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Magnetton-Diktiergerät mit rotierendem Schallspeicher Die Erfindung
bezieht sich auf ein Magnetton-Diktiergerät mit einem rotierenden Schallspeicher
in Walzenform, über den der Tonkopf in einer Schraubenlinie synchron geführt wird.
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Das Aufnahmematerial der Magnetton-Diktiergeräte besteht im wesentlichen
darin, daß man auf einen beweglichen Schallspeicher, wie ein dünnes Kunststoffband,
das eine Eisen- oder Eisenoxydpulverschicht trägt, mit Hilfe eines Aufnahmekopfes
die -Tonfrequenzen aufprägt. Das Band wird von einem Motor mit konstanter Geschwindigkeit
vorbeigezogen. Bei der Wiedergabe läuft das Band mit gleicher Geschwindigkeit am
Abhörkopf vorbei. In der Pulverschicht werden Wechselspannungen induziert, verstärkt
und einem Lautsprecher zugeführt.
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Die Kunststoffbänder werden in Kassetten aufgerollte bzw. bei der
Aufnahme wieder abgezogen, so daß das Fassungsvermögen für ein recht langes Diktat
gegeben ist. In vielen Fällen kommt man aber nicht dazu, dieses Fassungsvermögen
ganz auszunutzen, sondern bespricht die Bänder z. B. nur zur Hälfte. Dadurch, daß
das Band recht fest aufgewickel ist, ist sein Abziehwiderstand nicht gerade gering.
Hierbei ergeben sich beim Abziehen Geräusche, die vom Gerät aufgenommen werden und
den Geräuschpegel erhöhen. Das Band kann sich auch verheddern. Es sind statt dessen
auch Magnettonplatten und Magnettonwalzen bekannt. Bei letzteren bereitet die Befestigung
Schwierigkeiten.
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Der vorstehende Nachteil wird erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß
der auswechselbare walzenförmige Schallspeicher 13 mindestens an einem Ende
14 mit Kupplungsteilen, wie Rillen 15, versehen ist, die mit Gegenkupplungsteilen,
wie Nocken oder einem Zahnkranz 16 eines abstehenden Geräteflansches 11, kuppelbar
sind.
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Da erfindungsgemäß die Anordnung auch so getroffen sein kann, daß
man einen starren Zylinder als Träger und auf diesem den eigentlichen Tonträger
in Form einer zylindrischen dünnen Folie befestigt, wird die Herstellung des Tonträgers
dadurch noch weiter vereinfacht, daß aus langen Schläuchen die erforderlichen Folienstücke
einfach in Serienfertigung abgeschnitten werden. Verwendet man aber dünnwandige
Metallzylinder, so können diese durch das Strangpressen hergestellt werden.
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Die Führung des Tonkopfes relativ zur Mantelfläche kann so erfolgen,
daß man eine parallel zur Zylinderachse angeordnete, mit einem Gewindeloch des Tonkopfes
im Eingriff stehende, angetriebene Gewindespindel und ferner eine zur letzteren
parallele, auch eine Öffnung des Tonkopfes durchsetzende, mit dieser Öffnung eine
formschlüssige Führung bildende Schiene verwendet. Die Schiene und die Gewindespindel
können raumsparend innerhalb des Zylinders selbst angeordnet sein. Der Tonkopf,
also der Aufnahme- und der Abhörkopf, sitzt z. B. auf einer kleinen Platte od. dgl.,
wobei die formschlüssige Führung durch einen Schlitz an einem Ende der Platte gegeben
ist, welche die Schiene mit Schenkeln übergreift. Wesentlich ist, daß der Querschnitt
der Schiene und die entsprechende Öffnung in der Platte einander angepaßt sind.
Das Gewindeloch in dieser Platte hat zu dem Schlitz im wesentlichen den gleichen
Abstand wie derjenige zwischen Gewindespindel und Schiene.
