DE19650541C2 - Verfahren zur Ermittlung eines ersten Referenzschriftzugs anhand mehrerer Musterschriftzüge - Google Patents
Verfahren zur Ermittlung eines ersten Referenzschriftzugs anhand mehrerer MusterschriftzügeInfo
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- Character Discrimination (AREA)
Description
Identitäts- und Authentifikationsmethoden sind ein wichtiger
Bereich auf dem Gebiet der Sicherheitstechnik. Traditionelle
Techniken wie Paßwort- oder Smart-Card-Verfahren beruhen
darauf, daß der Teilnehmer nur ihm bekanntes Wissen besitzt.
Im Gegensatz dazu benutzt die Biometrie physiologische oder
verhaltenstypische Charakteristika des Teilnehmers zur
automatischen Identitätsverifikation oder zur
Authentifikation des Benutzers. Physiologische Verfahren
benutzen menschliche Charakteristika, die sich normalerweise
nicht ändern. Biometrische Merkmale haben den Vorteil, daß
sie prinzipiell nicht gestohlen und nur schwer kopiert werden
können. Außerdem kann bei Paßwort- oder Chipkartensystemen
zwar überprüft werden, ob die Karte oder der Schlüssel gültig
ist, es wird jedoch nicht überprüft, ob der aktuelle Benutzer
auch der rechtmäßige Besitzer des jeweiligen
Legitimationsmittels ist.
Unterschriftsverifikation ist ein solches biometrisches
Verfahren. Ein System zur Unterschriftsverifikation
verarbeitet die geleistete Unterschrift - unabhängig vom
Textinhalt - mit dem Ziel, die Identität des Schreibers
entweder zu bestätigen oder zurückzuweisen.
In [1] ist ein Verfahren zur Ermittlung eines
Referenzschriftzuges anhand einer Menge von
schreiberidentischen Musterschriftzügen beschrieben. Zur
Erfassung der Unterschrift wird ein handelsübliches
elektromagnetisches Tablett benutzt, das als Daten aufnimmt,
ob der Strich auf (Tablettstroke) oder über
(Nahbereichsstroke) der Tablettoberfläche ausgeführt wird,
die Koordinaten (entlang der x- bzw. y-Achse), den
Anpressdruck und eine diskrete Folge von Abtastzeitpunkten.
Mit Strokestruktur wird die Abfolge von Tablettstrokes, also
auf der Tablettoberfläche ausgeführte Stiftbewegungen, und
Nahbereichsstrokes, also im Nahbereich der Tablettoberfläche
ausgeführte Stiftbewegungen, in einem Unterschriftssignal
bezeichnet. Aus dem in [1] dargestellten Verfahren werden
Abweichungen in der Strokestruktur bei den in der
Referenzbildung zugrundegelegten Unterschriften nicht
berücksichtigt.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur
Ermittlung eines ersten Referenzschriftzugs anhand mehrerer
Musterschriftzüge, bei dem sowohl die Musterschriftzüge als
auch der erste Referenzschriftzug eine jeweils aus mindestens
einem Stroke bestehende Strokestruktur aufweisen, zu
schaffen.
Diese Aufgabe wird durch das Verfahren gemäß den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermittelt einen
Referenzschriftzug, der kein statischer Repräsentant einer
Menge von Musterunterschriften ist, sondern durch einen
Prozeß der Mittelung selbst schon zeitliche
Merkmalsvariabilität repräsentiert. So entsteht eine
Referenzunterschrift durch fortgesetzte Mittelung aus
Signalen von Musterunterschriften. Dabei wird in einem ersten
Schritt ein erster Musterschriftzug ausgewählt und zum
Referenzschriftzug erklärt. Danach wird aus diesem
Referenzschriftzug und einem nächsten Musterschriftzug durch
Mittelung ein nächster Referenzschriftzug bestimmt. Die
weiteren Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens bestimmen
durch fortgesetzte Mittelung die Referenzunterschrift aus den
Musterunterschriften. Schließlich erhält die
Referenzunterschrift die Strokestruktur der am häufigsten
vorkommenden Musterunterschrift.
Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht darin, die Musterschriftzüge vor dem
Mitteilungsprozeß nach Häufigkeit der Anzahl von Strokes in
den jeweiligen Musterschriftzügen zu gruppieren und zu
sortieren. Wird die Mittelung mit den Unterschriften der
Gruppe mit der am häufigsten auftretenden Strokeanzahl
begonnen, so ist es wahrscheinlich, daß die natürlichste
Strokestruktur des Schreibers in dieser Gruppe enthalten ist.
Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich
aus den abhängigen Ansprüchen.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels, welches
in den Figuren dargestellt ist, weiter erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 ein Blockdiagramm, das das erfindungsgemäße Verfahren
darstellt,
Fig. 2 eine Skizze, die eine ortsadaptive und zeitadaptive
Mittelung von Unterschriftssignalen zeigt, und
Fig. 3 eine Skizze, die wechselnde Strokestrukturen zeigt.
Fig. 1 stellt das erfindungsgemäße Verfahren anhand eines
Flußdiagramms dar. In dem erfindungsgemäßen Verfahren soll
eine Referenzunterschrift aus mehreren Musterunterschriften
ermittelt werden. Diese Referenzunterschrift entsteht dabei
aus den Musterschriftzügen durch fortgesetzte Mittelung der
Signale der Musterschriftzüge. Weitere Referenzwerte wie
Parametermittelwerte und Varianzen, die jeweils ein
Abstandsmaß der abgegebenen Musterschriftzüge zu dem
Referenzschriftzug darstellen, werden während des
Mittelungsprozesses iterativ aktualisiert. Das
erfindungsgemäße Verfahren erlaubt, daß die Strokestrukturen
der verwendeten Musterschriftzüge verschieden sind. Die
endgültige gemittelte Referenzunterschrift berücksichtigt die
Häufigkeit des Auftretens verschiedener Strokestrukturen der
Musterunterschriften.
In der Menge der Musterunterschriften kann es
schreiberabhängig Musterunterschriften mit variierender
Strokeanzahl geben. Die Entscheidung für die
Referenzstrokestruktur wird in jedem Mittelungsschritt nach
den Häufigkeiten der aufgetretenen Strokestrukturen
vorgenommen. Zur Verwaltung dieser Häufigkeiten werden die
jeweils in Relation zur aktuellen Referenzstrokestruktur
aufgetretenen Zuordnungen vermerkt. Unterscheiden sich bei
dem Mittelungsprozeß die Strokestrukturen nicht, so müssen
nur Unterschriftsdaten und Gesamtunterschriftslänge gemittelt
werden.
Hierbei sei angemerkt, daß von einem handelsüblichen
elektromagnetischen Tablett neben den reinen Positionsdaten
des Schriftzugs noch weitere Daten über Stiftanhebungen oder
Stiftsenkungen und der Anpreßdruck für eine diskrete Folge
von Abtastzeitpunkten geliefert werden. Ein Schriftzug auf
einem elektromagnetischen Tablett besteht also aus einer
Menge von Teilsignalen und kann in der Form
S: = {SID(t), Sx(t), Sy(t), SP(t)} (1),
wobei
SID(t) eine Identifikatorfunktion für Stift anhebungen und Stiftsenkungen,
Sx(t), Sy(t) Positionsfunktionen für die aufgezeichneten x- bzw. y-Koordinaten,
SP(t) eine Anpreßdruckfunktion und
t = [1, 2,.., N] eine diskrete Folge von N Abtastzeitpunkten bezeichnen,
SID(t) eine Identifikatorfunktion für Stift anhebungen und Stiftsenkungen,
Sx(t), Sy(t) Positionsfunktionen für die aufgezeichneten x- bzw. y-Koordinaten,
SP(t) eine Anpreßdruckfunktion und
t = [1, 2,.., N] eine diskrete Folge von N Abtastzeitpunkten bezeichnen,
dargestellt werden.
Die zur Verifikation ebenfalls benötigten Mittelwerte und
Stadardabweichungen können dann iterativ ermittelt werden.
