DE1294342C2 - Verfahren zur herstellung von leichten, mit thermoplasten impraegnierten oder beschichteten flaechenhaften hygieneartikeln - Google Patents

Description

35 Patentschrift 676 384.

Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von leichten, mit Thermoplasten imprägnierten oder

Zur Verbesserung der Eigenschaften leichter Pa- beschichteten flächenhaften Hygieneartikeln aus natipiere und nichtgewebter Vliese sind bereits eine ven oder synthetischen Fasern, wie Papieren, Fasergrößere Anzahl von Verfahren bekannt. So werden 40 rohvliesen, verfestigten Faservliesen, gewebten oder dünne Zellstoffvliese mit Bindemitteln in Schaum- gewirkten Textilien, durch Imprägnieren oder Beform in der Papiermaschine beaufschlagt, verfestigte schichten mit Lösungen von Thermoplasten in mit Faservliese mit Harnstoffharzschaumflocken gefüllt, Wasser mischbaren Lösungsmitteln und anschließenmit Zellstoffwattevliesen vernadelt oder dubliert und der Naßkoagulation mit Wasser ist nun dadurch geanderes mehr. 45 kennzeichnet, daß zur Herstellung offenporiger Ge-Sollen derartige Flächengebilde für hygienische bilde mit textilem Charakter die Faserunterlage mit Zwecke verwendet werden, so müssen sie ein aus- Lösungen, die 5 bis 35 g/100ml der thermoplastischen geprägtes Saug- und Haltevermögen für wäßrige Linearpolymeren in mit Wasser mischbaren, das Flüssigkeiten aufweisen. Gleichzeitig werden textil- Trägermaterial nicht angreifenden Lösungssystemen ähnliche Eigenschaften, besonders bei direkt textiler 50 enthalten sind, die zusätzlich als Treibmittel 2 bis Verwendung, wie Weichheit, Fall, Griff, gute Festig- 50 Volumprozent mit Wasser nicht mischbare Flüskeit, auch im nassen Zustand, und ein Dämmvermö- sigkeiten mit einem Siedebereich zwischen — 10 und gen gegen Temperatureinflüsse und Licht verlangt. +95⁰C, mindestens jedoch so viel dieser Flüssig-Es wurde gefunden, daß sich leichte, mit Thermo- keiten, daß 0,2 bis 1,5 Liter Treibmitteldampf pro plasten imprägnierte oder beschichtete Hygieneartikel 55 Gramm Polymer gebildet werden, zugemischt erhalmit offenporiger Struktur und textilem Charakter mit ten, imprägniert oder beschichtet wird und die besolchen Thermoplasten, besonders Polyacrylnitrilen handelte Faserunterlage sofort anschließend durch oder Polyamiden, die mit der Unterlage fest verhaftet ein Wasserbad von 20 bis 100⁰C geführt, abgesind, herstellen lassen, indem man die Flächenge- quetscht und getrocknet wird, wobei die Temperatur bilde mit Lösungen von Linearpolymeren in mit 60 des Wasserbades so gewählt wird, daß die Dampf-Wasser mischbaren Lösungssystemen, die außerdem entwicklung aus der zusätzlich als Treibmittel mitmit Wasser nicht mischbare, niedrigsiedende Flüssig- verwendeten, mit Wasser nicht mischbaren Flüssigkeiten zugemischt erhalten, imprägniert oder be- keit zugleich mit der Koagulation der Polymeren schichtet und sie durch heißes Wasser führt. Dadurch verläuft.

entsteht eine Art von offenporigem Schaum, weil die S₅ Beschichtet man demgegenüber textile Gebilde in Koagulation der Polymeren mit der Dampfentwick- herkömmlicher Weise mit plastischen Massen, die lung aus den verdampfenden, nicht wassermisch- nach der Beschichtung aufschäumen und erhärten baren Niedrigsiedern gleichzeitig verläuft. können, so bildet sich bei allen bekannten Verfahren

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dieser Art an der Oberfläche eine immer mehr oder den Schaum gegebenenfalls erzeugen will, befürchten minder starke, undurchlässige Haut. Sie verleiht dem läßt.