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Der Erfindungsgegenstand wird an Hand der nachfolgenden Zeichnungen
erläutert, die schematische Ausführungsbeispiele darstellen. Es zeigt F i g. 1 eine
perspektivische Darstellung eines Teils des Diktiergerätes, wobei der Zylinder und
die Gewindespindel gestrichelt, die Schiene, der Tonkopf und die Fassung zum Antrieb
des Zylinders durch ausgezogene Linien dargestellt sind, F i g. 2 einen Längsschnitt
durch F i g. 1, F i g. 3 eine vergrößerte Darstellung des Zylinderantriebs gemäß
F i g. 2, F i g. 4 einen Schnitt nach Linie 111-III der F i g. 3,
F
i g. 5 einen Längsschnitt durch den Antrieb und den Zylinder für eine andere Ausführungsform,
bei welcher die magnetisierbare Schicht aber auch innerhalb des Zylinders aufgetragen
ist, F i g. 6 eine Ansicht in Richtung der Pfeile V-V der F i g. 5, F i g. 7 einen
folienförmigen, mit der magnetisierbaren Schicht versehenen Zylinder, F i g. 8 eine
abgewandelte zylindrische Trägerfolie, welche an einem Ende parallel zueinander
verlaufende Rillen aufweist, F i g. 9 eine Schnittdarstellung in Längsrichtung eines
abgewandelten Diktiergerätes, bei welchem die äußere Zylindermantelfläche durch
den Tonkopf abgetastet wird.
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Auf einer Bodenplatte 10 des Diktiergerätes sind mindestens
ein, vorzugsweise aber zwei Trägerflansche 11, 12 vorhanden, die von der Bodenplatte
senkrecht abstehen und zur Lagerung des Zylinders 13 dienen. Der Zylinder kann einmal
aus einem festen Kunststoff bestehen und ist an seiner inneren Oberfläche mit einem
an sich bekannten, geeigneten magnetisierbaren Werkstoff überzogen. Er kann auch
vollständig aus diesem Werkstoff bestehen. Das hintere Ende 14 des Zylinders ist
verstärkt und bildet eine mit Rillen 15 versehene Fassung. Statt der Rillen
können hier auch Zähne vorhanden sein. Dieses Ende 14 greift in die im Flansch
11 vorhandene Fassung ein, die ein Rillen- oder Zahnkranz 16 sein kann (F
i g. 4). Ferner weist der Zylinder eine Endplatte 17 od. dgl. (F i g. 3) auf, die
den Flansch 11 verschließt. Im Bereich dieser Platte (F i g. 2) ist eine Aufnahme
für das Ende einer Gewindespindel 18, welches als Vierkant 19 ausgebildet sein kann.
Diese Schraubenspindel ist in der Achse des Zylinders 13 angeordnet und etwa so
lang wie der Zylinder. Das andere Ende 20 des Zylinders ist offen, so daß
der Zylinder an sich die Form einer Hülse hat. Im übrigen können die Rillen 15 parallel
zur Zylinderachse oder auch leicht schräg verlaufen.
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Der Zylinder 13 wird in Richtung des in F i g. 1 dargestellten Pfeiles
eingesetzt. Hierbei kuppeln die Rillen 15 mit dem Kranz 16. Zwischen
diesem Kranz und dem Flansch 11 ist ein Kugellager 21 oder ein Nadellager
vorhanden. Hierdurch wird die Reibung auf ein Minimum herabgesetzt, wenn der Zylinder
13 rotiert. Das Kugellager sitzt natürlich fest im Flansch 11. Statt des
Kugellagers kann man auch ein Gleitlager verwenden. Der Kranz 16 kann auch unmittelbar
die innere Lagerschale des Kugellagers od. dgl. bilden. Ferner kann der Kranz
16 statt Zähnen in den Rillen 15 Nocken aufweisen.
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Zweckmäßig ist auf einem verlängerten Teil des Kranzes 16 eine
ringförmige Führung, wie eine Ringnut 22, vorhanden, die ein keilförmiges Profil
haben kann. Dann erfolgt der Antrieb von einem Motor 23 aus über den Keilriemen
24, der in der Nut 22 liegt und gespannt ist. Wird der Motor angeschaltet, wird
der Zylinder und mit ihm synchron die Schraubenspindel 18 in Rotation versetzt.
Die Schraubenspindel durchsetzt aber eine Gewindeöffnung 25 einer Platte 26 od.
dgl., die am oberen Ende den bzw. die eigentlichen Tonköpfe 27 trägt. Andererseits
ist diese Platte mit einem Führungsschlitz 28 od. dgl. (F i g. 4) versehen. Der
Querschnitt dieses Schlitzes wird der Schiene 29 angepaßt, welche die Platte 26
trägt und undrehbar im Flansch 12 befestigt ist. Die Platte 26 kann aus einem elektrisch
nichtleitenden Werkstoff bestehen. Um einen besseren Sitz auf der Schiene 29 zu
haben, kann die Platte im Schlitz 28 mit mindestens einer Blattfeder versehen sein.
