DE102006050445A1 - Wälzlagerkugel, Wälzlager und Verfahren zum Behandeln von Wälzlagerkugeln - Google Patents
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Abstract
Description
- Gebiet der Erfindung
- Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Kugellager, insbesondere für einen Einsatz in Trocken- oder Medienschmierung unter suboptimalen bis schiechten Schmierbedingungen.
- Die Erfindung betrifft eine Wälzlagerkugel mit einer sphärischen Wälzfläche, die betriebsgemäß auf einer Lauffläche eines Wälzlagers abrollt. Die Erfindung betrifft ferner ein Wälzlager mit mehreren Wälzlagerkugeln und mit einem Wälzlagerring mit einer Lauffläche, auf der betriebsgemäß Wälzflächen der Wälzlagerkugeln abrollen. Schließlich betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Behandeln von Wälzlagerkugeln.
- An Kugellager, insbesondere Hochleistungslager, werden unter zunehmendem Kostendruck immer höhere Anforderungen hinsichtlich der Lebensdauer und Verschleißfestigkeit gestellt. In diesem Zusammenhang sind aus der
EP 0 807 761 B1 eine Wälzlagerkugel und ein Wälzlager der eingangs genannten Art bekannt, wobei dieEP 0 807 761 B1 auf die Problematik gerichtet ist, dass mit zunehmender Laufdauer und in das Lager eindringenden Schmutzpartikeln leichte Eindellungen und Erhöhungen insbesondere auf der Laufbahn der Lagerringe entstehen können. Diese können zu erhöhten Lagergeräuschen und verkürzter Lebensdauer führen. Zur Lösung dieser Problematik wird vorgeschlagen, zumindest einen Wälzkörper mit einer gehärteten Oberflächenummantelung zu versehen, die härter und starrer ist als das Material der anderen Wälzkörper. - Zur Verbesserung der Lagereigenschaften sind Wälzlager mit verbesserter Feststoffschmierung bekannt (
DE 199 81 108 T1 ) oder spezielle, verschleißfeste beispielsweise durch Heißpressen gesinterte Wälzkörper vorgeschlagen worden (EP 0 158 901 B1 ). - In der Praxis zeigt sich (vergleiche
EP 0 691 483 B1 ), dass die Prüfung behandelter Wälzkörper vergleichsweise aufwändig ist, insbesondere wenn Wälzkörper mit einer sphärischen Oberfläche – d.h. Lagerkugeln – zum Einsatz kommen. Für die Behandlung derartiger Lagerkugeln beispielsweise mittels Beschichtung mit an sich bekannten Beschichtungsverfahren, wie beispielsweise PVD, CVD, Spritzbeschichtungen oder PA-CVD sowie Lackierungen stellt sich das Problem, die vergleichsweise schwierig zu handhabenden Lagerkugeln zuverlässig und gleichmäßig zu behandeln. Mit dem Aufwand der Behandlung steigt naturgemäß auch der Herstellungsaufwand entsprechender Wälzlager und damit schließlich die Herstellungskosten. - Vor diesem Hintergrund besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine Wälzlagerkugel, ein Wälzlager und ein Verfahren zum Behandeln von Wälzlagerkugeln bereitzustellen, die sich bzw. das sich durch eine kostengünstige und fertigungstechnisch einfache Oberflächenbehandlung bzw. Beschichtung der Wälzkörper auszeichnet.
- Diese Aufgabe wird bei einer Wälzkugel der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Wälzlagerkugel zumindest eine Abflachung aufweist. An dieser Abflachung kann vergleichsweise einfach eine Aufnahme oder Haltevorrichtung zum Handling und zum fertigungsprozessbegleitenden Transport der Wälzlagerkugel angreifen. Dabei kann an der Wälzlagerkugel eine einzige Abflachung geschaffen sein bzw. durch Materialabtrag geschaffen werden, an der zuverlässig und ausreichend fest eine Haltevorrichtung angreifen kann.
- Ein wesentlicher Aspekt der vorliegenden Erfindung besteht damit darin, dass sie die traditionelle, auf eine optimale Kugelform zielende Wälzkörpergestaltung verlässt und bewusst eine – jedoch tolerierbare und kleine – Unwucht und Reduzierung der für das lasttragende Abrollen zur Verfügung stehenden Oberfläche des Wälzkörpers in Kauf nimmt. Diese beeinflusst jedoch überraschender Weise die Laufeigenschaften des Wälzkörpers kaum, gestattet aber eine deutlich verbesserte Handhabung.
- Eine besonders stabile, symmetrische und mit besonders geringen Abflachungsflächen auskommende vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Wälzlagerkugel zwei diametral gegenüberliegende Abflachungen aufweist.
- Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung können in den Abflachungen – bevorzugt symmetrisch gegenüberliegende – Aufnahmevertiefungen vorgesehen sein.
- In diese Aufnahmevertiefungen können entsprechende Elemente einer Haltevorrichtung eingreifen, so dass die Wälzlagerkugel besonders zuverlässig gehalten wird.
- Ein erfindungsgemäßes Wälzlager sieht vorteilhafter Weise mehrere Wälzlagerkugeln vor, die jeweils zumindest eine Abflachung aufweisen, und weist mindestens einen Wälzlagerring mit einer Lauffläche auf, auf der betriebsgemäß die Wälzflächen der Wälzlagerkugeln abrollen.
- Das erfindungsgemäße Verfahren zum Behandeln von Wälzlagerkugeln sieht vor, dass die Wälzlagerkugel mit zumindest einer Abflachung versehen wird und dass die Wälzlagerkugel von der Haltevorrichtung an der Abflachung gehalten wird. Dabei kann die Haltevorrichtung bevorzugt in die bereits erwähnten Aufnahmevertiefungen eingreifen, die zuvor von der Abflachung ausgehend erzeugt wurden.
- Alternativ oder zusätzlich kann nach einer vorteilhaften Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens die Wälzlagerkugel durch Magnetkräfte von der Haltevorrichtung gehalten werden.
- Weiter Vorteile und Aspekte der Erfindung ergeben sich auch oder ergänzend aus der nachfolgenden Beschreibung der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung.
- Dabei zeigen:
-
1 ein erfindungsgemäßes Wälzlager, -
2 eine Wälzlagerkugel in einer ersten Haltevorrichtung, -
3 eine Wälzlagerkugel in einer zweiten Haltevorrichtung, -
4 eine Wälzlagerkugel in einer dritten Haltevorrichtung und -
5 schematisch Vorgänge bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Behandeln von Wälzlagerkugeln. -
1 zeigt ein Wälzlager1 mit einem äußeren Lagerring2 , einem inneren Lagerring3 sowie einem zwischen den Lagerringen angeordneten Käfig4 , in dem eine Vielzahl von Lagerkugeln5 durch Abstandselemente6 beabstandet gehalten sind. Wie schematisch an der oberen Kugel5 erkennbar, weist deren Kugeloberfläche7 eine Abflachung8 auf. - In
2 ist isoliert eine einzige Wälzlagerkugel5 während der Herstellung gezeigt. Die Kugel5 weist eine Hauptsymmetrieachse10 auf, an deren jeweiligen Ende und damit diametral gegenüberliegend Abflachungen12 ,14 in der Kugeloberfläche15 vorgesehen sind. Die Abflachungen12 ,14 sind dabei nur aus Gründen der Verdeutlichung in ihren Abmessungen stark übertrieben dargestellt. Man erkennt, dass die Abflachungen im Wesentlichen eben sind und Ansatzflächen (erkennbar ist nur die Ansatzfläche16 ) für Kegelspitzen18 ,19 einer nicht näher gezeigten Haltevorrichtung bereitstellt. Die Kegelspitzen18 ,19 pressen auf die Ansatzflächen16 ,17 , zentrieren und halten damit die Kugel5 in einer zur weiteren Oberflächenbearbeitung geeigneten Position. -
3 zeigt eine alternative Haltevorrichtung, bei der eine Wälzlagerkugel20 ebenfalls Abflachungen21 ,22 aufweist. Aus Symmetriegründen kann es zweckmäßig sein, zwei Abflachungen21 ,22 vorzusehen, obwohl für die Haltevorrichtung25 eine einzige Abflachung ausreichend wäre. Nach3 besteht die Haltevorrichtung nämlich aus einem magnetischen oder magnetisierbaren Haltekörper26 , der die – zumindest teilweise – aus magnetischem Material bestehende Kugel20 fixiert. Der Vorteil dieser Ausgestaltung ist eine noch einfachere Fixierung der Kugel20 , auch wenn dadurch ein größerer Bereich der Abflachung21 verdeckt ist. Da dieser Bereich aber zur aktiven Lastübertragung im Betrieb des Wälzlagers nicht druckbeansprucht ist, kann für gewisse Anwendungsfälle eine im Bereich der Abflachung21 nicht vollständige Oberflächenbehandlung in Kauf genommen werden. -
