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TECHNISCHES GEBIET
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Die
Erfindung betrifft im Allgemeinen Sprachkommunikationen und insbesondere
den adaptiven Transport von Mobiltelefonie-Sprachkommunikationen über ein
Internet-Protokollnetz (IP-Netz).
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HINTERGRUND
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In
jüngster
Zeit sind aufgrund der Flexibilität und der weiten Verbreitung
von IP-Technologien Internet-Protokoll-Lösungen
(IP-Lösungen)
für Netze
der dritten Generation (3G) überlegt
worden. Diese Netze haben unterschiedliche Eigenschaften verglichen
mit traditionellen IP-Netzen, die schnelle dynamische Ressourcenreservierung,
Einfachheit, niedrige Kosten, das Handhaben von schwerwiegender
verkehrsaufkommensbedingter Verkehrsstörung (nachstehend Verkehrüberlastung
genannt) und gute Skalierbarkeitseigenschaften erfordern.
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Das
Hauptproblem beim Verwenden von Dienstequalität-(QoS-) befähigten Netzen
ist, dass viele der Anwendungen ein eher komplexes Management der
QoS-Architektur erfordern, um gute Eigenschaften zu erhalten. Das
Management ist erforderlich um sicherzustellen, dass das Netz keine
durch hohes Verkehrsaufkommen bedingten Paketverluste erzeugt. Die
Haupthemmnisse sind, dass ein temporäres Fehlmanagement Paketverlust
und schlechte Sprachqualität
für alle
die überlastete
Anbindung durchlaufenden Verbindungen erzeugen kann. Dies ist ein
Verhalten, das spezifisch ist für
Paketnetz-ATM (Asyncronous Transfer Mode bzw. asynchroner Übertragungsmodus)
und speziell für
IP. Andererseits verwendet das Internet Performanceüberwachungs-basierte
Vorsorge; z.B. Hintergrundmessung von Verzögerung und Paketverlust, die
in manchen Fällen
als ein einfacheres Managementverfahren angesehen werden können als
klassischere Vorsorgeverfahren. Wenn schaltungsvermittelte Telefonie über ein
IP-Netz übertragen
wird, verwendet eine auftragskritische Anwendung das Transportnetz.
Performance-Erfordernisse und Stabilitätserfordernisse sind daher
extrem hoch und strenge Performance-Garantien sind erforderlich.
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Ein
anderer wichtiger Aspekt ist die Entwicklung adaptiver Sprachcodierung;
z.B. ist Adaptive Multi-Rate (AMR) eine Art zur Optimierung der
Verwendung des Funkspektrums (Bitrate) für schaltungsvermittelte Sprachanwendungen.
Jedoch ist AMR ein adaptives Sprach-Codec, das auch zum Variieren
der in dem IP-Netz erforderlichen Bitrate verwendet werden kann.
Wenn die Bitrate von Sprach-Codecs an die Lastsituation im Netz
angepasst werden kann, können
die Erfordernisse des Managements lockerer sein. Daher kann die
Kombination von adaptiven Sprach-Codecs für schaltungsvermittelte Sprache
das Management des IP-Netzes vereinfachen.
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Die
derzeitige Lösung
des Managements des Basisnetzes basiert auf Über-Vorsorge oder statischer Vorsorge. Über-Vorsorge
liefert geringe Bandbreitennutzung aber einfacheres Management.
Jedoch hängt
die Übermanagementspanne
von vielen Faktoren ab:
- – Der Zeit für Netzwerk-Neu-Vorsorge;
z.B., die Zeit, um das Netz mit mehr Kapazität zu erweitern.
- – Der
Zeit zwischen dem Überwachen
des Netzes. Wenn das Netz öfter überwacht
wird, kann eine mögliche Überlastsituation
früher
entdeckt werden. Wenn das Netz seltener überwacht wird, muss die Spanne höher sein.
- – Der
Wahrscheinlichkeit und der Garantien für Massenrufereignisse. Während spezifischer
Ereignisse (Unfälle,
Fußballspiele
etc.) wird die Verkehrsmatrix von der gewöhnlichen abweichen.
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Eine
andere Lösung
basiert auf statischer Vorsorge. Die Vorsorge basiert auf statischen
Profilen, die in einem Medien-Gateway (MGW bzw. Media Gateway) heruntergeladen
werden. Das MGW begrenzt den Verkehr durch Blockieren von Rufen
wenn das MGW mehr Verkehr erzeugen kann als gemäß dem Profil zulässig. Jedoch
hat die statische Vorsorge die folgenden Nachteile:
- – Ressourcenerfordernis
für das
Management von Profilen im MGW. Jedes Mal, wenn die Konfiguration
des Netzes geändert
wird, müssen
einige Profile geändert
werden. Dies erzeugt eine Managementbelastung.
- – Die
Abhängigkeit
von Profilen von der Netztopologie. Wenn die Topologie geändert wird,
können
auch Profile geändert
werden müssen.
- – Die
Tatsache, dass statische Profile nicht auf temporäre Änderung
im Netz wie z.B. Anbindungs- und Knotenausfälle reagieren.
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Die
Anpassbarkeit ist viel komfortabler weil sich das Netz im Allgemeinen
eher an die Umstände
anpassen sollte als vorkonfigurierte Kenntnisse zu erfordern. Wenn
ein Mehrdienstenetz verwendet wird, kann ein gewisser Teil des Verkehrs
adaptiv sein während
anderer nicht angepasst wird und dieses Merkmal kann nur auf adaptiven
Verkehr angewendet werden. Daher können wir gegebenenfalls unterschiedliche
Verkehrsklassen verwenden, z.B. unterschiedliche Pro-Hop- bzw. Pro-Teilstrecken-Verhalten
(PHBs) für
unterschiedliche Verkehrstypen.
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Eine
typische Implementierung von Sprache über Internet-Protokoll (VoIP bzw.
Voice over IP) (der Protokollstapel befindet sich innerhalb des
End-Systems) ist in 1 illustriert. Dieser Vorschlag
ist in der Internet Engineering Task Force (IETF) zum Auflösen von
VoIP für
das Internet wohlbekannt. Jedoch ist ein neues Protokoll entwickelt
worden (RFC 4340), das Datagram Congestion Control Protocol (DCCP) bzw.
Datagramm-Verkehrüberlastungssteuerprotokoll
genannt wird. DCCP ist ein verbindungsorientiertes nicht zuverlässiges Protokoll
zum Transportieren von Medienströmen.
Das Protokoll schließt
auch eine Verkehrüberlastungssteuerung
ein, die es ermöglicht,
dass ein IP-Netz an die Lastsituation im Netz angepasst wird.
