DE1815214C3 - 03.12.68 Schweiz 17961-68 Kippbares BehandlungsgefäB zum Behandeln von Metall-Schmelzen durch Einbringen verdampfbarer Zusätze, insbesondere zum Herstellen von Eisen-Kohlenstoff-GuBwerkstoffen mit Kugelgraphit durch Einbringen von Reinmagnesium in die im Gefäß enthaltene Schmelze Georg Fischer AG, Schaffhausen (Schweiz) - Google Patents
03.12.68 Schweiz 17961-68 Kippbares BehandlungsgefäB zum Behandeln von Metall-Schmelzen durch Einbringen verdampfbarer Zusätze, insbesondere zum Herstellen von Eisen-Kohlenstoff-GuBwerkstoffen mit Kugelgraphit durch Einbringen von Reinmagnesium in die im Gefäß enthaltene Schmelze Georg Fischer AG, Schaffhausen (Schweiz)Info
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Description
treten und in die Schmelze eindringen können, ohne ^aß dabei der weitere Zufluß an Schmelze durch die
imteren Kammeröffnungen geheiront wird. Für den
Eintritt der Schmelze in die Kammer sind also — im Gegensatz zu der vorbekannten Anordnung — andere
Kammeröfinungen vorgesehen als für das Entweichen der verdampften Zusätze aus der Kammer. Dadurch
wird ein gleichmäßiger und praktisch gleichbleibender stoßfreier Betrieb erzielt, so daß sich ein geregelter,
wesentlich ruhigerer, weitgehend störungsfreier und treffsichere·,· Behandlungsablauf einstellt und der
heftige Reaktionsablauf sicher beherrscht wird. Neben der stetigen, stoßfreien Arbeitsweise besitzt ein solches
Behandlungsgefäß auch noch den Vorteil, daß man die Zusatzstoffe wie Reinmagnesium in der
preisgünstigen, bequemen stückigen Torrn eingeben lann.
Es ist zwar bereits ein kippbares Gießgefäß für Eisen- oder Metallguß bekannt (DT-PS '32"76I). das
tür Aufnahme von Zusätzen zum flüssigen Eisen
©der Metall und zum Einbringen dieser Zusätze unter dessen Oberfläche in der senkrechten Behandlungsitellung
seitlich offene, also wandungsfreie Nischen aufweist, die an ihrer Oberseite durch öffnungen mit
dem Hauptraum des Gefäßes in Verbindung stehen. Im Gegensatz zu dem erfindungsgemäßen Behandlungsgefäß
müssen dort einerseits die Zusätze jedenfalls vor dem Einfüllen des flüssigen Metalls in die
Nischen eingebracht werden, deren seitliche öffnung also größer als die einzubringenden Zusätze sein
muß, und gelangen dort andererseits bereits ohne Kippen des Gefäßes mit der dann einzugießenden
Schmelze in Berührung, um sich in ihr aufzulösen, nicht aber — wie dies vorliegend für die einzubringenden
Zusätze wie metallisches Magnesium zutrifft — zu verdampfen, was dort gerade vermieden
werden soll. Diese Nischen dienen dort also lediglich dazu, die Zusätze während ihrer Auflösung in der
Schmelze zu halten, nämlich zu verhindern, daß sie unter der Einwirkung des Auftriebes an die Oberfläche
des flüssigen Metalls gelangen können. Keineswegs wären aber solche seitlich offen αϊ Nischen als
eine Zusatzaufnahmekammer für das erfindungsgemäße Behandlungsgefäß verwendbar, da bei Benutzung
solcher Nischen für vorliegenden Zweck die verdampfbaren Zusätze, z. B. das in Brockenform
beigegebene Magnesium, in der senkrechten Behandlungsstcllung des Gefäßes auf Grund ihrer mit der
Verdampfung verbundenen Volumenvergrößerung durch die seitlich offene N ischenwand herausgetrieben
und nicht — wie notwendig — in der Nische verbleiben würden. Somit ließe sich mit solchen seitlich
offenen Nischen bei dem erfindungsgemäßen Behandlungsgcfäß der in ihm infolge der Verdampfung
einsetzende ungestüme Rcaktionsablauf nicht beherrschen.
