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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Steuern
eines Einspritzventils, insbesondere eines Einspritzventils zum
Zumessen von Kraftstoff in eine Brennkraftmaschine.
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Immer
strengere gesetzliche Vorschriften bezüglich der zulässigen Schadstoff-Emissionen
von Brennkraftmaschinen, die in Kraftfahrzeugen angeordnet sind,
machen es erforderlich diverse Maßnahmen vorzunehmen, durch
die die Schadstoff-Emissionen
gesenkt werden. Ein Ansatzpunkt hierbei ist, die während des
Verbrennungsprozesses des Luft/Kraftstoff-Gemisches erzeugten Schadstoff-Emissionen
zu senken. Insbesondere die Bildung von Ruß ist stark abhängig von
der Aufbereitung des Luft/Kraftstoff-Gemisches in dem jeweiligen Zylinder
der Brennkraftmaschine. Um eine sehr gute Gemischaufbereitung zu
erreichen, wird Kraftstoff zunehmend unter sehr hohem Druck zugemessen.
Im Falle von Dieselbrennkraftmaschinen betragen die Kraftstoffdrücke bis
zu 2000 bar. Für
derartige Anwendungen setzen sich zunehmend Einspritzventile durch
mit einem Piezo-Aktuator. Piezo-Aktuatoren zeichnen sich aus durch
sehr kurze Ansprechzeiten. Derartige Einspritzventile sind so gegebenenfalls
geeignet mehrfach innerhalb eines Arbeitszyklusses eines Zylinders
der Brennkraftmaschine Kraftstoff zuzumessen.
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Eine
besonders gute Gemischaufbereitung lässt sich erreichen, wenn vor
einer Haupteinspritzung eine oder mehrere Voreinspritzungen erfolgen, die
auch als Piloteinspritzung bezeichnet werden, wobei für die einzelne
Voreinspritzung gegebenenfalls eine sehr geringe Kraftstoffmasse
zugemessen werden soll. Ein präzises
Ansteuern des Einspritzventils ist insbesondere für die Fälle sehr
wichtig.
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Die
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zu schaffen, die über
eine lange Betriebsdauer eines Einspritzventils ein präzises Zumessen
von Fluid durch das Einspritzventil ermöglichen.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch die Merkmale der unabhängigen
Patentansprüche.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindungen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Die
Erfindung zeichnet sich aus durch ein Verfahren und eine entsprechende
Vorrichtung zum Steuern eines Einspritzventils. Das Einspritzventil
hat einen Steuerraum, der über
eine Zulaufdrossel mit einer Fluid-Hochdruckeinheit hydraulisch
gekoppelt ist, der über
ein Schaltventil mit einer Niederdruckeinheit koppelbar ist. Das
Einspritzventil hat ferner einen Stellantrieb, mittels dessen eine
Schaltstellung des Schaltventils einstellbar ist. Es hat ferner
eine Düsennadel,
deren Position abhängig
von dem Druck in dem Steuerraum zwischen einer Schließposition
und einer Offenposition einstellbar ist. In der Schließposition
ist ein Fluidfluss durch mindestens eine Einspritzdüse des Einspritzventils
unterbunden und ist ansonsten frei gegeben. Eine Nadelschließzeitdauer wird
ermittelt, die die Düsennadel
benötigt,
um von ihrer Offenposition in ihre Schließposition zu gelangen. Eine
Ansteuerzeitdauer des Stellantriebs wird angepasst abhängig von
der ermittelten Nadelschließzeitdauer.
Der Stellantrieb wird angesteuert mit der angepassten Ansteuerzeitdauer.
Unter der Ansteuerzeitdauer ist insbesondere eine Zeitdauer zu verstehen,
die beginnt mit einem Beginn des Steuerns der Düsennadel aus ihrer Schließposition
heraus und endet mit dem Beginn ei nes darauf folgenden Steuerns
der Düsennadel
von ihrer Offenposition zurück
in ihre Schließposition.
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Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die Nadelschließzeitdauer
repräsentativ
ist für einen
Grenzhub der Düsennadel,
also den Hub, den die Düsennadel
bei einem Bewegen von der Schließposition hin zu der Offenposition
oder umgekehrt durchführt.
Durch das Anpassen der Ansteuerzeitdauer des Stellantriebs abhängig von
der ermittelten Nadelschließzeitdauer
ist ein einfaches und wirkungsvolles Kompensieren eines veränderten
Ansteuerverhaltens des Einspritzventils möglich. Unter dem veränderten
Ansteuerverhalten ist insbesondere ein veränderter Zusammenhang zwischen
der Ansteuerzeitdauer und der zugemessenen Fluidmenge abhängig von
dem Fluiddruck zu verstehen. So können insbesondere sehr kleine
Fluidmengen deutlich präziser
zugemessen werden.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die Ansteuerzeitdauer
abhängig
von einer Referenz-Nadelschließzeitdauer
und der ermittelten Nadelschließzeitdauer
angepasst. So kann sehr einfach über
die lange Betriebsdauer ein präzises
Zumessen von Fluid gewährleistet
werden und die Referenz-Nadelschließzeitdauer kann für einen vorgegebenen
Referenzzustand, so zum Beispiel den Neuzustand des Einspritzventils
oder einen Zustand eines Referenz-Einspritzventils, ermittelt und gegebenenfalls
fest gespeichert sein.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die Ansteuerzeitdauer
angepasst abhängig
von der Differenz von der Nadelschließzeitdauer und der Referenz-Nadelschließzeitdauer.
Dies ist besonders einfach und besonders wirkungsvoll, da sie einen
maßgeblichen
Einfluss auf die tatsächlich
zugemessene Fluidmenge hat.
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In
diesem Zusammenhang ist es ferner vorteilhaft, wenn die Ansteuerzeitdauer
angepasst wird durch Subtrahieren der Differenz der Nadelschließzeitdauer
von der Referenz-Nadelschließzeitdauer. Dies
ist besonders einfach und wirkungsvoll, da die ungewollte Verlängerung
derjenigen Zeitdauer, innerhalb derer sich die Düsennadel außerhalb ihrer Schließposition
befindet sich besonders stark auf die zugemessene Fluidmenge auswirkt.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird ein Grenzhub
ermittelt, der der Hub der Düsennadel
in der Offenposition ist in Bezug auf die Schließposition, und zwar abhängig von
der Nadelschließzeitdauer.