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Eine
andere Komponente ist, dass IETF ein Protokoll für das Netz zum Melden von Verkehrüberlastung,
Explicit Congestion Notification (ECN bwz. explizite Staumeldung)
entwickelt hat. Das Protokoll wird als zwei Bits (dieselben wie
diff. serv.) in dem IP-Header implementiert. Der Router innerhalb
des Netzes setzt die Bits während
Hochlast (bedingt durch große
Puffer innerhalb des Netzes) im Netz; siehe IETF Request for Comments
(RFC) 3168, "The
Addition of Explicit Congestion Notification (ECN) to IP" bzw. "das Hinzufügen expliziter
Verkehrüberlastungsmeldung
(ECN) zu IP" (September
2001), die hier durch Bezugnahme aufgenommen ist. Das ECN Protokoll
kann verwendet werden, um Verkehrüberlastungssituationen zu signalisieren, wenn
große
Puffer oder begrenzte Bandbreite innerhalb des Netzes erfahren werden
durch Setzen der ECN-Bits
und vor und ohne Verursachen eines Paketverlusts (packet-drop) für die Medienströme.
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Das
DCCP-Protokoll ist ein transparentes Protokoll für Datagramme, z.B. User Datagram
Protocol-(UDP-)Dienste. Der Hauptunterschied zu UTP ist, dass DCCP
eine Verkehrüberlastungssteuerung
wie das Transportsteuerprotokoll (TOP bzw. Transport Control Protocol)
enthält.
Wenn TOP ein verlorenes (dropped) Paket (oder ein ECN-markiertes
Paket) entdeckt, reduziert das TOP-Protokoll seine Paketrate. Keine
solche Aktion wird bei UDP vorgenommen. UDP-Quellen können das
Senden von Paketen fortsetzen ohne Reagieren auf Verkehrüberlastung.
Das DCCP-Protokoll liefert denselben unzuverlässigen Dienst wie UDP, aber
wird auf verloren gegangene und ECN-markierte Pakete reagieren und
seine Paketrate verringern. Das DCCP-Protokoll in dem Host wird
dann an die Verkehrüberlastungssituation
im Netz anpassen.
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2 zeigt
die Verwendung von DCCP und ECN. Jede DCCP-Verbindung läuft zwischen zwei Hosts. DCCP-Verbindungen
sind bidirektional: Daten können
von irgendeinem Endpunkt zu dem anderen hindurchlaufen. Dies bedeutet,
dass Daten und Bestätigungen
in beiden Richtungen gleichzeitig fließen können. Ein Bestätigungsrahmenwerk
lässt Sender
erkennen, wie sehr Daten verloren gegangen sind, und vermeidet demnach
ein unfaires Überlasten
des Netzes. Wenn diff. serv verwendet wird, gibt diff. serv-Bemerkung
die Überlastung
in einer ähnlichen
Weise an.
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Die
Verkehrüberlastungssteuerung
in DCCP ist ähnlich
zu der von TCP. Der Sender erhält
ein Überlastungsfenster
mit Paketen aufrecht bis dieses Fenster voll ist. Empfangene Pakete
werden durch den Empfänger
bestätigt.
Die Überlastungssteuerung
fragt Empfänger
ab, den Bestätigungen
Information über
Paketverluste und ECN-Markierungen (oder Diff. serv-Bemerkung) einzuschließen.
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ECN
ist in einem Feld in dem IP-Protokoll-Header mit zwei Bits markiert
was zu vier ECN-Codepunkten, "00" bis "11" führt. Der
Nicht-ECN-Codepunkt "00" gibt ein Paket an,
das kein ECN verwendet. Die "11" werden durch einen
Router eingestellt, um eine Verkehrsüberlastung gegenüber dem
End-Knoten anzuzeigen. Dies
wird in dem DCCP-Protokoll durch ein Flag angezeigt.
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Die
Interaktion kann kurz folgendermaßen beschrieben werden:
- 1) Paket empfangen;
- 2) Prüfen,
ob Paket markiert ist oder ob erfasst ist, wenn ein Paket verloren
gegangen ist;
- 3) wenn markiert oder verloren ⇒ Verringern der Sendepaketrate.
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Der
Zusammenhang zwischen markierten/verlorenen Paketen wird durch einen
internen Algorithmus innerhalb von DCCP gesteuert. Unterschiedliche
Algorithmen können
währen
der DCCP-Sitzungseinrichtung verhandelt werden.
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3a und 3b zeigen
den Stand der Technik in GSM- bzw. UMTS-Zellularnetzen. In Zellularnetzen
adaptieren die adaptive Multi-Rate-Codecs (AMR und AMR-WB) die Bedingung
bzw. Bedingungen in der Luftschnittstelle bzw. den Luftschnittstellen.
Die Anpassbarkeit wird verwendet zum Optimieren der Performance
der Luftschnittstelle(n). Im globalen System für Mobilkommunikationen (GSM)
befindet sich das AMR-Codec in der Mobilstation (MS) und der Basisstationssteuerung
bzw. in dem Basisstationscontroller (BSC) und die Anpassbarkeit
basiert auf Statistiken und Online-Messungen von der Luftschnittstelle
in einer Aufwärtsstreckenverbindung
(Uplink) und/oder Abwärtsstreckenverbindung
(Downlink). Im Universal-Mobiltelekommunikationssystem
(UMTS) befindet sich das Sprach-Codec in dem MS (alternativ gekennzeichnet
User Equipment bzw. Benutzerausrüstung
UE) und dem Medien-Gateway (MGW) und die Rate wird hauptsächlich durch
die Funknetzsteuerung bzw. den Funknetzcontroller (RNC) basierend
auf Zellenbelastung gesteuert.
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Die
Anpassbarkeit in AMR ist in GSM durch Verwenden von AMR-Codec-Modusanforderungen
(CMR) implementiert, die innerhalb der AMR-Nutzlast eingebettet
sind und in der Rückwärtsrichtung
fließen ähnlich zu
DCCP, wo der Empfänger
dem Sender sagt, wie zu senden ist. Eine Anzahl von Bits in der
von der MS zu der BTS gesendeten Nutzlast legt die höchste Rate
des AMR-Codierers fest, in der der BSC senden kann in Richtung der
MS. In dem Fall von Mobil-zu-Mobil-Rufen beim transcodierfreien
Betrieb wird diese AMR-Codec-Modusanforderung
potentiell auf dem Weg durch das Netz derart modifiziert, dass die
Kombination des empfangenden Decoders und der empfangenden Luftschnittstelle
(in der Abwärtsstreckenverbindung)
und des sendenden Codierers und der sendenden Luftschnittstelle
(in der Aufwärtsstreckenverbindung)
gleich gut überlegt
sind. Dies bedeutet, dass die Ratensteuerungsentscheidung in einer
Richtung die Kombination davon ist, was der Empfänger wünscht und das Netz und die
Luftschnittstellen zulassen.
