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Die
Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Erkennen von Verbrennungsaussetzern
einer Brennkraftmaschine und einer Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens nach der Gattung der unabhängigen Ansprüche.
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Eine
gattungsgemäße Vorgehensweise
ist beispielsweise in der
EP
793 803 B1 beschrieben, bei dem jedem Zylinder der Brennkraftmaschine
ein als Segment bezeichneter Kurbelwellenwinkelbereich zugeordnet
wird. Die Segmentzeit, in welcher die Kurbelwelle diesen Winkelbereich überstreicht, hängt unter
anderem von der im Verbrennungstakt umgesetzten Energie ab. Sporadische
Aussetzer führen
zu einem Anstieg der zündungssynchron
erfassten Segmentzeiten. Ein Verbrennungsaussetzer kann eine Segmentzeit
oder mehrere Segmentzeiten verlängern.
Berechnet wird ein Maß für die Laufunruhe
der Brennkraftmaschine durch eine geeignete Festlegung von Filterkoeffizienten
eines programmierbaren digitalen Filters, wobei sich die Filterung über einen
Winkelbereich von bis zu vier Nockenwellenumdrehungen der Brennkraftmaschine
erstrecken kann.
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In
der WO 90/02874 ist eine gattungsgemäße Vorgehensweise beschrieben,
bei dem ein Verbrennungsaussetzer anhand eines von einem Lambdasensor
bereitgestellten Lambdasignals erkannt wird. Der Lambdasensor weist
eine hohe Empfindlichkeit gegenüber
Lambdaänderungen
im Bereich einer stöchiometrischen
Verbrennung auf. Ein Verbrennungsaussetzer äußert sich aufgrund des damit verbundenen
kurzzeitigen Anstiegs der Sauerstoffkonzentration im Abgas durch
eine Änderung
des Lambdasignals. Unter Be rücksichtigung
der Gaslaufzeit vom Zylinder zum Lambdasensor kann der Verbrennungsaussetzer
einem bestimmten Zylinder zugeordnet werden.
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Da
ein Verbrennungsaussetzer zu einem Auftreten von unverbranntem Kraftstoff
im Abgaskanal der Brennkraftmaschine führt, kann eine dort vorhandene
Abgasbehandlungsvorrichtung durch einen unzulässig hohen Temperaturanstieg
beschädigt werden,
der im Rahmen einer gegebenenfalls stattfindenden exothermen Reaktion
auftreten kann. Werden Verbrennungsaussetzer erkannt, können geeignete
Maßnahmen
zum Schutz der Abgasbehandlungsvorrichtung vor unzulässig hohen
Temperaturen ergriffen werden. Beispielsweise kann die Kraftstoffzufuhr
zum betroffenen Zylinder unterbunden werden.
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Ein
Auftreten von sporadischen Verbrennungsaussetzern in einem Zylinder
oder ein Wechsel von ordnungsgemäßen Verbrennungsvorgängen und Verbrennungsaussetzern
führt zu
einem detektierbaren Ansteigen der Laufunruhe, sodass die Verbrennungsaussetzer
mit den bekannten Verfahren erkannt werden können. Eine erhöhte Laufunruhe
tritt dagegen nicht auf, wenn die Verbrennungen innerhalb einer
beispielsweise im Sekundenbereich liegenden Zeit bei sämtlichen
Zylindern aussetzen. Fällt beispielsweise
der Kraftstoffdruck auf zehn Prozent ab, kann eine Luftzahl Lambda
von größer 3 auftreten,
bei der eine Verbrennung des Kraftstoffs in einer Otto-Brennkraftmaschine
unmöglich
wird. Durch die im unverbrannten Kraftstoff enthaltenen Heizenergie kann
sich die Temperatur in einem der Brennkraftmaschine nachgeschalteten
Katalysator in wenigen Sekunden von der Betriebstemperatur von beispielsweise
500 °C auf
beispielsweise 1300 °C
erhöhen.
Bei dieser Temperatur kann eine thermische Zerstörung der Katalysatorstruktur
nicht mehr ausgeschlossen werden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Erkennen
von Verbrennungsaussetzern einer Brennkraftmaschine und eine Vorrichtung
zur Durchführung
des Verfahrens anzugeben, die insbesondere durch Kraftstoffmangel
und/oder Fehler in der Luftzuführung
der Brennkraftmaschine bedingt sind.