Ferner wird die Ansteuerzeitdauer abhängig von dem ermittelten Grenzhub
angepasst. Auch der ermittelte Grenzhub wirkt sich auf die tatsächlich zugemessene
Fluidmenge aus. Auf diese Weise ist es somit einfach möglich ein
präzises
Zumessen des Fluids über
eine lange Betriebsdauer zuverlässig
zu gewährleisten.
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In
diesem Zusammenhang ist es ferner vorteilhaft, wenn die Ansteuerzeitdauer
abhängig
von dem ermittelten Grenzhub und einem Referenz-Grenzhub angepasst
wird. Der Referenz-Grenzhub ergibt sich in dem Referenzzustand. Dies
ist besonders einfach, insbesondere kann so der Referenz-Grenzhub
vorab ermittelt und gespeichert sein.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird eine erste
Durchflussmenge ermittelt aus einer Differenz eines ermittelten Durchflusses
bei Grenzhub und einem Düsendurchfluss
bei Referenz-Grenzhub multipliziert mit einer Grenzhubzeitdauer.
Die erste Durchflussmenge ändert
sich sehr stark mit zunehmendem Verschleiß und somit zunehmendem Grenzhub.
Eine Kompensationszeitdauer wird ermittelt durch Divi dieren der ersten
Durchflussmenge durch den Düsendurchfluss bei
Referenz-Grenzhub. Die Ansteuerzeitdauer wird abhängig von
der Kompensationszeitdauer angepasst. Auf diese Weise kann besonders
einfach und wenig rechenintensiv die erste Durchflussmenge kompensiert
werden und so ein gleich bleibendes Ansteuerverhalten über die
lange Betriebsdauer mit vergleichsweise geringem Rechenaufwand gewährleistet
werden.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird eine zweite
Durchflussmenge ermittelt abhängig
von einem Integral über eine
Differenz eines Düsendruchflussverlaufs
in einem Anpasszustand und des Düsendurchflusses
bei Referenz-Grenzhub über
eine Zeitdauer von einem Erreichen des Referenz-Grenzhubs bis zu
einem Erreichen des Grenzhubs bei einem Öffnungsvorgang der Düsennadel
und die Kompensationszeitdauer wird ermittelt durch Dividieren der
Summe der ersten und/oder zweiten Durchflussmenge durch den Düsendurchfluss
bei Referenz-Grenzhub. Auf diese Weise kann auch die zweite Durchflussmenge
einfach und wirkungsvoll kompensiert werden und somit ein noch präziseres
dauerhaftes Zumessen von Fluid ermöglicht werden.
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In
diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, wenn die zweite Durchflussmenge
ermittelt wird abhängig
von einer Differenz des Düsendurchflusses bei
Grenzhub und des Düsendurchflusses
bei Referenz-Grenzhub multipliziert mit der Zeitdauer von dem Erreichen
des Referenz-Grenzhubs bis zu dem Erreichen des Grenzhubs bei dem Öffnungsvorgang der
Düsennadel.
In diesem Zusammenhang wird die Erkenntnis genutzt, dass in diesem
Bereich eine Linearisierung des Verlaufs des Düsendurchflusses ein hinreichend
präzises
Ergebnis liefert und andererseits so der Rechenaufwand deutlich
reduziert ist.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird eine dritte
Durchflussmenge ermittelt abhängig
von einem Integral über eine
Differenz eines Düsendurchflussverlaufs
in dem Anpasszustand und des Düsendurchflusses
bei Referenz-Grenzhub über
eine Zeitdauer von einem Verlassen des Grenzhubs bis zu einem Verlassen
des Referenz-Grenzhubs bei einem Schließvorgang der Düsennadel
und die Kompensationszeitdauer ermittelt wird durch Dividieren der
Summe der ersten und/oder zweiten und/oder dritten Durchflussmenge durch
den Düsendurchfluss
bei Referenz-Grenzhub. So kann auch die dritte Durchflussmenge,
die abhängt
von dem Grenzhub und dem Referenz-Grenzhub wirkungsvoll kompensiert
werden.
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In
diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, wenn die dritte Durchflussmenge
ermittelt wird abhängig
von einer Differenz des Düsendurchflusses bei
Grenzhub und des Düsendurchflusses
bei Referenz-Grenzhub multipliziert mit der Zeitdauer von dem Verlassen
des Grenzhubes bis zu dem Verlassen des Referenz-Grenzhubes bei dem Schließvorgang
der Düsennadel.
Auch hier wird die Erkenntnis genutzt, dass eine Linearisierung
der Düsendurchflussverläufe ein
hinreichend präzises
Ergebnis liefert und gleichzeitig so der Rechenaufwand deutlich verringert
ist.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die Ansteuerzeitdauer
abhängig
von dem Kraftstoffdruck angepasst. Auf diese Weise wird die Erkenntnis
genutzt, dass die zugemessene Fluidmenge abhängt von dem herrschenden Kraftstoffdruck
und so kann auch bei stark unterschiedlichem Kraftstoffdruck eine
sehr gute Kompensation der durch eine Veränderung des Grenzhubs hervorgerufenen
Einflüsse
erreicht werden.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind im Folgenden anhand der schematischen Zeichnungen näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 ein
Einspritzventil mit einer Steuervorrichtung,
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2 Nadelhubverläufe für unterschiedlichen
Kraftstoffdruck,
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3 einen
Zusammenhang zwischen einem Düsendurchfluss
und dem Nadelhub,
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4 Zusammenhänge zwischen
dem Nadelhub und dem Düsendurchfluss
für unterschiedlichen
Kraftstoffdruck,
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5 einen
angenäherten
Verlauf des Nadelhubs über
einen Öffnungsvorgang
des Einspritzventils bei Referenzbedingungen,
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6 Nadelhubverläufe des
Einspritzventils in einem Referenzzustand und in einem Anpasszustand
mit veränderten
Grenzhub GH im Vergleich zu dem Referenzhub GH_REF und gleicher
Ansteuerzeitdauer,
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7 einen
Nadelhubverlauf, bei dem die Ansteuerzeitdauer angepasst ist,
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9 ein
zu der 8 zugehörigen
Verlauf des Düsendurchflusses
dQ in Bezug auf den Nadelhub NH,
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10 eine
weitere Darstellung der Nadelhubverläufe gemäß 8,
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11 ein
Ablaufdiagramm eines Programms zum Ermitteln einer Korrekturzeitdauer
für die
Ansteuerzeitdauer,
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12 ein
Ablaufdiagramm eines Programms zum Steuern des Einspritzventils
gemäß 1 und
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13 ein
Blockschaltbild einer Regelung.
