DE10049140B4 - Fahrwerkslager - Google Patents
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Abstract
Fahrwerkslager
mit auf Komfort abgestimmter weicher Federrate, bestehend aus einem
Innenteil, einem mit Abstand dazu angeordneten Außenteil
und einem dazwischen eingesetzten elastischen Element, in welchem
mindestens eine mit Dämpfungsmittel
gefüllte Kammer
angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass dem Lager (1) ein zweites
Lager (2) zuschaltbar ist, so dass sich eine deutlich höhere Gesamtfederrate
ergibt wobei das Lager (1) als Hydrobuchse ausgeführt ist
und das zweite Lager (2) ein konventionelles Gummilager ist, und
dass das Lager (1) ortsfest angeordnet ist und das zweite Lager (2)
auf einem Zentralbolzen (4) des Lagers (1) axial verschiebbar oder
radial verdrehbar angeordnet ist.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Fahrwerkslager mit auf Komfort abgestimmter weicher Federrate, bestehend aus einem Innenteil, einem mit Abstand dazu angeordneten Außenteil und einem dazwischen eingesetzten elastischen Element, in welchem mindestens eine mit Dämpfungsmittel gefüllte Kammer angeordnet ist.
- Aus der
DE 43 22 958 C2 ist ein aktives Stellelement für ein ein erstes Federelement aufweisendes Gummilager bekannt. Diesem Gummilager kann ein Federelement zu- oder abgeschaltet werden. Das Federelement ist dabei als Gasdruckfeder von mehreren Kolben-Zylinder-Einheiten gebildet. - Es sind bereits hydraulisch dämpfende Gummilager bekannt (z.B.
DE 198 45 979 A1 ,DE 197 17 210 A1 ). In den heutigen Kraftfahrzeugkonzepten sind die Verbundlenker-Hinterachsen mit mindestens zwei hydraulisch dämpfenden Gummilagern im Fahrzeug angeordnet. Für eine komfortable Fahrt mit einem Kraftfahrzeug wünscht man sich ein weich abgestimmtes hydraulisch dämpfendes Gummilager, während ein Fahrzeug mit einer fahrdynamischen Abstimmung in der Hinterachse ein hartes Lager erfordert. Aus diesen Gründen ist die Abstimmung eines hydraulisch dämpfenden Gummilagers in einer Verbundlenker-Hinterachse jeweils eine Kompromissabstimmung zwischen einer Stufe Komfort und einer Stufe Fahrdynamik. - Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Fahrwerkslager zu schaffen, welches steifigkeitsgesteuert ist, wobei der Zielkonflikt eines Lagers zwischen einer Komfortstellung und einer fahrdynamischen Einstellung gelöst wird.
- Zur Lösung dieses Problems ist vorgesehen, dass dem Lager ein zweites Lager zuschaltbar ist, so dass sich eine deutlich höhere Gesamtfederrate ergibt, wobei das Lager als Hydrobuchse ausgeführt ist und das zweite Lager ein konventionelles Gummilager ist, und dass das Lager ortsfest angeordnet ist und das zweite Lager auf dem Zentralbolzen des Lagers axial verschiebbar oder radial verdrehbar angeordnet ist. Vorteilhaft ist hierbei, dass ein Lager beide Zustände, nämlich hart und weich aufweist und dass je nach Fahrzustand des Fahrzeuges dem ersten Lager das zweite Lager zuzuschalten ist.
- Desweiteren ist von Vorteil, dass dem weich abgestimmten hydraulisch dämpfenden Gummilager ein hartes Lager zugeschaltet wird, indem das zweite Lager lediglich aus einer Zusatzfeder, aus einem Gummielement ausgebildet, zugeschaltet wird.
- Darüber hinaus ist vorgesehen, dass das Lager und das zwei Lager als hydraulisch dämpfende La- ger mit stark unterschiedlicher Federrate ausgebildet sind oder dass das zweite Lager so ausgebildet ist, dass es bei Eingriff sowohl die radiale als auch die axiale Federrate beeinflußt.
