DE1696104B2 - Verfahren zur verfestigung von metallerzeugnissen durch auftragen verschleissfester ueberzuege - Google Patents
Verfahren zur verfestigung von metallerzeugnissen durch auftragen verschleissfester ueberzuegeInfo
- Publication number
- DE1696104B2 DE1696104B2 DE19681696104 DE1696104A DE1696104B2 DE 1696104 B2 DE1696104 B2 DE 1696104B2 DE 19681696104 DE19681696104 DE 19681696104 DE 1696104 A DE1696104 A DE 1696104A DE 1696104 B2 DE1696104 B2 DE 1696104B2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- powder
- product
- sheet
- sheet metal
- layer
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B23—MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- B23K—SOLDERING OR UNSOLDERING; WELDING; CLADDING OR PLATING BY SOLDERING OR WELDING; CUTTING BY APPLYING HEAT LOCALLY, e.g. FLAME CUTTING; WORKING BY LASER BEAM
- B23K35/00—Rods, electrodes, materials, or media, for use in soldering, welding, or cutting
- B23K35/001—Interlayers, transition pieces for metallurgical bonding of workpieces
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Pressure Welding/Diffusion-Bonding (AREA)
- Other Surface Treatments For Metallic Materials (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verfestigung von Metallerzeugnissen durch Auftragen verschleißfester
Überzüge, indem schwer schmelzbare, stromleitende, pulverförmige Materialien mittels
eines bindenden Hilfsmaterials mit der gesamten Oberfläche des Erzeugnisses verbunden und unter
Anwendung von Hitze und Druck verfestigt werden. Metallerzeugnisse im Sinne der Erfindung sind beispielsweise
Maschinenteile, Schneidwerkzeuge und Meßwerkzeuge.
In der deutschen Auslegeschrift 1 055 320 ist eine auf Werkstücke als feste Körper unmittelbar aufzubringende,
verschleißfeste Bestückung aus in einem Bindemittel gleichmäßig verteilten, splitterartigen
oder rundlichen Hartmetallkörpern unter 1 mm Größe beschrieben, die biegsam ist und die Gesalt
einer Folie oder eines Streifens hat. Das Bindemittel kann aus Lot oder Kunststoff bestehen. Zur Bestükkung
beispielsweise von Flächen, die Druckbeanspruchungen ausgesetzt sind, werden Folien mit
Hartmetallkörpern verwendet, wobei sich die unmittelbare Befestigung nach der Art des Bindemittels
richtet, d. h., bei Lot oder thermoplastischem Kunststoff wird die Befestigung durch Anwendung von
Hitze und Druck erreicht. Die Bestückung in Form einer Folie oder eines Streifens, beispielsweise aus
Hartmetall, wird mittels Lot oder Kunststoff als Bindemittel mit den Hartmetallkörpern versehen. Die
Erwärmung ist deshalb verhältnismäßig gering.