Produkt einen lederartigen, meist steifen, undurch- Das Aufschäumen von polymerisierenden Lac-

lässigen nichttextilen Charakter. tarnen ist durch die deutsche Auslegeschrift 1159 643

Bisher schien es so, daß ein Verfahren, das diesen 5 bekanntgeworden. Hierbei wird die Masse direkt, Nachteil vermeidet, deswegen nicht möglich sein also nicht aus einer Lösung, verschäumt, was verkönne, weil eine derartige Beschichtung vorwiegend hälmismäßig hohe scheinbare Dichten der Schäume offenporige Struktur haben soll, die aber nach den zur Folge hat. Außerdem weisen diese Produkte bisherigen Erfahrungen nur erreicht wird, wenn eine überwiegend geschlossene Poren und eine undurchgeschlossene Haut das vorzeitige Entweichen des io lässige Haut auf.
Treibgases verhindert. Gemäß der schweizerischen Patentschrift 246 887

Es war deshalb unerwartet und überraschend, daß wird eine Lösung von Polyamid in Ameisensäure nach der erfindungsgemäßen Arbeitsweise Be- oder einem hauptsächlich Ameisensäure enthaltenden Schichtungen mit einer völlig offenen Sfuktur er- Lösungsmittelgemisch mit Hilfe wäßriger Fällflüssighalten werden, die an der Oberfläche nicht nur keine 15 kciten auf Faservliesen niedergeschlagen. Es werden Haut haben, sondern dort besonders offenporig, dabei keine Zusätze zur Auflockerung der Polymeren quasi faserig sind. Das Verfahren bedient sich dabei mitverwendet. Es fehlt somit auch der dem vorliegender Kombination dreier an sich bekannter Effekte. den erfindungsgemäßen Verfahren zugrunde liegende Wie eingangs erwähnt, muß die zur Beschichtung Gedanke, mit Wasser nicht mischbare, niedrigeingesetzte Masse anfangs flüssig oder plastisch sein 20 siedende Flüssigkeiten den Polyamidlösungen zum und nach dem Auftrag — meist durch Erwärmung Zweck der hochgradigen Auflockerung der koausgelöst — Treibgas abgeben und dabei mit kor- agulierenden Polymeren beizugeben. Dies ist nicht respondierender Geschwindigkeit koagulieren und er- verwunderlich. Denn es handelt sich um die Herstelhärten, lung von Kunstleder, wobei eine zu weitgehende

Die Treibgasentwicklung erfolgt im hier beschrie- 25 Strukturauflockerung vermieden werden muß.
benen Verfahren durch Verdampfung beigemischter Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren der Ausniedrigsiedender Flüssigkeiten. Die gleichzeitig not- stattung von Flächengebilden, z. B. mit Polyacrylwendige Koagulation und Erhärtung wird so erreicht, nitril- oder Polyamidschäumen, wird demgegenüber daß die in mit Wasser mischbaren Lösungssystemen mit Lösungen gearbeitet, die die Trägermaterialien gelösten Polymeren, wie Polycaprolactam, Polyhexa- 3° ⁿ'^cnt angreifen und auch das Polymere praktisch methylenadipamid, Polyamidodecamethylencarbon- ^mcnt abbauen. Ferner werden festhaftende, aber säure oder Poylacrylnitril, durch Einwirkung von überaus leichte Schäume erhalten, die fast vollüberschüssigem Wasser gefällt werden. Dadurch, daß ständig aus offenen »Poren« bestehen. Bei mäßiger Treibmitteldampf besonders in der oberflächennahen Vergrößerung betrachtet, sieht das erfindungsgemäß Grenzschicht bereits ausgefällte Porenmembranen 35 hergestellte Produkt etwa wie »Isländisches Moos« bis zum Platzen dehnt, werden diese zu faserartigen aus; es ist ein Haufwerk von faserigen Partikeln, die Bruchstücken zerkleinert, die jedoch fest aneinander- jedoch miteinander und mit der Unterlage bzw. dem haften. Es ist für das hier beschriebene Verfahren Trägermaterial fest verankert und verhaftet sind,
wesentlich und kennzeichnend, daß sowohl die Eine andere Problemstellung liegt auch der beiWärmezufuhr zur Verdampfung des Treibmittels als 40 gischen Patentschrift 626 816 bzw. der britischen auch die Erstarrung der aufschäumenden Masse Patentschrift 981642 zugrunde. Danach werden durch kurzes Tauchen des beschichteten Materials in Lederersatzstoffe durch Erzeugung von Kunststoffein Wasserbad von 20 bis 100° C erfolgt. Ent- schichten, die untereinander verbundene Mikroporen scheidend für die Porosität und Weichheit der Be- aufweisen und die völlig frei von Makroporen sind, schichtung ist, daß die Polymeren in einer Konzen- 45 durch Naßkoagulation der Polymeren mit Wasser tration von 5 bis 35 g/100 ml Lösungsmittel vorliegen hergestellt. Diese Lederersatzstoffe haben eine hohe und daß das Treibmittel in solchen Mengen zu- Wasserdampfdurchlässigkeit, sind aber möglichst gemischt enthalten ist, daß bei völliger Verdampfung weitgehend wasserundurchlässig. Auch hier werden wenigstens 0,2 bis 1,5 I Dampf pro Gramm Polymer keine Treibmittel, auch keine Niedrigsieder zum entwickelt würden. Ferner soll die Viskosität der Be- 5<> Zweck der Aufschäumung bei gleichzeitiger Koschichtungsmasse je nach Saugfähigkeit der Unter- agulation beigefügt. Eine offenporige Schaumstrukiur lage zwischen 100 und 10 000 cP liegen. Als gün- wäre im Hinblick auf die Erzielung von Kunstleder stigstes Lösungsmittel hat sich z.B. für Polyamide auch widersinnig. Als koagulierende Kunststoffe mit Calciumchlorid gesättigtes Methanol nach der werden in der britischen Patentschrift 981 642 außer deutschen Patentschrift 737 950 erwiesen. Einer 55 Thermoplasten auch Elastomere, besonders Polyderartigen Lösung wird die niedrigsiedende Flüssig- urethane, genannt, um den Erzeugnissen eine große keit (Siedepunkt vorzugsweise unter 80° C) bei- Zähigkeit und Elastizität zu verleihen. Die Vergegeben, wendung von vernetzten Polymeren nach Art der