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Die
AMR-Codec-Ratensteuerinformation (Rate Control information), die
auf jedem Verbindungsstück in
beiden Richtungen zu senden ist, besteht aus den Codec-Modusangaben
(CMI bzw. Codec Mode Indications) und den Codec-Modusanforderungen (CMR bzw. Codec Mode
Requests). Die Codec-Modusangaben (CMI)
informieren den Empfänger über den
derzeit angewendeten AMR Codec-Modus der empfangenen Sprachnutzlast.
Die CMI fließen
mit der Nutzlast in derselben Richtung. Die CMR fließen in der
Rückwärtsrichtung
und erzählen
dem Sender, was er (als maximale Bitrate) in der nächsten Sprachperiode
zu benutzen hat (siehe PS 3GPP 45.009).
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Als
ein Beispiel für
den Betrieb eines Rufs von einem Mobil- zu einem öffentlichen Wählvermittlungstelefonnetz
(PSTN bzw. Public Switched Telephone Network) sendet eine Mobilstation
A (MS A) einen Sprachrahmen in der Aufwärtsstreckenverbindung (Uplink).
Dieser Sprachrahmen schließt
eine Maximalratenanweisung ein (in CMR enthalten), dass die Mobilstation
A wünscht,
komprimierte Sprache in der Abwärtsstreckenverbindung
(Downlink) in der nächsten
Periode zu empfangen. Die Ratensteuerung (in der Sprachnutzlast) wird
weitergeleitet zu der Basis-Senderempfängerstation BTS A und dann
zu BSC A, wo der Codierer sich (üblicherweise)
befindet. Die Rate in der Abwärtsstreckenverbindung
wird ferner verringert, wenn die Luftschnittstelle stark belastet
ist oder beeinträchtigt
wird durch schlechte Luftschnittstellenbedingung, in welchem Fall MS
A weitere Codec-Modusanforderungen für niedrigere Bitraten sendet.
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In
einem GSM Netz wird in einem Mobil-zu-Mobil-Ruf, der zwei BSCs (BSC
A und BSC B) einbezieht, die Codec-Modusanforderung weiterhin durch
die BSC A zu der BSC B am fernen Ende gesendet, dann zu der BTS
B und letztendlich zu der Mobilstation B am fernen Ende, wobei der
Codierer sich in diesem Ende-Ende-transcodierfreien Mobil-zu-Mobil-Ruf
befindet. Potentiell wird die CMR zur BSC A und/oder BSC B und BSC B
auf dem Weg von der Mobilstation A am nahen Ende zu der Mobilstation
B am fernen Ende modifiziert, um nicht nur die Erfordernisse durch
die Abwärtsstreckenverbindung
zu der Mobilstation A am nahen Ende einzubeziehen, sondern auch
die Erfordernisse für
die Aufwärtsstreckenverbindung
von der Mobilstation B am fernen Ende. Die ursprüngliche CMR wird daher durch
den letztendlichen Empfänger
ausgegeben, nämlich
die Mobilstation A am nahen Ende, aber eine potentielle Modifizierung
dieses Ratensteuerbefehls in der Sprachnutzlast wird demnach durch
Zwischenknoten wie z.B. BSCs und BTSs vorgenommen. All jenen Knoten
im Pfad ist es gestattet, die Maximalratenanforderung herabzusetzen,
keinem ist es gestattet, die Ratenanforderung zu erhöhen.
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In
der UMTS Funkschnittstelle wird die Sprachnutzlast durch die Benutzerausrüstung A
(UE A) transparent (d.h. ohne Codec-Modus-Anforderung) zu dem MGW gesendet,
aber die Funknetzsteuerung A (RNC A) sendet Ratensteueranforderungen
parallel zu der Sprachnutzlast. Sowohl Sprache als auch angehängte Ratensteueranforderung
werden aufwärts
zu dem Transcoder in dem MGW A gesendet. In dem Falle der transcodierfreien
Ende-Ende-Mobil-zu-Mobil-Rufe werden diese Ratensteueranforderungen
ferner durch MGW A bis MGW B gesendet und dann auf der Aufwärtsstrecke
zu RNC B und UE B sehr ähnlich
der Handhabung in GSM. Ein nahtloses Interworking bzw. Zusammenarbeiten
zwischen der Codec-Modusanforderung in
GSM und der Ratensteueranforderung in UMTS wird definiert.
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Um
den Stand der Technik zusammenzufassen, die durch 3GPP für GSM und
UMTS definierte Ratensteuerung ermöglicht es, die Funkübertragungsüberlastung
(Stau) von beiden Funkverbindungen zu berücksichtigen, aber sie definiert
nicht, wie die Kapazitätsschwachstellen
in dem Transportnetz zwischen den Funkschnittstellen zu berücksichtigen
sind. Die durch IETF definierte Überlastungssteuerung
berücksichtigt
nicht die Funkschnittstellen.
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RESÜMEE
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Um
die Nachteile des Standes der Technik auszuräumen, stellt die hier offenbarte
Erfindung eine Codierer/Decodierer-Ratenanpassung (Codec-Ratenanpassung)
für drahtlose
schaltungsvermittelte Sprachkommunikationen bereit, die durch ein
Internet-Protokollnetz geroutet werden wie z.B. das Internet. Eine
Mobilstation (MS), die in einer Sprachkommunikation mit einem fernen
Endgerät
teilnimmt, welches eine andere MS sein kann, sendet eine Anfangs-Codec-Modusanforderung
(CMR), die eine anfängliche
maximale Sprach-Codierrate
identifiziert, die als eine Funktion ihrer lokalen Abwärtsstreckenverbindungs-Funkqualität ausgewählt wird.
Bei jedem Zwischennetzknoten in dem paketbasierten Netz werden einer
oder mehrere Betriebsparameter durch die Verwendung des Explicit-Congestion-Notification-Protokolls
(ECN-Protokoll) oder durch diff. serv-Bemerkung bestimmt; das ECN-Protokoll
kann beispielsweise Netzeigenschaften wie Überlastung in dem paketbasierten
Netz basierend auf Sprachpaketen bestimmt, die von dem fernen Endgerät zu der
Mobilstation gesendet werden. Wenn eine Codec-Modusanforderung bei
einem Netzknoten empfangen wird, wenn die Betriebsparameter nicht
innerhalb eines vorbestimmten Bereichs liegt, der geeignet ist für das Übertragen
von Sprachpaketen durch das Netz unter Verwendung der anfänglichen
maximalen Sprachcodierrate, wird die in der Codec-Modusanforderung
identifizierte maximale Sprachcodierrate als eine Funktion der Betriebsparameter
reduziert und dann wird die modifizierte Codec-Modusanforderung weiter in Richtung
des fernen Endgerätes
geleitet.