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Elemente
gleicher Konstruktion oder Funktion sind figurenübergreifend mit den gleichen
Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Ein
Einspritzventil (1) hat ein Injektorgehäuse 1 mit
einer Ausnehmung, in die ein Stellantrieb eingesetzt ist, der beispielsweise
als Piezo-Aktuator 4 ausgebildet ist, und der mit einem Übertrager 6 gekoppelt
ist. Der Übertrager 6 ist
in einem Leckageraum 8 angeordnet. Ein Schaltventil 10,
das bevorzugt als Servoventil ausgebildet ist, ist so angeordnet,
dass es abhängig
von seiner Schaltstellung ein Fluid, das in dieser Ausführungsform
bevorzugt Kraftstoff ist, absteuert. Das Schaltventil ist über den Übertrager 6 mit
dem Piezo-Aktuator 4 gekoppelt
und wird von ihm angetrieben, das heißt die Schaltstellung des Schaltventils 10 wird
mittels des Piezo-Aktuators 4 eingestellt. Das Schaltventil 10 ist
in einer Ventilplatte 12 angeordnet.
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Das
Einspritzventil umfasst ferner einen Nadelführungskörper 14 und einen
Düsenkörper 16.
Die Ventilplatte 12, der Nadelführungskörper 14 und der Düsenkörper 16 bilden
eine Düsenbaugruppe,
die mittels einer Düsenspannmutter 18 an
dem Injektorgehäuse 1 befestigt
ist.
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Der
Nadelführungskörper 14 hat
eine Ausnehmung, die als Ausnehmung des Düsenkörpers 16 in dem Düsenkörper 16 fortgesetzt
ist und in der eine Düsennadel 24 angeordnet
ist. Die Düsen nadel 24 ist in
dem Nadelführungskörper 14 geführt. Eine
Düsenfeder 26 spannt
die Düsennadel 24 in
eine Schließposition
vor, in der sie einen Kraftstofffluss durch eine Einspritzdüse 28 unterbindet.
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An
dem axialen Ende der Düsennadel 24, das
hingewandt ist zu der Ventilplatte 12, ist ein Steuerraum 30 ausgebildet,
der über
eine Zulaufdrossel 31 mit einer Hochdruckbohrung 32 hydraulisch
gekoppelt ist. Eine Fluid-Hochdruckeinheit kann beispielsweise die
Hochdruckbohrung 32 umfassen. Die Hochdruckbohrung 32 ist
mit einem Hochdruckspeicher 42 hydraulisch gekoppelt, wenn
das Einspritzventil in der Brennkraftmaschine montiert ist.
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Befindet
sich das Schaltventil 10 in seiner Schließposition,
so ist der Steuerraum 30 hydraulisch entkoppelt von dem
Leckageraum 8. Dies hat zur Folge, dass sich nach einem
Schließen
des Schaltventils 10 der Druck in dem Steuerraum 30 im
wesentlichen dem Druck in der Hochdruckbohrung 32 angleicht.
Die Hochdruckbohrung 32 ist beim Einsatz des Einspritzventils
in einer Brennkraftmaschine mit einem Kraftstoffhochdruckspeicher
hydraulisch gekoppelt und wird so mit Kraftstoff unter einem Druck von
beispielsweise bis zu 2000 bar versorgt.
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Über den
Steuerraum 30 wird aufgrund des Fluiddrucks in dem Steuerraum 30 auf
eine Stirnfläche
der Düsennadel 24 ein
Druck in Schließrichtung der
Düsennadel 24 ausgeübt, also
in Richtung hin zu der Schließposition.
Die Düsennadel 24 weist
ferner axial beabstandet zu ihrer Stirnfläche einen Absatz auf, der mit
Fluid, das durch die Hochdruckbohrung 32 strömt, derart
beaufschlagt wird, dass eine öffnend
wirkende Kraft auf die Düsennadel 24 auch
in ihrer Schließposition
wirkt.
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In
ihrer Schließposition
unterbindet die Düsennadel 24 einen
Fluidfluss durch die mindestens eine Einspritzdüse 28. Die Einspritzdüse 28 kann
beispielsweis in Form eines Einspritzlochs ausgebildet sein. Es
können
auch mehrere Einspritzdüsen 28 vorhanden
sein. Bewegt sich die Düsennadel 24 ausgehend
von ihrer Schließposition
hinein in den Steuerraum 30, so gibt sie den Kraftstofffluss
durch die Einspritzdüse 28 frei,
insbesondere in ihrer Offenposition, in der sie in Anlage mit dem
Bereich der Wandung des Steuerraums 30 ist, der durch die
Ventilplatte 12 gebildet wird.
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Ob
die Düsennadel 24 sich
in ihrer Offenposition oder in ihrer Schließposition befindet, hängt davon
ab, ob die Kraft, die an dem Absatz der Düsennadel 24 durch
den dort herrschenden Druck des Fluids hervorgerufen wird, größer oder
kleiner ist als die Kraft, die durch die Düsenfeder 26 und den
auf die Stirnfläche
der Düsennadel 24 einwirkenden
Druck hervorgerufen wird.
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Befindet
sich das Schaltventil 10 außerhalb seiner Schließstellung,
insbesondere in seiner Offenstellung, so strömt Fluid von dem Steuerraum 30 durch
das Schaltventil 10 hinein in den Leckageraum 8.
Bei geeigneter Dimensionierung der Zulaufdrossel 31 sinkt
dann der Druck in dem Steuerraum 30, was schließlich zu
einer Bewegung der Düsennadel 24 in ihre
Offenposition führt.
Der Druck des Fluids in dem Leckageraum 8 ist deutlich
geringer als der Druck des Fluids in der Hochdruckbohrung.
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Wird
das Schaltventil von seiner Offenstellung zurück in seine Schließstellung
gesteuert, während
sich die Düsennadel 24 in
ihrer Offenposition befindet, so ist der Steuerraum 30 dann
hydraulisch entkoppelt von dem Leckageraum 8 und der Druck kann
sehr schnell in dem Steuerraum 30 auf den Druck in der
Hochdruckbohrung 32 ansteigen durch das über die
Zulaufdrossel 31 zufließende Fluid. Dies führt zu einer
Veränderung
der hydraulischen Kräfte, die
auf die Düsennadel 24 einwirken
und zwar derart, dass sie sich zurückbewegt in ihre Schließposition. Wenn
der Druck in dem Steuerraum wieder dem Druck in der Hockdruckbohrung 32 entspricht
heben sich die auf die Düsennadel 24 wirkenden
hydraulischen Kräfte
im wesentlichen auf und die Nadelschließzeitgeschwindigkeit wird im
wesentlichen beeinflusst durch die von der Düsenfeder 26 hervorgerufenen
Kraft. Dies hat zur Folge, dass die Nadelschließgeschwindigkeit der Düsennadel 24 im
wesentlichen unabhängig
ist von dem aktuell herrschenden Kraftstoffdruck FUP in der Hochdruckbohrung 32.
