-
Die
Erfindung betrifft einen Griffsatz zur Erzeugung eines ergonomisch
gestalteten Griffes für Hand-
oder Gartenwerkzeuge. Unter Griffen für Hand- und Gartenwerkzeuge
werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung vor allem solche für Hämmer, Maurerkellen,
Sägen,
Stechbeitel, Grabschaufeln, Handharken und andere ähnliche
Geräte
verstanden, bei deren Gebrauch die Hand eine bevorzugte Koppelstellung
zum Griff einnehmen soll, damit der Griff die ihn umschließende Hand
mit satter Anlage an die Handfläche
ausfüllt
und höhere
Druckbelastungen sowie unnötige
Verspannungen der Hand- und Armmuskulatur vermieden werden.
-
Aus
EP 1 184 137 A2 ist
ein Griffsatz für
derartige Werkzeuge bekannt, der eine Mehrzahl von unterschiedlichen
Griffteilen aufweist und jeder Handgriff durch Kombination von zwei
oder mehr gleichen und/oder unterschiedlichen Griffteilen zusammensetzbar
ist. Dabei sind die Griffteile in gleicher Weise am Schaft des jeweiligen
Hand- oder Gartenwerkzeuges befestigbar. Die Griffteile bestehen
im Wesentlichen aus Griffhälften
mit unterschiedlichen Oberflächenkonturen
aber kongruenten Berührungsflächen, mit
denen sie oberflächenbündig aneinandergrenzen
und am Schaft des Werkzeuges anliegen. Die Oberflächenkonturen
unterscheiden sich dadurch, dass die Auswölbungen unterschiedlich ausgeformt
sind und zwar in der Weise, dass die zum Anliegen in der Höhlung der
den Griff umgreifenden Hand vorgesehene Oberflächenkontur stärker ausgewölbt ist
als die zum Anliegen an die Finger der den Griff umgreifenden Hand
vorgesehene Oberflächenkontur.
Bei einem für
einen Rechtshänder
vorgesehenen Griffsatz weist das am Schaft des Werkzeuges angebrachte
rechte Griffteil die stärker
ausgewölbte
Oberflächenkontur
auf, während
das linke Griffteil die flachere ausgewölbte Oberflächenkontur aufweist. Bei einem
für einen
Linkshänder
vorgesehenen Griffsatz ist es umgekehrt. Weiterhin sind die Auswölbungen
bei verschiedenen Griffsätzen
auch in ihrem Verlauf und in den Abständen der Oberflächenpunkte
von der Mittelachse des Griffsatzes unterschiedlich. Bei einem Griffsatz,
der für
einen Benutzer mit großen
Händen
vorgesehen ist, sind die Abstände
der Oberflächenpunkte
von der Mittelachse des Griffsatzes größer als die bei einem für einen
Benutzer mit mittelgroßen
Händen
vorgesehenen Griffsatz und dieser wiederum größer als bei einem für einen
Benutzer mit kleinen Händen
vorgesehenen Griffsatz.
-
Diese
Erfindung bringt den Vorteil mit sich, dass jeder Handgriff aus
einem Baukasten individuell zusammengesetzt werden kann, der aufeinander
abgestimmte Ein zelteile aufweist, die in Abhängigkeit von den im Einzelfall
gegebenen Handform und/oder – größen und/oder
Benutzerwünsche
ausgewählt werden
können.
Es brauchen daher nicht mehr für alle
denkbaren Fälle
die Werkzeuge mit verschiedenen Griffvarianten in verhältnismäßig kleinen
Serien komplett hergestellt und auf Lager gehalten werden, sondern
nur einerseits die Werkzeuge mit dem Typentsprechenden einheitlichen
Schaft und andererseits die zugehörigen Griffteile, die später nach
Bedarf mit den Schäften
der Werkzeuge verbunden werden. Durch diese Produktionsmethode ist
eine kostengünstige
Vorfertigung in großen
Serien möglich,
auch die Lagerhaltung wird vereinfacht und kostensparend. Die Griffteile
bestehen vorzugsweise aus schalenartigen Griffhälften.
