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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung des Abluftvolumenstroms
aus einem Garraum eines Backofens, wobei der Abluftvolumenstrom durch
ein Gebläse
an die Umgebung abgegeben wird.
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Es
ist bekannt Backöfen
mit Kühlventilatoren auszustatten,
die einerseits empfindliche Komponenten, vor allem die elektronische
Steuerung sowie Teile der Umgebung vor Überhitzung schützen und
andererseits den Garraum von übermäßigem Dampf befreien.
Außerdem
soll eine zu hohe Dampfkonzentration im Garraum sowie der Austritt
von Dampf an Leckagestellen verhindert werden. Denn aufgrund von
unterschiedlichen Dampfentwicklungen, hervorgerufen durch verschiedenes
Backgut bei vergleichbaren Temperaturen, sowie wegen der stark vom
momentanen Zustand insbesondere der Backofenwand abhängigen Kondensation
von Dampf an kühleren Flächen, ist
die bisher verwendete Steuerung des Kühlventilators aufgrund der
Heizleistung des Ofens oder seiner Innentemperatur unbefriedigend.
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Aus
der
DE 38 04 678 A1 ist
beispielsweise ein Verfahren zur Regelung des Abluftstroms aus einem
Garraum bekannt. Hierzu wird ein Absauggebläse in Abhängigkeit einer während des
Garvorgangs in dem Wrasenabzugskanal gemessenen Temperatur geregelt.
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Ferner
ist es aus der
DE
102 11 522 A1 bekannt, die Drehzahl eines Gebläses zur
Erzeugung einer Luftströmung
in dem Garraum zwischen Null und einer Höchstdrehzahl einzustellen und
so die Luftabsaugung aus dem Garraum zu regulieren. Zur Steuerung
der Abluftmenge wird die Verwendung eines Sauerstoffsensors vorgeschlagen.
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Die
DE 102 18 792 A1 offenbart
ein Verfahren, bei dem mittels zweier Temperatursensoren ein zeitlich
veränderliches
Temperaturgefälle
in dem Garraum detektiert wird, um anschließend das Temperaturgefälle über eine
Beheizung des Garraums zu minimieren.
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Um
insbesondere hier eine auf den Garvorgang abgestimmte Regelung des
Abluftvolumenstroms herbei zu führen,
die durch das Gebläse
und hier durch die Regelung der Drehzahl erfolgt, wird gemäß der
EP 1 156 282 vorgeschlagen,
als Regelungstemperatur mindestens einen Wert mit dem Druckgefälle zwischen
dem Inneren des Ofens und seiner Umgebung variierenden physikalischen
Parameter zu messen. Somit wird gewährleistet, dass das Gebläse mit seiner
Drehzahl an den jeweiligen Garvorgang anpassend geregelt wird. Bei
der Ausführungsform
des Standes der Technik wird hierzu die Temperatur über einen
Zeitraum gemessen, wobei ein vorgegebener Sollwert, wenn die Temperatur
diesen Sollwert überschreitet,
dann die Drehzahl des Gebläses
hoch regelt, bis zu dem Punkt, wo die Temperatur wieder einen vorgegebenen
Sollwert unterschreitet, bis wieder eine Temperaturänderung
erfolgt, die über
dem oberen Sollwert liegt, wobei dann die Regelung des Gebläses wieder
erhöht
wird u.s.w..
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Bei
dieser nach dem Stand der Technik bekannten Regelung des Drehzahlgebläses ist
diese abhängig
von der Heiztemperatur im Ofen, wobei insbesondere durch den Ablass-
oder Abluftvolumenstrom entsprechend die Temperaturen herunter geregelt
werden, so dass über
den Garprozess ein Temperaturverlauf erzielt wird, der sich zwischen
einem unteren und einem oberen Sollwert einstellt.
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Zum
optimalen Betrieb eines Gargerätes
soll die Wrasenabsaugung am Garraum so betrieben werden, dass Wrasen
den Garraum nicht durch Überdruck
an unerlaubten Stellen, Zuluftöffnungen, Lecks,
verlässt.