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Der
Hub, den die Düsennadel
von ihrer Schließposition
hin zu der Offenposition beziehungsweise umgekehrt vollzieht, wird
als Grenzhub GH bezeichnet. Als Referenz-Grenzhub GH_REF wird derjenige
Hub bezeichnet, den die Düsennadel 24 in
einem Referenzzustand durchführt.
Dieser kann beispielsweise ein Neuzustand des Einspritzventils sein und
entsprechende Werte können
zum Beispiel bei einer Bandendeprüfung ermittelt sein und dann
in einem Datenspeicher einer Steuervorrichtung 40 gespeichert
sein. Der Referenzzustand kann jedoch auch ein Zustand eines Referenz-Einpritzventils
sein. In diesem Fall sind dann die Werte nicht für jedes individuelle Einspritzventil
ermittelt und die Ansteuerparameter entsprechend des Referenz-Einspritzventils
ausgelegt.
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Aufgrund
der extrem hohen Belastungen, denen die Düsennadel 24 beispielsweise
im Bereich ihrer Spitze aber auch ihrer Stirnfläche oder derjenigen Fläche, an
der sie in der Offenposition zur Anlage an der Ventilplatte oder
auch dem Nadelführungskörper 14 kommt,
ausgesetzt ist, und auch der hohen Belastungen, denen die entsprechende
Anlagefläche des
Nadelführungskörpers 14 oder
der Ventilplatte 12 oder eines Sitzbereichs des Düsenkörpers im
Bereich seiner Ausnehmung durch das häufig erfolgende Aufschlagen
der Düsennadel
ausgesetzt sind, kann Verschleiß über die
Betriebsdauer des Einspritzventils auftreten, der zu einem veränderten,
in der Regel erhöhten
Hub, der Düsennadel
zwischen der Schließposition
und der Offenposition, also zu einem veränderten Grenzhub GH führt. Dies
hat dann jedoch zur Folge, dass sich die Nadelschließzeitdauer
T_CL, also die Zeitdauer, die die Düsennadel 24 benötigt, um
sich von ihrer Offenposition hin zu ihrer Schließposition zu bewegen, ändert und
auch der Düsendurchfluss
dQ in der Offenposition der Düsennadel
verändert
ist im Vergleich zu dem Referenzzustand. Wenn dies bei einem Ansteuern
des Piezo-Aktuators 4 nicht berücksichtigt wird, so führt dies
bei einer unveränderten
Ansteuerzeitdauer T_CTRL und bei gleichem Kraftstoffdruck FUP zu
einer im Vergleich zu dem Referenzzustand veränderten Durchflussmenge.
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Eine
Steuervorrichtung 40 ist dem Einspritzventil zugeordnet.
Die Steuervorrichtung 40 ist ausgebildet zum Erzeugen eines
Stellsignals für
den Stellantrieb des Einspritzventils, der im vorliegenden Ausführungsbeispiel
bevorzugt der Piezo-Aktuator 4 ist.
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Das
Stellsignal ist bevorzugt ein Stromsignal, das bevorzugt pulshöhenmoduliert
ist. Ausgehend von einem Start eines Ladevorgangs wird bevorzugt
eine vorgegebene Anzahl an Pulsen, so zum Beispiel zwanzig, mit
einer vorgegebenen zeitlichen Dauer und Periode erzeugt bis der
Ladevorgang abgeschlossen ist. Über
die Höhe
der jeweiligen Pulse wird die während
des Ladevorgangs dem Piezo-Aktuator 4 zuzuführende elektrische
Energie eingestellt. Die dem Piezo-Aktuator 4 während eines
Ladevorgangs zuzuführende
Energie wird abhängig
von Betriebspara metern ermittelt. Die dem Piezo-Aktuator 4 zugeführte Energie
beeinflusst dessen axialen Hub und somit auch einen Durchfluss durch
das Schaltventil 10. Ein Entladevorgang wird durch entsprechendes
Erzeugen von Entladeimpulsen durchgeführt, wobei elektrische Energie
dem Piezo-Aktuator 4 entnommen wird und somit dessen axialer
Hub verringert wird. Und zwar so, dass das Schaltventil 10 sich
wieder in seine Schließstellung
bewegt. Das Stellsignal kann jedoch auch ein anderes als das Stromsignal,
wie beispielsweise ein Spannungssignal oder ein Energiesignal sein.
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Die
Steuervorrichtung 40 ist ausgebildet zum Erfassen eines
Signals, das für
die aktuelle Position der Düsennadel 24 charakteristisch
ist. Das Signal kann beispielsweise ein Spannungssignal sein, das den
Spannungsabfall über
den Piezo-Aktuator
charakterisiert und somit repräsentativ
ist für
den Druck in dem Steuerverlauf. Anhand von charakteristischen Drucksignalpunkten
kann so auf die Position der Düsennadel,
insbesondere auf das Erreichen beziehungsweise Verlassen und das
Erreichen beziehungsweise das Verlassen der Schließposition
und der Offenposition geschlossen werden. Bevorzugt ist jedoch ein
Sitzkontaktsensor 44 vorgesehen, dessen Sitzkontaktsignal
SKS unterschiedliche Werte aufweist, wenn die Düsennadel 24 in ihrer
Schließposition
ist, wenn sie in ihrer Offenposition ist und wenn sie sich außerhalb
der Schließposition
und der Offenposition befindet.
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Eine
Ansteuerzeitdauer T_CTRL beginnt mit einem Beginn des Steuerns der
Düsennadel 24 aus ihrer
Schließposition
heraus, das heißt,
mit dem Beginn des Ladevorgangs, und endet mit dem Beginn eines
darauf folgenden Steuerns der Düsennadel 24 zurück in ihre
Schließposition,
das heißt
mit dem Beginn des Entladevorgangs. Neben dem Sitzkontaktschalter 44 kann
der Steuervorrichtung 40 auch noch ein separater Drucksensor 46 zugeordnet
sein, mittels dessen der Kraftstoffdruck FUP erfasst wird.