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Die
Codec-Modusanforderung kann ferner bei einem zweiten (d.h., nachfolgenden)
Zwischenknoten modifiziert werden. In solchen Fällen werden an solchen nachfolgenden
Netzknoten unter Verwendung des ENC-Protokolls oder der diff. serv- Bemerkung oder anderer
Verfahren einer oder mehrerer Betriebsparameter des paketbasierten
Netzes bestimmt. Wenn die modifizierte Codec-Modusanforderung bei
einem nachfolgenden Netzknoten empfangen wird, wenn die Betriebsparameter
nicht innerhalb eines vorbestimmten für das Übertragen von Sprachpaketen
durch das Netz unter Verwendung der reduzierten maximalen Sprach-Codierrate
geeignet sind, die Codec-Modusanforderung ferner als eine Funktion
der Betriebsparameter reduziert und dann weitergeleitet in Richtung
des fernen Endgeräts.
Der Codierer innerhalb dieses fernen Endgeräts (fern für die Codec-Modusanforderung)
verwendet dann die empfangene Codec-Modusanforderung zum Bestimmen
des Codec-Modus für
die nächsten
Sprachrahmen, die er in Richtung der anderen Mobilstation zu senden wünscht.
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In
einem Fall ist das ferne Endgerät
eine MS (Mobilstation) und der unmittelbar nachfolgende Zwischennetzknoten
ist eine Funknetzsteuerung (RNC bzw. Radio Network Controller).
In solchen Fällen
kann die RNC die Aufwärtsstreckenverbindungs-Funkqualität zwischen
der fernen MS und dem RNC abschätzen
und ferner die Sprachcodierraten als eine Funktion der Aufwärtsstreckenverbindungs-Funkqualität reduzieren, wenn
sie sich nicht innerhalb eines vorbestimmten Bereichs befindet,
der geeignet ist für
die Übertragung
von Sprachpaketen (wie oben für
den Stand der Technik beschrieben).
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Das
Vorangehende hat die Prinzipien der vorliegenden Erfindung eher
weit umrissen, so dass Fachleute die folgende detaillierte Beschreibung
der beispielhaften Ausführungsformen
besser verstehen können. Fachleute
werden einsehen, dass sie leicht das offenbarte Konzept und die
beispielhaften Ausführungsformen als
eine Grundlage für
das Entwerfen oder Modifizieren anderer Strukturen und Verfahren
zum Ausführen
desselben Zwecks der vorliegenden Erfindung verwenden können. Fachleute
sollten erkennen, dass solche äquivalenten
Konstruktionen nicht von dem Gegenstand der Erfindung in ihrer breitesten
Form abweichen, wie er durch die nachstehend angegebenen Ansprüche definiert
wird.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Es
zeigt:
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1 eine
konventionelle VoIP-Implementierung;
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2 die
Verwendung von DCCP und ECN,
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3a und 3b jeweils
den Stand der Technik in GSM- und UMTS-Zellularnetzen;
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4a und 4b jeweils
die Prinzipien der Erfindung innerhalb von GSM- und UMTS-Netzen;
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5 die
Basistopologie eines Netzes, in dem die Prinzipien der Erfindung
vorteilhaft genutzt werden können;
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6 ein
Ablaufdiagramm eines beispielhaften Verfahrens zum Organisieren
von Codierer-/Decodierer-Ratenanpassung
(Codec-Ratenanpassung) für
einen Drahtlosen schaltungsvermittelten Sprachruf, der durch ein
paketbasiertes Netz geroutet wird;
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7 ein
Ablaufdiagramm eines beispielhaften Verfahrens zum Managen von Codierer/Decodierer-(Codec-)-Ratenanpassung als
eine Funktion der Luftschnittstellenqualität;
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8 ein
erstes Beispiel der Prinzipien der Erfindung im Betrieb;
-
9 ein
zweites Beispiel der Prinzipien der Erfindung im Betrieb; und
-
10 ein
drittes Beispiel der Prinzipien der Erfindung im Betrieb.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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Ein
Schlüsselfaktor
in der Ratensteuerung, wie sie oben beschrieben wird, liegt in der
Tatsache, dass nur ein Codierer und ein Decodierer auf dem gesamten
Pfad von Endpunkt zu Endpunkt verwendet werden. Die Ratensteuerung
beachtet, dass die ausgewählte
Rate zu allen Verbindungen auf der Stecke passt. Diese Prinzipidee
wird nun in der vorgeschlagenen Lösung mit IP-Verkehrüberlastungshandhabung
kombiniert. Die Lösung
ist, die Luftschnittstellenanpassbarkeit und die Anpassbarkeit in
dem IP-Netz wie oben beschrieben zu kombinieren. Ein Szenario ist
für VoIP über Paketkernnetz
(GPRS mit IP-Hauptnetz im GSM/WCDMA); ein anderes bezieht sich auf
schaltungsvermittelten Verkehr über
ein IP-Hauptnetz.
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4a und 4b zeigen
die Prinzipien der Erfindung innerhalb von GSM- und UMTS-Netzen,
in welchen die Ratenadaption sowohl für Funk als auch für IP-Transportnetze
vorgenommen wird. Die Ratenanpassung wird in Übereinstimmung mit den verfügbaren Ressourcen
sowohl im Funk- als auch in einer Anzahl von Zwischen-IP-Netzen
vorgenommen. Die Interaktion kann folgendermaßen beschrieben werden:
- 1) Zwei Mobilstationen, vorzugsweise CS-Endgeräte (schaltungsvermittelte
Endgeräte),
senden Sprachrahmen zueinander. Ein anderes Beispiel ist eine Mobilstation
und ein MGW, die in einem UE-zu-PSTN-Ruf kommunizieren.
- 2) Die erste Mobilstation sendet einen komprimierten Sprachrahmen
in Vorwärtsrichtung
einschließlich
einer Ratenanweisung (CMR) für
die entgegengesetzte Richtung, d.h., für die empfangenen Sprachrahmen.
- 3) BTS/Knoten-B und/oder BSC/RNC modifizieren möglicherweise
die Sprachratenanweisungen in Übereinstimmung
mit Funkbedingungen in Rückwärtsrichtung
(entgegengesetzter Richtung).
- 4) MGW und RNC messen die Zahl der ECN-markierten oder verlorenen
Pakete auf den Rückwärtsverbindungsstrecken
(Nb und Iu) und stimmen die DCCP-Senderate und die Ratenanweisungen
(CMR) in Übereinstimmung
mit Netzbedingungen ab.
