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Die
Erfindung betrifft eine druckmittelbetriebene Bremsanlage für ein Fahrzeug
gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
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Die
bekannte Bremsanlage in der Ausführungsform
einer Druckluftbremsanlage weist eine Feststellbremsvorrichtung
auf, bei der auf pneumatische Leitungen zu einem Feststellbrems-Betätigungselement,
welches zur Betätigung
der Feststellbremsvorrichtung durch den Fahrer des Fahrzeugs dient,
verzichtet werden soll. Das Feststellbrems-Betätigungselement ist bei herkömmlichen
Druckluft-Bremsanlagen als pneumatisches, handbetätigbares
Ventil ausgebildet. Bei der in der
DE 198 57 393 A1 vorgeschlagenen Feststellbremsvorrichtung
erfolgt die Signalübertragung
zur Aktivierung der Feststellbremse auf elektrischem Weg, was die Anordnung
von Pneumatikleitungen im Fahrerhaus überflüssig macht.
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Zur
Realisierung der Feststellbrems-Funktion sind dort eine Mehrzahl
von konventionellen Elektromagnetventilen vorgesehen, über die
die Bremszylinder bzw. die Federspeicherzylinder der Fahrzeugbremsanlage
mit Druckluft beaufschlagt werden können. Eine solche Anordnung
einer Reihe von zusätzlichen
Ventilen in einer Druckluftbremsanlage eines Fahrzeuges führt zu einem
erhöhten
Fertigungs- und Montageaufwand bei der Installation der Bremsanlage
in dem Fahrzeug sowie zu höheren
Kosten. Außerdem
erhöhen
derartige zusätzliche, über Druckluftleitungen
angeschlossene Komponenten das Ausfallrisiko der Bremsanlage.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine druckmittelbetriebene
Bremsanlage für
ein Fahrzeug anzugeben, bei der eine über einen elektrischen Signalgeber
betätigbare
Feststellbrems-Funktion unter Einhaltung der einschlägigen Sicherheitsbestimmungen
für Bremsanlagen
mit geringem Aufwand integrierbar ist.
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Diese
Aufgabe wird durch die in dem Patentanspruch 1 angegebene Erfindung
gelöst.
Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen
angegeben.
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Die
Erfindung hat den Vorteil, daß durch
Verwendung eines einzigen, für
die Feststellbrems-Funktion zuständigen
Bauteils, nämlich
eines Feststellbrems-Moduls, eine Integration der Feststellbrems-Funktion,
welche über
einen elektrischen Signalgeber betätigt wird, sehr einfachen mit
wenig Montage- und Kostenaufwand möglich ist. Vorteilhafterweise
sind in das Feststellbrems-Modul bereits die erforderlichen Ventile
zur Steuerung von Druckmittelströmen
in Form einer elektrisch betätigbaren
Ventileinrichtung sowie eine elektronische Steuereinrichtung zur
Ansteuerung dieser Ventileinrich tung integriert. Infolge der Ausführung der
Erfindung als kompaktes Feststellbrems-Modul ergibt sich eine einfache
Integrierbarkeit insbesondere in bekannte Druckluftbremsanlagen,
ohne daß ein
zusätzlicher
Aufwand für
die Einhaltung der einschlägigen
Sicherheitsbestimmungen im Vergleich zu bekannten Druckluftbremsanlagen
mit rein pneumatischer Feststellbrems-Funktion erforderlich wäre.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß das Feststellbrems-Modul
nicht nur in elektrisch gesteuerte Bremsanlagen (EBS-Bremsanlagen)
auf einfache Weise integrierbar ist, sondern auf ebenso einfache
Weise auch in konventionelle Druckluftbremsanlagen mit oder ohne
Antiblockiersystem (ABS) integrierbar ist.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist die elektrisch
betätigbare
Ventileinrichtung ein Bistabil-Ventil mit einer bistabilen Schaltfunktion
mit zwei Schaltzuständen
auf, wobei in einem ersten Schaltzustand ein Druckmittel zu dem
die Radbremse betätigenden
Aktuator zuführbar
und in einem zweiten Schaltzustand Druckmittel von dem Aktuator
abführbar
ist. Die Verwendung eines solchen Bistabil-Ventils hat den Vorteil,
daß bei
einem Ausfall oder einer Störung
der fahrzeugseitigen Spannungsversorgung das Bistabil-Ventil seinen
zuletzt eingestellten Schaltzustand beibehält. Dies hat gegenüber Ventilkonzepten,
die eine bevorzugte Ruhestellung bei Ausfall der elektrischen Energie
haben, den Vorteil, daß die
einschlägigen
gesetzlichen Bestimmungen erfüllbar
sind, gemäß denen
bei Ausfall oder einer Störung
der fahrzeugseiti gen Spannungsversorgung die Feststellbremse ihren
zuletzt eingestellten Zustand beizubehalten hat. Die bekannten Ventilkonzepte
dagegen erlauben nur eine einheitliche konstruktiv bedingte Ruhestellung,
wenn keine ausreichende Spannungsversorgung zur Verfügung steht.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist an oder in dem Feststellbrems-Modul
ein elektrischer Energiespeicher vorgesehen, welcher zur zumindest
teilweisen Aufrechterhaltung der Feststellbrems-Funktion bei einem
Ausfall oder einer Störung
der fahrzeugseitigen Spannungsversorgung dient. Dies hat den Vorteil,
daß auch
bei einem Ausfall oder einer Störung
der fahrzeugseitigen Spannungsversorgung noch bestimmte eingeschränkte Funktionalitäten der
Feststellbrems-Funktion
aktivierbar sind, wie in den Ausführungsbeispielen noch näher erläutert wird.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Verwendung
von Zeichnungen sowie unter Nennung weiterer Vorteile näher beschrieben.
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Es
zeigen
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1 eine Druckluftbremsanlage
in schematischer Darstellung und
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2 ein in der Druckluftbremsanlage
gemäß 1 vorgesehenes Feststellbrems-Modul
und
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3 ein in der Druckluftbremsanlage
gemäß 1 vorgesehener Feststellbrems-Signalgeber
und
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4, 5 eine Ausführungsform des Feststellbrems-Signalgebers
als Proportionalbrems-Signalgeber und
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6 eine Signal-Kennlinie
des Proportionalbrems-Signalgeber und
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7 eine weitere Ausgestaltung
einer Druckluftbremsanlage in schematischer Darstellung und
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8 eine weitere Ausgestaltung
des Feststellbrems-Moduls und
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9 eine weitere Ausgestaltung
eines Bistabil-Ventils.
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In
den Figuren werden gleiche Bezugszeichen für einander entsprechende Teile
verwendet.
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Nachfolgend
wird der Einsatz des erfindungsgemäßen Feststellbrems-Moduls am
Beispiel einer elektrisch gesteuerten Bremsanlage erläutert. Selbstverständlich kann
das Feststellbrems-Modul in analoger Weise in einer konventionellen,
d. h. nicht elektrisch gesteuerten, Druckluftbremsanlage eingesetzt
werden.
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In
der 1 ist eine Druckluft-Bremsanlage
für ein
vierrädriges
Fahrzeug schematisch dargestellt. Bei der dargestellten Bremsanlage
handelt es sich um einen elektrisch gesteuerten Typ, d. h. die Bremsdruckzumessung
der einzelnen Radbremsen wird durch elektrische und elektronische
Steuerelemente gesteuert.
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Das
Fahrzeug gemäß 1 weist vier Räder (10, 20, 30, 40)
auf, die zur individuellen Abbremsung jeweils mit einer Radbremse
versehen sind. Die Räder
(10, 20), nachfolgend auch als Vorderräder bezeichnet, sind
der Vorderachse des Fahrzeuges zugeordnet. Die Räder (30, 40),
nachfolgend auch als Hinterräder
bezeichnet, sind der Hinterachse des Fahrzeuges zugeordnet. Von
den Radbremsen sind zur vereinfachten Darstellung in der 1 nur die jeweiligen Druckluft-Bremszylinder
(11, 21, 31, 41) dargestellt.
Den Bremszylindern (11, 21, 31, 41)
sind jeweils elektromagnetisch betätigbare Ventile zur Beeinflussung
des Bremsdrucks vorgeschaltet. Im Falle der Vorderräder (10, 20)
werden hierfür
die Ventile (12, 22) verwendet. Für die Hinterräder (30, 40)
sind die jeweiligen Ventile in ein Hinterachs-Bremssteuermodul (5) integriert.
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Des
weiteren sind an den Rädern
(10, 20, 30, 40) jeweils Geschwindigkeits-Sensiermittel
angeordnet, welche eine Ermittlung der jeweiligen Raddrehgeschwindigkeit
erlauben. Die Geschwindigkeits-Sensiermittel bestehen jeweils aus
einem mit dem Rad (10, 20, 30, 40)
drehfest verbundenen Polrad (14, 24, 34, 44),
welches mit einem induktiv arbeitenden Rad-Sensor (13, 23, 33, 43)
elektromagnetisch gekoppelt ist.
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Die
Rad-Sensoren (13, 23) sowie die Ventile (12, 22)
der Vorderräder
(10, 20) sind über
elektrische Leitungen mit einem Vorderachs-Bremssteuermodul (3)
verbunden. Die Ventile (12, 22) sind außerdem über Druckluftleitungen
mit dem Vorderachs-Bremssteuermodul (3) verbunden. Das
Vorderachs-Bremssteuermodul (3) dient zur Steuerung der
Radbremsen der Vorderräder
(10, 20), konkreter gesagt zur Bremsdruckzumessung
für die
Bremszylinder (11, 21), in Abhängigkeit von einer Bremsbetätigung des
Fahrers des Fahrzeuges sowie weiterer Betriebsbedingungen des Fahrzeuges,
wie etwa Bremsschlupf oder Bremsbelagverschleiß. Zur Zuführung der dafür benötigten Druckluft
ist das Vorderachs-Bremssteuermodul (3) mit einem ersten
Druckluftvorratsbehälter
(51) über
aus Sicherheitsgründen
doppelt ausgeführte
Druckluftleitungen verbunden.