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Die
Aufgabe wird durch die in den unabhängigen Ansprüche angegebenen
Merkmale jeweils gelöst.
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Vorteile der Erfindung
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Die
erfindungsgemäße Vorgehensweise zum
Erkennen von Verbrennungsaussetzern einer Brennkraftmaschine geht
von einer Bewertung eines von wenigstens einem Breitband-Lambdasensor
bereitgestellten Lambdasignals aus. Das Lambdasignal wird mit einem
Lambdasignal-Schwellenwert verglichen, der im Bereich einer mageren
Verbrennung bei einer Luftzahl Lambda größer eins vorgegeben wird. Wenn
das Lambdasignal den Lambdasignal-Schwellenwert in Richtung magere
Verbrennung überschreitet,
wird ein Warnsignal bereitgestellt.
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Die
erfindungsgemäße Vorgehensweise
ermöglicht
das Erkennen einer Folge von mehreren Verbrennungsaussetzern, die
insbesondere aufgrund eines zu hohen Luftanteils und/oder eines
zu niedrigen Kraftstoffanteils des Gemisches vor der Zündung auftreten
können.
Erkannt werden kann eine Gefährdungssituation
für die
Abgasbehandlungsvorrichtung, die durch einen Eintrag von unverbranntem
Kraftstoff entstehen kann, der in einem Katalysator oder einem Partikelfilter
oxidiert werden kann. Durch den erheblichen Heizwert des Kraftstoffs kann
die Temperatur der Abgasbehandlungsvorrichtung bei der Oxidationsreaktion
auf unzulässig
hohe Werte ansteigen, die, zumindest bei längerem Einwirken, zu einer
Zerstörung
der Abgasbehandlungsvorrichtung führen kann.
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Die
Verbrennungsaussetzer können
von einem Kraftstoffmangel verursacht werden. Beispielsweise kann
ein Fehler in der Kraftstoffzuführung
vorliegen. Im einfachsten Fall ist der Füllstand in einem Kraftstofftank
auf einen Pegel abgefallen, bei dem eine Kraftstoffpumpe den Kraftstoff
nicht mehr zuverlässig
ansaugen kann. Ein Fehlerzustand mit mehreren unmittelbar aufeinanderfolgenden
Verbrennungsaussetzern anstelle von sporadischen Verbrennungsaussetzern
macht sich insbesondere bei Kraftstoffzuführungen bemerkbar, bei denen
auf einen Rücklauf
verzichtet wird. Bei einem derartigen System kann der Kraftstoffdruck
auf niedrige Wert absinken, sodass zwar immer noch Kraftstoff gefördert wird,
aber der Kraftstoffdurchfluss zum Aufrechterhalten einer ordnungsgemäßen Verbrennung
nicht ausreicht. Fällt
der Kraftstoffdruck auf beispielsweise zehn Prozent vom ursprünglichen
Wert, kann dieser Abfall zu einer Luftzahl Lambda von größer drei
führen,
wobei eine Verbrennung des Luft-Kraftstoff-Gemischs bei einer Otto-Brennkraftmaschine
nicht mehr möglich
ist.
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Eine
weitere Fehlerursache kann eine erhöhte Luftzufuhr sein. Eine unerkannte
erhöhte
Luftzufuhr kann auftreten, wenn beispielsweise ein Kurbelgehäuse-Entlüftungsschlauch
abfällt,
der das Kurbelgehäuse
mit wenigstens einem Ansaugkanal der Brennkraftmaschine verbindet,
wobei die Einleitung in den Ansaugkanal in Strömungsrichtung nach einem Luftsensor
liegt.
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Die
erfindungsgemäße Vorgehensweise
ermöglicht
insbesondere das Erkennen von Daueraussetzern, die aufgrund von
immer noch vorhandenen unverbrannten Kraftstoffanteilen eine Gefährdungssituation
für die
Abgasbehandlungsvorrichtung darstellen.
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Durch
die Bereitstellung des Warnsignals können geeignete Maßnahmen
zum Schutz der Abgasbehandlungsvorrichtung getroffen werden.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen und Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
und der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ergeben sich aus abhängigen
Ansprüchen.
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Eine
Ausgestaltung sieht vor, dass das Warnsignal bereitgestellt wird,
wenn der Lambdasignal-Schwellenwert für eine vorgegebene Zeitdauer überschritten
wird. Diese Maßnahme
kann als eine erste Plausibilisierung des Warnsignals bezeichnet werden.