Ein Verfahren zum Aufbringen von Hartmetall auf Trägerwerkstoffe und ein Pulvergemisch als solches
Hartmetall sind in der deutschen Patentschrift 972 437 beschrieben. Das Pulver wird dabei beispielsweise
mittels Pulverspritzpositionen aufgesprüht oder unter Zusatz eines Plastifizierungsmittels zum
Pulvergemisch zu dünnen Drähten stranggepreßt, die mittels Drahtspritzpistolen verspritzt werden. Vor
oder nach dem Aufsprühen werden die Trägerkörper auf eine erhöhte Temperatur, insbesondere etwa auf
die Schmelztemperatur des angegebenen Pulvergemisches aus Chromborid mit Metallen der Eisengruppe,
gebracht. Die mit derartigen Hartmetallteilchen versehenen Trägerkörper sind nur begrenzt verschleißfest,
da die Festigkeit der Hartmetallteilchen nicht allein maßgebend ist, sondern auch die Befestigung
derselben am Trägerkörper. Außerdem bilden die Hartmetallteilchen — dies ist dort beabsichtigt —
3 4
eine mehr oder weniger griffige und demzufolge un- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
ebene Oberfläche. möglichst einfaches, universelles und wirtschaftliches In der USA.-Patentschrift 2 999 309 sind ein zu- Verfahren zur Verfestigung von Metallerzeugnissen
sammengesetzter Metallkörper und ein Verfahren zu durch schwer schmelzbare Pulverstoffe, welche mit
seiner Herstellung beschrieben. Dabei ist die Anwen- 5 der gesamten zu verfestigenden Oberfläche fest verdung
eines vorher hergestellten verschleißfesten EIe- bunden werden, zu entwickeln, das es ermöglicht,
mentes aus metallkeramischer Legierung vorgesehen, das Erwärmen der Erzeugnisse stark zu senken, das
das mit anderen Teilen verbunden wird. Das pulver- Gefüge und die Dichte der verfestigten Schicht zu
förmige Material dient zur Verbindung von vorher verbessern, das Sortiment der verwendbaren Pulverhergestellten
Elementen aus metallkeramischen har- io stoffe beträchtlich zu erweitern, ihre Zerstörung zu
ten Legierungen mit der Oberfläche von Teilen, nicht verhindern und ihren Verbrauch zu vermindern, die
aber zur Verfestigung der Oberfläche dieser Teile Bildung einer Schicht gewünschter Dicke auf den Erselbst.
Zeugnissen sicherzustellen, welche mit dem Erzeugnis Es sind ferner Verfahren zur Verfestigung von fest verbunden wird und sehr verschiedene Eigen-Erzeugnissen
durch Pulverstoffe bekannt, die auf 15 schäften aufweisen kann.
dem Erzeugnis einen verschleißfesten, hitze- oder Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren der einoxydationsbeständigen
tJberzug bilden. So sind bei- gangs angegebenen Art gelöst, das erfindungsgemäß
spielsweise Verfahren der Lichtbogen-Auftrags- dadurch gekennzeichnet ist, daß die Verbindung der
schweißung von Pulvern mittels Rollenelektroden in mindestens einer Schicht verteilten Pulverteilchen
beschrieben im Urheberschein der UdSSR 72 440, in 20 ohne deren Schmelzung mit der Oberfläche und mitder
britischen Patentschrift 965 767 sowie in der einander mit Hilfe kurzzeitiger Stromimpulse und
australischen Patentschrift 251 910. mindestens eines über den Pulverstoff zumindest in
Bei den bekannten Verfahren wird Pulver auf dem einer Schicht gelegten Bleches, insbesondere Stahl-Erzeugnis
befestigt. Das Erzeugnis und eine Spe- bleches, bewirkt wird, das wenigstens zum Teil durch
zial-Rollenelektrode werden in den Schweißstrom- 25 die Impulse geschmolzen wird, während es gemeinkreis
eingeschaltet. Der Lichtbogen, der zwischen sam mit dem Pulver unter einem Druck von 1 bis
Rollenelektrode und Erzeugnis brennt, schmilzt die 47 kp/mm2 an das Erzeugnis angepreßt wird, und
Oberfläche des Erzeugnisses und die Körner des pul- dessen Dicke etwa der der Pulverschicht gleich ist.
verigen Materials. Weitere bevorzugte Ausführungsformen dieses Die Nachteile dieser Verfahren sind: starke Erwär- 30 Verfahrens sind den Patentansprüchen zu entnehmung
und damit verbundene Verformung der Er- men.