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Das
Vorderachs-Bremssteuermodul (3) weist außerdem einen
Bremswertgeber zur Erfassung des Bremswunsches des Fahrers des Fahrzeuges
auf. Der Bremswertgeber umfaßt
einen elektrischen Sensor, der eine mechanische Betätigung eines
Bremspedals (4) erfaßt
und ein diese Betätigung
repräsentierendes
Signal an eine in dem Vorderachs-Bremssteuermodul (3) angeordnete
elektronische Steuereinrichtung abgibt. Die elektronische Steuereinrichtung
bestimmt unter Auswertung dieser empfangenen Signale sowie unter
Berücksichtigung
von weiteren, z. B. aus den Signalen der Rad-Sensoren (13, 23, 33, 43)
abgeleiteten Größen, wie Blockiergefahr,
Bremsbelagverschleiß,
achslast-abhängiger
Bremskraftverteilung, den in den Bremszylindern (11, 21)
einzustellenden Brems druck und bewirkt die Einstellung des Bremsdrucks
durch Betätigung
der Ventile (12, 22).
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Das
Vorderachs-Bremssteuermodul (3) weist zudem als manuelles
Bedienelement einen Rollbrems-Signalgeber (60), einen Stromversorgungsanschluß (61),
eine Datenschnittstellen-Anschluß (62) sowie einen
Serviceanschluß (63)
auf.
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Das
Hinterachs-Bremssteuermodul (5) weist einen ähnlichen
Aufbau wie das Vorderachs-Bremssteuermodul (3) auf, jedoch
ohne Bremswertgeber und Bremspedal. Das Hinterachs-Bremssteuermodul
(5) ist über
aus Sicherheitsgründen
doppelt ausgeführte
pneumatische Leitungen mit einem zweiten Druckluftvorratsbehälter (52)
verbunden. Das Hinterachs-Bremssteuermodul (5) weist ebenfalls
eine Datenschnittstelle auf, die über eine elektrische Leitung
(300) mit der Datenschnittstelle des Vorderachs-Bremssteuermoduls
(3) verbunden ist. Über
die Datenschnittstellen tauschen die Module (3, 5)
Daten aus. So empfängt
das Hinterachs-Bremssteuermodul (5) von dem Vorderachs-Bremssteuermoduls
(3) beispielsweise den mittels des Bremswertgebers erfaßten Bremswunsch
des Fahrers und steuert analog wie das Vorderachs-Bremssteuermodul
(3) den Bremsdruck in den Bremszylindern (31, 41)
der Hinterräder
(30, 40) über
in dem Hinterachs-Bremssteuermodul (5) angeordnete Ventile
gemäß vorgegebenen
Algorithmen. Die hierfür
erforderliche Druckluft entnimmt das Hinterachs-Bremssteuermodul
(5) dem zweiten Druckluftvorratsbehälter (52).
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Die
Bremszylinder (31, 41) sind als kombinierte Federspeicher-/Membranzylinder
ausgebildet. Das bedeutet, daß die
Bremszylinder (31, 41) neben der Funktion von
Membranzylindern, wie etwa der Bremszylinder (11, 21),
zusätzlich
eine Federspeicherfunktion aufweisen. Die Bremszylinder (31, 41)
bestehen aus einem Membranteil, welcher pneumatisch mit der Betriebsbremsanlage
der Hinterachse verbunden ist und mit dem eigentlichen Bremsdruck
beaufschlagbar ist, sowie aus einem Federspeicherteil, welcher pneumatisch von
dem Membranteil getrennt ist und über gesonderte Druckluftleitungen
mit Druckluft beaufschlagbar ist. Der Federspeicherteil wird üblicherweise
der Feststellbremsanlage des Fahrzeuges zugerechnet. Der Federspeicherteil
beinhaltet die Federspeicherfunktion, welche bei Druckluftbeaufschlagung
des Federspeicherteils eine Speicherfeder vorspannt und dabei eine
Bremswirkung der Federspeicherfunktion verringert, während bei
Entlüftung
des Federspeicherteils die Speicherfeder sich entspannt und dabei
eine Bremswirkung im Rahmen der Federspeicherfunktion auf die mit
dem jeweiligen Bremszylinder verbundene Bremse ausübt. Bremszylinder dieses
Typs werden nachfolgend auch als Federspeicher-Bremszylinder bezeichnet.
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Mittels
solcher Federspeicher-Bremszylinder ist eine Feststellbrems-Funktion
möglich,
die auch bei Fehlen von Druckluft eine Bremsung bzw. ein Feststellen
des Fahrzeuges ermöglicht.
Diese Feststellbrems-Funktion tritt, wie erwähnt, bei einem Entlüften des
Federspeicherteils des Bremszylinders (31, 41)
unterhalb eines Mindestdruckwerts auf. Zur separaten, von der Betäti gung des
Bremspedals (4) unabhängigen Aktivierung
der Feststellbrems-Funktion ist der Druckluftanschluß des Federspeicherteils
bei bekannten Druckluft-Bremsanlagen mit einem pneumatischen Handbremsventil
verbunden.
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Im
Unterschied hierzu ist an die erwähnten Druckluftanschlüsse des
Federspeicherteils der Bremszylinder (31, 41) über Wechselventile
(35, 45) und aus Sicherheitsgründen doppelt ausgelegte Druckluftleitungen (203, 204)
ein Feststellbrems-Modul (2) angeschlossen, welches eine
Drucksteuerung an diesen weiteren Druckluftanschlüssen mit
Hilfe elektronischer Steuerungsmittel erlaubt. Die aus Sicherheitsgründen doppelt ausgelegten
Druckluftleitungen (203, 204) erlauben im Zusammenhang
mit den Wechselventilen (35, 45) sowie einem ausgangsseitig
des Feststellbrems-Moduls (2) angeordneten weiteren Wechselventils
im Falle einer Leckage an einer der Druckluftleitungen (203, 204)
eine Aufrechterhaltung der Druckluftsteuerung über die verbleibende Druckluftleitung.
Die Wechselventile sperren dabei automatisch die den geringeren
Druck aufweisende Druckluftleitung (203, 204)
ab.
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Eine
solche doppelte Auslegung von Druckluftleitungen wird auch als Rohrbruchsicherung
bezeichnet. Eine derartige Rohrbruchsicherung wird in der Praxis
bisher vorwiegend in Fahrzeugen zur Personenbeförderung, z. B. Bussen, zur
Erfüllung
hoher Sicherheitsanforderungen und entsprechender gesetzlicher Vorschriften
eingesetzt. Die Rohrbruchsicherung stellt eine optionale Erweiterung
des Feststellbrems-Moduls (2) dar und kann, je nach Bedarf
und nach nationaler gesetzlicher Vorschriftenlage, auch entfallen.
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Das
Feststellbrems-Modul (2) ist über eine mehradrige elektrische
Leitung (101) mit einem manuellen Bedienelement, dem Feststellbrems-Signalgeber
(1), verbunden. Der Feststellbrems-Signalgeber (1)
wird von einer Stromversorgungseinrichtung (98), z. B.
einer Fahrzeugbatterie, über
eine mehradrige elektrische Leitung (99) mit elektrischer
Energie versorgt. Des weiteren ist das Feststellbrems-Modul (2)
zur Druckluftversorgung über
eine Druckluftleitung (206) mit einem dritten Druckluftvorratsbehälter (53)
sowie über
eine Druckluftleitung (205) mit einem vierten Druckluftvorratsbehälter (54)
verbunden. Die zwei separaten Druckluftleitungen (205, 206)
zur Druckluftversorgung des Feststellbrems-Moduls (2) kommen ebenfalls
aus Sicherheitsgründen
zur Anwendung. Des weiteren weist das Feststellbrems-Modul (2)
Anschlüsse
(201, 202) für
die Spannungsversorgung und die Datenschnittstelle auf. Der Anschluß (201)
für die
Datenschnittstelle dient zur Verbindung mit einem in dem Fahrzeug
vorgesehenen Datenbus-System, welches auch als Fahrzeugbus bezeichnet
wird. Der Fahrzeugbus dient zum Datenaustausch zwischen verschiedenen
in dem Fahrzeug vorgesehenen, eine elektronische Steuerung enthaltenden
Geräten,
wie z. B. den Moduln (3, 5). Hierfür sind die
Module (3, 5) über
jeweilige Datenschnittstellen-Anschlüsse mit dem Fahrzeugbus verbunden.
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Das
bisher beschriebene Fahrzeug ist außerdem zur Ankopplung eines
Anhängefahrzeuges
geeignet. In diesem Zusammenhang wird das bisher beschriebene Fahrzeug
auch als Zugfahrzeug und die Einheit aus Zugfahrzeug und Anhängefahrzeug
auch als Fahrzeugzug bezeichnet.
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Die
Bremsanlage gemäß 1 enthält außerdem ein Anhängersteuerventil
(6), welches zur Bremsdrucksteuerung eines ankoppelbaren
Anhängefahrzeuges
dient. Das Anhängersteuerventil
(6) ist zur Druckluftversorgung über eine Druckluftleitung (301)
mit dem dritten Druckluftvorratsbehälter (53) verbunden.
Das Anhängersteuerventil
(6) gibt die von dem Druckluftvorratsbehälter (53)
bezogene Druckluft nach Maßgabe von
elektrischen und pneumatischen Steuersignalen gestuft über Druckluftanschlüsse (7, 8)
an die Bremsanlage eines angekoppelten Anhängefahrzeuges ab. Zur Steuerung
dieser Druckabgabe weist das Anhängersteuerventil
(6) einen elektrischen Signaleingang auf, der mit dem Vorderachs-Bremssteuermodul
(3) verbunden ist und über
den das Anhängersteuerventil
(6) ein elektrisches Signal, z. B. ein pulsbreitenmoduliertes
Signal, empfängt,
das den Bremswunsch des Fahrers repräsentiert. Alternativ kann der
elektrische Signaleingang auch an das Hinterachs-Bremssteuermodul
(5) angeschlossen sein. Zusätzlich zu dem elektrischen
Signaleingang sind ein erster und ein zweiter Drucksteuereingang
zum Empfang von pneumatischen Steuersignalen vorgesehen. Der erste
Drucksteuereingang ist mit einem Anhänger-Steuerausgang eines als
Redundanz vorgesehenen pneumatischen Drucksteuerkreises des Vorderachs-Bremssteuermoduls
(3) verbunden. Der zweite Drucksteuereingang ist über eine
Druckluftleitung (207) mit dem Feststellbrems-Modul (2)
verbunden.
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Des
weiteren ist noch ein elektrischer Steckanschluß (9) zur Stromversorgung
und zur Übermittlung von
Datensignalen für
das Anhängefahrzeug
vorgesehen.
