DE10240282B4 - Radialwälzlager - Google Patents
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Abstract
Description
- Gebiet der Erfindung
- Die Erfindung betrifft ein Radialwälzlager nach den Merkmalen des Patentanspruchs 1, und sei insbesondere vorteilhaft an einem Radialwälzlager mit aus einem ebenen endlosen Band abgelängten und als rundgebogenes Formteil ausgebildeten Lagerinnenring anwendbar.
- Hintergrund der Erfindung
- Die Herstellung von aus einem ebenen endlosen Band abgelängten rundgebogenen Formteilen ist schon seit langem vorbekannt. So ist beispielsweise in der
DE 24 06 361 A1 eine Gleitlagerbuchse beschrieben, die in1 eine Formplatine1 in gestrecktem Zustand mit glatten Stoßfugen2 zeigt. Ausgehend von einer im Wesentlichen rechteckigen Grundform weist die Platine1 an der einen Längsseite einen bogenförmigen Rand3 auf, der an seinen beiden Enden in den Bogen und den Schmalseiten2 angeordnete zackenartig hervorstehende Ecken übergeht. Die Platine1a nach2 hat im Wesentlichen einen gleichen Aufbau, jedoch sind an ihren Stoßfugen2 Elemente5 für eine Clinch-Verbindung ausgebildet. Im Herstellungsgang nach3 wird zunächst die Platine1 mittels eines in4 und5 gezeigten Werkzeuges in eine im Wesentlichen glattzylindrische Vorform6 überführt, wobei die Clinch-Elemente so ausgebildet sind, dass ein Vorsprung in eine zugehörige Ausnehmung eingreift. - Aus der
EP 0 013 628 A1 geht diese Art der Herstellung von Formteilen auch für Lagerringe eines Radiallagers hervor. In2 dieser Vorveröffentlichung ist ein ebener Blechstreifen gezeigt, der an seinen Längsseiten zwei abgewinkelte Borde und seine gegenüberliegenden kurzen Enden einen Vorsprung und eine zugehörige Ausnehmung aufweist. Der Vorsprung weist im Wesentlichen die Form eines eingeschnürten Halbkreises auf und ist in der Bandmitte angeordnet. Nach dem Rundbiegen des Bandes ist ein äußerer Lagerring gebildet, dessen Laufbahn in axialer Richtung durch radial nach innen gestellte Borde begrenzt ist. Die Stoßfuge des Lageraußenringes nimmt bedingt durch die Ausbildung von Vorsprung und Ausnehmung nach dem Rundbiegen des Bandes unter Bezug auf eine Lagerachse einen gekrümmten Verlauf, so dass von den Wälzkörpern in Umfangsrichtung gesehen immer nur ein Teil der Trennfuge überquert wird. - Mit der Herstellung von Formteilen aus Bandmaterial in Form von Gleitlagerbuchsen, Lagerringen oder Lagerkäfigen befassen sich auch noch die nachstehend aufgeführten Vorveröffentlichungen:
DE 611 076 A ,DE 857 455 B ,DE 1 909 843 U ,DE 24 06 460 A1 ,DE 32 06 126 A1 ,DE 41 27213 A1 ,DE 19542876 A1 ,DE 199 07571 A1 ,DE 19930 658 C1 ,DE 100 11 651 A1 ,US 3,368,854 A ,US 3,455,004 A ,US 4,909,638 A ,EP 0 802 338 A2 ,JP 08-128 446 A - Diese Art der Herstellung von Formteilen wird aus Kostengründen immer dann angewendet, wenn ein im Durchmesser großes Bauteil zu fertigen ist. Nachteilig dabei ist, dass im Bereich der Stoßstellen bleibende plastische Verformungen auftreten können, die als unerwünschte Materialanhäufungen in radialer Richtung aus dem rundgebogenen Formteil herausragen. Solche Deformationen im Stoßbereich wirken sich bei einem Lagerring beim Abrollen der Wälzkörper störend derart aus, dass der Rollwiderstand erhöht ist, was letztendlich durch Ermüdung oder Verschleiß zu einem vorzeitigen Lagerausfall führen kann.