Zeugnisse; die aufgeschmolzene Schicht fallt nicht Das Wesen der Erfindung besteht im folgendem:
eben aus, sondern mit einer Vielzahl von Poren und Auf einem Blech, insbesondere Stahlblech (beispiels-Lukern,
der Pulverstoff schmilzt unter der Wirkung weise auf Stahlband) wird das Pulver, das zumindest
des Lichtbogens und wird oxydiert, so daß er seine 35 in einer Schicht aufgelegt ist, befestigt,
anfänglichen Eigenschaften einbüßt; die Rollenelek- Als Pulver können die meisten der bekannten
trode wird ebenfalls unter Einwirkung des Lichtbo- schwer schmelzbaren (hochschmelzenden) Hartvergens
schnell zerstört, an ihre Arbeitsfläche schweißen bindungen benutzt werden, und zwar Karbide, Bosich
die geschmolzenen, aus der verfestigten Schicht ride, Nitride mit einer Teilchengröße von 0,001 bis
herausgerissenen Teilchen des Pulverstoffs an. 40 1 mm. In der Zusammensetzung des Pulvers können
Es sind auch andere Verfahren der Verfestigung gleichzeitig bis zu 23 %> nicht stromleitender Teilvon
Metallerzeugnissen mit Pulverstoffen durch deren chen von Borkarbid, Siliziumkarbid und Aluminium-Aufweißung
mittels Lichtbogen, Gasflamme oder oxid enthalten sein. Die Größe der nicht stromlei-HF-Strömen
bekannt, beispielsweise aus der USA.- tenden Teilchen muß kleiner sein als die der strom-Patentschrift
3 056 693 und aus der deutschen Pa- 45 leitenden. Anderenfalls werden die Stromimpulse die
tentschrift 976 675. Pulverschicht bei deren Verbindung mit dem Erzeug-
Diesen Verfahren haften die gleichen Nachteile an, nis nicht durchdringen.
wie sie vorstehend bei den Auftragschweißverfahren Das Pulver wird auf dem Blech durch Eindrücken
mit Hilfe der Rollen beschrieben wurden. in die Oberfläche desselben befestigt. Brüchiges PuI-
In allen aufgezählten Fällen wirkt die Wärme- 5° ver wird mit Hilfe eines Klebstoffs, der aus leichtver-
quelle eine längere Zeit unmittelbar auf den Pulver- brennenden Komponenten besteht, befestigt,
stoff ein, wodurch dessen Teilchen geschmolzen, teil- Bei der Großproduktion ist der Befestigung der
weise oder vollkommen zerstört, in der Stahlgrund- Pulverschichten zwischen den Blechschichten der
lage aufgelöst oder im flüssigen Metall infolge unter- Vorzug zu geben, die neben Anwendung des Ein-
schiedlichen spezifischen Gewichts aufgespalten wer- 55 drückens und Anklebens durch Durchlassen von
den. kurzzeitigen Stromimpulsen erreicht werden kann. In
Andere bekannte Verfahren sind Metallisierung, allen Fällen wird die Blechdicke der Dicke der PuI-
Plasma- oder Detonationsverfestigung der Erzeug- verschicht annähernd gleich gewählt. Dann wird aus
nisse durch Pulverstoffe (USA.-Patentschrift dem auf die beschriebene Weise vorbereiteten Blech
3 150 938, französische Patentschrift 1 357 986, 60 mit der befestigten Pulverschicht ein Stück herausge-
USA.-Patentschrift 3 165 823). Außer den aufgezähl- schnitten, das nach Abmessungen und Gestalt dem
ten Nachteilen gewährleisten diese Verfahren kein fe- zu verfestigenden Oberflächenabschnitt des Erzeug-
stes Anhaften des Pulverstoffes am Erzeugnis, da ein nisses entspricht und auf diese Oberfläche aufgelegt,
bedeutender Teil von diesem während der Zerstäu- In einer Reihe von Fällen ist es einfacher, mit
bung und bei nachfolgender mechanischer Bearbei- 65 Hilfe der angegebenen Verfahren das Pulver unmit-
tung verlorengeht. telbar auf dem Erzeugnis zu befestigen. Möglich ist
Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Besei- auch die Befestigung des Pulvers auf dem Blech und
tigung der obengenannten Nachteile. Erzeugnis gleichzeitig, wobei Zusammensetzung und
5 6
Körnung der auf dem Erzeugnis und auf dem Blech den, die bei nachfolgender Bearbeitung entfernt wird,
befestigten Pulver verschieden sein können. Der Pul- bis auf der Oberfläche sich die Pulverkörner zeigen,
verstoff und das Blech können auf dem Erzeugnis in Nachstehend wird der Gegenstand der Erfindung
mehreren miteinander abwechselnden Schichten an- an Hand eines Ausführungsbeispiels unter Bezuggeordnet werden. 5 nähme auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Nachdem gleichmäßige Schichten des Pulvers zwi- Fig. 1 eine Einrichtung zur Durchführung des ersehen
dem Erzeugnis und den Blechschichten an- findungsgemäßen Verfahrens in schematischer Dargeordnet
sind, wird die Verbindung des Pulvers und stellung,
des'Blechs miteinander und zugleich mit der Erzeug- Fig. 2 den Abschnitt »B« in Fig. 1 in vergrößer-
nisoberfläche ausgeführt. io tem Maßstab.