Zur Herstellung von Schäumen, z. B. aus Poly- Polyurethane ist in dem Verfahren gemäß voramiden, sind bereits verschiedene Verfahren be- ⁶° liegender Erfindung nicht zweckmäßig, ja sinnwidrig, kanntgeworden. So wurden ihre Lösungen in starken weil sich vernetzte Polymere, wenn überhaupt, so Mineralsäuren der Einwirkung von Alkalicarbonat- doch nicht in dem hohen Maße durch die beilösungen ausgesetzt (deutsche Auslegeschriften gegebenen, rasch verdampfenden Niedrigsieder auf-1 002 124, 1 109 880). Diese Verfahren haben den lockern lassen.

Nachteil, daß mit starken Säuren gearbeitet werden ⁶5 Es ist zwar auch schon aus der belgischen Patentmuß, was Schwierigkeiten wegen des raschen hydro- schrift 616 904 bekannt, textile Flächengebilde mit Iytischen Abbaus des Polyamids macht und ferner Cellulosexanthogenat-Lösungen, also Viskose, wobei eine Schädigung der Trägerstoffe, auf denen man den Lösungen Salze und/oder flüchtige Lösungsmittel

zugefügt worden sind, ein- oder beidseitig zu be- schlecht in der Saugfähigkeit und Wärme- und Lichtschichten und schließlich in wrrmer, schwefelsaurer dämmung sind, weil sie hohe scheinbare Dichten auf-Glaubersalzlösung zu koagulieren. Dadurch entsteht weisen.

also eine Viskoseschwammschicht auf dem Träger- Als Trägermaterialien kommen Textilien, beson-

material. s ders solche mit sehr lockerer Webart, wie Tüll, Mull,

Viskoseschäume haben die Eigenschaft, im trok- Musselin u. dgl., in Betracht, sofern sie den ver-

kenen Zustand hart und steif zu sein, eine Eigen- wendeten Lösungsmitteln gegenüber widerstands-

schsft, der man durch Zugabe hygroskopischer Mittel fähig sind.

zu begegnen sucht. Für textile oder hygienische Andere erfindungsgemäß behandelte Ausgangs-Zwecke, also zur Benutzung am menschlichen Kör- io materialien sind nichtgewebte Flächengebilde, wie per, sind sie wegen ihrer Härte ungeeignet, und die z. B. Vliese, die auf nassem Wege, pneumatisch oder wasseranziehenden Mittel sind bei dieser Ver- mit mechanischen Mitteln hergestellt und in mehr wendungsart ebenfalls nicht akzeptabel, weil sie ent- oder weniger großem Maße verfestigt worden sind, weder wegen ihres Salzgehaltes der Haut nicht zu- Man kann glatte oder gekreppte Papiere dem Vergemutet werden können oder aber, im Falle der GIy-15 fahren ebenso unterwerfen wie nichtgewebte Vliese kole, ein unangenehmes, naßkaltes Gefühl erzeugen; aus kurzen, z. B. 3 bis 6 mm, oder langen, z. B. es ist aber die Zielsetzung des neuartigen Verfahrens. 7 bis 100 mm, Fasern.

