DE1435499C - Verfahren zur Herstellung von volumino sen Garnen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von volumino sen GarnenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von voluminösen Garnen mit Verbundfäden aus
zwei verschiedenen Polyacrylnitrilomponenten, die exzentrisch zueinander in bestimmten, über die ganze
Fadenlänge reichenden und an ihren Berührungsflächen innig aneinanderheftenden Zonen durch
gleichlaufendes Ausspinnen, Koagulieren, Verstrecken und Wärmebehandeln der beiden verschiedenen PoIyacrylnitrilkomponenten
angeordnet sind, wobei die zwei verschiedenen Komponenten einen Unterschied der thermischen Schrumpfung von wenigstens etwa
5,5% bei 115°C aufweisen und alle Wärmebehandlungen
nach der letzten Verstreckung und vor der abschließenden Wärmebehandlung bei Temperaturen
unter etwa 10O0C durchgeführt werden.
Für viele Zwecke will man stark wollähnliche, also voluminöse Garne oder Textilien aus Acrylfäden
haben. Dazu werden die Fäden stark gekräuselt. Die Kräuselung kann auf verschiedene Weise
erzielt werden. Man geht oft so vor, daß man zwei Fadenarten mit verschiedener Wärmeschrumpfung
mischt. Die Garne und Textilien aus solchen Fadenmischungen werden dann mit heißem Wasser oder
Dampf behandelt und durch die unterschiedliche Schrumpfung gebauscht. Wenn man jedoch derartige
Garne oder Textilien wieder der Wärme aussetzt, z. B. beim Färben, Waschen oder Bügeln,
verlieren sie an Volumen. Besonders wollähnlich sind Verbundfäden mit Schraubenkräuselung, bei
denen die zwei unterschiedlichen Komponenten in einer Faser der Länge nach vereinigt sind. Stark
gekräuselte Fäden, insbesondere solche mit Schraubenkräuselung, lassen sich aber sehr schlecht verspinnen.
Um dem Garn oder der Ware eine genügende Bauschigkeit zu verleihen, sollten die Fäden
eine Kräuselzahl von wenigstens vier und vorzugsweise mehr als acht Kräusel pro Zentimeter Faserlänge
haben. Bei einer solchen Kräuselzahl sind die Fasern sehr schwierig zu verspinnen, und der Spinnprozeß
muß oft unterbrochen werden.
Aufgabe der Erfindung ist nun ein Verfahren zur Herstellung von voluminösen Garnen und Textilien
aus Polyacrylverbundfäden, die ein ansprechendes Aussehen haben, ohne Schwierigkeit herzustellen
sind, aber bei nachfolgenden Behandlungen bei erhöhter Temperatur nicht an Volumen verlieren.
Dies wird dadurch erreicht, daß die Komponenten der frisch gesponnenen Verbundfäden einen Unterschied
in der thermischen Schrumpfung von weniger als 4% hei 1000C aufweisen, die so erhaltenen Fasern
zu Garn verarbeitet und schließlich das Garn oder das daraus hergestellte Textilerzeugnis bei einer
Temperatur oberhalb U5°C abschließend wärmebchandclt
wird.
Auf diese Weise kann das Verspinnen der Verbundfäden erfolgen, deren Kräuselzahl nicht größer als
2,5 pro Zentimeter ist, während in der fertigen Ware oder im fertigen Garn dann eine ausreichende Kräuselzahl,
also mindestens 4 und vorzugsweise 8 pro Zentimeter vorhanden ist.
Dieser Weg weicht ab von den üblichen Herstellungsweiscn,
wo /war auch Fäden mit unterschiedlichem Schrumpfvermögcn, insbesondere durch unterschiedliche
Quellfähigkeit, verwendet werden, um eine stark gebauschte Fertigware zu erzielen. Gemäß
der Erfindung wird die Auswahl hinsichtlich des Unterschiedes der thermischen Schrumpfung und
hinsichtlich der Temperatur der Wärmebehandlung nach dem Verstrecken des Fadens und nach der
Verarbeitung zu Garn oder Textilware derart getroffen, daß das Garn zunächst beim Verspinnen,
Wirken oder Weben eine geringe Kräuselung aufweist, während das Garn nach den Verarbeitungsvorgängen durch die abschließende Wärmebehandlung
bei über 115°C eine starke Kräuselung entwickelt. Somit werden einerseits Störungen bei den Verarbeitungsvorrichtungen
durch zu starke Kräuselung vermieden; andererseits zeigt das fertige Produkt nach der Wärmebehandlung besonders gute wollartige
Eigenschaften.
