DE10010392A1 - Piezoelekronisches X-Y-Mikropositioniersystem - Google Patents
Piezoelekronisches X-Y-MikropositioniersystemInfo
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- General Electrical Machinery Utilizing Piezoelectricity, Electrostriction Or Magnetostriction (AREA)
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Description
Die Erfindung betrifft ein piezoelektrisches Positioniersystem für das Bewegen
oder Positionieren von mikrooptischen und mikromechanischen Bauteilen,
bestehend aus zwei piezoelektrischen Elementen und zwei identischen
miteinander gekoppelten Parallelführungen.
Die Erfindung gehört zur Piezotechnik und zwar zu den piezoelektrischen
Mikropositionersystemen und kann besonders für das Bewegen oder
Positionieren von Bauteilen der Mikrooptik, Mikroelektronik und
Mikromechanik verwendet werden.
Im Stand der Technik sind verschiedene Positioniersysteme bekannt. In DE 44 05 501 C1
ist eine Verstellvorrichtung beschrieben, die aus zwei miteinander
gekoppelten parallelen Federführungen besteht. Jede Parallelführung besteht aus
zwei gleichartigen, gleichzeitig ansteuerbaren und bei Ansteuerung sich in die
gleiche Richtung biegenden piezoelektrischen Bimorphelemente und zwei
gegenüberliegenden Zwischenelementen. Die Ankopplung der beiden
Parallelführungen ist so gestaltet, dass das erste Zwischenelement der ersten
Parallelführung an einer Basis fixiert und das zweite Zwischenelement mit einem
Zwischenelement der zweiten Parallelführung verbunden ist. Das
gegenüberliegende bewegbare Zwischenelement der zweiten Parallelführung ist
mit dem zu bewegenden optischen Element verbunden. Beim Anlegen einer
elektrischen Spannung an die Piezobimorphbieger jeder Parallelführung werden
sie ausgelenkt und damit das Ausgangselement in x- und y-Richtung bewegt.
Nachteilig bei diesem Positioniersystem ist die kinematische Ankopplung der
beiden piezoelektrischen Parallelführungen, was zur Verschlechterung der
dynamischen Eigenschaften führt. Bei der kinematisch gekoppelten
Ausführungsvariante unterscheiden sich die zu bewegenden Massen jeder
Bewegungsrichtung. Dies führt im dynamischen Betrieb zu nicht identischen
Eigenschaften der beiden piezoelektrischen Parallelführungen.
Außerdem führt die Platzierung des zweiten Paares der piezoelektrischen
Bimorphelemente auf dem beweglichen Teil der ersten Parallelführung dazu,
dass die elektrischen Leitungen beim Positionieren mitbewegt werden, was beim
Betreiben des Positioniersystems auf die Funktionszuverlässigkeit wirkt. Dieses
Konstruktionsprinzip hat besonders beim Betreiben des Positioniersystems mit
hohen Ansteuerfrequenzen wesentliche Nachteile. Die Verwendung
piezoelektrischer Bimorphbieger als Antriebselement erfordert die Verwendung
von Standardtechnologien der Feinwerktechnik und führt zu größerer Bauhöhe
des gesamten Positioniersystems (z. B. 7 mm ' 7 mm ' 20 mm).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Mikropositioniersystem für das
Bewegen oder Positionieren von mikrooptischen, mikroelektronischen,
mikromechanischen und ähnlichen Bauteilen zu entwickeln, das sowohl eine
planare Anordnung besitzt und zur Herstellung die Technologien der
Mikrotechnik anzuwenden gestattet, als auch die kinematische Entkopplung der
Bewegung auf jeder Positionierachse gewährleistet.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen von
Patentanspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Für das Betreiben der Mikropositionersysteme sind unterschiedliche
Antriebsprinzipien möglich. Häufig werden elektrodynamische, piezoelektrische
oder thermische Antriebe verwendet. Die piezoelektrische Antriebsvariante ist
wegen ihres außerordentlich geringen Leistungsverbrauchs und im Mikrobereich
hohen Wirkungsgrades bevorzugt. Die piezoelektrischen monomorphen
Antriebe besitzen einen planaren Aufbau und lassen sich mit den eingeführten
Herstellungs-technologien der Mikrosystemtechnik in das gesamte
Mikropositionersystem gut integrieren.
Bei der erfindungsgemäßen Lösung bilden zwei monomorphe piezoelektrische
Stellelemente, die mit einem freien Ende an einer Basis fixiert und mit dem
anderen Ende über zwei Federgelenke und Übersetzungsmechanismen mit den
entsprechenden ersten Zwischenelementen der völlig identischen
Parallelführungen verbunden sind und die gegenüberliegenden zwei anderen
Zwischenelemente, die miteinander fest gekoppelt sind und ein
Ausgangselement bilden, mit dem das zu bewegende optische Element
verbunden ist, eine geschlossene kinematische Struktur.
Die Kopplung zwischen dem ersten und dem zweiten Zwischenelement jeder
Parallelführung ist über zwei Schenkel und vier Federgelenke realisiert, die im
Gegensatz zu den üblichen Parallelführungen mit Federschenkel relativ größere
Verstellwege gewährleisten.