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Die
Druckluftvorratsbehälter
(51, 52, 53, 54) sind über eine
nicht dargestellte Druckluftversorgungsanlage, z. B. einen von dem
Fahrzeugmotor angetriebenen Kompressor, mit Druckluft befüllbar.
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In
der 2 ist der Aufbau
des Feststellbrems-Moduls (2) in schematischer Form detailliert
dargestellt. Das Feststellbrems-Modul (2) wird über die
Druckluftleitungen (205, 206) von den Druckluftvorratsbehältern (53, 54)
mit Druckluft versorgt. Die Druckluftleitungen (205, 206)
münden
in ein Wechselventil (211), dessen Ausgang über eine
Druckluft-Zufuhrleitung (233) unter anderem mit einem Standsicherheitsventil
(210) verbunden ist. Das Standsicherheitsventil (210)
stellt eine optionale Erweiterung des Feststellbrems-Moduls (2) dar
und kann, je nach Bedarf und nach nationaler gesetzlicher Vorschriftenlage,
auch entfallen.
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Das
Standsicherheitsventil (210) dient dazu, ein unerwünschtes
Wegrollen des Fahrzeuges zu verhindern, was auftreten könnte, wenn
das Fahrzeug ohne Betätigung
der Feststellbrems-Funktion mit zunächst eingelegtem Gang abgestellt
wird. In diesem Fall verhindert der eingelegte Gang über den
Antriebsstrang in der Regel bereits ein Wegrollen des Fahrzeuges.
Je nach der Dauer einer Nichtbenutzung des Fahrzeuges kann es infolge
von Druckluftverlust in der Druckluftanlage passieren, daß die Feststellbrems-Funktion
automatisch infolge der Fe derspeicher-Bremsfunktion der Bremszylinder
(31, 41) aktiviert wird, ohne daß beispielsweise
der Fahrer eine solche Betätigung
der Feststellbrems-Funktion bewußt durchgeführt hätte. Bei einem späteren Starten
des Fahrzeugmotors, was in der Regel ohne eingelegten Gang erfolgt,
kann es in einem solchen Fall passieren, daß infolge einer Druckluft-Befüllung der
Druckluftvorratsbehälter
(51, 52 53, 54) durch die Druckluftversorgungsanlage
ein ausreichender Vorratsdruck in der Druckluftanlage entsteht,
welcher ein Lösen
der Federspeicher-Bremsfunktion in den Bremszylindern (31, 41)
bewirkt. In einem solchen Fall wäre das
Fahrzeug ohne geeignete Gegenmaßnahmen
vollständig
ungebremst, so daß es
sich bei entsprechender Fahrbahnneigung in Bewegung setzen könnte. Ein
derartiges Wegrollen des Fahrzeuges kann gefährlich sein und ist daher in
der Regel unerwünscht.
Das unerwünschte
Wegrollen des Fahrzeuges wird durch das Standsicherheitsventil (210)
verhindert, wie nachfolgend noch im Zusammenhang mit den weiteren
Komponenten gemäß 2 erläutert wird.
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Das
Standsicherheitsventil (210) ist ausgangsseitig über eine
Druckluftleitung (212) mit einem Bistabil-Ventil (213)
verbunden. Das im Ausführungsbeispiel
als druckluftbetätigbares
3/2-Wegeventil ausgebildete Standsicherheitsventil (210)
wird über
eine Druckluftleitung (235) mit seinem ausgangsseitigen
Druck sowie über
eine Druckluftleitung (234) mit dem an das Anhängersteuerventil
(6) über
die Druckluftleitung (207) abgegebenen Druck beaufschlagt.
Das Standsicherheitsventil verbindet in einer ersten, in der 2 dargestellten Schaltstellung,
die auch als Sicherheitsstel lung bezeichnet wird und die bei Unterschreitung
eines Mindestdrucks in den Druckluftleitungen (234, 235)
infolge Federkraft eingenommen wird, die Druckluftleitung (212) mit
einem mit der Atmosphäre
verbundenen Entlüftungsanschluß (209).
In seiner zweiten Schaltstellung, die auch als Arbeitsstellung bezeichnet
wird, verbindet das Standsicherheitsventil (210) die eingangsseitige Druckluft-Zufuhrleitung
(233) mit der ausgangsseitigen Druckluftleitung (212).
In der Sicherheitsstellung bewirkt das Standsicherheitsventil (210)
eine Entlüftung
der Bremszylinder (31, 41) und damit eine Aktivierung der
Federspeicher-Bremsfunktion.
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Das
an die Druckluftleitung (212) angeschlossene Bistabil-Ventil
(213) ist als elektromagnetisch betätigbares 3/-2-Wegeventil ausgebildet.
Es weist eine erste Schaltstellung, nachfolgend Entlüftungsstellung
genannt, auf, wie in der 2 dargestellt,
in welcher ein ausgangsseitiger, mit einer Druckluftleitung (219)
verbundener Anschluß mit
einem mit der Atmosphäre
verbundenen Entlüftungsanschluß (231)
verbunden ist. In einer zweiten Schaltstellung, nachfolgend Druckzufuhrstellung
genannt, verbindet das Bistabil-Ventil (213) die Druckluftleitung
(212) mit der Druckluftleitung (219).
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Der
prinzipielle Aufbau derartiger Bistabil-Ventile ist beispielsweise
aus der WO 00/23740 A1 bekannt.
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Das
Bistabil-Ventil (213) hat die besondere Eigenschaft, im
unbestromten Fall, d. h. wenn keine elektrische Spannung anliegt,
keine bevorzugte Schaltstellung aufzuweisen, wie etwa bekannte,
mit einer Rückstellfeder
versehene Magnetventile, welche bei unbestromtem Elektromagneten
durch die Kraft der Rückstellfeder
in eine vorgewählte
Schaltstellung gebracht werden. Bei der in der 2 dargestellten Ausführungsform des Bistabil-Ventils
(213) ist ein erster Elektromagnet (214) vorgesehen,
durch dessen Betätigung
das Bistabil-Ventil (213) in seine zweite Schaltstellung
gebracht werden kann. Weiterhin ist ein zweiter Elektromagnet (216)
vorgesehen, durch den das Bistabil-Ventil (213) in seine
erste Schaltstellung gebracht werden kann. Die Elektromagneten (214, 216)
werden zur Vermeidung undefinierter Zustände nicht gleichzeitig betätigt. Die Elektromagneten
(214, 216) sind über elektrische Leitungen (215, 217)
mit einer elektronischen Steuereinrichtung (208) verbunden.
In einer weiteren Ausführungsform
weist das Bistabil-Ventil zur Betätigung lediglich einen Elektromagneten
auf, wobei die Umschaltung zwischen den beiden Schaltstellungen
dann durch Umpolung der elektrischen Spannung an dem Elektromagneten
seitens der elektronischen Steuereinrichtung (208) erfolgt.
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Ausgangsseitig
des Bistabil-Ventils (213) ist an die Druckluftleitung
(219) ein manuell betätigbares 4/3-Wegeventil
(218), nachfolgend Handbetätigungsventil genannt, angeschlossen.
Das Handbetätigungsventil
(218) kann durch manuelle Betätigung einer Handhabe in eine
von drei Schaltstellungen gestellt werden. In einer ersten Schaltstellung
erfolgt ein Durchlassen des Drucks in der Druckluft-Zufuhrleitung
(233) zu einer ausgangsseitig mit dem Handbetätigungsventil
(218) verbundenen Druckluftleitung (220). Diese
erste Schaltstellung dient zum manuellen Beaufschlagen des Federspeicherteils
der Bremszylinder (31, 41) mit Druckluft zum Zwecke
des Lösens
der Feststellbrems-Funktion. In einer zweiten Schaltstellung stellt
das Handbetätigungsventil
(218) eine Verbindung der Druckluftleitung (220)
zu einem mit der Atmosphäre
verbundenen Entlüftungsanschluß (232)
her. Diese zweite Schaltstellung dient zum manuellen Entlüften des
Federspeicherteils der Bremszylinder (31, 41)
zum Zwecke des Einlegens der Feststellbrems-Funktion. In seiner
dritten, in der 2 dargestellten
Schaltstellung verhält
sich das Handbetätigungsventil
(218) neutral, d. h. es erlaubt einen Druckluft-Durchfluß zwischen
den Druckluftleitungen (219, 220) in beiden Richtungen.
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Das
Handbetätigungsventil
(218) soll bei Störungen
in der elektrischen Steuerung des Feststellbrems-Moduls (2)
ein manuelles Einlegen und Lösen
der Feststellbrems-Funktion gewährleisten.
Im störungsfreien
Normalbetrieb des Feststellbrems-Moduls (2) ist das Handbetätigungsventil
(218) daher immer in seine dritte Schaltstellung eingestellt.
Das Handbetätigungsventil
(218) stellt eine optionale Erweiterung des Feststellbrems-Moduls (2)
dar und kann, je nach Bedarf und nach nationaler gesetzlicher Vorschriftenlage,
auch entfallen.
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An
das Ventil (218) ist über
die Druckluftleitung (220) ein Ventil (221) angeschlossen.
Das Ventil (221) ist über
eine mit der elektronischen Steuereinrichtung (208) verbundene
elektrische Leitung (222) elektromagnetisch betätigbar.
Das Ventil (221) erlaubt in seiner in der 2 dargestellten Schaltstellung ein Durchströmen von
Druckluft zwischen der Druckluftleitung (220) und einer
ausgangsseitigen Druckluftleitung (223) in beiden Strömungsrichtungen.
In der zweiten Schaltstellung sperrt das Ventil (221) die
Druckluftströmung
ab. Zur Erzielung eines dosierten Durchströmens von Druckluft kann das
Ventil (221) z. B. mit einem getakteten Signal von der
elektronischen Steuereinrichtung (208) angesteuert werden.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Ventil (221)
als Proportionalventil ausgebildet, d.h. es sind durch Ansteuerung
des Elektromagneten mit geeigneten elektrischen Signalen, z. B.
mit einem getakteten Signal, proportionale oder zumindest quasiproportionale
Durchlaßquerschnitte
zwischen den Extremwerten Durchlaßstellung und Absperrstellung
einstellbar. Das Proportionalventil (221) dient einer besonders
fein dosierten Be- und Entlüftung
eines über
die Druckluftleitung (223) nachgeschalteten Relaisventils
(224). Das Relaisventil (224) gibt einen Ausgangsdruck
in eine Druckluftleitung (225) ab, der dem über die Druckluftleitung
(223) in eine Steuerkammer des Relaisventils (224)
eingesteuerten Druck entspricht, wobei das Relaisventil (224)
die hierfür
benötigte
Druckluft aus einer mit der Druckluft-Zufuhrleitung (233)
verbundenen Druckluftleitung entnimmt.
