-
Die Erfindung betrifft eine Drucksteuervorrichtung einer Druckmittel-Bremsanlage eines Fahrzeugs zum radindividuellen, wenigstens bremsschlupfabhängigen Steuern von Bremsdrücken in Bremszylindern von Rädern einer Achse, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
-
Eine solche Drucksteuervorrichtung ist beispielsweise aus der
DE 102 36 922 A1 bekannt, wobei die Drucksteuervorrichtung als 2-Kanal-Druckregelmoduk ausgebildet ist und eine zweikanalige Ventileinheit mit je einem Relaisventil je Kanal beinhaltet und jedem der beiden Relaisventile jeweils nur ein als 3/2-Wegeventil ausgebildetes Steuermagnetventil zugeordnet ist. Die beiden Kanäle können getrennt voneinander bremsschlupfgeregelt werden. Insbesondere Relaisventile, von denen des bekennte 2-Kanal-Druckregelmodul zwei aufweist bedingen jedoch einen gewissen Bauaufwand.
-
Der Erfindung liegt demzufolge die Aufgabe zugrunde, eine Drucksteuervorrichtung der eingangs erwähnten Art derart fortzubilden, dass sie trotz radindividueller Bremsschlupfregelung kostengünstiger herstellbar ist. Weiterhin soll die Drucksteuervorrichtung so aufgebaut sein, dass sie lediglich durch Hinzufügen einzelner Komponenten hinsichtlich ihrer Regelungsfunktionen auf einfache Weise erweiterbar ist, beispielsweise hinsichtlich einer Erweiterung durch eine Antriebsschlupfregelung (ASR), eine Fahrdynamikregelung (ESP) oder durch ein elektronisches Bremssystem (EBS).
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Die Erfindung basiert auf dem Gedanken, dass die Drucksteuervorrichtung
- a) ein einziges Relaisventil beinhaltet, mit einem von einem Vorratsdruck versorgten Vorratsanschluss, einem mit einer Drucksenke in Verbindung stehenden Entlüftungsanschluss, einem Steueranschluss und mit wenigstens zwei Arbeitsanschlüssen, wobei der eine Arbeitsanschluss wenigstens einem Bremszylinder eines Rades einer Fahrzeugseite der Achse und der andere Arbeitsanschluss des einzigen Relaisventils wenigstens einem Bremszylinder eines Rades der anderen Fahrzeugseite der Achse zugeordnet ist, wobei
- b) jeder Arbeitsanschluss des Relaisventils mit einem von einem Steuergerät direkt oder indirekt gesteuerten und jeweils einer Fahrzeugseite zugeordneten 2/2-Wegeventil verbunden ist, welches abhängig von der Ansteuerung durch das Steuergerät entweder eine Verbindung zwischen dem betreffenden Arbeitsanschluss des Relaisventils und dem zugeordneten Bremszylinder herstellt oder diese Verbindung sperrt, und wobei
- c) der Steueranschluss des Relaisventils mittels einer durch ein 3/2-Wege-Magnetventil oder durch zwei 2/2-Wege-Magnetventile gebildeten und mittels des Steuergeräts gesteuerten Ventileinrichtung entweder mit einem fahrerbremswunschabhängig gebildeten Bremssteuerdruck (p4), mit einem Vorratsdruck eines Druckreservoirs oder mit einer Drucksenke verbindbar ist.
-
Somit umfasst die erfindungsgemäße Drucksteuervorrichtung lediglich vier Grundelemente: Das einzige Relaisventil, die Ventileinrichtung, welche lediglich ein 3/2-Wege-Magnetventil oder zwei 2/2-Wege-Magnetventile umfasst sowie die beiden 2/2-Wegeventile. Mit diesen relativ einfach und kostengünstig herzustellenden Ventilen kann eine radindividuelle Bremsschlupfregelung in einem gewissen Rahmen realisiert werden, d. h. beispielsweise ein Druckaufbau bzw. Druckabbau an einem Radbremszylinder einer Fahrzeugseite bei gleichzeitigem Druckhalten in einem Radbremszylinder der anderen Fahrzeugsseite. Ein gegenläufiger Druckverlauf (Druckabbau, Druckaufbau) an Rädern unterschiedlicher Fahrzeugseiten ist jedoch nicht möglich.
-
Insbesondere wird nur ein einziges Relaisventil verwendet, um eine radindividuelle Steuerung großer Druckmittelquerschnitte in den Bremszylindern unter anderem durch einen zentralen, relativ kleinen Steuerdruckstrom zu realisieren. Dadurch ist die Drucksteuervorrichtung insgesamt sehr kostengünstig herzustellen.
-
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der in Anspruch 1 angegebenen Erfindung möglich.
-
Besonders bevorzugt sind die 2/2-Wegeventile Membranventile, welche durch jeweils ein vom Steuergerät elektrisch gesteuertes und derselben Fahrzeugseite zugeordnetes 3/2-Wege-Vorsteuer-Magnetventil pneumatisch vorgesteuert werden. Dadurch können große Druckmittelströme mit geringen Steuerdruckmittelströmen relativ schnell in die Bremszylinder eingesteuert werden.