-
Oft
wünscht
der Handel eine noch geringere Zahl von Griffteilen. Dabei wird
vor allem darauf Wert gelegt, dass der Griffsatz auf einfache Weise
für Rechtghänder oder
Linkshänder
ummontierbar ist. Eine solche Ausführung ist in
EP 15 41 244 A1 der Anmelderin
beschrieben. Dabei ist ein Paar von äußeren Griffteilen mit unterschiedlicher
Oberflächenkontur,
aber kongruenten Berührungsflächen, an
einem inneren Griffteil, dem Griff-Schaft des Werkzeuges, lösbar befestigt.
Die Oberflächenkonturen
sind so geformt, dass sie symmetrisch sind in Bezug auf eine Ebene,
die in Querrichtung durch die Mitte der Längserstreckung der äußeren Griffteile
verläuft
und senkrecht zur Längsachse
beziehungsweise den Berührungsflächen steht.
Die Längsachse
wird zur weiteren Erklärung
als Y-Achse definiert, die Achse in Querrichtung, in der die Dicke
des Griffes gemessen wird, als die X-Achse, die dazu senkrecht stehende Achse,
in der die Höhe
des Griffes gemessen wird, als die Z-Achse. Sind die äußeren Griffteile
für Rechtshänder montiert,
so ist das Griffteil mit der stärkeren
Auswölbung
auf der rechten Seite des Schaftes montiert, das Griffteil mit der
schwächeren Ausführung auf
der linken Seite. Sind die Griffteile für Linkshänder montiert, so ist es umgekehrt.
Die Ummontage von der einen Seite auf die andere erfolgt, indem
die Griffteile vom Schaft gelöst,
um 180° um die
Z-Achse gedreht und auf der anderen Seite des Schaftes wieder befestigt
werden. Die Befestigung der Griffteile an dem Schaft erfolgt bei
einer bevorzugten Ausführung
durch ein scharnierartiges Befestigungssystem. Die Griffteile weisen
an den einander zugekehrten Seiten Ansätze mit Bohrungen auf, welche
fluchtend nebeneinander stehen, wenn die Griffteile auf den Schaft
aufgesteckt sind. Durch diese Bohrungen wird ein Scharnierstift
geschoben, der die Ansätze
und somit die Griffteile selbst miteinander verbindet, wobei die
Griffteile den Schaft umschließen.
-
Dieses
Verbindungssystem ist aber nur anwendbar, wenn das innerer Griffteil
die Möglichkeit bietet,
einen Scharnierstift axial hindurch zu führen. Das ist nicht möglich bei
solchen Werkzeugen, die eine Befestigungsangel aufweisen, welche
auch im inneren Griffteil befestigt werden muß, zum Beispiel bei Maurerkellen,
Stechbeiteln oder Garten-Handharken. Die Aufgabe ist es, für derartige
Werkzeuge einen Griffsatz so zu gestalten, dass er die Möglichkeit
bietet, den Griff wahlweise für
Rechtshänder oder
Linkshänder
zu montieren.
-
Die
Aufgabe wird in der Weise gelöst,
dass ein ergonomisch gestaltetes äußeres Griffteil hülsenförmig ausgebildet
ist, ein Innenprofil aufweist, durch das eine verdrehsichere Verbindung
mit dem inneren Griffteil erreicht wird, das eine gleiche Querschnittskontur
wie das Innenprofil aufweist. Das äußere Griffteil ist in Längsrichtung
auf das innere Griffteil aufgeschoben und vorzugsweise axial mit
ihm verspannt. Die Querschnittskonturen sind in ihren Toleranzen
so abgestimmt, dass ein enger Gleitsitz des äußeren Griffteiles auf dem inneren
Griffteil erreicht wird. Die Oberflächenkontur des äußeren Griffteiles
ist in Richtung der X-Achse und der Z-Achse asymmetrisch ausgebildet, in Richtung
der Y-Achse, der Längsachse,
jedoch symmetrisch in Bezug auf eine X-Z Ebene, die durch die Mitte
der Längserstreckung
des äußeren Griffteiles
verläuft
und senkrecht zur Längsachse steht.