Durch Druckanlegen an das Blech wird letzteres Auf der zu verfestigenden Oberfläche 1 (F i g. 1
zusammen mit dem Pulver an die Oberfläche des Er- und 2) des Erzeugnisses 2 werden eine Pulverzeugnisses
angepreßt, und dann werden der Reihe schicht 3 und das einschichtige Blech 4 angeordnet,
nach durch alle Abschnitte des an das Erzeugnis ge- Die Rollen 5 und 6 dienen zum gemeinsamen Anmeinsam
mit Pulver angedrückten Blechs kurzzeitige 15 pressen des Pulvers und des Blechs an die zu verfe-Impulse
großer Stromstärke durchgelassen, die deren stigende Oberfläche 1 des Erzeugnisses 2 und zur ZuVerbindung
mit der gesamten zu verfestigenden Er- führung der Stromimpulse. Bei ihrem Abrollen an
zeugnisoberfläche sicherstellen. Gleichzeitig wird der dem rotierenden Erzeugnis 2 längs einer Schraubenli-Arbeitszone
nötigenfalls Kühlflüssigkeit oder -gas nie sorgen die Rollen 5 und 6 beim Durchgang der
zugeführt. 20 Stromimpulse für die aufeinanderfolgende Verbin-Das gemeinsame Anpressen des 'Pulverstoffes und dung des Pulverstoffes 3 und des Blechs 4 mit der gedes
Blechs an die Erzeugnisoberfläche während des samten zu verfestigenden Oberfläche 1 des Erzeug-Verbindungsvorganges
wird mit einer Kraft von 1 bis nisses 2 nach Abschnitten, deren Grenzen sich über-47
kp/mm2 vorgenommen. Bei Anpreßkräften unter decken. Die Kühlung wird mit Flüssigkeit vorgenom-1
kp/mm2 treten in der Verfestigungsschicht Poren 25 men, die aus den Rohren 7 und 8 fortwährend zuauf,
und die Teilchen des Pulvers verbinden sich fließt. In der Zeichnung ist mit A (Fig. 2) die Zone
schlecht mit dem Grundstoff, doch bei einer Kraft bezeichnet, in der die Verbindung schon stattgefunüber
47 kp/mm2 werden die Pulverteile zerstört. den hat, und mit B diejenige, in der diese noch
Um die Zerstörung der brüchigen Pulverteilchen durchgeführt werden muß. Für kompliziert gestaltete
während deren Anpressens an das Erzeugnis zusam- 30 Teile können die Stromzuführungen die Form von
men mit dem Blech zu verhindern, werden ins Pulver Stäben haben, deren Konaktfläche der Form des zu
bis zu 50 °/o Teilchen eingeführt, die im Vergleich verfestigenden Abschnitts entspricht,
mit den übrigen größer sind. Diese Teilchen sollen aus Die Verwendung von kurzzeitigen Stromimpulsen
einem nicht brüchigen Werkstoff (vorzugsweise aus zur Verbindung des Pulvers und des Blechs mit der
Stahl) bestehen, da sie für die Druckübertragung be- 35 gesamten zu verfestigenden Oberfläche ermöglicht
stimmt sind. es, eine für die blitzschnelle Durchführung dieser Das Pulver und das Blech werden mit dem Er- Verbindung notwendige Wärmekonzentration zu erzeugnis
durch Stromimpulse mit einer Dauer von zeugen, die Erhitzung des Erzeugnisses zu vermin-0,001
bis 0,4 s verbunden. Bei großen Erzeugnisab- dem, die Energieverluste zu senken, die Schichten
messungen sind kürzere Stromimpulse vorzuziehen, 4° unterschiedlicher Dicke aufzutragen, die Zerstörung
da die Energie dabei vollständiger ausgenutzt und der Pulverteilchen zu verhindern sowie deren Auflödas
Erzeugnis weniger erwärmt wird. sung und Aufspaltung in der Stahlgrundlage zu ver-
Dic Verbindung der Pulverteilchen ohne deren meiden.