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Das
IP-Netz kann dasselbe oder ein abweichendes sein abhängig von
der Topologie und Konfiguration der Transportnetze. Die Anpassung
beim Funk wird in Übereinstimmung
mit den vorangehend beschriebenen Verfahren vorgenommen. Die Anpassung
in Übereinstimmung
mit den IP-Netzbedingungen wird ebenfalls in Übereinstimmung mit den zuvor
beschriebenen Verfahren unter Verwendung von ECN oder Diff. serv-Bemerkung
vorgenommen, dem DCCP und dem Erfassen von verworfener/verlorener
Pakete oder anderer Verfahren. Der Algorithmus für DCCP sollte idealer Weise
an das Sprach-Codec und seine Konfiguration angepasst sein.
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Zum
Zwecke der weiteren Beschreibung der Betriebsprinzipien der Erfindung
zeigt 5 die Topologie eines Basisnetzes, in dem die
Prinzipien der Erfindung in vorteilhafter Weise benutzt werden können. Eine Mobilstation
(MS) 501a, die schaltungsvermittelte Sprachkommunikationseinrichtungen
verwendet, wird verwendet für
Sprachkommunikationen mit einer zweiten Mobilstation; die zweite
Mobilstation kann ein Drahtlosendgerät sein oder, wie dargestellt,
eine andere MS 501b. Die MSs 501a und 501b kommunizieren
jeweils mit dem Netz durch Basisstationen (BTS) 502a bzw. 502b.
Medien-Gateways 503a und 503b stellen
dann die Einrichtung zum Routen der Sprachkommunikation durch ein
paketbasiertes Netz bereit wie z.B. ein Internet-Protokollnetz (IP-Netz) 504.
Die Dienstequalität
(QoS) für
solche Sprachkommunikationen kann beispielsweise durch Verschlechterung
der Luftschnittstelle zwischen der MS 501a und der BTS 502a,
sowie durch Verkehrüberlastung
im IP-Netz 504 negativ beeinträchtigt werden. Diese Probleme
können
jedoch unter Verwendung der Prinzipien der vorliegenden Erfindung
ausgeräumt
werden.
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Die
Erfindung kombiniert Mechanismen zum Anpassen der Sprachcodierrate
einer MS als eine Funktion von Netzverkehrüberlastung von irgendeiner
Verbindungsstrecke im paketbasierten Kernnetz sowie der Luftschnittstellenqualität. Die zum
Anpassen der Sprachcodierrate verwendeten Verfahren sind allgemein
in 6 und 7 dargestellt; spezifische Beispiele
des Betriebs des Verfahrens werden in 8–10 dargestellt,
die unten beschrieben werden. Wie in 6 dargestellt,
empfängt
unter Bezugnahme auf 5 ein Netzknoten eine CMR im
Schritt 601. Eine Anfangs-CMR wird durch die MS 501a festgelegt
und identifiziert eine anfängliche
maximale Sprachcodierrate, die als eine Funktion von Abwärtsstreckenverbindungs-
bzw. Downlink-Funkqualität
zwischen BTS 502a und dem MS 501a Empfänger ausgewählt werden.
Darauf folgend wird die CMR beispielsweise durch das MGW 503a und
das MGW 503b gemeinsam mit Sprachpaketen von MS 501a empfangen.
Im Schritt 602, der auf kontinuierlicher Basis ausgeführt werden
kann, überwacht
ein Netzwerkknoten (z.B. MGW 503a) Netzbetriebsparameter
und bestimmt sie derart, wie die Verkehrüberlastung in dem IP Netz 504.
Das in der Internet Engineering Task Force-(IETF-)Anfrage für Kommentierungen
(FRC) 3168, "Das
Hinzufügen
expliziter Verkehrüberlastungsmeldung
(ECN) zu IP" (September
2001), das hier durch Bezugnahme aufgenommen wird, kann verwendet
werden zum Signalisieren solcher Netzverkehrüberlastung; das ECN Protokoll
kann beispielsweise die Verkehrüberlastung
in dem IP-Netz 504 basierend auf Sprachpaketen, die durch
das ferne Endgerät
(z.B. MS 501b) zu MS 501a gesendet werden.
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Im
Schritt 603 wird bestimmt, ob die Parameter innerhalb eines
vorbestimmten Bereichs liegen. Ist dies der Fall, werden die Sprachpakete
mit einem unmodifizierten CMR (Schritt 604) weitergeleitet;
andernfalls wird die durch die CMR identifizierte Sprachcodierrate
als eine Funktion der gemessenen Netzparameter (Schritt 605)
reduziert, und die Sprachpakete werden mit dem modifizierten CMR
weitergeleitet (Schritt 606). Die CMR kann weiter bei nachfolgenden
Netzknoten modifiziert werden. In solchen Fällen werden einer oder mehrere Betriebsparameter
des paketbasierten Netzes bei solchen nachfolgenden Netzknoten unter
Verwendung von beispielsweise dem ECN-Protokoll bestimmt. Wenn die
modifizierte CMR bei dem nachfolgenden Netzknoten empfangen wird,
wird sie in Richtung des fernen Endgeräts weitergeleitet, wenn die
Betriebsparameter innerhalb eines vorbestimmten Bereichs liegen,
der geeignet ist für
die Übertragung
von Sprachpaketen durch das Netz unter Verwendung der reduzierten
Maximalsprachcodierrate; andernfalls wird die in der Codec-Modusanforderung
identifizierte reduziere Maximalsprachcodierrate weiter reduziert
als eine Funktion der Betriebsparameter und dann weitergeleitet
in Richtung des fernen Endgeräts.
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In
Fällen,
in denen das ferne Endgerät
eine andere MS ist (z.B. MS 501b), kann die CMR ferner
modifiziert werden als eine Funktion der Aufwärtsstreckenverbindungs-Funkqualität zu der
fernen MS. Beispielsweise, wie in 7 dargestellt,
kann ein Funknetzcontroller (RNC) die Aufwärtsstreckenverbindungs-Funkqualität für die zweite
MS schätzen
(Schritt 701). Wenn die Aufwärtsstreckenverbindungs-Funkqualität innerhalb
eines vorbestimmten Bereichs liegt (Schritt 702), der geeignet
ist für
die Übertragung
der Sprachpakete, modifiziert der RNC die CMR nicht (Schritt 703);
wenn die Aufwärtsstreckenverbindungs-Funkqualität nicht
innerhalb des vorbestimmten Bereichs liegt, wird jedoch der RNC
die Sprachcodierrate als eine Funktion der Aufwärtsstreckenverbindungs-Funkqualität weiter
reduzieren (Schritt 704). Demnach kann die optimale CMR auf
einer Ende-Ende-Basis
als eine Funktion von Luftschnittstellenqualität und Netztransportstörung bestimmt werden.
