DE10050653A1 - Vorrichtung zum Bestimmen der Rad-und/oder Achsgeometrie - Google Patents
Vorrichtung zum Bestimmen der Rad-und/oder AchsgeometrieInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Bestimmen der Rad- und/oder Achsgeometrie von Kraftfahrzeuge in einem Messraum mittels einer optischen Messeinrichtung mit mindestens zwei Bildaufnahmeeinrichtungen (2), die aus zumindest zwei unterschiedlichen Perspektiven eine Markierungseinrichtung erfassen, und mit einer Auswerteeinrichtung, wobei die Erfassung der Markierungseinrichtung während der Vorbeifahrt des Kraftfahrzeuges erfolgt. Eine vereinfachte Messung wird dadurch erreicht, dass die Vertikaleinrichtung im Messraum auf der Grundlage der Referenzierung bestimmt wird und dass zur Messung die gegenseitige Position und Lage (Referenzierung) der mindestens zwei Bildaufnahmeeinrichtungen(2) mit der Bezugsmerkmalsanordnung vorgenommen ist, wobei die Referenzierung vor der Vorbeifahrt vorgenommen ist und die Bezugsmerkmale bekannt sind oder die Referenzierung vor der Vorbeifahrt vorgenommen ist und mindestens fünf unbekannte Bezugsmerkmale verwendet sind oder die Referenzierung während der Vorbeifahrt vorgenommen wird und mindestens fünf unbekannte Bezugsmerkmale verwendet sind (Fig. 1).
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Bestimmen der Rad-
und/oder Achsgeometrie von Kraftfahrzeugen in einem Messraum mittels einer
optischen Messeinrichtung mit mindestens zwei Bildaufnahmeeinrichtungen, die
aus zumindest zwei unterschiedlichen Perspektiven eine Markierungseinrichtung
einschließlich mindestens eines an einem Rad vorhandenen oder angeordneten
Radmerkmals und mindestens eines Karosseriemerkmals und einer Bezugsmerk
malsanordnung mit mindestens drei zumindest in einer Ebene versetzten
Bezugsmerkmalen erfasst, und mit einer Auswerteeinrichtung, wobei die Erfas
sung der Markierungseinrichtung während der Vorbeifahrt des Kraftfahrzeuges
erfolgt und die Drehachse eines vermessenen Rades durch gleichzeitiges Erfas
sen des mindestens einen Radmerkmals und des mindestens einen Karosserie
merkmals zu mehreren Zeitpunkten in dem Messraum ermittelt wird.
Eine derartige Vorrichtung zum Bestimmen der Rad- und/oder Achsgeometrie
von Kraftfahrzeugen in einem Messraum mittels einer optischen Messeinrichtung
ist in der DE 197 57 760 A1 angegeben. Bei dieser bekannten Vorrichtung um
fasst die Markierungseinrichtung außer zumindeste einem definierten Radmerk
mal und mindestens einem Karosseriemerkmal zusätzlich noch in einer Auswer
teeinrichtung der Messeinrichtung bekannte Bezugsmerkmale in dem Messraum.
Die Erfassung der Markierungseinrichtung geschieht unter Auswertung aller
dieser Merkmale während der Vorbeifahrt des Kraftfahrzeugs und ist vom Bedie
nungsaufwand her gegenüber bis dahin bekannten Vorrichtungen relativ einfach.
Mittels der in der Auswerteeinrichtung bekannten Positionierung der verschie
denen Merkmale der Markierungseinrichtung können die Positionen der Bildauf
nahmeeinrichtungen genau ermittelt und die Radebene relativ zu den Fahrzeug
bewegungskoordinaten errechnet werden, so dass die Rad- und Achsgeometrien
bestimmbar sind, wobei die Bestimmung unter realen Fahrbedingungen erfolgt.
Mit Hilfe der Bezugsmerkmale werden zur Messung der Rad- und Achsgeome
triedaten, wie Spur und Sturz die Vertikalenrichtung im Messraum und die
Fahrachse des Fahrzeugs ermittelt.