Die Schiene 29 und der Schlitz 28 tragen gleichfalls, wie nicht im einzelnen dargestellt,
die elektrischen Stromkontakte 29a. Ferner ist eine Feder, wie eine Druckfeder 30,
in die Platte eingebaut, so daß der Tonkopf gegen den inneren Zylindermantel leicht
angedrückt werden kann. Die Feder kann gleichfalls dazu dienen, einen gewünschten
einstellbaren Luftspalt zwischen Tonkopf 27 und Zylindermantel festzulegen. Auch
die Schiene 29 soll aus elektrisch isolierendem Kunststoff bestehen, wobei sich
der oder die elektrischen Kontakte sich über die ganze Länge der Schiene erstrecken,
z. B. Bürstengleitkontakte, welche mit Gegenkontakten des Tonkopfes 27 in Verbindung
stehen.
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Die axiale Stellung des Zylinders 13 wird dadurch festgelegt, daß
beispielsweise zwischen dem Zylinderende 14 und dem Kranz 16 federnd
angeordnete Kugeln vorhanden sind, die in eine Rast oder Nut des Zylinders eingreifen,
wenn dieser in das Diktiergerät richtig eingeschoben ist. Dann kann sich der Zylinder
nicht mehr verschieben.
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Es ist ersichtlich, daß beim Diktat sowie angelassenem Motor 23 der
Zylinder, ohne sich axial zu verschieben, rotiert und durch die gleichfalls rotierende
Gewindespindel, die Platte 26 und somit den Tonkopf 27 geführt auf der Schiene
29, im Sinne der F i g. 2, von rechts nach links bewegen, da die Teile 25, 18 im
Gewindeeingriff stehen. Der Tonkopf tastet den Zylindermantel innen auf einer Schraubenlinie
nacheinander und vollständig ab, so daß die ganze Zylinderinnenfläche für die Tonaufnahme
und Wiedergabe zur Verfügung steht.
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Ein anderes Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 5 gestattet gleichfalls
die gesamte Zylinderinnenfläche durch den Tonkopf 27a abzutasten; hier ist die Platte
26 a jedoch mit einer Spindel 18 a starr verbunden. Man verwendet hierbei
einen Zylinder aus einem nicht magnetisierbaren Material, beispielsweise Leichtmetall
oder Kunststoff, der wiederum auf Rollen oder in Kugellagern 21 aufgenommen wird.
Die stirnseitige Platte 17a des Zylinders trägt aber ein Muttergewinde 33,
welches mit dem Gewinde der Spindel 18a im Eingriff steht. Die Spindel ist außerdem
mit einer Längsnut 31 versehen, in welche die Spitze des Dornes 32 (F i g.
6) eingreift, so daß die Spindel 18a sich nicht drehen kann. Ist nun der Zylinder
über Motor 23 und einen Treibriemen, wie Zahnriemen oder Keilriemen 24, angetrieben,
wird die Spindel 18a infolge des Gewindeeingriffs zwischen dem Muttergewinde 33
und dem Gewinde der Spindel 18 a axial verstellt, so daß der Tonkopf den Zylindermantel
innen abtastet. Bei diesem als auch bei den Ausführungsbeispielen gemäß F i g. 1
bis 4 kann auch ein Getriebe, wie Zahnradgetriebe, zwischen dem Motor 23 und dem
Zylinder 13 vorhanden sein. Die Geschwindigkeit, mit dem der Tonkopf sich bewegt,
kann auch durch Auswahl der Gewindesteilheit vorbestimmt werden. Die elektrischen
Leitungen zum Tonkopf verlaufen innerhalb der Gewindespindel 18a.
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Das Diktiergerät wird ferner dadurch verbilligt, daß man aus einer
Kunststoffolie hergestellte Zylinder 13 a (F i g. 7) verwendet, die an einem Ende
rechtwinklig geführte, einschnittartige Schlitze 34
aufweisen.