Die beiden Komponenten können Acrylnitrilpolymerisate,
-mischpolymerisate und -pfropfmisejipolymerisate
sowie Mischungen davon sein, die immer wenigstens 80 Gewichtsprozent Acrylnitril enthalten
sollen. Der Unterschied in der thermischen Schrumpfung der Komponenten wird durch Einbringen eines
oder mehrerer zusätzlicher Bestandteile in irgendein derartiges Polymeres kontrolliert.
Beispiele von Mischpolymerisatkomponenten, die von Wert bei der Durchführung der Erfindung an
Acrylmischpolymerisaten sind, sind Verbindungen mit einer Vinylgruppe, z. B. die Vinylester, insbesondere
von gesättigten aliphatischen Monocarbonsäuren, Ester von Allyl-, mit Allyl- und anderen
ungesättigten einwertigen Alkoholen mit einbasischen Säuren, ungesättigten Carbonsäuren, kohlenwasserstoffsubstituierte
Acrylnitril, wie Methacrylnitril und Äthacrylnitril, ungesättigte aliphatische Kohlenwasserstoffe
mit einer Vinylgruppe, z. B. Isobutylen und zahlreiche andere bekannte Vinyl-, Acryl- und sonstige
Verbindungen mit einer Vinylgruppe, die sich mit Acrylnitril zu thermoplastischen Mischpolymerisaten
polymerisieren lassen, sowie Alkylester von a,/?-ungesättigten mehrwertigen Carbonsäuren.
Außerdem kann man in das Polymerisat andere, vinylgruppenhaltige Verbindungen einverleiben, z. B.
Vinylpyridine oder ungesättigte Sulfonsäuren mit polymeren Äthylenbindungen. Bevorzugte Vinylpyridine
sind die drei isomeren Formen dieser Verbindung selbst sowie die neun isomeren Formen der Methylvinylpyridine,
die bevorzugt werden, aber auch die sonstigen niedrig-Alkylvinylpyridine und die niedrig- ,
Alkylpyridine mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen im Alkylsubstituenten. Typische ungesättigte verwendbare
Sulfonsäuren sind z. B. Vinylsulfonsäure, AIIyI-sulfonsäure, Metallylsulfonsäure und Styrolsulfonsäure.
Das durchschnittlic.he Molekulargewicht des PoIy-
oder Copolyacrylnitrils liegt gewöhnlich im Bereich von 25 000 oder 30 000 bis 200 000 oder. 300 000
oder noch höher, vorzugsweise jedoch zwischen 50 OOO"und 100 000, insbesondere etwa 70 000 bis
80 000, berechnet aus der Viskosität in Dimethylformamid nach der Staudinger-Gleichung gemäß der
USA.-Patcntschrift 2 404713.
Die Eigenart der Kräuselung in einem Verbundfaden hängt von der Unterschiedlichkeit der Zusammensetzung
und der thermischen Schrumpfung der beiden einen solchen Faden ausmachenden Komponenten,
der Temperatur, bei der die Faser wärmebehandclt wird, und der Denierzahl der Faser ab.
Der Grad der thermischen Schrumpfung der beiden Komponenten einer Mehrkomponentenfaser läßt sich
durch Einstellung des Verhältnisses der in jeder " Komponenten enthaltenen Bestandteile, d. h. Acryl- :
nitril und andere Monomere, die mit diesem misch-
polymerisiert sind und von denen Beispiele oben
angegeben sindj kontrollieren. Das Schrumpfungsverhältiiis
der beiden Komponenten steigt gewöhnlich an, wenn der Anteil der mit dem Acrylnitril
mischpolymerisierten zweiten Vinylkompohente erhöht wird. Außerdem nimmt die Schrumpfung der beiden
Komponenten zu> wenn die Temperatur, bei der die
Faser wärmebehandelt wird, steigt. Es ist somit leicht möglich, Paare von Komponenten auszuwählen,
die eine unterschiedliche thermische Schrumpfung von weniger als einem bestimmten Grad bei einer
Temperatur und einem größeren Grad bei höherer Temperatur aufweisen.