In der nicht vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung 199 34 864 ist zur
weiteren Vereinfachung der Messung der Rad- und Achsgeometriedaten von
Kraftfahrzeugen während der Vorbeifahrt vorgeschlagen, die Richtung der Fahr
achse des Kraftfahrzeugs auf der Grundlage der Erfassung der Markierungsein
richtung gesondert für jedes Rad aus einer Bewegungsbahn des mindestens ei
nen Karosseriemerkmals zu ermitteln, wodurch sich bereits mit einer an einem
Rad vorgesehenen Messeinrichtung während der Vorbeifahrt die Vertikalenrich
tung und die Richtung der Fahrachse mit verringertem Aufwand bestimmen lässt
und bereits ohne Messungen an weiteren Rädern die Daten zur Rad- und/oder
Achsgeometrie des betreffenden Rades erhalten wird, wie in dieser Druckschrift
näher ausgeführt. Dabei kann auch eine mobile Bezugsmerkmalsanordnung auf
dem Prüfplatz verwendet werden, deren Ausrichtung zur Vertikalen über ein Ka
librierpendel bestimmt wird.
Der vorliegenden Erfingung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der ein
gangs angegebenen Art bereitzustellen, mit der der Messaufbau und die Durch
führung der Messung noch weiter vereinfacht werden.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche 1 und 2
gelöst.
Demnach ist also bei einem Ausführungsbeispiel mit vereinfachter Verwendung
einer Bezugsmerkmalsanordnung vorgesehen, dass die Vertikalenrichtung im
Messraum auf der Grundlage der Referenzierung bestimmt wird, dass zur Mes
sung die gegenseitige Position und Lage (Referenzierung) der mindestens zwei
Bildaufnahmeeinrichtungen mit der Bezugsmerkmalsanordnung vorgenommen
ist, wobei die Referenzierung vor der Vorbeifahrt vorgenommen ist und die Posi
tion der Bezugsmerkmale zueinander bekannt sind oder die Referenzierung vor
der Vorbeifahrt vorgenommen ist und mindestens fünf Bezugsmerkmale unbe
kannter Position verwendet sind oder die Referenzierung während der Vorbei
fahrt vorgenommen wird und mindestens fünf Bezugsmerkmale unbekannter
Positionen verwendet sind, dass die Richtung der Fahrachse des Kraftfahrzeugs
in der Auswerteeinrichtung auf der Grundlage der Erfassung der Markierungs
einrichtung gesondert für jedes Rad aus einer Bewegungsbahn des mindestens
einen Karosseriemerkmals ermittelt wird und dass die Lage der Drehachse des
Rades bezüglich der Vertikalen und der Richtung der Fahrachse bestimmt wird.
Der gegenseitige Bezug der mindestens zwei Bildaufnahmeeinrichtungen hin
sichtlich ihrer Position und Lage (Referenzierung oder Orientierung) erfolgt dem
nach entweder bereits vor der eigentlichen Messung der Rad- und Achsgeo
metriedaten aufgrund einer Bezugsmerkmalsanordnung mit Merkmalen bekannter
oder auch von vorneherein unbekannter Position oder aber bei der eigentlichen
Messung aufgrund einer Bezugsmerkmalsanordnung mit Merkmelen von vorne
herein unbekannter Position. Eine Orientierung der Bildaufnahmeeinrichtungen
vor der eigentlichen Messung erleichtert dabei die Maßnahmen für die eigent
liche Messung beispielsweise in einer Werkstatt.