Nur kurzfristig vorliegende Verbrennungsaussetzer, die noch keine
Gefährdungssituation
für die
Abgasbehandlungsvorrichtung darstellen, können erkannt werden. Schutzmaßnahmen
für die
Abgasbehandlungsvorrichtung brauchen in dieser Situation nicht ergriffen
werden.
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Eine
Ausgestaltung, die gegebenenfalls zusätzlich vorgesehen werden kann,
sieht eine Überprüfung der
Anstiegszeit des Lambdasignals nach einer Schwellenüberschreitung
vor. Das Warnsignal wird bereitgestellt, wenn die Anstiegszeit einen
vorgegebenen Schwellenwert übersteigt.
Eine weitere Ausgestaltung, die gegebenenfalls zusätzlich vorgesehen
sein kann, sieht eine Überprüfung des
Gradienten des Lambdasignals nach einer Schwellenüberschreitung
vor. Das Warnsignal wird bereitgestellt, wenn der Gradient einen
vorgegebenen Schwellenwert unterschreitet. Die Unterschreitung entspricht einem
langsameren Anstieg als eine Überschreitung. Der
Gradient wird in der Praxis aus wenigstens einem Differenzenquotienten
anstelle des Differenzialquotienten ermittelt.
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Eine
Ausgestaltung sieht vor, dass in vorgegebenen Betriebssituationen
der Brennkraftmaschine das Warnsignal nicht bereitgestellt wird.
Eine solche Betriebssituation ist beispielsweise eine Schubabschaltung,
bei der aufgrund des vollständigen Wegfalls
des Kraftstoffs das Lambdasignal innerhalb kurzer Zeit den vorgegebenen
Lambdasignal-Schwellenwert überschreitet.
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Eine
Ausgestaltung sieht vor, dass das Warnsignal bereitgestellt wird,
wenn bei der Schwellenüberschreitung
ein Lambdaregler an einem Anfettungsanschlag arbeitet. Eine weitere
Ausgestaltung, die gegebenenfalls zusätzlich vorgesehen sein kann, sieht
die Bereitstellung des Warnsignals vor, wenn bei der Schwellenüberschreitung
der Lambdaregler in einem vorgegebenen Zeitbereich vor der Schwellenüberschreitung
bereits wenigstens einmal am Anfettungsanschlag gearbeitet hat.
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Eine
Ausgestaltung sieht vor, dass ein weiteres Lambdasignal wenigstens
eines vorzugsweise hinter einer Abgasbehandlungsvorrichtung angeordneten
Lambdasensors berücksichtigt
wird. Mit dieser Maßnahme
kann die Funktion des vorzugsweise vor der Abgasbehandlungsvorrichtung
angeordneten Breitband-Lambdasensors überprüft werden. Wenn das vom Breitband-Lambdasensor
bereitgestellte Lambdasignal nicht plausibel erscheint, wird das Warnsignal
nicht bereitgestellt.
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Eine
andere Ausgestaltung sieht vor, dass der Anfettungsanschlag des
Lambdareglers erhöht wird
und dass anschließend überprüft wird,
ob das Lambdasignal des Breitband-Lambdasensors in einen zulässigen Bereich
zurückkehrt.
Das Warnsignal wird nicht bereitgestellt, wenn die Rückkehr in
den zulässigen
Bereich möglich
ist. Ein ständiger
Kraftstoffmangel und/oder eine ständige Störung der Luftzufuhr ist unter
diesen Umständen
unwahrscheinlich.
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Eine
weitere Ausgestaltung sieht vor, dass bei einer Brennkraftmaschine
mit mehr als einer Zylinderbank das Warnsignal bereitgestellt wird,
wenn bei wenigstens zwei Zylinderbänken eine Schwellenüberschreitung
vorliegt.
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Eine
andere Ausgestaltung sieht vor, dass das Warnsignal nur bereitgestellt
wird, wenn weiterhin ein von einem Kraftstoff-Druckssensor bereitgestelltes
Kraftstoff-Drucksignal und/oder ein von einem Kraftstoff-Füllstandssensor
bereitgestelltes Füllstandssignal
unterhalb von jeweils einem vorgegebenen Schwellenwert liegt.
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Das
bereitgestellte Warnsignal wird vorzugsweise in einen Fehlerspeicher
hinterlegt. Zur Warnung eines Fahrers eines Kraftfahrzeugs kann
ein entsprechender Hinweis angezeigt werden (EPCL-Lampe, Electronical
power control lamp).