- Aufgabe der Erfindung
- Ausgehend von den dargelegten Nachteilen des bekannten Standes der Technik liegt der Erfindung deshalb die Aufgabe zu Grunde, ein Radialwälzlager zu konzipieren, das eine verbesserte Verbindung zwischen den Enden eines aus Band hergestellten Lagerrings aufweist und eine zuverlässige Funktion dieses Lagerrings auch unter höchsten Beanspruchungen gewährleistet.
- Beschreibung der Erfindung
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Radialwälzlager gelöst, welches aus einem Lageraußenring und einem Lagerinnenring besteht, zwischen denen auf zugehörigen Laufbahnen in einem Lagerkäfig geführte Wälzkörper um eine gemeinsame Lagerachse abrollen, wobei zumindest der Lagerinnenring als von einem ebenen endlosen Band abgelängtes und rundgebogenes Formteil ausgebildet ist, dessen in Umfangsrichtung sich berührende Enden durch zumindest eine an einem Ende angeordnete Ausnehmung und zumindest einen am anderen Ende angeordneten Vorsprung mit Übermaß unter Aufwenden einer Kraft ineinander gefügt und zu einem Pressverband miteinander verbunden sind. Dabei sind im Bereich der Enden sowohl die zumindest eine Ausnehmung als auch der zumindest eine Vorsprung mit einer beim Aneinanderstoßen der Enden die radiale Pressfugenhöhe reduzierenden und wenigstens einen Freiraum bildenden Anschrägung versehen, welche der Kontur der Ausnehmung und des Vorsprungs folgend ausgebildet ist und deren Endtiefe zumindest einer elastischen Einfederungstiefe der Wälzkörper in die Laufbahnen im Lastbereich des Radialwälzlagers entspricht.
- Der Vorteil dieser Verbindungsart im Bereich der Enden des Lagerrings liegt insbesondere darin, dass bei einem Überschreiten der Elastizitätsgrenze des jeweiligen Werkstoffes während des Fügeprozesses auftretende bleibende plastische Deformationen eliminiert sind, dass heißt unschädlich gemacht sind, weil sie in den Freiraum ausweichen können und dadurch die Funktion des Bauteils nicht mehr negativ beeinflussen. Diese bleibenden plastischen Verformungen bzw. Deformationen treten immer dann auf, wenn die Fügekräfte zu hoch sind. Daraus folgt, dass bei einer Erstfertigung die Presspassung exakt auf den jeweiligen Anwendungsfall abzustimmen ist, wobei diese vom Übermaß der Bauteilgeometrie, der Oberflächenbeschaffenheit und vom Werkstoff selbst abhängig ist. Beim Fügen von Bauteilen mit Presspassung treten im Bereich der Stoßstellen und im angrenzenden Bereich elastische, gemischt elastisch plastische oder nur plastische Verformungen auf, wobei sich in der beschriebenen Weise die plastischen Verformungen negativ auf das Verhalten des Bauteils aufweisen und in der beschriebenen Weise eliminiert werden müssen.
- Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäß ausgebildeten Radialwälzlagers sind in den nachstehenden Unteransprüchen aufgeführt.
- So ist es nach Anspruch 2 vorgesehen, dass die Anschrägungen an den Enden des Lagerinnenrings im Profil einen logarithmischen Verlauf oder den Verlauf einer e-Funktion aufweisen.
- Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung gemäß Anspruch 3 sollen die Enden des Lagerinnenrings durch zwei an einem Ende angeordnete Ausnehmungen und zwei am anderen Ende angeordnete Vorsprünge miteinander verbunden sein.
- Schließlich geht aus Anspruch 4 noch hervor, dass die Ausnehmungen und die Vorsprünge an den Enden des Lagerinnenrings außerhalb der Laufbahn für die Wälzkörper angeordnet sind.