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Wenden
wir uns nun 8–10 zu,
es werden Beispiele der Prinzipien der Erfindung im Betrieb erläutert. In
diesen Beispielen gibt es vier Sprachcodiermodi, Modus 1 bis 4 in
jeweiliger Entsprechung zu 4,75; 5,90; 7,40 und 12,20 kb/s. Zuerst
zeigt 8 ein Beispiel, bei dem eine Unzulänglichkeit
in der Aufwärtsstreckenverbindung
zu der fernen MS 801b vorliegt. Anfangs schätzt die
MS 801a die Abwärtsstreckenverbindungs-Funkqualität zwischen
der BTS 802a und ihrem Empfänger. In diesem Beispiel ist
die Qualität
sehr gut und daher fordert die MS 801a das Benutzen des
Modus 4 für
die Abwärtsstreckenverbindung
(MaxDL = 4); das heißt,
die CMR entspricht Modus 4. In diesem Beispiel wird angenommen,
dass die BTS 802a bestimmt, dass die Abis-Schnittstelle
(Schnittstelle zwischen BTS und MGW) nicht überlastet ist und dass die
Sprachcodierrate Modus 4 entsprechen sollte (d.h., MaxAbis = 4);
wenn BTS 802a beispielsweise bestimmt, dass die Abis-Schnittstelle
derzeit überlastet
ist, könnte
sie jedoch die Rate reduzieren (z.B. durch Einstellen von MaxAbis
= 3). Demnach verwendet MS 801a eine Anfangssprachcodierrate
von 12,20 kb/s für
Sprachpakete (oder Rahmen), und die BTS 802a let die CMR,
die andernfalls als Codec-Modusanweisung (CMC bzw. Codec Mode Command)
bezeichnet wird, als das Minimum ("Min")
von MaxDL und MaxAbis (d.h., Modus 4) fest, welcher mit
den Sprachpaketen zu dem MGW 803a weitergeleitet wird.
In diesem Beispiel bestimmt das MGW 803a auch, dass es
keine Netzverkehrsüberlastung
auf der Nb-Schnittstelle (der Schnittstelle zwischen MGWs) gibt,
was eine reduzierte Sprachcodierrate garantiert (z.B. MaxNb = 4),
wie durch ECN angedeutet, und demnach wird der CMR-Modus 4 beibehalten.
In ähnlicher
Weise bestimmt das MGW 803b, dass es keine Netzüberlastung
auf der Iu-Schnittstelle (der Schnittstelle zwischen MGW und RNC)
gibt, was eine reduziere Sprachcodierrate garantiert (z.B. MaxIu
= 4), wie durch ECN angegeben, und, demnach wird der CMR Modus wieder
aufrecht erhalten. Der Funknetzcontroller 802b bestimmt
jedoch, dass es in einer Überlast
Aufwärtsstreckenverbindung
von der MS 801b, die eine Abnahme der Sprachcodierrate
garantiert; in diesem Beispiel erfordert die Überlast eine Reduzierung auf
den Modus 3 (MaxUL = 3) und demnach legt RNC 802b auf
das Minimum von dem empfangenen CMR und MaxUL fest, welches dann
weitergeleitet wird mit den Sprachpaketen zu MS 801b. MS 801b legt
dann seine Sprachcodierrate auf 7,4 kb/s fest. Diese Sprachcodierrate
wird durch einen Codec-Modusangabeparameter (CMI-Parameter) in jedem
von MS 801b zu MS801a übertragenen Sprachrahme
identifiziert; auf den Empfang eines solchen Sprachrahmens hin stellt
dann die MS 801a ihre Sprachcodierrate Modus 3 ein.
Demnach wird in diesem Beispiel die Codec-Ratenanpassung, die sowohl für die Luftschnittstellenqualität als auch
die Netzverkehrsüberlastung
zählt,
auf eine Ende-Ende-Basis innerhalb einer Umlaufzeitperiode erreicht.
-
9 zeigt
ein Beispiel, in dem es eine Unzulänglichkeit in der Abwärtsstreckenverbindung
zur MS 901a gibt. Anfänglich
schätzt
MS 901a die Abwärtsstreckenverbindungs-Funkqualität zwischen
BTS 902a und ihrem Empfänger.
In diesem Beispiel ist die Qualität schwach und MS 901a fordert,
den Modus 1 für
die Abwärtsstreckenverbindung
zu verwenden (MaxDL = 1); d.h., die CMR entspricht Modus 1.
In diesem Beispiel wird angenommen, dass BTS 902a bestimmt,
dass die Abis-Schnittstelle derzeit nicht überlastet ist und dass die
Sprachcodierrate Modus 4 entsprechen sollte (d.h., MaxAbis
= 4). Demnach verwendet MS 901a eine Anfangssprachcodierrate
von 4,75 kb/s für
Sprachpakete (oder Rahmen) und BTS 902a legt die CMR ein,
die die anderweitig als Codec-Modusanweisung (CMC) bezeichnet wird,
auf das Minimum ("Min") von MaxDL (d.h., Modus 1)
und MaxAbis (d.h., Modus 4) welche dann weitergeleitet
werden mit den Sprachpaketen zu MGW 903a. In diesem Beispiel
bestimmt MGW 903a auch, dass es keine Netzwerkverkehrsüberlastung
auf der Nb-Schnittstelle gibt, was eine reduziert Sprachcodierrate
garantiert (d.h., MaxNb = 4), wie durch das ECN-Protokoll angegeben.
MGW 903a legt jedoch die CMR auf das Minimum von der CMR
fest (d.h., Modus 1), die von der BTS 902a empfangen
wird und auf MaxNb (Modus 4); demnach leitet MGW 903a die
Sprachpakete mit einer angegebenen CMR von Modus 1 weiter.
In ähnlicher
Weise bestimmt MGW 903b, dass es keine Netzverkehrsüberlastung
auf der Iu-Schnittstelle gibt, was eine reduzierte Sprachcodierrate
garantiert (d.h., MaxIu = 4). MGW 903b legt jedoch die
CMR auf das Minimum von CMR fest (d.h. Modus 1), das von dem
MGW 903a empfangen wird und MaxIu (d.h., Modus 4);
demnach leitet MGW 903b die Sprachpakete mit einem angegebenen
CMR von Modus 1 weiter. Der Funknetzcontroller 902b bestimmt,
dass es eine Überlastung
auf der Aufwärtsstreckenverbindung
von MS 901b gibt, die eine Verringerung der Sprachcodierrate
garantiert; in diesem Beispiel erfordert die Überlastung eine Reduzierung
zum Modus 3 (MaxUL = 3). RNC 902b legt die CMR
auf das Minimum der empfangenen CMR fest (d.h., Modus 1)
und MaxUL (d.h., Modus 3), was dann weitergeleitet wird
mit den Sprachpaketen zu MS 901b. MS 901b legt
dann seine Sprachcodierrate auf 4,75 kb/s fest. Demnach wird in
diesem Beispiel die Codec-Ratenanpassung,
die sich sowohl für
die Luftschnittstellenqualität
als auch die Netzverkehrsüberlastung
auf einer Ende-Ende-Basis ergibt, innerhalb einer Einwegezeitdauer
erzielt.