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Eine
besonders vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass bei einem aufgetretenen
Warnsignal wenigstens eine Maßnahme
zum Schutz der Abgasbehandlungsvorrichtung gegen eine Überhitzung
eingeleitet wird. Eine solche Maßnahme ist beispielsweise die
Unterdrückung
eines Kraftstoff-Einspritzsignals und/oder beispielsweise das Schließen einer im
Ansaugkanal der Brennkraftmaschine angeordneten Drosselklappe.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens betrifft
zunächst
ein Steuergerät,
das zur Durchführung
des Verfahrens hergerichtet ist.
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Das
Steuergerät
enthält
insbesondere eine Signalbewertung für das von wenigstens einem Lambdasensor
bereitgestellten Signals.
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Das
Steuergerät
enthält
vorzugsweise wenigstens einen elektrischen Speicher, in dem die
Verfahrensschritte als Computerprogramm abgelegt sind.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorgehensweise
ergeben sich aus weiteren abhängigen Ansprüchen und
aus der folgenden Beschreibung.
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Zeichnung
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1 zeigt
ein technisches Umfeld, in welchem ein erfindungsgemäßes Verfahren
abläuft,
und die 2a–2f zeigen
Signalverläufe
in Abhängigkeit
von der Zeit.
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1 zeigt
eine Brennkraftmaschine 10, die eine erste Zylinderbank 11,
eine zweite Zylinderbank 12 sowie ein Kurbelgehäuse 13 aufweist.
Das Kurbelgehäuse 13 ist über einen
Entlüftungsschlauch 14 mit einem
Ansaugkanal 20 verbunden, in welchem eine Drosselklappe 21 angeordnet
ist.
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Die
erste Zylinderbank 11 ist mit einem ersten Abgaskanal 30 verbunden,
in welchem ein erster Breitband-Lambdasensor 31, eine erste
Abgasbehandlungsvorrichtung 32 sowie ein erster Sprung-Lambdasensor 33 angeordnet
sind. Die zweite Zylinderbank 12 ist mit einem zweiten
Abgaskanal 35 verbunden, in welchem ein zweiter Breitband-Lambdasensor 36,
eine zweite Abgasbehandlungsvorrichtung 37 sowie ein zweiter
Sprung-Lambdasensor 38 angeordnet
sind.
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Der
erste Breitband-Lambdasensor 31 gibt an eine Steuerung 40 ein
erstes Lambdasignal lam1, der zweite Breitband-Lambdasensor 36 ein
zweites Lambdasignal lam2, der erste Sprung-Lambdasensor 33 ein
drittes Lambdasignal lam3 und der zweite Sprung-Lambdasensor 38 ein viertes
Lambdasignal lam4 ab.
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Das
erste und dritte Lambdasignal lam1, lam3 wird einem ersten Lambdaregler 41 zugeführt, der
in Abhängigkeit
vom Vergleich mit einem Lambda-Sollwert lamSW eine erste Stellgröße fr1 bereitstellt,
die einer Signalaufbereitung 43 zugeführt wird. Das zweite und vierte
Lambdasignal lam2, lam4 wird einem zweiten Lambdaregler 45 zugeführt, der
in Abhängigkeit
vom Vergleich mit dem Lambda-Sollwert IamSW eine zweite Stellgröße fr2 bereitstellt,
die der Signalaufbereitung 43 zugeführt wird.
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Die
Signalaufbereitung 43 stellt das erste und das zweite Kraftstoffsignal
mE1, mE2 bereit. Das erste Kraftstoffsignal mE1 wird einer ersten
Kraftstoff-Zumesseinrichtung 50 und das zweite Kraftstoffsignal
mE2 einer zweiten Kraftstoff-Zumesseinrichtung 51 zur Verfügung gestellt.
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Die
beiden Kraftstoff-Zumesseinrichtungen mE1, mE2 sind mit einer Kraftstoffleitung 53 verbunden,
die mit einer Kraftstoff-Pumpe 54 verbunden ist. Die Kraftstoffpumpe 54 ist
in einem Tank 55 angeordnet, dessen Füllstand von einem Füllstandssensor 56 erfasst
wird, der ein Füllstandssignal
FT an die Steuerung 40 abgibt. Den in der Kraftstoffleitung 53 vorliegenden
Kraftstoffdruck erfasst ein Kraftstoff-Druckssensor 57,
der ein Kraftstoff-Drucksignal pK der Steuerung 40 zur
Verfügung
stellt.