Schmelzung wird mit der gesamten zu verfestigenden Zur Verfestigung der Erzeugnisse nach dem erfin-Oberfläche
des Erzeugnisses durch folgende Beson- 45 dungsgemäßen Verfahren können Karbide, Boride,
derheiten des Prozesses ermöglicht. Beim Durchgang Nitride und Suizide von beispielsweise solchen Meder
Stromimpulse durch alle Kontaktpunkte der Pul- tallen wie Wolfram, Titan, Vanadium, Tantal,
verteilchen mit dem Metallband und dem Erzeugnis Chrom, Bohr, Molybdän u. a. verwendet werden. Als
wird in diesen Punkten eine große Wärmemenge we- Bindemetall, welches die besagten festen Pulverteilgen
hoher Stromdichte entwickelt. Infolge War- 50 chen miteinander verbindet, kann in den meisten
meentwicklung schmilzt in diesen Punkten das Me- Fällen ein Stahlband dienen. Für unter besonderen
tall vom Erzeugnis und vom Band, und die eine hö- Bedingungen arbeitende Erzeugnisse wird ein als
here Schmelztemperatur besitzenden Pulverteilchen Bindemittel dienendes Metallband entsprechender
dringen unter der Wirkung des angelegten Druckes in Stahlsorte verwendet, beispielsweise nichtrostender
das Blech und die Oberflächenschicht des Erzeugnis- 55 Stahl für in aggressiven Medien arbeitende Teile und
ses ein. Das durch die Pulverteile verdrängte Metall hitzebeständiger Stahl für bei hoher Temperatur ardes
Blechs und das Metall des Erzeugnisses verbin- beitende Teile. Entsprechend den Arbeitsbedingunden
sich auch miteinander. gen der Maschinenteile wird auch die Zusammenset-
Die genannten Vorgänge laufen blitzschnell in we- zung des Pulverstoffes gewählt.
nigen Bruchteilen einer Sekunde beim Durchgang je- 60 Das Hauptkriterium bei der Wahl von Pulverstoff
des Stromimpulses ab. Infolgedessen entsteht an der und Blech ist die Bedingung, daß das Pulver mit dem
Oberfläche des 'Erzeugnisses eine verfestigte Schicht, geschmolzenen Metall des Blechs benetzt wird oder
die aus den im Blechmetall verteilten Pulverteilchen sich in diesem wenigstens zum Teil auflöst. Hierbei
besteht. Das Blechrnaterial dient als ein zementieren- wird eine feste Verbindung der Pulverteilchen mitdes
Bindemittel, das die Pulverteilchen miteinander 65 einander und mit der Oberfläche des Erzeugnisses
und mit der Oberfläche des Erzeugnisses verbindet. durch Blechmetall sichergestellt.