- Zur Erzielung einer fertigungstechnisch einfachen Einbauvariante im Fahrzeug ist vorgesehen, dass das Lager und das zweite Lager auf einer gemeinsamen Mittenachse angeordnet sind.
- Eine günstige Ausführungsform sieht vor, dass die Konsole mit einer Anlauffläche versehen ist, auf der das zweite Lager durch axiale Verschiebung oder radiale Verdrehung mit dem Lager in Eingriff gebracht werden kann. Mit Vorteil ist dabei die Zusatzfeder, nämlich das zweite Lager im wesentlichen konisch ausgebildet, wobei die konisch verlaufende dicke Elastomerschicht auf einer kegelstumpfförmigen Mantelfläche des verschiebbaren Teiles aufvulkanisiert ist. Durch die axiale Verschiebung oder radiale Verdrehung wird die Zusatzfeder, nämlich das zweite Lager mit der ebenfalls konisch verlaufenden Anlauffläche der Konsole in Eingriff gebracht. Für den Fall, dass das zweite Lager nicht zugeschaltet wird und sich somit im axialen Abstand vom ersten Lager befindet, wirkt das zweite Lager mit seiner Zusatzfeder in radialer Richtung als Wegbegrenzung für das erste Lager.
- In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das zweite Lager zur axialen Verschiebung hydraulisch, elektrisch oder magnetisch beaufschlagt wird. Mit Vorteil ist dabei vorgesehen, dass in entgegengesetzter Richtung die axiale oder radiale Rückstellung über mindestens eine Feder (
7 ) erfolgt. - Nach einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das zweite Lager zur axialen Verschiebung mit mindestens einem hydraulischen Kolben zusammen wirkt. In vorteilhafter Weise ist hierbei vorgesehen, dass der hydraulische Kolben konzentrisch auf dem Innenteil angeordnet ist und das zweite Lager trägt.
- Nach einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass mindestens zwei hydraulische Kolben vorgesehen sind, die im Abstand zum Innenteil angeordnet sind und axial das zweite Lager beaufschlagen.
- Bevorzugte Ausführungsbeispiele sind in den Figuren dargestellt.
- Es zeigen:
-
1 und2 ein hydraulisch dämpfendes Lager mit einem zweiten Lager, welches durch einen Zentralkolben geschaltet wird -
3 bis8 eine weitere Ausführungsform eines hydraulisch dämpfenden Lagers, bei dem das zweite Lager durch mindestens zwei am Umfang verteilte Kolben geschaltet wird. - Aus den
1 und2 ist im wesentlichen das erste Lager1 als hydraulisch dämpfendes Lager ausgebildet und das zweite Lager2 als konventionelle Gummifeder. - Das erste Lager
1 ist auf dem Zentralbolzen4 aufgepresst und besteht im wesentlichen aus dem Innenrohr23 , dem Außenteil5 und einer dazwischen angeordneten Gummifeder9 . In dieser Gummifeder9 sind hydraulisch dämpfende Kammern10 und11 angeordnet, die mit Flüssigkeit gefüllt sind und gegebenen falls zur Dämpfung über eine Drosselverbindung miteinander verbunden. Das Außenteil5 bzw. die mit dem Außenteil5 verbundene Konsole12 ist mit Befestigungselementen zur Aufnahme in einem Fahrzeug versehen. Durch die Bohrung13 mit ihrer Mittenachse3 wird das Gesamtlager mit dem Radträger der Fahrzeugachse verschraubt. - Der Zentralbolzen
4 trägt auf der Achsseite das zweite Lager. Das zweite Lager2 besteht aus einem Gummielement14 in Form einer konventionellen Gummifeder. Diese Gummifeder ist auf einem konischen Element15 des Lagers2 angeordnet und lässt sich über einen Kolben8 gegen eine Feder7 axial verschieben. Das konische Element15 ist in diesem Ausführungsbeispiel direkt mit dem Kolben8 verbunden. Über einen Hydraulikanschluss16 wird Hydraulikmittel in die Kammer17 eingeleitet, die vom Innenteil4 im wesentlichen gebildet wird und einen Ringraum bildet, der gegenüber dem Kolben über eine Dichtung18 abgedichtet wird. Zusätzlich ist noch eine Entlüftungsbohrung19 zur Entlüftung der Kammer17 vorgesehen. - Die