Erst wenn eine neue Strokestruktur hinzukommt, soll diese
alternative Strokestruktur verwaltet und insbesondere werden
vorher nichtexistente Maße für die weitere Propagierung
initial geschätzt. Sobald sich durch Mittelung des
Referenzschriftzugs mit dem aktuellen Musterschriftzug die
häufigste Strokestruktur ändert, wird die Referenzstruktur
durch Übertragung auf die Musterstrokestruktur angepaßt.
Vergleichsmittelwerte und Vergleichsvarianzen werden bei der
neuen Referenzstrokestruktur aus den Werten für die bisherige
Strokestruktur geschätzt.
Für das in Fig. 1 dargestellte Flußdiagramm sei {R1, R2,.., R0}
eine Teilmenge von Musterunterschriften
(Originalunterschriften). Eine Referenzunterschrift Mi eines
Schreibers ergibt sich als diejenige Unterschrift, die durch
fortlaufende Mittelung aller Musterunterschriften aus der
Menge der Originalunterschriften eines Originalschreibers
bezüglich ihrer Positionsdaten und Anpressdruckdaten und
aller daraus abgeleiteten Daten entsteht. Weichen während des
Mittelungsprozesses zwischen bisheriger mittlerer
Unterschrift Mi und Musterunterschrift Ri die jeweiligen
Strokestrukturen voneinander ab, und wird gleichzeitig der
Musterschriftzug Ri zur häufigsten Strokestruktur, so wird
der Musterschriftzug Ri zur neuen Referenzstrokestruktur
Mi+1. Die endgültige gemittelte Referenzunterschrift ergibt
sich als die gemittelte Unterschrift nach dem (0 - 1)-ten
Mittelungsschritt mit der jeweiligen Referenzstrokestruktur.
Weiterhin sei D(Ri, Rj) ein mit einem Zuordnungsverfahren
bestimmter Abstand zwischen den Unterschriften Ri und Rj
(z. B. bestimmt durch das Verfahren aus [2]).
Im Schritt 1a wird initial ein Zähler i auf 1 gesetzt und der
erste Musterschriftzug R1 als Referenzschriftzug M1
angenommen. Daraufhin wird im Schritt 1b ein Abstandsmaß
D(Mi, Ri+1) zwischen Referenzschriftzug Mi und
Musterschriftzug Ri+1 bestimmt. Weiterhin wird im Schritt 1b
der nächste Referenzschriftzug Mi+1 aus dem vorherigen
Referenzschriftzug Mi und dem Musterschriftzug Ri+1
berechnet. Sind die Strokestruktur von dem aktuellen
Referenzschriftzug Mi und dem nächsten Musterschriftzug Ri+1
identisch (Schritt 1c), wird der Zähler Count(Sst(Mi)) für
die Referenzstrokestruktur Sst(Mi) erhöht. Daraufhin wird zum
Schritt 1e gesprungen. Sind die Strokestrukturen von
Referenzschriftzug Mi und Musterschriftzug Ri+1 nicht
identisch (Schritt 1c), wird überprüft, ob die Strokestruktur
des Musterschriftzugs Ri+1 schon bekannt ist (Schritt 1h).
Ist die Musterstrokestruktur Ri+1 noch nicht bekannt, wird
ein neuer Zähler Count(Sst(Ri+1)) = 1 für die Strokestruktur
des Musterschriftzugs Ri+1 eingeführt (Schritt 1i) und zu
Schritt 1e gesprungen. Ist die Strokestruktur des
Musterschriftzugs Ri+1 bekannt (Schritt 1h), wird der Zähler
für diese Strokestruktur (Schritt 1j) erhöht und im Schritt
1k geprüft, ob die Strokestruktur des Musterschriftzugs Ri+1
die neue häufigste Strokestruktur ist. Kann diese Abfrage mit
"ja" beantwortet werden, so erhält der Referenzschriftzug
Mi+1 die Strokestruktur des Musterschriftzuges Ri+1 (Schritt
1l), sonst behält der Referenzschriftzug Mi+1 die
Strokestruktur des Referenzschriftzugs Mi (Schritt Im). In
den beiden letzten Fällen wird zu Schritt 1e gesprungen, in
dem der Iterationszähler i inkrementiert wird. Die letzte
Abfrage prüft, ob alle Musterschriftzüge abgearbeitet wurden
(Schritt 1f) und verzweigt, solange dies noch nicht der Fall
ist zu Schritt 1b. Ansonsten wird das Verfahren beendet und
die endgültige Referenzunterschrift festgelegt (Schritt 1g).