Hierbei bleibt über den Pulverteilchen immer eine Wenn das geschmolzene Blechmetall die Pulver-Blechschicht
mit wenn auch kleiner Dicke vorhan- teilchen nicht benetzt und nicht auflöst, so ist es zur
Erzielung einer festen Verbindung erforderlich, auf das Erzeugnis, auf das Blech oder auf die Pulverteilchen
ein Metall aufzubringen, das sich mit allen diesen Gegenständen gut verbindet. Es können beispielsweise
Nickel, Kobalt, Molybdän, Chrom oder Kupfer sein.
Die Dicke der Blechschicht soll etwa der Pulverschicht
gleich sein. Ist die Blechschicht zu dünn, so kann ihr Metall zur Ausfüllung des Zwischenraums
des Pulvers nicht ausreichen, dessen Körner dabei in den unmittelbaren Kontakt mit der Stromzuführung
treten, letztere zerstören und selbst zerstört werden. Im Blech kann somit eine öffnung entstehen, über
die die Kühlflüssigkeit in die Pulverschicht gelangt. Wenn die Blechschicht zu dick gewählt ist, steigt der
Arbeitsaufwand der nachfolgenden Bearbeitung der Schicht, bis auf der Oberfläche feste Pulverteilchen
erscheinen. Dies gilt für die Fälle, wo eine solche Bearbeitung erforderlich ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt es zu, die Erhitzung des Erzeugnisses vollkommen auszuschließen.
Dies wird in erster Linie durch Verwendung kurzzeitiger Stromimpulse zur Verbindung des Pulvers
und des Blechs mit der zu verfestigenden Oberfläche erreicht. Eine bestimmte Erwärmung des Erzeugnisses
(auf 100 bis 200° C) ist hier jedoch möglich. In den Fällen, wo eine Erwärmung des Erzeugnisses
vollkommen ausgeschlossen werden muß, wird eine zusätzliche Flüssigkeitskühlung vorgesehen, wobei
die Flüssigkeit derart zugeführt wird, daß sie zugleich das Erzeugnis und die Stromzuführungen
kühlt. Auf die Durchführung des Verfahrens übt die Kühlflüssigkeit keinen wesentlichen Einfluß aus, da
sie zur Verbindung kurzzeitiger Stromimpulse ausgenutzt werden. Das Eindringen der Flüssigkeit in die
Pulverschicht ist ebenfalls ausgeschlossen, da oberhalb dieser Schicht sich immer das Blech befindet.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann auf das zu verfestigende Erzeugnis eine Schicht unterschiedlicher
Dicke, vorwiegend im Bereich von 0,05 bis 1 mm aufgebracht werden. Es kann auch eine
dickere Verfestigungsschicht durch mehrmaliges Auftragen einer Schicht auf die andere unter Wiederholung
aller Vorgänge erzeugt werden.
Nachstehend ist ein Beispiel für die Verfestigung eines Erzeugnisses angeführt, das eine zylindrische
Welle mit einer Länge von 960 mm darstellt. Auf der Welle werden zwei Oberflächen verfestigt, von denen
jede einen Durchmesser von 82 mm und eine Länge von 63 mm aufweist.
Die Verfestigung dieser Oberflächen wird durch
ίο Pulver von Wolframkarbid mit einer Krongrößc von
200 bis 250 μπι vorgenommen. Als Blechschicht verwendet
man ein 0,30 mm dickes Stahlband, welches 0,40 e/o Kohlenstoff enthält.
Aus diesem Stahlband werden zwei Rechtecke mit den Abmessungen je 261 χ 63 mm ausgeschnitten.
Auf den Bandstücken oder auf den zu verfestigenden Erzeugnisabschnitten wird das Pulver mit Hilfe eines
Klebstoffs, beispielsweise Glykols, befestigt. Über der Pulverschicht wird das Blech angeordnet. Die
ao Verbindung des Pulvers und des Blechs mit der Erzeugnisoberfläche
wird gemäß Fig. 1 durchgeführt. Die Rollendruckkraft beträgt 180 kp. Die Verbindung
erfolgt durch Stromimpulse mit einer Dauer von 0,001 s bei einem Impulsstrom von 20 000 A.
as Beide Rollen haben einen Durchmesser von 95 mm.
