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Handgriffvorrichtung
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Stand der Technik
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Die
Erfindung geht aus von einer Handgriffvorrichtung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Es
ist bereits eine Handgriffvorrichtung für eine Handwerkzeugmaschine
mit einem Handgriff und einer Einstellvorrichtung bekannt.
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Vorteile der Erfindung
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Die
Erfindung geht aus von einer Handgriffvorrichtung, insbesondere
eine Zusatzhandgriffvorrichtung, insbesondere für eine Handwerkzeugmaschine,
mit einem Handgriff und einer Einstellvorrichtung.
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Es
wird vorgeschlagen, dass die Einstellvorrichtung zumindest zwei
Komponenten aufweist, die zu einer Mischung vorgesehen sind. In
diesem Zusammenhang soll unter einem "Handgriff" ein Bereich und/oder ein Bauteil und/oder
ein Element verstanden werden, der bzw. das zu einem Anlegen, insbesondere
einem Umgreifen, durch eine Hand oder mehrere Hände eines Bedieners, zwecks
einer Führung
einer Handwerkzeugmaschine mittels der Handgriffvorrichtung, vorgesehen
ist. Vorzugsweise ist der Handgriff als Zusatzhandgriff ausgebildet,
so dass dieser insbesondere neben einem weiteren Handgriff, insbesondere
dem Haupthandgriff, zusätzlich
an der Handwerkzeugmaschine anbringbar ist, wobei die Zusatzhandgriffvorrichtung
seitlich an der Handwerkzeugmaschine angeordnet ist und/oder werkzeuglos
von einem Bediener an der Handwerkzeugmaschine montiert bzw. demontiert
werden kann und/oder in einem vorderen, werkzeugnahen Bereich der
Handwerkzeugmaschine angeordnet ist und/oder der Zusatzhandgriff
stabförmig
ausgebildet ist. Unter „vorgesehen" soll insbesondere
speziell ausgestattet und/oder ausgelegt verstanden werden. Des
Weiteren soll unter einer „Mischung" insbesondere ein
Vermischen der beiden Komponenten miteinander verstanden werden,
wobei die beiden Komponenten während
eines Vermischens und/oder nach einem Vermischen ferner chemisch
miteinander reagieren können.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung
kann eine vorteilhafte Einstellung einer Handgriffeigenschaft, wie
beispielsweise eine Dämpfung
und/oder eine Griffform des Handgriffs und/oder weitere, dem Fachmann
als sinnvoll erscheinende Handgriffeigenschaften mittels der Einstellvorrichtung
erreicht werden und damit ein hoher Bedienkomfort für den Bediener
erzielt werden. Vorteilhafterweise sind die beiden Komponenten durch
die Mischung untrennbar miteinander verbunden, wie beispielsweise
indem die beiden Komponenten bei der Mischung chemisch miteinander
reagieren, so dass eine von der Einstellvorrichtung eingestellte
Eigenschaft erhalten bleibt. Die erfindungsgemäße Handgriffvorrichtung, insbesondere
die Zusatzhandgriffvorrichtung ist grundsätzlich in Verbindung mit allen, dem
Fachmann als sinnvoll erscheinenden Handwerkzeugmaschinen einsetzbar,
bei denen insbesondere eine Führung
von Handwerkzeugmaschinen mittels des Zusatzhandgriffs für einen
Bediener erleichtert wird. Besonders vorteilhaft ist die Handgriffvorrichtung,
insbesondere Zusatzhandgriffvorrichtung, in Verbindung mit einer
Winkelschleifmaschine.
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Des
Weiteren wird vorgeschlagen, dass die beiden zur Mischung vorgesehenen
Komponenten zu einer Anpassung einer Kontur des Handgriffs an eine
Hand eines Bedieners vorgesehen sind, wodurch eine für einen
Bediener vorteilhafte Kontur bzw. Griffform des Handgriffs erzielt
werden kann, die zu einer erhöhten
Sicherheit bzw. zu einem erhöhten Komfort
während
eines Arbeitsprozesses beitragen kann.
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Es
wird ferner vorgeschlagen, dass die Einstellvorrichtung zumindest
eine Membran aufweist, die die beiden Komponenten vor einer Erstbenutzung voneinander
trennt, wodurch eine mittels der Einstellvorrichtung eingestellte,
an den Bediener angepasste Eigenschaft des Handgriffs während einer
Erstbenutzung durch den Bediener eingestellt werden kann. Vorzugsweise
ist die Membran dazu vorgesehen, bei einer Erstbenutzung zumindest
eine Trenneigenschaft zu verlieren. In diesem Zusammenhang soll unter
einer „Membran" insbesondere eine
Trennmembran verstanden werden, die eine Mischung der beiden Komponenten
bzw. einen Stoffaustausch zwischen den beiden Komponenten verhindert.