Dabei gelten folgende Entsprechungen:
Mi die gemittelte Unterschrift im Mittelungsschritt i mit 1 ≦ i ≦ N - 1 und M1 = R1, Ii die Länge von Mi,
J die Länge von Ri+1,
K die Länge des Warppfades (ist definiert in [1]) und
(Wm, Wn) die Zuordnungsfunktion zwischen Mi und dem Muster Ri+1.
Mi die gemittelte Unterschrift im Mittelungsschritt i mit 1 ≦ i ≦ N - 1 und M1 = R1, Ii die Länge von Mi,
J die Länge von Ri+1,
K die Länge des Warppfades (ist definiert in [1]) und
(Wm, Wn) die Zuordnungsfunktion zwischen Mi und dem Muster Ri+1.
Es ergeben sich alle Signale der orte- und zeitgemittelten
Unterschrift der Länge K zu
und die neue mittlere Länge der Unterschrift Mi+1 wird zu
Bei einer Anzahl 0 Musterunterschriften {R1, R2, ..., R0} erhält
somit die gemittelte Unterschrift nach 0 - 1
Mittelungsschritten als Länge gerade den Mittelwert der 0
Unterschriftslängen.
Da die gemittelte Unterschrift Mi+1 nach dem
Mittelungsschritt i zum einen nicht mehr gleich abgetastet
ist, zum anderen eine im allgemeinen verschiedene Länge K
haben wird, muß Mi+1 durch Gleichabtastung der neuen
Zeitachse auf eine Unterschrift der Länge Ii+1 transformiert
werden. Für die Projektion auf die neue Zeitachse gilt:
mit mneu ∈ {Menge der ganzen Zahlen},
wobei
m(k), n(k) Zugriffsfunktionen,
{m(k), n(k)} eine definierte Menge auf einem Zuordnungspfad (Warppfad)
bezeichnen.
wobei
m(k), n(k) Zugriffsfunktionen,
{m(k), n(k)} eine definierte Menge auf einem Zuordnungspfad (Warppfad)
bezeichnen.
Fig. 2 zeigt die orte- und zeitadaptive Mittelung von
Unterschriftssignalen.
Da die mittels (2) berechnete Zeitachse viel mehr
Abtastpunkte besitzt als die zwei zu vergleichenden
Unterschriften, kann zur Bestimmung der neuen Zeitachse eine
Interpolation benachbarter Merkmale unterbleiben. Fig. 2
verdeutlicht die oben dargestellten Sachverhalte anhand einer
Mittelung einer gegebenen Referenz und einem Muster mit
identischen Strokestrukturen im ersten Mittelungsschritt. Die
gemittelte Unterschrift ergibt sich also im ersten
Mittelungsschritt zur Gesamtlänge Lges
Lges = (I + J)/2 (5).
Die einzelnen Strokelängen hingegen ergeben sich aus der
nichtlinearen Zuordnung der Strokegrenzen der zu ermittelnden
Unterschriften. Die gefüllten Kreise verdeutlichen die
einzelnen Strokegrenzen und ihre Abbildungen. Es wird nicht
nur die Zeitachse, sondern auch die Strokestruktur angepaßt.