Der Durchfluß der Kühlflüssigkeit beträgt 1 l/min je Rolle.
Die Bearbeitung eines Oberflächenabschnittes dauert 2 min bei einer Impulsfrequenz von 15 Imps./s.
Die Wahl der gewünschten Zusammensetzung von Pulver und Bindemetall, der Krongröße des Pulvers
sowie die Körnerkonzentration in der zu verfestigenden Schicht gestatten es, die Eigenschaften der verfestigten
Schicht weitgehend zu regulieren. Das erfindungsgemäße Verfahren ist durch hohe Leistung gekennzeichnet.
Mit Hilfe der für die Durchführung des Verfahrens gebauten Anlagen kann auf einer
Fläche von 80 bis 100 cm2 im Laufe einer Minute eine Verfestigungsschicht von 0,3 mm Dicke aufgetragen
werden. Dabei sind die Kosten des Auftragens nach dem erfindungsgemäßen Verfahren 20- bis
30mal niedriger als bei vielen bekannten Verfahren.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (13)
1. Verfahren zur Verfestigung von Metallerzeugnissen durch Auftragen verschleißfester
Überzüge, indem schwer schmelzbare, stromleitende, pulverförmige Materialien mittels eines
bindenden Hilfsmaterials mit der gesamten Oberfläche des Erzeugnisses verbunden und unter Anwendung
von Hitze und Druck verfestigt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung
der in mindestens einer Schicht verteilten Pulverteilchen ohne deren Schmelzung mit
der Oberfläche und miteinander mit Hilfe kurzzeitiger Stromimpulse und mindestens eines über
den Pulverstoff zumindest in einer Schicht gelegten Blechs, insbesondere Stahlblechs, bewirkt
wird, das wenigstens zum Teil durch die Impulse geschmolzen wird, während es gemeinsam mit
dem Pulver unter einem Druck von 1 bis 47 kp/mm2 an das Erzeugnis angepreßt wird, und
dessen Dicke etwa der der Pulverschicht gleich ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Pulver vor der Verbindung mit dem Erzeugnis auf dem Blech oder auf dem Erzeugnis selbst befestigt wird.
3. Verfahren "nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Pulver zwischen Blechschichten
angeordnet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Pulver
und das Blech auf der Oberfläche des Erzeugnisses in mehreren miteinander abwechselnden
Schichten angeordnet werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigung
des Pulvers auf dem Blech und/oder dem Erzeugnis durch Klebstoffe vorgenommen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigung des Pulvers
zwischen den Blechschichten vor deren Verbindung mit dem Erzeugnis mit Hilfe von kurzzeitigen
Stromimpulsen vorgenommen wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigung
des Pulvers auf dem Blech und/oder dem Erzeugnis durch Eindrücken des ersteren in ihre
Oberfläche vorgenommen wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
einer der zu verbindenden Werkstoffe wenigstens eine Überzugsschicht aus Ni, Co, Mo, Cr oder Cu
besitzt.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gemeinsame Verbindung
der Pulver- und Blechschichten mit der gesamten zu verfestigenden Oberfläche durch Stromimpulse
mit einer Dauer von 0,001 bis 0,4 s vorgenommen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß während der Verbindung des
Pulvers und Blechs mit der Erzeugnisoberfläche diese Werkstoffe vorzugsweise mit Flüssigkeit gekühlt
werden.
11. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die gemeinsame
Verbindung der Pulver- und Blechschichten mit der gesamten zu verfestigenden Erzeugnisoberfläche
in Reihenfolge nach Abschnitten, deren Grenzen sich überdecken, vorgenommen wird.
