DE10032120A1 - Lenkvorrichtung für Kraftfahrzeuge - Google Patents
Lenkvorrichtung für KraftfahrzeugeInfo
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Abstract
Lenkvorrichtung für Kraftfahrzeuge mit einem Elektromotor (9), dessen Antriebselement (10) über ein Getriebe und ein Schraubengetriebe direkt auf eine Schubstange wirkt.
Description
Die Erfindung betrifft eine Lenkvorrichtung für Kraft
fahrzeuge nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher de
finierten Art.
Lankvorrichtungen für Kraftfahrzeuge übertragen einen
über ein Lenkhandrad eingeleiteten Lenkwunsch an ein Stell
glied, auch Lenkaktuator genannt.
Bei elektrisch unterstützten Lenkvorrichtungen wird eine
Servounterstützung durch einen Elektromotor bewerkstelligt.
Dabei kann es sich um eine Hilfskraft oder um eine Fremd
kraft handeln.
Je nach Ausführungsform der Lenkvorrichtung kann die Ser
vounterstützung an verschiedenen Stellen und durch ver
schiedene Anordnungen zur Verfügung gestellt werden.
Bei großen Lenkkräften und hohen Lenkachslasten um
schließt der Elektromotor zentrisch eine Schubstange und
überträgt die Servounterstützung über einen Kugelumlaufme
chanismus direkt auf die Schubstange. Diese Anordnungen
werden auch häufig bei steer-by-wire- und Hinterachs-
Lenksystemen verwendet.
Diese Anordnung hat den Nachteil, daß nur kleine Überset
zungen zwischen der Antriebsseite und der Abtriebsseite
dargestellt werden können. Infolgedessen muß der Elektromo
tor schon bei kleinen Drehzahlen ein hohes Drehmoment zur
Verfügung stellen können. Dies kann nur dadurch erreicht
werden, daß das Volumen des Elektromotors dementsprechend
angepasst wird, was dazu führt, daß mehr Einbauraum zur
Verfügung gestellt werden muß. Durch die unmittelbare Nähe
von anderen Aggregaten, wie beispielsweise Fahrzeugmotor
oder Differential, kann dieser zusätzlich benötigte Einbau
raum nur selten realisiert werden. Zudem kann sich die Wär
meabstrahlung dieser Aggregate negativ auf das Funktions
verhalten des Lenksystems, insbesondere des Elektromotors,
auswirken.
Bei mittleren Anforderungen an die Lenkvorrichtung in
Bezug auf Lenkkraft und Lenkachslast wirkt der Elektromotor
auf ein Antriebsritzel, welches mit einer Schubstange in
Wirkverbindung steht. In einer Variante weisen diese Lenk
vorrichtungen zwei Antriebsritzel auf, wobei ein Antriebs
ritzel über eine Lenksäule mit einem Lenkhandrad in Wirk
verbindung steht und ein zweites Antriebsritzel über den
Elektromotor angetrieben wird.
Diese Lenkvorrichtungen bieten Vorteile bezüglich der Frei
heitsgrade der räumlichen Anordnung des Elektromotors sowie
der Kollisionsumgehung mit anderen Aggregaten. Nachteilig
an diesen Lenkvorrichtungen ist die Tatsache, daß das maxi
mal übertragbare Drehmoment aufgrund der Verzahnung An
triebsritzel/Schubstange beschränkt ist. Bei der Lenkvor
richtung mit zwei Antriebsritzeln kommt als weiteres Pro
blem hinzu, daß zwei Verzahnungen auf einer Schubstange in
einem engen Toleranzfeld zueinander laufen, damit sie mit
beiden Antriebsritzeln praktisch spielfrei kämmen.
Die in der DE 198 52 447 A1 beschriebene Lenkvorrich
tung für Kraftfahrzeuge weist eine Eingangswelle auf, die
mit einem Lenkhandrad über ein drehelastisches Element in
Wirkverbindung steht. Über ein Planetengetriebe wird die
eingeleitete Drehbewegung an ein als Antriebsritzel ausge
bildetes Ausgangsglied weitergeleitet und auf eine Schub
stange übertragen. Auf das Planetengetriebe und damit auch
auf das Ausgangsglied wirkt zusätzlich ein Elektromotor
über ein Schneckengetriebe.
