) als auch das als ein Paar Treibrollen (36) ausgebildete Führungselement an den anderen Pol der Stromquelle (10) mittels jeweils einer einen Hochstromtrenner (38 a, 38) enthaltenden Stromleitung (40 a, 40) elektrisch angeschlossen ist so­ wie beide Hochstromtrenner wechselweise betätigbar ge­ staltet sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch einen radial auskragenden Flansch (30) am oberen Rand der Kokille als Auflage für einen Gegenflansch (32) einer gasdicht aufsetzbaren, die Elektrode (16) umge­ benden Haube (34).
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekenn­ zeichnet, dass dem Auslaufteil (24) der Kokille (20) eine radioaktive Strahlenquelle (46) als Kontrollein­ richtung zugeordnet ist.
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