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Die
Steuerung 40 enthält
eine Signalbewertung 60, die ein Warnsignal 61 bereitstellt,
das sowohl einem Fehlerspeicher 62 als auch einer Anzeige 63 zugeführt wird.
Der Signalbewertung 60 wird ein Ausblendsignal A zugeführt.
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Die
Steuerung 40 erhält
weiterhin ein Drehmoment-Sollsignal MFa zugeführt und gibt an die Drosselklappe 21 ein
Drosselklappensignal DK ab.
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Die 2a–2f zeigen
Signalverläufe
in Abhängigkeit
von der Zeit t. 2a zeigt einen Temperaturverlauf
der ersten oder zweiten Abgasbehandlungsvorrichtung 32, 37. 2b zeigt
das erste oder zweite Lambdasignal lam1, lam2. 2c zeigt die
erste oder zweite Stellgröße fr1,
fr2. 2d zeigt ein Ausblendsignal
A. 2e zeigt das Kraftstoff-Drucksignal pK und 2f zeigt
das Warnsignal 61.
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In 2b ist
ein Lambdasignal-Schwellenwert Lim1 und in 2c ein
Anfettungsanschlag Lim2 des ersten oder zweiten Lambdareglers 41, 45 eingetragen.
Die Stellgröße fr1,
fr2 erreicht den Anfettungsanschlag Lim2 erstmals zu einem ersten Zeitpunkt
T1. Zum zweiten Zeitpunkt T2 wird der Anfettungsanschlag Lim2 wieder
verlassen. Zwischen einem dritten und vierten Zeitpunkt T3, T4 tritt
das Ausblendsignal A auf. Kurz vor einem fünften Zeitpunkt T5 sinkt das
Kraftstoff-Drucksignal pK von einem vorgegebenen Kraftstoff-Nennwert
pKN auf einen niedrigeren Wert ab. Zum fünften Zeitpunkt T5 steigt das
erste oder zweite Lambdasignal lam1, lam2 langsam an, welches zu
einem sechsten Zeitpunkt T6 den Lambdasignal-Schwellenwert Lim1 überschreitet.
Zu einem siebten Zeitpunkt T7 weist das erste oder zweite Lambdasignal
lam1, lam2 weiterhin einen hohen, über dem Lambdasignal-Schwellenwert
Lim1 liegenden Pegel auf. Zu einem achten Zeitpunkt T8 wird der
Anfettungsanschlag Lim2 auf einen höheren Wert hochgesetzt. Zwischen
dem ersten und fünften
Zeitpunkt T1, T5 liegt ein Zeitbereich tB. Zwischen dem sechsten
und siebten Zeitpunkt T6, T7 liegt eine Zeitdauer tD.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zum Erkennen von Verbrennungsaussetzern der Brennkraftmaschine 10 arbeitet
folgendermaßen:
Die
Steuerung 40 legt das erste und zweite Kraftstoffsignal
nE1, mE2 und/oder das Drosselklappensignal DK in Abhängigkeit
vom Drehmoment-Sollwert MFa fest, der beispielsweise von der Position
eines nicht näher
gezeigten Fahrpedals eines Kraftfahrzeugs beeinflusst wird. Das
erste Kraftstoffsignal mE1 legt die den Zylindern der ersten Zylinderbank 11 zugeführte Kraftstoffmenge
und das zweite Kraftstoffsignal mE2 die den Zylindern der zweiten
Zylinderbank 12 zugeführte
Kraftstoffmenge fest.
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Der
Kraftstoff wird dem Tank 55 entnommen, dessen Füllstand
vom Füllstandssensor 56 erfasst und
mit dem Füllstandssignal
FT der Steuerung 40 zur Verfügung gestellt wird. Die Kraftstoffpumpe 54 stellt
den vorgegebenen Kraftstoff-Nenndruck pKN in der Kraftstoffleitung 53 her,
der mit dem Kraftstoff-Druckssensor 57 überwacht werden kann, welcher
der Steuerung 40 das Kraftstoff-Drucksignal pK zur Verfügung stellt.
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Im
Folgenden wird zunächst
nur Bezug genommen auf die Bauteile und Signale, die der ersten Zylinderbank 11 zuzuordnen
sind. Das Abgaslambda wird anhand des vom ersten Breitband-Lambdasensor 31 bereitgestellten
ersten Lambdasignals lam1 überwacht.