Gegenüber Verstellvorrichtungen mit bimorphen piezoelektrischen
Biegeelementen kann das erfindungsgemäße Positioniersystem mit Hilfe von
Technologien der Mikrotechnik planar angeordnet und in seiner Baugröße
wesentlich kleiner ausgebildet werden. Außerdem führt die Verwendung von
monomorphen piezoelektrischen Stellelementen im Gegensatz zu den
bimorphen Biegeelementen zu relativ höheren Resonanzfrequenzen und als
Folge dessen zu kleineren Reaktionszeiten.
Die Einzelelemente des vorgeschlagenen Mikropositioniersystems sind bekannt,
aber ihre Anordnung zeigt neue Eigenschaften, die sich von den
Charakteristiken der bekannten technischen Lösungen wesentlichen
unterscheiden und das Erreichen der Erfindungsziele gewährleisten.
Die Erfindung wird im Folgenden an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
In der zugehörigen Zeichnung zeigt Fig. 1 eine Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen piezoelektrischen Mikropositioniersystems, das die
x-y-Positionierung realisiert.
Das dargestellte Mikropositioniersystem weist zwei identische monomorphe
piezoelektrische Stellelemente 1 und 2 auf, die senkrecht zueinander angeordnet
sind. Die piezoelektrischen Stellelemente sind über Federgelenke 28, 29, 30 und
31 mit ihrem einen Ende an einer Basis 3 fixiert und mit dem anderen Ende an
die zwei Stege 6 und 7 angekoppelt, die über zwei Federgelenke 4 und 5
ebenfalls an einer Basis befestigt sind und für jede Bewegungsrichtung ein
Übersetzungsgetriebe bilden. Die Stege 6 und 7 sind fest mit den
entsprechenden zwei Zwischenelementen 8 und 9 der zwei völlig identischen
Parallelführungen 10 und 11 verbunden, so dass die von den piezoelektrischen
Stellelementen hervorgerufene Kraft in der Mitte jedes Zwischenelements wirkt.
Jede von den zwei Parallelführungen 10 und 11 besteht aus den oben genannten
zwei Zwischenelementen 8 und 9, die mit ihren gegenüberliegenden
Zwischenelementen 12 und 13 über Federgelenke 14, 15, 16, 17 und 20, 21, 22,
23 und zwei Paar parallel angeordneten Schenkel 18, 19 und 24, 25
angekoppelt sind. Die Schenkel jeder Parallelführung besitzen eine im Vergleich
zu den Federgelenken hohe Biegesteifigkeit, so dass die Schenkel bei der
Kraftübertragung keine Deformation erfahren. Die Symmetrieachse jeder
Parallelführung ist im nicht deformierten Zustand parallel zu den entsprechenden
Koordinatenachsen x und y. Die Parallelführungen 10 und 11 sind selbst
senkrecht zueinander angeordnet. Die Zwischenelemente 12 und 13 jeder
Parallelführung sind miteinander fest verbunden und bilden ein
Ausgangselement 26, das das zu bewegende mikrooptische Bauteil 27 trägt.
Die beim Anlegen einer elektrischen Spannung z. B. vom piezoelektrischen
Stellelement 1 hervorgerufene Längenänderung wird über das
Übersetzungsgetriebe 6, das Zwischenelement 8, zwei Schenkel 18, 19 und vier
Federgelenke 14, 15, 16, 17 zum Ausgangselement 26 übertragen. Dabei
werden die zwei Schenkel 24, 25 der Parallelführung 11 um die Federgelenke
20, 21, 22, 23 gedreht und als Folge wird das Ausgangselement 26
translatorisch in x-Richtung versetzt. Bei der Übertragung der Längenänderung
des piezoelektrischen Stellelementes 1 über das Übersetzungsgetriebe 6
versuchen das Zwischenelement 12 und das Ausgangselement 26 sich zu
drehen. Da aber die beiden Schenkel 24 und 25 der Parallelführung 11 in ihrer
Längsrichtung eine große Steifigkeit besitzen, wird diese parasitäre Drehung
unterdrückt und von den Federgelenken aufgenommen. Für die Bewegung in
y-Richtung wird das piezoelektrische Stellelement 2 aktiviert. Die
Längenänderung wird über das Übersetzungsgetriebe 7, das Zwischenelement 9,
die zwei Schenkel 24, 25 der Parallelführung 11 und Federgelenke 20, 21, 22,
23 in die translatorische y-Bewegung des Ausgangselementes 26 umgesetzt. Bei
gleichzeitiger elektrischer Ansteuerung der beiden piezoelektrischen
Stellelemente 1 und 2 realisiert das Ausgangselement 26 das gleichzeitige
Positionieren in x- und y-Richtung.
Die vorgeschlagene Anordnung von Elementen des Mikropositioniersystems
lässt das Bewegen oder Positionieren des Ausgangselementes auf beliebigen
Bahnkurven mit hoher Dynamik realisieren.