Gegenüber bekannten konverterähnlichen Einrichtungen (vgl. DT-AS 1 096 939), bei denen eingebrachte
flüssige Metallschmelze durch Kippen mit Magnesium in Verbindung gebracht wird, welches
sich in einer seitlichen Tasche des Behandlungsgefäßes befindet, werden bei dem Behandlungsgefäß
gemäß der Erfindung durch die Benutzung einer Kammer mit Magnesium im Innern des Behandlungsgefäßes und durch Anordnung von Ein- und Austrittsöffnungen
zwei wesentliche technische Vorteile erreicht. Einerseits kann durch Querschnittsbemessung
der Ein- und Austrittsöffnungen der Reaktionsverlauf zwischen Magnesium und dem flüssigen Eisen
genau gesteuert werden. Andererseits kann durch seitliches Anordnen der Austrittsöffnungeia eine kräftige
Spülwirkung erzielt werden.
Da das Volumen an aus der Kammer austretendem Dampf des betreffenden Zusatzes wesentlich größer ist als das Volumen nachfließender Schmelze, ist nach einem weiteren bevorzugten Merkmal der Gesamtquerschnitt der in Behandlungsstellung in dem unteren Bereich befindlichen Kammeröffnungen kleiner gehalten als der Gesamtquerschnitt der in dem oberen Bereich befindlichen Kammeröffnungen.
Da das Volumen an aus der Kammer austretendem Dampf des betreffenden Zusatzes wesentlich größer ist als das Volumen nachfließender Schmelze, ist nach einem weiteren bevorzugten Merkmal der Gesamtquerschnitt der in Behandlungsstellung in dem unteren Bereich befindlichen Kammeröffnungen kleiner gehalten als der Gesamtquerschnitt der in dem oberen Bereich befindlichen Kammeröffnungen.
Da sich als vorteilhaft herausgestellt hat, die austretenden
Dampfblasen des betreffenden Zusatzes möglichst klein zu halten, um diese Dampfblasen mit
der zu behandelnden Schmelze in möglichst innige Berührung zu bringen, werden vorzugsweise die unteren
Kammeröffnungen mit einem Durchmesser von 20 bis 40 mm und die oberen Kammeröffnungen mit
ίο einem Durchmesser von IO bis 30 mm ausgebildet,
also die Querschnitte der in Behandlungsstellung oberen Kammeröffnungen kleiner gehalten als die
unteren Kamnieröffnungen. Um diese Bemessung in Einklang zu bringen mit der zuvor bevorzugt angegebenen
Wahl des Gesamtquerschnittes, müssen selbstverständlich wesentlich mehr obere Kammer-Öffnungen
vorgesehen sein als untere Kammeröffnungen.
Im Sinne dieser Zielsetzung einer möglichst innigen Berührung zwischen aufsteigenden Zusatzdampfblasen
und zu behandelnder Schmelze sind jedenfalls zweckmäßig die in Behandlungsstellung oberen KammerolTnungen
über mindestens ein Drittel der Grundfläche des Gefäßes verteilt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des hier vorgeschlagenen Behandlungsgefäßes ist dieses als
Konverter ausgebildet und die Zusatzaufnahmekammer auf dem Konverterboden seitlich angeordnet,
wobei d<e in ihrem oberen Bereich befindlichen öffnungen
in der vertikalen Behandlungsstellung nach oben gerichtet sind, so daß die Dampfblasen der
durch Schmelze verdampften Zusätze besonders leicht nach oben abziehen können, so das Schmelzbad
wirksam durchdringen und es in eine Umwälzbewegung innerhalb des Konverters versetzen.
Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird bei einer vorzüglichen Ausbeute von z. B. Magnesium
gleichzeitig eine starke Spülwirkung erzielt, so daß in der Schmelze suspendierte Stoffe, die zu uner-
wünschten Einschlüssen im Werkstoff führen würden, aus der Schmelze entfernt werden. Bei Eisen-Kohlenstoff-Schmelzen,
die mit Magnesium behandelt werden, erfolgt auf diese Weise eine weitgehende Beseitigung
der zwischen Dampf und Schmelze gebildeten
Reaktionsprodukte, wodurch die Möglichkeit gegeben ist, auch Schmelzen mit höheren Schwefelgehalten,
beispielsweise Gußeisen- oder Tempergußschmeliien
aus dem sauren Kupolofen ohne vorhergehende Entschwefelung und ohne Verbleiben von schädlichen
So Reaktionsprodukten in der Schmelze zu behandeln.
