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Die
Erfindung betrifft ein stetig verstellbares Wegeventil gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
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Derartige
proportional verstellbare Wegeventile können beispielsweise als Pilotventile
zur Vorsteuerung von Ventilhauptstufen oder aber auch als autarkes
Steuerelement in hydraulischen Antrieben verwendet werden. Dabei
besteht die Forderung, dass die Druckleitungen zum Verbraucher leckagefrei
abgesperrt werden. Diese Leckagefreiheit ermöglicht es, eine Last in einer
vorbestimmten Relativposition zu einer Arbeitsmaschine zu halten.
Eine Leckagefreiheit ist mit einem Proportionalventil alleine nicht
garantierbar, da eine Leckageströmung über die
Umfangsflächen
des Ventilschiebers nicht ausgeschlossen werden kann.
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Eine
leckagefreie Einspannung des Verbrauchers ist beispielsweise bei
Rohrverlegearbeiten mit einem Bagger erforderlich, bei dem der Ausleger
des Baggers ein Rohrstück
positioniert und in Position hält
bis es verschweißt
ist. Bei einer Leckage würde sich
diese Relativposition zum bereits verlegten Rohrstück verändern.
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Bei
herkömmlichen
Mobilsteuerblöcken,
wie sie beispielsweise aus dem Datenblatt der Anmelderin RD 64 127
(Hydroventile für
mobile Anwendungen) bekannt sind, wird zur leckagefreien Absperrung
zwischen dem Verbraucher und einem proportional verstellbaren Wegeventil
ein Lasthalteventil vorgesehen.
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In
der
DE 196 27 306
A1 ist ein stetig verstellbares Wegeventil mit einem Zulaufkanal,
einem Verbraucherkanal und einem Ablaufkanal offenbart, wobei die
Verbindung zwischen den Kanälen über einen Ventilschieber
auf- bzw. zusteuerbar ist. Im Verbraucherkanal ist ein Sperrventil
angeordnet, dessen Ventilkegel gegen einen Ventilsitz vorgespannt
ist. Im Ventilkegel ist ein Vorsteuerventilkörper gegen einen Vorsteuerventilsitz
vorgespannt. Zum Ermöglichen einer
Druckmittelströmung
vom Verbraucher über den
Verbraucherkanal zum Ablaufkanal der Ventilanordnung wird der Ventilschieber
betätigt,
wobei ein mit dem Ventilschieber zusammen wirkender Stößel zunächst den
Vorsteuerventilkörper
von seinem Ventilsitz abhebt, so dass der Ventilkörper des
Sperrventils druckausgeglichen wird. Beim weiteren Hub des Ventilschiebers
und damit des Stößels bleibt
der Druckausgleich wegen einer nur kleinen Ablauföffnung im
Ventilschieber weitgehend erhalten, so dass der Ventilkörper von
seinem Sitz abgehoben werden kann.
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Nachteilig
bei den vorbeschriebenen Lösungen
ist, dass die zusätzlich
vorgesehenen Sperrventile einen erheblichen vorrichtungstechnischen
Aufwand erfordern und darüber
hinaus den Bauraum der Ventilanordnung vergrößern.
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Demgegenüber liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein stetig verstellbares Wegeventil zu
schaffen, durch das mit minimalem vorrichtungstechnischen Aufwand
eine leckölfreie
Absperrung eines Zulaufanschlusses gegenüber einem Ablaufanschluß ermöglicht ist.
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Diese
Aufgabe wird durch ein stetig verstellbares Wegeventil mit den Merkmalen
des Patentanspruches 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist das
stetig verstellbare Wegeventil mit einem Sitzschieber ausgeführt, wobei ein
Schließkegel
des Sitzschiebers gegen einen Ventilsitz vorgespannt ist und über eine
Schiebersteuerkante die Verbindung vom Zulauf zum Ablauf auf gesteuert
wird. Bei der erfindungsgemäßen Lösung ist des
weiteren ein Vorsteuerventilsitz im Bereich des Schließkegels
vorgesehen. Gegen diesen Vorsteuerventilsitz ist ein Vorsteuerventilkörper vorgespannt, der
zum Öffnen
der Vorsteuerung vom Vorsteuerventilsitz abgehoben werden kann.