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Mit
der ausgangsseitig des Relaisventils (224) angeordneten
Druckluftleitung (225) ist ein optionaler Drucksensor (226)
verbunden, welcher ein dem Druck in der Druckluftleitung (225)
entsprechendes elektrisches Si gnal über eine elektrische Leitung
(227) an die elektronische Steuereinrichtung (208)
abgibt und dort als Istdruckwert ausgewertet wird.
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Zwecks
Rohrbruchsicherung ist die Druckluftleitung (225) über ein
Wechselventil (230) mit den zu den Bremszylindern (31, 41)
führenden
Druckluftleitungen (203, 204) verbunden. Des weiteren
ist die Druckluftleitung (225) mit einem 3/2-Wegeventil
(228) verbunden.
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Das
3/2-Wegeventil (228) dient als Anhängerkontrollventil, d. h. mittels
dieses Ventils kann eine sogenannte Anhängerkontroll-Funktion aktiviert
werden. Als Anhängerkontroll-Funktion
wird ein Zustand der Bremsanlage bezeichnet, bei dem bei an sich
eingelegter Feststellbrems-Funktion die Bremsen eines mit dem Zugfahrzeug
verbundenen Anhängefahrzeuges
gelöst
werden, um dem Fahrer des Zugfahrzeuges eine Möglichkeit zu geben, zu überprüfen, ob
bei abgestelltem Fahrzeugzug die Bremswirkung der Feststellbremse
des Zugfahrzeugs alleine ausreicht, um den gesamten Fahrzeugzug
am Wegrollen zu hindern. Eine derartige Überprüfung ist insbesondere bei Anhängefahrzeugen
erforderlich, bei denen etwa infolge von schleichendem Druckverlust
bei längerfristigem
Abstellen des Fahrzeugzuges sich die Bremsen des Anhängefahrzeugs
lösen könnten. Auch
in diesem Fall muß sichergestellt
sein, daß der
Fahrzeugzug nicht wegrollt, was demzufolge von der Feststellbremse
des Zugfahrzeugs bewirkt werden muß.
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Das
Anhängerkontrollventil
(228) ist als elektromagnetisch betätigbares 3/2-Wegeventil ausgeführt, das
zur Betätigung über eine
elektrische Leitung (229) mit der elektronischen Steuereinrichtung
(208) verbunden ist. In einer ersten, in der 2 dargestellten Schaltstellung
verbindet das Anhängerkontrollventil
(228) die zu dem Anhängersteuerventil
(6) führende
Druckluftleitung (207) mit der Druckluftleitung (225).
In seiner zweiten Schaltstellung verbindet das Anhängerkontrollventil
(228) die Druckluftleitung (207) mit der Druckluft-Zufuhrleitung
(233) und damit mit dem Druckluftvorrat. In dieser zweiten
Schaltstellung ist die Anhängerkontroll-Funktion
aktiviert. Hierbei wird der mit der Druckluftleitung (207)
verbundene dritte Drucksteuereingang des Anhängersteuerventils (6)
mit Vorratsdruck beaufschlagt, was aufgrund einer invertierenden
Funktion des Anhängersteuerventils
(6) ein Lösen
der Bremsen des Anhängefahrzeuges
bewirkt.
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In
Verbindung mit dem Standsicherheitsventil (210) erfüllt das
Anhängerkontrollventil
(228) eine weitere Funktion, nämlich ein Zurückstellen
des Standsicherheitsventils (210) von der in der 2 dargestellten Sicherheitsstellung
in die Arbeitsstellung. Hierfür
beaufschlagt das Anhängerkontrollventil
(228) beim Aktivieren der Anhängerkontroll-Funktion den einen
Druckluft-Steuereingang des Standsicherheitsventils (210) über die
Druckluftleitung (234). Zum Zwecke des Zurückstellens
des Standsicherheitsventils (210) reicht eine relativ kurze
Betätigung
des Anhängerkontrollventils
(228) durch die elektronische Steuereinrichtung (208)
aus, so daß hierdurch
nicht zwangsläufig
die Anhängerkontroll-Funktion
vollständig
aktiviert wird, derart, daß eine eventuell
vorliegende Bremsung des Anhänge fahrzeuges
infolge der kurzen Betätigung
nicht aufgehoben wird.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht das Feststellbrems-Modul
(2) aus einem Elektronikmodul sowie einem Ventilmodul,
in welches die Ventile (210, 213, 218, 221, 224, 228)
baulich integriert sind. Das Ventilmodul weist einen ersten Druckluftanschluß auf, in
den die Druckluft-Zufuhrleitung (233) mündet, sowie einen zweiten Druckluftanschluß, in den
die Druckabgabeleitung (225) mündet. Das Wechselventil (211)
wird dabei direkt ohne weitere Druckluftleitungen an den ersten
Druckluftanschluß geschraubt,
das Wechselventil (230) wird direkt an den zweiten Druckluftanschluß geschraubt.
Die Wechselventile (211, 230) sind ebenfalls optional
im Zusammenhang mit der Rohrbruchsicherung vorgesehen.
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Dies
hat den Vorteil, daß keine
zusätzliche
Verrohrung bzw. Druckluftleitungen für den Anschluß der Wechselventile
(211, 230) erforderlich sind. Hierdurch ist die
Montage des Feststellbrems-Moduls (2) in dem Fahrzeug relativ
einfach und wenig zeitraubend. Ein weiterer Vorteil ist, daß das Feststellbrems-Modul
(2) in einfacher Weise, z. B. durch Weglassen von einem
der Wechselventile oder durch Verwendung andersgearteter Wechselventile,
mit wenig Aufwand in andersgearteten Bremsanlagen einsetzbar ist,
insbesondere in solchen Bremsanlagen, bei denen keine doppelte Auslegung
der Druckluftleitungen vorgesehen ist.
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In
der 3 ist der aus der 1 bereits ersichtliche Feststellbrems-Signalgeber
(1) detailliert dargestellt. Der Feststellbrems-Signalgeber
(1) weist in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
einen manuell betätigbaren
Schalter (100) auf, welcher über eine selbstrückstellende,
in zwei Richtungen betätigbare
Wippe (102) von einem Bediener betätigbar ist. Die Wippe (102)
bewirkt infolge einer mechanischen Kopplung über ein Koppelglied (103)
bei manueller Betätigung
eine Betätigung
von drei elektrischen Schaltelementen (104, 105, 106).
Die Schaltelemente (104, 105, 106) sind
als voneinander galvanisch getrennte Umschalter mit jeweils drei
Schaltstellungen ausgebildet. In der 3 sind
die Umschalter (104, 105, 106) in ihrer
jeweiligen Mittelstellung dargestellt, welche sich aufgrund der
Rückstellfunktion
ohne Betätigung
der Wippe (102) automatisch einstellt. Am Beispiel des
Umschalters (104) sind durch gestrichelte Linien (107, 108)
die beiden anderen Schaltstellungen dieses Umschalters dargestellt.
Die Umschalter (104, 105, 106) sind miteinander
gekoppelt, d. h. bei einer Betätigung
des Umschalters (104) in die Stellung (107) erfolgt
eine analoge Umschaltung auch bei den Umschaltern (105, 106).
Gleiches gilt für
die dritte Schaltstellung (108).
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Die
in der 3 mit einer durchgezogenen
Linie dargestellte Schaltstellung des Umschalters (104)
sei nachfolgend als Neutralstellung bezeichnet. Die Schaltstellung
(107) sei nachfolgend als Feststellbrems-Stellung bezeichnet.
Die dritte Schaltstellung (108) sei nachfolgend als Anhängerkontroll-Stellung
bezeichnet.
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Die
Umschalter (104, 105, 106) sind über elektrische
Leitungen (112, 113, 97, 114, 115),
die als Einzelleitungen Bestandteil der mehradrigen Leitung (101)
sind, mit der elektronischen Steuereinrichtung (208) verbunden.
Die elektrischen Schaltkontakte (116, 117, 118, 119, 120, 121, 122, 123, 124)
der Umschalter (104, 105, 106) sind,
wie aus der 3 ersichtlich,
nicht vollständig
mit elektrischen Leitungen verbunden. So ist bei dem Umschalter
(104) der in der Neutralstellung kontaktierte mittlere
Schaltkontakt (117) mit der elektrischen Leitung (112)
verbunden. Bei dem Umschalter (105) sind bis auf den mittleren
Schaltkontakt (120) die übrigen Schaltkontakte (119, 121)
mit den elektrischen Leitungen (113, 97) verbunden.
Bei dem Umschalter (106) sind bis auf den mittleren Schaltkontakt
(123) die übrigen
Schaltkontakte (122, 124) mit den elektrischen
Leitungen (114, 115) verbunden.
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Der
Schalter (100) wird von der Stromversorgungseinrichtung
(98) über
die mehradrige elektrische Leitung (99) mit elektrischer
Energie versorgt. Die mehradrige elektrische Leitung (99)
enthält
eine Einzelleitung (109), die das Versorgungspotential
der Stromversorgungseinrichtung (98) mit dem Umschalter
(104) verbindet, sowie Einzelleitungen (110, 111),
die das Massepotential der Stromversorgungseinrichtung (98)
mit den Umschaltern (105, 106) verbinden. Über die
als Ausgangssignal-Leitungen wirkenden Leitungen (112, 113, 114, 115)
werden der elektronischen Steuereinrichtung (208) Spannungssignale
zugeführt,
aus denen die elektronische Steuereinrichtung (208) die
Betätigungsstellung
des Schalters (100) ermitteln kann. Bezüglich des über die Leitung (112)
empfangenen Spannungssignals unterscheidet die elektronische Steuereinrichtung (208)
zwischen den Zuständen "Batteriespannung" und "Offen", bezüglich der über die
Leitungen (113, 114, 115, 97)
empfangenen Spannungssignal zwischen den Zuständen "Massepotential" und "Offen".