Das Zylinderende 17a ist seinerseits mit entsprechenden Zapfen 35 versehen, so daß
die Teile 34, 35 eine bajonettverschlußartige Kupplung bilden. Die Folie wird gemeinsam
mit dem Zylinder 13 in Rotation versetzt und ist auf ihrer Innenseite mit der magnetisierbaren
Schicht versehen. Die Befestigung der Folie kann gemäß F i g. 8 auch so erfolgen,
daß ein Ende der Folie Rillen 36 trägt, die in entsprechende Vorsprünge an der Innenwandung
des Zylinders 13 wie in die Zapfen 35 a eingreifen. Die Anordnung kann auch so getroffen
sein, daß gegebenenfalls zusätzlich am Zylinder eine Nut vorhanden ist, in die federnd
angebrachte Kugeln oder ein Ringkranz einrasten, die eine Axialsicherung bilden.
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Eine andere Ausbildung der Erfindung gemäß F i g. 8 sieht vor, daß
der Tonkopf 37 die Außenfläche des Zylinders 13 abtastet. Er sitzt wiederum auf
einer nun aber außen angeordneten Gewindespindel 18 und ist in einer außenliegenden
Schiene 29, analog zur F i g. 1, geführt.
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In diesem Fall müssen die Halteflansche entsprechend verlängert sein.
Während die Schiene auch hier undrehbar befestigt ist, wird die Gewindespindel 18
nunmehr durch ein separates Antriebsteil, aber synchron mit dem Zylinder, vom Motor
in Rotation versetzt. Der Stirndeckel des Zylinders kann hierfür mit einem Zapfen
38 versehen werden, auf welchem außer einer Antriebsscheibe 39 eine zweite Antriebsscheibe
39a sitzt. Natürlich kann auch eine einzige, zwei nebeneinanderliegende Rillen besitzende
Scheibe verwendet werden. Über einen Treibriemen, wie Zahnriemen, erfolgt nunmehr
der Antrieb auf eine am Ende der vorstehenden Gewindespindel 18 befestigte
weitere Scheibe 40. Die Spindel 18 ist hierbei unmittelbar an den
Flanschen 11, 12 gelagert.
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Wird der Motor eingeschaltet, treiben die Riemenscheiben 39 bzw. 39
a den Zylinder 13 bzw. über die Scheibe 40 die Spindel 18 an, wobei
der Antrieb , synchron erfolgt, so daß der Tonkopf 37 den Zylinder nunmehr auf seiner
Außenfläche längs einer Schraubenlinie kontinuierlich abtastet. Auch hier kann ein
Getriebe, wie Zahnradgetriebe, vorhanden sein, um eine gewünschte Untersetzung zwischen
, Motor einerseits undSpindel sowieZylinder andererseits einzustellen. Vor allem
soll eine solche übersetzung zwischen den Scheiben 39a und 40 vorgesehen
werden. Auch in diesem Fall wird eine Folie, wie z. B. diejenige nach F i g. 7,
aber jetzt über den Zylinder 13 geschoben, verriegelt und vom Tonkopf 37 abgetastet.
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In sämtlichen Ausführungsformen der Diktiergeräte können zusätzliche
Einrichtungen, wie Getriebe, vorgesehen sein, die außer der zur Aufnahme und Wiedergabe
benötigten konstanten Geschwindigkeit einen beschleunigten Rücklauf zum Löschen
oder zur anschließenden Wiedergabe größerer Abschnitte gestatten. Es kann ein Anzeigegerät
vorhanden sein, welches mit der Bewegung des Aufnahmekopfes parallel zur Zylinderachse
gekuppelt ist, um die Diktatzeit anzugeben. Erfolgt die Abtastung an der Innenfläche
des Zylinders, ist es zweckmäßig, den eigentlichen Aufnahmezylinder 13 a und gegebenenfalls
den starren Zylinder wie 13 aus einem durchsichtigen Material wie Kunststoff (Polystyrol,
Polyvinylchlorid oder Acrylharzen) oder auch aus Glas herzustellen. Die verwendeten
Zylinder können etwa 15 bis 25 cm lang sein und einen Durchmesser von nur 2 bis
3 cm haben. Bei einer Registriergeschwindigkeit von 6 cm/sec bis fünf Registrierzeilen
je Millimeter kann ein solcher Zylinder 15 bis 20 Minuten und länger besprochen
werden.
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Außer den angegebenen Vorteilen besteht ein weiterer Vorteil darin,
daß die Zylinder aus dem magnetisierbaren Material an beiden Seiten eine glatte
Oberfläche haben und außer den einfachen Arretierteilen keiner besonderen Bearbeitung
bedürfen.