Die Zahl der Kräuselwindungen, die bei der Wärmebehandlung solcher Verbundfaden erzeugt
werden, ist eine Funktion des Unterschiedes der thermischen Schrumpfung der Komponenten sowie
des Titers der Verbundfäden. Für einen Faden gegebener Stärke wird eine um so größere Zahl an
Kräuselwindungen pro Längeneinheit erzeugt, je höher der Unterschied in der thermischen Schrumpfung
ist. Die Auswahl eines Paares von Komponenten, die weniger als eine bestimmte Differenz in der
thermischen Schrumpfung bei einer ersten Temperatur und mehr als eine höhere Differenz der thermischen
Schrumpfung bei einer höheren Temperatür aufweisen, gestattet somit die Erzeugung von Fasern,
die relativ wenig Kräuselwindungen haben, Wenn sie unterhalb einer bestimmten Temperatur wärmebehandelt
werden, während eine nachfolgende Erhöhung der Zahl der Kräuselwindürigen möglich ist
durch spätere Wärmebehandlung bei einer Temperatur oberhalb der besagten höheren Temperatur.
Die Tabellen 1 und 2 zeigen die Kräuselungscharakteristiken von Verbundfäden, die auss*?Mischpolymerisaten
von 90% Acrylnitril und 10% iVIethylacrylat (Vorschrift A), 92% Acrylnitril und 8%
Methylacrylat (Vorschrift B) und 93% Acrylnitril und 7% Methylacrylat (Vorschrift C) hergestellt
wurden.
Temperatur der Wärme |
Vorschrift ß | Schrumpfung (%) | A-B | 2 den | Zahl der Kräuselwiridüngeri DrO 7*5 trim |
6 den | 10 den |
behandlung (°C) |
17,1 | Vorschrift A | 3,7 | 3 den | _ | _ | |
100 | 17,9 | 20,8 | 4,3 | _ | 1 | ||
110 | 18,9 | 22,2 | 5,5 | 10,8 | . | —— | |
115 | 19,9 | 24,4 | 7,6 | 13,9 | 9,8 | 6,4 | —: |
120 | 20,9 | 27,5 | 9,5 | 24,2 | 12,6 | 9,7 | 8,0 |
125 | 24,3 | 30,4 | 14,3 | — | 14,2 | 14,9 | 10,9 |
130 | 37,6 | 19,6 | |||||
Temperatur der Wärme |
Vorschrift C | Schrumpfung (%) | A-C | 2 den | Zahl der Kräuselwindurigeri pro 25 mm |
6den | 10 den |
behandlung (0C) |
16,9 | Vorschrift A | 3,9 | 2,1 | 3 den | ||
100 | 18,0 | 20,8 | 4,2 | 7,8 | 2,1 | — | -— |
110 | 18,9 | 22,2 | 5,5 | 15,6 | 5,2 | 9,5 | — |
115 | 19,5 | 24,4 | 8,0 | 19,5 | 12,2 | 12,1 | 7,6 |
120 | 20,4 | 27,5 | 10,0 | — | 15,8 | 14,4 | 11,5 |
125 | 21,5 | 30,4 | 16,1 | — | 21,6 | 22,7 | 16,5 |
130 | 37,6 | — | |||||
Aus den vorstehenden Tabellen ist ersichtlich, daß bei den untersuchten Verbündfäden der Unterschied
in der Schrumpfung nach einer Wärmebehandlung bei 1000C weniger als etwa 4% und
nach einer Wärmebehandlung bei 115°C öder mehr größer als etwa 5,5 % ist. Mari ersieht ferner, daß
im allgemeinen für jede gegebene Temperatur der Wärmebehandlung ein Faden mit größerer Denierzahl
weniger Kräuselwindungen annimmt und daß mehr Kräuselwindungen in jeden Faden von gegebenem
Denier erzeugt werden, je höher die Temperatur der Wärmebehandlung ist.
Auf der Basis dieser Angaben kann die Auswahl der Zusammensetzung der beiden Acrylnitril-Polymerisat-Komponenten
der Verbundfasern so getroffen werden, daß der Unterschied zwischen ihrer Schrumpfung
bei 115°C wenigstens 5,5%, jedoch bei 1000C
Weniger als 4% ausmacht. Das Auftreten einer zu großen Kräuselzahl während der Faserherstellung
oder -verarbeitung wird verhindert, indem die Behandlungstemperaturen in allen Stufen des Verfahrens
nach dem Spinnen und Strecken bis zum Kardieren und besonders die Temperatur, bei der die Fasern in
entspanntem Zustand wärmebehandelt werden, unter 1000C gehalten werden, so daß die Verarbeitung
der Fasern auf der Karde erleichtert wird. Das Textilprodukt wird dann bei einer Temperatur über
115° C zur Ausbildung der genügenden Kräuselzahl für die Bauschigkeit und zur Verbesserung der physikaiischen
Gesamteigenschaften der Verbundfasern wärmebehandelt.