- Kurze Beschreibung der Zeichnungen
- Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäß ausgebildeten Radialwälzlagers wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen
-
1 eine Teilansicht eines Querschnittes durch ein erfindungsgemäß ausgebildetes Kugellager, -
2 einen Ausschnitt auf eine Draufsicht auf den Lagerinnenring des erfindungsgemäß ausgebildeten Kugellagers im Bereich der Enden, -
3 einen Schnitt entlang der Linie III-III in2 durch den Lagerinnenring eines Kugellagers nach dem bisherigen Stand der Technik, -
4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV in2 durch den Lagerinnenring des erfindungsgemäß ausgebildeten Kugellagers, -
5 eine vergrößerte Darstellung des Bereiches der Enden des Lagerinnenrings eines Kugellagers nach dem bisherigen Stand der Technik, -
6 eine vergrößerte Darstellung des Bereiches der Enden des Lagerinnenrings des erfindungsgemäß ausgebildeten Kugellagers. - Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
- Das in
1 dargestellte und mit1 bezeichnete Rillenkugellager besteht aus dem Lageraußenring2 und dem Lagerinnenring3 , zwischen denen auf zugehörigen Laufbahnen2.1 ,3.1 in einem Lagerkäfig4 geführte Lagerkugeln5 um ihre Achse6 abrollen. Der Lagerinnenring3 ist aus einem endlosen ebenen Band gefertigt, in das zunächst die Innenlaufbahn3.1 eingeprägt wird. Nach dem Ablängen des Bandes wird dieses entsprechend dem späteren gewünschten Durchmesser des Lagerinnenringes3 rund gebogen und an seinen beiden Enden7.1 ,7.2 miteinander verbunden. Dies erfolgt derart, dass ein Ende7.1 des Bandes mit mehreren Vorsprüngen3.2 und Ausnehmungen3.3 versehen ist, die in zugehörige Vorsprünge3.2 und Ausnehmungen3.3 am anderen Ende7.2 des Bandes eingreifen. Durch Anwenden einer Kraft in Umfangs- und/oder Radialrichtung werden die beiden Enden7.1 ,7.2 des Bandes durch Verformung ineinander gefügt, so dass ein Pressverband gebildet ist. Das Anwenden dieser Kraft ist aus2 zu entnehmen, wobei diese, wie ausgeführt in verschiedenen Richtungen wirken kann und mit FV sowie FV1 bezeichnet ist. - Besitzen nun, wie in
3 dargestellt, beide Enden7.1 ,7.2 des Bandes eine gleiche Querschnittshöhe, so kann es vorkommen, dass bei der Bildung des Pressverbandes eine zu hohe Presskraft wirkt, die zu bleibenden plastischen Deformationen8 im Bereich der Enden7.1 ,7.2 führt. Diese Deformationen8 ragen in den Bereich der inneren Laufbahn3.1 hinein und führen dazu, dass bei jeder Umdrehung des Lagers diese Deformation8 durch die Lagerkugeln5 überwunden werden muss. Dies führt zu Stoßbeanspruchungen der Rollkörper und dazu, dass im Bereich der Enden7.1 ,7.2 an den Übergängen kleine Ausbrüche auftreten können, die die Lebensdauer des Lagers1 verkürzen. - Zur Behebung dieses Mangels sind in erfindungsgemäßer Weise die beiden Enden
7.1 ,7.2 jeweils mit einer Anschrägung9.1 ,9.2 versehen, die in4 gezeigt ist. Bedingt durch diese Anschrägungen9.1 und9.2 ist die mit10 bezeichnete radiale Pressfugenhöhe gebildet, die in ihrer Ausdehnung kleiner als die Höhe des Bandquerschnittes ist. Werden nun die beiden Enden7.1 ,7.2 des Bandes zur Bildung eines Pressverbandes mit der verringerten Pressfugenhöhe10 aneinander gelegt, so ist beidseitig im Bereich der Enden7.1 ,7.2 ein Freiraum11 gebildet, der einerseits von je einem Endpunkt der Pressfugenhöhe10 und andererseits von der gedachten gestrichelt dargestellten Verbindungslinie12 begrenzt ist. Wird nun durch eine zu hohe Preßkraft eine unerwünschte bleibende plastische Deformation8 erzeugt, so kann diese in den Freiraum11 ausweichen und ist somit ihrer negativen Auswirkung auf die innere Laufbahn3.1 des Lagerinnenringes3 beraubt. - In