Die neuen Strokegrenzen ergeben sich aus der Projektion der
alten auf die neue Zeitachse gemäß (4). Sind die
Strokestrukturen von Referenzschriftzug Mi und
Musterschriftzug Ri+1 identisch gewesen, so bleibt die
Referenzstrokestruktur auch für Mi+1 unverändert. Sind
hingegen die Strokestrukturen von Referenzschriftzug Mi und
Musterschriftzug Ri+1 verschieden, so werden entweder, wenn
mit dem Auftreten von Musterschriftzug Ri+1 die
Referenzstrokestruktur immer noch die häufigste ist die
Referenzstrokestruktur und die damit verbundenen Maße
aktualisiert, oder es wird, wenn mit dem Auftreten von
Musterschriftzug Ri+1 dessen Strokestruktur die am häufigsten
vorkommende Strokestruktur geworden ist, als neue
Strokestruktur für den Referenzschriftzug Mi+1 die
Strokestruktur dieses Musterschriftzugs Ri+1 ausgewählt.
Beide Möglichkeiten unterscheiden sich in den
Strokestrukturen, nicht aber in den gemittelten Stiftdaten
und den daraus abgeleiteten Positionsdaten. Bei Wechsel in
der Referenzstrokestruktur ergibt sich also der neue
Referenzschriftzug Mi+1 aus dem Referenzschriftzug Mi durch
Übertragung der Strokestruktur des Musterschriftzugs Ri+1. Es
werden nun die Strokegrenzen des Musterschriftzugs Ri+1 auf
die neue Zeitachse projiziert.
Wenn mit Auftreten des aktuellen Musterschrifzugs Ri+1 die
bisher häufigste Strokestruktur von der Strokestruktur des
Referenzschriftzugs Mi zur Strokestruktur des
Musterschriftzugs Ri+1 wechselt, entsteht die neue
Referenzstrokestruktur durch Übertragung der
Musterstrokestruktur auf den neuen gemittelten
Referenzschriftzug Mi+1. Hier müssen bisher nicht
existierende Mittelwerte, Varianzen oder Längen geschätzt
werden. Dabei wird je nach Zuordnung wie folgt verfahren: Für
Musterstrokes, die im Musterschriftzug Ri+1 vorhanden sind,
in der bisherigen Referenzstrokestruktur aber noch nicht
vorgekommen sind, handelt es sich im Vergleich zur bisherigen
Referenzstrokestruktur also um einen neuen Stroke, über den
noch keine statistischen Daten bekannt sind. Die Mittelwerte
für die einzelnen Zuordnungsmaße werden auf die in der
aktuellen Zuordnung erhaltenen Bewertungsmaße, die
Standardabweichungen auf den Mittelwert der
Standardabweichungen aller Strokes in der bisherigen
Referenzstrokestruktur gesetzt. Letzteres verhindert eine
ungenau geschätzte Varianz, wenn nur noch wenige
Mittelungsschritte folgen.
Für jeweils den Fall der 1 : 1-Zuordnung von Strokes, für
fehlende Referenzstrokes und für variierende
Strokestrukturen, also der M : N-Zuordnung von M
Referenzstrokes zu N Musterstrokes, müssen sowohl
Parametermittelwerte und Parametervarianzen als auch
Längenverhältnisse, Längenmittelwerte und Varianzen für neue
Strokestrukturen geschätzt und in den Mittelungsprozeß
eingeführt werden. Fig. 3 verdeutlicht diese Zusammenhänge
anhand der Zuordnung einem bisherigen Referenzschriftzug M,
der aus 3 Strokes {m1, m2, m3} besteht und einem aktuellen
Musterschriftzug R, der aus 5 Strokes {r1, r2, r3, r4, r5}
besteht. Die von der Zuordnungsfunktion (Warpautomat) in
diesem Fall getroffene Abbildung in einen gemittelten
Schriftzug K ist die von Referenzstroke m3 zu den
Musterstrokes r3 bis r5. Angenommen werde ein
Mittelungsschritt i und die Tatsache, daß bisher nur
Musterunterschriften mit der Referenzstrokestruktur
aufgetreten sind. Somit erhält man lediglich die Mittelwerte
und Varianzen der benötigten Parameterwerte genau für diese
eine Strokestruktur. Unter Beibehaltung der bisherigen
Referenzstrokestruktur können diese Werte unter Benutzung der
aktuellen Parameterwerte für die gemittelte neue Unterschrift
nach folgenden Formeln bestimmt werden
und
wobei
i den Mittelungsschritt (i < 0),
mn eine aktuelle Schätzung für den Mittelwert im i-ten Mittelungsschritt,
mo eine bisherige Schätzung für den Mittelwert,
vn einen aktuell beobachteten Meßwert,
vrn eine aktuelle Schätzung für die Varianz im i ten Mittelungsschritt und
vro eine bisherige Schätzung für die Varianz
bezeichnen.
