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DE102008004627B4 - Verfahren zum Festlegen eines Dichtungsträgers - Google Patents

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Abstract

Verfahren zum Festlegen eines eine Dichtung (9) tragenden Dichtungsträgers (7) an einem Aufnahmeteil (5), wobei der Dichtungsträger (7) das Aufnahmeteil (5) U-förmig umgreifend auf das Aufnahmeteil (5) aufgeschoben wird, dadurch gekennzeichnet, dass auf die beiden Schenkel sowie das Basisteil des Dichtungsträgers (7) und/oder die korrespondierenden Flächen des Aufnahmeteils (5) ein aushärtendes Klebemittel (13) aufgebracht wird, dass anschließend der Dichtungsträger (7) auf das Aufnahmeteil (5) aufgeschoben wird, dass der Dichtungsträger (7) bei noch nicht ausgehärtetem Klebemittel (13) relativ zu dem Aufnahmeteil (5) ausgerichtet wird, und dass nach Aushärtung des Klebemittels (13) das Aufsetzen der Dichtung (9) auf den Dichtungsträger (7) erfolgt.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Festlegen eines eine Dichtung tragenden Dichtungsträgers an einem Aufnahmeteil, insbesondere an einem Blechflansch einer Kraftfahrzeugkarosserie, wobei der Dichtungsträger das Aufnahmeteil U-förmig umgreifend auf das Aufnahmeteil aufgeschoben wird.
  • Aus der DE 20 2005 021 016 U1 ist es bekannt, einen U-förmigen Dichtungsträger auf eine Glasscheibe aufzuschieben. Zur Fixierung des Dichtungsträgers an der Glasscheibe wird vor der Montage des Dichtungsträgers an dessen Basisfläche ein Klebemittel, bevorzugt ein Doppelklebeband, angebracht.
  • Die DE 43 05 427 C2 zeigt und beschreibt einen Abdichtungsprofilstrang mit einer Kehle, in der ein Bindemittel angeordnet ist. Dadurch, dass die Weite der Kehle mittels des sich in der Kehle befindlichen Bindemittels eingestellt werden kann, ist eine Anpassung der Form des hohlen Dichtungsprofils ohne ein Metallband möglich. Bevorzugt ist das Bindemittel aktivierbar und/oder plastifizierbar, so dass eine einmal gewählte Einstellung aufrecht erhalten wird. Als Bindemittel kann bspw. ein Heißschmelzkleber Verwendung finden, welcher durch einen eingebetteten Heizleiter aktivierbar ist.
  • Die DE 30 11 032 A1 offenbart eine Dichtlippe, die auf einem Dichtungsträger angebracht ist, der einen Karosserieflansch U-förmig umgreift. Zwischen dem Dichtungsträger und dem Karosserieflansch ist eine Klemm- und Klebverbindung ausgebildet.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren aufzuzeigen, welches es ermöglicht, auch bei wenig nachgiebigen Dichtelementen eine passgenaue Anbringung des Dichtelements zu gewährleisten.
  • Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass auf die beiden Schenkel sowie auf das Basisteil des Dichtungsträgers und/oder die korrespondierenden Flächen des Aufnahmeteils ein aushärtendes Klebemittel aufgebracht wird, dass anschließend der Dichtungsträger auf das Aufnahmeteil aufgeschoben wird, dass der Dichtungsträger bei noch nicht ausgehärtetem Klebemittel relativ zu dem Aufnahmeteil ausgerichtet wird, und dass nach Aushärtung des Klebemittels das Aufsetzen der Dichtung auf den Dichtungsträger erfolgt. Durch die neue Vorgehensweise ist es also möglich, über den einstellbaren Dichtungsträger auch bei größeren Toleranzen eine Dichtung genau in Position zu bringen. Die Einstellung erfolgt dabei über das noch nicht ausgehärtete Klebemittel. Insofern bestimmt die Dicke des Klebemittels bzw. der Raum zur Aufnahme des Klebemittels den möglichen Einstellweg.
  • Das neue Verfahren hat den großen Vorteil, dass der Dichtungsträger in alle drei Richtungen einstellbar ist. Dies wird dadurch erreicht, dass der U-förmige Dichtungsträger nur über das Klebemittel in Kontakt mit dem Aufnahmeteil steht. Erst dann, wenn der Dichtungsträger seine genaue Position einnimmt und das Klebemittel ausgehärtet ist, erfolgt das Aufsetzen der Dichtung auf den Dichtungsträger. Da zur Befestigung des Dichtungsträgers keine Schrauben notwendig sind, ist bei verbesserter Einstellbarkeit eine sehr schnelle Montage möglich. Außerdem wird gegenüber mit Einstellelementen ausgerüsteten Dichtungsträgern weniger Bauraum benötigt, was bei vielen Anwendungsfällen ein wichtiges Kriterium ist. Durch das Klebemittel wird im Gegensatz zu Verstellelementen und Schrauben auch die Oberfläche des den Dichtungsträger aufnehmenden Aufnahmeteiles nicht beschädigt und so einer Korrosion vorgebeugt.
  • Wenn vorstehend von Dichtungen gesprochen wird, dann sind darunter nicht nur solche Dichtelemente zu sehen, die durch eine Hohlkammer oder eine Lippe eine relativ hohe Elastizität aufweisen, sondern auch solche, die zwar aus einem nachgiebigen Werkstoff, bspw. Gummi, bestehen, jedoch sehr kompakt sind und deshalb weniger geeignet sind, größere Spalte zu überbrücken. Solche Dichtungen werden bspw. eingesetzt, um bei Personenkraftwagen mit einem Stoffverdeck oder einem Hardtop eine zuverlässige Abdichtung zwischen den bewegbaren Bauteilen und der Fahrzeugkarosserie zu schaffen. Die Dichtungen werden dabei meist auf einen aus Innen- und Außenblech bestehenden Karosserieflansch aufgeschoben. Dieser gibt die Dichtungslage vor. Aufgrund von Bauteiltoleranzen und Schweißverzug können sich deshalb Dichtungslagen ergeben, die zu Undichtigkeiten führen. Eine entsprechende Anpassung der Dichtung, bspw. durch Verformung des Karosserieflansches, ist oftmals nicht möglich oder nur mit sehr großem Aufwand zu bewerkstelligen. Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann hingegen die Dichtung sehr schnell und zuverlässig in die richtige Position gebracht werden.
  • Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann zur Ausrichtung des Dichtungsträgers relativ zu dem Aufnahmeteil eine Lehre zum Einsatz kommen. Diese Lehre kann sich bspw. an den Bauteilen orientieren, an denen die Dichtung anliegen soll. Aber auch andere Referenzstellen können für eine zuverlässige Einstellung des Dichtungsträgers herangezogen werden. Es ist also nicht notwendig, die eigentliche Dichtung schon vorab für Einstellzwecke bei noch nicht ausgehärtetem Klebemittel mit dem Dichtungsträger zu verbinden. Als Klebemittel für das neue Verfahren ist ein schnell aushärtender Zweikomponentenkleber besonders vorteilhaft. Durch die Wahl der Kleberzusammensetzung lässt sich außerdem die Aushärtezeit sehr gut festlegen.
  • Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann der Dichtungsträger ein Kunststoff-Spritzgussteil sein und die Dichtung mit dem Dichtungsträger mittels einer Rastverbindung verbunden werden. Dies ermöglicht eine schnelle Montage, bei der die gewählte Einstellung erhalten bleibt. Ebenso ist es möglich, die Dichtung bei Bedarf auszutauschen, ohne dass eines der Bauteile beschädigt wird.
  • Das Verfahren zur Festlegung des Dichtungsträgers wird nachfolgend anhand einer Zeichnung, die eine bereits fertig montierte Dichtungsanordnung zeigt, näher beschrieben.
  • An einem aus einem Innenblech 1 und einem Außenblech 3 gebildeten Karosserieflansch 5 ist ein Dichtungsträger 7 aufgeschoben, welcher eine Dichtung 9 aufnimmt. Die Verbindung zwischen Dichtungsträger 7 und Dichtung 9 erfolgt durch eine Rastverbindung, von der nur die an dem Dichtungsträger 7 angeformten Rasten 11 gezeigt sind. Die Rasten greifen in entsprechende Ausnehmungen in einem Metalleinleger in der Dichtung 9 ein. Zur Befestigung des Dichtungsträgers 7 an dem Karosserieflansch 5 ist ein Klebemittel 13 vorgesehen, welches sich sowohl zwischen den Schenkeln, als auch der Basis des U-förmigen Dichtungsträgers 7 erstreckt.
  • Die Montage der gezeigten Anordnung erfolgt in der Weise, dass der Dichtungsträger 7 mit noch nicht ausgehärtetem Klebemittel auf den Karosserieflansch 5 aufgeschoben und mittels einer Lehre (nicht gezeigt} eingestellt wird. Nach der Aushärtung des Klebemittels 13 wird die Dichtung 9 auf den Dichtungsträger 7 aufgeklippst.