-
Dabei sind die 3/2-Wege-Vorsteuer-Magnetventile bevorzugt ausgebildet, dass sie abhängig von einer Steuerung durch das Steuergerät einerseits einen Vorratsdruck eines Druckreservoirs oder den fahrerbremswunschabhängigen gebildeten Steuerdruck an einen Steueranschluss des zugeordneten 2/2-Wegeventils durchsteuern oder andererseits diesen Steueranschluss mit einer Drucksenke verbinden.
-
Der Fall, dass die 3/2-Wege-Vorsteuer-Magnetventile den fahrerbremswunschabhängigen gebildeten Steuerdruck an den Steueranschluss des zugeordneten 2/2-Wegeventils durchsteuern bringt den Vorteil mit sich, dass wenn sich das ABS während einer fahrerinitiierten Bremsung in einer Druckhaltephase befindet und der Fahrer während dieser Druckhaltephase das Bremspedal löst, der fahrerbremswunschabhängig gebildete Steuerdruck sinkt und damit auch in das während der Druckhaltephase geschlossene zugeordnete 2/2-Wegeventil öffnen kann, um Bremsdruck abzubauen (Drucksenken). Dadurch gewinnt der Fahrer einen größeren Einfluss und kann die ABS-Funktionen „überspielen”.
-
Im anderen Fall, wenn die 3/2-Wege-Vorsteuer-Magnetventile den Vorratsdruck des Druckreservoirs an den Steueranschluss des zugeordneten 2/2-Wegeventils durchsteuern würde ein Lösen des Bremspedals während einer Druckhaltephase des ABS nicht zu einer Senkung des Bremsdrucks im Bremszylinder führen. Dies würde erst im Rahmen des nächsten ABS-Zyklusses (Drucksenken) allerdings ohne Eingriffsmöglichkeit durch den Fahrer möglich sein.
-
Das Steuergerät ist dabei ausgebildet, dass durch Steuerung wenigstens der Ventileinrichtung und der jeweils einer Fahrzeugseite zugeordneten 2/2-Wegeventile eine radindividuelle Bremsschlupfregelung im Rahmen der typischen ABS-Funktionen Drucksteigern, Druckhalten und Druckabbau zum Erzielen eines optimalen Radschlupfes realisiert wird.
-
Ausgehend von diesem ABS-tauglichen Grundlayout wirkt zur Realisierung einer Antriebsschlupfregelung (ASR) die Ventileinrichtung mit lediglich einem einzigen, vom Steuergerät elektrisch gesteuerten Magnetventil derart zusammen, dass der Steueranschluss des einzigen Relaisventils abhängig vom Antriebsschlupf der Räder der Achse mit dem fahrerbremswunschabhängig gebildeten Steuerdruck, einem Vorratsdruck eines Druckreservoirs oder mit einer Drucksenke verbunden wird.
-
In vorteilhafter Weise wird das ABS-taugliche Grundlayout der Drucksteuervorrichtung daher um lediglich ein einziges Magnetventil ergänzt, um zusätzlich eine radindividuelle Antriebsschlupfregelung (ASR) zu realisieren. Bevorzugt ist dabei das einzige zusätzliche Magnetventil ein 3/2-Wege-Magnetventil, falls die Ventileinrichtung ebenfalls durch nur ein 3/2-Wege-Magnetventil gebildet wird.
-
In diesem Fall ist das Steuergerät ausgebildet, dass neben den ABS-Funktionen durch Steuerung wenigstens des einzigen zusätzlichen Magnetventils auch eine radindividuelle Antriebsschlupfregelung (ASR) realisiert wird.
-
Falls die Ventileinrichtung jedoch zwei 2/2-Wege-Magnetventile umfasst, so ist das eine 2/2-Wege-Magnetventil bevorzugt ein Auslassventil, das den Steueranschluss des einzigen Relaisventils entweder mit einer Drucksenke verbindet oder diese Verbindung sperrt, und das andere 2/2-Wege-Magnetventil ist insbesondere ein auch als Backup-Ventil eines EBS nutzbares Ventil, das den Steueranschluss des einzigen Relaisventils entweder mit dem fahrerbremswunschabhängig gebildeten Steuerdruck verbindet oder diese Verbindung sperrt. Das zur Realisierung der Antriebsschlupfregelung der Achse vorgesehene einzige zusätzliche Magnetventil ist in diesem Fall ein als 2/2-Wege-Magnetventil ausgebildetes Einlassventil.
-
Durch das Einlassventil, das Auslassventil und das Backup-Ventil kann dann nicht nur eine Antriebsschlupfregelung sondern auch ein Elektronisches Bremssystems (EBS) mit vorrangigem elektro-pneumatischen Bremskreis und nachrangigem pneumatischem Bremskreis ausgebildet werden, welches darüber hinaus wenigstens einen mit wenigstens einem Arbeitsanschluss des einzigen Relaisventils in druckleitender Verbindung stehenden Drucksensor beinhaltet.