Das erste Lambdasignal lam1 ist eine erste Eingangsgröße des ersten
Lambdareglers 41, der das erste Lambdasignal lam1 mit dem
vorgegebenen Lambda-Sollwert lamSW vergleicht und in Abhängigkeit
vom Vergleich die erste Stellgröße fr1 ermittelt.
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Die
Signalaufbereitung 60 enthält beispielsweise Korrekturglieder
zum Beeinflussen der ersten Stellgröße fr1. Außerdem wird aus der gegebenenfalls
korrigierten Stellgröße fr1 das
erste Kraftstoffsignal mE1 gebildet, das der ersten Kraftstoff-Zumessvorrichtung 50 zugeleitet
wird. Das erste Kraftstoffsignal mE1 gibt beispielsweise eine Einspritzdauer
von Kraftstoffeinspritzungen in die Zylinder der ersten Zylinderbank 11 vor.
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Das
Abgas der ersten Zylinderbank 11 wird in der ersten Abgasbehandlungsvorrichtung 32 von unerwünschten
Bestandteilen gereinigt. Bei der Abgasbehandlungsvorrichtung 32 handelt
es sich beispielsweise um einen Katalysator und/oder ein Partikelfilter.
Der erste Sprung-Lambdasensor 33, der das dritte Lambdasignal
lam3 bereitstellt, ist vorzugsweise nach der Abgasbehandlungsvorrichtung 32 angeordnet.
Mit Hilfe des dritten Lambdasignals lam3 kann die Genauigkeit eines
Lambda-Regelkreises erhöht
werden, der als Lambda-Istwertgeber den ersten Breitband-Lambdasensor 31 enthält.
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Wesentlich
zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist die Fähigkeit
eines Breitband-Lambdasensors, einen weiten Lambda-Bereich von beispielsweise
0,6–3,0
stetig messen zu können.
Im Gegensatz dazu stellt ein Sprung-Lambdasensor ein sprung förmiges Signal zur
Verfügung,
mit dem das Vorliegen einer stöchiometrischen
Verbrennung bei einer Luftzahl Lambda von beispielsweise 0,995 bis
1,0 mit hoher Genauigkeit erfasst werden kann.
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Das
erste Lambdasignal lam1 liegt gemäß 2a beispielsweise
bei wenigstens näherungsweise
1, entsprechend einer stöchiometrischen
Verbrennung. Nach dem ersten Zeitpunkt t1 tritt eine Abmagerung
des Gemisches auf, die sich in einer gemessenen Erhöhung des
Betrags des ersten Lambdasignals lam1 auf größer eins widerspiegelt. Gleichzeitig
steigt ab dem ersten Zeitpunkt t1 die Temperatur der ersten Abgasbehandlungsvorrichtung 32 von einer
Betriebstemperatur von beispielsweise von 800 °C auf beispielsweise 850 °C an.
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Der
erste Lambdaregler 41 reagiert auf die Erhöhung des
ersten Lambdasignals lam1 mit der ersten Stellgröße fr1, um das Gemisch anzufetten. Die
erste Stellgröße fr1,
die beispielsweise den relativen Wert 1 aufweisen soll, wird im
gezeigten Ausführungsbeispiel
erhöht
bis zum Anfettungsanschlag Lim2, der beispielsweise bei 1,2 liegt.
Die Störung
ist zum zweiten Zeitpunkt t2 wieder ausgeregelt. Die Temperatur
der ersten Abgasbehandlungsvorrichtung 32 sinkt wieder
auf die Betriebstemperatur von beispielsweise 800 °C ab.
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Zum
dritten Zeitpunkt t3 tritt ein vorgegebener Betriebszustand der
Brennkraftmaschine 10 auf, der mit dem Ausblendsignal A
signalisiert wird. Es handelt sich beispielsweise um einen Schubbetrieb der
Brennkraftmaschine 10, in welchem kein Kraftstoff mehr
zugemessen wird. Eine unmittelbare Reaktion ist der Anstieg des
Sauerstoffanteils im Abgas auf hohe Werte, der sich sofort im ersten
Lambdasignal lam1 widerspiegelt. Die Luftzahl Lambda steigt gemäß Ausführungsbeispiel
auf einen Wert > 3
an.