Bei der alternativen Ausgestaltung zur Lösung der Aufgabe nach dem unab
hängigen Anspruch 2 ist vorgesehen, dass die Vertikalenrichtung im Messraum
auf der Grundlage der Referenzierung bestimmt wird, dass die gegenseitige
Position und Lage (Referenzierung) der mindestens zwei Bildaufnahmeeinrichtun
gen konstruktiv-instrumentell bei der Herstellung festgelegt ist oder numerisch
anhand der Markierungseinrichtung bestimmt wird, dass die Richtung der Fahr
achse des Kraftfahrzeugs in der Auswerteeinrichtung auf der Grundlage der
Erfassung der Markierungseinrichtung ermittelt wird und dass die Lage der Dreh
achse des Rades bezüglich der Vertikalen und der Richtung der Fahrachse be
stimmt wird. Bei dieser Ausgestaltung der Vorrichtung ist auf eine Bezugs
merkmalsanordnung gänzlich verzichtet und die Referenzierung der mindestens
zwei Bildaufnahmeeinrichtungen bei der Herstellung oder aufgrund der Radmerkmale
und/oder Karosseriemerkmale bestimmt. Dadurch wird die eigentliche
Messung z. B. in einer Werkstatt besonders einfach.
Als unbekannte Referenzierungsmerkmale in dem Messraum können beliebige
Merkmale herangezogen werden, wobei für die Auswertung mindestens fünf
Merkmale vorhanden sein sollen, wie photogrammetrische Verfahren gezeigt
haben. An sich sind derartige Merkmale in einem Messraum bzw. an einem Prüf
platz leicht vorzugeben.
Ausser dem vereinfachten Aufbau und der vereinfachten Handhabung bei der
Messung wird bei beiden Alternativen vorteilhaft erreicht, dass während der
Vorbeifahrt keine Verdeckungen der Punkte am Fahrzeug durch eine Bezugs
merkmalsanordnung auftritt und optimale Aufnahmebedingungen geschaffen
werden (Objektausschnitt, Tiefenschärfe, Abbildungsmaßstab), wobei bei der
zweiten Alternative nur noch die Merkmale bzw. Messpunkte am Fahrzeug und
gebenenfalls auf der Fahrbahn abgebildet und von der Messeinrichtung ausge
wertet werden.
Durch drei oder mehr vorhandene oder angeordnete Merkmale der Fahrbahn
ebene lässt sich die Senkrechte zur Fahrbahnebene (Vertikalrichtung) im Mess
raum bestimmen, ohne Kenntnis der Position der Merkmale.
Für einen metrischen Bezug der Messeinrichtung ist es ausreichend, wenn der
Abstand von mindestens zwei Merkmalen bekannt ist.
Vorteilhafte alternative Möglichkeiten bestehen bei der numerischen Referen
zierung darin, dass die Referenzierung nicht aufwendig werkseitig realisiert wird,
sondern individuell vor Ort anhand im Voraus bekannter Positionen mehrerer
Radmerkmale und/oder Karosseriemerkmale absolut erfolgt oder numerisch an
hand im Voraus unbekannter Positionen von zusammen mindestens fünf Rad
merkmalen und/oder Karosseriemerkmalen relativ erfolgt.
Die zusätzlichen Maßnahmen, dass die Richtung der Fahrachse gesondert für
jedes Rad aus einer Bewegungsbahn des mindestens einen Karosseriemerkmals
ermittelt wird, wie sie in der eingangs genannten deutschen Patentanmeldung
199 34 864 näher erläutert sind, führen zu einer weiteren Vereinfachung der
Messvorgänge, da die Fahrachse auf diese Weise sehr einfach und getrennt für
jedes Rad bestimmbar ist.
Es kann auch vorteilhaft sein, dass die Vertikalenrichtung (und nicht not
wendigerweise die physikalische Lotrichtung) aus mindestens drei Fahrbahn
merkmalen ermittelt wird.
Die Radachse lässt sich dadurch genau bestimmen, dass die Drehachse des
Rades während der Vorbeifahrt durch Erfassen der einzelnen Drehbahnen meh
rerer Radmerkmale erfolgt, wobei die Translationsbewegung des Kraftfahr
zeuges, die aus der Bewegungsbahn des mindestens einen Karosseriemerkmals
bestimmt wird, eliminiert wird. Dadurch kann rechnerisch eine Felgenschlag
kompensation vorgenommen bzw. der Einfluss ähnlicher Störgrößen kompensiert
werden. Auch die exakte Drehebene des Rades ist dadurch bekannt.