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2 zeigt
beispielhafte Verläufe
des Nadelhubs NH aufgetragen über
die Zeit t für Öffnungsvorgänge der
Düsennadel 24 und
zwar abhängig
von dem Kraftstoffdruck FUP. Die Nadelhubverläufe sind aufgetragen für den Referenzzustand,
bei dem der Referenz-Grenzhub GH_REF vorliegt. Mit t_1 ist ein Schließpositions-Verlasszeitpunkt
bezeichnet und mit t_3 ein Referenz-Offenpositions-Verlasszeitpunkt.
Mit GH ist der Grenzhub bezeichnet, der sich in dem tatsächlichen
Betrieb der Düsennadel,
beispielsweise nach einer bestimmten Betriebszeitdauer ergibt, so
zum Beispiel zu einem aktuellen Zeitpunkt oder in dem Anpasszustand,
in dem ein Programm gemäß der 11 zum
Anpassen der Ansteuerzeitdauer T_CTRL durchgeführt wird. Es kann beispielsweise
jedoch auch der Hub sein, der im Neuzustand des Einspritzventils
vorliegt, wenn beispielsweise die Referenzbedingungen bezogen sind auf
ein Referenzeinspritzventil, das nicht identisch ist mit dem jeweiligen
Einspritzventil, das gesteuert wird. Die Darstellung in der 2 entspricht
mit hoher Genauigkeit dem tatsächlichen
Verlauf des Nadelhubs NH während
eines Öffnungszyklusses,
während
die Darstellungen der folgenden 5, 6, 7, 8 und 10 einen
angenäherten
Verlauf repräsentieren.
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In
der 3 ist der Zusammenhang zwischen dem Düsendurchfluss
dQ und dem Nadelhub NH für
einen vorgegebenen Kraftstoffdruck FUP dargestellt. Dem Grenzhub
GH ist ein Düsendurchfluss dQ_GH
bei Grenzhub GH zugeordnet und dem Referenz-Grenzhub GH_REF ist ein Düsendurchfluss dQ_GH_REF
bei Referenz-Grenzhub GH_REF zugeordnet.
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In
der 4 sind dann noch für verschiedene Kraftstoffdrücke FUP
die Zusammenhänge
zwischen dem Nadelhub NH und dem Düsendurchfluss dQ dargestellt.
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Anhand
der 5 ist für
einen vorgegebenen Kraftstoffdruck FUP ein Verlauf eines Öffnungsvorgangs
der Düsennadel
dargestellt, das heißt
von einem Verlassen seiner Schließposition über das Erreichen der Schließposition,
das Verlassen der Schließposition
bis zu einem erneuten Erreichen der Schließposition. Mit t_2 ist ein
Referenz-Offenpositions-Erreichzeitpunkt
bezeichnet und mit t_3 ist ein Referenz-Offenpositions-Verlasszeitpunkt bezeichnet.
Der Verlauf ist dargestellt für
Referenzbedingungen, das heißt
beispielsweise bei einer vorgegebenen Ansteuerzeitdauer T_CTRL bei
dem Referenzinjektor oder in einem vorgegebenen Zustand des Einspritzventils,
so zum Beispiel in dem Neuzustand. Die Ansteuerzeitdauer T_CTRL
ist in der 3 dargestellt, als die Zeitdauer
zwischen dem Referenz-Offenpositions-Verlasszeitpunkt und dem Schließpositions-Verlasszeitpunkt
t_1. Tatsächlich
korreliert sie jedoch nur im Wesentlichen zu diesen Zeitpunkten,
da beispielsweise der Entladevorgang des Schaltventils leicht zeitlich
versetzt vor dem Referenz-Offenpositions-Verlasszeitpunkt
beginnt. Mit T_OP_REF ist eine Referenz-Nadelöffnungszeitdauer bezeichnet,
die die Zeitdauer zwischen dem Schließpositions-Verlasszeitpunkt
t_1 und dem Referenz-Offenpositions-Erreichzeitpunkt t_2 ist. Mit
T_GH_REF ist die Referenz-Grenzhubzeitdauer bezeichnet und somit die
Zeitdauer zwischen dem Referenz-Offenpositions-Erreichzeitpunkt t_2 und dem Referenz-Offenpositions-Verlasszeitpunkt
t_3. Mit T_CL_REF ist eine Referenz-Nadelschließzeitdauer bezeichnet, das heißt die Zeitdauer
zwischen dem Referenz-Offenpositions-Verlasszeitpunkt t_3 und einem
Referenz-Zeitpunkt t_4 des Erreichens der Schließposition. Die Zeitpunkte t_1,
t_2, t_3, t_4 sind bevorzugt bezo gen auf einen Bezugszeitpunkt,
der beispielsweise der Schließpositions-Verlasszeitpunkt
t_1 sein kann, in dem Datenspeicher der Steuervorrichtung gespeichert.
Sie können
beispielsweise für
das Referenz-Einspritzventil ermittelt sein und dann für alle individuellen
Einspritzventile in deren jeweiligen zugeordneten Steuervorrichtungen
in dem dortigen Datenspeicher fest gespeichert sein oder zu einem
vorgegebenen Zeitpunkt wie beispielsweise bei einer erstmaligen
Inbetriebnahme des Einspritzventils aber auch zu einem anderen Zeitpunkt
ermittelt worden sein und dann in dem Speicher gespeichert worden sein.
Ebenso sind die Zeitdauern T_OP_REF, T_GH_REF und T_CL_REF sind
für die
jeweiligen Ansteuerzeitdauern T_CTRL und bevorzugt auch abhängig von
dem Kraftstoffdruck FUP ebenfalls fest in dem Datenspeicher der
Steuervorrichtung gespeichert.
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In
der 6 sind zwei Nadelhubverläufe NH dargestellt wobei der
eine für
den Referenzzustand und somit mit den Referenz-Grenzhub GH_REF dargestellt
ist und der andere bei der gleichen Ansteuerzeit T_CTRL für veränderte Bedingungen,
beispielsweise resultierend aus dem Verschleiß an der Düsennadel und einem somit einhergehenden
Grenzhub GH und somit z.B. für
den Anpasszustand. Mit t_2' ist ein
Offenpositions-Erreichzeitpunkt
bezeichnet, mit t_3' ein
Offenpositions-Verlasszeitpunkt
und mit t_4' ist
ein Zeitpunkt des Erreichens der Schließposition bezeichnet. T_OP
bezeichnet eine Nadelöffnungszeitdauer,
das heißt
die Zeitdauer zwischen dem Schließpositions-Verlasszeitpunkt
t_1 und dem Offenpositions-Erreichzeitpunkt
t_2'. T_GH bezeichnet eine
Grenzhubzeitdauer, das heißt
die Zeitdauer zwischen dem Offenpositions-Erreichzeitpunkt t_2' und dem Offenpositions-Verlasszeitpunkt
t_3'. Mit T_CL ist
eine Nadelschließzeitdauer
bezeichnet, das heißt die
Zeitdauer zwischen dem Offenpositions-Verlasszeitpunkt t_3' und dem Zeitpunkt t_4' des Erreichens der
Schließposition.