Ferner soll unter einer „Erstbenutzung" insbesondere ein
Zustand der Handgriffvorrichtung verstanden werden, der nach einem
Fertigungsprozess eine erste Benutzung durch einen Bediener und/oder
ein Anlegen einer Hand, insbesondere eine Druckübertragung von der Hand des
Bedieners auf die Handgriffvorrichtung, vorzugsweise auf einen Griffbereich
der Handgriffvorrichtung, darstellt.
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Sind
des Weiteren die beiden Komponenten in einem Mischzustand zu einem
Aushärten
einer an eine Hand eines Bedieners angepassten Kontur und/oder Griffform
des Handgriffs vorgesehen, kann damit die an den Bediener angepasste
Kontur und/oder Griffform des Handgriffs über einen längeren Zeitraum beibehalten
werden. Zudem kann auf eine zeitaufwändige Neuanpassung vor jeder
Inbetriebnahme der Handgriffvorrichtung vorteilhaft verzichtet werden,
wenn ein Mischvorgang und/oder ein Aushärteprozess eines Mischzustands
der beiden Komponenten von einem irreversiblen Prozess gebildet
ist. Dabei soll unter einem „Aushärten" insbesondere ein
Prozess verstanden werden, in dem der Mischzustand der beiden Komponenten
in einen festen Aggregatszustand übergeht, wie beispielsweise durch
ein Trocknen usw.
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Weiterhin
wird vorgeschlagen, dass zumindest eine der beiden Komponenten von
einer Schaumkomponente gebildet ist, wodurch vorteilhafterweise
der Mischzustand von einem Schaum gebildet ist und damit eine vorteilhafte
gewichtsreduzierte Handgriffvorrichtung erzielt werden kann. In
diesem Zusammenhang soll unter einer „Schaumkomponente" insbesondere eine
Komponente verstanden werden, die in einem Mischzustand mit zumindest
einer weiteren Komponente vorteilhafterweise chemisch reagiert und
der Mischzustand vorzugsweise von einem Schaum gebildet ist. Unter
einem „Schaum" soll dabei insbesondere
ein Festkörper
verstanden werden, der gasförmige
Einschlüsse,
wie insbesondere gasförmige
Bläschen,
enthält.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass
die Einstellvorrichtung eine Dämpfungseinheit
aufweist, wodurch zusätzlich
eine vorteilhafte Schwingungsdämpfung
im Betrieb der Handgriffvorrichtung erzielt werden kann.
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Des
Weiteren wird vorgeschlagen, dass die Dämpfungseinheit zumindest ein
Dämpfungsmittel aufweist,
das von einem Schaum gebildet ist. Hierdurch kann zusätzlich zu
einer leichten Bauweise insbesondere eine effektive Schwingungsdämpfung konstruktiv
einfach erzielt werden. Ist zudem das Dämpfungsmittel durch ein Aushärten eines
Mischzustands zumindest einer ersten Schaumkomponente und einer
zweiten Schaumkomponente gebildet, kann das Dämpfungsmittel besonders kostengünstig und
insbesondere einfach realisiert werden. Zudem können weitere Bauteile, Bauraum,
Montageaufwand und Kosten vorteilhaft eingespart werden, wenn das Dämpfungsmittel
zugleich zu einer Anpassung der Kontur bzw. der Griffform der Handgriffvorrichtung
an die Hand des Bedieners vorgesehen ist. Durch ein Beeinflussen
eines Aushärteprozesses,
wie beispielsweise ein Erwärmen
bzw. ein Abkühlen
der Zusatzhandgriffvorrichtung usw., können zudem Dämpfungseigenschaften
zumindest des Dämpfungsmittels
von einem Bediener zumindest teilweise eingestellt werden.
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Weiterhin
wird vorgeschlagen, dass der Zusatzhandgriff eine Griffhülse aufweist,
die zumindest teilweise einen Aufnahmebereich für die Einstellvorrichtung bildet,
wodurch eine konstruktiv einfache Aufnahme und eine kompakte, insbesondere
Platz sparende Anordnung der Einstellvorrichtung innerhalb der Zusatzhandgriffvorrichtung
erreicht werden kann.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen,
dass die Dämpfungseinheit
zumindest ein Stützelement
aufweist, das von einem Tilgermassenelement gebildet ist, wodurch
zusätzlich
zu einer Schwingungsdämpfung
mittels des Dämpfungsmittels
eine Absorption einer Schwingungsenergie erzielt werden kann. In
diesem Zusammenhang soll unter einem „Tilgermassenelement" insbesondere ein
Element verstanden werden, das zumindest innerhalb eines vorgesehenen
Frequenzbereichs einer Ausgangsschwingung und/oder einer Erregerschwingung
zu einer Gegenschwingung angeregt wird, die vorzugsweise der Ausgangsschwingung
bzw. der Erregerschwingung entgegengerichtet ist und somit zu einer
Reduzierung von Schwingungen beiträgt.