Lageänderungen des Fahrzeugs, die z. B. bei Lenkeinschlägen zur Vermessung
und Einstellung der Achsgeometrie an den gelenkten Rädern oder zum Ermitteln
der Lage der Lenkerachse auftreten, werden dadurch unkritisch, dass die Rich
tung der Fahrachse und/oder die Vertikalenrichtung auf ein karosserietypisches
Koordinatensystem bezogen wird, wobei zur Parameter-Transformation mehrere
Karosseriemerkmale verwendet werden. Eine weitere vorteilhafte Ausbildung
besteht dabei darin, dass ein Prüfplatz zur Vermessung eines gelenkten Rades
vorgesehen ist, auf dem die Vermessung auf der Basis des karosserietypischen
Koordinatensystems vorgenommen wird.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezug
nahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Anordnung einer Vorrichtung zum Bestimmen der Rad- und/
oder Achsgeometrie aus einer Sicht in Fahrzeuglängsrichtung und
Fig. 2 eine Anordnung gem. Fig. 1 in Draufsicht.
Die Fig. 1 und 2 zeigen eine Vorrichtung zum Bestimmen der Rad- und Achsgeo
metrie eines Fahrzeugs während der Fahrt mit seitlich von den Rädern 5 auf
einem Stativ angeordneten Messeinheiten 1 mit beispielsweise zwei Bildauf
nahmeeinrichtungen in Form von Kameras 2. An der Karosserie sind mehrere Ka
rosseriemerkmale 6 und an den Rädern 5 mehrere Radmerkmale 3 vorgesehen,
wobei es sich um von vorneherein vorhandene charakteristische Stellen oder
eigens aufgebrachte Marken handeln kann. Bezüglich des möglichen Aufbaus
der Bildaufnahmeeinrichtungen und der möglichen Ausbildung der Radmerkmale
und des mindestens einen Karosseriemerkmals sei auf die eingangs erwähnte DE 197 57 760 A1
hingewiesen, in der auch nähere Hinweise zum Betreiben der
optischen Messeinrichtung und den unterschiedlichen Messmöglichkeiten ge
geben sind.
Wie in der eingangs weiterhin genannten deutschen Patentanmeldung 199 34 864
zudem ausgeführt, können die Messungen der Rad- und Achsgeometrie
daten bereits mittels einer Messeinheit 1 individuell für jedes Rad vorgenommen
werden, wobei die Fahrachse des Kraftfahrzeugs in einer Auswerteeinrichung
auf der Grundlage der Erfassung der Markierungseinrichtung aus einer Bewe
gungsbahn des mindestens einen Karosseriemerkmals 6 ermittelt wird. Dadurch
wird eine aufwendigere Ermittlung der Fahrachse aufgrund der Einzelspuren der
ungelenkten Räder entbehrlich. Durch Ermitteln der vertikalen Richtung kann der
Sturz der Radachsen bestimmt werden, während die Einzelspur der Räder auf
grund der ermittelten Fahrachse bestimmt wird.
Die Radmerkmale 3 und die Karosseriemerkmale 6 werden gleichzeitig mit den
mindestens zwei Bildaufnahmeeinrichtungen 2 aus zumindest zwei unterschied
lichen Perspektiven und in mehreren Zeitpunkten während der Vorbeifahrt des
Kraftfahrzeugs gemeinsam erfasst.
Die Fahrbahnmerkmale 7 werden gleichzeitig mit den mindestens zwei Bild
aufnahmeeinrichtungen 2 aus zumindest zwei unterschiedlichen Perspektiven
einmal vorab oder während der Vorbeifahrt des Kraftfahrzeugs erfasst.