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Durch
die Übertragung
von fünf
Spannungssignalen, die durch drei voneinander galvanisch getrennte Umschalter
(104, 105, 106) erzeugt werden, ist eine
Fehlererkennung und, zumindest bei Einzel-Fehlern, eine Fehlerkorrektur
der empfangenen Signale möglich.
So kann die elektronische Steuereinrichtung (208) bei einem
einzelnen Defekt, wie z. B. Kabelbruch oder Kurzschluß, an einer
der elektrischen Leitungen (109, 110, 111, 112, 113, 114, 115)
die Fehlerhaftigkeit eines der fünf
Spannungssignale erkennen und durch eine Mehrheitsentscheidung der
verbleibenden Spannungssignale auf den Betätigungszustand des Schalters
(100) schließen.
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Die
von der elektronischen Steuereinrichtung (
208) zu empfangenden
Spannungssignale sind in der nachfolgenden Tabelle für den fehlerfreien
Zustand dargestellt:
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Wie
hieraus erkennbar ist, bewirkt eine Veränderung der Schalterstellung
zwischen der Neutralstellung und einer der beiden anderen Schalterstellungen
im fehlerfreien Zustand eine Veränderung
an drei Spannungssignalen. Falls ein einzelner Fehler auftritt,
verändern
sich in jedem Fall noch zwei der empfangenen fünf Spannungssignale. Die elektronische
Steuereinrichtung (208) entscheidet dann, welchem der drei
in der Tabelle dargestellten Spannungssignal-Muster bzw. welchem Änderungsmuster
die empfangenen Spannungssignale am ähnlichsten sind und erkennt
hieraus die Schalterstellung.
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Die
zuvor beschriebene Bremsanlage weist gemäß vorteilhaften Ausgestaltungen
der Erfindung die nachfolgend erläuterten Funktionen auf.
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Die
elektronische Steuereinrichtung (208) empfängt die
Signale von dem Feststellbrems-Signalgeber (1) und wertet
diese aus. Hierbei unterscheidet die elektronische Steuereinrichtung
(208) zwischen den erwähnten
Betätigungszuständen Neutralstellung,
Feststellbrems-Stellung und Anhängerkontroll-Stellung.
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Bei
der Steuerung der Feststellbrems-Funktion unterscheidet die elektronische
Steuereinrichtung (208) zudem zwischen zwei Betriebszuständen des
Fahrzeuges, nämlich
fahrendem Fahrzeug und stehendem Fahrzeug. Zur Ermittlung des jeweils
vorliegenden Betriebszustandes empfängt die elektronische Steuereinrichtung
(208) die Geschwindigkeitssignale über den Fahrzeugbus von den
Modulen (3, 5) und wertet diese aus. Das Fahrzeug
wird dann als stehendes Fahrzeug betrachtet, wenn die Geschwindigkeitssignale,
die über
die Rad-Sensoren (13, 23, 33, 43)
ermittelt werden, eine Geschwindigkeit von Null oder zumindest in
der Nähe
von Null anzeigen. Andernfalls wird das Fahrzeug als fahrendes Fahrzeug
betrachtet.
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Wenn
bei dem Feststellbrems-Signalgeber (1) eine Betätigung in
Richtung Feststellbrems-Stellung detektiert wird, so prüft die elektronische
Steuereinrichtung (208) zunächst, welcher Betätigungszustand
der Feststellbrems-Funktion bis dahin vorgelegen hat, d. h. ob die
Feststellbrems-Funktion bereits aktiviert ist oder nicht aktiviert
ist. Bei bereits aktivierter Feststellbrems-Funktion bewirkt die
elektronische Steuereinrichtung (208) dann eine Deaktivierung
der Feststellbrems-Funktion, anderenfalls eine Aktivierung der Feststellbrems-Funktion.
Es wird also in den jeweils anderen Betätigungszustand gewechselt.
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So
dann prüft
die elektronische Steuereinrichtung (208), ob sich das
Fahrzeug im stehenden oder fahrenden Betriebszustand befindet. Im
Falle der Aktivierung der Feststellbrems-Funktion bei fahrendem
Fahrzeug sendet die elektronische Steuereinrichtung (208) über die
Datenschnittstelle ein Bremsanforderungssignal an die Module (3, 5).
In einer vorteilhaften Ausgestaltung enthält das Bremsanforderungssignal
einen Sollwert für
die Fahrzeugverzögerung.
Die Module (3, 5) empfangen das Bremsanforderungssignal
und steuern daraufhin durch Druckluft-Beaufschlagung der Bremszylinder
(11, 21, 31, 41) die Radbremsen
nach Maßgabe des
Sollwertes der Fahrzeugverzögerung
an, derart, daß der
Istwert der Fahrzeugverzögerung
möglichst
genau dem Sollwert entspricht. Die elektronische Steuereinrichtung
(208) sen det dieses Bremsanforderungssignal solange aus,
wie der Feststellbrems-Signalgeber (1) in der Feststellbrems-Stellung gehalten
wird und das Fahrzeug sich im fahrenden Zustand befindet. Sobald
der Feststellbrems-Signalgeber (1) bei fahrendem Fahrzeug
nicht mehr in der Feststellbrems-Stellung gehalten wird, beendet
die elektronische Steuereinrichtung (208) das Aussenden
des Bremsanforderungssignals und deaktiviert die Feststellbrems-Funktion.
Die Module (3, 5) beenden daraufhin den durch
das Bremsanforderungssignal ausgelösten Bremseingriff.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung variiert die elektronische
Steuereinrichtung (208) während des Zeitraumes, in dem
der Feststellbrems-Signalgeber (1) bei fahrendem Fahrzeug
in der Feststellbrems-Stellung
gehalten wird, den Sollwert für
die Fahrzeugverzögerung
gemäß einer
Zeitfunktion. Die Zeitfunktion beinhaltet einen kontinuierlichen
Anstieg des Sollwerts von einem Minimalwert auf einen Maximalwert.
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Sobald
bei fahrendem Fahrzeug und aktivierter Feststellbrems-Funktion die
elektronische Steuereinrichtung (208) erkennt, daß das Fahrzeug
zum Stillstand kommt, bewirkt die elektronische Steuereinrichtung (208)
eine Entlüftung
des Federspeicherteils der Federspeicher-Bremszylinder (31, 41),
wodurch die Bremswirkung der Federspeicher eintritt und damit die
Feststellbremse eingelegt ist. Außerdem beendet die elektronische
Steuereinrichtung (208) das Aussenden des Bremsanforderungssignals.
Die Module (3, 5) beenden dann den durch das Bremsanforderungssignal
ausgelösten
Bremseingriff.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung beendet die elektronische
Steuereinrichtung (208) dabei den über das Bremsanforderungssignal
ausgelösten
Bremseingriff nicht schlagartig, sondern sendet zunächst weiterhin
das Bremsanforderungssignal aus, wobei sie die durch das Bremsanforderungssignal angeforderte
Bremskraft der Betriebsbremse allmählich verringert. Gleichzeitig
bewirkt die elektronische Steuereinrichtung (208) eine
Entlüftung
des Federspeicherteils der Federspeicher-Bremszylinder (31, 41),
wodurch die Bremswirkung der Federspeicher eintritt. Dies hat den
Vorteil, daß im
Ergebnis immer eine annähernd
gleiche Bremsbetätigungskraft
an die Bremsen angelegt wird und eine Überbeanspruchung der Bremsen
und der Bremsmechanik infolge einer durch Überlagerung zweier Bremsbetätigungskraft-Einflüsse erhöhten Bremsbetätigungskraft
weitestgehend vermieden wird.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann zusätzlich vorgesehen
sein, daß die durch
das Bremsanforderungssignal angeforderte Bremskraft der Betriebsbremse
dabei gerade in dem Maße verringert
wird, in dem die durch die Federspeicher aufgebrachte Bremskraft
zunimmt. Hierdurch wird der Übergang
zwischen der Betriebsbremse und der Federspeicherbrems-Funktion
noch gleichmäßiger gestaltet. Dies
hat den Vorteil, daß der
Bremsvorgang für
den Fahrer des Fahrzeuges komfortabler und für andere Verkehrteilnehmer
besser einschätzbar
wird.
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Bei
stehendem Fahrzeug spielt die Dauer, während der der Feststellbrems-Signalgeber
(1) in die Feststellbrems-Stellung betätigt ist, im wesentlichen keine
Rolle. In diesem Betriebszustand des Fahrzeuges bewirkt bereits
eine kurze Betätigung
im Sinne eines Antippens eine Aktivierung bzw. eine Deaktivierung
der Feststellbrems-Funktion.
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Im
Falle der Aktivierung der Feststellbrems-Funktion bei stehendem
Fahrzeug bewirkt die elektronische Steuereinrichtung (208)
unverzüglich
eine Entlüftung
der Federspeicher-Bremszylinder (31, 41), wodurch die
Bremswirkung der Federspeicher eintritt und damit die Feststellbremse
eingelegt ist.
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Im
Falle einer Deaktivierung der Feststellbrems-Funktion bei stehendem
Fahrzeug bewirkt die elektronische Steuereinrichtung (208)
unverzüglich
eine Belüftung
des Federspeicherteils der Federspeicher-Bremszylinder (31, 41),
wodurch die Bremswirkung der Federspeicher aufgehoben wird und damit
die Feststellbremse gelöst
ist.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird eine Deaktivierung
der Feststellbrems-Funktion nur bei gleichzeitiger Betätigung des
Bremspedals zugelassen. Die elektronische Steuereinrichtung (208)
empfängt
hierfür
ein die Betätigung
des Bremspedals (4) anzeigendes Signal über die Datenschnittstelle
von dem Vorderachs-Bremssteuermodul (3) und führt die
mit der Deaktivierung der Feststellbrems-Funktion verbundenen Aktionen
nur durch, wenn das Bremspedal (4) betätigt ist.
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Neben
der Aktivierung der Feststellbrems-Funktion mittels des Feststellbrems-Signalgebers
(1) ist gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung zusätzlich vorgesehen, daß die elektronische
Steuereinrichtung (208) bei Empfang eines Aktivierungssignals über die
Datenschnittstelle, d.h. über
den Datenschnittstellen-Anschluß (62),
die Feststellbrems-Funktion aktiviert. Dies hat den Vorteil, daß die Feststellbrems-Funktion auch von
anderen in dem Fahrzeug vorgesehenen Systemen, die zum Informationsaustausch
mit dem Feststellbrems-Modul (2) über den Datenbus geeignet sind,
z.B. aus Sicherheitsgründen
betätigt
werden kann, beispielsweise von einer Diebstahlsicherungsanlage
oder bei Fahrzeugen mit Kranbetrieb.