Mit dieser Technik lassen sich also Probleme lösen, wie sie seit jeher in der Metallurgie, so z. B. auch der
Erschmclzung von NE-Metallen, bestehen. Mit dem erfindungsgemäßen Gefäß behandelte schwefelreiche
Ausgangsschmelzen zeichnen sich meist durch einen geringeren Gehalt an in der Schmelze verbleibenden
Schwefelverbindungen aus.
Das Behandlungsgefäß gemäß der Erfindung eignet
5 6
sich auch zur Aufkohlung von Eisen-Kohlenstoff- langt durch die öffnungen 7 und 8 in das Innere der
Schmelzen. Hierbei läßt sich eine Eisen-Kohlenstoff- Aufnahmekamnier 3 und so in Berührung mit dem
Schmelze auf einfache Weise und treffsicher auf- Zusatz 5, worauf dessen Verdampfung einsetzt. Der
kohlen, gleichzeitig entschwefeln und wenn er- hierbei gebildete Dampf entweicht vor allem durch
wünscht der für Kugelgraphitbildung notwendige 5 die oben in der Aufnahmekammer 3 angeordneten
Restmagnesiumgehalt einstellen, wenn man in dem öffnungen 8, während nun durch die im unteren Beerfindungsgemäßen
Behandlungsgefäß vor und/oder reich der Aufnahmekammer 3 angeordneten öffnunwährend
des Einführens von Magnesium in die gen 7 Schmelze nachfließen kann und die damit ver-Eisen-Kohlenstoff-Schmelze
Kohlenstoff auf die Bad- bundene Wärmezufuhr die Verdampfung unterhalt, oberfläche gibt. Der Kohlenstoff wird in Form üb- io die mit einer erheblichen Wärmeaufnahme verbunlicher
Aufkohlungsmittel, vorzugsweise in Form von den ist. Durch entsprechende Bemessung der Quer-Koksgrieß
oder Elektrodenkohle, zugegeben. Der schnitte der Öffnungen 7 und 8 ist es möglich, die
Kohlenstoff zur Aufkohlung der Schmelze wird nach Reaktionsgeschwindigkeit des sich in der Aufnahmedem
Einfüllen der Ausgangsschmelze auf das blanke kammer 3 befindenden Reinmagnesiums 5 im voraus
Bad im in horizontaler Lage sich befindenden Be- 15 festzulegen, ohne daß unerwünschte Zusatzstoffe behandlungsgefäß
aufgegeben. Nach der nachfolgenden nötigt werden. Im Verschlußdeckel 6 ist eine Druck-Schwenkung
des Behandlungsgefäßes in die vertikale entlastungsöffnung 9 vorgesehen, durch welche der
Lage verursacht das verdampfende Magnesium eine aus der Schmelze austretende Magnesiumdampf ins
starke Badbewegung, die die Aufkohlung fördert. Freie gelangen kann. Auf Grund der Anordnung der
Weiterhin wirken sich für die Aufkohlung die stark ao öffnungen 7 und 8 der Aufnahmekammer 3 steht in
reduzierenden Bedingungen, die basische Schlacke vertikaler Stellung des Behandlungsgefäßes 1 (vgl.
und die Verringerung des Schwefelgehaltes günstig F i g. 2) die Eintrittsöffnung 7 unter einem höheren
aus. Durch das Zusammenwirken dieser Bedingungen ferrostatischen Druck (H tL 2) als die Austrittsöffnurikann
in einem einzigen Arbeitsgang eine Schmelze gen 8 (H FL j), und diese Druckdifferenz führt zu dem
innerhalb von ungefähr 70 Sekunden auf etwa 25 gewünschten geregelten Prozeßablauf.