Bei der Vorbeifahrt des Kraftfahrzeugs an der Messeinrichtung bewegen sich alle
Punkte der Fahrzeugkarosserie, also insbesondere auch die Karosseriemerkmale
6, auf einer Bewegungsbahn, die parallel zur Fahrachse ist, da ja Lenkeinschläge
bei der Vorbeifahrt nicht erlaubt sind und derartige Fahrzeugbewegungen gege
benenfalls erkannt und die Messungen eliminiert werden. Während die Radmerk
male 3 sich während der Vorbeifahrt auf Zykloiden bewegen, sind die Spuren
der Karosseriemerkmale 6 im Messraum parallele Geraden. Auf den Prüfplatz
boden projiziert, liefern sie die Richtung der Fahrachse. Damit steht unmittelbar
eine Bezugsrichtung zur Ermittlung der Rad-Einzelspur zur Verfügung. Wird das
Verfahren auf die ungelenkten Hinterräder angewandt, so ergibt sich eine ein
fache Möglichkeit zur Überprüfung der Vorgehensweise. Für diesen Schritt der
Bestimmung der Fahrachsenrichtung reicht im Prinzip ein einziges Karosserie
merkmal 6 in der Nähe des betreffenden Rades 5.
Mit mehreren Radmerkmalen 3 kann während der Vorbeifahrt mit der Messein
richtung und Auswerteeinrichtung die Lage der Drehachse des Rades 5 genau
bestimmt werden, wobei die Zykloide jedes Radmerkmals 3 ausgewertet und die
Umlaufbahn des Radmerkmals 3 von der durch das Erfassen der Karosserie
merkmale 6 bekannten Linearbewegung befreit wird, so dass nur die Umlauf
bewegung der Radmerkmale 3 übrig bleibt. Dadurch wird die exakte Drehebene
des Rades 5 bzw. die genaue Lage der Drehachse des Rades 5 erhalten.
Während der vollständigen Vermessung eines gelenkten Rades und auch beim
Ermitteln der Lage der Lenkerachse werden an ihm Lenkeinschläge vorge
nommen. Hierbei und auch für eine Achsvermessung kann gemäß der in der
deutschen Patentanmeldung 199 34 864 beschriebenen Weise vorgegangen
werden, wobei die ermittelte Vertikalenrichtung und die ermittelte Fahrachse
zugrunde gelegt werden. Vorteilhaft ist es dabei, eine Transformation in ein
karosserietypisches Koordinatensystem vorzunehmen.
Für die vorliegend angewandte Messung dreidimensionaler Objektgeometrien mit
den mindestens zwei Bildaufnahmeeinrichtungen 2 muss deren gegenseitige
Orientierung hinsichtlich Position und Lage für die eigentliche Messung bekannt
sein. Für diese Referenzierung (Orientierung) sind in der DE 197 57 760 A1 und
in der deutschen Patentanmeldung Nr. 199 34 864 Bezugsmerkmalsanordnun
gen vorgesehen, wobei die Lage der Bezugsmerkmale in dem Messraum in der
Auswerteeinrichtung bekannt ist. Zur Vereinfachung der Referenzierung haben
die Erfinder nachfolgende Vorgehensweisen als günstig herausgefunden. Die op
tische Messeinrichtung wird bereits vor der Vorbeifahrt referenziert, indem eine
absolute Orientierung anhand einer Bezugsmerkmalsanordnung mit bekann
ten Bezugsmerkmalen (an einem beliebigen Ort) durchgeführt wird. Die eigent
liche Messung bei der Vorbeifahrt findet ohne die Bezugsmerkmalsanordnung
statt.
Eine andere Vorgehensweise bei der Referenzierung besteht darin, dass die op
tische Messeinrichtung vor der Vorbeifahrt referenziert wird, indem eine relative
Orientierung anhand der Bezugsmerkmalsanordnung mit unbekannten Bezugsmerkmalen
(an einem beliebigen Ort) durchgeführt wird. Die eigentliche Messung
während der Vorbeifahrt findet dabei ebenfalls ohne die Bezugsmerkmal
sanordnung statt.