i den Mittelungsschritt (i < 0),
mn eine aktuelle Schätzung für den Mittelwert im i-ten Mittelungsschritt,
mo eine bisherige Schätzung für den Mittelwert,
vn einen aktuell beobachteten Meßwert,
vrn eine aktuelle Schätzung für die Varianz im i ten Mittelungsschritt und
vro eine bisherige Schätzung für die Varianz
bezeichnen.
Beim Wechsel der Referenzstrokestruktur auf die
Musterstrokestruktur liegen jedoch keine Parametermittelwerte
und Parametervarianzen vor.
Bevor also Parametermittelwert und Parametervarianzen für
eine gemittelte Unterschrift mit Musterstrokestruktur mit den
aus der aktuellen Zuordnung erhaltenen Werten aktualisiert
werden können, werden die dazu notwendigen Mittelwerte und
Varianzen mit der Referenzstrokestruktur geschätzt.
Unter der Voraussetzung der Gleichheit der Gesamtheit der
Zuordnungsergebnisse unabhängig von der Strokestruktur wird
die Summe der neuen Mittelwerte mit der Summe der alten
Mittelwerte initialisiert. Jeder einzelne Mittelwert der
neuen Strokekombination erhält damit einen der Anzahl der
Strokes entsprechenden Anteil. Diese Schätzwerte können
verwendet werden, um Mittelwerte und Varianzen zu
aktualisieren. Analog werden die bisher nicht bekannten
mittleren Längen für die neue Musterstrokestruktur aus den
aktuellen Längen der neuen gemittelten Unterschrift und dem
Verhältnis der Längen in dem alten gemittelten
Referenzschriftzug und denen der aktuellen Musterunterschrift
geschätzt. Mit diesen Werten können dann wieder Mittelwerte
und Varianzen initialisiert werden.
Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht darin, vor dem Prozeß der Mittelung die
Musterschriftzüge zu gruppieren und zu sortieren nach der
Häufigkeit der Anzahl von Strokes in den jeweiligen
Musterschriftzügen. Die Entscheidung für die Strokestruktur
des Referenzschriftzugs wird in jedem Mittelungsschritt nach
den Häufigkeiten der aufgetretenen Strokestrukturen
vorgenommen.
Im Rahmen dieses Dokumentes wurden folgende
Veröffentlichungen zitiert:
- 1. [1] Deutsche Patentschrift 195 11 470.1-53
- 2. [2] Deutsche Patentschrift 195 11 472.8-53
Claims (3)
1. Verfahren zur Ermittlung eines ersten Referenzschriftzugs
anhand mehrerer Musterschriftzüge,
bei dem sowohl die Musterschriftzüge als auch der erste
Referenzschriftzug eine jeweils aus mindestens einem
Stroke bestehende Strokestruktur aufweisen,
mit folgenden Schritten:
- a) Ein erster Musterschriftzug wird ausgewählt und als erster Referenzschriftzug verwendet,
- b) aus dem ersten Referenzschriftzug und einem nächsten Musterschriftzug wird durch Mittelung ein zweiter Referenzschriftzug bestimmt,
- c) wenn die Strokestruktur des ersten Referenzschriftzugs und die Strokestruktur des nächsten Musterschriftzugs identisch sind, wird ein Zähler für die Strokestruktur des ersten Referenzschriftzugs erhöht und zu Schritt f) gesprungen,
- d) sind die Strokestruktur des ersten Referenzschriftzugs
und die Strokestruktur des nächsten Musterschriftzugs
nicht identisch, und
wenn die Strokestruktur des Musterschriftzugs bekannt ist, wird ein Zähler für die Strokestruktur des Musterschriftzugs erhöht und mit Schritt e) fortgefahren,
wenn die Strokestruktur des Musterschriftzugs nicht bekannt ist, wird ein neuer Zähler für diese Strokestruktur des Musterschriftzugs eingeführt und zu Schritt f) gesprungen, - e) wenn die Strokestruktur des Musterschriftzugs die aus