-
Schließlich zeigt 10 ein
Beispiel, bei dem es Unzulänglichkeiten
sowohl in der Luftschnittstelle als auch im Kernnetz gibt. Anfangs
schätzt
MS 1001a die Abwärtsstreckenverbindungs-Funkqualität zwischen BTS 1002a und
ihren Empfänger.
In diesem Beispiel ist die Qualität sehr gut und daher fordert
MS 1001a die Benutzung von Modus 4 für die Abwärtsstreckenverbindung
(MaxDL = 4); d.h., das CMR entspricht Modus 4. In diesem
Beispiel bestimmt die BTS 1002a, dass die Abis-Schnittstelle
derzeit überlastet
ist und die Sprachcodierrate Modus 2 entsprechen sollte
(d.h., MaxAbis = 2). Die Sprachcodierrate von 5,90 kb/s für Sprachpakete
(oder Rahmen) wird verwendet und die BTS 1002a stellt das
CMR als das Minimum ("Min") von MaxDL ein (d.h.,
Modus 4) und MaxAbis (d.h., Modus 2), welche dann
weitergeleitet werden mit den Sprachpaketen zu MGW 1003a.
In diesem Beispiel bestimmt das MGW 1003a, dass es Netzverkehrsüberlastung
auf der Nb-Schnittstelle gibt, was eine reduziere Sprachcodierrate
garantiert (d.h., MaxNb = 1). Demnach stellt das MGW 1003a die
CMR auf das Minimum der empfangenen CMR ein (d.h., Modus 1)
und MaxNb (d.h., Modus 1), welche dann weitergeleitet wird
mit den Sprachrahmen zu MGW 1003b. MGW 1003b bestimmt,
dass es keine Netzwerkverkehrsüberlastung
auf der Iu-Schnittstelle gibt, was eine reduzierte Sprachcodierrate
garantiert (d.h., MaxIu = 4); demnach stellt MGW 1003b das
CMR auf das Minimum des empfangenen CMR (d.h., Modus 1)
und MaxIu (d.h., Modus 4) ein, was dann weitergeleitet
wird mit den Sprachrahmen RNC 1002b. Der Funknetzcontroller 1002b bestimmt,
dass es keine Überlastung
auf der Aufwärtsstreckenverbindung
von MS 1001b gibt, die eine Verringerung der Sprachcodierrate
garantiert, und demnach stellt RNC 1002b das CMR auf das
Minimum des empfangenen CMR ein (d.h., Modus 1) und MaxIu
(d.h., Modus 4), welche dann weitergeleitet wird mit den
Sprachpaketen zu MS 1001b. MS 1001b stellt dann
seine Sprachcodierrate auf 4,75 kb/s ein. Diese Sprachcodierrate
wird dann durch einen Codec-Modusanzeige-(CMI)-Parameter in jedem
von MS 1001b zu MS 1001a übertragenen Sprachrahmen identifiziert.
Demnach wird in diesem Beispiel die Codec-Ratenadaption, die sowohl
für die
Luftschnittstellenqualität
als auch die Netzverkehrsüberlastung
gilt, auf einer Ende-Ende-Basis innerhalb einer Einwege-Zeitdauer
erzielt.
-
Letztendlich
wird überlegt,
wie der optimale AMR-Modus auszuwählen ist. Als ein Beispiel
kann AMR konfiguriert werden mit der am meisten bevorzugten Konfiguration
von vier Modi mit 12,2, 7,4, 5,9 und 4,75 kbit/s. Diese Raten sind
angemessen für
die individuelle Funkverbindung in GSM für Vollratenverkehrskanäle und Halbratenverkehrskanäle (wobei
12,2 nicht möglich
ist und ausgeschlossen ist). typischerweise sind Funkverbindungen
die meiste Zeit gut bis exzellent und so haben die meisten Rufe
Raten von 12,2 und nur einige laufen bei geringeren Raten. Die Durchschnittsbitrate
kann in der Größenordnung
von beispielsweise 80%·12,2
+ 10%·7,4
+ 5%·5,9
+ 5%·4,75
= 11 kbit/s liegen; geringfügig
vereinfacht. Nun gibt es in diesem Beispiel Tausende von Rufen,
die die Nb-Verbindungsanwendung zwischen zwei MGWs durchlaufen.
All jene variieren eine Bitrate immer bedingt durch individuelle
Funkbedingungen, aber die Nb-Verbindung wird nicht überlastet
und führt
keine Änderung
der Durchflussratenbefehle durch. Aber dann erreicht bedingt durch
die Zunahme des Verkehrs während
der kommenden Spitzenzeit – die
Nb-Verbindung ihre Kapazitätsgrenze
und beginnt mit dem Steuern der Raten in Abwärtsrichtung. Aber wie soll
es am besten vorgenommen werden? Eine erste Option ist die Rate
für alle
Rufe von maximal 12,2 bis maximal 7,4 zurückzusetzen, aber dies ist bereits
eine großer
Schritt und begrenzt die Rufqualität für nahezu alle Rufe und strebt
viel mehr Kapazität
auf Nb an, als tatsächlich
benötigt.
Demnach ist dies nicht optimal. Die Durchschnittsbitrate wurde dann
(dieselben Funkbedingungen angenommen):
80%·7,4 + 10%·7,4 + 5%·5,9 + 5%·4,75 = 7,2 kbit/s. Die Zunahme
der Kapazität
von Nb würde
11/7,2 = 1,5=50% sein, was nicht zu viel ist (z.B. mehr als benötigt wird
für gerade
das Behandeln der Überlast).
Eine zweite Option ist für
die Nb-Verbindung, die Raten nur für einige Sprachrufe (z.B. 10%)
zu begrenzen und die anderen unbeeinträchtigt zu lassen. Dies ist
eine solche Art, weil 90% der Rufenden noch die optimale Qualität erfahren.
Aber nun haben einige immer Qualitätstreue während andere permanent eine
niedrige Qualität
haben. Die Kapazitätsverstärkung ist
in diesem Beispiel 11/(90%·11
+ 10%·7,2)
= 1,04 = 4% mehr, so dass wir die Überlast in kleinen Schritten
steuern können.