Mit DT_CL ist eine Nadelschließzeitdauerdifferenz
bezeichnet, die die Differenz zwischen der Nadelschließzeitdauer
T_CL und der Referenz-Nadelschließzeitdauer T_CL_REF ist.
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Wie
aus der 6 ersichtlich ist, ist der Verlauf
der Geschwindigkeit des Nadelschließens gleich für den Referenzzustand
und auch für
den aktuellen Zustand, der der Anpasszustand sein kann. Dies ist darauf
zurückzuführen, wie
oben bereits ausgeführt, dass
die Nadelschließzeitdauer
neben dem Grenzhub im wesentlichen nur abhängt von der Federkraft, die
von der Düsenfeder 26 auf
die Düsennadel 24 ausgeübt wird.
Dies hat zur Folge, dass allein durch ein Verringern der Steuerzeitdauer
T_CTRL um die Nadelschließzeitdauerdifferenz
DT_CL ein deutlich geringerer Unterschied zwischen der Durchflussmenge
Q bei dem Referenzzustand und dem aktuellen Zustand erreicht werden
kann. Dies hat somit zur Folge, dass durch ein Verringern der Ansteuerzeitdauer
T_CTRL in dem aktuellen Zustand der Zeitpunkt t_4' des Erreichens der
Schließposition
mit dem Zeitpunkt t_4 des Referenzzeitpunktes des Erreichens der
Schließposition
zusammenfällt
und somit der Unterschied in der Durchflussmenge Q dann nur noch
durch eine trapezförmige
Fläche
zwischen dem Referenz-Grenzhub GH_REF und dem Nadelhubverlauf in
dem aktuellen Zustand und zwar zwischen dem Referenz-Offenpositions-Erreichzeitpunkt
t_2 und dem Referenz-Offenpositions-Verlasszeitpunkt t_3 gegeben
ist, wobei diese Fläche
entsprechend bewertet werden muss mit den zugeordneten Düsendurchflüssen dQ.
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In 7 ist
die Ansteuerzeitdauer T_CTRL für
den aktuellen Zustand so angepasst und zwar repräsentiert durch eine korrigierte
Ansteuerzeitdauer T_CTRL_COR, dass die Durchflussmenge Q bei dem
gleichen Kraftstoffdruck FUP im wesentlichen derjenigen entspricht,
die sich in dem Referenzzustand für die An steuerzeitdauer T_CTRL
ergibt. Das Ermitteln der korrigierten Ansteuerzeitdauer T_CTRL_COR
ist weiter unten anhand der Ablaufdiagramme von Programmen gemäß der 11 und 12 näher erläutert.
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In
der 8 sind die Nadelhubverläufe für korrespondierende Öffnungszyklen
entsprechend der 5 und 7 nochmals
in einer überlagerten Darstellung
zur besseren Verdeutlichung dargestellt. Anhand der 9 sind
dann auch noch mal die zugeordneten Nadelhübe NH zu dem jeweiligen Düsendurchfluss
dQ dargestellt.
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In
der 10 sind die der 8 entsprechenden
Nadelhubverläufe
für den
Referenzzustand und für
den aktuellen Zustand unter Berücksichtigung
der korrigierten Ansteuerzeitdauer T_CTRL_COR dargestellt. In der 10 ist
eine Nadelöffnungszeitdauerdifferenz
DT_OP dargestellt, die die Zeitdauer zwischen dem Referenz-Offenpositions-Erreichzeitpunkt
t_2 und dem Offenpositions-Erreichzeitpunkt t_2' ist. T_K bezeichnet eine Kompensationszeitdauer
und T_COR eine Korrekturzeitdauer, die sich aus der Summe der Nadelschließzeitdauerdifferenz
DT_CL und der Kompensationszeitdauer T_K ergibt.
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NHF1
bezeichnet eine erste Nadelhubfläche, die
eine rechteckige Fläche
zwischen dem Referenz-Grenzhub GH_REF und dem Referenz-Grenzhub
GH und auf der Zeitachse begrenzt durch die Grenzhubzeitdauer T_GH
ist. NHF2 ist eine zweite Nadelhubfläche die annähernd dreiecksförmig ist und
deren Fläche
sich aus der Hälfte
der Differenz zwischen dem Grenzhub GH und dem Referenz-Grenzhub
GH_REF multipliziert mit der Nadelöffnungszeitdauerdifferenz DT_OP
ergibt. Eine dritte Nadelhubfläche
NHF3 ist ebenfalls annähernd
dreiecksförmig
und wird als solche vereinfachend angenommen. Ihr Flächeninhalt
ist somit gegeben durch die Differenz des Grenzhubes GH und des
Referenz- Grenzhubes
GH_REF dividiert durch zwei und multipliziert mit der Nadelschließzeitdauerdifferenz DT_CL.
Dies beruht auf der Erkenntnis, dass die Zeitdauer, die die Düsennadel 24 benötigt um
sich von dem Verlassen von der Schließposition hin zu einer Position
zu bewegen, die dem Referenz-Grenzhub GH_REF entspricht aufgrund
des oben bereits ausgeführten
Schließverhaltens
der Düsennadel
der Nadelschließzeitdauerdifferenz
DT_CL entspricht.
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Die
Zeitpunkte t_2',
t_3' und t_4' werden bevorzugt
mittels geeigneter Auswertung des Sitzkontaktschaltersignals SKS
ermittelt. Alternativ können sie
jedoch auch durch eine geeignete Auswertung eines Drucksignals eines
für den
Druck in dem Steuerraum 30 repräsentativen Signals, beispielsweise
des Piezo-Aktuators 4 ermittelt werden.
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Ein
Programm zum Ermitteln der Korrekturzeitdauer T_COR wird in einem
Schritt S1 gestartet und zwar, wenn die Anpassbedingungen vorliegen. Der
Start des Programms kann beispielsweise erfolgen, wenn eine vorgegebene
Zeitbedingung erfüllt ist,
die beispielsweise dann erfüllt
sein kann, wenn eine letztmalige Aktualisierung der Korrekturzeitdauer
T_COR eine vorgegebene Zeitdauer, oder eine vorgegebene Betriebszeitdauer
zurückliegt.