-
Dafür das ABS-taugliche Grundlayout mit einer aus zwei 2/2-Wege-Magnetventilen (Auslassventil, Backup-Ventil) bestehenden Ventileinrichtung zur Steuerung des einzigen Relaisventils um lediglich ein als 2/2-Wege-Magnetventil ausgebildetes Einlassventil ergänzt, um zusammen mit wenigstens einem Drucksensor und einem geeignet programmierten Steuergerät ein vollständiges Elektronisches Bremssystem (EBS) inklusive Antriebsschlupfregelung für die betreffende Achse auszubilden.
-
Das Steuergerät ist in diesem Fall ausgebildet, dass es neben Ausführung der ABS- und ASR-Funktionen auch durch Steuerung des Einlassventils und des Auslassventils den von dem wenigstens einen Drucksensor gemessenen ist-Bremsdruck an einen fahrerbremswunschabhängig gebildeten Soll-Bremsdruck im Sinne einer Bremsdruckregelung anpasst.
-
Zur Ausbildung einer Fahrdynamikregelung ESP wird lediglich ein weiterer Drucksensor zur Messung des fahrerbremswunschabhängig gebildeten Steuerdrucks vorgesehen. Dann ist am Fahrzeug jeder Achse wenigstens eine Drucksteuervorrichtung der beschriebenen Art zugeordnet. Das ESP erweitert die ABS-/ASR-Regelung um die Größen der Fahrzeugbewegung, d. h. um die Querdynamik durch Bilden eines korrigierenden Giermoments bei Übersteuern bzw. Untersteuern. Dieses korrigierende Giermoment wird dann durch Bremsen einzelner Räder oder mehrerer Räder mittels der erfindungsgemäßen Drucksteuervorrichtung in einen Radschlupf umgesetzt.
-
Beispielsweise ist das Steuergerät ausgebildet ist, dass es bei einer durch die Fahrdynamikregelung ESP initiierten Bremsung wenigstens die Ventileinrichtung sowie das einzige zusätzliche Magnetventil derart steuert, dass der Steueranschluss des Relaisventils abhängig von der Gierrate des Fahrzeugs durch den Vorratsdruck des Druckreservoirs beaufschlagt wird, das dem einen Bremszylinder der einen Fahrzeugseite zugeordnete 2/2-Wegeventil in Durchlassstellung geschaltet und das dem anderen Bremszylinder der anderen Fahrzeugseite zugeordnete 2/2-Wegeventil in Sperrstellung geschaltet wird.
-
Insgesamt unterscheiden sich die verschiedenen Ausbaustufen ausgehend von dem ABS-tauglichen Grundlayout um lediglich ein einziges Ventil, um zusätzlich eine ASR-Funktion, ein EBS oder ein EBS mit Fahrdynamikregelung ESP zu realisieren. Hierdurch ergibt sich ein modularer Aufbau der Drucksteuervorrichtung, ohne dass die jeweils im Umfang einfachere Ausbaustufe in ihrem Aufbau verändert werden müsste, um das hinzuzufügende Ventil in den Aufbau integrieren zu können.
-
Weitere die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung anhand der Zeichnung näher dargestellt.
-
Zeichnung
-
In der Zeichnung zeigt
-
Fig. einen Schaltplan einer Drucksteuervorrichtung eines pneumatischen Fahrzeugbremssystems mit ABS gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung;
-
2 einen Schaltplan einer Drucksteuervorrichtung eines pneumatischen Fahrzeugbremssystems mit ABS gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung;
-
3 einen Schaltplan einer Drucksteuervorrichtung eines pneumatischen Fahrzeugbremssystems mit ABS gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung;
-
4 einen Schaltplan einer Drucksteuervorrichtung eines pneumatischen Fahrzeugbremssystems mit ABS und ASR gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung;
-
5 einen Schaltplan einer Drucksteuervorrichtung eines pneumatischen Fahrzeugbremssystems mit ABS und ASR gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung;
-
6 einen Schaltplan einer Drucksteuervorrichtung eines pneumatischen als Elektronisches Bremssystem EBS ausgebildeten Fahrzeugbremssystems mit ABS-/ASR- und ESP-Funktionalität gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung.
-
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
-
In 1 ist mit 1 ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer Drucksteuervorrichtung bezeichnet, welches eine Ventileinheit 2 sowie eine damit mechanisch und elektrisch direkt verbundene Elektronikeinheit als Steuergerät umfasst, welches hier aus Maßstabsgründen nicht dargestellt ist. Die Drucksteuervorrichtung 1 ist gemäß der bevorzugten Ausführungsform in eine Druckluft-Bremsanlage eines Nutzfahrzeugs integriert.
-
Die Drucksteuervorrichtung 1 ist zum radindividuellen, wenigstens bremsschlupfabhängigen Steuern von Bremsdrücken in Bremszylindern 3, 4 von Rädern einer beispielsweise angetriebenen Achse ausgebildet. Hierzu umfasst sie ein einziges Relaisventil 5, mit einem von einem Vorratsdruck p11 versorgten Vorratsanschluss 6, einem mit einer Drucksenke in Verbindung stehenden Entlüftungsanschluss 7, einem Steueranschluss 8 und mit zwei Arbeitsanschlüssen 9, 10.