Schließlich
ist es eine dritte und beste Option, zu einem Zeitpunkt die Raten
für einige
Sprachrufe zu begrenzen und dann zu einem nächsten Zeitpunkt Rateneinschränkung für andere
Rufe aufzuerlegen und dann wieder andere Rufe und so verteilt sich
die Rateneinschränkung über alle
Rufe, aber nur zu einem geringen Umfang. Beispielsweise wird im
Durchschnitt jede Rate um 11 kbit/s bis 10,6 kbit/s herabgesetzt,
obwohl diese Bitrate nicht eine reale Rate existiert ?, sondern
nur als Langzeitdurchschnitt. In diesem Fall ist die erreichte Sprachqualität in großem Umfang
viel näher
bei 12,2 als bei 7,4 und das ist das erwünschte Ergebnis: Qualität so gut
wie möglich,
eingeschränkt
nur soweit wie nötig.
-
Die
beschriebene Ratensteuerung arbeitet recht schnell. Der AMR-Standard
lässt es
zu, mit der Rate mit einem Schritt (z.B. von 12,2 zu 7,4) in 40
ms aufwärts/abwärts zu gehen.
Um von der obersten Rate 12,2 zur untersten Rate 4,75 zu gehen,
erfordert es 3·40
= 120 ms. Die Ratensteuerungsführungsschleife
erfordert im Grunde maximal eine Umlaufzeitverzögerung, was typisch unterhalb
von 400 ms ist. So ermöglichen
beide zusammen eine Grobschätzung
der Ratensteuergeschwindigkeit; z.B. kann innerhalb (schlechtester
Fall) 500 ms die Kapazität
auf der Nb-Verbindung
um den Faktor 12,2/4,75 = 2,5 = 250% erhöht werden. Unglücklicherweise
basieren diese Berechnungen auf den Netzbitraten und ignorieren
den Paketüberhang,
so dass sie viel besser für
ATM als für
IP arbeiten.
-
Obwohl
die vorliegende Erfindung detailliert beschrieben worden ist, werden
Fachleute sich eine Vielfalt von Änderungen, Austauschungen und
Abwandlungen zu den hier beschriebenen beispielhaften Ausführungsformen
ausdenken ohne vom Schutzbereich der Erfindung in ihrer breitesten
Form abzuweichen. Die hier präsentierten
beispielhaften Ausführungsformen
zeigen die Prinzipien der Erfindung und sind nicht dazu gedacht,
die Erfindung vollständig
auszuschöpfen
oder einzuschränken
auf die offenbarte Form; es ist gedacht, dass der Schutzbereich
der Erfindung durch die hier anheftenden Patentansprüche und
ihre Äquivalente
bestimmt wird.
-
ZUSAMMENFASSUNG:
-
ADAPTIVER MOBILTELEFONIE-SPRACHTRANSPORT ÜBER EIN
INTERNETPROTOKOLLNETZ
-
Eine
Codec-Ratenadaption für
drahtlose, schaltungsvermittelte Sprachkommunikationen, die durch ein
paketbasierten Netz geroutet werden. Eine in einer Sprachkommunikation
mit einem fernen Endgerät
teilnehmende Mobilstation (MS), vorzugsweise mit schaltungsvermittelten
Diensten, sendet eine anfängliche CMR,
die eine anfängliche
maximale Sprachcodierrate angibt, die als eine Funktion einer Abwärtsstreckenverbindungs-Funkqualität ausgewählt wird.
Bei jedem Zwischennetzknoten werden einer oder mehrere Betriebsparameter
durch Verwenden eines Explicit-Congestion-Notification-(ECN-)Protokolls
bestimmt. Wenn ein CMR bei einem jeweiligen Netzknoten empfangen
wird falls die Betriebsparameter nicht innerhalb eines vorbestimmten
Bereichs liegen, der für
die Übertragung
von Sprachpaketen durch das Netz unter Verwendung der anfänglichen
maximalen Sprachcodierrate geeignet ist, wird die maximale Sprachcodierrate,
die durch die CMR identifiziert wird, als eine Funktion der Betriebsparameter
reduziert und dann in Richtung des fernen Endgeräts weitergeleitet. Abkürzungen/Definitionen
Abis | Interface
between BTS and MGW | Schnittstelle
zwischen BTS und MGW |
AMR | Adaptive
Multi-Rate | Adaptive
Mehrfachrate |
ATM | Asynchronous
Transfer Mode | Asynchroner Übertragungsmodus |
BSC | Base
Station Controller | Basisstationssteuerung |
BTS | Base
Transceiver Station | Basissendeempfangsstation |
CMC | Codec
Mode Commands | Codec-Modus-Anweisungen |
CMI | Codec
Mode Indications | Codec-Modus-Angaben |
CMR | Codec
Mode Requests | Codec-Modus-Anforderungen |
CRCR | Codec
Rate Control Request | Codec-Raten-Steueranforderungen |
CS
Endgerät | Circuit
Switched Terminal | Schaltungsvermitteltes
Endgerät |
DCCP | Datagram
Congestion Control Protocol | Datagramm-Verkehrüberlastungssteuerprotokoll |
DL | Downlink
interface at MS | Abwärtsstreckenverbindungs-Schnittstelle bei
MS |
ECN | Explicit
Congestion Notifiation | Explizite
Verkehrüberlastungsmeldung |
GSM | Global
System for Mobile Communications | Globales
System für
Mobile Kommunikationen |
IETF | Internet
Engineering Task Force | Internet
Engineering Task Force |
IP | Internet
Protocol | Internet-Protokoll |
lu | Interface
between MGW and RCN | Schnittstelle
zwischen MGW und RNC |
MGW | Media
Gateway | Medien-Gateway |
MGW | Media
Gateway | Medien-Gateway |
MS | Mobile
Station | Mobilstation |
Nb | Interface
between MGWs | Schnittstelle
zwischen MGWs |
PSTN | Public
Switched Telephone Network | Öffentliches
Wählvermittlungstelefonnetz |
QoS | Quality
of Service | Dienstequalität |
RNC | Radio
Network Controller | Funknetzsteuerung |
RNC | Radio
Network Controller | Funknetzsteuerung |
TCP | Transport
Control Protocol | Transportsteuerprotokoll |
UDP | User
Datagram Protocol | Benutzerdatagrammprotokoll |
UE | User
Equipment | Benutzerausrüstung |
UL | Uplink
interface at MS | Aufwärtsstreckenverbindungs-Schnittstelle bei
MS |
UMTS | Universal
Mobile Telecommunikations Systems | Universal-Mobil-Telekommunikationssystem |
VoIP | Voice
Over IP | Sprache über IP |