Er kann jedoch auch oder zusätzlich
abhängig
sein von den aktuell vorliegenden Betriebsbedingungen, die beispielsweise
repräsentiert
sind durch den aktuellen Kraftstoffdruck FUP oder auch eine aktuell
vorgegebene Ansteuerzeitdauer T_CTRL oder auch eine vorgegebene
einzuspritzende Kraftstoffmasse MF bei vorgegebenem Kraftstoffdruck
FUP.
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In
einem Schritt S2 wird die Ansteuerzeitdauer T_CTRL abhängig von
der einzuspritzenden Kraftstoffmasse MF und dem Kraftstoffdruck
FUP ermittelt. Dies erfolgt bevorzugt mittels eines Kennfeldes und
entsprechender Kennfeldinterpolation das mit Werten für die Referenzbedingungen
belegt ist.
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In
einem Schritt S4 werden die dem Referenzzustand zugeordneten Zeitparameter,
bevorzugt abhängig
von der Ansteuerzeitdauer T_CTRL und dem Kraftstoffdruck FUP aus
dem Datenspeicher der Steuervorrichtung, gegebenenfalls auch über ein Kennfeld
eingelesen.
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In
einem Schritt S6 wird dann der Stellantrieb des Einspritzventils
mit der Ansteuerzeitdauer T_CTRL angesteuert. Währenddessen und/oder gegebenenfalls
zeitlich parallel zu dem Schritt S6 werden in einem Schritt S8 die
aktuellen Zeitparameter, wie der Schließpositions-Verlasszeitpunkt
t_1 und/oder der Offenpositions-Erreichzeitpunkt t_2' und/oder der Offenpositions-Verlasszeitpunkt
t_3' erfasst und
zwar bevorzugt durch Auswerten des Sitzkontaktschaltersignals SKS.
Die so ermittelten Zeitpunkte sind bevorzugt auch bezogen auf den
gleichen Bezugszeitpunkt wie diejenigen des Referenzzustands, so
zum Beispiel auf den Schließpositions-Verlasszeitpunkt
t_1. Abhängig
von den so ermittelten Zeitpunkten können dann die Nadelöffnungszeitdauer
T_OP und/oder die Grenzhub-Zeitdauer
T_GH und/oder die Nadelschließzeitdauer T_CL
ermittelt werden.
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In
einem Schritt S10 wird anschließend
die Nadelschließzeitdauerdifferenz
DT_CL bevorzugt durch Bilden der Differenz des Referenzzeitpunktes t_4' des Erreichens der
Schließposition
und des Zeitpunktes t_4 des Erreichens der Schließposition
ermittelt. Ebenso wird in dem Schritt S10 die Nadelöffnungszeitdauerdifferenz
DT_OP durch Bilden der Differenz des Offenpositions-Erreichzeitpunktes
t_2' und des Referenz-Offenpositions-Erreichzeitpunktes t_2
ermittelt, wobei durch die Ansteuerung gemäß des Schrittes S6 der Nadelhubverlauf
derjenigen der 6 entspricht.
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Alle
Zeitparameter der Schritte S8 bis S10 werden bezogen auf den Nadelhubverlauf
der 6 ermittelt.
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In
einem Schritt S12 wird der Grenzhub GH abhängig von der Nadelschließzeitdauer
T_CL ermittelt. Dies kann einfach unter Berücksichtigung der Federkonstante
der Düsenfeder 26 erfolgen.
Aufgrund der Erkenntnis, dass die Nadelschließzeitdauer T_CL im wesentlichen
nur abhängt
von der Kraft, die durch die Düsenfeder 26 auf
die Düsennadel 24 ausgeübt wird,
kann einfach von der Nadelschließzeitdauer T_CL auf den aktuellen
Grenzhub GH geschlossen werden. Dazu kann beispielsweise auch eine
Kennlinie oder ein Kennfeld vorgesehen sein oder eine entsprechende
analytische Funktion vorgesehen sein. Alle genannten Kennfelder
oder Kennlinien können
beispielsweise vorab durch Simulationen an realen Einspritzventilen
ermittelt sein jedoch können
sie auch während
des Betriebs des Einspritzventils durch entsprechende Auswertung
von Messsignalen von Sensoren aktualisiert oder erneut mit Werten
oder erstmalig mit Werten belegt werden.
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Ferner
wird in dem Schritt S12 auch der Düsendurchfluss dQ_GH bei Grenzhub
GH abhängig von
dem ermittelten Grenzhub GH ermittelt. Dies erfolgt bevorzugt unter
Zuhilfenahme des Zusammenhangs zwischen dem Düsendurchfluss dQ und dem Nadelhub
NH, wie er beispielsweise in der 9 dargestellt
ist. Auch dieser kann beispielsweise in Form einer Kennlinie neben
Datenspeicher der Steuervorrichtung abgelegt sein. Oder in einem
Kennfeld auch abhängig
von dem Kraftstoffdruck FUP abgelegt sein.
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In
einem Schritt S14 wird dann die Korrekturzeitdauer T_COR bevorzugt
mittels einer Gleichung F9 ermittelt. Zur Herleitung der Gleichung
F9 sind die Gleichungen F1 bis F8 aufgeführt. Gemäß der Gleichung F1 ist die
Korrekturzeitdauer T_COR gegeben durch die Summe der Nadelschließzeitdauerdifferenz
DT_CL und der Kompensationszeitdauer T_K.
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Eine
erste Durchflussmenge Q1 ist die korrespondierende Durchflussmenge
zu der ersten Nadelhubfläche
NHF1. Sie ist gegeben durch die Gleichung F2.
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Eine
zweite Durchflussmenge Q2 korrespondiert zu der zweiten Nadelhubfläche NHF2
und repräsentiert
die zu der zweiten Nadelhubfläche
NHF2 korrespondierende Durchflussmenge. Eine dritte Durchflussmenge
Q3 repräsentiert
die zu der dritten Nadelhubfläche
NHF3 korrespondierende Durchflussmenge. Die zweite Durchflussmenge
Q2 entspricht somit einem Integral über die Differenz des Düsendurchflussverlaufs
in dem Anpasszustand und des Düsendurchflussverlaufs
in dem Referenzzustand und zwar über
die Zeitdauer von dem Erreichen des Referenz-Grenzhubs GH_REF bis
zu dem Erreichen des Grenzhubs GH bei dem Öffnungsvorgang der Düsennadel
in dem Anpasszustand. Gemäß einer
Gleichung F3 ist die zweite Durchflussmenge Q2 angenähert durch
einen als linear angenommenen Verlauf des Durchflusses zwischen
dem Referenz-Grenzhub GH_REF und dem Grenzhub GH. Dies hat sich
als überraschend
präzise
erwiesen. Darüber
hinaus kann so das Integral besonders einfach ermittelt werden.