Diese Lenkvorrichtung ist durch die Kombination von
Planeten- und Schneckengetriebe sehr aufwendig und teuer,
da die Verzahnungen spielfrei laufen müssen, um den Quali
tätsanforderungen hinsichtlich Geräusch und Komfort zu ge
nügen. Dies stellt besonders hohe Forderungen an Verzah
nungsqualität und Lagerung der sich zueinander bewegenden
Bauteile.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde
eine Lenkvorrichtung darzustellen, die für alle verschiede
nen Einbauvarianten eingesetzt werden kann bei gleichzeiti
gem geringen Platzbedarf und hohem übertragbaren Drehmo
ment. Zusätzlich soll der Elektromotor flexibel angeordnet
werden und die Lenkvorrichtung eine große Übersetzung von
der Antriebsseite zur Abtriebsseite darstellen können.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch
eine, auch die kennzeichnenden Merkmale des Hauptanspruchs
aufweisende, gattungsgemäße Lenkvorrichtung für Kraftfahr
zeuge gelöst.
Die Lösung erfolgt insbesondere dadurch, daß die von
einem Elektromotor in Abhängigkeit von einem über das Lenk
handrad vorgegebenen Sollwert erzeugte Lenkunterstützung
über ein Getriebe direkt auf ein Schraubengetriebe übertra
gen wird. Über das Schraubengetriebe wird die Lenkunter
stützung auf eine Schubstange übertragen, die mit den ge
lenkten Rädern eines Kraftfahrzeugs verbunden sind. Somit
findet über das Schraubengetriebe eine Umwandlung der über
den Elektromotor aufgebrachten Rotationsbewegung in eine
Translationsbewegung statt. Das Schraubengetriebe weist in
einer Funktionsvariante einen Kugelumlaufmechanismus auf,
um eine geräusch- und verschleißarme Funktion bei gleich
zeitigem hohen Wirkungsgrad zu gewährleisten. Über das
Schraubengetriebe lassen sich auch wesentlich größere Kräf
te übertragen als über eine Antriebsritzel/Schubstangen-
Kombination.
Durch die direkte Kombination der beiden Getriebe entsteht
ein direkter Kraftfluß vom Elektromotor zum Stellglied.
Dadurch lassen sich viel größere Übersetzungen darstellen
als bei den bisher verwendeten Lenkvorrichtungen, wodurch
das vom Elektromotor aufzubringende Drehmoment reduziert
werden kann. Dies ermöglicht gleichzeitig den Einsatz von
kleineren Elektromotoren, die bei hohen Drehzahlen laufen
und einen besseren Wirkungsgrad aufweisen. Außerdem kann
eine Lagerstelle gegenüber den herkömmlichen Lenkvorrich
tungen eingespart werden. Die Toleranz- und Fluchtungspro
blematik, wie sie bei einer Antriebsritzel/Schubstangen-
Kombination durch zwei zueinander laufende Verzahnungen
oder einer Lenkvorrichtung mit einem starr über zwei Lager
in einem Gehäuse gelagerten Elektromotor, der auf eine
Schubstange wirkt, auftritt, tritt bei der erfindungsgemä
ßen Lenkvorrichtung nicht auf. Die Schubstange ist auf ei
ner Schraubengewindeseite nur mit einem Lager im Gehäuse
gelagert. Durch geeignete Wahl der Lagerung, z. B. durch
Kugellager, die eine Schiefstellung von bis zu 30 Winkelmi
nuten überbrücken können, können die Fertigungstoleranzen
ausgeglichen werden.
Durch das reduzierte erforderliche Motordrehmoment wird
auch das Getriebe weniger belastet, sodaß auch alternative
Werkstoffe verwendet werden können. Bevorzugt wird hierbei
Kunststoff, der bei den bisherigen Lösungen aus Dauerfe
stigkeitsproblemen nur in verstärkter Ausführung verwendet
werden kann.