Eine weitere Vorgehensweise besteht darin, die optische Messeinrichtung wäh
rend der Vorbeifahrt zu referenzieren, indem eine relative Orientierung anhand
der Bezugsmerkmalsanordnung mit unbekannten Bezugsmerkmalen bzw. Punkt
koordinaten durchgeführt wird. Zur weiteren Vereinfachung des Aufbaus kann
aber auch auf eine Bezugsmerkmalsanordnung völlig verzichtet werden. Eine
derartige Referenzierung kann konstruktiv-instrumentell bei der Herstellung und
Aufstellung der optischen Messeinrichtung erfolgen oder numerisch anhand be
kannter oder unbekannter Radmerkmale 3 und/oder Karosseriemerkmale 6, so
wie Fahrbahnmerkmale 7.
Bei der konstruktiv-instrumentellen Referenzierung (Orientierung) der optischen
Messeinrichtung wird schon im Werk bei der Herstellung der optischen Messein
richtung die Position und Lage der mindestens zwei Bildaufnahmeeinrichtungen
2 untereinander so definiert und mechanisch realisiert, dass auf dieser Grundlage
die dreidimensionalen Messungen durchgeführt weden können. Dies kann sich
auch auf die Lotrichtung (Vertikale) beziehen, indem die Orientierung der Bild
aufnahmeeinrichtungen 2 zusätzlich zu einer entsprechenden Messeinrichtung
(Pendel, Libelle) ausgerichtet wird. Die eigentliche Messung während der Vor
beifahrt findet also ohne eine Referenzierung statt, da der Bezug zwischen Mess
einrichtung und Messraum bekannt ist.
Alternativ wird die optische Messeinrichtung während der Vorbeifahrt referen
ziert, indem eine relative Orientierung anhand von der Auswerteeinrichtung un
bekannten Radmerkmalen 3 und/oder Karosseriemerkmalen 6 durchgeführt wird.
Die eigentliche Messung und das Referenzieren finden also während der Vorbei
fahrt gemeinsam statt. Die aus der Messung abgeleitete Fahrachse bezieht sich
dabei nicht auf ein externes Bezugs-Koordinatensystem, sondern auf ein will
kürlich gewähltes System resultierend aus einer beliebigen Aufnahme des Ob
jektes während der Vorbeifahrt mit Bezug zur Fahrbahnebene (Vertikale) durch
die Berücksichtigung von vor oder während der Vorbeifahrt abgebildeten Merk
malen der Fahrbahnebene.
Eine noch andere Vorgehensweise besteht darin, dass die optische Messeinrich
tung während der Vorbeifahrt referenziert wird, indem eine absolute Orientierung
anhand von bekannten Radmerkmalen 3 und/oder Karosseriemerkmalen 6 durch
geführt wird. Die eigentliche Messung und das Referenzieren finden auch dabei
während der Vorbeifahrt gemeinsam statt. Die aus der Messung abgeleitete
Fahrachse bezieht sich auch dabei nicht auf ein externes Bezugs-Koordinaten
system, sondern auf ein willkürlich gewähltes System resultierend aus einer
beliebigen Aufnahme des Objektes während der Vorbeifahrt mit Bezug zur Fahr
bahnebene (Vertikale) durch die Berücksichtigung von vor oder während der Vor
beifahrt abgebildeten Merkmalen der Fahrbahnebene.
Mit den beschriebenen Maßnahmen zur Referenzierung der optischen Messein
richtung ergeben sich ein vereinfachter Aufbau der Vorrichtung zum Bestimmen
der Rad- und/oder Achsgeometrie sowie eine vereinfachte Handhabung bei der
Messung. Bei der Vorbeifahrt können bei Verzicht auf eine Bezugsmerkmalsan
ordnung keine Verdeckungen der Radmerkmale bzw. Karosseriemerkmale auftre
ten und auf einfache Weise optimale Aufnahmebedingungen hinsichtlich des
Objektausschnitts, der Tiefenschärfe und des Abbildungsmaßstabs geschaffen
werden, da nur noch die Messpunkte am Fahrzeug abgebildet und vom Mess
system ausgewertet werden müssen.