textilähnliche Flächengebilde zu erzeugen, und hier- Zum Auftrag der Polymerenlösung kann man sich für ist das Material »Viskoseschaum« rein stofflich aller geeigneter bekannter Verfahren bedienen, wie ungeeignet. Viskoseschäume, im allgemeinen als Vis- 20 der verschiedenen Rakel- oder Foulardier-Methodcn. koseschwämme bezeichnet, haben zwar, wie der je nachdem, ob man ein- oder beidseitig belegen Name sagt, die Fähigkeit, Wasser in großen Mengen will. Die Luftbürste ist wegen der Gegenwart leichtleicht und schnell aufzunehmen. Ebenso rasch geben flüchtiger Lösungsmittel nur beschränkt geeignet,
sie das Wasser jedoch bei der geringsten Druckein- Die eingestrichenen oder sonst imprägnierten, mit wirkung nahezu völlig wieder ab. Es war nicht ohne 25 der Polymerlösung beaufschlagten Flächengebilde weiteres zu erwarten, daß durch das erfindungs- werden sofort anschließend in heißes Wasser geleitet, gemäße Herstellungsverfahren mikroporöse Hygiene- Geht man von sehr niedrigsiedenden Lösungs- bzw. artikel erhalten werden, die Wasser zwar etwas Treibmitteln aus, kann die Temperatur des Wasserlangsamer aufnehmen als die Rcgeneratcellulose- bades bis auf etwa Zimmertemperatur gesenkt werschwämme, aber es bei Druckbeimspruchung un- 30 den, z. B. beim Einsatz von gewissen Fluorkohlengleich stärker festhalten als Viskoseschwämme. Wasserstoffen. Normalerweise werden Kohlenwasser-Aus diesem Grund ist die vorliegende Erfindung stoffe oder Chlorkohlenwasserstoffe mit Siedepunkten auf die Verwendung von Thermoplasten (in Form von 30 bis 70° C verwendet wie Methylenchlorid, ihrer in bestimmter Weise erzeugten Schäume) be- Chloroform oder Pentan, bei deren Einsatz eine schränkt, denn nur diese vermögen die genannten 35 Wassertemperatur von 50 bis 100° C erforderzahlreichen Eigenschaftsanforderungen in über- lieh ist.

raschender und überlegener Weise zu erfüllen. Dem Wasserbad, das die Koagulation und zugleich Als Polyamide eignen sich im Prinzip alle die- Aufschäumung des Polymeren bewirkt, können jenigen, die in niederen Alkoholen., die mit den Ni- außer den schon genannten Stoffen ferner flammtraten oder Halogeniden des Magnesiums, Calciums 40 wicirig machende Substanzen, Wirkstoffe, wie bei- oder Lithiums gesättigt sind, sich lösen, wie die Poly- spielsweise Bakterieide oder Fungicide, sowie hydromeren des Epsilon-Caprolactams, die Polykondensate philierende Stoffe, ferner knitterfrei machende und von Dicarbonsäuren mit Diaminen, und ihre Misch- andere zugesetzt werden.

kondensate. Für andere im Rahmen des erfindungs- Nach einer gewissen Verweilzeit in diesem Wassergemäßen Verfahrens verwendbare, schäumbare Li- 45 bad wird abgequetscht und getrocknet,
nearpolymere eignen sich z. B. Polyacrylnitril für Bei der Trocknung kann man durch Temperatur-Lösungen in Dimethylformamid oder Dimethyl- führung und gegebenenfalls Druckanwendung noch sulfoxyd, oder Polyvinylacetat und -azetal für Lö- gewisse Effekte erzielen.

sungen in Alkohol oder Tetrahydrofuran als mit Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren her-