Wrasen soll den Backofen mittels einer volumenstromsteuerbaren Absaugung
nur über die
dafür vorgesehene
Abluftöffnung
und den sich dort ggf. befindlichen Oxidationskatalysator verlassen.
Dafür ist
eine Mindestabsaugung erforderlich. Hierzu ist, wie beschrieben,
eine Sensorik gemäß dem Stand
der Technik bekannt, die ermittelt wie stark abgesaugt werden muss.
Je weniger abgesaugt wird, desto geringer sind die Energieverluste des
Gargerätes.
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Nachteilig
bei dieser nach dem Stand der Technik bekannten Ausführung ist
es, dass die erforderliche Absaugleistung bisher in der Regel nur
unzureichend an den Bedarf angepasst ist. Zum Beispiel gibt es die
Realisierung, dass die Gebläsedrehzahl
mit der Backofentemperatur korreliert. Dabei wird davon ausgegangen,
dass bei hoher Temperatur mehr Wrasen im Ofenraum entsteht als bei
niedriger, und dass deshalb stärker
abgesaugt werden muss. Es gibt aber keine enge Ankopplung an den
tatsächlichen
Bedarf. Als nachteilig bei der Art der Gebläsedrehzahlregelung wird es
ebenfalls angesehen, dass eine kontinuierliche Drehzahlregelung
erfolgt, was insbesondere Rechenkapazitäten in der Steuerung bindet.
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Somit
stellt sich für
die Erfindung das Problem, ein alternatives Verfahren zur Regelung
des Abluftvolumenstroms aus einem Garraum eines Backofens zu beschreiben
bzw. bereit zu stellen, das eine enge Ankopplung an den Bedarf hat,
und das ohne eine zusätzliche Öffnung im
Garraum auskommt.
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Das
Problem wird durch Anspruch 1 gelöst; vorteilhafte Weiterbildungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Gemäß der Erfindung
wird ein Verfahren vorgeschlagen, wobei zur Regelung des Abluftvolumenstroms
aus dem Garraum eines Backofens während des Garvorganges in einem
ersten Zeitintervall an voneinander verschiedenen Orten des Garraums eine
erste Temperatur T1 durch einen ersten Temperatursensor und eine
zweite Temperatur T2 durch einen zweiten Temperatursensor im Wesentlichen
zeitgleich automatisch gemessen werden, so dass die Temperaturdifferenz
zwischen T1 und T2 in einer elektrischen Steuerung des Backofens
gebildet wird, und in Abhängigkeit
der Temperaturdifferenz die Drehzahl des Gebläses oder der Öffnungsgrad
einer Bypass-Klappe
zur Veränderung
des durch das Gebläse
geförderten
Abluftvolumenstroms ermittelt wird, und in einem darauf folgenden
zweiten Zeitintervall die so ermittelte Drehzahl des Gebläses oder der Öffnungsgrad
der Bypassklappe im Wesentlichen konstant gehalten wird, wobei die
beiden Zeitintervalle während
des Garvorganges alternierend wiederholt werden.
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Um
zu ermitteln wie stark zu einem Zeitpunkt abgesaugt werden muss,
wird die Stärke
der Absaugung in dem ersten Zeitintervall zwischen niedriger und
starker Absaugung variiert. So beginnt man mit der niedrigen Absaugung. Ändert sich
die Temperaturdifferenz zwischen den zwei Temperatursensoren im
Garraum zunächst
nicht, so wird keine kalte Küchenraumluft
durch die Zuluftöffnungen
in den Garraum nachgezogen. Erst wenn so stark abgesaugt wird, dass
kalte Küchenraumluft
in den Garraum nachgezogen wird, beginnt sich die Temperaturdifferenz
zu ändern.
