AT500460B1 - Vorrichtung zum herstellen eines hohlbausteins aus einer hydraulisch aushärtenden, feuchten bausteinmasse - Google Patents
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Description
2 AT 500 460 B1
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Herstellen eines Hohlbausteins aus einer hydraulisch aushärtenden, feuchten Bausteinmasse mit einer nach oben offenen Form, die innerhalb von Formwänden von einem Formboden aufragende, mit seitlichem Abstand voneinander angeordnete Kemstege zur Ausbildung von Hohlkammern des Hohlbausteins umfaßt, 5 und mit einem entlang einer Führung über die Form fahrbaren Füllwagen, der einen durch Umfangswände begrenzten Aufnahmeraum mit einem Siebboden zum Ausbringen der aufgenommenen Bausteinmasse bildet.
Zum Herstellen von Hohlbausteinen mit einer Mehrzahl von Hohlkammern aus einer hydraulisch io aushärtenden Bausteinmasse ist es bekannt (EP 0 706 864 A2), eine Form mit einem Formboden vorzusehen, auf den ein die Formwände bildender Formkasten aufgesetzt wird und durch den von unten Kernstege in den vom Formkasten umschlossenen Formraum zur Ausbildung der Hohlkammern eingreifen. Mit Hilfe eines entlang einer Führung über die Form verfahrbaren Füllwagens wird die Form mit der angefeuchteten Bausteinmasse befüllt, bevor die in die Form 15 eingefüllte Bausteinmasse mit Hilfe einer Preßplatte verdichtet wird, die entsprechende Durchtrittsöffnungen zur Aufnahme der vom Formboden aufragenden Kernstege aufweist. Zum Ent-formen des in dieser Weise hergestellten Hohlbausteins werden die Kernstege durch den Formboden aus dem Formraum nach unten zurückgezogen und der Formkasten vom Formboden abgehoben. 20
Um eine gleichmäßige Verdichtung der feuchten Bausteinmasse in der Form und damit über den Querschnitt gleiche mechanische Eigenschaften des Hohlbausteins zu erreichen, ist eine über den Querschnitt gleichmäßige Befüllung der Form mit der feuchten Bausteinmasse vorauszusetzen, was jedoch mit Hilfe der herkömmlichen Füllwagen nicht sichergestellt werden 25 kann. Dies liegt einerseits an der Neigung der feuchten Bausteinmässe zur Verklumpung und anderseits daran, daß über den Querschnitt der Bodenöffnung des Füllwagens keine gleichmäßige Ausbringung der Bausteinmasse gewährleistet werden kann. Dazu kommt, daß die Ausbringungsmenge an Bausteinmasse von der Geschwindigkeit abhängt, mit der der Füllwagen über die Form bewegt wird. Wird zum Auflockem der ausgebrachten Bausteinmasse der Füll-30 wagen mit einem Siebboden versehen, so können die auftretenden Ungleichmäßigkeiten verringert nicht aber vermieden werden. Dies gilt beispielsweise für einen im wesentlichen quadratischen Rost (SU 1 014 719 A), bei dem der gegenseitige Abstand der Roststäbe im Mittenbereich durch das Einsetzen zusätzlicher Roststäbe verkleinert wird. 35 Um bei einem während der Befüllung einer Form für einen Hohlbaustein in Fahrrichtung hin-und hergehend angetriebenen Füllwagen die feuchte Bausteinmasse gleichmäßiger in die Form eintragen zu können (DE 37 24 641 A1), ist es darüber hinaus bekannt, den Füllwagen mit einem Rost nach unten abzuschließen, der zur Fahrrichtung geneigte Roststäbe aufweist, so daß der Bausteinmasse zusätzlich eine Querbewegung erteilt werden kann. Das Ergebnis 40 dieser Maßnahme ist jedoch nicht zufriedenstellend, wie es auch nicht ausreichend ist, die höhere Dichte im Mittenbereich eines in eine Form eingebrachten Schüttkegels einer Bausteinmasse beim Abstreifen der Bausteinmasse dadurch auszugleichen, daß für den nachfolgenden Verdichtungsvorgang das Schüttgut im Mittenbereich eine geringere Höhe als in den Randbereichen aufweist (DE 159 650 C). 45