den Zählern erkennbare häufigste Strokestruktur ist,
dann erhält der zweite Referenzschriftzug die Strokestruktur von dem nächsten Musterschriftzug,
sonst behält der zweite Referenzschriftzug die Strokestruktur des ersten Referenzschriftzugs, - f) es wird der nachfolgende Musterschriftzug aus der Menge der Musterschriftzüge gewählt und zu Schritt b) gesprungen, wenn noch Musterschriftzüge übrig sind,
- g) sind alle Musterschriftzüge abgearbeitet, so endet das Verfahren.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
bei dem die Mittelung bestimmt ist durch
wobei
Mi die gemittelte Unterschrift in einem Mittelungsschritt i,
Wm, Wn Zuordnungsfunktionen entlang der m- bzw. n-Achse und
Ri einen Musterschriftzug im Mittelungsschritt i bezeichnen
und bei dem eine mittlere Länge Ii+1 des Referenzschriftzugs Mi+1 bestimmt ist durch
wobei
J die Länge des Musterschriftzugs Ri+1 bezeichnet.
wobei
Mi die gemittelte Unterschrift in einem Mittelungsschritt i,
Wm, Wn Zuordnungsfunktionen entlang der m- bzw. n-Achse und
Ri einen Musterschriftzug im Mittelungsschritt i bezeichnen
und bei dem eine mittlere Länge Ii+1 des Referenzschriftzugs Mi+1 bestimmt ist durch
wobei
J die Länge des Musterschriftzugs Ri+1 bezeichnet.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
bei dem vor der Mittelung die Musterschriftzüge gruppiert
werden nach Häufigkeit der Anzahl von Strokes in den
jeweiligen Musterschriftzügen, wobei die Entscheidung für
die Strokestruktur des Referenzschriftzugs in jedem
Mittelungsschritt nach den Häufigkeiten der aufgetretenen
Strokestrukturen vorgenommen wird.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19650541A DE19650541C2 (de) | 1996-12-05 | 1996-12-05 | Verfahren zur Ermittlung eines ersten Referenzschriftzugs anhand mehrerer Musterschriftzüge |
PCT/DE1997/002472 WO1998025228A1 (de) | 1996-12-05 | 1997-10-23 | Verfahren zur ermittlung eines referenzschriftzugs anhand mehrerer musterschriftzüge |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19650541A DE19650541C2 (de) | 1996-12-05 | 1996-12-05 | Verfahren zur Ermittlung eines ersten Referenzschriftzugs anhand mehrerer Musterschriftzüge |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19650541A1 DE19650541A1 (de) | 1998-06-10 |
DE19650541C2 true DE19650541C2 (de) | 1999-05-12 |
Family
ID=7813766
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19650541A Expired - Fee Related DE19650541C2 (de) | 1996-12-05 | 1996-12-05 | Verfahren zur Ermittlung eines ersten Referenzschriftzugs anhand mehrerer Musterschriftzüge |
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WO (1) | WO1998025228A1 (de) |
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WO2005052001A2 (en) | 2003-11-21 | 2005-06-09 | Zymogenetics, Inc. | Anti-il-20 receptor antibodies and binding partners and methods of using in inflammation |
DE102007036277A1 (de) | 2007-07-31 | 2009-02-05 | Technische Universität Berlin | Verfahren und Vorrichtung zur automatischen Mustererkennung |
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Publication number | Publication date |
---|---|
WO1998025228A1 (de) | 1998-06-11 |
DE19650541A1 (de) | 1998-06-10 |
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