5 ist in stark übertriebener Darstellungsweise, bei der die Lagerringe2 ,3 nicht in runder, sondern in ebener Form gezeigt sind, die Annäherung von Lagerkugel5 und Laufbahnen2.1 ,3.1 im belasteten Kontaktbereich gezeigt. Wie erkennbar, wird unter Last die Lagerkugel5 im Bereich der Laufbahnen2.1 ,3.1 abgeplattet bzw. die Lagerkugel5 dringt in radialer Richtung in diese ein. Bei einer Bewegung der Lagerkugel in Richtung X ist im Bereich der Enden7.1 ,7.2 eine unterschiedliche Pressfugenhöhe10 gegeben. Diese ist in der linken Bildhälfte um den elastischen Bereich6 geringer als in der rechten Bildhälfte. Dadurch bedingt, muss eine Lagerkugel5 bei jeder Umdrehung im Lastbereich auf eine Fugenkante auflaufen, die um das Niveau δ höher liegt als die Rollkörper-Laufbahn-Kontakt-Zone. Diese Fugenkante wird örtlich stark beansprucht, was zur Überlastung und zum Ausbrechen von Partikeln aus der inneren Laufbahn3.1 führen kann. - Wie nun
6 zeigt, sind zur Behebung dieses Nachteiles die Enden7.1 ,7.2 mit einer Anschrägung9 versehen, die mindestens diesem elastischen Einfederungsanteil δ entspricht. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Rillenkugellager
- 2
- Lageraußenring
- 2.1
- äußerer Laufbahn
- 3
- Lagerinnenring
- 3.1
- innere Laufbahn
- 3.2
- Vorsprung
- 3.3
- Ausnehmung
- 4
- Käfig
- 5
- Lagerkugel
- 6
- Achse
- 7.1
- Ende
- 7.2
- Ende
- 8
- plastische Deformation
- 9.1
- Anschrägung
- 9.2
- Anschrägung
- 10
- Pressfugenhöhe
- 11
- Freiraum
- 12
- Verbindungslinie
- δ
- Einfederungsanteil
Claims (4)
- Radialwälzlager (
1 ), bestehend aus einem Lageraußenring (2 ) und einem Lagerinnenring (3 ), zwischen denen auf zugehörigen Laufbahnen (2.1 ,3.1 ) in einem Lagerkäfig (4 ) geführte Wälzkörper (5 ) um eine gemeinsame Lagerachse (6 ) abrollen, wobei zumindest der Lagerinnenring (3 ) als von einem ebenen endlosen Band abgelängtes und rundgebogenes Formteil ausgebildet ist, dessen in Umfangsrichtung sich berührende Enden (7.1 ,7.2 ) durch zumindest eine an einem Ende (7.1 ) angeordnete Ausnehmung (3.3 ) und zumindest einen am anderen Ende (7.2 ) angeordneten Vorsprung (3.2 ) mit Übermaß unter Aufwenden einer Kraft ineinander gefügt und zu einem Pressverband miteinander verbunden sind, wobei im Bereich der Enden (7.1 ,7.2 ) sowohl die zumindest eine Ausnehmung (3.3 ) als auch der zumindest eine Vorsprung (3.2 ) mit einer beim Aneinanderstoßen der Enden (7.1 ,7.2 ) die radiale Pressfugenhöhe (10 ) reduzierenden und wenigstens einen Freiraum (11 ) bildenden Anschrägung (9.1 ,9.2 ) versehen sind, welche der Kontur der Ausnehmung (3.3 ) und des Vorsprungs (3.2 ) folgend ausgebildet ist und deren Endtiefe zumindest einer elastischen Einfederungstiefe (δ) der Wälzkörper (5 ) in die Laufbahnen (2.1 ,3.1 ) im Lastbereich des Radialwälzlagers (1 ) entspricht. - Radialwälzlager (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschrägungen (9.1 ,9.2 ) an den Enden (7.1 ,7.2 ) des Lagerinnenrings (3 ) im Profil einen logarithmischen Verlauf oder den Verlauf einer e-Funktion aufweisen. - Radialwälzlager (
1 ) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Enden (7.1 ,7.2 ) des Lagerinnenrings (3 ) durch zwei an einem Ende (7.1 ) angeordnete Ausnehmungen (3.3 ) und zwei am anderen Ende (7.2 ) angeordneten Vorsprünge (3.2 ) miteinander verbunden sind. - Radialwälzlager (
1 ) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmungen (3.3 ) und die Vorsprünge (3.2 ) an den Enden (7.1 ,7.2 ) des Lagerinnenrings (3 ) außerhalb der Laufbahn (3.1 ) für die Wälzkörper (5 ) angeordnet sind.
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