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Die
Signalbewertung 60 bewertet das erste Lambdasignal lam1
zunächst
durch einen Vergleich mit dem vorgegebenen Lambdasignal-Schwellenwert
Lim1, der im gezeigten Ausführungsbeispiel
bei 1,8 liegt. Der Lambdasignal-Schwellenwert Lim1 wird vorzugsweise
auf einen Wert festgelegt, bei dem ein Übergang von einer stabilen
zu einer instabilen Verbrennung liegt. Vorzugsweise wird der Lambdasignal-Schwellenwert
Lim1 auf einen Wert festgelegt, der oberhalb der Schwelle liegt,
bei dem bei einer Otto-Brennkraftmaschine
eine Verbrennung nicht mehr stattfinden kann. Zum dritten Zeit punkt
t3 übersteigt das
erste Lambdasignal lam1 den Lambdasignal-Schwellenwert Lim1. Bei
der Schwellenüberschreitung
tritt an sich das Warnsignal 61 auf. Das gleichzeitige
Vorliegen des Ausblendsignals A, das der Signalbewertung 60 zugeführt wird,
kann dazu herangezogen werden, dass das Warnsignal 61 nicht ermittelt
oder zumindest unterdrückt
wird.
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Kurz
vor dem fünften
Zeitpunkt t5 tritt ein Druckabfall des Kraftstoffdrucks auf, die
sich im Kraftstoff-Drucksignal pK widerspiegelt. In der Folge steigt
das erste Lambdasignal lam1 langsam an, bis es zum sechsten Zeitpunkt
t6 den vorgegebenen Lambdasignal-Schwellenwert
Lim1 übersteigt.
Da das Ausblendsignal A nicht vorliegt, könnte das Warnsignal 61 bereits
zum sechsten Zeitpunkt t6 bereitgestellt werden.
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Vorzugsweise
wird eine Plausibilisierung vorgenommen. Eine erste vorteilhafte
Möglichkeit sieht
die Vorgabe der Zeitdauer tD vor, während der die Schwellenüberschreitung
vorliegen muss. Erst nach Ablauf der Zeitdauer tD zum siebten Zeitpunkt t7
wird das Warnsignal 61 bereitgestellt. Alternativ oder
gegebenenfalls zusätzlich
wird eine Änderung des
Lambdasignals lam1 nach der Schwellenüberschreitung zum sechsten
Zeitpunkt t6 überprüft. Beispielsweise
kann die Anstiegszeit gemessen werden. Alternativ oder zusätzlich kann
der Gradient ermittelt werden, wobei in einer praktischen Realisierung
wenigstens ein Differenzenquotient ermittelt wird. Das Warnsignal 61 wird
bereitgestellt, wenn die Anstiegszeit langsamer als ein Schwellenwert
oder der Gradient kleiner als ein Schwellenwert ist. Ein schneller Anstieg
würde auf
einen sporadischen Aussetzer oder auf eine andere Gemischstörung hindeuten,
die nicht zu einer Bereitstellung des Warnsignals 61 führen soll.
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Eine
Plausibilisierung, die gegebenenfalls zusätzlich vorgesehen sein kann,
sieht die Einbeziehung der ersten Stellgröße fr1 des ersten Lambdareglers 41 vor. Überprüft wird,
ob der erste Lambdaregler 41 innerhalb des vorzugsweise
vorgegebenen Zeitbereichs tB vor dem sechsten Zeitpunkt t6 bereits wenigstens
einmal am Anfettungsanschlag Lim2 gearbeitet hat. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
war dies zwischen dem ersten und zweiten Zeitpunkt t1, t2 sowie
ab dem fünften
Zeitpunkt t5 der Fall. Zum fünften
Zeitpunkt t5 liegt gleichzeitig mit der Schwellenüberschreitung
der Anfettungsanschlag Lim2 vor.
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Eine
weitere Plausibilisierung, die gegebenenfalls zusätzlich vorgesehen
sein kann, sieht die Einbeziehung des vom ersten Sprung-Lambdasensors 33 bereitgestellten
dritten Lambdasignals lam3 vor. Die Einbeziehung ermöglicht insbesondere
eine Plausibilisierung des vom ersten Breitband-Lambdasensor 31 bereitgestellten
ersten Lambdasignals lam1. Die eine magere Verbrennung anzeigende
Erhöhung
des ersten Lambdasignals lam1 nach dem fünften Zeitpunkt t5 muss sich
in einem Sprung des dritten Lambdasignals lam3 niederschlagen, wobei eine
Laufzeit des Abgases durch die erste Abgasbehandlungsvorrichtung 32 sowie
eine Sauerstoff-Speicherfähigkeit
der ersten Abgasbehandlungsvorrichtung 32 zu berücksichtigen
ist.