-
Dabei ist ein Arbeitsanschluss 9 einem Bremszylinder 3 eines Rads einer Fahrzeugseite der Achse und der andere Arbeitsanschluss 10 des einzigen Relaisventils 5 dem Bremszylinder 4 des Rad der anderen Fahrzeugseite der Achse zugeordnet, um einen Bremsdruck p21 in den Bremszylinder 4 bzw. einen Bremsdruck p22 in den Bremszylinder 3 einsteuern zu können. Weiterhin ist jeder Arbeitsanschluss 9, 10 des Relaisventils 5 mit einem von dem Steuergerät bevorzugt indirekt gesteuerten und jeweils einer Fahrzeugseite zugeordneten 2/2-Wegeventil 11, 12 verbunden.
-
Die 2/2-Wegeventile 11, 12 stellen abhängig von einer hier bevorzugt indirekten Ansteuerung durch das Steuergerät entweder eine Verbindung zwischen dem betreffenden Arbeitsanschluss 9, 10 des Relaisventils 5 und dem zugeordneten Bremszylinder 3, 4 her oder sie sperren diese Verbindung.
-
Gemäß der Ausführungsform von 1 ist der Steueranschluss 8 des Relaisventils mittels einer durch beispielsweise ein 3/2-Wege-Magnetventil 13 gebildeten und mittels des Steuergeräts gesteuerten Ventileinrichtung entweder mit einem fahrerbremswunschabhängig gebildeten Bremssteuerdruck p4 oder mit einer Drucksenke 14 verbindbar. Das 3/2-Wege-Magnetventil 13 ist bevorzugt federbelastet und dadurch stromlos in die Schaltstellung vorgespannt, in welcher es den Steueranschluss 8 des Relaisventils 5 mit dem fahrerbremswunschabhängig gebildeten Bremssteuerdruck p4 verbindet. Bestromt wird der Steueranschluss 8 des Relaisventils 5 hingegen mit der Drucksenke 14 verbunden.
-
Der fahrerbremswunschabhängig gebildete Bremssteuerdruck p4 wird dabei beispielsweise von einem hier nicht gezeigten fahrerbetätigten Fußbremsmodul erzeugt.
-
Besonders bevorzugt sind die 2/2-Wegeventile 11, 12 pneumatisch steuerbare Membranventile, welche bevorzugt durch jeweils ein vom Steuergerät elektrisch gesteuertes und derselben Fahrzeugseite zugeordnetes 3/2-Wege-Vorsteuer-Magnetventil 15, 16 pneumatisch vorgesteuert werden. Dabei sind die 3/2-Wege-Vorsteuer-Magnetventile 15, 16 bevorzugt ausgebildet, dass sie abhängig von einer Steuerung durch das Steuergerät den Vorratsdruck p11 des Druckreservoirs an einen Steueranschluss 17, 18 des zugeordneten 2/2-Wegeventils 11, 12 durchsteuern oder andererseits diesen Steueranschluss 17, 18 mit einer Drucksenke 19, 20 verbinden. Die 3/2-Wege-Vorsteuer-Magnetventile 15, 16 sind bevorzugt federbelastet und dadurch stromlos in die Schaltstellung vorgespannt, in welcher sie den Steueranschluss 17, 18 des zugeordneten 2/2-Wegeventils 11, 12 mit der Drucksenke verbinden. Bestromt werden die Steueranschlüsse 17, 18 der 2/2-Wegeventile 11, 12 dagegen mit der Drucksenke 19, 20 verbunden.
-
Das Steuergerät ist dabei ausgebildet, dass durch Steuerung des 3/2-Wege-Magnetventils 13 und der beiden 3/2-Wege-Vorsteuer-Magnetventile 15, 16 zur indirekten Steuerung der 2/2-Wegeventile 11, 12 eine radindividuelle Bremsschlupfregelung im Rahmen der typischen ABS-Funktionen Drucksteigern, Druckhalten und Drucksenken zum Erzielen eines optimalen Soll-Bremsschlupfes realisiert wird. Zur Berechnung des Ist-Bremsschlupfes erhält das Steuergerät in bekannter Weise Informationen über die Raddrehzahlen der Räder der Achse über hier nicht gezeigte Raddrehzahlsensoren.
-
Vor diesem Hintergrund ergibt sich folgende Funktionsweise der in 1 dargestellten Drucksteuereinrichtung 1:
Während einer normalen Betriebsbremsung befinden sich das zentrale 3/2-Wege-Magnetventil 13 zur Vorsteuerung des Relaisventils 15 und die beiden 3/2-Wege-Vorsteuer-Magnetventile 15, 16 in der in 1 gezeigten federbetätigten stromlosen Grundstellung, so dass das 3/2-Wege-Magnetventil 13 den Steueranschluss 8 des Relaisventils 5 mit dem fahrerbremswunschabhängig gebildeten Bremssteuerdruck p4 verbindet. Folglich moduliert das Relaisventil 5 aus diesem Bremssteuerdruck p4 einen Bremsdruck p21 bzw. p22 an seinen beiden Arbeitsanschlüssen 9, 10. Da sich die beiden 3/2-Wege-Vorsteuer-Magnetventile 15, 16 ebenfalls in ihrer stromlosen Grundstellung befinden, sind die pneumatischen Steueranschlüsse 17, 18 der beiden 2/2-Wegeventile 11, 12 jeweils mit den Drucksenken 19, 20 verbunden, so dass sie sich in der in 1 gezeigten Durchlassstellung befinden, um den an den Arbeitsanschlüssen 9, 10 des Relaisventils 5 anstehenden Bremsdruck p21 bzw. p22 in die Bremszylinder 3, 4 einzusteuern. Die Bremsdrücke p21 bzw. p22 für die eine Fahrzeugseite und die andere Fahrzeugseite sind dabei im Wesentlichen gleich groß.
-
Während einer ABS- oder bremsschlupfgeregelten Bremsung mit einer nur einseitigen Blockierneigung wird das 3/2-Wege-Magnetventil 13 zunächst bestromt und dadurch in seine Entlüftungsstellung geschaltet, in welcher der Steueranschluss 8 des Relaisventils 5 mit der Drucksenke 14 verbunden wird. Dadurch werden beide Arbeitsanschlüsse 9, 10 des Relaisventils 5 mit seiner Drucksenke 7 verbunden. Gleichzeitig wird auf dar Fahrzeugseite, auf welcher kein Radblockieren auftritt, das 3/2-Wege-Vorsteuer-Magnetventil 15 vom Steuergerät durch Bestromen in die Stellung geschaltet, in welcher der Steueranschluss 17 des betreffenden 2/2-Wegeventils mit dem Vorratsdruck p11 beaufschlagt wird. Dadurch schaltet das 2/2-Wegeventil 11 in seine Sperrstellung und hält dadurch den Bremsdruck p22 in dem Bremszylinder 3 des nicht blockierenden Rades (Druckhalten). Hingegen wird auf der Fahrzeugseite, auf welcher Radblockieren detektiert wurde, das 3/2-Wege-Vorsteuer-Magnetventil 16 vom Steuergerät nicht umgeschaltet, sondern es verbleibt in seiner stromlosen Grundstellung, in welcher der Steueranschluss 18 des betreffenden 2/2-Wegeventils 12 auf die Drucksenke 20 geschaltet bleibt. Dadurch verbleibt das 2/2-Wegeventil 12 in seiner in 1 gezeigten Durchlassstellung, wodurch sich der Bremsdruck p21 im Bremszylinder 4 des blockierenden Rades über die Drucksenke 7 des Relaisventils 5 abbauen kann (Drucksenken).
-
Bei den Ausführungsbeispielen nach 2 bis 6 sind die gegenüber dem Ausführungsbeispiel gleichbleibenden und gleich wirkenden Teile durch die gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
-
Bei dem Ausführungsbeispiel von 2 besteht die Ventileinrichtung anstatt aus einem einzigen 3/2-Wege-Magnetventil aus zwei 2/2-Wege-Magnetventilen 21, 22, wobei das eine 2/2-Wege-Magnetventil 21 als Auslassventil den Steueranschluss 8 des Relaisventils 5 entweder mit einer Drucksenke 23 verbindet oder diese Verbindung wie gezeigt sperrt. Andererseits verbindet das weitere 2/2-Wege-Magnetventil 22 den Steueranschluss 8 des Relaisventils 5 entweder mit dem fahrerbremswunschabhängig gebildeten Bremssteuerdruck p4 oder sperrt diese Verbindung. Beide 2/2-Wege-Magnetventile 21, 22 sind federbelastet in ihre in 2 gezeigte Grundstellung geschaltet, in welcher das eine 2/2-Wege-Magnetventil 21 in Sperrstellung und das andere 2/2-Wege-Magnetventil 22 in Durchlassstellung geschaltet ist.
-
Vor diesem Hintergrund ergibt sich folgende Funktionsweise der in 2 dargestellten Drucksteuereinrichtung 1:
Während einer normalen Betriebsbremsung befindet sich das eine 2/2-Wege-Magnetventil 21 in stromloser Sperrstellung, das andere 2/2-Wege-Magnetventil 22 hingegen in Durchlassstellung. Weiterhin befinden sich auch die beiden 3/2-Wege-Vorsteuer-Magnetventile 15, 16 in der in 2 gezeigten federbetätigten stromlosen Grundstellung, so dass das andere 2/2-Wege-Magnetventil 22 den Steueranschluss 8 des Relaisventils 5 mit dem fahrerbremswunschabhängig gebildeten Bremssteuerdruck p4 verbindet, wie 2 zeigt. Wie zuvor beschrieben moduliert das Relaisventil 5 aus diesem Bremssteuerdruck p4 einen Bremsdruck p21 bzw. p22 an seinen beiden Arbeitsanschlüssen 9, 10. Da sich die beiden 3/2-Wege-Vorsteuer-Magnetventile 15, 16 ebenfalls in ihrer stromlosen Grundstellung befinden, sind die pneumatischen Steueranschlüsse 17, 18 der beiden 2/2-Wegeventile 11, 12 jeweils mit den Drucksenken 19, 20 verbunden, so dass sie sich in der in 2 gezeigten Durchlassstellung befinden, um den an den Arbeitsanschlüssen 9, 10 des Relaisventils 5 anstehenden Bremsdruck p21 bzw. p22 in die Bremszylinder 3, 4 einzusteuern. Die Bremsdrücke p21 bzw. p22 für die eine Fahrzeugseite und die andere Fahrzeugseite sind dabei im Wesentlichen gleich groß.
-
Während einer ABS- oder bremsschlupfgeregelten Bremsung mit einer nur einseitigen Blockierneigung wird das eine 2/2-Wege-Magnetventil als Auslassventil 21 bestromt und dadurch in seine Durchlassstellung geschaltet, in welcher der Steueranschluss 8 des Relaisventils 5 mit der Drucksenke 23 verbunden wird. Auch das weitere 2/2-Wege-Magnetventil 22 wird bestromt und dadurch in seine Sperrstellung geschaltet, wodurch der Steueranschluss 8 des Relaisventils 5 vom Bremssteuerdruck p4 abgekoppelt wird. Dadurch werden beide Arbeitsanschlüsse 9, 10 des Relaisventils 5 mit seiner Drucksenke 7 verbunden. Die Schaltung der beiden 3/2-Wege-Vorsteuer-Magnetventile 15, 16 erfolgt wie beim vorangehenden Ausführungsbeispiel beschrieben, so dass das 2/2-Wegeventil 11 der nicht blockierenden Fahrzeugseite in seine Sperrstellung geschaltet wird, wodurch der Bremsdruck p22 in dem Bremszylinder 3 des nicht blockierenden Rades gehalten wird. (Druckhalten). Hingegen wird auf der Fahrzeugseite, auf welcher Radblockieren detektiert wurde, das 3/2-Wege-Vorsteuer-Magnetventil 16 vom Steuergerät nicht umgeschaltet, sondern es verbleibt in seiner stromlosen Grundstellung, in welcher der Steueranschluss 18 des betreffenden 2/2-Wegeventils 12 auf die Drucksenke 20 geschaltet bleibt. Dadurch verbleibt das 2/2-Wegeventil 12 in seiner in 2 gezeigten Durchlassstellung, wodurch sich der Bremsdruck p21 im Bremszylinder 4 des blockierenden Rades über die Drucksenke 7 des Relaisventils 5 abbauen kann (Drucksenken).
-
Gemäß der Ausführungsform von 3 wird im Unterschied zu den Ausführungsformen nach 1 und 2 nicht ein Vorratsdruck p11 eines Druckreservoirs sondern der fahrerbremswunschabhängig gebildete Bremssteuerdruck p4 über die beiden 3/2-Wege-Vorsteuer-Magnetventile 15, 16 auf die Steueranschlüsse 17, 18 der 2/2-Wegeventile 11, 12 geschaltet. Wenn sich dann das ABS während einer fahrerinitiierten Bremsung in einer Druckhaltephase befindet und der Fahrer während dieser Druckhaltephase das Bremspedal löst, sinkt der fahrerbremswunschabhängig gebildete Steuerdruck p4, so dass das während der Druckhaltephase geschlossene zugeordnete 2/2-Wegeventil 11 bzw. 12 öffnen kann, um Bremsdruck p21 bzw. p22 abzubauen (Drucksenken).
-
Das ABS-taugliche Grundlayout gemäß 1 bis 3 wird zur Realisierung einer Antriebsschlupfregelung (ASR) durch lediglich ein vom Steuergerät elektrisch gesteuertes Magnetventil 24 gemäß der Ausführungsform von 4 ergänzt. Dieses Magnetventil 24 wirkt dann mit der Ventileinrichtung 13 derart zusammen, dass der Steueranschluss 8 des einzigen Relaisventils 5 abhängig vom Antriebsschlupf der Räder der Achse mit dem fahrerbremswunschabhängig gebildeten Steuerdruck p4, dem Vorratsdruck p11 des Druckreservoirs oder mit einer Drucksenke 14 verbunden wird. Bevorzugt ist dabei das einzige zusätzliche Magnetventil ein 3/2-Wege-Magnetventil 24, die Ventileinrichtung wird analog zu 1 ebenfalls durch ein 3/2-Wege-Magnetventil 13 gebildet.
-
In diesem Fall ist das Steuergerät ausgebildet, dass neben den ABS-Funktionen durch Steuerung wenigstens des zusätzlichen 3/2-Wege-Magnetventils auch eine radindividuelle Antriebsschlupfregelung (ASR) realisiert wird. Dieses zusätzliche 3/2-Wege-Magnetventil 24 ist steuerseitig des Relaisventils 5 gesehen dem die Ventileinrichtung bildenden 3/2-Wege-Magnetventil 13 vorgeschaltet. Es schaltet in seiner federbelasteten stromlosen Grundstellung den fahrerbremswunschabhängig gebildeten Steuerdruck p4 und in seiner bestromten Schaltstellung den Vorratsdruck p11 auf das 3/2-Wege-Magnetventil 13 weiter.
-
Für den Fall, dass kein übermäßiger Antriebsschlupf an beiden Rädern der Achse vorliegt, schaltet das zusätzliche ASR-Ventil 24 den fahrerbremswunschabhängig gebildeten Steuerdruck p4 auf das 3/2-Wege-Magnetventil 13 weiter, wodurch der Steueranschluss 8 des Relaisventils 5 wie zum Ausführungsbeispiel von 1 beschrieben belüftet bzw. entlüftet, je nachdem ob der fahrerbremswunschabhängig gebildete Steuerdruck p4 einen Bremslöse-Steuerdruck oder einen Bremszuspann-Steuerdruck repräsentiert. Im Falle eines Bremslöse-Steuerdrucks p4, d. h. bei nicht betätigtem Fußbremsventil steuert das Relaisventil 5 lediglich einen niedrigen Bremslösedruck p21 bzw. p22 an seine Arbeitsanschlüsse 9, 10 aus, so dass beide Radbremszylinder 3, 4 gelöst sind.
-
Im Falle unzulässigen Antriebsschlupfes schaltet das zusätzliche ASR-Ventil 24 hingegen den Vorratsdruck p11 auf das diesbezüglich in Durchlassstellung geschaltete 3/2-Wege-Magnetventil 13 weiter, wodurch der Steueranschluss 8 des Relaisventils 5 durch einen Bremszuspann-Steuerdruck belüftet wird und daher einen Bremszuspanndruck an seine Arbeitsanschlüsse 9, 10 aussteuert. Die Schaltstellungen der 3/2-Wege-Vorsteuer-Magnetventile 15, 16 und der beiden 2/2-Wegeventile 11, 12 sind dann wie in 4 gezeigt, so dass die Radbremszylinder 3, 4 der Achse während des Vorliegens unzulässigen Radschlupfes im Sinne einer Radschlupfregelung temporär zugespannt werden.
-
Gemäß einer hierzu alternativen Ausführungsform nach 5 wird wie bei der Ausführungsform von 3 nicht der Vorratsdruck p11 des Druckreservoirs sondern der fahrerbremswunschabhängig gebildete Bremssteuerdruck p4 über die beiden 3/2-Wege-Vorsteuer-Magnetventile 15, 16 auf die Steueranschlüsse 17, 18 der beiden 2/2-Wegeventile 11, 12 geschaltet. Wenn sich dann das ASR in einer Druckhaltephase befindet und der Fahrer während dieser Druckhaltephase das Bremspedal betätigt, steigt der fahrerbremswunschabhängig gebildete Steuerdruck p4, so dass das während der Druckhaltephase geschlossene zugeordnete 2/2-Wegeventil 11 bzw. 12 öffnen kann, um Bremsdruck p21 bzw. p22 aufzubauen (Drucksteigern).
-
Falls die Ventileinrichtung kein 3/2-Wege-Magnetventil 13 sondern zwei 2/2-Wege-Magnetventile 21, 22 gemäß 3 und 6 umfasst, so ist das eine 2/2-Wege-Magnetventil 21 bevorzugt ein Auslassventil, das den Steueranschluss 8 des Relaisventils 5 entweder mit seiner Drucksenke 23 verbindet oder diese Verbindung sperrt. Das andere 2/2-Wege-Magnetventil 22 ist insbesondere ein auch als Backup-Ventil eines EBS nutzbares Ventil, das den Steueranschluss 8 des Relaisventils 5 entweder mit dem fahrerbremswunschabhängig gebildeten Steuerdruck p4 verbindet oder diese Verbindung sperrt. Das zur Realisierung der Antriebsschlupfregelung der Achse vorgesehene einzige zusätzliche Magnetventil ist gemäß der Ausführungsform von 6 bevorzugt ein als 2/2-Wege-Magnetventil ausgebildetes Einlassventil 26.
-
Gemäß 6 wird durch das Einlassventil 26, das Auslassventil 21 und das Backup-Ventil 22 dann nicht nur eine Bremsschlupfregelung (ABS) und eine Antriebsschlupfregelung (ASR) sondern auch ein Elektronisches Bremssystems (EBS) mit vorrangigem elektro-pneumatischen Bremskreis und nachrangigem pneumatischem Bremskreis ausgebildet, falls zusätzlich noch beispielsweise ein Arbeitsanschluss 9, 10 des einzigen Relaisventils 5 in druckleitender Verbindung mit einem Drucksensor 27 steht.
-
Das Steuergerät ist in diesem Fall ausgebildet, dass es neben Ausführung der ABS- und ASR-Funktionen auch durch Steuerung des Einlassventils 26 und des Auslassventils 21 den von dem Drucksensor 27 gemessenen Ist-Bremsdruck an einen fahrerbremswunschabhängig gebildeten Soll-Bremsdruck im Sinne einer Bremsdruckregelung anpasst.
-
Die Funktionsweise des EBS ist dann wie folgt:
Im Zuge einer normalen Bremsung verbleibt das Auslassventil 21 in seiner federbelasteten Sperrstellung, während das Einlassventil 26 in Durchgangsstellung geschaltet wird, um den Steueranschluss 8 des Relaisventils 5 mit Vorratsdruck zu belüften. Dies sorgt für Bremszuspanndruck p21 bzw. p22 an den beiden Arbeitsanschlüssen 9, 10 des Relaisventils 5, welcher über die beiden durchgeschalteten 2/2-Wegeventile 11, 12 zu den Radbremszylindern 3, 4 durchgesteuert werden. Das Backup-Ventil 22 verbleibt dabei in seiner bestromten Sperrstellung, so dass der an ihm anstehende fahrerbremswunschabhängig gebildete Steuerdruck p4 nicht an den Steueranschluss 8 des Relaisventils 5 durchgeschaltet werden kann.
-
Falls der elektrische Bremskreis des EBS jedoch ausfällt, so können die Magnetventile 15, 16, 21, 22, 26 nicht mehr bestromt werden. So schaltet das Einlassventil 26 in seine stromlose und federbelastete Sperrstellung zurück, so dass kein Vorratsdruck mehr an den Steueranschluss 8 des Relaisventils 5 gelangt. Das Auslassventil 21 verbleibt ebenfalls in Sperrstellung. Der Steueranschluss 8 des Relaisventils 8 wird dann über das stromlos federbelastet in Durchgangsstellung geschaltete Backup-Ventil 22 mit dem vom Fußbremsventil erzeugten fahrerbremswunschabhängig gebildeten Steuerdruck p4 beaufschlagt, um die Radbremszylinder 3, 4 zuzuspannen.
-
Die ABS- bzw. ASR-Funktionen laufen dann wie bei den vorangehend beschriebenen Ausführungsformen ab, d. h. der Steueranschluss 8 des Relaisventils 5 wird funktionsabhängig über das Einlassventil 26 mit dem Vorratsdruck p11, über das Backup-Ventil 22 dem fahrerbremswunschabhängig gebildeten Steuerdruck p4 oder über das Auslassventil 21 mit der Drucksenke 23 des Auslassventils 21 verbunden.
-
In einer weiteren Ausbaustufe ist neben dem Drucksensor 27 zur Messung des Bremsdrucks p21 bzw. p22 ein weiterer Drucksensor 28 zur Messung des fahrerbremswunschabhängig gebildeten Bremssteuerdrucks p4 vorgesehen. Falls dann jeweils eine Drucksteuervorrichtung 1 gemäß 6 für jede Achse, beispielsweise für eine Vorderachse und für eine Hinterachse vorgesehen wird, kann eine Fahrdynamikregelung (ESP) realisiert werden.
-
Das Steuergerät ist dabei ausgebildet, dass es bei einer durch die Fahrdynamikregelung (ESP) initiierten Bremsung das Auslassventil 21, das Backup-Ventil 22 sowie das Einlassventil 26 derart steuert, dass der Steueranschluss 8 des Relaisventils 5 abhängig von der Gierrate des Fahrzeugs durch den Vorratsdruck p11 des Druckreservoirs beaufschlagt wird. Hierzu werden beispielsweise das Auslassventil 21 sowie das Backup-Ventil 22 in ihre Sperrstellung geschaltet, während das Einlassventil 26 in Durchlassstellung geschaltet wird, um den Steueranschluss 8 des Relaisventils 5 zu belüften.
-
Gleichzeitig werden die 3/2-Wege-Vorsteuer-Magnetventile 15, 16 vom Steuergerät so angesteuert, dass beispielsweise das dem einen Bremszylinder 3 der einen Fahrzeugseite zugeordnete 2/2-Wegeventil 11 in Durchlassstellung geschaltet wird, um diesen Bremszylinder zu belüften und das dem anderen Bremszylinder 4 der anderen Fahrzeugseite zugeordnete 2/2-Wegeventil 12 in Sperrstellung geschaltet wird, um diesen Bremszylinder 4 vom Druckaufbau abzusperren. Es versteht sich, dass bei einem in der Gegenrichtung aufzubauenden Giermoment das 2/2-Wegeventil 11 in Sperrstellung und das 2/2-Wegeventil 12 in Durchlassstellung durch eine entsprechende Ansteuerung der 3/2-Wege-Vorsteuer-Magnetventile 15, 16 geschalten werden muss.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Drucksteuervorrichtung
- 2
- Ventileinheit
- 3
- Bremszylinder
- 4
- Bremszylinder
- 5
- Relaisventil
- 6
- Vorratsanschluss RV
- 7
- Entlüftungsanschluss RV
- 8
- Steueranschluss RV
- 9
- Arbeitsanschluss RV
- 10
- Arbeitsanschluss RV
- 11
- 2/2-Wegeventil
- 12
- 2/2-Wegeventil
- 13
- 3/2-Wege-Magnetventil
- 14
- Drucksenke
- 15
- 3/2-Wege-Vorsteuer-Magnetventil
- 16
- 3/2-Wege-Vorsteuer-Magnetventil
- 17
- Steueranschluss
- 18
- Steueranschluss
- 19
- Drucksenke
- 20
- Drucksenke
- 21
- Auslassventil
- 22
- Backup-Ventil
- 23
- Drucksenke
- 24
- Magnetventil
- 26
- Einlassventil
- 27
- Drucksensor
- 28
- Drucksensor
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-