0,003 °/o Endschwefelgehalt entschwefelt, der Kohlen- Die aus den öffnungen der Aufnahmekammer 3 stoffgehalt um etwa 0,6 °/o erhöht und auf den für austretenden Dampfblasen bewegen sich durch die Gußeisen mit Kugelgraphit notwendige Restmagne- Schmelze 2 nach oben und werden dabei in beabsiumgehalt eingestellt werden. sichtigter Weise zum Teil von der Schmelze aufge-
0,003 °/o Endschwefelgehalt entschwefelt, der Kohlen- Die aus den öffnungen der Aufnahmekammer 3 stoffgehalt um etwa 0,6 °/o erhöht und auf den für austretenden Dampfblasen bewegen sich durch die Gußeisen mit Kugelgraphit notwendige Restmagne- Schmelze 2 nach oben und werden dabei in beabsiumgehalt eingestellt werden. sichtigter Weise zum Teil von der Schmelze aufge-
Schlackenansätze in der Aufnahmekammer und in 30 nommen. Die auf diese Weise behandelte Schmelze
den öffnungen zwischen dieser Kammer und dem wird durch Kippen des Behandlungsgefäßes 1 durch
Behandlungsgefäß können durch Zusatz von geringen die Einfüllöffnung wieder entleert. Zur Dämpfung
Mengen Flußmittel wie NaCl vermieden werden. Das der Reaktion des sich in der Aufnahmekammer 3 beFlußmittel
wird dabei mit den Reinmagnesium-Barren findenden Reinmagnesiums kann in sie zusätzlich
z.B. im Verhältnis 0,2 kgNaCl/lOOOkg Fe vor der 35 auch Kühlschrott oder ein anderes Kühlmittel einBehandlung
in die Aufnahmekammer gegeben. gebracht werden. Durch die Anordnung eines oder
Mit dem Behandlungsgefäß ist es beispielsweise mehrerer gitterartiger Zwischenboden aus feuer-
selbst bei Behandlungstemperaturen von 1480° C festem Material im Gefäß 1 kann die Ausbeute der
und einem Kohlenstoffäquivalent von 4,2 % möglich, Zusätze noch weiter verbessert werden. Zur Erzie-
eine Behandlungsmenge von 900 kg innerhalb von 40 lung eines Überdruckes im Behandlungsgefäß 1 kann
70 Sekunden mit einem Aufkohlungsgrad von 8O°/o der Deckel 6 entsprechend ausgebildet werden,
um 0,7°/o aufzukohlen. Nachstehend wird an Hand zweier Versuchsergeb-
In der Zeichnung ist ein kippbares Behandlungs- nisse der mit dem Behandlungsgefäß gemäß der Er-
gefäß gemäß der Erfindung in einer beispielsweisen findung erzielte fortschrittliche Behandlungserfolg
Ausführungsform schematisch veranschaulicht. Es 45 (Magnesiumausbeute, Entschwefelung, Kugelgraphit-
wird gezeigt in Ausscheidung) wiedergegeben:
F i g. 1 in waagerechter Stellung (Beschickungsposition) und in B e i s ρ i e 1 1
F i g. 2 in senkrechter Stellung (Behandlungsposi- Einer Gußeisenschmelze mit folgender chemische!
tion). So Zusammensetzung
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, wird das mit feuer- 3 80°/ Γ
festem Material ausgekleidete Behandlungsgefäß 1 180°/° S''
in seiner horizontalen Stellung so weit mit Eisen- o'57°/° m'
schmelze 2 gefüllt, daß die von außen beschickbare q'q~ o ? „ '
Aufnahmekammer 3 frei bleibt, d. h. nicht in Verbin- 55 0179"/ S
dung mit der Eisenschmelze 2 gelangt. Nach öffnen ' °
des Stopfens 4 wird die Aufnahmekammer 3 mit dem wurden bei 1500° C in dem erfindungsgemäßen Be
verdampfbaren Zusatz 5, z. B. Reinmagnesium, ge- handlungsgefäß 0,3 % Reinmagnesium in Form voi
gebenenfalls unter Beifügung weiterer Zugaben, be- Barren zugegeben. Die zu behandelnde Eisenmengi
schickt. Mit dem Stopfen 4 wird die Beschickungs- 60 betrug 1700 kg. Die Magnesiumverdampfung dauert
öffnung der Aufnahmekammer 3 und mit einem Dek- 80 Sekunden. Nach dem Entleeren des Behandlungs
kel 6 die Beschickungsöffnung des Behandlungs- gefäßes in eine Gießpfanne wurde folgende chemi
gefäßes 1 verschlossen. Darauf kann z. B. mit einem sehe Zusammensetzung bestimmt:
ferngesteuerten Antrieb das Behandlungsgefäß 1 in n nn~ 0/ „ , , .
die in Fig. 2 dargestellte vertikale Stellung gekippt 65 on«·/ SS*
werden. In vertikaler Stellung des Behandlungs- 0'065°/e Magnesium,
gefäßes 1 befindet sich die Aufnahmekammer3 unter- Die Magnesiumausbeute betrug 66°/o. Das Gefüg
halb der Schmelzoberfläche, und die Schmelze 2 ge- von nach Impfen mit 0,5 °/0 Ferrosilizium gegossenei
Proben bestand aus Kugelgraphit, d. h. 96°/o Typ VI
nach VDG Merkblatt P 441 und 4 Vo Typ V.