Der mit der üblichen
Temperaturregelung zur Regelung der Garraumtemperatur verbundene
erste Temperatursensor wird durch die Regelung und die damit verbundene
Heizkörperansteuerung
auf seinem Wert gehalten. Der zweite Temperatursensor wird durch
die nun in den Garraum nachgezogene kühle Luft mehr oder weniger
als der erste Temperatursensor beeinflusst. Das heißt, die
Temperaturdifferenz zwischen beiden wird größer oder kleiner. Ob die Temperaturdifferenz
größer oder
kleiner wird ist abhängig
davon, wie die Temperaturdifferenz gebildet wird. Sie ändert sich.
Maßgeblich
ist nur, dass sich die Temperaturdifferenz bei Variation der Absaugleistung
erst ändert,
wenn so stark abgesaugt wird, dass kalte Küchenraumluft durch Lecks oder Zuluftöffnungen
in den Garraum gesaugt wird. Das Maß der Wrasenabsaugung an dem
so erkannten Punkt, an dem gerade kühle Küchenraumluft in den Garraum
nachgezogen wird, wird für
ein zweites Zeitintervall, z. B. über einige, beispielsweise
10 Minuten, als Orientierungsschwelle beibehalten, bevor erneut
geprüft
wird, ob die optimale Absaugleistung nun vorliegt, d.h. bevor erneut
ein erstes Zeitintervall gestartet wird. Je nach Wunsch ist in der
Elektronik eine Einstellung hinterlegt, die die erforderliche Wrasenabsaugung
für das
folgende zweite Zeitintervall als Funktion dieser Schwelle ermittelt.
Das kann z. B. auf der erkannten Schwelle sein, leicht darunter
oder darüber.
Nach dem zweiten Zeitintervall wird erneut das erste Zeitintervall
gestartet, um die erforderliche Absaugung für das nächste zweite Zeitintervall
zu ermitteln u.s.w..
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Somit
ergibt sich, dass die Temperatur T1, des mit der Temperaturregelung
verbundenen ersten Temperatursensors, konstant ist. Wird als Differenztemperatur
definiert, Delta ist gleich Temperatur T2 minus T1, so ergibt sich
T2 minus Konstanz. Dann entspricht einer kleineren Differenz somit
ein kleineres T2. Zur Temperaturregelung des Gargerätes wird eine
Temperatur T1 mittels eines Temperatursensors gemessen. Dieser befindet
sich typisch im oberen Bereich des Garraums in der Nähe des Grillkörpers. Mit
Hilfe von T1 soll die Temperatur in der Garraummitte auf den vom
Benutzer eingestellten Sollwert geregelt werden. Da T1 viel näher am Heizkörper liegt als
an der Garraummitte, sind z. B. im Betrieb T1 und Garraummittentemperatur
teilweise stark unterschiedlich.
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Die
Differenz wird Offset genannt. Das Offset ist für jede Betriebsart und für jede gewünschte Ofentemperatur,
also die Solltemperatur für
den Garraum, in der Regel im Speicher der Elektronik hinterlegt. Das
Absauggebläse
startet bei der Detektion der geeigneten Absauggebläsedrehzahl,
bei niedriger Drehzahl oder bei der Drehzahl 0. In der Garraummitte
oder an einer anderen Position wird im Garraum noch eine zweite
Temperatur T2 gemessen. In der Regel sind die Werte von T1 und T2
nicht gleich. T2 bleibt bei der Steigerung der Abluftgebläsedrehzahl zunächst konstant.
T2 hat aufgrund seiner anderen geometrischen Lage zu den Heizkörpern und
zu den Zuluftzuströmungen
im Garraum normalerweise einen anderen Wert als T1. T1 bleibt während der
Veränderung
der Absauggebläsedrehzahl
unverändert, oder
anders ausgedrückt,
die Heizregelung läuft
gerade so, dass T1 konstant bleibt, was die Aufgabe der Ofentemperaturregelung
ist. T2 bleibt solange auf dem Startwert bei niedriger Gebläsedrehzahl,
wie keine kalte Luft durch Öffnungen
des Garraumes in den Garraum gesaugt wird. Ab der Absauggebläseleistung,
also der Gebläsedrehzahl,
bei der begonnen wird, neben der Absaugung des entstehenden Wrasens
zusätzlich
noch kalte Luft in den Garraum zu saugen, verändert sich die Temperatur T2.