Werden für die Aufnahmeeinrichtung im Voraus unbekannte Bezugsmerkmale,
Radmerkmale 3 und/oder Karosseriemerkmale 6 zugrundegelegt, so sollen für
eine genaue Messung mindestens fünf entsprechende Merkmale vorhanden sein.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Bestimmen der Rad- und/oder Achsgeometrie von Kraft
fahrzeugen in einem Messraum mittels einer optischen Messeinrichtung
mit mindestens zwei Bildaufnahmeeinrichtungen (2), die aus zumindest
zwei unterschiedlichen Perspektiven eine Markierungseinrichtung ein
schließlich mindestens eines an einem Rad (5) vorhandenen oder angeor
dneten Radmerkmals (3) und mindestens eines Karosseriemerkmals (6)
und einer Bezugsmerkmalsanordnung mit mindestens drei zumindest in
einer Ebene versetzten Bezugsmerkmalen erfassen, und mit einer Aus
werteeinrichtung, wobei die Erfassung der Markierungseinrichtung wäh
rend der Vorbeifahrt des Kraftfahrzeuges erfolgt und die Drehachse eines
vermessenen Rades (5) durch gleichzeitiges Erfassen des mindestens
einen Radmerkmals und des mindestens einen Karosseriemerkmals (6) zu
mehreren Zeitpunkten in dem Messraum ermittelt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vertikalenrichtung im Messraum auf der Grundlage der Refe renzierung bestimmt wird,
dass zur Messung die gegenseitige Position und Lage (Referenzierung) der mindestens zwei Bildaufnahmeeinrichtungen (2) mit der Bezugsmerkmalsanordnung vorgenommen ist, wobei die Referenzierung vor der Vorbei fahrt vorgenommen ist und die Bezugsmerkmale bekannt sind oder die Referenzierung vor der Vorbeifahrt vorgenommen ist und mindestens fünf unbekannte Bezugsmerkmale verwendet sind oder die Referenzierung während der Vorbeifahrt vorgenommen wird und mindestens fünf unbe kannte Bezugsmerkmale verwendet sind,
dass die Richtung der Fahrachse des Kraftfahrzeugs in der Auswerteein richtung auf der Grundlage der Erfassung der Markierungseinrichtung gesondert für jedes Rad aus einer Bewegungsbahn des mindestens einen Karosseriemerkmals (6) ermittelt wird und
dass die Lage der Drehachse des Rades (5) bezüglich der Vertikalen und der Richtung der Fahrachse bestimmt wird.
dass die Vertikalenrichtung im Messraum auf der Grundlage der Refe renzierung bestimmt wird,
dass zur Messung die gegenseitige Position und Lage (Referenzierung) der mindestens zwei Bildaufnahmeeinrichtungen (2) mit der Bezugsmerkmalsanordnung vorgenommen ist, wobei die Referenzierung vor der Vorbei fahrt vorgenommen ist und die Bezugsmerkmale bekannt sind oder die Referenzierung vor der Vorbeifahrt vorgenommen ist und mindestens fünf unbekannte Bezugsmerkmale verwendet sind oder die Referenzierung während der Vorbeifahrt vorgenommen wird und mindestens fünf unbe kannte Bezugsmerkmale verwendet sind,
dass die Richtung der Fahrachse des Kraftfahrzeugs in der Auswerteein richtung auf der Grundlage der Erfassung der Markierungseinrichtung gesondert für jedes Rad aus einer Bewegungsbahn des mindestens einen Karosseriemerkmals (6) ermittelt wird und
dass die Lage der Drehachse des Rades (5) bezüglich der Vertikalen und der Richtung der Fahrachse bestimmt wird.