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Die
dritte Durchflussmenge Q3 wird ermittelt abhängig von einem Integral über die
Differenz des Düsendurchflussverlaufs
in dem Anpasszustand und des Düsendurchflussverlaufs
in dem Referenzzustand über
die Zeitdauer von dem Verlassen des Grenzhubs GH bis zu einem Verlassen
des Referenz-Grenzhubs GH_REF bei einem Schließvorgang der Düsennadel 24.
Eine Gleichung F4 repräsentiert eine
vereinfachte Form dieses Integrals unter der Annahme einer Linearisierung
des Verlaufs des Düsendurchflusses
dQ in dem relevanten Bereich, was sich als hinreichend präzise und
deutlich weniger rechenintensiv erwiesen hat.
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Eine
Gleichung F5 repräsentiert
eine Kompensationsdurchflussmenge QK. Eine Gleichung F6 legt die
Bedingung fest, unter der die Durchflüsse bei den Referenzbedingungen
denjenigen bei den aktuellen Bedingungen angeglichen sind unter
Berücksichtigung
der Gleichungen F1 bis F5. Die Gleichung F7 ergibt sich durch Einsetzen
der Gleichungen F1 bis F5 in F6. F8 ist eine erste Umformung der
Gleichung F7, aus der sich dann durch Division des zweiten multiplikativen
Terms der linken Seite der Gleichung F8 die Gleichung F9 ergibt.
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Die
gemäß der Gleichung
F9 ermittelte Korrekturzeitdauer T_COR wird dann bevorzugt in dem Datenspeicher
zumindest zwischengespeichert oder auch fest abgespeichert und zwar
bevorzugt zugeordnet zu dem bei der Abarbeitung der Schritte S2
bis S8 herrschenden Kraftstoffdrucks FUP und bevorzugt zu der Ansteuerzeitdauer
T_CTRL oder auch der zuzumessenden Kraftstoffmasse MF. Alternativ kann
die Korrekturzeitdauer T_COR dann auch mittels einer geeigneten
Filterung aus bereits in vorangegangenen Durchläufen ermittelten Korrekturzeitdauern
T_COR ermittelt werden, so beispielsweise mittels einer gleitenden
Mittelwertbildung. Darüber hinaus
kann in einer einfacheren Ausgestaltung des Programms auch in der
Gleichung F6 nur eine Untermenge der ersten bis dritten Durchflussmenge
Q1 bis Q3 berücksichtigt
sein und somit diese auch nur bei dem Ermitteln der Korrekturzeitdauer
T_COR berücksichtigt
werden. Darüber
hinaus ist es auch möglich,
dass bei der Korrekturzeitdauer T_COR gegebenenfalls die Nadelschließzeitdauerdif ferenz
DT_CL unter Inkaufnahme einer etwas unpräziseren Kompensation der unterschiedlichen
Durchflussmengen nicht berücksichtigt
wird.
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Das
Programm wird anschließend
in einem Schritt S16 beendet.
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Ein
Programm gemäß der 12 wird
in einem Schritt S20 gestartet, in dem gegebenenfalls Variablen
initialisiert werden. In einem Schritt S22 wird die Ansteuerzeitdauer
T_CTRL abhängig
von der einzuspritzenden Kraftstoffmasse MF und dem Kraftstoffdruck
FUP ermittelt und zwar ebenfalls entsprechend dem Schritt S2 bevorzugt
abhängig
von dem Kennfeld.
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In
einem Schritt S24 wird dann die Korrekturzeitdauer T_COR abhängig von
der Ansteuerzeitdauer T_CTRL und dem Kraftstoffdruck FUP ermittelt.
Dies kann jedoch gegebenenfalls auch vereinfacht abhängig nur
von dem Kraftstoffdruck FUP oder der Ansteuerzeitdauer T_CTRL erfolgen.
Die Korrekturzeitdauer T_COR, die in dem Schritt S24 ermittelt wird
basiert auf Werten, die bei einer entsprechenden Durchführung des
Programms gemäß der 11 ermittelt
wurde.
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In
einem Schritt S26 wird anschließend
die korrigierte Ansteuerzeitdauer T_CTRL_COR durch Bilden der Differenz
der Ansteuerzeitdauer T_CTRL und der Korrekturzeitdauer T_COR ermittelt.
In einem Schritt S28 wird dann der Stellantrieb des Einspritzventils
entsprechend der korrigierten Ansteuerzeitdauer T_CTRL_COR zum Zumessen
der einzuspritzenden Kraftstoffmasse MF angesteuert. Bevorzugt ist
anschließend
ein Schritt S30 vorgesehen, in dem das Programm verharrt entsprechend
einem vorgegebenen zeitlichen Abstand bis zu dem rechtzeitigen Ermitteln
einer weiteren Ansteuerzeitdauer in einem weiteren Durchlauf des
Schrittes S22 zu einem erneuten Zumes sen von Kraftstoff bei einer
darauf folgenden Abarbeitung des Schrittes S28.
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In
einer alternativen Ausgestaltung der Programme gemäß der 11 und 12 der
Referenzzustand auch beispielsweise jeweils gegeben sein durch die
entsprechenden Zeitparameter und zugeordneten Düsendurchflüsse bei der letztmaligen korrespondierenden
Abarbeitung des Programms gemäß der 11.
In diesem Fall werden die entsprechenden Zeitparameter somit dann
jeweils mit den dann aktuell ermittelten Zeitparametern belegt. Ferner
kann das Anpassen der Ansteuerzeitdauer T_CTRL, also das Ermitteln
der Korrekturzeitdauer T_COR, auch in Form beispielsweise einer
Regelung erfolgen. Eine mögliche
Struktur einer derartigen Regelung ist in dem Blockschaltbild der 13 mit
Blöcken
B1 bis B9 dargestellt. In dem Block B1 wird die erste Durchflussmenge
Q1 ermittelt und ggf. bei einem Motorstart mit einem Startwert vorbelegt.
T_INC bezeichnet einen Inkrementwert, SW einen Schwellenwert und
ABS eine Betragsbildung.