Das Delta zwischen T2 und T1 verändert
sich. Je nach den Strömungsverhältnissen
der in den Garraum gesaugten kalten Luft ist die Veränderung
des Deltas positiv oder negativ. Zur Erkennung der erforderlichen
Absaugleistung ist das Vorzeichen der Änderung unwichtig. Es kommt
dabei nur darauf an, die Änderung
des Deltas zwischen T2 und T1 zu erkennen. Das Prinzip zur Detektion
der gesuchten Schwelle ist also, erst Beobachtung eines absauggebläseleistungsunabhängigen T2-Wertes;
bei der gesuchten Absaugleistung während der Erhöhung der Gebläsedrehzahl
beginnt eine Änderung
von T2 gegenüber
seinem Startwert, der bei der niedrigen Start-Gebläsedrehzahl
zu Beginn des jeweiligen Detektionszeitintervalls, als des jeweiligen
ersten Zeitintervalls, vorlag. Wie stark die Abweichung vom Anfangswert
sein muss, damit die Abweichung endgültig und sicher als Änderung
erkannt wird, ist Stand der Technik. Man könnte z. B. setzen, bei 10%-iger Abweichung
vom stabilen T2-Anfangswert, also vom T2-Startwert, wird dies als Änderung
erkannt. Die Schwelle wurde dann überschritten, es wird so stark abgesaugt,
dass kalte Luft in den Garraum gesaugt wird. Es wird so stark abgesaugt,
dass im Garraum kein Überdruck
durch den Wrasen entsteht. Die erwartete Temperaturdifferenzänderung
hängt dabei von
der Betriebsart, der Ofentemperatur T1 und den Anbringungsorten
der Temperatursensoren zur Messung von T1 und T2 ab.
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Der
besonders vorteilhafte Effekt, der eine bedarfsangepasste Wrasenabsaugung
bei möglichst niedrigstem
Energieverbrauch und optimaler Absaugung gewährleistet, wird dadurch erreicht,
dass zur Sensierung nur ein zusätzlicher
Temperatursensor bekannter Art innerhalb des Garraums ohne zusätzliche
Messöffnungen
im Garraum angeordnet wird.
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In
Weiterbildung der Erfindung wird die Temperaturdifferenz zwischen
den beiden Temperaturen T1 und T2 erstmalig nach Ablauf einer vorher
festgelegten Aufheizphase während
des Garvorganges gebildet und die Dauer des ersten Zeitintervalls
derart kurz gewählt,
dass die Temperaturdifferenz zwischen T1 und T2 in dem Garraum bei
einem gleich bleibenden Abluftvolumenstrom während des ersten Zeitintervalls
im Wesentlichen konstant bleibt.
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Die
Drehzahl des Gebläses
wird während des
ersten Zeitintervalls, ausgehend von einer niedrigen Drehzahl, bei
der lediglich ein Teil des während des
Garvorgangs entstehenden Wrasens als Abluftvolumenstrom durch das
Gebläse
an die Umgebung abgegeben wird, kontinuierlich oder in Stufen automatisch
erhöht
bis die Temperaturdifferenz zwischen T1 und T2 ungleich einer zu
Beginn des ersten Intervalls gemessenen Starttemperaturdifferenz,
T1 minus T2 oder T2 minus T1 ist, und dass in Abhängigkeit
der letzten Drehzahl die Drehzahl des Gebläses oder der Öffnungsgrad
einer Bypassklappe für
das zweite Zeitintervall automatisch festgelegt wird.
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Dabei
wird mit dem ersten Temperatursensor vorteilhafterweise die Temperatur
T1 der Garraumabluft gemessen und mit dem zweiten Temperatursensor
die Temperatur T2 im unteren Garraumbereich. Die Temperatur T1 wird
mittels einer Garraumbeheizung und einer Temperaturregelung während des ersten
Zeitintervalls im Wesentlichen konstant gehalten.