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Weist
zudem das Stützelement
ein Gewinde auf, das zu einem Einstellen einer Vorspannung zumindest
eines Dämpfungsmittels
der Dämpfungseinheit
vorgesehen ist, kann eine vorteilhafte Anpassung eines Dämpfungsverhaltens
der Dämpfungseinheit
an ein Schwingungsverhalten der Handwerkzeugmaschine an einen Arbeitsprozess
im Betrieb der Handwerkzeugmaschine angepasst werden.
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Zeichnung
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Weitere
Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung und die
Ansprüche enthalten
zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale
zweckmäßigerweise auch
einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
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Es
zeigen:
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1 eine
Handwerkzeugmaschine mit einer erfindungsgemäßen Zusatzhandgriffvorrichtung in
einer schematischen Darstellung,
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2 die
Zusatzhandgriffvorrichtung mit einer Einstellvorrichtung vor einer
Erstbenutzung in einer Schnittdarstellung und
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3 die
Zusatzhandgriffvorrichtung mit der Einstellvorrichtung in einem
Mischzustand in einer Schnittdarstellung.
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Beschreibung des Ausführungsbeispiels
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In 1 ist
eine von einer Winkelschleifmaschine ausgebildete Handwerkzeugmaschine 14 in einer
Ansicht von oben dargestellt. Die Winkelschleifmaschine umfasst
ein Gehäuse 46 und
einen im Gehäuse 46 integrierten
Haupthandgriff 44. Der Haupthandgriff 44 erstreckt
sich an einer einem von einer Trennscheibe gebildeten Werkzeug 48 abgewandten Seite 50 in
Richtung einer Längsrichtung 52 der
Winkelschleifmaschine. An einem vorderen, werkzeugnahen Bereich 54 der
Winkelschleifmaschine ist eine von einer Zusatzhandgriffvorrichtung 12 gebildete Handgriffvorrichtung 10 angeordnet,
die sich quer zur Längsrichtung 52 der
Winkelschleifmaschine erstreckt.
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In
den 2 und 3 ist die Zusatzhandgriffvorrichtung 12 mit
einem von einem Zusatzhandgriff 56 gebildeten Handgriff 16,
einer Einstellvorrichtung 18 und einer Befestigungseinheit 58 dargestellt. Der
Zusatzhandgriff 56 weist eine Griffhülse 34 auf, die mit
einer radial nach innen gewandten Oberfläche 60 einen Aufnahmebereich 36 für die Einstellvorrichtung 18 bildet.
Die Einstellvorrichtung 18 umfasst zwei von jeweils einer
Schaumkomponente 26, 28 gebildete Komponenten 20, 22,
die zu einer Mischung vorgesehen sind. Die beiden Schaumkomponenten 26, 28 sind
vor einer Erstbenutzung durch einen Bediener der Zusatzhandgriffvorrichtung 12 durch
eine Membran 24 voneinander getrennt (2).
Des Weiteren weist die Einstellvorrichtung 18 eine Dämpfungseinheit 30 mit
einem von einem Schaum gebildeten Dämpfungsmittel 32 auf
(3). Vor einer Erstbenutzung durch den Bediener
liegt das Dämpfungsmittel 32 in
seinen beiden Schaumkomponenten 26, 28 getrennt
innerhalb des Aufnahmebereichs 36 vor, wobei die Schaumkomponenten 26, 28 der
Dämpfungseinheit 30 von
den Schaumkomponenten 26, 28 der Einstellvorrichtung 18 gebildet sind.