Das Getriebe kann in einer Ausführungsform ein Reibradge
triebe sein, was Vorteile hinsichtlich Wirkungsgrad und
Spielfreiheit bringt. Zudem ist bei Überlast ein Durchrut
schen möglich, sodaß auf eine zusätzliche Rutschkupplung
zur Übarlastsicherung verzichtet werden kann. Eine weitere
Alternative ist ein Getriebe mit leicht kegeligen Stirnrä
dern, bei dem der Spielausgleich über eine Stellschraube
oder eine Druckfeder bewerkstelligt werden kann
Vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen der Er
findung sind in den Unteransprüchen angegeben. Die Erfin
dung ist aber nicht auf die Merkmalskombinationen der An
sprüche beschränkt, vielmehr ergeben sich für den Fachmann
weitere sinnvolle Kombinationsmöglichkeiten von Ansprüchen
und einzelnen Anspruchsmerkmalen aus der Aufgabenstellung.
Nachfolgend sind anhand der Figuren verschiedene Aus
führungsbeispiele der vorliegenden Erfindung prinzipgemäß
beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfin
dungsgemäßen Lenkvorrichtung für Kraftfahr
zeuge in Form einer Zahnstangenlenkung;
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfin
dungsgemäßen Lenkvorrichtung für Kraftfahr
zeuge als Stellglied für ein gelenktes Rad;
Fig. 3 eine Darstellung des Schnittes entlang der
Linie III-III in Fig. 1 und Fig. 2;
Fig. 4 ein drittes Ausführungsbeispiel einer erfin
dungsgemäßen Lenkvorrichtung für Kraftfahr
zeuge mit einem Reibradgetriebe und
Fig. 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer er
findungsgemäßen Lenkvorrichtung für Kraft
fahrzeuge mit einem Stirnradgetriebe.
Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Lenkvorrichtung für
Kraftfahrzeuge, bei dem ein Antriebsritzel 2 in einem Ge
häuse 1 drehbar gelagert ist. Das Antriebsritzel 2 steht
über seine Verzahnung im Eingriff mit einer Zahnstange 3,
die in dem Gehäuse 1 axial verschiebbar geführt ist. Das
Antriebsritzel 2 kann über eine mechanische Lenksäule mit
einem Lenkhandrad in Wirkverbindung stehen. In einer Vari
ante wirkt auf das Antriebsritzel 2 ein nicht dargestellter
Elektromotor, der mit dem Lenkhandrad über eine Regelstrec
ke verbunden ist. Die Zahnstange weist ein Schraubengewinde
auf, das hier in Form eines Kugelumlaufmechanismus ausge
bildet ist. Die Zahnstange 3 ist über ein Kugelgewinde 4,
eine Lenkmutter 5 und ein Lager 6 im Gehäuse 1 gelagert.
Die Zahnstange 3 steht über Spurstangen 7 und 8 mit nicht
dargestellten, gelenkten Rädern eines Kraftfahrzeuges in
Wirkverbindung. Eine von einem Elektromotor 9 in Abhängig
keit von einem über das Lenkhandrad aufgebrachten Lenkmo
ment erzeugten Servounterstützung wird über ein Schnecken
getriebe auf die Lenkmutter 5 übertragen. Dabei weist eine
Antriebselement 10 des Elektromotors 9 eine Schnecke 11
auf, die mit einem Schneckenrad 12 kämmt. Dieses Schnecken
rad 12 ist formschlüssig mit der Lenkmutter verbunden. Die
vom Elektromotor 9 aufgebrachte Servounterstützung wird auf
die Zahnstange 3 übertragen und die Rotationsbewegung der
Antriebselement 10 des Elektromotors 9 in eine Linearbewe
gung der Zahnstange 3 umgewandelt.
In Fig. 2 ist als eine weitere Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Lenkvorrichtung für Kraftfahrzeuge ein
Stellglied für ein gelenktes Rad dargestellt. Die Schub
stange 13 weist ein Schraubengewinde auf, das hier in Form
eines Kugelumlaufmechanismus ausgebildet ist. Die Schub
stange 13 ist über ein Kugelgewinde 4, eine Lenkmutter 5
und ein Lager 6 im Gehäuse 1 gelagert.