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Eine
andere Plausibilisierung, die gegebenenfalls zusätzlich vorgesehen sein kann,
sieht die Einbeziehung von mehr als einer Zylinderbank 11, 12 der
Brennkraftmaschine 10 vor. Eine Schwellenüberschreitung
muss bei mehr als einer Zylinderbank 11, 12 vorliegen.
Das Warnsignal 61 wird erst bereitgestellt, wenn diese
Bedingung erfüllt
ist.
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Eine
andere Plausibilisierung, die gegebenenfalls zusätzlich vorgesehen sein kann,
sieht die Einbeziehung des vom Kraftstoff-Drucksensor 57 bereitgestellten
Kraftstoff-Drucksignals
pK und/oder des vom Füllstandssensor 56 bereitgestellten
Füllstandssignals
FT vor. Das Warnsignal 61 wird nur bereitgestellt, wenn
das Kraftstoff-Drucksignal pK und/oder das Füllstandssignal FT unterhalb
jeweils vorgegebener Schwellenwerte liegen.
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Eine
weitere Plausibilisierung, die gegebenenfalls zusätzlich vorgesehen
sein kann, sieht eine Erhöhung
des Anfettungsanschlag Lim2 vor. Die entsprechende Erhöhung ist
im gezeigten Ausführungsbeispiel
zum achten Zeitpunkt t8 vorgenommen worden. Im Anschluss an die
Erhöhung
des Anfettungsanschlags Lim2 des ersten und/oder zweiten Lambdareglers 41, 45 wird überprüft, ob das
erste oder zweite Lambdasignal lam1, lam2 wieder in einen zulässigen Bereich
zurückkehrt.
Der zulässige
Bereich kann unterhalb des vorgegebenen Lambdasignal-Schwellenwerts
Lim1 liegen. Es kann jedoch auch ein höherer Wert vorgegeben werden.
Wesentlich ist hierbei, dass das Lambdasignal lam1, lam2 auf niedrigere
Werte abfällt.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel
ist die Bedingung erfüllt,
weil gemäß 2e der
Kraftstoffdruck ab dem siebten Zeitpunkt t7 wieder auf den Kraftstoffdruck-Nennwert
pKN ansteigen soll.
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Wurden
bereits Schutzmaßnahmen
ergriffen, können
diese zurückgenommen
werden. Ein bereits erfolgter Eintrag im Fehlerspeicher 62 sollte
dagegen nicht gelöscht
werden. Die mit dem Warnsignal 61 angesteuerte Anzeige 62 sollte
den Warnhinweis weiterhin anzeigen, da ein erhebliches Gefährdungspotenzial
für die
Abgasbehandlungsvorrichtung 32, 37 zumindest einmal
aufgetreten ist.
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Gemäß einer
Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass das Warnsignal 61 nur
bereitgestellt wird, wenn die Schwellenüberschreitung eine vorgegebene
Anzahl von Malen aufgetreten ist.
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Kurz
nach dem fünften
Zeitpunkt t5 kann die Temperatur der Abgasbehandlungsvorrichtung 32, 37 ansteigen.
Die Bereitstellung des Warnsignals 61 zum sechsten Zeitpunkt
t6 oder spätestens
zum siebten Zeitpunkt t7 ermöglicht
die Einleitung von Maßnahmen
zum Schutz der Abgasbehandlungsvorrichtung 32, 37.
Beispielsweise kann vorgesehen sein, das Kraftstoffsignal mE1, mE2
zu unterdrücken,
sodass den Zylindern der Brennkraftmaschine 10 kein Kraftstoff
mehr zugeführt
wird. Alternativ oder ergänzend
kann vorgesehen sein, dass die Drosselklappe 21 geschlossen
wird. Die einzuleitenden Maßnahmen
zielen darauf ab, entweder den im Abgaskanal 30, 35 auftretenden
Kraftstoffanteil oder den Sauerstoffanteil zu vermindern, um eine
exotherme Reaktion zu unterbinden oder eine bereits begonnene Reaktion
zum Abklingen zu bringen.