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Erfindungsgemäß ist somit
die eine leckölfreie
Absperrung ermöglichende
Funktion des Sperrventils in den Sitzschieber des Wegeventils integriert, d.h.
das erfindungsgemäße 2/2-Wege-Proportionalventil
wirkt sowohl als Sperrventil als auch als Proportionalventil.
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Bei
einer besonders bevorzugten Variante der Erfindung kann der Vorsteuerventilkörper zum Druckausgleich
des Sitzschiebers in der Grundposition des Schließkegels
von seinem Vorsteuerventilsitz abgehoben werden. D.h. erfindungsgemäß ist keine Axialverschiebung
des Sitzschiebers erforderlich, um die Vorsteuerung zu öffnen. Dies
stellt einen wesentlichen Unterschied zu der Lösung gemäß der
DE 196 27 306 A1 dar, da
bei dieser Lösung
zur Öffnung
der Vorsteuerung der Ventilschieber betätigt werden musste, so dass über das
Wegeventil bereits ein Ablaufquerschnitt aufgesteuert wurde.
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Erfindungsgemäß läuft der
vom Ventilsitz abgehobene Vorsteuerventilkörper nach einem bestimmten
Hub auf eine Mitnahmeschulter des Sitzschiebers auf, so dass dieser
dann vom Vorsteuerventilkörper
mitgenommen und in der Folge die Wegeventilfunktion vom Hub des
Vorsteuerventilkörpers abhängt.
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Bei
einem besonders einfach aufgebauten Ausführungsbeispiel hat der Sitzschieber
im Abstand zu dem an einem Endabschnitt ausgebildeten Schließkegel einen
Steuerbund mit Steuerkerben und ist von einer Axialbohrung durchsetzt,
die im Bereich des Schließkegels
zum Vorsteuerventilsitz zurückgestuft
ist. Über
die durch die Steuerkerben gebildete Steuerkante wird in der Wegeventilfunktion der
Ablaufquerschnitt bestimmt.
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Bei
dieser bevorzugten Lösung
ist durch den Schließkegel
und den Steuerbund ein Überströmraum in
Axialrichtung begrenzt, der mit der Axialbohrung über Querbohrungen
des Sitzschiebers verbunden ist.
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Es
wird des weiteren bevorzugt, dass der Vorsteuerventilkörper außerhalb
des Sitzschiebers geführt
ist.
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Insbesondere
bei der letztgenannten Variante kann die Betätigung des Vorsteuerventilkörpers über einen
Proportionalmagneten erfolgen, dessen Stößel mit dem Vorsteuerventilkörper verbunden
ist. Dabei wird vorzugsweise der Proportionalmagnet als ziehender
Magnet ausgeführt.
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Bei
einer konkreten Lösung
hat der Sitzschieber eine Mitnahmeklaue, in die ein Endabschnitt des
Vorsteuerventilkörpers
eingreift, wobei in der Grundstellung bei geschlossener Vorsteuerung
eine rückwärtige, die
Mitnahmeschulter ausbildende Wandung der Mitnahmeklaue in einem
entsprechenden Abstand zu einer Radialschulter des Vorsteuerventilkörpers ausgeführt ist.
Diese Radialschulter läuft
bei Axialverschiebung des Vorsteuerventilkörpers auf die Mitnahmeschulter
auf, so dass dann der Sitzschieber mitgenommen wird.
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In
der Wegeventilfunktion erfolgt die Axialverschiebung des Sitzschiebers
gegen die Kraft einer Regelfeder, die jedoch erst nach einem vorbestimmten
Hub Wirkung entfaltet.
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Zusätzlich zur
Regelfeder kann eine Nachführfeder
mit geringerer Federrate vorgesehen werden, über die der Vorsteuerventilkörper und
damit der Sitzschieber in ihre Grundposition vorgespannt sind.
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Sonstige
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand weiterer
Unteransprüche.
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Im
folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung
anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine teilgeschnittene
Seitenansicht eines erfindungsgemäßen stetig verstellbaren Wegeventils
mit zwei Anschlüssen;
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2 einen Schnitt durch eine
Ventilbüchse des
Ventils aus 1;
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3 das Wegeventil aus 1 mit geöffnetem Vorsteuerventilsitz;
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4 das Wegeventil aus 1 bei vollständig geöffnetem
Vorsteuerventilsitz und zu Beginn der Wegeventilfunktion;
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5 das Wegeventil aus 1 in der Wegeventilfunktion
und
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6 eine Kennlinie des stetig
verstellbaren Wegeventils.