4 zeigt eine Alternative, bei der eine Wälzlagerkugel30 wiederum zwischen zwei Kegeln31 ,32 gehalten ist. Diese können als Kegelstumpf ausgebildet sein und damit flächig auf einer Abflachung34 ,35 auf der Kugeloberfläche36 aufliegen oder aber mit ihrer Spitze in Vertiefungen oder Ausnehmungen38 ,39 eindringen und dadurch einen besonders festen Halt der Kugel30 gewährleisten. - Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird – wie
5 schematisch illustriert – eine Wälzlagerkugel50 an ihren in der Ausrichtung nach5 im Bereich ihrer Pole erzeugten Abflachungen51 ,52 auf der Kugeloberfläche53 durch Werkzeugspitzen55 ,56 einer Haltevorrichtung57 gehalten. Die Kugel50 kann, wie durch den Pfeil58 angedeutet, in Rotation versetzt werden, sodass von einer Beschichtungseinrichtung60 ausgebrachtes Beschichtungsmaterial61 gleichmäßig auf der Kugeloberfläche53 verteilt wird. Auch hier können die Werkzeugspitzen55 ,56 in in der5 nicht explizit dargestellte Aufnahmevertiefungen eingreifen. Alternativ können die Werkzeugspitzen55 ,56 auch als Kegelstumpf ausgebildet sein, so dass sie mit der oberen Kegelstumpffläche auf der jeweiligen Abflachung aufsetzen. - Mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Wälzlagerkugeln bzw. mit dem erfindungsgemäßen Wälzlager und dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Behandeln von Wälzlagerkugeln ist mit äußerst einfachen Mitteln eine verblüffend effektive Möglichkeit geschaffen, die Wälzlagerkugel im Fertigungsprozess zeitsparend und damit kostengünstig zu behandeln, was sich auf die Gesamtkosten des Wälzlagers positiv auswirkt. Die Handhabung und die Halterung bzw. Fixierung der Wälzlagerkugel im Fertigungsprozess ist durch deren Formgebung besonders einfach automatisierbar.
-
- 1
- Wälzlager
- 2
- äußerer Lagerring
- 3
- innerer Lagerring
- 4
- Käfig
- 5
- Lagerkugel
- 6
- Abstandselement
- 7
- Kugeloberfläche
- 8
- Abflachung
- 10
- Hauptsymmetrieachse
- 12, 14
- Abflachungen
- 15
- Kugeloberfläche
- 16, 17
- Ansatzflächen
- 18, 19
- Kegelspitzen
- 20
- Wälzlagerkugel
- 21, 22
- Abflachungen
- 25
- Haltevorrichtung
- 26
- magnetischer o. magnetisierbarer Haltekörper
- 30
- Wälzlagerkugel
- 31, 32
- Kegel
- 34, 35
- Abflachungen
- 36
- Kugeloberfläche
- 38, 39
- Vertiefungen o. Ausnehmungen
- 50
- Wälzlagerkugel
- 51, 52
- Abflachungen
- 53
- Kugeloberfläche
- 55, 56
- Werkzeugspitzen
- 57
- Haltevorrichtung
- 58
- Pfeil
- 60
- Beschichtungseinrichtung
- 61
- Beschichtungsmaterial
Claims (7)
- Wälzlagerkugel (
5 ) mit einer sphärischen Wälzfläche (7 ), die betriebsgemäß auf einer Lauffläche eines Wälzlagers (1 ) abrollt, dadurch gekennzeichnet, dass die Wälzlagerkugel (5 ) zumindest eine Abflachung (8 ) aufweist. - Wälzlagerkugel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wälzlagerkugel (
5 ) zwei diametral gegenüberliegende Abflachungen (12 ,14 ) aufweist. - Wälzlagerkugel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abflachungen (
34 ,35 ) Aufnahmevertiefungen (38 ,39 ) aufweisen. - Wälzlager (
1 ) mit mehreren Wälzlagerkugeln (5 ) und mit mindestens einem Wälzlagerring (2 ) mit einer Lauffläche, auf der betriebsgemäß Wälzflächen (7 ) der Wälzlagerkugeln (5 ) abrollen, dadurch gekennzeichnet, dass die Wälzlagerkugeln (5 ) jeweils zumindest eine Abflachung (8 ) aufweisen. - Verfahren zum Behandeln von Wälzlagerkugeln, insbesondere von Wälzlagerkugel (
50 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem die Wälzlagerkugel (50 ) mit zumindest einer Abflachung (51 ,52 ) versehen wird und die Wälzlagerkugel (5 ) von der Haltevorrichtung (57 ) an der Abflachung (51 ,52 ) gehalten wird. - Verfahren nach Anspruch 5, bei dem die Wälzlagerkugel (
30 ) durch Eingriff der Haltevorrichtung in Aufnahmevertiefungen (38 ,39 ) gehalten wird, die zuvor von der jeweiligen Abflachung (34 ,35 ) ausgehend erzeugt wurden. - Verfahren nach einem der Ansprüche 5 oder 6, bei dem die Wälzlagerkugel (
20 ) durch Magnetkräfte von der Haltevorrichtung (25 ) gehalten wird.
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