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Nach
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird ein Backofen
zur Durchführung
des Verfahrens bereitgestellt, bei dem zur Steuerung des Abluftvolumenstroms
an oder in dem Backofen ein zweiter Temperatursensor zur Messung
einer zweiten Temperatur T2 des Garraums angeordnet ist, wobei die
beiden Temperatursensoren derart angeordnet sind, dass die Temperaturen
T1 und T2 an zwei voneinander verschiedenen Orten des Garraums erfassbar
sind, und dass in der Auswerteschaltung aus den beiden Temperaturen
T1 und T2 eine Temperaturdifferenz ermittelbar ist, und in Abhängigkeit
davon die Drehzahl des Gebläses
oder der Öffnungsgrad
einer in der Abluftleitung angeordneten Bypassklappe, die mit der
elektrischen Steuerung in Signalübertragungsverbindung
steht, automatisch einstellbar ist.
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Darüber hinaus
sind in vorteilhafter Weise der erste Temperatursensor im oberen
Bereich des Garraums und der zweite Temperatursensor im unteren
Bereich des Garraums angeordnet. Hierbei wirkt der erste Temperatursensor
mit der Garraumbeheizung derart zusammen, dass die Temperatur T1
während
des ersten Zeitintervalls im Wesentlichen auf einen konstanten Wert
regelbar ist.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird anhand der nachstehenden 1 bis 4 näher erläutert; dabei
zeigen:
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1:
Eine erste Prinzipskizze zur Regelung des Abluftvolumenstroms aus
einem Garraum eines Backofens mit zwei Temperatursensoren;
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2:
Eine weitere Ausführung
gemäß der 1 mit
einer Bypass-Klappe;
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3:
Eine weitere Ausführung
gemäß der 2;
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4:
Ein Diagramm von verschiedenen Messzyklen über die Zeit.
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Die 1 zeigt
in der Prinzipdarstellung die Regelung eines Abluftvolumenstroms 1 aus
dem Garraum 2 eines Backofens 3 durch ein Gebläse 4 an die
Umgebung. Dabei wird die Drehzahl 5 in Abhängigkeit
einer durch die Messung der Temperaturdifferenz T1 zu T2 mittels
Temperatursensoren 9 und 10 im Garraum 2 des
Backofens 3 gesteuert. Hierzu ist zwischen dem Gebläse 4 und
dem Temperatursensor 9 und 10 eine Elektronik 6 vorgesehen,
die die Sensorsignale zur Drehzahlregulierung verarbeitet. Dabei
kann in dem Garraum 2 aufgrund von Leckagestellen Zuluft 7 eintreten.
Der erste Temperatursensor 9 ist im oberen Bereich des
Garraums angeordnet. Der zweite Temperatursensor 10 ist
an einem anderen Ort als dem ersten Temperatursensor 9 im Garraum
angeordnet, zur Erfassung einer Temperaturdifferenz Delta T zwischen
beiden Temperatursensoren 9 und 10.
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Die
Elektronik 6 zur Variierung des Abluftvolumenstromes 1 ist
Stand der Technik und kann zum Beispiel die Drehzahl des Gebläses 4 oder
die Ansteuerung des Öffnungsgrades
einer Bypass-Klappe 8, die in der 2 dargestellt
ist, an der Saugseite des Gebläses 4,
wie dies auch in der 3 dargestellt ist, steuern.
Eine Zuluftöffnung 11 kann
eine konstruktiv vorgesehene Öffnung
sein, durch die die kühle Küchenraumluft
in den Garraum 2 nachgezogen werden kann, wenn aus dem
Garraum 2 abgesaugt wird. Die Zuluftöffnung 11 kann aber
auch eine oder mehrere Luftlecks am Backofen 3 sein, die
beinahe unvermeidlich sind, wie zum Beispiel Spalte im Tür- oder
Lampendichtungsbereich oder an den Durchführungen für einen Heizkörper einer
Garraumbeheizung 12. Dies ist insbesondere in der 3 dargestellt.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird während
des Garvorganges in einem ersten Zeitintervall entsprechend einem
Messzyklus I, dargestellt in der 4, an voneinander
verschiedenen Orten des Garrraums 2 eine erste Temperatur
T1 durch den ersten Temperatursensor 9 und eine zweite
Temperatur T2 durch einen zweiten Temperatursensor 10 im Wesentlichen
zeitgleich automatisch gemessen, und die Temperaturdifferenz zwischen
T1 und T2 in der elektronischen Steuerung 6 des Backofens 3 gebildet.