Claims (5)

  1. Verfahren zum Festlegen eines eine Dichtung (9) tragenden Dichtungsträgers (7) an einem Aufnahmeteil (5), wobei der Dichtungsträger (7) das Aufnahmeteil (5) U-förmig umgreifend auf das Aufnahmeteil (5) aufgeschoben wird, dadurch gekennzeichnet, dass auf die beiden Schenkel sowie das Basisteil des Dichtungsträgers (7) und/oder die korrespondierenden Flächen des Aufnahmeteils (5) ein aushärtendes Klebemittel (13) aufgebracht wird, dass anschließend der Dichtungsträger (7) auf das Aufnahmeteil (5) aufgeschoben wird, dass der Dichtungsträger (7) bei noch nicht ausgehärtetem Klebemittel (13) relativ zu dem Aufnahmeteil (5) ausgerichtet wird, und dass nach Aushärtung des Klebemittels (13) das Aufsetzen der Dichtung (9) auf den Dichtungsträger (7) erfolgt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Ausrichtung des Dichtungsträgers (7) relativ zu dem Aufnahmeteil (5) eine Lehre zum Einsatz kommt.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Klebemittel (13) ein schnell aushärtender Zweikomponenten-Kleber eingesetzt wird.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Dichtungsträger (7) ein Kunststoff-Spritzgussteil zum Einsatz kommt.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtung (9) mit dem Dichtungsträger (7) mittels einer Rastverbindung verbunden wird.
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