Das erfindungsgemäße Mikropositioniersystem zeichnet sich gegenüber den
bekannten piezoelektrischen Positioniervorrichtungen mit in Reihe geschalteten
Antrieben dadurch aus, dass die piezoelektrischen Antriebe an einer Basis fixiert
sind und der Freiheitsgrad der kinematischen Kette des Bewegungsmechanismus
gleich Null ist. Dabei entfallen die parasitären unsteuerbaren Freiheitsgrade des
Positioniersystems. In speziellen Einsatzfällen ergeben sich folgende Vorteile:
einfacherer mechanischer Aufbau durch den Wegfall von Bewegungswandlern
und Koppelelementen zwischen den Bewegungsachsen, geringere zu bewegende
Massen, bessere Dynamik und höhere Genauigkeit.
Eine weitere vorteilhafte Eigenschaft ist, dass es durch die Verwendung der
monomorphen piezoelektrischen Stellelemente und das Übersetzungsgetriebe
möglich ist, das Mikropositioniersystem planar anzuordnen. Dies ermöglicht die
Anwendung der bekannten Technologien der Mikrotechnik bei der Herstellung
des Mikropositioniersystems sowie die Mikrostrukturierung des gesamten
Systems aus Silizium oder Glas. So sind runde Teile bzw. Löcher mit
Durchmesser von weniger als 50 µm realisierbar. Dadurch kann das
Positioniersystem miniaturisiert und beliebig geometrisch gestaltet werden.
Claims (10)
1. Piezoelektrisches Positioniersystem für das Bewegen oder Positionieren von
mikrooptischen und mikromechanischen Bauteilen, bestehend aus zwei
piezoelektrischen Elementen und zwei identischen miteinander gekoppelten
Parallelführungen, dadurch gekennzeichnet, dass zwei piezoelektrische
Stellelemente (1, 2) über Federgelenke (28, 29, 30 und 31) mit einem freien
Ende an einer Basis (3) und mit dem anderen Ende an den Stegen (6, 7) der
mittels der Federgelenke (4, 5) an der Basis befestigten zwei
Übersetzungsgetriebe fixiert, die mit den entsprechenden ersten
Zwischenelementen (8, 9) der zwei völlig identischen senkrecht zueinander
angeordneten Parallelführungen (10, 11) verbunden sind und die
gegenüberliegenden zwei anderen Zwischenelemente (12, 13), die miteinander
fest gekoppelt sind und ein Ausgangselement (26) bilden, mit dem das zu
bewegende optische Element (27) verbunden ist, eine geschlossene
kinematische Struktur bilden, so dass eine Längenänderung der
piezoelektrischen Stellelemente (1, 2), hervorgerufen beim Anlegen einer
elektrischen Spannung, über die Übersetzungsgetriebe (6, 7) mit ihren
Federgelenken (4, 5) und weiter über die Parallelführungen (10, 11) mit ihren
Federgelenken (14-17, 20-23) an das Ausgangselement (26) derart übertragen
wird, dass dies ein planares Positionieren realisiert.
2. Piezoelektrisches Positioniersystem nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass die zwei Parallelführungen (10, 11) derart angeordnet
sind, dass kinematische Entkopplung der Bewegung des Ausgangselementes
(26) auf jeder Positionierachse gewährleistet wird.
3. Piezoelektrisches Positioniersystem nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass der Freiheitsgrad der kinematischen Kette des
Bewegungsmechanismus gleich Null ist und bei gleichzeitiger Ansteuerung der
piezoelektrischen Stellelementen (1, 2) gleich zwei wird.
4. Piezoelektrisches Positioniersystem nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass als Antriebe zwei senkrecht zueinander angeordnete
monomorphe piezoelektrische Stellelemente dienen, die mit den
Übersetztungsgetrieben (6, 7) für das gesamte Positioniersystem eine planare
Anordnung gewährleisten.
5. Piezoelektrisches Positioniersystem nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, dass die Parallelführungen (10, 11), bestehend aus zwei Paar
nicht deformierbaren Schenkel (18, 19 und 24, 25), mit Federgelenken (14-17,
20-23) versehen sind.
6. Piezoelektrisches Positioniersystem nach Anspruch 1 und 4, dadurch
gekennzeichnet, dass die planare Anordnung des Positioniersystems die
Verwendung von Technologien der Mikrotechnik zum Herstellen ermöglicht.
7. Piezoelektrisches Positioniersystem nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass bei genügend kleinen Biegesteifigkeiten der
piezoelektrischen Stellelemente (1, 2) die Federgelenke (28, 29, 30, 31)
entfallen können.
8. Piezoelektrisches Positioniersystem nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, dass die kinematische Struktur (28), gestaltet aus
fotosensiblem Glas, optisch transparent ist.
9. Piezoelektrisches Positioniersystem nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass dies sich bei der Nutzung des direkten Piezoeffekts in den
Piezoelementen (1, 2) zur Messung von Kräften und Wegen eignet.
10. Piezoelektrisches Positioniersystem nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass durch das Kaskadieren von mehreren Positioniersystemen
eine Mehrkanalmessung erreicht wird.
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DE102005010073A1 (de) | Elektromechanisches Präzisions-Antriebssystem |
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