Wasser mischbare Lösungsmittel. Zur Erreichung 5° stellbaren Erzeugnisse sind verwendbar als hygie-

besonderer Effekte können diesen Polyamidlösungen nische Artikel. Ihre textilähnlichen Einschaften er-

noch andere Polymere, sei es gelöst oder dispergiert, lauben die Verwendung als Hemd und Unterklei-

zugesetzt werden. Andere Zusätze sind z. B. Färb- dung. Je nach Art des Trägermaterials und der

stoffe, Weichmacher, Netzmittel, Hydrophobiermittel, Polymerenmenge, die aufgebracht wurde, erhält

Antiadhäsivmittel, schmutzabweisend machende Mit- 55 man Erzeugnisse unterschiedlichen Gebrauchswertes,

tel, Bioeide oder Textilhilfsmittel. Es sind wiederholt waschbare quasi-Textilien ebenso

Eine weitere wichtige Komponente ist die mit erhältlich wie andererseits nur zu einmaligem

Wasser nicht mischbare, niedrigsiedende Flüssigkeit, Gebrauch bestimmte sanitäre Tücher. Wegen der

die durch ihre Verdampfung die Bildung aer hochporösen Form der Polymerenschicht sind die

Schaumstruktur bewirkt. Für diesen Zweck sind 60 Erzeugnisse in bekleidungsphysiologischer Hinsicht

Halogenkohlenwasserstoffe aller Art, soweit sie in Geweben aus den gleichen Polymeren oft überlegen, einem Bereich von - 10 bis +95⁰C sieden, geeignet,

sowie die entsprechend niedrigsiedenden Kohlen- Beispiel 1
Wasserstoffe, Äther und Ester, soweit sie nicht

wassermischbar sind. Daß ein Treibmittel vorhanden 65 20 g Polyacrylnitril werden unter Erwärmen im sein muß, das in Wasser unlösbar ist, zeigt sich dar- Wasserbad und Rühren in 100 ml Dimethylformamid an, daß man andernfalls nur filmartige Beschichtun- gelöst. Dann wird nach Abkühlung auf Raumgen erhält, die verhältnismäßig hart im Griff und temperatur ein Gemisch aus 50 ml Diäthyläther und

33 ml Dimethylformamid eingerührt. Die Masse wird über ein engmaschiges Bronzesieb vom Ungelösten abfiltriert und hat eine dynamische Viskosität von etwa 3000 cP. Auf ein Nonwovenvlies mit einem Gewicht von 30 g/qm wird sie durch Foiilardicrcn zwischen einem horizontalen Walzcnpaar in der Stärke aufgebracht, daß man einen Naßauftrag von etwa 75 g/qm erhält. Die Bcschichtungsmasse wird in den Winkel zwischen den beiden Walzen aufgegeben. Die Vliesbahn ist von oben so geführt, daß sie möglichst anschließend nach dem Austritt aus dem Walzenspalt zum Aufschäumen in ein unter dem Walzcnpaar befindliches, auf 75 C erwärmies Wasserbad eintaucht und nach einer Badstrecke von mindestens 25 cm über eine Umlenkwalze abgezogen wird. Die Ware wird gewässert und die Hauplmenge des Wassers durch Abquetschen zwischen Gummiwalzen bis auf 80 bis 120% Restfeuchte entfernt. Nach dem Trocknen kann sie durch Bügeln geglättet werden.

Beispiel 2

»o

15 g Poiycaprolactarn werden in 100 ml einer Lösung von IS g entwässertem Calciumchlorid in 100 ml Methanol gelöst und mit 6 ml Methylen-25 clilorid vermischt. Die Lösung hat dann eine dynamische Viskosität von eiwa lOOOcP und wird durch ein feinmaschiges Bronzesieb filtriert. Die Beschichtung und Aiifscliäumung erfolgt auf ein Nonwovenvlies, wie im Beispiel 1 beschrieben.
Beispiel 3

15 g Polycaprolaclam werden in 100 ml einer Lösung von IK g entwässertem Calciumchlorid in 100 ml Methanol gelöst und mit 20 ml Mcthylenchlorid vermischt. Die Lösung hat eine dynamische Viskosität von 480 cP. Die damit zu beschichtende Kieppapierbahn wird auf einer 0,8 mm starken PVC-Folic liegend durch die Beschickungswagen und das Hcißwasscrbad geführt. Danach ist sie so weit verfestigt, daß sie getrennt aufgespult und, wie im Beispiel 1 beschrieben, weilervcrarbeitet werden kann.