Dabei wird in Abhängigkeit
der Temperaturdifferenz die Drehzahl 5 des Gebläses 4 oder
der Öffnungsgrad
einer Bypass-Klappe 8 zur Veränderung des durch das Gebläse 4 geförderten
Abluftvolumenstroms 1 ermittelt. In einem darauf folgenden
zweiten Zeitintervall, beispielsweise das Zeitintervall zwischen „I" und „II" in 4,
wird die so ermittelte Drehzahl des Gebläses 4 oder der Öffnungsgrad
der Bypassklappe 8 im Wesentlichen konstant gehalten, wobei
die beiden Zeitintervalle während
des Garvorganges alternierend wiederholt werden. Aufgrund dieser
Ausbildung wird insbesondere Rechenkapazität eingespart, weil nur in dem
kürzeren
Zeitintervall, dem ersten Zeitintervall, gemessen wird.
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Die
Temperaturdifferenz zwischen den beiden Temperaturen T1 und T2 wird
hier erstmalig nach Ablauf einer vorher festgelegten Aufheizphase
während
des Garvorgangs gebildet. Dabei ist die Dauer des ersten Zeitintervalls
derart kurz gewählt,
dass die Temperaturdifferenz zwischen T1 und T2 in dem Garraum 2 bei
einem gleich bleibenden Abluftvolumenstrom 1 während des
ersten Zeitintervalls im Wesentlichen konstant bleibt. Die Drehzahl 5 des
Gebläses 4 wird
während
des ersten Zeitintervalls, siehe „I" in 4,
ausgehend von einer niedrigen Drehzahl, bei der lediglich ein Teil
des während
des Garvorgangs entstehenden Wrasens als Abluftvolumenstrom 1 durch
das Gebläse 4 an
die Umgebung abgegeben wird, kontinuierlich oder in Stufen automatisch
erhöht,
bis die Temperaturdifferenz zwischen T1 und T2 ungleich einer zu
Beginn des ersten Zeitintervalls gemessenen Starttemperaturdifferenz
ist. In Abhängigkeit
der letzten Drehzahl wird die Drehzahl des Gebläses 4 oder der Öffnungsgrad
der Bypass-Klappe 8 für
das zweite Zeitintervall, siehe das Zeitintervall zwischen „I" und „II" in 4,
automatisch festgelegt.
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Mit
dem ersten Temperatursensor 9 wird hier die Temperatur
T1 der Garraumabluft gemessen, wobei mit dem zweiten Temperatursensor 10 hier
die Temperatur T2 im unteren Garraumbereich gemessen wird. Hierbei
wird die Temperatur T1 mittels der Garraumbeheizung 12 und
einer Temperaturregelung während
des ersten Zeitintervalls im Wesentlichen konstant gehalten.
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Gemäß der 4 ist
dargestellt, wie sich über
die Zeit der Abluftvolumenstrom 1 und die Differenztemperatur
zwischen T1 und T2 während
des ersten Zeitintervalls ändert.
Siehe auch „I" und „II" in 4.
In den beiden Beispielen gibt es eine Verringerung der Temperaturdifferenz
durch kalte Zuluft 7.
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Ein
exemplarischer Verlauf des Abluftvolumenstroms 1 ist in
der 4 durch eine Kurve a und der Verlauf der Differenztemperatur
ist durch eine Kurve b dargestellt, wobei der Verlauf des Abluftvolumenstroms 1 dem
Verlauf der Gebläsedrehzahl
des Gebläses 4 entspricht.