Einer Tempergußschmelze mit folgender chemischer Zusammensetzung
t,88Vo C, 1,65 Vo Si, 0,27 Ve Mn,
0,08 Vo P1 0,163Vo S wurden bei 151O0C in dem erfindungsgemäßen Behandlungsgefäß
0,28Vo Reinmagnesium in der Form von Barren zugegeben. Die zu behandelnde Eisenmenge
betrug 860 kg. Die Magnesiumverdampfung dauerte 120 Sekunden. Nach dem Entleeren des Behandlungsgefäßes
in eine Gießpfanne wurde folgende chemische Zusammensetzung bestimmt:
0,002Vo S,
0,056Vo Mg.
0,056Vo Mg.
Die Magnesiumausbeute betrug 63,5 Vo.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
509
Claims (5)
1. Kippbares Behandlungsgefäß zum Behandeln schmelze, und erst nach Kippen des Behandlungsvon
Metall-Schmelzen durch Einbringen ver- 5 gefäßes in seine vertikale Behandlungsstellung gedampfbarer
Zusätze, insbesondere zum Herstellen langt die Eisenschmelze in die Zusatzaufnahmekamvon
Eisen-Kohlenstoff-Gußwerkstoffen mit Kugel- mer durch die in ihrer Wandung vorgesehenen,
graphit durch Einbringen von Reinmagnesium, gegenüber deren Abmessungen kleinen öffnungen
mit einer von außen mit den Zusätzen beschick- hindurch an die in der Kammer enthaltenen Zusätze,
baren Kammer, welche Zusätze über in letzterer n>
so daß letztere zu verdampfen beginnen und die dann vorgesehene öffnungen nach Kippen des Gefäßes aufsteigenden Dampfblasen teilweise von der Eisenrait
der in ihm enthaltenen Schmelze in Beruh- schmelze in der beabsichtigten Weise aufgenommen
rung gelangen, dadurch gekennzeichnet, werden.
daß die öffnungen (7, 8) der Zusatzaufnahme- Mit diesem bereits bekannten Behandlungsgefäß,
kammer (3) — in der gekippten BehandlungssteJ- 15 von dem die Erfindung ausgeht, läßt sich zwar in
lung des Gefäßes (1) betrachtet — im unteren gegenüber dem sonst üblichen Einsatz von Magnesium-
und im oberen Bereich der Zusatzauf η ahmekam- Vorlegierungen äußerst kostensparender Weise zur Be-
mer angeordnet sind. handlung der Eiscnschmelze metallisches Magnesium
2. Behandlungsgefäß nach Anspruch 1, dadurch wie Reinmagnesium verwenden, jedoch wegen dessen
gekennzeichnet, daß die in Behandlungsstellung ao hohen Dampfdruckes nicht der Reaktionsablauf in
unteren Kammeröffnungen (7) einen Durchmesser ausreichendem Maße beherrschen. Vielmehr stellt
von 20 bis 40 mm und die in Behandlungsstellung sich ein stoßweiser Ablauf der Reaktion zwischen der
oberen Kammeröffnungen (8) einen Durchmesser Eisenschmelze und den eingegebenen Zusätzen ein.