Der bevorzugte Temperaturbereich für diese abschließende Wärmebehandlung beträgt 115 bis 1300C,
obwohl die Fasern um so mehr Kräusel ausbilden, je höher die Temperatur ist. Die Wärmebehandlung
kann entweder unter trockenen oder feuchten Bedingungen durchgeführt werden, z. B. mit erhitzter
Luft oder anderen Gasen, überhitztem Dampf,
gesättigtem Dampf bei Überdruck, kochendem Wasser unter Überdruck oder erhitzten nichtwässerigen
Flüssigkeiten.
Bei dem nach dem Verfahren der Erfindung erhaltenen. Textilprodukt weisen die Fäden oder Fasern
eine genügende Zahl von Kräuselwindungen auf, wodurch den Fasern ein gutes Volumen erteilt wird,
und durch die volle Ausbildung der Kräuselung verhalten sich alle Fasern in. der gleichen Weise,
so daß keine Faser die Neigung aufweist, vom Kern eines Garnbündels zu den Oberflächen zu wandern.
Ferner dient die große Zahl der erzeugten Kräuselwindungen dazu, jeden Faden oder jede Faser derart
mit den oder der benachbarten zu verwinden, daß es für einen Einzelfaden oder eine Einzelfaser äußerst
schwierig wird, sich aus dem voluminösen Garn zu lösen.
Aus diesen Gründen ist das erfindungsgemäße Garn zusätzlich charakterisiert durch die über das
ganze Garn gleichförmige Faserdichte und — was noch wichtiger ist — durch die hohe Stabilität des
Volumens während nachfolgender Wärmebehandlung, da die Kräuselwindungen durch Wärmebehandlung
nicht beseitigt werden, ob diese nun trocken-heiß oder feucht-heiß durchgeführt werden. Das voluminöse
Garn gemäß der Erfindung fällt also nicht wieder zusammen, wenn es erst einmal voluminös
gemacht ist, ungeachtet wie oft die Erhitzung wiederholt wird. Dieses Garn besitzt deshalb eine hohe
Beständigkeit, so daß es wiederholten Färbungen und Waschen widerstehen kann.
Ein anderer Vorteil der Erfindung ist, daß das voluminöse Garn gemäß der Erfindung einen Anstieg
der Garnfestigkeit zeigt, wenn es zwecks Erzeugung des Volumens einer Behandlung unterworfen wird,
während das herkömmliche voluminöse Garn bei der gleichen Behandlung einen Verlust an Garnfestigkeit
erleidet.
Besonders zweckmäßig ist es, wenn die Wärmebehandlungen im Anschluß an die letzte Verstrickung
eine Relaxation einschließen, die bei einer erhöhten Temperatur unterhalb etwa 1000C durchgeführt wird,
insbesondere in siedendem Wasser. Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
45
Es wurde ein Mischpolymerisat aus 90% Acrylnitril und 10 % Methylacrylat und ein anderes Mischpolymerisat
aus 95% Acrylnitril und 5% Methylacrylat in einer konzentrierten wässerigen Lösung
von Natriumthiocyanat gelöst, so daß zwei verschiedene Spinnlösungen entstanden. Gleiche Mengen
der beiden Lösungen wurden gleichzeitig in eine 8%ige wässerige Natriumthiocyanatlösung gepreßt,
und zwar mit Hilfe einer Einrichtung, die der in der USA.-Patentanmeldung 208 884 vom 10. Juli 1962
mit zwei Meßpumpen ausgerüsteten Spinneinrichtung ähnlich war. Die so erhaltenen Fäden wurden mit
Wasser gewaschen und mit kochendem Wasser auf 800% der ursprünglichen Länge gestreckt. Die Spinndüse
hatte 500 Löcher von je 0,08 mm Durchmesser.