1 zeigt das hydraulisch dämpfende Lager1 , bei dem das Lager2 nicht in Eingriff gebracht wird, das heißt die Feder7 übt eine Federkraft auf das Lager2 in Richtung rechte Bildhälfte aus, so dass die Hydraulikkammer17 ihr kleinstes Ausmaß aufweist. In dieser Position bildet das zweite Lager mit seinem Gummielement14 in radialer Belastungsrichtung des Lagers1 einen Wegbegrenzungsanschlag über die Anlauffläche6 . In dieser Komfortstellung wirkt die hydraulische Dämpfung des Lagers1 . - Die Zuschaltung des Lagers
2 in eine fahrdynamische harte Stellung erfolgt, indem wie aus2 zu entnehmen ist über den hydraulischen Anschluss16 ein Fluid in die Kammer17 gebracht wird und der Kolben8 in Richtung linke Bildhälfte axial verschoben wird, so lange bis das Gummielement14 mit seinem konischen Element15 an der Anlauffläche6 des Außenteiles5 oder der Konsole12 des Lagers1 in Eingriff kommt. In diesem Zustand ist das hydraulisch dämpfende Gummilager1 mit der Gummifeder14 parallel geschaltet, das heißt die Federraten addieren sich zu der wesentlich höheren Gesamtsteifigkeit. Nach Ablassen des Fluids aus der Kammer17 über den Hydraulikanschluss16 bringt die Feder7 die axiale Kraft in Richtung rechte Bildhälfte auf und bewegt den Kolben8 axial derart, dass die Position gemäß1 wieder eingenommen wird. - Aus den
3 bis7 ist eine Ausführungsform dargestellt, bei der das Lager1 sowie das Lager2 wie aus den5 und6 zu entnehmen ist über zwei auf dem Umfang verteilte Kolben8a und8b beaufschlagt wird. Aus den5 und6 sind die Kolben8a und8b zu entnehmen, wobei aus der5 zu erkennen ist, dass das Gummielement14 nicht mit der Anlauffläche6 in Eingriff gebracht ist, während aus den4 und6 zu entnehmen ist, dass durch Beaufschlagung der Kolben8a und8b entweder über Hydraulik oder sonstige Kräfte die Gummifeder14 mit der Anlauffläche6 zur Zuschaltung mit dem Lager1 in Eingriff gebracht wurde. Aus der6 ist zu entnehmen, dass das die Gummifeder tragende konische Element15 im Bereich20 der Angriffsfläche des Kolbens8a und8b zylindrisch ausgebildet ist. Das erste Lager1 zeigt, dass die Kammern10 und11 gemäß4 wie aus der6 zu entnehmen ist über einen Dämpfungskanal21 miteinander verbunden sind. - Aus den
3 und4 ist die Seitenansicht zu entnehmen, bei der die Gummifeder14 gemäß3 nicht mit dem Lager1 in Eingriff steht, während aus der4 eine Darstellung zu entnehmen ist, bei der die Gummifeder14 mit der Anlauffläche6 des Lagers1 in Eingriff steht und so mit dem hydraulisch dämpfenden Lager1 parallel geschaltet ist. Als Verdrehsicherung ist ein Stift22 vorgesehen, der außerdem der Führung des konischen Elementes15 dient. Aus den5 und6 ist der Querschnitt zu sehen, indem sich die Kolben8a und8b befinden, dabei ist jedem Kolben8a und8b eine mit Hydraulik zu beaufschlagende Kammer17 zugeordnet. Die Abdichtung zwischen Kammer17 und dem jeweiligen Kolben8a oder8b erfolgt wiederum durch entsprechende Dichtungen18 . Es ist jedoch auch denkbar, dass die Kolben8a und8b über einen Stellmotor elektrisch oder über einen Elektromagneten beaufschlagbar sind. Auch in dieser Ausführungsform ist die Feder7 dazu ausgebildet, dass das Lager2 außer Eingriff gebracht werden kann. - Aus den