12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in das
Pulver im Vergleich mit seinen Teilchen größere Teilchen nicht brüchiger Legierungen (Metalle),
vorzugsweise des Stahls, eingeführt werden.
13. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in das
Pulver bis zu 23 °/o nicht stromführender Teilchen, vorwiegend aus Borkarbid, Siliziumkarbid
und Aluminiumoxid, eingeführt werden, wobei die Größe dieser nicht stromführenden Teilchen
kleiner ist als die der stromführenden Teilchen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEG0052224 | 1968-01-24 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1696104A1 DE1696104A1 (de) | 1971-12-23 |
DE1696104B2 true DE1696104B2 (de) | 1973-07-05 |
DE1696104C3 DE1696104C3 (de) | 1975-02-13 |
Family
ID=7130124
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19681696104 Granted DE1696104B2 (de) | 1968-01-24 | 1968-01-24 | Verfahren zur verfestigung von metallerzeugnissen durch auftragen verschleissfester ueberzuege |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1696104B2 (de) |
-
1968
- 1968-01-24 DE DE19681696104 patent/DE1696104B2/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1696104C3 (de) | 1975-02-13 |
DE1696104A1 (de) | 1971-12-23 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2210855C2 (de) | ||
DE2116047C3 (de) | Verfahren zum Überziehen von Metallgegenständen mit einer bindemittelfreien Metallschicht | |
DE2115358C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Schichten aus in einer Metallmatrix dispergiertem fein-dispersem Füllstoff | |
AT413504B (de) | Elektrodenschutzeinrichtung | |
DE2844888C2 (de) | Vormaterial zur Herstellung elektrischer Kontakte | |
EP2019927A1 (de) | Gleitlager, verfahren zur herstellung sowie verwendung eines derartigen gleitlagers | |
DE10237763A1 (de) | Verfahren zur Herstellung unlösbarer stoffschlüssiger Verbindungen aus oxiddispergierten-(ODS)-metallischen Werkstoffen oder von Bauteilen aus oxiddispergierten-(ODS)-metallischen Werkstoffen durch Verschweißen | |
EP3606698B1 (de) | Verfahren zum verschweissen von bauteilen | |
WO2013149872A1 (de) | Verfahren zur ausbildung einer beschichtung oder dreidimensionaler strukturelemente auf substratoberflächen, die mit tial gebildet ist/sind, durch laserauftragsschweissen | |
EP1492672B1 (de) | Vorrichtung und verfahren zur herstellung von verbundwerkstoffen | |
WO2008009670A1 (de) | Verfahren zum erzeugen einer löt- oder diffusionsverbindung | |
DE2624469C3 (de) | ||
EP3074167B1 (de) | Verfahren zur herstellung eines vormaterials für ein zerspanungswerkzeug | |
DE1696104B2 (de) | Verfahren zur verfestigung von metallerzeugnissen durch auftragen verschleissfester ueberzuege | |
CH619558A5 (de) | ||
DE2012609C3 (de) | Verfahren zum einseitigen Verschweißen von Werkstücken mit durchgehender Schweißnaht | |
DE2231956A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum lichtbogenschweissen | |
DE2238321C2 (de) | Unterpulver-Schweißverfahren mit abschmelzender Schweißelektrode und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens | |
EP0166149A1 (de) | Elektrodenrolle zum elektrischen Widerstands-Nahtschweissen | |
DE1565630C3 (de) | ||
EP0802011A2 (de) | Verfahren zum Verbinden von zwei Metallfolien | |
DE19846705A1 (de) | Lötverfahren und Vorrichtung zur Erzeugung der dazu erforderlichen Zusatzwerkstoff-Depots | |
AT379099B (de) | Verfahren zum auftragsschweissen von blechen | |
DE102016102459A1 (de) | Schweißverfahren und Vorrichtung zum Verbinden von überlappenden Blechen | |
DE1696118C3 (de) | Vierfahren zum haftfesten Aufbringen von Lithium auf ein Trägermetall |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |