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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Stromversorgungseinrichtung für
die Steuerelektronik einer mit einem so genannten (Spannungs-)Zwischenkreis versehenen
Umrichterschaltung (nachfolgend kurz als Umrichter bezeichnet).
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Solche
Umrichter werden üblicherweise einerseits zur Erzeugung
eines Antriebsstroms für einen Elektromotor aus einem Netzstrom
eingesetzt. Der Umrichter ist in diesem Fall einem (stromliefernden)
Stromnetz und dem zu versorgenden Elektromotor zwischengeschaltet.
Andererseits wird ein Umrichter auch zur Erzeugung eines Netzstroms
aus einem Generatorstrom herangezogen. Der Umrichter ist in diesem
Fall einer stromerzeugenden Einrichtung und einem (stromaufnehmenden)
Stromnetz zwischengeschaltet. Bei der stromerzeugenden Einrichtung
handelt es sich beispielsweise um einen Wechselstromgenerator, wie
beispielsweise eine Windkraftanlage, oder einem Gleichstromgenerator, wie
beispielsweise eine Photovoltaikanlage.
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Ein
Umrichter der oben genannten Art umfasst üblicherweise
einen Gleichrichter und einen Wechselrichter, zwischen denen der
Zwischenkreis gebildet ist. Zumindest der Wechselrichter ist mit
aktiven Schaltkomponenten, z. B. in Form von IGBTs oder MOSFETs,
die von einer Steuerelektronik angesteuert werden. Die Steuerelektronik
steuert die Schaltkomponenten des Wechselrichters derart an, dass
aus der näherungsweise konstanten Zwischenkreisspannung
eine (in der der Regel mehrphasige) Ausgangsspannung vorgegebener
Frequenz und Amplitude erzeugt wird. Bei modernen Umrichtern ist häufig
auch der Gleichrichter mit aktiven Schaltkomponenten bestückt,
die ebenfalls von der Steuerelektronik anzusteuern sind. Die Steuerelektronik übernimmt
darüber hinaus in der Regel auch diverse Überwachungs-
und Sicherheitsfunktionen, z. B. die Überwachung der Zwischenkreisspannung
auf Über- oder Unter spannung, die Überwachung
der elektronischen Leistungskomponenten des Gleich- und/oder Wechselrichters
auf Überlast bzw. Überhitzung, etc.
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Zur
Stromversorgung der Steuerelektronik werden einerseits Stromversorgungseinrichtungen eingesetzt,
die ihrerseits aus dem Zwischenkreis gespeist sind. Eine solche
Stromversorgungseinrichtung umfasst in der Regel einen mit dem Zwischenkreis
verbunden Primärstromkreis sowie einen die Ausgabespannung
führenden Sekundärstromkreis, wobei diese Stromkreise
durch einen Transformator galvanisch getrennt sind. In dem Primärstromkreis wird
mittels eines PWM-Schalters mit steuerseitig vorgeschaltetem PWM-Controller
ein pulsweitenmodulierter Pulsstrom erzeugt, der durch den Transformator
in eine entsprechende Ausgabespannung im Sekundärkreis
umgesetzt wird.
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Zur
Stromversorgung des PWM-Controllers ist einerseits der Transformator
mit einer Tertiärwicklung versehen, die über eine
Diode auf den Betriebsspannungseingang des PWM-Controllers gelegt
ist. Andererseits wird der PWM-Controller über einen Kondensator
spannungsversorgt, der über einen Ladewiderstand in den
Spannungszwischenkreis geschaltet ist. Dieser Anlaufkondensator
wird insbesondere beim Anlaufen des Umrichters, also in einer initialen
Betriebsphase benötigt. Hierbei wird der Anlaufkondensator
zunächst über den Ladewiderstand aus dem Zwischenkreis
beladen, bis die am Kondensator abfallende Spannung eine Einschaltschwelle des
PWM-Controllers übersteigt, und der PWM-Controller zu arbeiten
beginnt. Nach einer gewissen Einschwingzeit der Stromversorgungseinrichtung
wird der PWM-Controller dann über die Tertiärwicklung des
Transformators versorgt.
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Alternativ
hierzu ist bekannt, die Steuerelektronik eines Umrichters aus dem
mit dem Umrichter verbundenen Stromnetz zu versorgen. Eine entsprechende
Stromversorgungseinrichtung weist ebenfalls üblicherweise
einen Primärstromkreis sowie einen galvanisch durch einen
Transformator von diesem getrennten Sekundärstromkreis
auf, wobei der Primärstromkreis ebenfalls zur Erzeugung
eines pulsweitenmodulierten Pulsstromes einen PWM-Schalter mit steuerseitig
vorgeschaltetem PWM-Controller umfasst.
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Zur
Erzeugung einer Gleichspannung für den Primärstromkreis,
und insbesondere auch zur Spannungsversorgung des PWM-Controllers,
ist dem Primärstromkreis und dem Stromnetz dabei eine Gleichrichterschaltung
zwischengeschaltet. Eine solche Gleichrichterschaltung, die gleichzeitig als
Netzfilter zur Kompensation von Netzrückwirkungen des Umrichters
wirkt, ist aus
DE
103 36 287 A1 bekannt. Stromversorgungseinrichtungen der
letztgenannten Art werden insbesondere bei Umrichtern eingesetzt,
die einer stromerzeugenden Anlage, insbesondere einer Photovoltaikanlage,
zugeordnet sind. Aufgrund der netzfilternden Eigenschaften der Stromversorgungseinrichtung
können so separate Filter, wie z. B. Netzdrosseln oder
Zwischenkreiskondensatoren ganz oder teilweise eingespart werden.
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Nachteiligerweise
haben solche Stromversorgungseinrichtungen aber einen gegenüber
Stromversorgungen der ersten Art erhöhten Strombedarf, was
sich insbesondere dann störend auswirkt, wenn der dem Umrichter
vorgeschaltete Generator vorübergehend keinen Strom erzeugt – im
Falle einer Fotovoltaikanlage also z. B. während der Nacht.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine vor dem vorstehend beschriebenen
Hintergrund verbesserte Stromversorgungseinrichtung für
die Steuerelektronik eines Umrichters anzugeben.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
die Merkmale des Anspruchs 1. Danach ist vorgesehen, im Rahmen einer
Stromversorgungseinrichtung zwei unabhängige Primärstromkreise
vorzusehen, die jeweils über eine zugeordnete Primärwicklung
eines gemeinsamen Transformators auf die Sekundärwick lung
eines galvanisch von den Primärstromkreisen getrennten
Sekundärstromkreises wirken. Der erste Primärstromkreis
ist hierbei aus dem Zwischenkreis des Umrichters gespeist, während
der zweite Primärstromkreis aus einem mit dem Umrichter
verbundenen Stromnetz gespeist ist. Im Rahmen der Stromversorgungseinrichtung
ist ein (erstes) Schaltelement vorgesehen, das reversibel nach Maßgabe
einer in dem zweiten Primärstromkreis anliegenden Spannung
zwischen den Primärstromkreisen schaltet, so dass jeweils
einer der Primärstromkreise aktiviert ist.
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Die
solchermaßen geschaffene Stromversorgungseinrichtung umfasst
somit in Kombination die beiden vorstehend beschriebenen Stromversorgungsvarianten,
wodurch die jeweiligen Vorteile dieser beiden Varianten synergetisch
genützt werden können. Dies wird auf einfache
Weise durch das zusätzlich vorgesehene Schaltelement ermöglicht,
das automatisch nach Maßgabe der im zweiten Primärstromkreis
anliegenden Spannung zwischen dem Netzbetrieb und der Speisung aus
dem Zwischenkreis hin und her schaltet.
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Vorzugsweise
priorisiert das Schaltelement den netzgespeisten zweiten Primärstromkreis.
Das Schaltelement aktiviert dabei den zweiten Primärstromkreis
(unter Abschaltung des ersten Primärstromkreises) immer
dann, wenn im zweiten Primärstromkreis genügend
Energie zur Verfügung steht, nämlich dann, wenn
die hier anliegende Spannung einen ersten Grenzwert überschreitet.
Dagegen aktiviert das Schaltelement den zwischenkreisgespeisten
ersten Primärstromkreis immer dann, wenn die im zweiten
Primärstromkreis anliegende Spannung einen zweiten Grenzwert
unterschreitet. Durch die Priorisierung des zweiten Primärstromkreises
wird sichergestellt, dass die netzstabilisierende Wirkung des zweiten
Primärstromkreises dann (und nur dann) zur Wirkung kommt,
wenn das Stromnetz aus dem Umrichter ausreichend versorgt wird.
Am Anfahren und Abschalten des Umrichters – und infolge
dessen zusammenbrechender Netzspannung – läuft
die Stromversorgung der Steuerelekt ronik vorteilhaft über
den zwischenkreisgespeisten ersten Primärstromkreis. Hierdurch
wird insbesondere eine besonders hohe Ausfallsicherheit der Stromversorgungseinrichtung,
und infolgedessen auch der Steuerelektronik erzielt. Zudem wird
sichergestellt, dass der Zwischenkreis des Umrichters nach dem Abschalten schnell
und effektiv über die Stromversorgungseinrichtung entladen
wird, wodurch zusätzliche Entladungseinrichtungen eingespart
werden können.
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Der
erste Grenzwert des Schaltelements ist hierbei insbesondere größer
gewählt als der zweite Grenzwert. Das Schaltelement ist
hierdurch mit einer Schalthysterese ausgestattet, die insbesondere
auch eine effektive Entladung beider Primärstromkreise beim
Abschalten des Umrichters bewirkt.
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Jeder
der Primärstromkreise ist bevorzugt pulsweitenmoduliert
betrieben. In jedem Primärstromkreis ist entsprechend ein
PWM-Schalter, insbesondere in Form eines MOSFETs oder dergleichen,
angeordnet, dem steuereingangsseitig ein PWM-Controller vorgeschaltet
ist. In besonders einfacher schaltungstechnischer Ausführung
aktiviert bzw. deaktiviert hierbei das Schaltelement die Primärstromkreise,
indem es den PWM-Controller des jeweiligen Primärstromkreises
aktiviert bzw. deaktiviert. Das Schaltelement aktiviert bzw. deaktiviert
die PWM-Controller der Primärstromkreise insbesondere dadurch,
dass sie den so genannten „COMP”-Anschluss des
jeweiligen PWM-Controllers von einem Bezugspotential („Masse”)
trennt bzw. auf das Bezugspotential setzt.
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In
einfacher aber zweckmäßiger Ausführung ist
das erste Schaltelement bevorzugt im Wesentlichen durch eine Komparatorschaltung
mit einem nicht-invertierenden Ausgang und einem invertierenden
Ausgang gebildet. Die Komparatorausgänge sind dabei optional
von mindestens einem der Primärstromkreise, z. B. durch
einen Opto-Koppler, galvanisch getrennt.
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Um
mit besonders einfachen Mitteln eine unerwünschte gegenseitige
Kopplung der Primärstromkreise zu vermeiden, ist vorzugsweise
in jedem der Primärstromkreise eine Diode angeordnet. Diese
Diode ist in Durchlassrichtung in den jeweiligen Primärstromkreis
geschaltet, also mit ihrer Anode mit einem Hochpotentialanschluss
und mit ihrer Kathode einem Niederpotentialanschluss des jeweiligen
Primärstromkreises verbunden.
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Der
PWM-Controller des ersten Primärstromkreises ist vorzugsweise
einerseits über eine Tertiärwicklung des Transformators
und andererseits über einen in den Zwischenkreis geschalteten
Anlaufkondensator mit vorgeschaltetem Ladungswiderstand spannungsversorgt.
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Diesem
PWM-Controller ist in zweckmäßiger Ausführung
bevorzugt ein zweites Schaltelement vorgeschaltet, das mit einer
vorgegebenen Schalthysterese in Abhängigkeit der anliegenden Eingangsspannung
schaltet. Durch die Vorschaltung der separaten Schalthysterese wird
der erste Primärstromkreis weitgehend unabhängig
von den Charakteristika des verwendeten PWM-Controllers, insbesondere
von Fertigungstoleranzen und der Temperaturabhängigkeit
des Controllers. Es lässt sich so zudem die Schalthysterese
des ersten Primärstromkreises unabhängig von dem
erreichbaren Aussteuergrad des PWM-Controllers festlegen. Bei herkömmlichen
PWM-Controllern, bei denen es sich üblicherweise um standardisierte
integrierte Schaltungen handelt, ist zwar an sich in der Regel bereits
eine interne Schalthysterese integriert. Die Größe
dieser internen Schalthysterese verhält sich bei den gängigen PWM-Controllern
aber in der Regel invers mit dem erreichbaren Aussteuergrad, so
dass PWM-Controller mit großem Aussteuergrad eine nur vergleichbar kleine
Schalthysterese aufweisen, während Controller mit großer
Schalthysterese nur einen vergleichbar kleinen Aussteuergrad erreichen.
Um einerseits eine möglichst kurze Anlaufzeit der Stromversorgungseinrichtung
beim Anfahren des Umrichters, andererseits eine möglichst
weitgehende Entladung des Zwischenkreises beim Abschalten des Umrichters
zu erzie len, werden aber sowohl eine große Schalthysteres
als auch ein hoher Aussteuergrad des PWM-Controllers angestrebt.
Durch die Vorschaltung des separaten (zweiten) Schaltelements können
diese sich an sich widersprechenden Anforderungen einfach in Kombination
erfüllt werden.
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Durch
die Vorschaltung des zweiten Schaltelements lässt sich
zudem mit einfachen Mitteln der Ruhestrom des ersten Primärstromkreises
signifikant reduzieren, wodurch wiederum eine erhebliche Verkürzung
der Anlaufzeit des ersten Primärstromkreises erreicht wird.
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Das
zweite Schaltelement ist in einer einfachen und preisgünstigen,
dennoch aber effektiven Ausgestaltung insbesondere durch eine Thyristorschaltung
gebildet. Die Thyristorschaltung ist wahlweise als integrierter
Schaltkreis aufgebaut oder aus diskreten Schaltungselementen zusammengesetzt.
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Dem
zweiten Primärstromkreis und dem Stromnetz ist vorzugsweise
eine Gleichrichter- und Filtereinrichtung zwischengeschaltet, wie
sie in
DE 103 36 287
A1 beschrieben ist. Zu Ausführungsvarianten und
Vorteilen dieser Einrichtung wird insoweit auf die genannte Druckschrift
verwiesen.
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Für
mindestens einen der Primärstromkreise, insbesondere aber
für beide Primärstromkreise wird bevorzugt ein
PWM-Controller mit einem maximalen Aussteuergrad von mindestens
90%, insbesondere etwa 96%, herangezogen. Als maximaler Aussteuergrad
(Maximum Duty Cycle) wird das maximale Verhältnis der Einschaltzeit
(HIGH-Pegel) des von dem PWM-Controller ausgegebenen PWM-Signals
zu der gesamten Taktdauer eines PWM-Pulses bezeichnet. Für
den Einsatz als PWM-Controller im Rahmen des ersten und/oder zweiten
Primärstromkreises hat sich insbesondere ein integrierter
Schaltkreis des Typs UC3843 als besonders geeignet erwiesen.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer
Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
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1 in
einem vereinfachten Blockschaltbild eine Stromversorgungseinrichtung
für die Steuerelektronik eines Umrichters mit einem zwischenkreisgespeisten
ersten Primärstromkreis, einem netzgespeisten zweiten Primärstromkreis
mit vorgeschalteter Gleichrichter- und Filtereinrichtung sowie mit
einem zwischen den Primärstromkreisen schaltenden ersten
Schaltelement,
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2 in
einem vereinfachten Blockschaltbild eine Ausführungsform
des ersten Schaltelements,
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3 in
einem vereinfachten Blockschaltbild eine Ausführungsform
eines einem PWM-Controller des ersten Primärstromkreises
vorgeschalteten zweiten Schaltelements, und
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4 in
einem vereinfachten Blockschaltbild eine Ausführungsform
der Gleichrichter- und Filtereinrichtung.
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Einander
entsprechende Teile und Größen sind in allen Figuren
stets mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die
in 1 dargestellte (Stromversorgungs-)Einrichtung 1 umfasst
einen ersten Primärstromkreis 2, einen zweiten
Primärstromkreis 3 sowie einen Sekundärstromkreis 4.
Die Primärstromkreise 2 und 3 sind untereinander
sowie von dem Sekundärstromkreis 4 galvanisch
getrennt. Die Primärstromkreise 2 und 3 sind
dabei leistungsübertragungsmäßig mittels
eines gemeinsamen Transformators 5 mit dem Sekundärstromkreis 4 gekoppelt.
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Der
erste Primärstromkreis 2 ist eingangsseitig in
einen (Spannungs-)Zwischenkreis 6 eines (nicht näher
dargestellten) Umrichters geschaltet, der eine Zwischenkreisspannung
UZ führt. Der zweite Primärstromkreis 3 wird
von einem mit dem Umrichter verbundenen Stromnetz 7 gespeist.
Dem Primärstrom kreis 3 und dem Stromnetz 7 ist
hierbei eine Filter- und Gleichrichtereinheit 8 zwischengeschaltet. Die
Einrichtung 1 umfasst weiterhin ein (erstes) Schaltelement 9,
das nach Maßgabe einer im zweiten Primärstromkreis 3 anliegenden
Spannung UH reversibel und alternativ zueinander
den ersten Primärstromkreis 2 oder den zweiten
Primärstromkreis 3 aktiviert bzw. deaktiviert.
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Der
erste Primärstromkreis 2 umfasst in Serienschaltung
einen PWM-Schalter 10 in Form eines (normal sperrenden)
MOSFETs sowie eine erste Primärwicklung 11 des
Transformators 5.
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Steuereingangsseitig
ist der PWM-Schalter 10 über einen Widerstand 12 mit
einem PWM-Ausgang 13 eines PWM-Controllers 14 verbunden.
Bei dem PWM-Controller 14 handelt es sich um einen handelsüblichen
integrierten Schaltkreis (IC) des Typs UC3843 mit einem maximalen
Aussteuergrad von 96%. Der PWM-Ausgang 13 wird hierbei
durch den Anschlusspin Nr. 6 („OUTPUT”) dieses
IC gebildet.
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Ein
Betriebsspannungseingang 15 (Anschlusspin Nr. 7, „VCC”)
des PWM-Controllers 14 ist mit einem Spannungsausgang 16 eines
zweiten Schaltelements 17 verbunden, das dem PWM-Controller 14 als
separates Bauteil vorgeschaltet ist. Ein Masseanschluss 18 (Anschlusspin
Nr. 5, „GND”) des PWM-Controllers 14 ist – direkt
oder indirekt – mit einem Masseanschluss 19 des
Schaltelements 17 sowie mit einer Niederpotentialschiene 20 des
Zwischenkreises 6 verbunden.
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Ein
Spannungseingang 21 des Schaltelements 17 ist
einerseits über einen Anlaufkondensator 22 mit
der Niederpotentialschiene 20 des Zwischenkreises 6,
und andererseits über einen Ladewiderstand 23 mit
einer Hochpotentialschiene 24 des Zwischenkreises 6 verbunden.
Der Spannungseingang 21 ist weiterhin über eine
in Sperrrichtung geschaltete Diode 25 mit einer Tertiärwicklung 26 des
Transformators 5 verschaltet, deren entgegengesetztes Ende mit
der Niederpotentialschiene 20 kurzgeschlossen ist.
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Das
zweite Schaltelement 17 schaltet den zwischen dem Spannungseingang 21 und
dem Spannungsausgang 16 gebildeten Strompfad leitend, wenn
die über dem Anlaufkondensator 22 abfallende Spannung
UL eine vorgegebene Einschaltschwelle überschreitet.
Das Schaltelement 17 schaltet den Strompfad wiederum sperrend,
wenn die Spannung UL eine vorgegebene Ausschaltschwelle unterschreitet.
Das Schaltelement 17 weist hierbei eine ausgeprägte
Schalthysterese auf. Die Einschaltschwelle übersteigt die
Ausschaltschwelle also wesentlich. So beträgt die Einschaltschwelle
zweckmäßigerweise zwischen 17 V und 21 V, vorzugsweise etwa
20 V, während die Ausschaltschwelle etwa 14 V beträgt.
Zumindest die Einschaltschwelle des Schaltelements 17 ist
dabei derart gewählt, dass sie eine Einschaltschwelle einer
internen Schalthysterese des PWM-Controllers 14 deutlich übersteigt,
so dass die Schalthysterese des Schaltelements 17 die interne
Schalthysterese des PWm-Controllers 14 insoweit „überschreibt”.
Das Schaltelement 17 weist weiterhin in sperrendem Zustand
einen sehr geringen Ruhestrom auf, der bevorzugt 1 mA nicht überschreitet.
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In
vorteilhafter Dimensionierung haben der Ladewiderstand 23 einen
Widerstandswert von R = 360 kΩ und der Anlaufkondensator 22 eine
Kapazität von C = 47 μF.
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Der
zweite Primärstromkreis 3 ist eingangsseitig mit
einem von der Filter- und Gleichrichtereinheit 8 gespeisten
Speicherkondensator 27 verschaltet, über dem die
Spannung UH abfällt. Der Primärstromkreis 3 umfasst
in Serienschaltung einen PWM-Schalter 30, der ebenfalls
durch einen (normal sperrenden) MOSFET gebildet ist. In Serie zu
dem PWM-Schalter 30 umfasst der zweite Primärstromkreis 3 eine
zweite Primärwicklung 31 des Transformators 5.
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Steuereingangsseitig
ist der PWM-Schalter 30 über einen Widerstand 32 mit
einem PWM-Ausgang 33 eines zweiten PWM-Controllers 34 verbunden,
bei dem es sich ebenfalls um einen IC des Typs UC3843 handelt. Ein
Betriebsspannungseingang 35 des PWM-Controllers 34 ist
direkt mit einem Hochpotentialanschluss 36 des Speicherkondensators 27 verbunden.
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Der
Speicherkondensator 27 hat insbesondere eine Kapazität
von CH = 1–10 mF.
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Dem
Schaltelement 9 ist über einen Eingang 40 die über
dem Speicherkondensator 27 abfallende, und somit in dem
Primärstromkreis 2 anliegende Spannung UH zugeführt. Über weitere
Eingänge 41 und 42 ist das Schaltelement 9 mit
einem Niederpotentialanschluss 43 des Speicherkondensators 27 bzw.
mit der Niederpotentialschiene 20 des Zwischenkreises 6 verbunden.
Dem Schaltelement 9 ist somit über die Eingänge 41 und 42 das
Bezugspotential des Primärstromkreises 3 bzw.
des Primärstromkreises 2 zugeführt.
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Über
einen Ausgang 44 ist das Schaltelement 9 mit einem „COMP”-Eingang 45 (Abschlusspin Nr.
1) des PWM-Controllers 14 verbunden. Über einen
weiteren Ausgang 46 ist das Schaltelement 9 mit einem
COMP-Eingang 47 des PWM-Controllers 34 verbunden. Über
seine Ausgänge 44 und 46 stellt das Schaltelement 9 jeweils
einen Schaltzustand, nämlich eine leitende (niederohmige)
oder sperrende (hochohmige) Verbindung zwischen dem Eingang 42 und
dem Ausgang 44 bzw. zwischen dem Eingang 41 und
dem Ausgang 46 her. Der Ausgang 46 wird hierbei
invertierend, der Ausgang 44 nicht-invertierend betrieben,
so dass die über die Ausgänge 44 und 46 zur
Verfügung gestellten Schaltzustände jeweils zueinander
komplementär sind. Solange zwischen den Eingängen 40 und 41 keine
Spannung anliegt (UH = 0), gibt das Schaltelement 9 über
den Ausgang 44 ein logisches „0”-Signal
(hochohmig) aus. Das am COMP-Eingang 45 des PWM-Controllers 14 anliegende
Potential ist somit undefiniert, wodurch der PWM-Controller 14 aktiviert
ist.
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Über
den Ausgang 46 wird bei UH = 0
ein logischer „1”-Zustand (niederohmig) ausgegeben.
Der COMP-Anschluss 47 des PWM-Controllers 34 ist hierdurch über
die zwischen dem Eingang 41 und dem Ausgang 46 gebildete
Schaltstrecke auf das Bezugspotential des Primärstromkreises 3 (d.
h. auf „Masse”) gelegt, wodurch der PWM-Controller 34 deaktiviert
ist.
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Bei
ansteigender Spannung UH schaltet das Schaltelement 9 den
Ausgang 44 niederohmig, und den Ausgang 46 hochohmig,
wenn die Spannung UH einen ersten Grenzwert überschreitet.
Der PWM-Controller 14 wird hierdurch deaktiviert, während
der PWM-Controller 34 aktiviert wird. Bei sinkender Spannung
schaltet das Schaltelement 9 den Ausgang 44 wiederum
hochohmig, und den Ausgang 46 niederohmig, wenn die Spannung
UH einen zweiten Grenzwert unterschreitet.
Hierdurch werden der PWM-Controller 14 wiederum aktiviert,
und der PWM-Controller 34 deaktiviert.
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Das
Schaltelement 9 weist bevorzugt eine Schalthysterese auf,
in Folge deren der erste Grenzwert höher angesetzt ist
als der zweite Grenzwert. So liegt der erste Grenzwert beispielsweise
bei 21 V, und der zweite Grenzwert beispielösweise bei
19 V.
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Der
Sekundärstromkreis 3 umfasst eine Sekundärwicklung 50 mit
einer nachgeschalteten Diode 51 sowie einen der Sekundärwicklung
und der Diode 51 parallel geschalteten Dämpfungskondensator 52. Der
Sekundärstromkreis 3 führt eine Versorgungsspannung
US für eine Steuerelektronik des
Umrichters.
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Im
aktivierten Zustand eines der Primärstromkreise 2 oder 3 gibt
der jeweils zugehörige PWM-Controller 14 oder 34 ein
pulsweitenmoduliertes Spannungssignal auf den Steuereingang des
zugehörigen PWM-Schalters 10 bzw. 30,
der entsprechend in Primärkreis 2 bzw. 3 einen
Pulsstrom erzeugt. Unter Wirkung dieses Pulsstromes wird im Sekundärstromkreis 4 eine
Spannung generiert, die durch die Diode 51 gleichgerichtet,
und durch den Dämpfungskondensator 52 gedämpft
wird. Die Einrichtung 1 ist hierbei derart ausgelegt, dass
der Sekundärstromkreis 4 ausgangsseitig die Versorgungsspannung
US in Form einer Gleichspannung mit einem
Nennspannungswert von ca. 24 V ausgibt.
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Um
ein Übersprechen zwischen den Primärstromkreisen 2 und 3,
also eine Kopplung der Primärstromkreise 2 und 3 zu
vermeiden, ist in jedem der Primärstromkreise 2 und 3 eine
Diode 48 bzw. 49 angeordnet, wobei diese Dioden 53 und 54 bezüglich des
in dem jeweiligen Primärstromkreis 2 bzw. 3 herrschenden
Potentialgefälles in Durchlassrichtung gepolt sind.
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Durch
den im Primärstromkreis 2 bzw. 3 erzeugten
Pulsstrom wird außerdem in der Tertiärwicklung 26 des
Transformators 5 eine durch die Diode 25 gleichgerichtete
Spannung erzeugt, durch die der PWM-Controller 14 im aktiven
Zustand spannungsversorgt wird. Bei deaktivierten PWM-Controller 14 und
aktiviertem Primärstromkreis 3 wird stattdessen der
Anlaufkondensator 22 geladen.
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Beim
Anfahren des Umrichters sind zunächst – auf Grund
der Schaltstellung der Schaltelements 9 und 17 – sowohl
der PWM-Controller 14 als auch der PWM-Controller 34 deaktiviert.
In diesem Fall wird mit ansteigender Zwischenkreisspannung UZ zunächst der Anlaufkondensator 22 über
den Ladewiderstand 23 geladen, bis die Spannung UL die Einschaltschwelle des Schaltelements 17 überschreitet,
und das Schaltelement 17 somit den PWM-Controller 14 aktiviert.
Nach einer gewissen Einschwingzeit des PWM-Controllers 14 versorgt sich
der PWM-Controller 14 dann selbst über die Tertiärwicklung 26.
Sobald aufgrund des zugeschalteten Stromnetzes 7 die Spannung
UH den ersten Grenzwert des Schaltelements 9 überschritten
hat, schaltet dieses die Einrichtung 1 (durch Aktivierung
des PWM- Controllers 34 und Deaktivierung des PWM-Controllers 14)
in den netzgespeisten Betrieb.
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Bei
Abschalten oder bei Ausfall des Umrichters sinkt zunächst
durch Zusammenbruch der Netzspannung die im zweiten Primärstromkreis 3 anliegende
Spannung UH unter den zweiten Grenzwert des
Schaltelements 9 ab, worauf das Schaltelement 9 die
Einrichtung 1 (durch Aktivierung des PWM-Controllers 14 und
Deaktivierung des PWM-Controllers 34) in den zwischenkreisgespeisten
Betrieb zurückschaltet. Die Einrichtung 1 arbeitet
in diesem Betrieb solange weiter, bis der Zwischenkreis 6 weitgehend entladen
ist, und somit auf die Spannung UL unter
die Ausschaltschwelle des Schaltelements 17 abfällt, worauf
das Schaltelement 17 auch den PWM-Controller 14 abschaltet.
Infolgedessen wird durch den Zusammenbruch der Versorgungsspannung
US auch die Steuerelektronik des Umrichters
abgeschaltet.
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Durch
diese Abschaltreihenfolge wird erreicht, dass beim Zusammenbruch
der Versorgungsspannung US sowohl der Zwischenkreis 6 als
auch die spannungsführenden Komponenten der Einrichtung 1 auf
ungefährliche Spannungswerte entladen sind. Der Umrichter
oder die Einrichtung 1 können daher sofort nach
Erlöschen der Leuchtanzeigen der Steuerelektronik ohne
Gefahr geöffnet werden.
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Eine
zweckmäßige Ausführung des Schaltelements 9 ist
in 2 in größerem Detail dargestellt. Das
Schaltelement 9 besteht in dieser Ausführung im Wesentlichen
aus einer Komperatorschaltung 60 mit Schalthysterese, deren
Ausgang von einem logischen „0”-Pegel auf einen
logischen „1”-Pegel schaltet, wenn die eingangsseitig
anliegende Spannung UH den ersten Schwellwert überschreitet,
und die ausgangsseitig von „1” auf „0” schaltet,
wenn die Spannung UH den zweiten Schwellwert
wieder unterschreitet. Der Ausgangswert der Komperatorschaltung 60 ist
einerseits direkt auf einen Optokoppler 61 geführt,
der den zwischen dem Eingang 42 und dem Ausgang 44 ge bildeten
Schaltweg bei anliegendem „0”-Signal hochohmig,
bei anliegenden „1”-Signal niederohmig schaltet.
Der Ausgangswert der Komperatorschaltung 60 ist andererseits über
einen Invertierer 62 auf einen Optokoppler 63 geschaltet,
der in Folge des Invertierers 62 komplementär
zu dem Optokoppler 61 schaltet.
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3 zeigt
eine einfache und zweckmäßige Ausführung
des Schaltelements 17 im Detail. In dieser Ausführung
ist das Schaltelement 17 in Form einer Thyristorschaltung
mit diskreten Transistoren 64 und 65 ausgebildet.
Ein Steueranschluss 66 (oder „gate”)
der Thyristorschaltung ist mit dem Mittelabgriff einer aus Widerständen 67 und 68 gebildeten
Spannungsteilerschaltung verbunden, die zwischen dem Spannungseingang 21 und
dem Masseanschluss 19 geschaltet ist. Anstelle der Transistoren 64 und 65 kann
auch ein handelsüblicher Thyristor zum Einsatz kommen.
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Die
in 4 vergrößert dargestellte Einrichtung 8 umfasst
eine Anzahl von Wechselspannungs-Kondensatoren 70, 71 und 72,
deren jeder einerseits mit einer Netzphase 73, 74 und 75 des Stromnetzes 7,
und andererseits jeweils mittels einer Entkopplungsdiode 76, 77 und 78 mit
dem Hochpotentialanschluss 36 des Speicherkondensators 27 verbunden
ist. Der netzferne Anschluss jedes Wechselspannungskondensators 70 bis 72 ist
weiterhin mit einem Anschluss 79, 80 und 81 eines
Halbleiterschalters 82, 83 und 84 verbunden.
Jeder der Halbleiterschalter 82 bis 84 ist hierbei
durch einen (normal sperrenden) MOSFET gebildet. Der Niederpotentialanschluss 43 des
Speicherkondensators 27 ist jeweils mit einem zweiten Anschluss 85, 86 und 87 der Halbleiterschalter 82 bis 84 verbunden.
Der Niederpotentialanschluss 43 des Speicherkondensators 27 ist
weiterhin über jeweils eine weitere Entkopplungsdiode 88, 89 und 90 mit
dem netzabgewandten Anschluss der Wechselspannungskondensatoren 70 bis 72 verbunden.
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Die
Halbleiterschalter
82 bis
84 sind steuerseitig
mit einer Steuereinheit
90 verbunden, die durch Ansteuerung
der Halbleiterschalter
82 bis
84 die über dem
Speicherkondensator
27 abfallende Spannung U
H zwischen
einem vorgegebenen oberen Schwellwert und einem vorgegebenen unteren
Schwellwert regelt. Zum Aufbau sowie der Funktions- und Wirkungsweise
der Filter- und Gleichrichtereinrichtung
8 wird im Übrigen
auf den Offenbarungsgehalt der
DE 103 36 287 A1 verwiesen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10336287
A1 [0007, 0021, 0055]