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Während der
Erstbenutzung durch den Bediener der Zusatzhandgriffvorrichtung 12 wird
auf die Zusatzhandgriffvorrichtung 12 bzw. auf einen Griffbereich 64 bzw.
die Griffhülse 34 des
Zusatzhandgriffs 56 ein Druck von der Hand des Bedieners
durch ein Umgreifen der Griffhülse 34 ausgeübt. Dieser
Druck bewirkt innerhalb des Aufnahmebereichs 36 bzw. innerhalb
der Einstellvorrichtung 18, dass die Membran 24 zwischen
den beiden Schaumkomponenten 26, 28 ihre Trenneigenschaften
verliert und sich die beiden Schaumkomponenten 26, 28 vermischen. Aufgrund
des benötigten
Drucks, der zu einer Durchlässigkeit
der Membran 24 führt,
wird die unerwünschte
Durchlässigkeit
der Membran 24 durch eine drucklose Berührung verhindert. In einem
gemischten Zustand der beiden Schaumkomponenten 26, 28 reagieren
diese chemisch miteinander und es bildet sich ein von einem Schaum
gebildeter Mischzustand 62 (3). Dieser
Mischzustand 62 breitet sich während eines Mischvorgangs aus
und dehnt dabei die Griffhülse 34,
die hierfür
von einem elastischen Material, wie beispielsweise eine Gummihülse, gebildet
ist. Durch das Ausbreiten passt sich der Zusatzhandgriff 56 bzw.
eine Kontur des Zusatzhandgriffs 56 an die Hand des Bedieners
an. Ein sich einem Mischvorgang anschließendes Aushärten des Mischzustands 62 der
beiden Schaumkomponenten 26, 28. bzw. des Schaums
führt dazu,
dass die an die Hand des Bedieners angepasste Kontur des Zusatzhandgriffs 56 auch
nach einer Beendigung eines Arbeitsprozesses erhalten bleibt. Der
Mischvorgang und Aushärteprozess
sind dabei von irreversiblen Prozessen gebildet.
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Durch
das Aushärten
des Mischzustands 62 der beiden Schaumkomponenten 26, 28 ist
das Dämpfungsmittel 32 gebildet.
Das Dämpfungsmittel 32 ist
dazu vorgesehen, im Betrieb der Handwerkzeugmaschine 14 Schwingungen
und/oder Vibrationen, die von der Handwerkzeugmaschine 14 auf
die Zusatzhandgriffvorrichtung 12 übertragen werden, zu dämpfen, so
dass die Griffhülse 34 bzw.
ein Griffbereich 64 der Griffhülse 34 möglichst
schwingungsentkoppelt zur Handwerkzeugmaschine 14 ist.
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Die
Dämpfungseinheit 30 weist
ein weiteres Dämpfungselement
auf, das von einem Stützelement 38 gebildet
ist. Das Stützelement 38 ist
dabei einteilig mit der Befestigungseinheit 58 ausgebildet
und erstreckt sich von der Befestigungseinheit 58 durch
den gesamten Aufnahmebereich 36 entlang einer Haupterstreckungsrichtung 66 des
Zusatzhandgriffs 56. An einem der Befestigungseinheit 58 angewandten Endbereich 68 des
Zusatzhandgriffs 56 ist das Stützelement 38 mittels
eines Gewindes 42 mit einem Gegengewinde 70 des
Endbereichs 68 verschraubt. Durch ein Drehen des Endbereichs 68 relativ
zu dem Stützelement 38 bzw.
zu der Befestigungseinheit 58 kann von einem Bediener der
Aufnahmebereich 36 in seinem Volumen variiert werden und
damit eine Vorspannung bzw. eine Dämpfungseigenschaft des Dämpfungsmittels 32 eingestellt
werden. Zudem ist das Stützelement 38 von
einem Tilgermassenelement 40 gebildet, das zu einer weiteren
Absorption von Schwingungsenergien im Betrieb der Zusatzhandgriffvorrichtung 12 vorgesehen
ist.
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Die
Befestigungseinheit 56 weist ein bolzenförmiges Befestigungselement 72,
das zu einer Befestigung der Zusatzhandgriffvorrichtung 12 mit
der Handwerkzeugmaschine 14 vorgesehen ist, und ein Grundelement 74 auf.
Das Grundelement 74 ist scheibenförmig ausgebildet und begrenzt
den Aufnahmebereich 36 in Richtung 76 der Befestigungseinheit 56.
Zudem ist das Grundelement 74 einteilig mit dem Stützelement 38 ausgebildet.
Das Grundelement 74 ist zudem von der Griffhülse 34 umgeben.
Im Bereich des Grundelements 38 ist die Griffhülse 34 dabei
weniger elastisch als im Aufnahmebereich 36. Ein der Befestigungseinheit 58 zugewandter
Endbereich 78 und der der Befestigungseinheit 58 abgewandter
Endbereich 68 begrenzen den Griffbereich 64 des
Zusatzhandgriffs 56 für
einen Bediener. Hierzu weisen die beiden Endbereiche 68, 78 einen Durchmesser
auf, der größer ist
als ein Durchmesser des Zusatzhandgriffs 56 im Griffbereich 64.