DE102004033264B4 - Sprengmunition bzw. Gefechtskopf - Google Patents
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Abstract
Sprengmunition
bzw. Gefechtskopf (10) mit einer Splitter (30) bildenden Hülle (12),
in die Sprengstoff (14) einlaboriert ist, wobei die Hülle (12)
aufeinander angeordnete Ringelemente (16) aufweist, die in Umfangsrichtung
mit die Splitter (30) definierenden Sollbruchstellen (28) ausgebildet
sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Ringelemente (16) durch eine
Außenhaut
(18) und eine dünne
Innenhaut (20), jeweils mit geringem Gewicht und geringer Temperaturbeständigkeit,
zusammengehalten werden.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Sprengmunition bzw. einen Gefechtskopf gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
- Aus der
EP 0 180 734 A1 ist eine Munition, insbesondere Mörsermunition, bekannt, die einen sich in einem vorderen Teil verjüngenden sprengstoffgefüllten Geschossmantel aufweist, an dessen Außenumfang vorgeformte Projektile gelagert sind. Die vorgeformten Projektile sind vorzugsweise von Kugeln gebildet, die in einem hinteren Teil des Geschossmantels in einer dafür vorgesehenen umlaufenden Ausnehmung des Geschossmantels ein- oder mehrlagig angeordnet und in einer Masse fixiert sind. Am vorderen Teil des Geschossmantels sind mehrere bei der Detonation des Sprengstoffes Projektile bildende Einlagen entlang des Umfangs und in Längsrichtung verteilt angeordnet. - Die
DE 39 41 445 A1 offenbart eine Munition, wie Granate, Infanteriegranate, Sprengwurfkörper, Mine, mit einer vorderen Wirkladung und einem Aufschlagzünder. Diese bekannte Munition weist außerdem eine hintere Wirkladung und einen zwischen der vorderen und der hinteren Wirkladung angeordneten und auf beide Wirkladungen wirkenden Zünder auf. Die vordere und die hintere Wirkladung sind jeweils in einem zugehörigen Splittermantel vorgesehen. - Aus der
DE 44 26 014 A1 ist ein System zum Schutze eines Zieles wie eines Panzerfahrzeuges, eines Bunkers oder dergleichen gegen Flugkörper bekannt, mit einem an einem Basisteil verstellbeweglich gelagerten Abschussbehälter mit mindestens einem Abschussrohr für eine zugehörige Splittergranate. Die jeweilige Splittergranate weist ein Splitterwirkteil mit einem Sprengkörper auf. Durch eine spezielle Ausbildung des Sprengkörpers bzw. von Hohlladungen desselben, ergibt sich eine gewünschte Richtwirkung. - Aus der
DE 721 21 26 U ist eine Sprengmunition mit einer Splitter bildenden Hülle bekannt, in die Sprengstoff einlaboriert ist, wobei die Hülle aufeinander angeordnete Ringelemente aufweist, die in Umfangsrichtung mit die Splitter definierenden Sollbruchstellen ausgebildet sind. - Aus der
GB 2 167 537 A - Aus
DE 29 23 901 C2 ist eine Geschosshülle in Form eines länglichen Hohlkörpers bekannt, der zwischen Boden und Kopf eine Vielzahl von koaxial und eng übereinander angeordneter Ringe aufweist, die mit ineinander greifenden in axialer Richtung vorspringenden und ausgesparten Stufen ausgebildet sind, wodurch die Ringe radial unverschiebbar gehalten werden. - Aus der
US 3,580,175 A ist eine Splitter bildende Explosivvorrichtung bekannt, welche eine äußere Hülle um eine innere Explosivladung aufweist. Die äußere Hülle wird dabei durch streifenförmige Metallelemente gebildet, welche untereinander durch dünne Verbindungen verbunden sind. - Bekannte Sprengmunitionen mit Splittennrirkung bzw. Splitter-Gefechtsköpfe sind mit Stahlhüllen ausgebildet. Die Hülle bildet neben der Tragfunktion konstruktive oder natürliche Splitter, oder es sind Einlagen mit den entsprechenden Eigenschaften enthalten. In die Hülle der Sprengmunition bzw. des Gefechtskopfes ist der Sprengstoff einlaboriert.