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Herstellen eines Hohlbausteins der eingangs geschilderten Arts so auszugestalten, daß eine gleichmäßige Befüllung der Form mit feuchter Bausteinmasse als Voraussetzung für über den Querschnitt gleichbleibende mechanische Eigenschaften des herzustellenden Hohlbausteins sichergestellt werden so kann.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß der im Füllwagen schwingungsfähig gelagerte Siebboden an einem Schwingungsantrieb angeschlossen ist und unterschiedlich große Sieböffnungen mit einem einen freien Durchtritt der feuchten Bausteinmasse zufolge 55 ihres Eigengewichtes unterbindenden Öffnungsquerschnitt in einer vom Verlauf der Umfangs- 3 AT 500 460 B1 wände des Aufnahmeraums und/oder der Formwände und der Anordnung der Kernstege abhängigen Verteilung über den Formquerschnitt aufweist und daß der Füllwagen in einer anschlagbegrenzten Füllstellung über der Form verriegelbar ist. 5 Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß sich aufgrund der inneren Reibung der feuchten Bausteinmasse und der Reibung zwischen der Bausteinmasse und der Reibung zwischen der Bausteinmasse und den Umfangswänden des Aufnahmeraums über die Siebfläche ungleichmäßige Ausbringungsbedingungen ergeben. Aus diesem Grunde wird zum Ausgleich dieser Ungleichmäßigkeiten der Siebboden mit unterschiedlich großen Sieböffnungen verse-io hen. Mit diesen unterschiedlich großen Sieböffnungen lassen sich aber nicht nur die ungleichmäßigen Ausgleichsbedingungen der Bausteinmasse aus dem Aufnahmeraum des Füllwagens, sondern auch ungleichmäßige Füllbedingungen im Bereich der Form berücksichtigen, indem die Verteilung der unterschiedlich großen Sieböffnungen über den Formquerschnitt in Abhängigkeit vom Verlauf der Umfangswände des Aufnahmeraums und der Formwände und der 15 Anordnung der Kernstege der Form gewählt wird. Dies bedeutet jedoch, daß für die Füllung der Form mit der Bausteinmasse der Füllwagen eine vorgegebene Füllstellung gegenüber der Form einnehmen muß. Außerdem darf die Befüllung der Form erst in der Füllstellung des Füllwagens vorgenommen werden. Diese Forderungen werden einerseits durch eine Verriegelung des Füllwagens in der anschlagbegrenzten Füllstellung und anderseits dadurch erfüllt, daß die 20 unterschiedlichen Sieböffnungen einen Öffnungsquerschnitt aufweisen, der ein freies Durchtreten der feuchten Bausteinmasse zufolge ihres Eigengewichtes unterbindet. Zum Ausbringen der feuchten Bausteinmasse ist der Siebboden mit Hilfe eines Schwingungsantriebes einer Rüttelbewegung zu untenwerfen, die für den Durchtritt der Bausteinmasse durch die Sieböffnungen sorgt. Der Siebboden ist folglich schwingungsfähig im Füllwagen zu lagern. 25
Obwohl für die Schwingungsanregung des Siebbodens unterschiedliche Konstruktionen eingesetzt werden können, ergeben sich besonders einfache Konstruktionsverhältnisse, wenn der Siebboden in einer Verschiebeführung des Füllwagens gelagert und an einen Exzentertrieb als Schwingungsantrieb angeschlossen wird. Über die Exzentrizität und/oder die Umlaufgeschwin-30 digkeit des Exzentertriebes lassen sich außerdem die Schwingweiten und die Schwingungsfrequenzen an die jeweiligen Anforderungen hinsichtlich der eingesetzten Bausteinmasse anpassen.
Wegen der Schwingungsanregung des Siebbodens kann eine Verstopfungsgefahr weitgehend 35 ausgeschlossen werden. Es können daher unterschiedliche Siebböden zum Einsatz kommen. Besonders günstige Ausbringungsverhältnisse ergeben sich jedoch, wenn der Siebboden aus einem Gitterrost besteht. Die Stäbe dieses Gitterrostes können darüber hinaus unterschiedliche Querschnitte aufweisen, was eine weitere Einflußmöglichkeit auf die Ausbringungsbedingungen für die feuchte Bausteinmasse eröffnet. 40
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Herstellen eines Hohlbausteins ausschnittsweise im Bereich des in der Füllstellung befindlichen Füllwagens in einer vereinfachten 45 Draufsicht und
Fig. 2 diese Vorrichtung in einem Schnitt nach der Linie ll-ll der Fig. 1.
Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Vorrichtung zum Herstellen eines Hohlbausteins eine nach oben offene Form 1 auf, die aus einem Formboden 2 und einem auf so den Formboden 2 aufgesetzten Formkasten 3 besteht. Zur Ausbildung der Hohlkammern des zu fertigenden Hohlbausteins dienen Kernstege 4, die den Formboden 2 durchsetzten und mit Hilfe eines Stempels 5 zum Entformen des Hohlbausteins durch den Formboden 2 aus dem Formraum gezogen werden können. Oberhalb der Form 1 ist eine Führung 6 vorgesehen, die zwei seitliche Führungsschienen 7 für die Laufrollen 8 eines Füllwagens 9 umfaßt. Diese Füh-55 rung 6 bildet Anschläge 10 für eine Füllstellung des Füllwagens 9 oberhalb der Form 1. Zum
Claims (5)
- 4 AT 500 460 B1 Antrieb des Füllwagens 9 dient ein Stelltrieb 11, beispielsweise ein Stellzylinder, mit dessen Hilfe der Füllwagen 9 in der Anschlagstellung verriegelt werden kann. Der Füllwagen 9 bildet einen nach oben offenen Aufnahmeraum 12 für eine hydraulisch aushärtende, feuchte Bausteinmasse, aus der der Hohlbaustein gefertigt wird. Der Aufnahmeraum 12 wird durch Umfangswände 13 sowie einen Siebboden 14 begrenzt, der in einer Verschiebeführung 15 des Füllwagens 9 schwingungsfähig gelagert und an einem Schwingungsantrieb 16 angeschlossen ist. Dieser Schwingungsantrieb 16 ist als Exzentertrieb ausgebildet und weist einen durch einen Elektromotor 17 angetriebenen Exzenter 18 auf, an dem eine am Siebboden 14 angreifende Pleuelstange 19 angelenkt ist. Zum Verstellen der Schwenkweite des Schwingungsantriebes 16 ist die Anlenkachse 20 für die Pleuelstange 19 auf dem Exzenter 18 radial verstellbar gelagert. Über den Elektromotor 17 kann außerdem die Schwingungsfrequenz eingestellt werden, so daß der Siebboden 14 hinsichtlich seiner Schwingungsanregung in einfacher Weise an die jeweiligen Anforderungen bezüglich der Bausteinmasse angepaßt werden kann. Der Siebboden 14 ist als Gitterrost ausgebildet und weist unterschiedlich große Sieböffnungen zwischen den einzelnen Gitterstäben auf, wie dies insbesondere der Fig. 1 entnommen werden kann. Der Querschnitt der Sieböffnungen ist dabei nach oben begrenzt, um einen freien Durchtritt der feuchten Bausteinmasse durch den Siebboden aufgrund des Eigengewichtes zu unterbinden. Dadurch wird es möglich, den mit der feuchten Bausteinmasse gefüllten Füllwagen 9 ohne eine Austragung der Bausteinmasse in die Füllstellung nach der Fig. 1 zu verfahren. Erst in der verriegelten Füllstellung wird der Schwingungsantrieb 16 für den Siebboden 14 eingeschaltet, um die Bausteinmasse aus dem Aufnahmeraum 12 in die unter dem Siebboden 14 befindliche Form 1 auszubringen. Aufgrund der unterschiedlich großen Sieböffnungen wird der zufolge der Reibung zwischen den Umfangswänden 13 und der Bausteinmasse ungleichmäßige Austrag ausgeglichen, so daß mit einer gleichmäßigen Befüllung der Form 1 mit der feuchten Bausteinmasse gerechnet werden kann, weil eben im Bereich der Umfangswände 13 der Siebboden 14 entsprechend größere Sieböffnungen aufweist. Da außerdem die Verteilung der Sieböffnungen in Abhängigkeit von dem Verlauf der Formwände und Kernstege 4 der Form 1 gewählt werden kann, kann auf die Verteilung der feuchten Bausteinmasse in der Form 1 in einer Weise Einfluß genommen werden, die die angestrebte gleichmäßige Befüllung der Form 1 sicherstellt. Patentansprüche: 1. Vorrichtung zum Herstellen eines Hohlbausteins aus einer hydraulisch aushärtenden, feuchten Bausteinmasse mit einer nach oben offenen Form, die innerhalb von Formwänden von einem Formboden aufragende, mit seitlichem Abstand voneinander angeordnete Kernstege zur Ausbildung von Hohlkammern des Hohlbausteins umfaßt, und mit einem entlang einer Führung über die Form fahrbaren Füllwagen, der einen durch Umfangswände begrenzten Aufnahmeraum mit einem Siebboden zum Ausbringen der aufgenommenen Bausteinmasse bildet, dadurch gekennzeichnet, daß der im Füllwagen (9) schwingungsfähig gelagerte Siebboden (14) an einem Schwingungsantrieb (16) angeschlossen ist und unterschiedlich große Sieböffnungen mit einem einen freien Durchtritt der feuchten Bausteinmasse zufolge ihres Eigengewichtes unterbindenden Öffnungsquerschnitt in einer vom Verlauf der Umfangswände (13) des Aufnahmeraums (12) und/oder der Formwände und der Anordnung der Kernstege (4) abhängigen Verteilung über den Formquerschnitt aufweist und daß der Füllwagen (9) in einer anschlagbegrenzten Füllstellung über der Form (1) verriegelbar ist.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Siebboden (14) in einer Verschiebeführung (15) des Füllwagens (9) gelagert und an einen Exzentertrieb als Schwingungsantrieb (16) angeschlossen ist. 5 AT 500 460 B1
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Exzentrizität und/oder die Umlaufgeschwindigkeit des Exzentertriebes einstellbar sind.
- 4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Siebbo- 5 den (14) aus einem Gitterrost besteht.
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stäbe des Gitterrostes unterschiedliche Querschnitte aufweisen. 10 Hiezu 2 Blatt Zeichnungen 15 20 25 30 35 40 45 50 55
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Legal Events
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