Wie aus 4 ersichtlich, wird im Verlauf
des hier exemplarisch gezeigten ersten Zeitintervalls die Gebläsedrehzahl
und damit der Abluftvolumenstrom 1, ausgehend von einer
niedrigen Anfangsdrehzahl, kontinuierlich erhöht. Siehe Kurve a. Zu Beginn
des ersten Zeitintervalls und auch während der ersten Phase der
Drehzahlerhöhung bleibt
die Differenztemperatur, Kurve b, im Wesentlichen konstant. Sobald
eine Drehzahl und damit ein Abluftvolumenstrom 1 erreicht
ist, bei dem gerade frische, kühle
Küchenraumluft 7 durch
die Zuluftöffnung 11 in
den Garraum 2 eingesaugt wird, ist die Orientierungsschwelle
der Drehzahl des Gebläses 4 für das an
das exemplarische erste Zeitintervall direkt anschließende zweite
Zeitintervall gefunden. Diese Stelle ist in 4 durch
den beginnenden Abfall der Differenztemperatur, Kurve b, erkennbar.
Während sich
bei geringem Wrasenanfall im Garraum 2 für die Orientierungsschwelle
eine relativ niedrige Gebläsedrehzahl
bzw. ein relativ niedriger Abluftvolumenstrom 1 ergibt,
liegt die Orientierungsschwelle bei einem großen Wrasenanfall in dem Garraum 2 und
damit die Gebläsedrehzahl
höher,
siehe 4. Zwar ist es möglich, eine einheitliche Dauer
für jedes
erste Zeitintervall im Verlauf eines Garvorgangs zu verwenden, wie
dies auch in 4 gezeigt ist. Aus Gründen der
Zeitersparnis und der Optimierung der Wrasenabsaugung aus dem Garraum 2 ist
es jedoch vorteilhaft, das jeweilige erste Zeitintervall bereits dann
zu beenden, wenn die Orientierungsschwelle für die Drehzahl des Gebläses 4 für das zweite
Zeitintervall auf die vorgenannte Weise ermittelt worden ist. Für die zweiten
Zeitintervalle hingegen wird zweckmäßigerweise eine einheitliche
Dauer verwendet.
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Die
Erfindung betrifft ebenfalls einen Backofen 3 zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
Dabei umfasst der Backofen 3 ein Gebläse 4 zum Ableiten
von Abluft 1 aus dem Garraum 2 durch eine Abluftleitung
an die Umgebung, sowie eine elektrische Steuerung 6 mit
einer Auswerteschaltung und einem Speicher, die mit dem ersten Temperatursensor 9 und
dem Gebläse 4 in
Signalübertragungsverbindung
steht. Hierzu ist zur Steuerung des Abluftvolumenstroms 1 an
oder in dem Backofen ein zweiter Temperatursensor 10 zur
Messung einer zweiten Temperatur T2 des Garraums angeordnet, wobei
die Temperatursensoren 9 und 10 derart angeordnet
sind, dass die Temperaturen T1 und T2 an zwei voneinander verschiedenen
Orten des Garraums 2 erfassbar sind, und dass in der Auswerteschaltung
aus den beiden Temperaturen T1 und T2 eine Temperaturdifferenz ermittelbar
ist, und wobei in Abhängigkeit
davon die Drehzahl 5 des Gebläses 4 oder der Öffnungsgrad
einer in der Abluftleitung angeordneten Bypass-Klappe 8,
die mit der elektrischen Steuerung 6 in Signalübertragungsverbindung
steht, automatisch einstellbar ist.
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Wie
aus den Figuren zu erkennen ist, ist der erste Temperatursensor 9 im
oberen Bereich des Garraums 2 und der zweite Temperatursensor 10 im unteren
Bereich des Garraums 2 angeordnet. In Weiterbildung wirkt
der erste Temperatursensor 9 mit der Garraumbeheizung 12 derart
zusammen, dass die Temperatur T1 während des ersten Zeitintervalls
im Wesentlichen auf einen konstanten Wert geregelt ist.