2. Vorrichtung zum Bestimmen der Rad- und/oder Achsgeometrie von Kraft
fahrzeugen in einem Messraum mittels einer optischen Messeinrichtung
mit mindestens zwei Bildaufnahmeeinrichtungen (2), die aus zumindest
zwei unterschiedlichen Perspektiven eine Markierungseinrichtung ein
schliesslich mindestens eines an einem Rad (5) vorhandener Radmerkmals
(3) und mindestens eines Karosseriemerkmals (6) erfassen, und mit einer
Auswerteeinrichtung, wobei die Erfassung der Markierungseinrichtung
während der Vorbeifahrt des Kraftfahrzeuges erfolgt und die Drehachse
eines vermessenen Rades (5) durch gleichzeitiges Erfassen des min
destens einen Radmerkmals (3) und des mindestens einen Karosserie
merkmals (6) zu mehreren Zeitpunkten in dem Messraum ermittelt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vertikalenrichtung im Messraum auf der Grundlage der Refe renzierung bestimmt wird,
dass die gegenseitige Position und Lage (Referenzierung) der mindestens zwei Bildaufnahmeeinrichtungen (2) konstruktiv-instrumentell bei der Her stellung festgelegt ist oder numerisch anhand der Markierungseinrichtung bestimmt wird,
dass die Richtung der Fahrachse des Kraftfahrzeugs in der Auswerteein richtung auf der Grundlage der Erfassung der Markierungseinrichtung er mittelt wird und
dass die Lage der Drehachse des Rades (5) bezüglich der Vertikalen und der Richtung der Fahrachse bestimmt wird.
dass die Vertikalenrichtung im Messraum auf der Grundlage der Refe renzierung bestimmt wird,
dass die gegenseitige Position und Lage (Referenzierung) der mindestens zwei Bildaufnahmeeinrichtungen (2) konstruktiv-instrumentell bei der Her stellung festgelegt ist oder numerisch anhand der Markierungseinrichtung bestimmt wird,
dass die Richtung der Fahrachse des Kraftfahrzeugs in der Auswerteein richtung auf der Grundlage der Erfassung der Markierungseinrichtung er mittelt wird und
dass die Lage der Drehachse des Rades (5) bezüglich der Vertikalen und der Richtung der Fahrachse bestimmt wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Referenzierung numerisch anhand im Voraus bekannter Posi
tionen mehrerer Radmerkmale (3) und/oder Karosseriemerkmale (6) ab
solut erfolgt oder numerisch anhand im Voraus unbekannter Positionen
von zusammen mindestens fünf Radmerkmalen (3) und/oder Karosserie
merkmalen (6) relativ erfolgt.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Richtung der Fahrachse gesondert für jedes Rad (5) aus einer Be
wegungsbahn des mindestens einen Karosseriemerkmals (6) ermittelt
wird.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vertikaleinrichtung (und nicht notwendigerweise die physi
kalische Lotrichtung) aus mindestens drei Fahrbahnmerkmalen (7) er
mittelt wird.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Drehachse des Rades während der Vorbeifahrt durch Erfassen
der einzelnen Drehbahnen mehrerer Radmerkmale (3) erfolgt, wobei die
Translationsbewegung des Kraftfahrzeuges, die aus der Bewegungsbahn
des mindestens einen Karosseriemerkmals (6) bestimmt wird, eliminiert
wird.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Richtung der Fahrachse und/oder die Vertikalenrichtung auf ein
karosserietypisches Koordinatensystem bezogen wird, wobei zur Para
meter-Transformation mehrere Karosseriemerkmale (6) verwendet wer
den.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Prüfplatz zur Vermessung eines gelenkten Rades (5) vorgesehen
ist, auf dem die Vermessung auf der Basis des karosserietypischen Ko
ordinatensystems vorgenommen wird.
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DE2000150653 DE10050653A1 (de) | 2000-10-13 | 2000-10-13 | Vorrichtung zum Bestimmen der Rad-und/oder Achsgeometrie |
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DE2000150653 DE10050653A1 (de) | 2000-10-13 | 2000-10-13 | Vorrichtung zum Bestimmen der Rad-und/oder Achsgeometrie |
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