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Über die
Druckluftleitung (207) werden auch die Bremsen eines eventuell
angekoppelten Anhängefahrzeuges
im zuvor erläuterten
Sinne mitbetätigt.
Dies beinhaltet auch eine Ansteuerung der Bremsen bei fahrendem
Fahrzeug nach Maßgabe
des von der elektronischen Steuereinrichtung (208) ausgesendeten
Bremsanforderungssignals. In diesem Fall wird ein dem Bremsanforderungssignal
korrespondierendes elektrisches Signal von dem Modul (3)
an das Anhängersteuerventil
(6) abgegeben.
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Bei
Betätigung
des Feststellbrems-Signalgebers (1) in die Anhängerkontroll-Stellung
bewirkt die elektronische Steuereinrichtung (208) bei stehendem
Fahrzeug und bereits aktivierter Feststellbrems-Funktion eine Betätigung des
Anhängerkontrollventils
(228) über
die elektrische Leitung (229) in die zweite Schaltstellung.
Hierdurch wird über
die Druckluftleitung (207) der da mit verbundene pneumatische
Steueranschluß des Anhängersteuerventils
(6) mit dem Vorratsdruck aus der Druckluft-Zufuhrleitung
(233) beaufschlagt. Die Beaufschlagung bzw. die Betätigung des
Anhängerkontrollventils
(228) erfolgt so lange, wie der Feststellbrems-Signalgeber
(1) in der Anhängerkontroll-Stellung
gehalten wird. Die Druckbeaufschlagung des Anhängersteuerventils (6)
bewirkt aufgrund der Invertierungsfunktion ein Lösen der Bremsen des Anhängefahrzeugs. Die
Feststellbremse des Zugfahrzeugs bleibt dabei eingelegt. Sobald
der Feststellbrems-Signalgeber (1) in die Neutralstellung
zurückkehrt,
schaltet die elektronische Steuereinrichtung (208) das
Anhängerkontrollventil (228)
wieder in die in der 2 dargestellte
erste Schaltstellung. Hierdurch wird der mit der Druckluftleitung (207)
verbundene Steueranschluß des
Anhängerventils
(6) entlüftet
und die Bremsen des Anhängefahrzeugs in
den vor Betätigung
des Feststellbrems-Signalgebers (1) vorliegenden Betätigungszustand
zurückversetzt. Die
elektronische Steuereinrichtung (208) ignoriert dabei eine
eventuelle Betätigung
des Feststellbrems-Signalgebers (1) in die Anhängerkontroll-Stellung
bei fahrendem Fahrzeug.
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Wenn
die Bremsanlage mit einer Rollbrems-Funktion ausgestattet ist, dann
besteht für
den Benutzer des Fahrzeugs die Möglichkeit, über den
Rollbrems-Signalgeber (60) die Rollbrems-Funktion zu aktivieren bzw.
zu deaktivieren. Eine Rollbrems-Funktion, die z. B. in den Modulen
(3, 5) mittels Software implementiert sein kann,
kann beispielsweise derart ausgestaltet sein, daß nach Aktivierung der Rollbrems-Funktion
bei fahrendem Fahrzeug eine Überwachung
darauf stattfindet, ob das Fahrzeug zum Stillstand kommt. Bei Erkennen des
Fahrzeugstillstandes infolge einer Bremsbetätigung durch den Fahrer werden
dann automatisch durch Betätigung
der Ventile (12, 22) sowie der in dem Hinterachs-Bremssteuermodul
(5) vorgesehenen Ventile die jeweils vorliegenden Bremsdrücke in sämtlichen
Bremszylindern sowie in der Anhängerbremsanlage
auf dem aktuell vorliegenden Niveau gehalten, ohne daß der Fahrer
weiterhin das Bremspedal (4) betätigen muß. Hierdurch kann das Fahrzeug
auch nach dem Lösen
des Bremspedals (4) an einer geneigten Fahrbahn im Stillstand
gehalten werden. Sobald erkannt wird, daß der Fahrer versucht, mit
dem Fahrzeug anzufahren, werden die Radbremsen sowie die Anhängerbremsanlage
automatisch gelöst.
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Bei
der zuvor beschriebenen Rollbrems-Funktion kann es vorkommen, daß bei Auftreten
eines Defekts in der Bremsanlage, insbesondere eines elektrischen
Defekts an elektrischen oder elektronischen Komponenten wie z. B.
den Modulen (3, 5), der Bremsdruck in einzelnen
oder allen Bremsenzylindern oder der Anhängerbremsanlage nicht gehalten
werden kann. Ein möglicher
Defekt ist z. B. ein Ausfall der Spannungsversorgung. In einem solchen
Fall wäre
das Fahrzeug vollständig
ungebremst.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung enthält die elektronische Steuereinrichtung (208)
eine Funktion zum Erkennen der Aktivierung der Rollbrems-Funktion, zum Beispiel
durch Auswertung der über
die Datenschnittstelle empfangenen Daten. Falls die elektronische
Steuereinrichtung (208) bei aktivierter Roll brems-Funktion
zusätzlich
das Auftreten eines Defekts in der Bremsanlage wahrnimmt, aktiviert
die elektronische Steuereinrichtung (208) die Feststellbrems-Funktion.
Hierdurch kann ein Wegrollen des Fahrzeuges auch bei von dem Fahrer
per Zündungsschalter
ausgeschalteter Spannungsversorgung oder bei einem der zuvor erwähnten Defekte
sicher unterbunden werden. Ein weiterer Vorteil besteht darin, eine
bei bekannten Lösungen
erforderliche permanente Betätigung
wenigstens eines der Fahrzeugpedale zum Zwecke der Aufrechterhaltung
der Rollbrems-Funktion hier nicht notwendig ist. Der Fahrer des
Fahrzeuges wird dadurch von unnötigen
Belastungen befreit.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung aktiviert die elektronische
Steuereinrichtung (208) bei erkannter Aktivierung der Rollbrems-Funktion
immer die Feststellbrems-Funktion, d.h. auch wenn kein Defekt in
der Bremsanlage vorliegt.
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Bei
Deaktivierung der Rollbrems-Funktion durch Betätigung des Rollbrems-Signalgebers
(60) oder bei Erkennung des Anfahrens des Fahrzeugs deaktiviert
die elektronische Steuereinrichtung (208) zugleich die Feststellbrems-Funktion.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung aktiviert die elektronische
Steuereinrichtung (208) bei erkannter Aktivierung der Rollbrems-Funktion
nicht pauschal die Feststellbrems-Funktion, sondern schaltet das
Proportionalventil (221) in die Absperrstellung und das
Bistabil-Ventil (213) in die in der 2 dargestellte Entlüftungsstellung. Hierdurch wird,
solange kein Defekt in der Bremsanlage vorliegt, zunächst nichts an
der Rollbrems-Funktion und deren Auswirkungen geändert. Sobald jedoch ein Defekt
auftritt, der beispielsweise auch von der elektronischen Steuereinrichtung
(208) durch Empfang eines Defekt-Informationssignals von
einem der Module (3, 5) über die Datenschnittstelle
erkannt werden kann, schaltet die elektronische Steuereinrichtung
(208) das Proportionalventil (221) in die Durchlaßstellung.
Hierdurch werden die Federspeicher-Bremszylinder (31, 41)
entlüftet,
so daß die
Bremswirkung der Federspeicher eintritt. Zusätzlich wird über die
Druckluftleitung (207) die Bremsanlage des Anhängefahrzeuges
vollständig
betätigt.
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Wenn
der Defekt darin besteht, daß die
Spannungsversorgung für
das Feststellbrems-Modul (2) und ggf. andere Teile der
Bremsanlage ausfällt,
dann erfolgt ebenfalls eine durch Federkraft bewirkte automatische Rückstellung
des Proportionalventils (221) in die Durchlaßstellung.
Das Bistabil-Ventil (213) hat ohnehin die Eigenschaft,
bei fehlender elektrischer Betätigung
seine Schaltstellung beizubehalten, so daß auch in diesem Fall die Federspeicher-Bremszylinder
(31, 41) sowie die Druckluftleitung (207)
entlüftet
werden, so daß die Bremswirkung
der Federspeicher eintritt und die Bremsanlage des Anhängefahrzeuges
betätigt
wird.
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Diese
Weiterbildung der Erfindung hat den Vorteil, daß zunächst der ohnehin in den Bremszylindern vorhandene
Druck zum Bremsen weiter benutzt wird. Somit wird keine zusätzliche
Druckluft verbraucht. Nur im Fehlerfall er folgt eine mit Luftverbrauch
verbundene Umschaltung auf die Bremswirkung der Federspeicher.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung beinhaltet die elektronische
Steuereinrichtung (208) einen Modus zum einstellbaren Betätigen der
Feststellbremse, d. h. zur Einstellung einer bestimmten von der
Feststellbremse aufzubringenden Bremskraft. Hierbei steuert die
elektronische Steuereinrichtung (208) gemäß einem
Bremsanforderungssignal, welches einen z. B. Bremsdruck-Sollwert
beinhaltet, die Ventile (213, 221) derart an,
daß der
sich in der Druckluftleitung (225) einstellende Bremsdruck
wenigstens annähernd
dem Bremsdruck-Sollwert entspricht. Die elektrische Steuereinrichtung
(208) überprüft dabei
mittels des Drucksensors (226) den sich in der Druckluftleitung
(225) einstellenden Druck und regelt gegebenenfalls durch
Betätigung
der Ventile (213, 221) den Druck nach. Statt des
Bremsdruck-Sollwerts kann das Bremsanforderungssignal auch beispielsweise
eine Fahrzeug-Sollverzögerung
enthalten. In einem solchen Fall regelt die elektronische Steuereinrichtung
(208) den in der Druckluftleitung (225) einzustellenden
Druck gemäß einer
Istverzögerung,
die die elektronische Steuereinrichtung (208) aufgrund
von über
die Datenschnittstelle empfangenen Geschwindigkeitssignalen der
Rad-Sensoren (13, 23, 33, 43)
berechnet.