-
Ist
das äußere Griffteil
für Rechtshänder montiert,
so zeigt die stärkere
Auswölbung
nach rechts. Um das äußere Griffteil
für Linkshänder zu montieren,
wird die axiale Verspannung gelöst,
das Griffteil vom inneren Griffteil abgezogen, um 180° um die Z-Achse
gedreht, wieder auf das innere Griffteil aufgesteckt und axial verspannt,
etwa durch eine Schraubkappe, welche auf einen Gewindezapfen am Ende
des inneren Griffteiles aufgeschraubt wird und es entsteht ein zur
ersten Stellung spiegelbildlich gestalteter Griff. Diese Ummontage
kann der Benutzer nach Kauf des Werkzeuges leicht selbst durchführen.
-
Eine
axiale Verspannung ist nicht unbedingt erforderlich. Eine ausreichende
Sicherung des äußeren Griffteiles
auf dem inneren Griffteil kann auch erreicht werden indem eine Kappe
mit Rasteinrichtungen versehen ist, die in Rasteinrichtungen am
Ende des inneren Griffteiles einrasten, wenn die Kappe auf das innere
Griffteil aufgesteckt wird. Eine solche Schnappverbindung muß jedoch
leicht wieder lösbar sein.
-
In
den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielhaft dargestellt.
-
Es
zeigen:
-
1 eine
Draufsicht auf eine Maurerkelle mit einem Griff montiert für Rechtshänder.
-
Darin
sind
-
- 1
- die
Kelle
- 2
- der
Griff
- 2a
- die
Griffseite mit der starken Auswölbung
- 2b
- die
Griffseite mit der schwachen Auswölbung
-
2 zeigt
diese Kelle mit Griff montiert für Linkshänder.
-
3 einen
Längsschnitt
durch den Griff in der Y-Z-Ebene.
-
Darin
sind
-
- 3
- die
Angel der Kelle
- 4
- das
innere Griffteil
- 5
- der
Bund an der Vorderseite des inneren Griffteiles
- 6
- der
Gewindezapfen am inneren Griffteil
- 7
- das äußere Griffteil
- 8
- die
Schraubkappe
-
4 einen
Querschnitt durch den Griff 3 entlang
der Linie Z-Z, bzw, durch die Symmetrie-Ebene des äußeren Griffteiles.
-
Darin
sind:
-
- 3
- die
Angel der Kelle
- 4
- das
innere Griffteil
- 7
- das äußere Griffteil
-
5 einen
Längsschnitt
durch den Griff in der Y-Z-Ebene in einer Ausführung, bei der das äußere Griffteil
eine Kernhülse
aus Hartkunststoff aufweist.
-
Darin
sind:
-
- 3
- die
Angel der Kelle
- 4
- das
innere Griffteil
- 5
- der
Bund an der Vorderseite des inneren Griffteiles
- 6
- der
Gewindezapfen am inneren Griffteil
- 7a
- der
Mantel aus Elastomer-Kunststoff des äußeren Griffteiles
- 8
- die
Schraubkappe
- 9
- die
Kernhülse
aus Hartkunststoff
-
6 einen
Längsschnitt
durch den Griff in der Y-Z-Ebene in einer Ausführung, bei der die drehfeste
Verbindung durch eine Verzahnung erfolgt.
-
Darin
sind:
-
- 4
- das
innere Griffteil
- 5
- der
Bund an der Vorderseite des inneren Griffteiles
- 7
- das äußere Griffteil
- 10
- die
Verzahnung
-
Wie
in 1 erkennbar, ist die rechte Seite (2a)
des Griffes (2) – in
der Darstellung die obere Seite – stärker ausgewölbt als die linke Seite (2b).
-
Bei 2 ist
es umgekehrt, die rechte Seite (2b) ist schwächer ausgewölbt als
die linke Seite (2a).
-
3 zeigt,
wie in den vorderen Teil des inneren Griffteiles (4) die
Angel (3) der Kelle eingesetzt ist. Das äußere Griffteil
(7) ist von hinten auf das innere Griffteil (4)
aufgeschoben, welches am Ende einen Gewindezapfen (6) aufweist.
-
Mittels
einer Schraubfeder (8) ist das äußere Griffteil (7)
gegen den Bund (5) an der Vorderseite des inneren Griffteiles
(4) verspannt. Die Verspannung kann auch auf andere Weise
erfolgen, etwa mittels einer Art Bajonett-Verschraubung.