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1 zeigt einen Teilschnitt
eines stetig verstellbaren Wegeventils 1 mit einem Zulaufanschluß 2 und
einem Ablaufanschluß 4.
Es sei angenommen, dass der Zulaufanschluß 2 an einen Verbraucher
angeschlossen ist und somit mit einem Lastdruck beaufschlagt ist,
während
der Ablaufanschluß 4 an
einen Tank oder dergleichen angeschlossen ist. Das Wegeventil 1 ist
in Cartridgebauweise ausgeführt
und hat eine Ventilbüchse 6 an
der die beiden Anschlüsse 2, 4 ausgebildet
sind und in deren Bohrung 8 ein Sitzschieber 10 axial
verschiebbar geführt
ist. Die Betätigung
des Sitzschiebers 10 erfolgt mittels eines Proportionalmagneten 12,
der bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
als ziehender Magnet ausgeführt
ist. Der Proportionalmagnet 12 ist an die Ventilbüchse 6 angeschraubt.
Weitere Einzelheiten des Wegeventils 1 werden anhand der
vergrößerten Darstellung
in 2 erläutert.
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Die
Bohrung 8 der Ventilbüchse 6 ist
in Radialrichtung zu einem Ablaufraum 14, einem Überströmraum 16 und
einem Zulaufraum 18 erweitert wobei der Ablaufraum 14 in
dem als Bohrungsstern ausgeführten
radial mündenden
Ablaufanschluß 4 und
der Zulaufraum 18 in dem ebenfalls als Bohrungsstern ausgeführten Zulaufanschluß 2 mündet. An
einem Steg 20 der Ventilbüchse 6 zwischen dem Überströmraum 16 und
dem Zulaufraum 18 ist ein Ventilsitz 22 ausgebildet.
Der Überströmraum 16 ist vom
Ablaufraum 14 durch einen Steuersteg 24 der Ventilbüchse 6 getrennt,
der gemeinsam mit dem im folgenden noch näher beschriebenen Sitzschieber 10 in
der Wegeventilfunktion den Ablaufquerschnitt begrenzt.
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In 2 links an den Zulaufraum 18 schließt sich
ein Federraum 26 an, der über eine Radialschulter 28 in
Radialrichtung gegenüber
dem Zulaufraum 18 erweitert ist.
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An
dieser Radialschulter 28 ist eine Regelfeder 30 über einen
Federteller 32 abgestützt.
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Der
Sitzschieber 10 hat an seinem vom Ventilsitz 22 entfernten
Endabschnitt einen Führungsbund 34,
der dichtend an der Innenumfangsfläche der Bohrung 8 anliegt.
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Im
Abstand zum Führungsbund 34 hat
der Sitzschieber 10 einen Steuerbund 36, der in
der dargestellten Grundposition etwa im Bereich des Steges 24 ausgebildet
ist. Der Steuerbund 36 ist zur Ablaufkammer 14 hin
mit Steuerkerben 38 versehen, durch die eine Steuerkante 40 ausgebildet
ist. Diese Steuerkante 40 ist in der dargestellten Grundposition
von der Umfangsfläche
des Steuersteges 24 überdeckt, so
dass die Verbindung zwischen dem Überströmraum 16 und dem Ablaufraum 14 abgesperrt
ist. Diese Verbindung wird erst nach Durchfahren eines Anfangshubs
des Sitzschiebers 10 geöffnet.
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Im
Bereich des linken Endabschnittes des Sitzschiebers 10 ist
ein Schließkegel 42 vorgesehen, der
in der dargestellten Grundstellung mit seiner Kegelfläche auf
dem Ventilsitz 22 aufliegt, so dass dieser geschlossen
ist.
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An
einer Stirnfläche 44 des
Schließkegels 42 ist
eine Mitnahmeklaue 46 ausgebildet, die eine radial verlaufende,
einseitig verschlossene Klauenausnehmung 48 hat. Diese
Mitnahmeklaue 46 steht in Eingriff mit einem Stößel 50,
der an seinem dargestellten Endabschnitt eine Ringnut hat, die durch
zwei Ringschultern 52 und 54 begrenzt ist. Die
in 2 rechte Ringschulter 54 ist
durch einen Ringsteg gebildet, an den sich ein Vorsteuerventilkegel 56 anschließt. Die
Mitnahmeklaue 46 hat eine Mitnahmeschulter 58,
die in der dargestellten Grundposition im Axialabstand zur Ringschulter 54 des
Stößels 50 angeordnet
ist.