Die Erfindungseigenschaft des Erfindungsgegenstandes besteht somit darin, daß durch die sofort an den Auftrag sich anschließende gleichzeitige Aufschäumung und Koagulation der Thermoplastbeschichtung, die wassermischbare Lösungsmittel sowie wasserunlösliche Leichtsieder enthält, eine moosartige lockere Struktur in und auf den Erzeugnissen sich ausbildet. Hierdurch werden Hygieneartikel gewonnen, die sowohl Porosität, erhöhtes Porenvolumen, Wasseraufsaugvermögen besitzen als auch im Gegensatz zu den Produkten nach der belgischen Patentschrift 626 816 nicht nur dampf-, sondern auch fiüssigkeitsdurchlässig sind. Die erfindungsgemäßen Produkte sind ausgeprägt hydrophil, da sie größere innere Oberflächen aufweisen

Claims (1)

1. 294 342

   Aus der deutschen Patentschrift 676 384 ist bereits

   Patentanspruch: ein Verfahren zur Herstellung eines Versteifungs

   stoffes für die Schuhindustrie bekannt, welches dann

   Verfahren zur Herstellung von leichten, mit besteht, daß ein faseriger Grundstoff, beispielsweise Thermoplasten imprägnierten oder beschichteten 5 Filz, Flanell, Papier od. dgl., mit der Losung einer flächenhaften Hygieneartikeln aus nativen oder geeigneten Versteifungsmasse, beispielsweise Cellusynthetischen Fasern, wie Papieren, Faserroh- loseacetat, Äthylcellulose u. ä., imprägniert und die vliesen, verfestigten Faservliesen, gewebten oder Versteifungsmassc dann aus dieser Lösung in kolgewirkten Textilien, durch Imprägnierer, oder Be- loider Form ausgefällt wird. Das Lösungsmittel fur schichten mit Lösungen von Thermoplasten in 10 die Versteifungsmasse besteht aus einer mu Wasser mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln und an- mischbaren Komponente, beispielsweise Äthylalkohol schließender Naßkoagulation mit Wasser, da- oder Aceton oder Mischungen davon, sowie einer durch gekennzeichnet, daß zur Herstel- mit Wasser nicht mischbaren Komponente, beispiels-Iung offenporiger Gebilde mit textilem Charakter weise Tetrachlorkohlenstoff, Toluol od. dgl. Wesentdie Faserunterlage mit Lösungen der thermopla- ₁₅ Hch beim vorbekannten Verfahren ist, daß die Verstischen Linearpolymeren in einer Konzentration steifungsmasse nicht als zusammenhängende Schicht von 5 bis 35 g/I00 ml in mit Wasser mischbaren, im Endprodukt vorhanden ist, sondern in Form das Trägermaterial nicht angreifenden Lösungs- kolloidaler Ausscheidungen, was dadurch erreicht systemen, die zusätzlich als Treibmittel 2 bis wird, daß der mit Wasser mischbare Teil des Lö-50 Volumprozent mit Wasser nicht mischbare 20 sungsmittels bei der Fällbadbehandlung aus dem im-Flüssigkeiten in einem Siedebereich zwischen prägnierten Material herausgelöst wird. Nach Ab- -10 und +95° C, mindestens jedoch so viel schluß der Behandlung wird der mit Wasser nicht dieser Flüssigkeiten, daß 0,2 bis 1,5 Liter Treib- mischbare Lösungsmittelanteil durch Verdampfen mitteldampf pro Gramm Polymer gebildet wer- entfernt.

   den, zugemischt erhalten, imprägniert oder be- »5 In ähnlicher Weise soll auch gemäß der deutschen schichtet wird und die behandelte Faserunterlage Patentschrift 1 087 489 bei der Herstellung eines sofort anschließend durch ein Wasserbad von 20 Schuhkappenversteifungsstoffes vorgegangen werden, bis 100° C geführt, abgequetscht und getrocknet Auch gemäß dieser Vorveröffentlichung sollen powird, wobei die Temperatur des Wasserbades so rose bzw. schwammartige Stoffe dadurch erzeugt wergewählt wird, daß die Dampfentwicklung aus der 30 den, daß Mischungen aus Kunstharzdispersionen und zusätzlich als Treibmittel mitverwendeten, mit Nitrocellulose durch Behandeln mit Wasser oder Wasser nicht mischbaren Flüssigkeit zugleich mit. gegebenenfalls auch Dampf ausgeflockt werden. Dader Koagulation der Polymeren verläuft. bei entsteht eine ähnliche kolloidale Ausfällung der

   Harze wie beim Verfahren gemäß der deutschen