Die Schubstange 13 wird durch ein Lager 14 linear geführt
und gegen Verdrehen gesichert. Die Schubstange 13 steht mit
nicht dargestellten, gelenkten Rädern eines Kraftfahrzeuges
in Wirkverbindung. Eine von einem Elektromotor 9 in Abhän
gigkeit von einem über das Lenkhandrad aufgebrachten Lenk
moment erzeugten Servounterstützung wird über ein Schnec
kengetriebe auf die Lenkmutter 5 übertragen. Dabei weist
eine Antriebselement 10 des Elektromotors 9 eine Schnec
ke 11 auf, die mit einem Schneckenrad 12 kämmt. Dieses
Schneckenrad 12 ist formschlüssig mit der Lenkmutter 5 ver
bunden. Die vom Elektromotor 9 aufgebrachte Servounter
stützung wird auf die Schubstange 13 übertragen und die
Rotationsbewegung der Antriebselement 10 des Elektromo
tors 9 in eine Linearbewegung der Schubstange 13 umgewan
delt.
Zwischen dem Gehäuse 1 und einem verlängerten Fortsatz 16
der Lenkmutter 5 ist ein Sensor 15 integriert, der die
axiale Verschiebung erfaßt.
In Fig. 3 ist als eine mögliche Getriebeform ein
Schneckengetriebe dargestellt, das mit dem Antriebsele
ment 10 des Elektromotors 9 in Wirkverbindung steht.
Fig. 4 zeigt einen weitere Ausgestaltungsform der Er
findung. Das Antriebselement 10 des Elektromotors 9 trägt
über eine Feder 17 vorgespannte Reibscheiben 18 und 19, die
über eine Reibscheibe 20 das Drehmoment des Elektromotors 9
direkt an ein Schraubengetriebe 21 übertragen.
In Fig. 5 ist eine Variante der Erfindung dargestellt,
bei der das Antriebselement 10 des Elektromotors 9 ein
Stirnrad 22 trägt, das mit einem Stirnrad 23 kämmt. Das
Stirnrad 23 ist drehfest mit dem Schraubengetriebe 21 ver
bunden, so daß ein direkter Durchtrieb vom Elektromotor 9
zur Schubstange 13 gegeben ist. Die Stirnräder 22 und 23
können über eine Einstellmechanismus 24 spielfrei zueinan
der eingestellt werden.
1
Gehäuse
2
Antriebsritzel
3
Zahnstange
4
Kugelgewinde
5
Lenkmutter
6
Lager
7
Spurstange
8
Spurstange
9
Elektromotor
10
Antriebselement
11
Schnecke
12
Schneckenrad
13
Schubstange
14
Lager
15
Sensor
16
Fortsatz
17
Feder
18
Reibscheibe
19
Reibscheibe
20
Reibscheibe
21
Schraubengetriebe
22
Stirnrad
23
Stirnrad
24
Einstellmechanismus
Claims (8)
1. Lenkvorrichtung für Kraftfahrzeuge mit einem Elek
tromotor (9), dessen Antriebselement (10) mit einem Getrie
be in Wirkverbindung steht, und einem Schraubengetriebe,
das auf eine Schubstange wirkt, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Antriebselement (10) über das
Getriebe direkt auf das Schraubengetriebe und die Schub
stange wirkt.
2. Lenkvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schubstange auf der
Schraubengewindeseite nur mit einem Lager (6) in einem Ge
häuse (1) gelagert ist.
3. Lenkvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Verschiebung der Schub
stange mit einem, im Gehäuse (1) integrierten Sensor (15)
erfaßt wird.
4. Lenkvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schubstange (13) durch
ein Lager (14) linear geführt wird.
5. Lenkvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Antriebselement (10)
eine Schnecke (11) trägt, die über ein Schneckenrad (12)
auf das Schraubengetriebe wirkt.
6. Lenkvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Antriebselement (10)
mit Reibscheiben (18, 19) verbunden ist, die über eine
Reibscheibe (20) mit dem Schraubengetriebe in Wirkverbin
dung stehen.
7. Lenkvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Antriebselement (10)
ein Stirnrad (22) trägt, das über ein Stirnrad (23) auf das
Schraubengetriebe wirkt.
8. Lenkvorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Getriebe über eine
Feder (17) spielfrei eingestellt werden kann.
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