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Der
Stößel 50 ist
mit einem Anker 60 in einem Polrohr 62 des Proportionalmagneten 12 axial verschiebbar
geführt
und kann durch Bestromung der Spule (nicht dargestellt) des Proportionalmagneten 12 in
der Darstellung gemäß 1 aus seiner Grundposition
nach links verschoben werden. Der Stößel 50 mit dem Vorsteuerventilkegel 56 und
der Anker 60 sind über
eine Nachführfeder 64 in
die dargestellte Grundposition vorgespannt. In dieser Grundposition
liegt der Vorsteuerventilkegel 56 auf einem in der Stirnfläche 44 des
Sitzschiebers 10 mündenden
Vorsteuerventilsitz 66 auf. Dieser ist in 2 nach rechts hin zu einer Axialbohrung 68 des Sitzschiebers 10 erweitert.
Diese mündet
in der in 2 rechten,
rückwärtigen Stirnfläche des
Sitzschiebers 10. Im Mantel des Sitzschiebers 10 im
Bereich zwischen dem Schließkegel 42 und
dem Steuerbund 36 sind Mantelbohrungen 70 vorgesehen, über die
die Axialbohrung 68 mit dem Überströmraum 16 verbunden
ist.
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Gemäß den vorbeschriebenen
Ausführungen
ist in der Grundposition des erfindungsgemäßen Wegeventils der Proportionalmagnet 12 unbestromt, so
dass der Vorsteuerventilkegel 56 auf dem Vorsteuerventilsitz 66 aufsitzt.
Der Schließkegel 42 sitzt
auf dem Ventilsitz 22 auf und die Steuerkante 40 hat
die Verbindung zwischen dem Ablaufraum 14 und dem Überströmraum 16 zugesteuert.
In dem Fall, in dem am Zulaufanschluß 2 ein Lastdruck
anliegt, ist diese Last durch die beiden Ventilsitze (Schließkegel 42/Ventilsitz 22;
Vorsteuerventilkegel 56/Vorsteuerventilsitz 66)
leckagefrei zum Tank hin abgesperrt. Der Vorsteuerventilkegel 56 und
der Schließkegel 42 werden
dabei mit einer vom Lastdruck abhängenden Kraft und der Kraft
der Nachführfeder 64 gegen
den jeweils zugordneten Ventilsitz 66 bzw. 22 gedrückt.
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Zum
Absenken der Last, d.h. zum Öffnen des
Zulaufs zum Ablauf hin wird der Proportionalmagnet bestromt, wobei
die Stromstärke
so gewählt
ist, dass der Stößel 50 mit
dem Vorsteuerventilkegel 56 von seinem Vorsteuerventilsitz 66 gegen
die dem Lastdruck entsprechende Kraft abgehoben werden kann. Die
Magnetkraft muss dabei so gewählt
sein, dass der Vorsteuerkegel 56 auch bei dem größten wirksamen
Lastdruck, beispielsweise in Höhe
von 450 bar zuverlässig
abgehoben werden kann. 3 zeigt
das Wegeventil 1 bei geöffneter
Vorsteuerung.
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Bei
abgehobenen Vorsteuerventilkegel 56 ist der Vorsteuerventilsitz 66 geöffnet, so
dass Druckmittel vom Zulaufraum 18 in die Axialbohrung 68 eintreten
kann, so dass die in 3 rechte
Stirnfläche
des Sitzschiebers 10 mit dem Lastdruck beaufschlagt ist. Dieser
liegt über
die Mantelbohrungen 70 auch im Überströmraum 16 an, so dass
die Rückseite
des Schließkegels 42 ebenfalls
mit dem Lastdruck beaufschlagt ist. Wie 3 entnehmbar ist, ist der Durchmesser
des Ventilsitzes 22 größer als
der Durchmesser des Führungsbundes 34,
d.h. desjenigen Teils des Sitzschiebers 10, der in der
Bohrung 8 geführt
ist. Der Sitzschieber 10 ist somit druckausgeglichen, so dass
zu seiner Axialverschiebung eine vergleichsweise geringe Kraft erforderlich
ist, die vom Proportionalmagneten aufgebracht werden kann.