-
4 zeigt
den unrunden Querschnitt des inneren Griffteiles (4), im
Beispiel als ein Oval mit einer Abflachung ausgebildet. Selbstverständlich kann der
Querschnitt auch eine andere unrunde Form haben. Es muß jedoch
sichergestellt sein, dass das äußere Griffteil
(7) immer nur in einer bestimmten Stellung zum inneren
Griffteil (4) aufgesteckt werden kann. Es darf nicht möglich sein,
dass das äußere Griffteil
etwa um 180° um
die Y-Achse gedreht auf das innere Griffteil aufgesteckt werden
kann, denn dadurch würde
die zur Anlage der Finger bestimmte Unterseite des Griffes nach
oben stehen und in der Handhöhlung
zu liegen kommen. Dann ist die gewünschte gute ergonomische Koppelung
von Griff und Hand nicht mehr gegeben. Die verdrehsichere Verbindung
von innerem Griffteil (4) und äußerem Griffteil (7)
kann auch in der Weise erfolgen, dass zwar das innere Griffteil
und die Höhlung
des inneren Griffteiles einen runden Querschnitt haben, jedoch der
Bund (5) an der Vorderseite des inneren Griffteiles (4)
auf der zum äußeren Griffteil
(7) hin gerichteten Seite eine axial orientierte Profilierung
(10) aufweist, in die eine gleichförmige Profilierung an den Öffnungen
der Höhlung
im äußern Griffteil
formschlüssig
eingreift. Diese muß dann
jedoch ebenfalls so ausgelegt sein, dass beim Umstecken der Griffhülse keine
Winkelverdrehung des äußeren Griffteiles gegenüber dem
inneren Griffteil erfolgen kann, also nur in einer bestimmten Winkelstellung
der Formschluss möglich
ist.
-
Das
innere Griffteil (4) wird zweckmäßigerweise aus einem Hartkunststoff
im Spritzgiessverfahren hergestellt, wobei die Angel des Werkzeuges
mit eingegossen werden kann. Das äußere Griffteil (7, 7a)
wird vorzugsweise aus einem Elastomer-Kunststoff hergestellt, um eine gute
Haptik, ein angenehmes Greif-Gefühl,
zu erzielen. Von Vorteil ist auch die Nachgiebigkeit des Elastomer-Kunststoffes
beim axialen Verspannen. Dadurch ist sichergestellt, dass die Mutter
(8) immer zur Anlage am Ende des harten inneren Griffteiles
(4) anliegt. Gerade bei einer Maurerkelle wird das Griffende
oft zum Klopfen der Steine benutzt, um diese in die genaue Lage
zu bringen. Dabei ist es zweckmäßig, wenn
der Klopfschlag nicht gedämpft
wird.
-
Das äußere Griffteil
kann aber auch in der Weise hergestellt sein, dass zunächst eine
Kernhülse (9)
aus Hartkunststoff gespritzt wurde, auf die in einem zweiten Arbeitsgang
ein Mantel (7a) aus Elastomer-Kunststoff aufgespritzt ist.
Diese Ausführung zeigt 5.
-
6 zeigt
die Ausführungsvariante
des Griffes im Längsschnitt,
bei der die drehfeste Verbindung des äußeren Griffteiles (7)
mit dem inneren Griffteil (4) durch die Verzahnung (10)
erfolgt, mit der beide Teile am Bund (5) ineinandergreifen.
-
Ähnlich wie
bei dem beschriebenen Beispiel eines Griffes für eine Maurerkelle kann ein
Griffsatz auch für
Griffe anderer Hand – und
Gartenwerkzeuge konstruiert sein.
-
Vorteilhaft
bei dem Griffsatz gemäß der Neuerung
ist im Vergleich zu der Ausführung
gemäß
EP 15 41 294 A1 dass
nur ein äußeres Griffteil
vorhanden ist.
-
In
einer weiteren Ausgestaltung des Griffsatzes werden äußere Griffteile
mit verschieden starker Auswölbung
angeboten. Ein Griffteil mit einer schwachen Auswölbung, die
auch eine relativ kurze Längserstreckung
hat, ist besonders für
eine kleine Hand geeignet, ein Griffteil mit einer stärkeren Auswölbung und
längerer
Längserstreckung
für eine
große
Hand.