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Das
Bremsanforderungssignal kann die elektronische Steuereinrichtung
(208) beispielsweise über
die Datenschnittstelle von einem der Module (3, 5)
empfangen. Dieser Modus wird auch als automatische Hilfsbremsung bezeichnet.
Die automatische Hilfsbremsung wird von einem der Module (3, 5)
durch Aussenden bestimmter Bremsanforderungssignale an die elektronische
Steuereinrichtung (208) über den Datenbus eingesetzt,
wenn an wenigstens einer mit einem Federspeicher-Bremszylinder bestückten Radbremse
der Betriebsbremskreis ausfällt.
In diesem Fall kann über
die Federspeicher-Bremsfunktion solcher Bremszylinder noch eine
Bremswirkung erzielt werden.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann der Feststellbrems-Signalgeber
(1) auch als ein Proportionalbrems-Signalgeber ausgebildet
sein, der proportionale Signale zur Einstellung der von der Feststellbremse
aufzubringenden Bremskraft abgibt. Ein solcher Proportionalbrems-Signalgeber
wird nachfolgend anhand der 4 bis 6 erläutert.
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Der
in der 4 dargestellte
Proportionalbrems-Signalgeber (1) weist ein Gehäuse (125)
sowie einen von den Bediener des Fahrzeugs manuell verschwenkbaren
Betätigungshebel
(126) auf, der in dem Gehäuse (125) drehbar
gelagert ist und gegen die Kraft einer Feder betätigbar ist. Das Maß für die Betätigung des
Betätigungshebels
(126) gegenüber
der in der 4 mit durchgezogenen
Linien dargestellten Stellung wird nachfolgend als Betätigungswinkel
(α) bezeichnet.
Der gegen die Federkraft betätigbare
Betätigungshebel (126)
wird bei fehlender manueller Betätigung
infolge der Federkraft in die in der 4 dargestellte
Stellung zurückgestellt
bzw. in dieser Stellung gehalten. In einer vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung rastet der Betätigungshebel
(126) in einer bestimmten Stellung, z. B. in der in der 4 mit gestrichelten Linien
dargestellten Stellung, ein, ist jedoch über diese Einrast-Stellung hinaus bis
zu einer Endstellung betätigbar.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die Betätigung des
Betätigungshebels
(126) in die Einrast-Stellung als Kriterium für die Aktivierung
der Feststellbrems-Funktion mit voller Federspeicher-Bremswirkung
verwendet. Die Einrast-Stellung entspricht der Feststellbrems-Stellung
des zuvor beschriebenen Feststellbrems-Signalgebers (1).
Eine Betätigung über die
Einrast-Stellung hinaus wird als Kriterium für die Aktivierung der Anhängerkontroll-Funktion
verwendet. Diese Betätigung
entspricht der Anhängerkontroll-Stellung
des zuvor beschriebenen Feststellbrems-Signalgebers (1).
Ein Loslassen des Betätigungshebels
(126) aus dieser Anhängerkontroll-Stellung
bewirkt infolge der Federkraft ein Zurückstellen des Betätigungshebels
(126) in die Einrast-Stellung.
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In
der 5 ist der elektrische
Aufbau von in dem Gehäuse
(125) angeordneten elektrischen Signalgebern dargestellt.
In dem Gehäuse
(125) ist ein erstes Schaltelement (131), ein
zweites Schaltelement (127) sowie ein Proportionalelement
(128). Das Proportionalelement (128) kann zum
Beispiel als Potentiometer ausgebildet sein, die Schaltelemente
(131, 127) als Taster. Die Betätigung des Proportionalelements
(128) erfolgt unmittelbar durch Verschwenken des Betätigungshebels
(126). Die Schaltelemente (131, 127)
sind nicht von einem Bediener separat manuell betätigbar,
sondern ebenfalls durch das Verschwenken des Betätigungshebels (126).
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Ihre
Betätigung
erfolgt über
Schaltnocken, welche bei Verschwenken des Betätigungshebels (126)
bewegt werden.
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Die
Schaltelemente (131, 127) werden über die
bereits erwähnte
elektrische Leitung (109) von der elektronischen Steuereinrichtung
(208) mit der Batteriespannung versorgt. Die Schaltelemente
(131, 127) geben Schaltsignale (S1, S2) über die
erwähnten
elektrischen Leitungen (112, 113) an die elektronische
Steuereinrichtung (208) ab. Das Proportionalelement (128)
wird von der elektronischen Steuereinrichtung (208) über die
erwähnte
elektrische Leitung (110) mit Massepotential und über eine
elektrische Leitung (129) mit einem vorbestimmten Spannungspotential
versorgt. Das Proportionalelement (128) gibt ein dem Betätigungswinkel (α) entsprechendes
Proportionalsignal (P), beispielsweise ein Spannungssignal, über eine
elektrische Leitung (130) an die elektronische Steuereinrichtung
(208) ab.
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In
der 6 sind Kennlinienverläufe des
Proportionalsignals (P) sowie der Schaltsignale (S1, S2) über den
Betätigungswinkel
(α) grafisch
dargestellt. Bezüglich
des Betätigungswinkels
(α) sind
drei Bereiche (602, 603, 604) festgelegt,
welche den bereits erläuterten
Betätigungsstellungen
des Feststellbrems-Signalgebers (1), nämlich Neutralstellung, Feststellbrems-Stellung
und Anhängerkontroll-Stellung,
zugeordnet sind. So ist der zwischen den Betätigungswinkel-Werten (α0, α1)
liegende Bereich (602) der Neutralstellung zugeordnet, der
zwischen den Betätigungswinkel-Werten
(α1, α2) liegende Proportional-Bereich (603)
der Feststellbrems-Stellung zugeordnet, und der zwischen den Betätigungswinkel-Werten
(α2, α3) liegende Bereich (604) der Anhängerkontroll-Stellung
zugeordnet. Am oberen Ende (α2) des Feststellbrems-Bereichs befindet sich
der Betätigungshebel
(126) in der Einrast-Stellung.
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Der
den Kennlinienverlauf des Proportionalsignals (P) des Proportionalelements
(128) darstellende 6a zeigt
eine aus zwei Geradenstücken
(600, 601) zusammengesetzte Kennlinie, welche
in dem Proportional-Bereich (603) eine proportionale Beziehung
zwischen dem Betätigungswinkel
(α) und
dem Proportionalsignal (P) aufweist.
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In
der 6b ist der Kennlinienverlauf
des Schaltsignals (S1) des Schaltelements (131) dargestellt. 6c zeigt den Signalverlauf
des Schaltsignals (S2) des Schaltelements (127). Ein Signalzustand "A" stellt dabei einen geöffneten
Schaltzustand dar, ein Signalzustand "B" einen
geschlossenen Schaltzustand des jeweiligen Schaltelements (131, 127).
Die Schaltelemente (131, 127) dienen zur Erzeugung
redundanter Signale im Falle eines Defekts oder einer Störung an
den Proportionalelement (128). Die Kennlinienverläufe der Schaltsignale
(S1, S2) sind im Bezug auf die Bereiche (602, 603, 604)
derart gewählt,
daß auch
bei einem Defekt an dem Proportionalelement (128) durch
Auswertung der Schaltsignale (S1, S2) eine zumindest grobe Bestimmung
der Lage des Betätigungswinkels
(α) ermöglicht wird.
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Die
elektronische Steuereinrichtung (208) empfängt das
Proportionalsignal (P) und entscheidet zunächst durch Klassifizierung
dieses Signals in einen der Bereiche (602, 603, 604),
ob mittels des Betätigungshebels
(126) die Neutralstellung, der Feststellbrems-Bereich oder
die Anhängerkontroll-Stellung
angewählt
ist. Im Falle des Feststellbrems-Bereichs berechnet die elektronische
Steuereinrichtung (208) aus dem Proportionalsignal (P)
ein Bremsanforderungssignal bzw. direkt einen in der Druckluftleitung
(225) einzustellenden Druckwert. Bei fahrendem Fahrzeug
gibt die elektronische Steuereinrichtung (208) das Bremsanforderungssignal
an die Module (3, 5) aus, welcher in der bereits
erläuterten
Weise die ihnen jeweils zugeordneten Bremsen nach Maßgabe des
Bremsanforderungssignals betätigen.
Außerdem
stellt die elektronische Steuereinrichtung (208) bei fahrendem
Fahrzeug den in der Druckluftleitung (225) einzustellenden
Druckwert durch Betätigung der
Ventile (213, 221) ein.
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Bei
stehendem Fahrzeug aktiviert die elektronische Steuereinrichtung
(208) im Falle einer Betätigung des Betätigungshebels
(126) in die Einrast-Stellung die Feststellbrems-Funktion
mit maximal möglicher Bremswirkung.
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Des
weiteren sendet die elektronische Steuereinrichtung (208) über die
Datenschnittstelle das berechnete Bremsanforderungssignal beispielsweise
an die Module (3, 5). In einer vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung weisen die Module (3, 5) eine Funktion
auf, nach der sie bei einem Defekt an dem mit dem Bremspedal (4)
verbun denen Bremswertgeber dieses von der elektronischen Steuereinrichtung
(208) empfangbare Bremsanforderungssignal für die Abbremsung
des Fahrzeuges verwenden, d.h. für
die Bestimmung und Einstellung einer Bremskraft. Hierdurch hat der
Fahrer des Fahrzeuges auch im Fall eines Defektes an dem Bremswertgeber
eine Möglichkeit
zur abstufbaren Bremsung des Fahrzeuges, wodurch die Betriebssicherheit der
Bremsanlage und des Fahrzeuges erhöht wird.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die elektronische
Steuereinrichtung (208) mit einem elektrischen Energiespeicher
(236) versehen, welcher zur zumindest teilweisen Aufrechterhaltung der
Feststellbrems-Funktion bei einem Ausfall oder einer Störung der
fahrzeugseitigen Spannungsversorgung dient. Der elektrische Energiespeicher
(236) wird während
des störungsfreien
Betriebes der fahrzeugseitigen Spannungsversorgung über den
Spannungsversorgungsanschluß (202)
permanent in einem vollgeladenen Zustand gehalten. Bei einem Ausfall
oder einer Störung
der fahrzeugseitigen Spannungsversorgung wird die elektronische
Steuereinrichtung (208) zumindest teilweise von der Spannungsversorgung
getrennt, um Strom zu sparen. In diesem Betriebszustand steuert
der Feststellbrems-Signalgeber (1) über eine elektrische Umschaltung
direkt das Bistabil-Ventil (213). Hierbei ist die Feststellbrems-Funktion
vom Bediener noch aktivierbar und deaktivierbar, jedoch entfallen
die von der elektronischen Steuereinrichtung (208) im störungsfreien Zustand
durchführbaren
weiteren Funktionen, wie z. B. die abgestufte Ansteuerung der Betriebsbremse
bei fahrendem Fahrzeug, die Anhängerkontroll-Funktion
oder die nachfolgend näher
erläuterte
Standsicherheitsfunktion. In einer vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung ist der elektrische Energiespeicher (236) in
Form von in der elektronischen Steuereinrichtung (208)
baulich angeordneten Hochkapazitätskondensatoren
ausgebildet.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die elektronische
Steuereinrichtung (208) mit einem elektrisch betätigbaren
Anzeigeelement (237) verbunden. Das Anzeigeelement (237)
dient zur optischen Anzeige des Betätigungszustands der Feststellbremse
und ist in diesem Zusammenhang vorzugsweise im Sichtbereich des
Bedieners des Fahrzeuges angeordnet. Das Anzeigeelement (237)
ist geeignet zur Anzeige von zwei Zuständen, z. B. Feststellbrems-Funktion
aktiviert und deaktiviert. Hierfür
weist das Anzeigeelement (237) eine bistabile Schaltfunktion
auf, welche den zuletzt eingestellten Anzeigezustand auch nach Abschalten
einer Versorgungsspannung beibehält.
Das Anzeigeelement (237) ist vorzugsweise durch relativ
kurze elektrische Impulse von der elektronischen Steuereinrichtung
(208) betätigbar.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist statt des Standsicherheitsventils
(210) eine in Form eines Programmteils in der elektronischen
Steuereinrichtung (208) ausgeführte Standsicherheitsfunktion
vorgesehen, welche bei stehendem Fahrzeug automatisch eine Aktivierung
der Feststellbrems-Funktion bewirkt, wenn der Vorratsdruck, d. h.
der Druck in dem für
die Bremszylinder (31, 41) mit Federspeicher-Bremsfunktion zuständigen zweiten
Druckluftvorratsbehälter
(52), den Lösedruck
der Federspeicher-Bremsfunktion unterschreitet, mit anderen Worten
die Federspeicher-Bremsfunktion unwirksam werden würde. Hierdurch
kann das Standsicherheitsventil (210) eingespart werden,
was zu günstigeren
Herstellungskosten für
das Feststellbrems-Modul (2) führt. Im Rahmen der Standsicherheitsfunktion überwacht
die elektronische Steuereinrichtung (208) den Vorratsdruck
sowie den Betriebszustand des Fahrzeuges, d.h. ob sich das Fahrzeuges
im stehenden oder fahrenden Zustand befindet. Die hierfür erforderlichen
Datensignale empfängt die
elektronische Steuereinrichtung (208) über die Datenschnittstelle
von dem Fahrzeugbus. Wenn die elektronische Steuereinrichtung (208)
hierbei feststellt, daß bei
stehendem Fahrzeug der Vorratsdruck den für das Auslösen der Federspeicher-Bremsfunktion
festgelegten Mindestdruckwert unterschreitet und bis dahin die Feststellbrems-Funktion
nicht aktiviert ist, was z. B. daran erkennbar ist, daß das Bistabil-Ventil
(213) in der Entlüftungsstellung
steht, dann bewirkt die elektronische Steuereinrichtung (208)
automatisch eine Aktivierung der Feststellbrems-Funktion. Hierdurch
wird das Fahrzeug im Stillstand gehalten. Diese automatische Aktivierung
der Feststellbrems-Funktion kann von einem Bediener des Fahrzeugs
durch eine Betätigung
des Feststellbrems-Signalgebers (1) in die Feststellbrems-Stellung
wieder deaktiviert werden. In einer vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung ignoriert die elektronische Steuereinrichtung (208)
eine Betätigung
des Feststellbrems-Signalgebers (1) zum Deaktivieren der
Feststellbrems-Funktion zumindest solange, bis festgestellt wird,
daß der
Vorratsdruck wieder größer ist
als Mindestdruckwert.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung erfolgt die Ansteuerung
der Anhängerbremsanlage über das
Anhängersteuerventil
(6) ausschließlich über die
Module (3, 5), d. h. ohne direkte Beeinflussung
durch das Feststellbrems-Modul (2). In diesem Fall kann
auf das Anhängerkontrollventil
(228) sowie die zugehörigen
Druckluftleitungen und den Steuereingang am Anhängersteuerventil (6)
verzichtet werden. In dieser Ausgestaltung der Erfindung sendet
die elektronische Steuereinrichtung (208) den Betätigungswunsch
für die
Feststellbrems-Funktion gemäß Betätigung des
Feststellbrems-Signalgebers (1) über die Datenschnittstelle
an die Module (3, 5). Die Module (3, 5)
betätigen
dann über
das Anhängersteuerventil
(6) die Anhängerbremsanlage
gemäß den erläuterten
Betätigungsprinzipien,
insbesondere der Teilbremsung bei fahrendem Fahrzeug und der Vollbremsung
erst bei stehendem Fahrzeug. Bei Betätigung des Feststellbrems-Signalgebers
(1) in die Anhängerkontrollstellung
sendet die elektronische Steuereinrichtung (208) ein entsprechendes
Signal über
die Datenschnittstelle an die Module (3, 5). Die
Module (3, 5) bewirken dann über das Anhängersteuerventil (6)
ein Lösen
der Bremsen des Anhängerfahrzeuges,
solange die elektronischen Steuereinrichtung (208) das
diesbezügliche
Signal aussendet.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die elektronische
Steuereinrichtung (208) eine Betriebsart auf, bei der die
elektronische Steuerein richtung (208) die Feststellbrems-Funktion
immer dann automatisch, d. h. ohne Betätigung des Feststellbrems-Signalgebers (1),
aktiviert, wenn bei stehendem Fahrzeug der Motor abgestellt wird,
z. B. durch Ausschalten der Zündung.
Diese Betriebsart kann per Voreinstellung z. B. von dem Herstellers
des Fahrzeuges für
bestimmte Arten von Fahrzeugen ausgewählt werden und kann dann von
einem Benutzer des Fahrzeugen nicht mehr generell deaktiviert werden.
Bei einer Auswahl dieser Betriebsart kann es in Einzelfällen jedoch
erforderlich sein, z. B. um ein defektes Fahrzeug abzuschleppen,
daß die
automatische Aktivierung der Feststellbrems-Funktion unterbunden
werden soll. Zu diesem Zweck prüft
die elektronische Steuereinrichtung (208) vor der automatischen
Aktivierung der Feststellbrems-Funktion, ob der Feststellbrems-Signalgeber
(1) manuell in die Anhängerkontroll-Stellung
gestellt ist und beim Abstellen des Motors in dieser Stellung gehalten
wird. Wird ein solcher Fall erkannt, so bewirkt die elektronische
Steuereinrichtung (208) keine automatische Aktivierung
der Feststellbrems-Funktion.
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In
der 7 ist eine weitere
vorteilhafte Ausgestaltung einer Druckluftbremsanlage dargestellt.
Die Druckluftbremsanlage gemäß 7 entspricht weitgehend
der Druckluftbremsanlage gemäß 1, mit dem Unterschied,
daß bei
der Druckluftbremsanlage gemäß 7 keine Rohrbruchsicherung
vorgesehen ist und infolgedessen die Wechselventile (35, 45)
, die in das Feststellbrems-Modul (2) eingeschraubten Wechselventile
(211, 230) sowie die dazugehörigen, doppelt ausgeführten Druckluftleitungen
entfallen. Das Feststellbrems-Modul (2) wird da bei von
dem Druckluftvorratsbehälter
(53) mit Druckluft versorgt. Die Ausgestaltung der Druckluftbremsanlage
gemäß 7 hat den Vorteil, daß weniger
Druckluftleitungen verlegt werden müssen und die Wechselventile
eingespart werden können.
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In
der 8 ist eine weitere
vorteilhafte Ausgestaltung eines Feststellbrems-Modul (2)
dargestellt. Das Feststellbrems-Modul (2) gemäß 8 entspricht weitgehend
dem Feststellbrems-Modul (2) gemäß 2, mit dem Unterschied, daß bei dem
Feststellbrems-Modul (2) gemäß 8 keine Rohrbruchsicherung vorgesehen
ist und außerdem
das optionale Standsicherheitsventil (210) sowie das optionale
Handbetätigungsventil (218)
nicht vorgesehen sind. Die Wirkungsweise entspricht im übrigem dem
Feststellbrems-Modul (2) gemäß 2. Die Ausgestaltung des Feststellbrems-Moduls
(2) gemäß 8 hat den Vorteil, daß die Kosten
für die optionalen
Ventile (210, 218) eingespart werden können. In
Verbindung mit der bereits erläuterten,
in der elektronischen Steuereinrichtung (208) als Programmteil
vorgesehenen Standsicherheitsfunktion wird dieser Vorteil ohne Einbuße an Sicherheit
erzielt.
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In
der 9 ist eine weitere
vorteilhafte Ausgestaltung des Bistabil-Ventils (213) dargestellt.
Das Bistabil-Ventil (213) gemäß 9 weist im Unterschied zu dem in den 2, 8 dargestellten Bistabil-Ventil nur einen
einzigen Elektromagneten (214) zur Betätigung sowie einen Permanentmagneten
(238) auf. Der Elektromagnet (214) dient dabei
zur Umschaltung des Bistabil-Ventils
(213) in beide Schaltstellungen, nämlich Ent lüftungsstellung und Druckzufuhrstellung,
wobei die Umschaltung durch Umpolung der über die Leitungen (215, 217)
von der elektronischen Steuereinrichtung (208) an den Elektromagneten
(214) zugeführten
elektrische Spannung erfolgt. Der Permanentmagnet (238)
dient dazu, das Bistabil-Ventil (213) in der gewünschten Schaltstellung
zu halten, ohne daß ständig die
elektrische Spannung dem Elektromagneten (214) zugeführt werden
muß. Die
Umschaltung des Bistabil-Ventils (213) kann daher von der
elektronischen Steuereinrichtung (208) durch einen Spannungsimpuls
ausgelöst
werden. Hierdurch kann das Bistabil-Ventil (213) mit einem sehr
geringen Energiebedarf betrieben werden.