Die Fäden wurden dann in einer sehr feuchten Atmosphäre getrocknet, so daß die Fäden weniger
als 3% Feuchtigkeit enthielten. Die Fäden wurden ferner in entspanntem Zustand 10 Minuten in kochendem
Wasser behandelt und anschließend mechanisch gekräuselt, mit öl behandelt und geschnitten, um
eine Mehrkomponenten-Stapelfaser C zu erzeugen.
Man stellte ein voluminöses Garn her, indem man die Verbundfasern zu Garn verspann und dies Garn
5 Minuten in gesättigtem Wasserdampf bei 120° C behandelte.
Festigkeit und Dehnung des so erhaltenen voluminösen Garns vor und nach der Auflockerungsbehandlung in gesättigtem Wasserdampf von 120° C
sind in der nachstehenden Tabelle gezeigt:
Vor der Auflockerung .
Nach der Auflockerung
Nach der Auflockerung
Zahl
2/32
2/25
2/25
Festigkeit
939
1009
1009
Dehnung
16,3
^6,6
^6,6
Das erfindungsgemäße Garn war gleichmäßig voluminös und zeigte einen guten Griff wegen der
in ihm gebildeten Kräuselwindungen.
Im Anschluß an das Verfahren von Beispiel 1 wurden Mischpolymerisate aus 90% Acrylnitril,
9,25 % Methylacrylat und 0,75% Methallylsulfonsäure bzw. 94% Acrylnitril, 4,5% Methylacrylat
und 1,5% Methallylsulfonsäure getrennt aufgelöst.
Gleiche Mengen der Spinnlösungen wurden mittels einer Mehrkomponenten-Spinneinrichtung, die mit
zwei Meßpumpen ausgerüstet war, versponnen, und Verbundfäden F von 3 Denier wurden wie
im Beispiel 1 hergestellt.
Ein voluminöses Garn wurde hergestellt, indem die Fasern F in gesättigtem Wasserdampf 5 Minuten
bei 1250C behandelt wurden, um den Fasern dreidimensionale
Kräuselwindungen zu erteilen.
Das voluminöse Garn blieb in einem kochenden Färbebad, welches einen kationischen Farbstoff enthielt,
überall vollkommen gleichmäßig voluminös.
B e i s ρ i el 3
Ebenso wie im Beispiel 1 wurden ein Mischpolymerisat aus 85% Acrylnitril, 8% Vinylacetat und 7%
Vinylpyridin sowie ein anderes Mischpolymerisat aus 90% Acrylnitril, 5% Vinylacetat und 5% Vinyl- I
pyridin getrennt aufgelöst.
Gleiche Mengen der so erhaltenen Spinnlösungen wurden gleichlaufend mit einer Einrichtung verpreßt,
die der im Beispiel 1 benutzten, mit zwei Meßpumpen ausgerüsteten ähnlich war. So wurden in der gleichen
Weise wie im Beispiel 1 Verbundfaden I von 3 Denier erhalten.
Man erzeugte ein voluminöses Garn, indem man die Fasern I in gesättigtem Wasserdampf bei 1150C
5 Minuten behandelte. Das Garn aus den Verbundfasern zeigte ein volles Volumen und fiel bei der
nachfolgenden Färbung nicht zusammen.
Claims (1)
- Patentanspruch :Verfahren zur Herstellung von voluminösen Garnen mit Verbundfaden aus zwei verschiedenen Polyacrylnitrilkomponenten, die exzentrisch zueinander in bestimmten, über die ganze Fadenlänge reichenden und an ihren Berührungsflächen innig aneinanderhaftenden Zonen durch gleichlaufendes Ausspinnen, Koagulieren, Verstreckenund Wärmebehandeln der beiden verschiedenen Polyacrylnitrilkomponenten angeordnet sind, wobei die zwei verschiedenen Komponenten einen Unterschied der thermischen Schrumpfung von wenigstens etwa 5,5% bei 115°C aufweisen, und alle Wärmebehandlungen nach der letzten Verstreckung und vor einer abschließenden Wärmebehandlung bei Temperaturen unter etwa 100° C durchgeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponenten der frisch gesponnenen Verbundfaden einen Unterschied in der thermischen Schrumpfung von weniger als 4°/o bei 100° C aufweisen und das fertige Garn oder das daraus hergestellte Textilerzeugnis bei einer Temperatur oberhalb 1150C abschließend wärmebehandelt wird.009 540/333
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