von 10 bis 30 mm aufweisen. Dieser ungleichmäßige, mit heftigen Eruptionen ver-
3. Behandlungsgefäß nach Anspruch 1, dadurch as bundene Reaktionsablauf ist darauf zurückzuführen,
gekennzeichnet, daß der Gesamtquerschnitt der in daß bei diesem bekannten Behandlungsgefäß die
der Behandlungsstellung in dem unteren Bereich öffnungen in denjenigen Wänden der Zusatzaufbefindlichen
Kammeröffnungen (7) kleiner als der nahmekammer vorgesehen sind, die nach Kippen des
Gesamtquerschnitt der in dem oberen Bereich be- Gefäßes senkrecht stehen, sich also links und rechts
findlichen Kammeröffnungen (8) ist. 30 der Gefäßachse befinden, wie sich aus den aufstei-
4. Behandlungsgcf äß nach Anspruch 1, dadurch genden Dampfblasen der eingebrachten Zusätze ergekennzeichnet,
daß das Behandlungsgefäß ein gibt. Auf Grund dieser Anordnung der Kammeröff-Konverter
ist und daß die Zusatzaufnahmekam- nungen muß das Eindringen der Eisenschmelze und
mer (3) auf dem Konverterboden seitlich angeord- das Austreten der durch die Schmelze verdampften
net ist und die in ihrem oberen Bereich befind- 35 Zusätze durch ein und dieselben, auf gleichem Niveau
liehen öffnungen (8) in der vertikalen Behänd- liegenden Kammeröffnungen erfolgen. Dabei behinlungsstellung
nach oben gerichtet sind. dert die erhebliche Dampfmenge den stetigen Zufluß
5. Behandlungsgefäß nach einem der An- wärmezuführender Schmelze in der Weise, daß
Sprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelze erneut immer erst dann in die Kammer einin
Behandlungsstellung oberen Kammeröffnungen 40 treten kann, wenn der vom vorherigen Schmelzfluß
(8) über mindestens ein Drittel der Grundfläche durch Verdampfen der Zusätze entstandene Dampfdes
Gefäßes (1) verteilt sind. druck wieder genügend abgesunken ist. Das Eindringen von Schmelze in die Zusatzaufnahmekammer ge-
schieht also in zeitlich aufeinanderfolgenden Reak-
45 tionsintervallen, nämlich immer dann, wenn der Dampfdruck, der sich in einem gewissen Zeitabschnitt
Die Erfindung betrifft ein kippbares Behandlungs- durch infolge der Wärmeenergie der eingetretenen
gefäß zum Behandeln von Metall-Schmelzen durch Schmelze beginnendes Verdampfen der Zusätze auf-
Einbringen verdampfbarer Zusätze, insbesondere baut, in einem nachfolgenden Zeitabschnitt sich aus-
fcum Herstellen von Eisen-KohlenstofF-Gußwerkstof- 50 reichend gesenkt hat.
fen mit Kugelgraphit durch Einbringen von Rein- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, dieses
magnesium, mit einer von außen mit den Zusätzen bekannte kippbare Behandlungsgefäß derart zu gebeschickbaren
Kammer, welche Zusätze über in letz- stalten, daß eine solche pulsierende Arbeitsweise austerer
vorgesehenen öffnungen nach Kippen des Ge- geschlossen und ein stoßfreier Betrieb erzielt wird,
fäßes mit der in ihm enthaltenen Schmelze in Be- 55 Dies gelingt nach der Erfindung dadurch, daß die
rühnmg gelangen. Bei der Herstellung solcher Guß- öffnungen der Zusatzaufnahmekammer — in der geeisenwerkstoffe
in einem derartigen Behandlungs- kippten Behandhingsstelliirig des (dann senkrecht
gefäß bewirkt Reinmagnesium bekanntlich eine Aus- stehenden) Gefäßes betrachtet — im unteren und im
scheidung des Graphits während des Erstarrens und/ oberen Bereich der Zusatzaufnahmekammer angeord-
oder der anschließenden Wärmebehandlung in kuge- 60 net sind. Auf Grund dieser Anordnung der öffnungen
liger Form und führt so zu verbesserten mechanischen der Zusaiitaufnahme camrner in unterschiedlichen
Eigenschaften des erhaltenen Gußwerkstoffes. Höhen derselben kann die Schmelze in die in Be-
Bei dem zuvor genannten, durch K. J. Was- handlungsstellung unteren Kammeröffnungen ein-
tschenko und L. Sofroni durch deren Aufsatz treten und so zur Zuführung der erforderlichen Ver-
»Magnesiumbehandeltes Gußeisen« (VEB Deutscher 65 dampfungswärme an die Zusätze heranfließen und
Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig, 1960, S. 141 mit ihnen in Reaktion treten und diese Zusätze in
bis 143) bekanntgewordenen kippbaren Behandlungs- Dampfform überführen, worauf die Dampfblasen der
gefäß bleibt in dessen dem Einfüllen mit Eisen- Zusätze durch die oberen Kammeröffnungen aus-
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