7 und8 ist eine Seitenansicht zu entnehmen, bei dem in der Senkrechten der8 die Gummifeder14 mit ihrem konischen Element zu entnehmen ist, während quer zu diesen Flächen die Kolben8a und8b dargestellt sind. Dieses entspricht den5 und6 , während die7 im Prinzip den3 und4 entspricht. -
- 1
- erstes Lager
- 2
- zweites Lager
- 3
- Mittenachse
- 4
- Zentralbolzen
- 5
- Außenteil
- 6
- Anlauffläche
- 7
- Feder
- 8
- Kolben
- 9
- Gummifeder
- 10
- Kammer
- 11
- Kammer
- 12
- Konsole
- 13
- Bohrung
- 14
- Gummielement
- 15
- konisches Element
- 16
- Hydraulikanschluss
- 17
- Kammer
- 18
- Dichtung
- 19
- Entlüftungsbohrung
- 20
- Bereich
- 21
- Dämpfungskanal
- 22
- Stift
- 23
- Innenrohr
Claims (10)
- Fahrwerkslager mit auf Komfort abgestimmter weicher Federrate, bestehend aus einem Innenteil, einem mit Abstand dazu angeordneten Außenteil und einem dazwischen eingesetzten elastischen Element, in welchem mindestens eine mit Dämpfungsmittel gefüllte Kammer angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass dem Lager (
1 ) ein zweites Lager (2 ) zuschaltbar ist, so dass sich eine deutlich höhere Gesamtfederrate ergibt wobei das Lager (1 ) als Hydrobuchse ausgeführt ist und das zweite Lager (2 ) ein konventionelles Gummilager ist, und dass das Lager (1 ) ortsfest angeordnet ist und das zweite Lager (2 ) auf einem Zentralbolzen (4 ) des Lagers (1 ) axial verschiebbar oder radial verdrehbar angeordnet ist. - Fahrwerkslager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Lager (
1 ) und das zweite Lager (2 ) als hydraulisch dämpfende Lager mit stark un- terschiedlicher Federrate ausgebildet sind. - Fahrwerkslager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Lager (
2 ) so ausgebildet ist, dass es bei Eingriff sowohl die radiale als auch die axiale Federrate beeinflusst. - Fahrwerkslager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Lager (
1 ) und das zweite Lager (2 ) auf einer gemeinsamen Mittenachse (3 ) angeordnet sind. - Fahrwerkslager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Konsole (
12 ) auf einer Stirnfläche mit einer Anlauffläche (6 ) ver- sehen ist, auf der das zweite Lager (2 ) durch axiale Verschiebung oder durch radiale Verdrehung mit dem Lager (1 ) in Eingriff gebracht werden kann. - Fahrwerkslager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Lager (
2 ) zur axialen Verschiebung oder radialen Verdrehung hydraulisch, elektrisch oder magnetisch beaufschlagt wird. - Fahrwerkslager nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass in entgegengesetzter Richtung die axiale oder radiale Rückstellung über mindestens eine Feder (
7 ) erfolgt. - Fahrwerkslager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Lager (
2 ) zur axialen Verschiebung mit mindestens einem hydraulischen Kolben (8 ) zusammenwirkt. - Fahrwerkslager nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der hydraulische Kolben (
8 ) konzentrisch auf dem Zentralbolzen (4 ) angeordnet ist und das zweite Lager (2 ) trägt. - Fahrwerkslager nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei hydraulische Kolben (
8a ,8b ) vorgesehen sind, die im Abstand zum Zentralbolzen (4 ) angeordnet sind und axial das zweite Lager (2 ) beaufschlagen.
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