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Die
Lastdruckeinleitung in den Überströmraum 16 hat
den Vorteil, dass selbst dann, wenn sich über die Lebensdauer des Wegeventils 1 hinweg
gesehen eine Veränderung
des Ventilsitzdurchmessers ergibt, eine Druckentlastung des Sitzschiebers 10 durch
die Einleitung des Lastdruckes in den Überströmraum 16 nach wie
vor gewährleistet
ist – es
erfolgt somit eine Art automatische Anpassung an derartige Verschleißerscheinungen.
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Beim
weiteren Verfahren des Stößels 50 läuft dieser – wie in 3 dargestellt – mit seiner
Ringschulter 54 auf die Mitnahmeschulter 58 der
Mitnahmeklaue 46 auf, so dass in der Folge der Sitzschieber 10 vom
Stößel 50 mitgenommen
und von seinem Ventilsitz 22 abgehoben wird. Dabei ist
allerdings noch die Verbindung zwischen dem Ablaufraum 14 und
dem Überströmraum 16 durch
die Steuerkante 40 geschlossen. Dieser erste Hub des Sitzschiebers 10 erfolgt
ohne jede weitere Stromerhöhung
am Proportionalmagneten.
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Nach
einem vorbestimmten Hub läuft
die Mitnahmeklaue 46 gemäß 4 mit einer Schulter 72 auf
den Federteller 32 auf, so dass die weitere Axialverschiebung
gegen die Kraft der vergleichsweise starken Regelfeder 30 erfolgen
muss. In dieser Position ist dann der Schließkegel 42 vom Ventilsitz 22 abgehoben,
so dass eine Verbindung vom Zulaufraum 18 zum Überströmraum 16 über den
Ventilsitz 22 auf gesteuert ist. Die Verbindung vom Überströmraum 16 zum
Ablaufraum 14 ist durch die Steuerkante 40 jedoch
noch nicht oder zumindest in einem vernachlässigbaren Umfang aufgesteuert.
Die Kraft der Regelfeder 30 ist so ausgelegt, dass die
Magnetkraft, die gerade ausreichend war, um den Stößel 50 in
der vorbeschriebenen Weise mit dem Sitzschieber 10 in die
Anlageposition an den Federteller 32 zu ziehen, nicht ausreicht,
um eine weitere Axialverschiebung des Sitzschiebers 10 in
seine Wegeventilfunktion zu ermöglichen.
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Zur
Einleitung der Wegeventilfunktion muß die Stromstärke am Proportionalmagneten
weiter erhöht
werden, so dass der Stößel 50 und
der Sitzschieber 10 gegen die Kraft der Regelfeder 30 bewegt
werden können.
Dieser Betriebszustand (Wegeventilfunktion) ist in 5 dargestellt. Bei der weiteren Axialverschiebung
des Stößels 50 hebt
der Federteller 32 von der Radialschulter 28 der
Ventilbüchse 6 ab
und gleichzeitig wird über
die Steuerkante 40 und die Steuerkerben 38 des
Steuerbundes 36 ein Ablaufquerschnitt aufgesteuert, so
dass das Druckmittel über
den Zulaufanschluß 2,
den Zulaufraum 18, den auf gesteuerten Ventilsitz 22,
den Überströmraum 16,
den auf gesteuerten Ablaufquerschnitt zwischen dem Steuersteg 24 und
dem Steuerbund 36 zum Ablaufraum 14 und von dort über den
Ablaufanschluß 4 zum
Tank abströmen
kann. Der Schließkegel 42 ist
dabei so weit vom Ventilsitz 22 beabstandet, dass er einen
vernachlässigbaren
Einfluß auf
die Druckmittelströmung
hat.
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Messungen
haben ergeben, dass das erfindungsgemäße Wegeventil 1 ein
in gewissem Umfang lastdruckunabhängiges Durchflussverhalten
hat. Dabei wird der Sitzschieber 10 entsprechend dem anliegenden
Lastdruck durch Strömungskräfte gegen
die durch den Proportionalmagneten 12 vorgegebene Bewegungsrichtung
in Schließrichtung
beaufschlagt, wodurch sich der durch die Steuerkerben 38 auf
gesteuerte Ablaufquerschnitt verringert, so dass die Ablaufmenge
lastdruckunabhängig
etwa gleich bleibt. Dieses lastdruckunabhängige Konstanthalten des Volumenstromes
funktioniert selbstverständlich
nicht so genau wie bei einer Individualdruckwaage – bei vielen
Anwendungen reicht die erzielbare Genauigkeit jedoch aus.