- Solchermaßen ausgebildete bekannte Sprengmunitionen bzw. Gefechtsköpfe lassen bezüglich Splitterleistung und Unempfindlichkeit ihres Aufbaus gegen Hitze- bzw. Wärmeeinwirkung noch Wünsche offen. Das gilt für den "fast cook off"-Test, bei dem die Sprengmunition bzw. der Gefechtskopf einem Feuer ausgesetzt wird, sowie für den "slow cook off"-Test, bei dem die Sprengmunition bzw. der Gefechtskopf Strahlungswärme ausgesetzt wird.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sprengmunition bzw. einen Gefechtskopf der eingangs genannten Art zu schaffen, der eine größere erreichbare Splitterleistung aufweist, die mit einem unempfindlicheren Aufbau bezüglich "fast cook off"- und "slow cook off"-Test einhergeht.
- Diese Aufgabe wird bei einer Sprengmunition bzw. einem Gefechtskopf der eingangs genannten Art erfindungsgemäß durch die Merkmale des Kennzeichenteiles des Anspruches 1 gelöst. Bevorzugte Aus- bzw. Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Sprengmunition bzw. des erfindungsgemäßen Gefechtskopfes sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
- Die erfindungsgemäße Sprengmunition bzw. der erfindungsgemäße Gefechtskopf ist derartig ausgebildet, dass die Splitter aus Splitterbelegungen entstehen, die aus geeignet geformten Segmenten mit konstruktiv vorgegebenen Splittern bestehen. Die Segmente resultieren aus Ringelementen, die in Umfangsrichtung mit die Splitter definierenden Sollbruchstellen ausgebildet sind. Die Ringelemente sind in axialer Richtung aufeinander angeordnet und werden durch eine leichte Außenhaut geringen Gewichts zusammengehalten.
- Die Ringelemente sind derartig gestaltet, dass sie aufeinander angeordnet den überwiegenden Anteil der beim Abschuss der Sprengmunition bzw. des Gefechtskopfes entstehenden linearen Beschleunigung durch Form- und/oder Kraftschluss aufnehmen und abstützen. Die Ringelemente können außerdem derartig ausgebildet bzw. vorgesehen sein, dass sie auch den überwiegenden Anteil der beim Abschuss entstehenden Drallbeschleunigungen durch Form- und/oder Kraftschluss aufzunehmen und abzustützen in der Lage sind. Außerdem stellen die Ringelemente der Hülle den überwiegenden Anteil der Masse der Hüllenstruktur der erfindungsgemäßen Sprengmunition bzw. des erfindungsgemäßen Gefechtskopfes dar.
- Die Ringelemente können mit ineinandergreifenden verzahnten Grund- und Deckflächen ausgebildet sein. Eine andere Möglichkeit besteht beispielsweise darin, dass benachbarte Ringelemente durch Stiftelemente miteinander verdrehfest verbunden sind.
- Die die Ringelemente zusammenhaltende leichte Außenhaut kann eine im Vergleich zu den radialen Abmessungen der Ringelemente kleine Wanddicke besitzen. Bevorzugt ist es, wenn die dünne leichte Außenhaut von einem Faserverbundwerkstoff gebildet ist, weil durch eine solche Faserverstärkung eine hohe mechanische Festigkeit erzielt wird. Dabei ist es vorteilhaft, wenn der Faserverbundwerkstoff eine Matrix geringen spezifischen Gewichtes und eine vergleichsweise geringe Temperaturbeständigkeit aufweist.
- Die Matrix kann aus einem Kunststoff oder aus einem Metall wie beispielsweise Aluminium, Magnesium, o. dgl. bestehen.
- Die erfindungsgemäße Sprengmunition bzw. der erfindungsgemäße Gefechtskopf weist die Vorteile auf, dass eine vergleichsweise große Splitterleistung erzielbar ist, und dass die Unempfindlichkeit im "fast cook off"- und im "slow cook off"-Test im Vergleich mit Sprengmunition bzw. Gefechtsköpfen mit herkömmlicher Stahlhülle wesentlich größer d.h. verbessert ist.
- Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von in der Zeichnung schematisch, d.h. nicht maßstabgetreu, dargestellten Ausführungsbeispielen des erfindungsgemäßen Sprengmunition bzw. des erfindungsgemäßen Gefechtskopfes.
- Es zeigen:
-
1 halbseitig geschnitten einen Abschnitt einer ersten Ausführungsform der Sprengmunition bzw. des Gefechtskopfes, -
2 einen Schnitt entlang der Schnittlinie II-II in1 , -
3 eine der1 ähnliche halbseitig geschnittene abschnittweise Darstellung einer anderen Ausbildung der Sprengmunition bzw. des Gefechtskopfes, und -
4 abschnittweise und teilweise aufgeschnitten eine dritte Ausbildung der Sprengmunition bzw. des Gefechtskopfes. -
1 zeigt halbseitig geschnitten einen Abschnitt einer Sprengmunition bzw. eines Gefechtskopfes10 mit einer Splitter bildenden Hülle12 , in die ein Sprengstoff14 einlaboriert ist. Die Hülle12 weist Ringelemente16 auf, die aufeinander angeordnet sind und aneinander anliegen. Die Ringelemente16 sind außenseitig durch eine Außenhaut18 geringen Gewichts zusammengehalten. Die Außenhaut18 ist von einem Faserverbundwerkstoff gebildet, der eine Matrix geringen spezifischen Gewichtes und eine geringe Temperaturbeständigkeit aufweist. - Der Sprengstoff
14 ist von den Ringelementen16 durch eine dünne Innenhaut20 getrennt. - Bei einer Temperatureinwirkung, d.h. bei Durchführung eines "fast cook off"- bzw. eines "slow cook off"-Tests, beginnt sich der Sprengstoff
14 zu zersetzen. Dabei wird in der Sprengmunition bzw. dem Gefechtskopf10 ein Gas erzeugt, d.h. der Innendruck erhöht. Hierdurch wird die Außenhaut18 thermisch geschwächt und aufgeweitet. Gleiches gilt für die dünne Innenhaut20 , auch diese wird hier thermisch geschwächt, d.h. weich. Die dünne Innenhaut20 und die dünne Außenhaut18 sind derartig ausgebildet, dass das im Inneren der Sprengmunition bzw. des Gefechtskopfes10 entstehende Gas bereits bei einem unkritischen Innendruck entweichen kann, so dass sich maximal nur noch ein zulässiger Abbrand des Sprengstoffes14 ergibt. - Bei der in
1 dargestellten Ausbildung besitzen die Ringelemente16 aneinander angepasste Querschnitts-Profilierungen mit abgestuften glatten umlaufenden Grund- und Deckflächen22 ,24 . Demgegenüber verdeutlicht die4 Ringelemente16 mit ineinandergreifenden, miteinander verzahnten Grund- und Deckflächen22 und24 . Durch eine solche Ausbildung der zuletzt genannten Art werden nicht nur bei einem Abschuss entstehenden linearen Beschleunigungen in axialer Richtung der Sprengmunition10 bzw. des Gefechtskopfes aufgenommen sondern außerdem auch die beim Abschuss entstehenden Drallbeschleunigungen. Derartige Drallbeschleunigungen können beispielsweise auch von einer Ausbildung der Sprengmunition bzw. des Gefechtskopfes10 aufgenommen werden, wie sie in3 abschnittweise halbseitig geschnitten dargestellt ist. Bei dieser Ausbildung sind die Ringelemente16 mit glatten, eben umlaufenden Grund- und Deckflächen22 und24 , d.h. unabgestuft geradlinig profiliert ausgebildet und durch Stiftelemente26 miteinander verdrehfest verbunden. - Unabhängig von der speziellen Gestaltung der Grund- und Deckflächen
22 und24 der Ringelemente16 der Hülle12 der Sprengmunition10 bzw. des Gefechtskopfes sind die Ringelemente16 in Umfangsrichtung mit Sollbruchstellen28 ausgebildet, durch die die Splitter30 der Sprengmunition bzw. des Gefechtskopfes10 definiert sind. -
- 10
- Sprengmunition bzw. Gefechtskopf
- 12
- Hülle (von
10 ) - 14
- Sprengstoff
(von
10 ) - 16
- Ringelemente
(von
12 ) - 18
- Außenhaut
(von
10 ) - 20
- dünne Innenhaut
(zwischen
14 und16 ) - 22
- Grundfläche (von
16 ) - 24
- Deckfläche (von