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Zum
Zurückfahren
des Wegeventils 1 in seine in 1 dargestellte Grundposition erfolgt
die vorbeschriebene Ansteuerung in umgekehrter Reihenfolge, wobei
zunächst
die Regelfeder 30 mit dem Federteller 32 an der
Radialschulter 28 abgelegt und dann der Schließkegel 42 auf
den Ventilsitz 22 aufgesetzt wird. Anschließend wird
der Vorsteuerventilsitz 66 durch den Vorsteuerventilkegel 56 geschlossen, wobei
die Rückführung des
Stößels 50 und
des Sitzschiebers 10 in ihre Grundposition durch die Kraft
der Nachführfeder 64 erfolgt.
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Die
Kennlinie des vorbeschriebenen Wegeventils ist in 6 dargestellt, wobei die erforderliche Magnetkraft über dem
Hub des Stößels 50 dargestellt ist.
In der Grundposition ist das Wegeventil geschlossen, der Stößel 50 ist
auf seinen Maximalwert ausgefahren. Während des Aufsteuerns der Vorsteuerung, d.h.
während
des anfänglichen
Abhebens des Vorsteuerventilkegels 56 vom Vorsteuerventilsitz 66 verbleibt
der Sitzschieber 10 in seiner Grundposition. Je nach anliegendem
Lastdruck muß vom
Proportionalmagneten eine entsprechende Minimalkraft aufgebracht
werden, um diesen anfänglichen
Hub des Stößels 50 zu
bewirken. Diese Magnetkraft ist um so größer, je höher der anliegende Lastdruck
ist. In 6 sind daher
die Kennlinien für
mehrere derartige Lastdrücke
dargestellt. Nach einem vorbestimmten Anfangshub s1 läuft die
Mitnahmeklaue 46 mit der Schulter 72 auf den Federteller 32 auf,
so dass die weitere Verschiebung des Stößels 50 und damit die
Axialverschiebung des Sitzschiebers 10 nur durch Erhöhung der
Magnetkraft möglich
ist. D.h. nach dem Hub s1 wird die Magnetkraft nochmals erhöht, so dass
der Sitzschieber 10 gegen die Kraft der Regelfeder 30 verschoben
wird. Der Hub des Stößels 50 und
damit des Sitzschiebers 10 ist in dieser Wegeventilfunktion
im wesentlichen proportional zur Magnetkraft F.
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Wird
zu Beginn des Aufsteuervorganges gleich eine Kraft F1 gewählt, so
lässt sich
die Vorsteuerung auch bei dem maximal möglichen Lastdruck von beispielsweise
450 bar öffnen.
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Offenbart
ist ein stetig verstellbares Wegeventil mit einem Sitzschieber,
an dem ein Ventilkegel ausgebildet ist, der in der Grundposition
des Wegeventils gegen einen Ventilsitz vorgespannt ist. Das Wegeventil
ist mit einer Vorsteuerung ausgebildet, wozu im Schließkegel ein
Vorsteuerventilsitz vorgesehen ist, der mit einem Vorsteuerventilkegel
zusammenwirkt.
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- 1
- stetig
verstellbares Wegeventil
- 2
- Zulaufanschluß
- 4
- Ablaufanschluß
- 6
- Ventilbüchse
- 8
- Bohrung
- 10
- Sitzschieber
- 12
- Proportionalmagnet
- 14
- Ablaufraum
- 16
- Überströmraum
- 18
- Zulaufraum
- 20
- Steg
- 22
- Ventilsitz
- 24
- Steuersteg
- 26
- Federraum
- 28
- Radialschulter
- 30
- Regelfeder
- 32
- Federteller
- 34
- Führungsbund
- 36
- Steuerbund
- 38
- Steuerkerben
- 40
- Steuerkante
- 42
- Schließkegel
- 44
- Stirnfläche
- 46
- Mitnahmeklaue
- 48
- Klauenausnehmung
- 50
- Stößel
- 52
- Ringschulter
- 54
- Ringschulter
- 56
- Vorsteuerventilkegel
- 58
- Mitnahmeschulter
- 60
- Anker
- 62
- Polrohr
- 64
- Nachführfeder
- 66
- Vorsteuerventilsitz
- 68
- Axialbohrung
- 70
- Mantelbohrung
- 72
- Schulter