16 ) - 26
- Stiftelemente
(zwischen
22 und24 ) - 28
- Sollbruchstellen
(in
16 für30 ) - 30
- Splitter
(von
16 bzw.12 )
Claims (11)
- Sprengmunition bzw. Gefechtskopf (
10 ) mit einer Splitter (30 ) bildenden Hülle (12 ), in die Sprengstoff (14 ) einlaboriert ist, wobei die Hülle (12 ) aufeinander angeordnete Ringelemente (16 ) aufweist, die in Umfangsrichtung mit die Splitter (30 ) definierenden Sollbruchstellen (28 ) ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Ringelemente (16 ) durch eine Außenhaut (18 ) und eine dünne Innenhaut (20 ), jeweils mit geringem Gewicht und geringer Temperaturbeständigkeit, zusammengehalten werden. - Sprengmunition bzw. Gefechtskopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ringelemente (
16 ) mit die Sollbruchstellen (28 ) bildenden Einkerbungen ausgebildet sind. - Sprengmunition bzw. Gefechtskopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ringelemente (
16 ) miteinander formschlüssig und/oder kraftschlüssig verbunden sind. - Sprengmunition bzw. Gefechtskopf nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ringelemente (
16 ) mit aneinander angepassten Querschnitts-Profilierungen ausgebildet sind. - Sprengmunition bzw. Gefechtskopf nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ringelemente (
16 ) mit glatten, umlaufenden Grund- und Deckflächen (22 und24 ) ausgebildet sind. - Sprengmunition bzw. Gefechtskopf nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Grund- und Deckflächen (
22 und24 ) abgestuft profiliert sind. - Sprengmunition bzw. Gefechtskopf nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Grund- und Deckflächen (
22 und24 ) ebenflächig profiliert sind. - Sprengmunition bzw. Gefechtskopf nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ringelemente (
16 ) mit ineinandergreifenden, miteinander verzahnten Grund- und Deckflächen (22 und24 ) ausgebildet sind. - Sprengmunition bzw. Gefechtskopf nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass benachbarte Ringelemente (
16 ) durch Stiftelemente (26 ) miteinander verdrehfest verbunden sind. - Sprengmunition bzw. Gefechtskopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenhaut (
18 ) von einem Faserverbundwerkstoff gebildet ist oder aus einem Kunststoff oder aus einem Metall besteht. - Sprengmunition bzw. Gefechtskopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sprengstoff (
14 ) von den Ringelementen (16 ) durch die dünne Innenhaut (20 ) getrennt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE200410033264 DE102004033264B4 (de) | 2004-07-09 | 2004-07-09 | Sprengmunition bzw. Gefechtskopf |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE200410033264 DE102004033264B4 (de) | 2004-07-09 | 2004-07-09 | Sprengmunition bzw. Gefechtskopf |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE102004033264A1 DE102004033264A1 (de) | 2006-01-26 |
DE102004033264B4 true DE102004033264B4 (de) | 2007-06-14 |
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ID=35511561
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE200410033264 Expired - Fee Related DE102004033264B4 (de) | 2004-07-09 | 2004-07-09 | Sprengmunition bzw. Gefechtskopf |
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---|---|
DE (1) | DE102004033264B4 (de) |
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-
2004
- 2004-07-09 DE DE200410033264 patent/DE102004033264B4/de not_active Expired - Fee Related
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---|---|
DE102004033264A1 (de) | 2006-01-26 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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